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Ihr wart Spitze - Alpinschule OASE-Alpin

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Samstag, den 11.07.2009 gegen 10 Uhr.<br />

Einen schönen Parkplatz hatte ich weit hinter der Nebelhorn-Talstation gefunden und ging<br />

gemütlich Richtung Bahnhof. Nach ¾ des Weges vor dem Bahnhof ist mir eingefallen, dass ich<br />

mein Handy im Auto vergessen hatte. Also nochmal zurück zum Parkplatz und wieder zurück zum<br />

Bahnhof. Hektisches Treiben war schon im Gange, als ich für meine Verhältnisse viel zu spät und<br />

abgehetzt um zehn vor 11 Uhr ankam.<br />

Schnell jemand vom Oase-Team suchen und wurde kurz und bündig mit den Worten:<br />

„Hi, ich bin die Geli. Den Rucksack für Meran stellste hier ab und dann gehst da rein, meldst Dich<br />

bei Steffi, bekommst da was und dann wird der Rucksack gewogen!“ begrüßt.<br />

Hey, so wurde ich zum letzten Mal zu der Grundausbildung während meiner Bundeswehrzeit<br />

begrüßt. Ob ich richtig gebucht hatte? Von „militärische Durchlageübung“, stand nichts in der<br />

Beschreibung, hatte ich was überlesen? Aber keine Fragen blieben offen, ich wusste, was ich<br />

machen sollte und dachte mir: „Oh, ich bekomme was geschenkt“ und schwups war ich schon im<br />

Büro von Steffi, die mir ja schon mehrmals per E-Mail auf all meine unwissenden Fragen<br />

geantwortet hatte.<br />

Nach kurzem Feststellen der Personalien und Überreichen der Geschenke bin ich schnell wieder<br />

raus zu Geli zum Rucksackwiegen.<br />

„Waaaaaaaaas, 12 Kilo? Da rein und auspacken!“ Ob sie beim Militär gedient hatte?<br />

Eigentlich fand ich es lustig und hab innerlich sehr darüber geschmunzelt.<br />

Nein, ich war nicht in einer zweiten Grundausbildung! Das war der Klang der Berg- bzw.<br />

Wanderführerin, wie ich später erfahren durfte.<br />

Na ja, ich hatte eine lange Zeit vorher immer wieder den Wetterbericht gelesen und zu Hause war<br />

der Rucksack auch nur 9kg schwer.<br />

So kalt, wie der Wetterbericht es sagt, wird es schon nicht werden und außerdem gilt ja auch das<br />

Sprichwort „Wenn Englein reisen!“, deshalb wird es sicherlich auch nicht so dolle regnen, hab ich<br />

mir gedacht. „Eine Garnitur zum Wandern und eine Garnitur für abends auf der Hütte!“ so sagte es<br />

Geli.<br />

Ich betrat einen Raum, wo wildfremde Menschen mit einem anderen Oase-Mitarbeiter ihren<br />

Rucksack auspackten. Ich hab nicht genau mitbekommen, ob sie um jedes Gramm feilschten, aber<br />

dauernd hörte ich: „Das braucht ihr nicht!“ Gut, war ich wenigstens nicht der Einzige, der einen zu<br />

schweren Rucksack dabei hatte.<br />

Also auspacken! Raus mit dem unnötigen Kram. Ich packte mein Regenschutz für leichte und die<br />

für mittlere Schauer aus, genauso wie meine Winterbekleidung. Ich hatte ja noch die Bekleidung für<br />

die Hütte, die ich im Kältefall drüber ziehen könnte, außerdem wird einem ja auch nicht so schnell<br />

kalt, wenn man wandert. Wenn es regnen sollte, hätte ich ja auch noch den Regenschutz für<br />

Unwetter dabei und die Jacke für schattige Tage, die aber auch bei leichtem Regen reicht. Den<br />

Reiseproviant hab ich auf drei Notfall-Müsliriegel pro Woche und nicht mehr pro Tag begrenzt und<br />

schon hatte ich ohne Getränkeflasche genau 8kg zusammen. In meiner Trainingsphase für die Alpen<br />

bei mir zu Hause wäre ich nie auf die Idee gekommen, soviel mitzunehmen. Aber wie gesagt, es<br />

war mein Alpendebüt und mein erstes Mal, dass ich auf einer Hütte schlafen sollte. Was weiß man<br />

schon beim ersten Mal?<br />

Nach dem einige „8kg Leute“ zusammen waren, wurden wir mit dem VW-Transporter zur<br />

Spielmannsau gefahren und versammelten uns vor dem Biergarten der Wirtschaft. Natürlich haben<br />

wir uns alle gegenseitig etwas gemustert und geschaut, was haben die anderen denn so dabei und<br />

an? Hab ich mich wirklich richtig entschieden, beim umpacken am Bahnhof? Oder hab ich was<br />

wichtiges vergessen?

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