sowieso! - Rudolf Liedl Psychotherapie

Der Bogenschütze: Er wertet fast jede Idee, die geäußert wird, ab, macht selbst jedoch
selten einen besseren Vorschlag.
Der Koordinator: Er leitet die Gruppe und akzeptiert die Ideen anderer. Er zeigt, dass
die Beiträge anderer nützlich sind.
Der Reisende: Er interessiert sich mehr für die Aktivitäten der anderen Gruppen als für
die Arbeit der eigenen Gruppe. Daher verlässt er gelegentlich oder häufig seinen Arbeitsplatz.
Der Vermittler: Er sorgt für Frieden in der Gruppe, baut Spannungen zwischen den einzelnen
ab, und sorgt für ein gutes Arbeitsklima.
Die Clique: Einige aus der Gesamtgruppe, die die Arbeit machen, ohne die anderen einzubeziehen.
Sie sind tatkräftig, vermitteln jedoch den Eindruck, dass die anderen überflüssig
sind.
Welche Rolle oder Rollen übernimmt das von dir beobachtete Gruppenmitglied? Halte deine
Beobachtungen hier fest:
Die rätselhafte Krankheit
Gruppengröße
10-30 Gruppenmitglieder
Alter
Ab 16 Jahre
Dauer
Ca. 1 Stunde
Ziele
Gemeinsame Problemlösung
Analyse von Gruppenprozessen
Material
Rollenkärtchen (Text siehe unten)
Ablauf
Die Gruppenmitglieder bilden einen Sitzkreis. Der Gruppenleiter teilt an jedes Gruppenmitglied
mindestens ein Rollenkärtchen aus. Dies darf von den einzelnen Gruppenmitgliedern
zwar vorgelesen oder besprochen, aber nicht weitergegeben werden. Der Informationsgehalt
der einzelnen Kärtchen kann, muss aber nicht zur Lösung des Problems beitragen. Die Gruppe
versucht anhand der erhaltenen Informationen das Problem zu lösen. Der Gruppenleiter
liest folgende Information allen Gruppenmitgliedern vor:
„Auf der Insel Drambui ist eine Epidemie ausgebrochen. Über 300 Menschen sind von einer
seltsamen Krankheit befallen. Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) bittet euch alle, zusammenzuarbeiten,
um die Ursachen der Epidemie herauszufinden. Auf den Kärtchen, die jeder
von euch erhalten hat, steht, wer ihr seid und welche Informationen ihr besitzt.“
Der Gruppenleiter stoppt die Zeit, die die Gruppe zur Problemlösung benötigt und beobachtet
den Interaktionsprozess. Bei größeren Gruppen kann er durch einige BeobachterInnen unterstützt
werden, wobei es dann sinnvoll ist, sich vorher zu überlegen, wer welchen Aspekt beobachtet.
Falls die Gruppe nach 30 Minuten zu keinem Ergebnis gekommen ist, bricht der
Gruppenleiter ab und gibt das Ergebnis bekannt. Anschließend wird der Lösungsprozess im
Plenum besprochen.
Auswertung
Wie wurde die Arbeit organisiert?
Wie hat die Gesprächsführung ausgesehen?
Wodurch wurde Zeit verloren?
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