Kolping Festschrift 1963 - Kolpingsfamilie Beilngries

und abends eine Familienfeier, das war der äußere Rahmen dieses Festes, das manchen für die
kommenden schweren Zeiten die Kraft mitgeben sollte durchzuhalten und den Geist Adolf Kolpings
auch durch ein tausendjähriges Reich durchzuretten. Ist es nicht bezeichnend, daß wir in der
Chronik bei der letzten Generalversammlung vor der Auflösung des Vereins die Worte lesen:
„Zum Schluß richtete Herr Präses Dr. Vogl noch einige mahnende Worte an die Mitglieder,
auch im kommenden ]ahr treu zur Kolpingsache zu stehen."
Und dann kommen die letzten Seiten der Chronik. Sie erzählen nicht mehr viel, knapp stehen die
Sätze des Schriftführers da, nüchtern berichtend. Und so steht hinter den Sätzen über den 1.
Deutschen Gesellentag in München:
„Der Verein fuhr mit dem Auto am Samstag den 10. ]uni zum „1. Deutschen Gesellentag" nach
München und nahm hei den Kundgebungen teil."
nicht geschrieben, was die Teilnehmer erlebten bei ihrem ersten Zusammenstoß mit dem 3. Reich.
Noch eine frohe Nachricht übermittelt uns der Chronist in dieser schweren Zeit:
„Als einen Gnadentag und Freudentag kann die Kolpingsfamilie Beilngries den l. Sonntag im
Dezember in Ihrer Chronik buchen, der geweiht war dem Gedenken unseres Gesellenvaters
Adolf Kolping. Alle Gesellenvereine begingen seinen 120. Geburtstag im 1. deutschen
Kolpingsgedenktag."
Zum ersten Mal taucht hier der Ausdruck und die Bezeichnung „Kolpingsfamilie" auf, zurückzuführen
auf die Namensänderung die allgemein eingeführt wurde.
Auf der letzten Seite dieses Abschnittes der Chronik steht der Artikel von dem Mann in unserer
Kolpingsfamilie, der wert ist die letzte Seite zu schmücken, Geistlicher Rat Hafner. Sein Nachruf zu
seinem Tod ist der würdigste Abschluß, denn er ist für seinen Gesellenverein immer der „Vater"
seiner Gesellen gewesen.