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20UnserKliniKum KultuRtipps „Carmina Burana″ im scratch-Konzert Zum dritten Mal in Folge greift das Anhaltische Theater die Tradition der Elbmusikfeste aus dem 19. Jahrhundert wieder auf. Am Himmelfahrtswochenende (vom 17. bis 20. Mai) stehen an vier aufeinander folgenden Tagen drei aktuelle Inszenierungen, beginnend mit Puccinis „La Bohéme“, gefolgt von dem Ballett „Hotel Montparnasse“ bis hin zu Richard Wagners „Götterdämmerung“ und ein Konzert auf dem Spielplan. Das Konzert ist jedoch kein gewöhnliches Konzert, sondern ein Scratch-Konzert. Mitmachen kann jeder, der Freude am Singen hat. Nach dem überwältigenden Erfolg der „Carmina Burana“ beim 1. Scratch-Konzert 2010 ging es 2011 weiter, u.a. mit dem großen Chorfinale aus Beethovens 9. Sinfonie. Und das Resultat konnte sich sehen und hören lassen. 2012 widmet sich der Scratch-Chor begleitet von der Anhaltischen Philharmonie, abermals Carl Orffs packender „Carmina Burana“. Das Anhaltische Theater lädt dazu wieder Sangesbegeisterte zur Mitwirkung am Scratch-Konzert ein, welches am 19. Mai stattfinden wird. Die Anmeldung hat bereits begonnen. Informationen zur Anmeldung sind an den Theaterkassen erhältlich, aber auch über www.anhaltisches-theater. de/scratch. Die Teilnahmegebühr bei der Online- Buchung beträgt 15 Euro (ermäßigt zehn Euro, Kinder fünf Euro). In der Teilnahmegebühr enthalten ist eine Versorgung mit Speisen und Getränken während der Probenpausen am 19. Mai. Anmeldeschluss ist der 26. April. Die Organisatoren um GMD Antony Hermus setzen alles daran, auch das Scratch-Projekt 2012 zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Hermus wird die musikalische Leitung übernehmen. Zu den Chormassen aus der Bevölkerung gesellen sich die Solisten Angelina Ruzzafante (Sopran), Wiard Witholt (Bariton) und David Ameln (Tenor). auch in diesem Jahr gibt es wieder scratch. Foto: Heysel Der Gartenreichsommer bietet Konzerte in Parks und schlössern. Foto: KSDW ins gartenreich sommer bietet eine Fülle an Veranstaltungen. Am 5. Mai wird der diesjährige Gartenreichsommer mit einem Konzert traditionell im Wörlitzer Schloss eröffnet. Den ganzen Sommer hindurch erwarten die Besucher bis zum 8. September vielfältige Veranstaltungen und exklusive Konzerte im bezaubernden Ambiente der Schlösser des Gartenreichs sowie in verschiedenen Parkanlagen im Raum Dessau-Roßlau und Wörlitz. Das Eröffnungskonzert am 5. Mai mit Schuberts „Der Hirt auf dem Felsen“ u.a. gestalten die renommierte Flötistin Susanne Ehrhardt und die Sopranistin Constanze Albrecht, begleitet von Marlies Jacob am historischen Hammerflügel des Wörlitzer Schlosses. Ein Höhepunkt des Gartenreichsommers 2012 ist der Vulkanausbruch am 24. und 25. August. Nach einer kulinarischen Gondelfahrt zur Insel „Stein“ werden die Besucher durch die bewegenden Briefe von Plinius d. J. in das Jahr 79. n. Chr., das Jahr des verheerenden Ausbruchs des Vesuvs am Golf von Neapel, zurückversetzt. Musik wird den Abend auf der Insel abrunden. Den imposanten Abschluss bildet der Ausbruch des Wörlitzer Vesuvs, den das Publikum von der Gondel aus beobachtet. Ein außergewöhnliches Erlebnis für die Besucher verspricht auch das Live-Hörspiel „Der Schatz im Silbersee“ von Karl May am 1. Juni, dargeboten vom Schauspielensemble des Anhaltischen Theaters. Wer möchte, kann einen Picknickkorb mit einem „Indianermahl“ gleich mit bestellen oder zum Ort des Geschehens, dem Italienischen Bauernhaus, mit der Gondel fahren. Nicht fehlen dürfen natürlich die opulente Feier des Fürst-Franz-Geburtstages am 11. August sowie die 14 Seekonzerte, bei denen die Zuschauer auf einer abendlichen Gondelfahrt ein stimmungsvolles Abendessen erwartet und sie die musikalischen Aufführungen an den Ufern der Seen erleben. Außerdem stehen wieder zahlreiche Musikveranstaltungen in den historischen Festsälen auf dem Programm, bei denen sich die Musik mit der dortigen Architektur und Bauweise auf wunderbare Weise verbindet. Im Schloss Oranienbaum, wird z.B. anlässlich der