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Technik für das Leben - Homeland Security

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<strong>Technik</strong><br />

Pressluftatmer<br />

PSS ® 7000 (EN 137)<br />

<strong>Homeland</strong>: Sie kooperieren auch mit<br />

Hochschulen?<br />

Gäding: Ja. Die Entwicklung unserer aktuellen<br />

Pressluftatmerbaureihe wurde mit<br />

der Universität in Newcastle vorangetrieben.<br />

Sie hat sich um die Ergonomie unserer<br />

Pressluftatmer gekümmert und eine Art<br />

Matte entwickelt, die zwischen den Feuerwehrmann<br />

und den Pressluftatmer gelegt<br />

wird, z. B. im Bereich der Schulter und der<br />

Beckengurte des Pressluftatmers. Diese<br />

Sensormatte zeigt die Lastverteilung bzw.<br />

die Druckpunkte des Pressluftatmers auf<br />

dem Geräteträger. Wir können damit ermitteln,<br />

wie eine optimale Gewichtsverteilung<br />

beim Geräteträger erzielt werden kann.<br />

<strong>Homeland</strong>: Wir haben über Produkte gesprochen,<br />

die Sie als innovativ bezeichnen.<br />

Welches Produkt ist denn bei Männern und<br />

Frauen am beliebtesten?<br />

Gäding: Auf jeden Fall der Pressluftatmer.<br />

Das ist <strong>das</strong> Produkt, für <strong>das</strong> Dräger weltweit<br />

bekannt ist. Ganz interessant ist auch<br />

<strong>das</strong> Thema „Prüfröhrchen“. Das sind Glasröhrchen,<br />

die mit bestimmten Chemikalien<br />

gefüllt sind. Über ein ausgeklügeltes Reaktionsprinzip<br />

kann man über die Verfärbung<br />

dieser Chemikalien in den Röhrchen Gefahrstoffe<br />

in der Luft nachweisen. Diese Röhrchen<br />

gibt es schon seit über 80 Jahren und<br />

theoretisch müssten sie schon längst von einem<br />

moderneren Messverfahren überholt<br />

worden sein; in der Praxis erfreuen sie sich<br />

jedoch sowohl bei Feuerwehren als auch<br />

in der chemischen Industrie allergrößter<br />

Beliebtheit.<br />

<strong>Homeland</strong>: Die Feuerwehr setzt die Röhrchen<br />

ein, um bei einem Einsatz ermitteln zu<br />

können, mit welchen möglichen Gefahren zu<br />

rechnen ist?<br />

Gäding: Ein klassisches Beispiel für die<br />

Röhrchen im Feuerwehreinsatz ist die so<br />

genannte Rauchgasmessung. Stellen Sie<br />

sich vor, ein Fabrikgebäude brennt: dicke,<br />

schwarze Rauchwolke und die Feuerwehr<br />

wird nicht nur zum Löschen gerufen, sondern<br />

auch, um die Frage zu beantworten,<br />

ob die Wolke gefährlich ist. Ein spezielles<br />

Röhrchenprodukt kommt zum Einsatz, <strong>das</strong><br />

nennt sich Simultantestset. Mehrere Röhrchen<br />

sind gleichzeitig im Einsatz. Vier Gase<br />

lassen sich gleichzeitig messen. Mit einer<br />

Pumpe zieht man die Rauchgase durch die<br />

Röhrchen. Die reagieren dann z. B. auf Kohlenmonoxid<br />

oder Blausäure. Anhand von gesetzlich<br />

vorgegebenen Grenzwerten kann<br />

man bewerten, ob der Brandrauch gefährlich<br />

ist oder nicht.<br />

„Alles, was wir tun, tun wir mit Begeisterung<br />

– und wir tun es für <strong>das</strong> <strong>Leben</strong>!“<br />

(Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender)<br />

<strong>Homeland</strong>: Welche Eigenschaften zeichnen<br />

Ihrer Meinung nach ein gutes Schutzsystem<br />

aus? Welche Schnittstellenprobleme galt/<br />

gilt es zu lösen?<br />

Gäding: Der Begriff „System“ als solcher<br />

impliziert schon, <strong>das</strong>s es wichtig ist, <strong>das</strong>s<br />

die vielfältigen Einzelkomponenten zusammen<br />

passen und aufeinander abgestimmt<br />

sind. Ein gutes Beispiel ist der Chemikalienschutzanzugträger.<br />

Es beginnt mit der<br />

Schnittstelle des Gesichtes im weitesten<br />

Sinne, d. h. die Maske muss auf <strong>das</strong> Gesicht<br />

passen, dann muss der Lungenautomat zur<br />

Maske passen, der Lungenautomat muss<br />

wiederum auch zum Pressluftatmer passen.<br />

Dazu gehört wiederum die Flasche. Bezogen<br />

auf den Chemikalienschutzanzugträger<br />

muss die Ausrüstung in den Anzug hineinpassen.<br />

Der Anzug bekommt von außen<br />

vielleicht noch eine externe Luftversorgung<br />

über einen Schlauch und zu guter Letzt<br />

muss man sich durch diesen Anzug hindurch<br />

unterhalten können mit seiner Außenwelt.<br />

D. h. ich habe noch meine Schnittstelle Sprache<br />

mit einem Mikrofon, <strong>das</strong> in der Maske<br />

sitzt und über ein Funkgerät nach außen<br />

geht. Das alles muss nicht irgendwie aneinander<br />

„gebastelt“ sein, sondern so aufeinander<br />

abgestimmt sein, <strong>das</strong>s es den Geräteträger<br />

möglichst wenig bei seiner Arbeit<br />

belastet, aber unterstützt. Das ist die große<br />

Herausforderung.<br />

<strong>Homeland</strong>: Ein Modul kann nicht als einzelne<br />

Lösung gesehen werden, sondern ist Teil<br />

einer Gesamtlösung?<br />

Gäding: Ganz genau. Natürlich wünschen<br />

sich die Kunden oft, alle Komponenten flexibel<br />

modular zusammenbauen zu können.<br />

Das ist nur möglich, wenn Komponenten, die<br />

lebenswichtigen Schutz bieten, aus einer<br />

Hand kommen und aufeinander abgestimmt<br />

24 | <strong>Homeland</strong> <strong>Security</strong> 2013

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