Technik für das Leben - Homeland Security
Technik für das Leben - Homeland Security
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Training<br />
von links nach rechts:<br />
Werner Glowa, Swen<br />
Mastalirsch, Henry<br />
Schneider und<br />
Dr. Nadine Seumenicht<br />
Brandschutzcontainer<br />
Administratives<br />
Strecke bildet der Gitterkäfig,<br />
den jede Feuerwehr<br />
kennt. Wir arbeiten<br />
mit einem Trägersystem<br />
und haben auch die persönliche<br />
Überwachung<br />
mit Brustkorb, damit die<br />
körperlichen Daten überwacht<br />
werden. Die Strecke<br />
wird auch von der Polizei<br />
genutzt; sie führt ein<br />
Maskentraining durch.<br />
<strong>Homeland</strong>: Warum werden die physischen<br />
Daten protokolliert?<br />
Funke: Das ist immer ein Streitpunkt zwischen<br />
mehreren Stellen. Im Endeffekt ist<br />
es als Schutz für den Mitarbeiter zu sehen,<br />
ob er an sein Limit kommt oder nicht – rein<br />
körperlich. Wenn er ans Limit kommt, muss<br />
man abbrechen. Man gefährdet ihn. Es sind<br />
in den letzten Jahren einige tödliche Unfälle<br />
passiert in den Atemschutzstrecken. Das ist<br />
eine persönliche Registrierung, die der Mitarbeiter<br />
am Ende bekommt und sonst keine<br />
Bewertung findet. Es zeigt uns, ob er fit ist<br />
für die Anstrengung oder ob man unter Umständen<br />
abbrechen muss.<br />
<strong>Homeland</strong>: Im Einsatzfall am Flughafen<br />
entscheidet jeder Mitarbeiter eigenständig,<br />
ob er fit ist oder nicht?<br />
Funke: Ja, ich erwarte schon von jedem am<br />
Morgen, <strong>das</strong>s er mir mitteilt, ob er fit ist<br />
oder nicht.<br />
Mastalirsch: Auf dieser Atemschutzübungsstrecke<br />
werden<br />
bestimmte Elemente eingespielt,<br />
die sehr schwer<br />
sein können; da kommt<br />
man wirklich an <strong>das</strong> Limit<br />
seiner Kräfte. Die<br />
Überwachung hilft sowohl<br />
unerfahrenen als<br />
auch erfahrenen Feuerwehrleuten,<br />
Schwachstellen<br />
zu dokumentieren<br />
und Grenzen kennenzulernen.<br />
Auch Feuerwehrleute<br />
sind nur Menschen.<br />
Brandcontainer<br />
<strong>Homeland</strong>: Wie sieht der Brandcontainer<br />
aus?<br />
Funke: Das ist ein mobiler Flashover-Container,<br />
wo die Flashoverszenarien durchgeführt<br />
werden. Der Feuerwehrmann lernt<br />
<strong>das</strong> Lesen des Brandrauches: Wann kommt<br />
es zu der Situation des Flashovers? Das können<br />
wir in diesem Container simulieren. Bis<br />
wohin kann ich mich überhaupt in der Höhe<br />
bewegen? Man redet immer von der Türklinkenhöhe;<br />
ab der Türklinke nach oben<br />
wird es so heiß, <strong>das</strong>s man sich stehend nicht<br />
mehr bewegen kann. Deswegen bewegen<br />
sich Feuerwehrleute im unteren Bereich.<br />
Das kann man ziemlich realitätsnah trainieren<br />
– in einem sicheren Umfeld. Einen Flashover<br />
im Flugzeug sollte er zu lesen bzw. zu<br />
bekämpfen wissen.<br />
Mastalirsch: Im Ernstfall ist <strong>das</strong> eine wahnsinnige<br />
Stresssituation. Man muss eine gewisse<br />
Routine haben bzw. einen Automatismus<br />
aufbauen, um eine solche Situation<br />
erkennen und richtig reagieren zu können.<br />
Wenn man <strong>das</strong> im Container ein paar Mal<br />
gesehen und trainiert hat, dann bekommt<br />
man ein gewisses Gespür dafür.<br />
<strong>Homeland</strong>: Was kann im Flugzeug brennen?<br />
Funke: Alles und leider auch ziemlich<br />
schnell. Deswegen hat die Flughafenfeuerwehr<br />
auch am Boden bei einem Flugzeugbrand<br />
eine Eingreifzeit von 180 Sekunden<br />
Maximum. Das heißt, bis dahin müssen wir<br />
den ersten Löschangriff schon vornehmen.<br />
In einer Zeitspanne von 180 Sekunden –<br />
von null bis acht Minuten – besteht die reelle<br />
Chance, ein Flugzeug zu löschen. Von<br />
jeder Flugbetriebsfläche aus haben wir 180<br />
Sekunden Eingreifzeit, am Start- und Landebahnsystem<br />
120 Sekunden Eingreifzeit.<br />
Dann muss <strong>das</strong> Feuer auch gelöscht sein.<br />
Wenn man realistisch ist, haben die Fahrzeuge<br />
nur für zwei bis allerhöchstens vier<br />
Minuten Wasser dabei. Das rechnen wir<br />
hoch: Drei plus vier Minuten, dann sind wir<br />
bei sieben Minuten. Nach sieben Minuten<br />
hat ein Flugzeug mindestens 36.000 l Wasser-Schaumgemisch<br />
über sich, hier in Leipzig/Halle<br />
hat es den Vorteil, es bekommt die<br />
gleiche Menge noch einmal, weil wir eine<br />
16 | <strong>Homeland</strong> <strong>Security</strong> 2013