UNSERKLINIKUM - Städtisches Klinikum Dessau
UNSERKLINIKUM - Städtisches Klinikum Dessau
UNSERKLINIKUM - Städtisches Klinikum Dessau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AusgAbe 01/2012<br />
physiotherapie<br />
hat eine neue<br />
abteilung<br />
schirmherr<br />
dr. haseloff<br />
ministerpräsident<br />
nimmt sich Zeit für<br />
die patienten<br />
Seite 4<br />
gute noten<br />
für das<br />
altenheim<br />
UnserKliniKum<br />
Zeitschrift des städtischen klinikUms dessaU<br />
mehr dazu seite 3<br />
Seite 9<br />
bastelspass<br />
und spiel<br />
im mäuseland
2UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
In der cafeteria des <strong>Klinikum</strong>s stellten die verschiedenen Partner das suchtpräventionsprojekt „hart am Limit“ vor. Foto: Wolf-Erik Widdel<br />
InhaLtsverzeIchnIs<br />
2 Start für Jugend-Projekt<br />
3 Tag der seltenen Erkrankungen<br />
4 Neue Abteilung der Physiotherapie<br />
5 Personalrat hat neuen Vositzenden<br />
6 Herzanfall durch Büro-Stress<br />
7 Neues Internetportal<br />
8 Junger <strong>Dessau</strong>er Wettbewerbssieger<br />
9 Bestnoten für Altenpflegeheim<br />
10 Neuer Vorsitz für „Helfende Hände“<br />
11 Spenden für Kinderklinik<br />
12 Oberarzt in Gesellschaft für Fotografie<br />
13 Zertifikat für Kinder- und Jugendklinik<br />
14 WLAN am Patientenbett<br />
15 Ratschläge für den Frühjahrsputz<br />
16 Osterfest im „Mäuseland“<br />
17 Studie des Umweltbundesamtes<br />
18 Förderprogramm für junge Mütter<br />
19 Übergewicht führt zu Krebsrisiko<br />
20 Gartenreichsommer startet<br />
21 Der Ring der Bauhausstadt<br />
22 Terminkalender<br />
23 Rätsel<br />
start für Jugend-projekt<br />
„hart am limit“<br />
gespräche mit betroffenen schon im <strong>Klinikum</strong>.<br />
Mit Partnern aus der Stadtverwaltung, sozialen<br />
Trägern, dem Städtischen <strong>Klinikum</strong> und der<br />
Krankenkasse AOK wurde das Suchtpräventionsprojekt<br />
HaLT – „Hart am Limit“, welches vom<br />
Bundesgesundheitsministerium gefördert wird<br />
und seit Ende letzten Jahres auch in der Doppelstadt<br />
arbeitet, jüngst in der Cafeteria des<br />
Städtischen <strong>Klinikum</strong>s präsentiert. Der verantwortungsvolle<br />
Umgang mit Alkohol soll mit dem<br />
Projekt Jugendlichen vermittelt werden.<br />
„Wir als Polizei sind nicht in<br />
der Lage, diese Jugendlichen<br />
adäquat zu betreuen“<br />
Dass vor allem die sogenannten jungen Komasäufer<br />
ihre Grenzen nicht kennen oder auch<br />
bewusst überschreiten, merken als erste die<br />
Polizisten oder Rettungskräfte, die zu einem<br />
Notfall gerufen werden, der in Verbindung mit<br />
Alkoholmissbrauch steht. Polizeioberrat Wolfgang<br />
Berger und seine Kollegen begegnen solchen<br />
Situationen immer häufiger. Jugendliche<br />
treffen sich, vor allem an den Wochenenden,<br />
auf öffentlichen Plätzen und in Diskotheken,<br />
um den kollektiven Rausch zu erleben. „Wir als<br />
Polizei sind nicht in der Lage, diese Jugendlichen<br />
adäquat zu betreuen“, so Berger. Als er<br />
dieses Problem dem städtischen Jugendamt<br />
vortrug, sei daraus die Idee eines gemeinsamen<br />
Projektes gewachsen, in dem nun viele Partner<br />
mitarbeiten und das andernorts in der Republik<br />
bereits Schule machte.<br />
Über Fakten und Folgen des Alkoholrausches bei<br />
Jugendlichen informierte bei dem Projektvorstel-<br />
