Kolping Festschrift 1963 - Kolpingsfamilie Beilngries
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Der Bischof von Eichstätt erhob den Markt zur Stadt und gab ihr in der Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
Mauer, Tore, Stadttürme und Graben. Nun konnte sich die Stadt verteidigen und die Bürger wehrten<br />
sich sogar im 30jährigen Krieg gegen eine Vorhut des Schwedenführers Herzog Bernhard von<br />
Weimar. Die Stadt kam über die Fährnisse der Wirren und Kriege im 16. und 17. Jahrhundert fast<br />
ungeschoren hinweg und kann heute noch in der Altstadt ihren typischen mittelalterlichen Charakter<br />
zeigen. Freilich mußten die Tore und viele Türme der Neuzeit weichen, aber wer Zeit und Weile sich<br />
nimmt, findet hinter der zum Teil erhaltenen Mauer und in den Straßen und Gäßchen genug Zeugen<br />
vergangener Zeiten.<br />
Durch Bürgerfleiß und Sparsamkeit, vor allem aber durch die Märkte, wurden eine große Anzahl von<br />
Geschäften und Handwerksbetrieben gegründet und die Stadt ist der wirtschaftliche Mittelpunkt des<br />
umliegenden Gebietes geworden. Behäbige, breite Bürgerhäuser aus den früheren Jahrhunderten<br />
mit ihren für unsere Stadt typischen Treppengiebeln und Schieferdächern bezeugen den Wohlstand<br />
der damaligen Bürger. Ein Symbol unserer Stadt ist Schloß Hirschberg mit den beiden Burgtürmen<br />
des früheren Grafensitzes, derer von Hirschberg.<br />
Nach Reichs- und Kirchenrecht mußte der Bischof von Eichstätt zur Ausübung und zum Schutze<br />
seiner weltlichen Gewalt einen Vogt bestellen.<br />
Bis 1304 hatten dieses Amt die Grafen von Hirschberg inne. Später, das Geschlecht der Grafen von<br />
Hirschberg erlosch 1305, war der Bischof alleiniger Landesherr und konnte seine Herrschaftsrechte<br />
selbst ausüben.<br />
Aus diesem Grunde wurde die Burg Hirschberg der Sitz des Pflegeamtes und so schon im frühen<br />
Mittelalter der Verwaltungsmittelpunkt für die ehemalige Grafschaft.<br />
Um 1740 wurden die Verwaltungsstellen (Pfleger-Richter-Kastner-Forstamt) nach <strong>Beilngries</strong> verlegt<br />
und das heutige Schloß Hirschberg als Sommerresidenz (1762) von Fürstbischof Strasoldo erbaut.<br />
Heute dient Schloß Hirschberg mit seinen sehenswerten barocken Räumen und seiner kunstvollen<br />
Innenausstattung als Exerzitienhaus der Diözese Eichstätt.