Technik für das Leben - Homeland Security

Training
Mastalirsch: Das positivste Ereignis war,
dass der Lehrgang Katar bei uns stattfand,
also ein internationaler Lehrgang. Es war
interessant zu sehen, wie die Teilnehmer
aus Katar trainiert haben. Es gab andere
Methoden, so z. B. drillmäßig.
Ein negatives Erlebnis ereignete sich am
21. Dezember 1993, als eine Maschine über
die Piste gerutscht war. Außer Sachschaden
ist zum Glück nichts passiert, aber das weiß
man im ersten Moment ja nicht. Da kam ich
ins Grübeln: Du arbeitest bei der Feuerwehr.
Das ist so ein Moment, wo man lange wartet,
dass etwas passiert, aber wenn etwas passiert,
kann es richtig zur Sache gehen.
großes Flughafenfest. Dort hatte sich ein
kleiner Junge an der Bockwurst verschluckt,
sodass er medizinische Hilfe brauchte, weil
er keine Luft mehr bekam. Er wurde vom
Rettungsdienst gerettet und die Mutter hat
im Nachhinein einen wunderschönen Brief
verfasst mit dem Kleinen. Das war sehr rührend.
Ich muss ganz ehrlich sagen, das war
der Einzige, den ich bis jetzt gesehen habe.
Und es sind schon Einige gerettet worden.
Rosenbauer
"Panther 8x8" im Einsatz
(1.250 PS, Vmax =
135 km/h, Tankvolumen
Wasser: bis zu 16.800 l,
Tankvolumen Schaummittel:
bis zu 2.200 l,
Tankvolumen Trockenlöschpulver:
250 kg)
Weitere Informationen
gibt es hier:
und über
fire.training@leipzig.aero
Funke: Positiv ist mein Start hier am Flughafen.
Ich war vorher Zugführer und Stellvertretender
Wachabteilungsleiter in
München. Jetzt bin ich Leiter der Flughafenfeuerwehr.
Negative Eindrücke, das ist
schwierig; ich habe vieles erlebt. Seit meinem
16. Lebensjahr bin ich Freiwilliger Feuerwehrmann.
Ich habe vieles mitgemacht in
meinem Leben, aber gehe am Ende eines
Ereignisses immer positiv heraus. Nach jedem
Tief kommt ein Hoch. Ein wirklich negatives
Erlebnis fällt mir nicht ein. Bei negativen
Erfahrungen versuche ich immer, noch
etwas Positives daraus zu ziehen.
Feedback
Homeland: Bekommen Sie als Feuerwehrmann
nach einem geglückten Einsatz auch
ein Feedback von den Geretteten?
Mastalirsch: Ehrlich gesagt, ganz, ganz
selten. Vor zwei Jahren gab es hier ein
Funke: Eher weniger. Seit meinem 16. Lebensjahr
habe ich vielleicht vier oder fünf
Briefe für die Feuerwehr überhaupt gelesen.
Derzeit gibt es eher den Trend, dass die Leute
nach Gründen suchen, um noch klagen zu
können. Wo sind Fehler gemacht worden von
Seiten der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes?
Vielleicht bekomme ich da ja auch
noch etwas mit. Schaut man über die Feuerwehrwelt
allgemein, ist es schon erstaunlich,
wo welche Klagen kommen. Eine Freiwillige
Feuerwehr muss keinen Keller auspumpen.
Ob ein Keller einen halben Tag länger unter
Wasser steht oder nicht, ist eigentlich egal.
Das kann auch eine Fachfirma machen. Derjenige,
der den Keller unter Wasser hat, meldet
das der Versicherung. Was macht der
Feuerwehreinsatzleiter – wenn überhaupt?
Stellt eine Rechnung. Dann beschwert er
sich schon, dass er eine Rechnung hat, anstatt
die einfach weiterzugeben an die Versicherung.
Beim Flughafen ist das anders. Da
schaue ich, ob der Betrieb sicher läuft.
Homeland: Vielen Dank für das Gespräch.
18 | Homeland Security 2013