dort gastierenden „Dutch Design”-Ausstellung am 20. Juli ein musikalischer Streifzug ins Goldene Zeitalter der Niederlande geboten. Eine musikalische Kostbarkeit ist auch das Konzert im Schloss Mosigkau am 22. Juni mit dem Soloklarinettisten der Staatskapelle Berlin, Matthias Glander, und Wolfgang Kühnl am Klavier. Die Echo-Klassik-Preisträger präsentieren u.a. Werke von Schubert, Weber und Brahms. Auch die diesjährige Konzertsaison des Gartenreichsommers wird mit einem festlichen Abschlusskonzert im Galeriesaal des Schlosses Mosigkau am 8. September ausklingen, welches erneut Kinder und Jugendliche der Internationalen Musikakademie für musikalisch Hochbegabte gestalten. Die jungen Künstlerinnen und Künstler, die bei nationalen wie auch internationalen Wettbewerben bereits erste Preise errungen haben, präsentieren ein anspruchsvolles Programm. Ilka Hillger Ausführliche Informationen zum Programm im Flyer „Gartenreichsommer 2012“, der an allen Kassen und Spielorten des Anhaltischen Theaters ausliegt. Karten und Informationen im Internet unter www.gartenreichsommer.de und unter den Telefonnummern 030 6780111 oder 0180 5544888 sowie an den Theaterkassen des Anhaltischen Theaters.
KultuRtipps UnserKliniKum21 monumentales opernprojekt Im Mai startet der Ring-Zyklus des Theaters mit der „Götterdämmerung″. Am 12. Mai wird am Anhaltischen Theater Dessau die Premiere der „Götterdämmerung“ gefeiert und damit der Auftakt zum ersten gesamten Zyklus von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ seit einem halben Jahrhundert. Das Anhaltische Theater setzt somit die Tradition Dessaus als „Bayreuth des Nordens“ fort. Generalintendant André Bücker und Generalmusikdirektor Antony Hermus erschließen Richard Wagners Opus summum vom Ende her, von der „Götterdämmerung“, deren Entwurf den biografischen Beginn von Richard Wagners Auseinandersetzung mit dem Nibelungen-Mythos markiert. Die erste zyklische Aufführung aller vier Opern wird zum „Elbmusikfest“ 2015 im Dessauer Theater stattfinden. 1848 begann Richard Wagner mit den Entwürfen zu seiner Oper „Siegfrieds Tod“. Doch bald gelangte er zu der Überzeugung, dass er den vielen Geschichten Raum geben sollte, die der Ermordung Siegfrieds vorangehen. Er entwirft schrittweise drei weitere Werke. Komponiert hat er den Schlussstein der so entstandenen Tetralogie jedoch erst über 20 Jahre später. Aus dem Kontrast zwischen dem „jungen“ Text und einer „reifen“ Musik ist mit der „Götterdämmerung“ das szenisch, musikalisch und inhaltlich vielschichtigste Werk Wagners hervorgegangen. Ingredienzien romantischer Oper wie Zaubertränke, Wahrsagungen, Blutsbrüderschaften und Verschwörungen fehlen genauso wenig wie effektvolle Ensembles, Chöre und spektakuläre Finali. Diese Elemente lebendiger Operntradition treffen auf die hochdifferenzierte Tonsprache des Musikdramas. Die spannende Geschichte ist darüber hinaus das letzte Glied in einer Kette von Verstrickungen, die den Untergang einer Welt einschließlich ihrer Götter bedeutet. Die Reihenfolge der Inszenierungen des Dessauer Rings zeichnet also auch die Entstehungsgeschichte des Librettos der Tetralogie nach. Ein „Ring“ für und in Dessau ist heute nicht vorstellbar, ohne die Aufführungsgeschichte im „Bayreuth des Nordens“ zu reflektieren, heißt es in der Konzeption zur Neuinszenierung des „Rings“. Der „Ring der Bauhausstadt“ sucht die Nähe zur klassischen Moderne, die vor Ort vor allem während der Bauhaus-Jahre 1926 bis 1932 Gestalt gewann. Mit ihrer Synthese der Künste verfolgten die Bauhaus-Meister ein Ziel, das auch Wagner im „Gesamtkunstwerk“ erreichen wollte. Und die Ästhetik von „Neu-Bayreuth“, mit der Wieland Wagner ab 1951 das durch die Nationalsozialisten vereinnahmte Werk für neue Deutungen zu befreien suchte, erinnert nicht zuletzt an die Bühnenexperimente der historischen Avantgarde. chorsänger werden gesucht Das Anhaltische Theater sucht nach begeisterten Chorsängern (Tenor und Bass), die Lust und Stimme haben, um den Opernchor in Richard Wagners „Götterdämmerung“ zu verstärken. Dieses