len Dr. Uwe Mathony, Chefarzt Klinik für Kinder-<br />
und Jugendmedizin am Städtischen <strong>Klinikum</strong>.<br />
Das sogenannte „binge drinking“, im Volksmund<br />
auch Komasaufen genannt, erfreut sich auch<br />
nach seinen Erfahrungen unter jugendlichen<br />
Alkoholkonsumenten großer Beliebtheit. Diesen<br />
Kick suchen Jugendliche immer öfter, in Einzelfällen<br />
bis zu achtmal im Monat, immer früher,<br />
sehr vereinzelt schon mit zehn Jahren und immer<br />
intensiver, haben medizinische Studien herausgefunden.<br />
Im Schnitt konsumiert jeder männliche<br />
Jugendliche in Deutschland im Alter von<br />
16 bis 17 Jahren 154 Gramm Alkohol pro Woche.<br />
Das entspricht in etwa 3,3 Liter Bier. Die<br />
Hälfte der 12-Jährigen hat nach eigenen Angaben<br />
schon Erfahrungen mit Alkohol. Weibliche<br />
Jugendliche holen signifikant zu ihren männlichen<br />
Altersgenossen auf. Das Phänomen zieht<br />
sich quer durch alle sozialen Schichten. 2011<br />
hatte Dr. Uwe Mathony auf seiner Station 25 jugendliche<br />
Patienten bis 17 Jahre deswegen als<br />
Notfälle eingeliefert bekommen.<br />
Das Projekt HaLT soll nun schon am Krankenbett<br />
beginnen, auf die Jugendlichen einzugehen. Ein<br />
Gespräch bei einer Suchtberatung wird es nicht<br />
erst nach ein paar Wochen geben, das Klinikpersonal<br />
reagiert vielmehr sofort und informiert<br />
beispielsweise Cordelia Endler von der Suchtberatung<br />
Bethanien. Sie hat im vorigen Jahr kurz<br />
nach der alkoholbedingten Einlieferung Gespräche<br />
mit acht Jugendlichen und deren Eltern geführt.<br />
In Einzelgesprächen in der Klinik und mit<br />
einem erlebnispädagogischen Gruppenangebot<br />
erfolgt die aktive Auseinandersetzung mit den<br />
eigenen Grenzen, um den Alkoholkonsum zukünftig<br />
besser einschätzen zu können.<br />
Ilka Hillger
AusgAbe 01/mAi 2012 städtisches KliniKum dessAu unserKliniKum3<br />
zum tag der seltenen erkrankungen stiegen rote Luftballons in den himmel über dem <strong>Klinikum</strong>. Foto: Ilka Hillger<br />
schirmherr haseloff im<br />
gespräch mit patienten<br />
tag der seltenen erkrankungen im <strong>Klinikum</strong>.<br />
Am 29. Februar fand weltweit der Tag der seltenen<br />
Erkrankungen statt. Zu den Ausrichtern<br />
des Tages der seltenen Erkrankungen gehört<br />
zum zweiten Mal auch das Städtische <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Dessau</strong>, das bereits am Samstag zuvor in das<br />
Foyer und in die Cafeteria des Krankenhauses<br />
zu einer Informationsveranstaltung einlud. Die<br />
Schirmherrschaft des Tages in <strong>Dessau</strong> hatte<br />
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner<br />
Haseloff übernommen, der zur Mittagszeit das<br />
<strong>Klinikum</strong> besuchte und sich mehrere Stunden<br />
Zeit nahm, um mit den Organisatoren und Vertretern<br />
der Selbsthilfegruppen und Verbände ins<br />
Gespräch zu kommen.<br />
„Mit vier Millionen Menschen, die in Deutschland<br />
an einer seltenen Erkrankung leiden, sei<br />
dies gar keine kleine Zahl“, sagte Haseloff in<br />
seinem Grußwort und betonte mit großer Freu-<br />
stark!“ stehende Tag bot den Patienten mit<br />
unserKliniKum städtisches seltenen Krankheiten und KliniKum ihren Angehörigen dessAu<br />
de die Schirmherrschaft übernommen zu haben.<br />
„Wie können wir bei den vielen kleinen Besonderheiten<br />
bei rund 600 Krankheitsbildern helfen?“,<br />
