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Nr. 4/2015

Fachjournal für zeitgenössisches Bauen

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INFO<br />

Vorstudie Business Case und Standort Evaluation bis November 2012<br />

Vorprojekt Definitives Konzept, Planungsdetails bis Dezember 2013<br />

Baueingabe MS 8. Februar 2012<br />

Baubewilligung MS 20. Mai<br />

Projektentscheid Quickline Verwaltungsrat MS März 2014<br />

Detailplanung Vorbereitung zur Ausschreibung bis März 2014<br />

Ausschreibung Submissionen, Werksverträge bis Mai 2014<br />

Spatenstich Baubeginn MS Mai 2014<br />

Realisierung Bau bis Oktober 2014<br />

Installation Technik Datacenter Technik, Layout bis Februar <strong>2015</strong><br />

Kunden Installation MS März <strong>2015</strong><br />

Go Live Datacenter verfügbar MS 1. April <strong>2015</strong><br />

Kühlung, Abwärme:<br />

Parallel zur Stromversorgung muss die ständige<br />

Verfügbarkeit der Kühlung sichergestellt<br />

sein. Sollte die Kühlung ausfallen, sind die<br />

Auswirkungen vergleichbar mit denen eines<br />

Stromausfalls. Innerhalb von wenigen Minuten<br />

steigt die Temperatur im Rechenzentrum<br />

so stark an, dass die Server eine automatische<br />

Notabschaltung durchführen, um sich vor Zerstörung<br />

durch Überhitzung zu schützen. Die<br />

Kühlung ist, neben den Servern selbst, normalerweise<br />

der grösste Energieverbraucher<br />

in einem Rechenzentrum. In konventioneller<br />

Bauweise wurde der Effizienz der Klimatisierung<br />

und Kälteerzeugung lange Zeit nur wenig<br />

Beachtung geschenkt. Mit den stark ansteigenden<br />

Leistungsdichten moderner Server<br />

wurden die Verfahren deutlich verbessert und<br />

weiterentwickelt. Eine Abwärmenutzung im<br />

Rahmen der langfristigen Planung des Wärmeverbundnetzes<br />

der Elektra Birseck Münchenstein<br />

(EBM) AG im Raum Münchenstein<br />

ist vorgesehen und in die Planung der technischen<br />

Anlagen bereits eingeflossen. Verhandlungen<br />

mit möglichen Wärmebezügern laufen<br />

zur Zeit.<br />

Betriebsabläufe, Personal:<br />

Der Neubau ist ein Zweckbau und verfügt, abgesehen<br />

von der Sicherheitsloge, über wenig<br />

ständige Arbeitsplätze. Die Verwaltung und<br />

der Betrieb des Rechenzentrums werden aus<br />

den bestehenden Büros der Quickline Business<br />

AG gesteuert. Bei voller Auslastung des<br />

Rechenzentrums sind ca. 10 Arbeitsstellen<br />

(Vollzeitäquivalente) bei der Quickline Business<br />

AG direkt und indirekt mit dem Rechenzentrum<br />

beschäftig.<br />

Standort:<br />

Das Areal (Parzelle 793) zwischen Weidenstras se<br />

und Aliothstrasse in Münchenstein liegt in der<br />

Industriezone und ist Bestandteil der Landreserven<br />

des EBM-Firmenareals. Nach intensiver<br />

Standortsuche für ein neues Rechenzentrum<br />

hat sich die Quickline Business AG<br />

entschieden, dieses Grundstück zu nutzen, insbesondere<br />

aus Gründen der Nähe zu den notwendigen<br />

Versorgungsmöglichkeiten und -Sicherheit.<br />

Sicherheit:<br />

Die Anforderungen bezüglich Sicherheit an<br />

ein modernes Rechenzentrum sind hoch. Dies<br />

umfasst Erbebenstandhaftigkeit, Einbruchsicherung<br />

und Zutrittskontrolle, Schutz vor Naturgefahren<br />

und Versorgungssicherheit. So<br />

wurde grundsätzlich die Gebäudestatik auf<br />

Erdbebensicherheit (Bauwerksklasse III) ausgelegt.<br />

Auf ein Untergeschoss wurde verzichtet<br />

und das Erdgeschoss über dem Niveau eines<br />

Jahrhunderthochwassers festgelegt. Dem<br />

Brandschutz ebenso wie der Blitzschutzanlage<br />

wurden erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet<br />

und entsprechende Abstände zu den Nachbargebäuden<br />

gewählt. Im Weiteren schirmt eine<br />

geregelte, notfalls nach aussen abschaltbare<br />

Luftzufuhr mit Feinstaubfiltern äussere Einwirkungen<br />