Werk ist der Auftakt zu dem monumentalen Zyklus „Der Ring des Nibelungen“, den das Theater erstmals nach über 50 Jahren für die Bauhausstadt Dessau neu produziert. Voraussetzungen für die Beteiligung sind Chorerfahrung und die Möglichkeit, an Proben (v.a. in den 14 Tagen vor der Premiere) sowie den Aufführungen teilzunehmen. Premiere ist der 12. Mai, weitere Aufführungen am 20. Mai, 3. und 30. Juni. Interessenten können sich bei Heiderose Ochmann (Assistentin des Generalintendanten und des Generalmusikdirektors) anmelden: Telefon 0340 2511 211, E-Mail intendant@anhaltisches-theater.de ein reisebus für den ring. Foto: Heysel Das Dessauer Theater kann auf eine über 150-jährige Wagner-Tradition zurückblicken: Am 20. März 1857 ging mit „Tannhäuser“ erstmals ein Wagnersches Werk über die Bühne des damaligen Herzoglichen Hoftheaters. 1872 kam Wagner persönlich nach Dessau, um für seine Festspielidee zu werben. In seinem Aufsatz „Ein Einblick in das deutsche Opernwesen“ schreibt er äußerst lobend über die am Dessauer Theater geleistete künstlerische Arbeit: „Ich bezeuge laut, nie eine edlere und vollkommenere Gesamtleistung auf einem Theater erlebt zu haben“. Bei den ersten Bayreuther Festspielen 1876 wirkten dreizehn Musiker der Dessauer Hofkapelle mit, u.a. der Hornist Demnitz, der als Erster den „Siegfried-Ruf“ blies und dafür Wagners besonderes Lob erntete. Unter Hofkapellmeister August Klughardt galt die Aufmerksamkeit des Dessauer Theaters dem Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“, das 1893 erstmals komplett in Dessau gezeigt wurde. Ein Jahr später inszenierte Wagners Witwe Cosima zudem „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck in Dessau. Bis zum 1. Weltkrieg fanden dann außer den beiden Jugendopern und dem „Parsifal“ alle Bühnenwerke Richard Wagners Eingang in das Dessauer Repertoire. Hans Knappertsbusch, der in den 1950er-Jahren die prägende Dirigentenpersönlichkeit in Wieland Wagners „Neu-Bayreuth“ werden sollte, wirkte von 1919 bis 1922 als Generalmusikdirektor in Dessau. Das 1938 in Anwesenheit von Adolf Hitler eingeweihte heutige Bühnenhaus in Dessau war von vornherein als Wagner-Theater konzipiert – und mit allen entsprechenden ideologischen Erwartungen der Bauherren belastet. Unter Intendant Willy Bodenstein avancierte Dessau in den 1950er-Jahren – zu einem Zeitpunkt, als die Staatsoper Berlin, die Dresdner Semperoper und die Oper Leipzig noch in Trümmern lagen – zur führenden Wagner-Bühne der DDR. Im Mai 1953 fand mit vier Werken eine erste „Richard-Wagner-Festwoche“ mit außergewöhnlicher Resonanz statt. 1954 folgten die „2. Richard-Wagner-Festwochen”, u.a. mit der kompletten Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“. Nach und nach wurden alle Hauptwerke des Komponisten wieder auf die Bühne gebracht. Auch nach der Ära von Willy Bodenstein fühlten sich die künstlerischen Leiter des Theaters der großen Dessauer Wagner-Tradition in besonderer Weise verpflichtet. So wurden während der Intendanz von Johannes Felsenstein (1991– 2009) fünf Wagner-Opern inszeniert. Die Spielzeit 2009/10 unter der Generalintendanz von André Bücker wurde mit der überregional gefeierten und 2010 für den deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominierten „Lohengrin“- Inszenierung von Andrea Moses eröffnet. Im Vorfeld der Premiere hat das Theater ein umfangreiches Begleitprogramm entwickelt, zu dem Lesungen, Ausstellungen und Vorträge gehören. So sprach am 22. April Nike Wagner über „Raum und Handwerk – Wieland Wagner im Kontext der Klassischen Moderne“. Ungewöhnlich sind auch die Werbemaßnahmen. So rollt seit Anfang März ein Ring-Reisebus durch die Region und Deutschland. Auffällig beschriftet, kündet das Fahrzeug der DVV vom „Ring-Projekt“ des Anhaltischen Theaters. Besonders sind auch die Premium- und Luxuspakete, die das Theater für Logenbesucher im Angebot hat. Ilka Hillger Informationen und ein Tagebuch von den Proben gibt es im Internet unter www.der-ring-in-dessau.de
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