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Die Rees – Pinne 1/2014 Marinekameradschaft Simbach/Inn

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DIE REES - PINNE 01/<strong>2014</strong><br />

Ballastwasseraufbereitung.<br />

D<br />

ie Anlagen zur Ballastwasseraufbereitung sind eine wichtige<br />

technische Neuerung für den aktiven Umweltschutz. <strong>Die</strong> vielen<br />

Anschlüsse für die UV-Lichtröhren erinnern eher an eine Forschungsarmatur<br />

in einem Hightech-Labor als an den täglichen Betrieb<br />

im Bauch eines großen Containerschiffes. Das Licht der UV-<br />

Röhren ist ein zentraler Bestandteil der Ballastwasserbehandlung.<br />

Das UV-Licht der Aufbereitungsanlage tötet selbst kleinste Lebewesen<br />

im Meerwasser ab, wenn die Schiffe es in ihre Ballastwassertanks<br />

pumpen, um für eine optimale Lage auf See (Trimm) zu<br />

sorgen. Bevor das Ballastwasser <strong>–</strong> immerhin bis zu 1.500 Kubikmeter<br />

pro Stunde und Anlage <strong>–</strong> durch die gut zwei Meter langen<br />

und rund einen halben Meter dicken Trommeln mit dem UV-Licht<br />

fließt, wird es zusätzlich gefiltert, um Feststoffe und andere Teilchen<br />

wie Sand Muscheln und Sedimente zu entfernen. Vor dem<br />

Zurückpumpen ins Meer wird das Ballastwasser gemäß der IMO-<br />

Vorschriften dann nochmals mit UV-Licht behandelt. <strong>Die</strong>se sorgfältige,<br />

chemiefreie Aufbereitung verhindert, dass durch das Aufnehmen<br />

von Ballastwasser und das spätere Abpumpen in einem<br />

anderen Hafen Lebewesen in fremde Ökosysteme eingeschleppt<br />

werden. Das bekannteste Beispiel dafür ist die Chinesische Wollhandkrabbe,<br />

die vor über 100 Jahren im Ballastwasser von Handels-<br />

und Passagierschiffen von Asien nach Europa und in andere<br />

Teile der Welt kam.<br />

In den vergangenen Jahren wurde dies schon sehr wirksam durch<br />

das von der IMO vorgeschriebene Ballastwasser-Management verhindert,<br />

wonach Ballastwasser auf hoher See abgepumpt oder ausgetauscht<br />

werden muss. Dort<br />

sind die meisten Organismen nicht überlebensfähig bzw. können<br />

aufgrund der großen Meerestiefe und der Entfernung zu Küstenregionen<br />

keinen Schaden anrichten. <strong>Die</strong>ses wirkungsvolle Management<br />

wird auf Schiffen ohne Aufbereitung auch weiterhin angewandt.<br />

Zusätzlich ist es geplant, in den kommenden Jahren weltweit<br />

auch für kleiner Schiffe die Reinigungsanlage vorzuschreiben.<br />

Ein entsprechendes international verpflichtendes IMO-Verfahren<br />

läuft bereits.<br />

*<br />

Noch mehr Umweltschutz.<br />

Weitere Neuheiten für einen<br />

verbesserten Umweltschutz<br />

sind innen liegende Brennstofftanks,<br />

im vorderen Drittel<br />

des Schiffes angeordnet.<br />

Somit stehen die Brückenaufbauten<br />

jetzt im vorderen Bereich<br />

des Schiffes über den<br />

Brennstofftanks. Über der<br />

Maschinenanlage im hinteren<br />

Bereich steht neuerdings<br />

ein Maschinenaufbau und<br />

Schornstein. An der Außenhülle<br />

liegen nur noch Ballastwassertanks.<br />

So kann<br />

selbst bei einer Beschädigung<br />

der Außenhülle kein<br />

Bunker- oder <strong>Die</strong>selöl austreten.<br />

Ebenfalls neu ist das Beckerruder<br />

der Schiffe, die konstruktionsbedingt<br />

den Wirkungsgrad<br />

verbessern und<br />

somit den Verbrauch und die<br />

Emissionen optimieren.<br />

Für sogenanntes Grauwasser,<br />

etwa Duschwasser oder<br />

von der Waschmaschine, gibt<br />

es jetzt Tanks, sodass es nicht<br />

im Hafen abgepumpt werden<br />

muss. Andere Abwässer werden<br />

wie auch auf älteren<br />

Schiffen bereits je nach Art<br />

gereinigt oder durch zertifizierte<br />

Abwasserbehandlungsablagen<br />

geklärt.<br />

Wellengeneratoren, die auf<br />

See aus der Kraft der Hauptmaschine<br />

den benötigten<br />

Strom für das Schiff erzeugen<br />

und den Betrieb der Hilfsdiesel<br />

überflüssig machen, gibt<br />

es bereits länger.<br />

Neubauten werden mit Landanschlüssen<br />

vorgerüstet.<br />

aus Hapag-Lloyd News Nr. 352<br />

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