(Feuer, Rauch, Gas, etc.) ab.<br />

Stromversorgung:<br />

Rechenzentren haben einen hohen Strombedarf.<br />

Der kontinuierliche Betrieb ist in jedem<br />

Fall aufrecht zu erhalten. Dies stellt hohe Anforderungen<br />

an die Stromversorgung, die so<br />

nur an einer begrenzten Anzahl von Standorten<br />

zur Verfügung steht. Aus Gründen der Versorgungssicherheit<br />

hat die Stromversorgung<br />

redundant von zwei verschiedenen Unterwerken<br />

zu erfolgen. Bei Ausfällen des öffentlichen<br />

Stromnetzes müssen zusätzlich geeignete<br />

Netzersatzanlagen verfügbar sein. Ebenfalls<br />

sollen die Stromversorgungsanlagen so ausgelegt<br />

sein, dass auch bei Wartungsarbeiten<br />

oder Teilausfällen der Betrieb ohne weitere<br />

Einschränkungen weitergeführt werden kann.<br />

Batteriegestützte USV-Anlagen übernehmen<br />

die kurzfristige Überbrückung der Stromversorgung<br />

bei einzelnen Netzschwankungen<br />

und bei kurzen Komplettausfällen. Für längere<br />

Stromunterbrüche stellen Dieselnotstromgeneratoren<br />

den Betrieb während mehrerer Tage<br />

sicher. Bei normaler Stromversorgung aus dem<br />

öffentlichen Netz sind die Notstromgeneratoren<br />

jedoch nicht in Betrieb. Zu Test- und Wartungszwecken<br />

werden die Notstromgeneratoren<br />

jeden Monat während der üblichen<br />

Arbeitszeiten für maximal 1 Stunde in Betrieb<br />

genommen. Gesamthaft liegt die Laufzeit unter<br />

30 Stunden pro Jahr. Um die Beeinträchtigung<br />

durch Schallabstrahlungen möglichst<br />

gering zu halten, sind umfangreiche Schallschutzmassnahmen<br />

vorgesehen. Dazu werden<br />

die Generatoren in schallgedämmten Massivbauten<br />

untergebracht. Damit wird der Schall<br />

deutlich unter das gesetzlich zulässige Niveau<br />

reduziert. Partikelfilter kommen standardmässig<br />

zum Einsatz.<br />

Verkehr, Anlieferung, Parkplätze:<br />

Der tägliche Betrieb erzeugt nur wenig Verkehr.<br />

Es handelt sich primär um Service-Techniker<br />

von Kunden und Lieferanten, die Reparaturen<br />

und Wartungen an einzelnen Geräten<br />

vornehmen und dann zum nächsten Einsatz<br />

weiterfahren. Gelegentlich kommt es<br />

zu grösseren Anlieferungen, wenn ein Neukunde<br />

einzieht, oder ein Technologiewechsel<br />

mit Austausch einer grösseren Anzahl von<br />

Computer-Systemen stattfindet. Abgesehen<br />

davon finden mehrmals täglich Inspektionsrundgänge<br />

eines Sicherheitsdienstes statt.<br />

Entsprechend wird nur ein Parkplatz für einen<br />

Mitarbeiter sowie 7 Parkplätze für die gelegentlichen<br />

Kundenbesuche vorgesehen.<br />

Gebäude:<br />

Für das neue Datacenter wird ein Gebäude mit<br />

drei Vollgeschossen errichtet. Im Hinblick auf<br />

mögliche Überschwemmungen und Höchstwasserstände<br />

der Birs wird auf ein Untergeschoss<br />

verzichtet. Im Dachgeschoss werden<br />

die für die Kühlung notwendigen Installationen<br />

untergebracht. Im Erdgeschoss befindet<br />

sich, neben der Empfangsloge und der Anlieferung,<br />

die gesamte Stromversorgung. In<br />

zwei kleinen Nebengebäuden werden die Notstromgeneratoren<br />

untergebracht. Die zugehörigen<br />

Tankanlagen werden in der Böschung<br />

zur Heiligholzstrasse hin platziert. Ausser im<br />

Eingang verfügt das Gebäude über keine<br />

sichtbaren Fenster. Das Areal wird mit einem<br />

Zaun eingefasst und nach ökologischen und<br />

nachhaltigen Gesichtpunkten bepflanzt und<br />

begrünt. Die Realisierung erfolgt in einer massiven<br />

Stahl-I-Betonstruktur mit massiven Aussenwänden<br />

und einer hinterlüfteten Metallfassade.<br />

Quickline Business AG<br />

Weidenstrasse 33<br />

4142 Münchenstein 1<br />

Telefon 061 577 77 77<br />

Fax 061 577 77 78<br />

info@business.quickline.ch<br />

www.quickline.ch<br />

BAUEN HEUTE 4 | <strong>2015</strong><br />

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