sowieso! - Rudolf Liedl Psychotherapie

aufwerfen: Kann ich in meinem Beruf noch Mensch sein, oder werde ich zur Arbeitsmaschine?
Wie geht es mir mit dem Tempo im Betrieb?
4.3. Impulse für den Unterricht
Einzelbesinnung zum Thema „Sinn der Arbeit“
Gespräche können in der Regel nur dann ergiebig verlaufen, wenn die SchülerInnen zuerst
eine Gelegenheit und einen Anreiz erhalten, sich auf ihre eigenen Gedanken und Gefühle
zum Thema zu besinnen, um dann wirklich eigene Erfahrungen und Überlegungen auszutauschen.
Genau diese Voraussetzung fehlt aber beim Gespräch, das unvorbereitet einsetzt.
Hier kommen die meisten TeilnehmerInnen nicht zu eigener Überlegung und Stellungnahme,
weil sie ganz mit den Äußerungen der zuerst Sprechenden beschäftigt sind.
Darum empfiehlt es sich, nachdem die Reportage über Anja in der Klasse gelesen wurde, eine
schriftliche Einzelbesinnung dazu anzuregen:
a) An meiner Arbeit finde ich sinnlos,…
b) Wertvoll ist für mich …
Jede und jeder überlegt zuerst still für sich eine Antwort auf diese Frage und schreibt sie dann
auf ein Blatt – ohne seinen bzw. ihren Namen anzugeben. Dazu kann man Hintergrundmusik
spielen lassen.
Auswertung:
Die Auswertung erfolgt je nach Klassengröße in Kleingruppen oder im Plenum.
In Kleingruppen: Jeder legt sein Blatt in die Mitte. Dann liest reihum jeder die Niederschrift eines
anderen vor. Wer will, kann die von ihm stammende Äußerung erläutern, muss es aber
nicht tun. (Oft sind sie in verkürzter, nur andeutender Form niedergeschrieben.) Die TeilnehmerInnen
sprechen, wenn alle Beiträge vorgelesen sind, je nach Bedürfnis über Fragen, die
bei ihnen angestoßen wurden. Gegebenenfalls kann jede Gruppe auch im Plenum noch einige
dieser Fragen nennen.
Im Plenum: Der Lehrer bzw. die Lehrerin sammelt die Blätter ein und liest sie vor.
Weiterführung und Abschluss:
Im Plenum kann der Lehrer bzw. die Lehrerin den Zusammenhang mit dem Kästchen „Was
sagt die Kirche zur Arbeit?“ herstellen und die besprochenen Erfahrungen der SchülerInnen
von dieser Perspektive her beleuchten. So lässt sich die Unterrichtseinheit abschließen.
Erfahrungsaustausch
Sammeln Sie die Erfahrungen Ihrer Schülerinnen und Schüler: Haben sie ähnliche Erlebnisse
wie Anja und Erich, oder auch ganz andere?
• Der gegenseitige Austausch kann das Bewusstsein fördern, ich bin mit meinen Erfahrungen
nicht allein.
• Er kann auch zu neuen Ideen führen in Bezug auf die Einstellung und das Verhalten im
Berufsalltag.
• Er kann weiters zum wertvollen Informationsaustausch darüber werden, wie ähnliche Arbeitsprobleme
von anderen MitschülerInnen gelöst wurden.
Arbeitswelt und Glaube
Impulse für ein Gespräch über Arbeits- und Lebenssituation der BerufsschülerInnen von Reiner
Jungnitsch
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