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Die Rees – Pinne 1/2014 Marinekameradschaft Simbach/Inn

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DIE REES - PINNE 01/<strong>2014</strong><br />

• Für die Erstellung eines Tests- und Simulationsprotokolls, welches in Übereinstimmung mit den herrschende<br />

Sicherheitsbestimmungen für Mensch und Schiff steht, war der Austausch von technische Dokumenten erforderlich,<br />

dazu war ein Schwesterschiff der „Costa Concordia“ (vor allem wegen der Ähnlichkeit der Schiffe)<br />

nötig, um eine Reise (z. B. eine Überführungsfahrt in ein Trockendock) ohne Fahrgäste durchzuführen. <strong>Die</strong><br />

„Costa Favolosa“ wurde zu diesem Zweck ausgesucht, da es geplant war dass das Schiff von Savona nach<br />

Palermo ins Trockendock verholen sollte.<br />

• Gemeinsame Nutzung des oben genannten Testprotokolls von der Besatzung (Kapitän und Offiziere).<br />

Um den Anforderungen des Leitenden Ingenieurs zu entsprechen, musste ein neuer Zeitplan für die nachfolgenden<br />

Sitzungen und Tests erstellt werden. Es wurde auch darauf hingewiesen, zuerst an die Mitglieder des Teams und<br />

später auf die gesamte Besatzung, zu prüfen, ob während des Blackouts die Schiffsaufzüge (insgesamt 29 incl. für<br />

Besatzung und Passagiere) in Übereinstimmung mit den Anforderungen gemäß der einschlägigen SOLAS-Regeln<br />

arbeiteten. <strong>Die</strong>ser Test wurde vom Flaggenstaatvertreter für die bevorstehende Untersuchung des Unfalls verlangt,<br />

obwohl der Test kurzfristig nicht wiederholbar war. Wie auch immer, der Test war ausschließlich funktional, und<br />

es nicht möglich war ihre Ergebnisse mit dem zu vergleichen was tatsächlich auf der „Costa Concordia“ passiert<br />

ist und wie viele Lifte zu Beginn und während der Notfallphase in Betrieb waren.<br />

Tätigkeitsbereiche.<br />

Wie vorher beschrieben, hatten die geplanten Aktivitäten das Ziel, mögliche Ursachen der intermittierenden Arbeit<br />

des EEQ der „Costa Concordia“ zu bewerten.<br />

Gemäß der Ereignischronologie lief der EDG bis 22.36 Uhr, bei einer Schlagseite von 10º bis 15º. Einige Zeit<br />

früher, etwa gegen 22.10 Uhr, hatte die Backbordschlagseite ihren Maximumwert von 10º. <strong>Die</strong> Schlagseite überschnitt<br />

nie den maximal zulässigen Wert von 22,5º, da sonst durch Schmierölmangel den EDG gestoppt hätte<br />

(Solas Rule II-1/42.6.).<br />

Jedes Mal, wenn die Besatzung den Schalter 901 manuell betätigte, gelang die Entriegelung, das heißt, das letzterer<br />

tatsächlich geschlossen war, was ein Strommessgerät bestätigte, von anfänglichen 1000 A und dann einen Betriebsstrom<br />

von 400 A anzeigte.<br />

Das Ergebnis der Prüfungen.<br />

Insgesamt wurden sieben verschiedene Prüfungen mit folgenden Ergebnissen durchgeführt:<br />

• Test 1: es wurde erfolgreich überprüft, warum der EDG in manuellen Modus und Freilauf aufgrund von Wassereinwirkung,<br />

Max-Temperaturalarm und Schmierölminimumalarm nicht herunterfuhr.<br />

• Test 2: es wurde erfolgreich überprüft, warum der EDG in manuellen Modus und aktiver Sicherheitseinrichtung<br />

aufgrund von Maxtemperatur und Schmierölminimum stoppte.<br />

• Test 3: überprüft wurde, ob nach dem Blackout der EDG automatisch startete, die Lamellen der Eletroventilatoren<br />

sich öffneten, die Elektrolüfter starteten und der Schalter 901 schloss.<br />

• Test 4: die Aufzugsposition auf Decklevel wurde erfolgreich geprüft.<br />

• Test 5: es wurde erfolgreich überprüft, dass der Ship-to-Shore Kommunikator, im Shoremodus, den Leistungsschalter<br />

901 am ES induzierte.<br />

• Test 6: es wurde erfolgreich überprüft, dass der Notstromausfall das manuelle Schließen des Leistungsschalters<br />

901 durch die mechanischen Tasten ermöglichte.<br />

• Test 7: die entgegengesetzte Reihenfolge, um die normale Stromversorgung des Schiffes nach der Notfallsituation<br />

wieder herzustellen, wurde erfolgreich durchgeführt.<br />

11<br />

Empfehlungen.<br />

Unter den vielen Empfehlungen des Berichts ist eine betreffend der Kapazität der Notstromaggregate. Es wird<br />

vorgeschlagen die Notfallgeneratorenleistung zu erhöhen, um die Hochleistungspumpe(n) besser zu versorgen.<br />

Darüber hinaus sollte ein zweiter Notstromdiesel installiert werden, möglichst in einem separaten Abschnitt vom<br />

ersten Notgenerator getrennt, oberhalb eines durchlaufenden Decks. <strong>Die</strong>ser zweite Generator könnte auf Grundlage<br />

von ausgewählten <strong>Die</strong>nsten dimensioniert werden.<br />

<strong>Die</strong> damit verbundene Herstellung und Handhabung sollte wie folgt lauten:<br />

• neue Notdieselgeneratoren sollten nach bestimmtem Bauweisen zuverlässig und langlebig hergestellt<br />

werden;<br />

• regelmäßige Funktionstests einmal die Woche unter einer deutliche Belastung (mind. 50%) und von mindestens<br />

2 Stunden Dauer für beide Notfallgeneratoren.<br />

Aus Marine Engineers Review, Juli/Aug. 2013 <strong>–</strong> aus dem englischen übersetzt von Fritz Koch<br />

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