sei für ihn eine Grundfrage, die sich die<br />
Gesundheitswirtschaft stellen müsse. Die Resonanz<br />
der Veranstaltung zeige, wie hervorragend<br />
am <strong>Klinikum</strong> gearbeitet werde und wie dieses<br />
dafür sorge, dass die Problematik der seltenen<br />
Erkrankungen nicht aus dem Blickwinkel gerät.<br />
Wie in vielen anderen Bereichen auch hat das<br />
Haus hier ein Alleinstellungsmerkmal im Land“,<br />
meinte Reiner Haseloff.<br />
Gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor Dr. Joachim<br />
Zagrodnick und allen Teilnehmern wurden<br />
im Anschluss an die Grußworte Luftballons der<br />
Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen (Achse<br />
e.V.) in den Himmel geschickt. Achse e.V. ist in<br />
Deutschland der Initiator des Tags der seltenen<br />
Ministerpräsident Dr. reiner haseloff (2. v. r.) war der schirmherr des aktionstages. Foto: Ilka Hillger<br />
Erkrankungen, der zum fünften Mal stattfindet.<br />
Der unter dem Motto „Selten, doch gemeinsam<br />
die Möglichkeit, auf ihre Sorgen und Probleme<br />
aufmerksam zu machen und miteinander ins<br />
Gespräch zu kommen. Die Betroffenen fühlen<br />
sich oft alleingelassen. Der Tag der seltenen Erkrankungen<br />
war und ist eine Möglichkeit, gerade<br />
in der Öffentlichkeit ein Problembewusstsein zu<br />
schaffen. 13 Patienten-Selbsthilfegruppen, Vereine<br />
und Organisationen beteiligten sich an der<br />
Veranstaltung und stellten sich im Foyer des <strong>Klinikum</strong>s<br />
vor, außerdem luden sie zu jeder halben<br />
Stunde zu Präsentationen in die Cafeteria ein.<br />
Seltene Krankheiten stellen eine Herausforderung<br />
für die Patienten selbst, ihre behandelnden<br />
Ärzte und sogar für die öffentliche Wahrnehmung<br />
dar, erklärte Prof. Dr. Christos Zouboulis, der den<br />
Tag der seltenen Erkrankungen am Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> nach einer ersten erfolgreichen<br />
Veranstaltung im vergangenen Jahr bereits zum<br />
zweiten Mal koordinierte. Menschen, die mit seltenen<br />
Krankheiten leben, würden häufig von der<br />
Gesellschaft und der Rechtsordnung benachteiligt,<br />
da ihre Situation der Ungleichheit nicht erkannt<br />
wird. Patienten mit seltenen Krankheiten<br />
beanspruchen keinen besseren Zugang zum Gesundheitssystem,<br />
sondern einen differenzierten<br />
Zugang, der gleiche Chancen zur Information,<br />
Diagnostik und Therapie ermöglichen kann“,<br />
so Prof. Zouboulis. Für sein außerordentliches<br />
Engagement auf diesem Gebiet wurde er von<br />
der Deutschen Interessengemeinschaft Akne<br />
inversa e.V. am Veranstaltungstag zum Ehrenmitglied<br />
berufen. Thomas Winkler, Vorsitzender<br />
des Vereins, würdigte in einer bewegenden Rede<br />
das Wirken von Zouboulis. „Seine Hilfe ist für<br />
uns Betroffene nicht mehr wegzudenken“, sagte<br />
er. „Solche Auszeichnung von Patienten ist für<br />
mich als Arzt die größte Ehre“, bedankte sich<br />
der Chefarzt des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s, der sich<br />
eigentlich vorgenommen hatte, an diesem Tag<br />
nicht ans Mikrofon zu treten.<br />
Ilka Hilger
4UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
Die eröffnung der neuen abteilung der Physiotherapie des <strong>Klinikum</strong>s, die die Patienten auf verschiedene arten fordert. Foto: Wolf-Erik Widdel<br />
neue abteilung der physiotherapie<br />
geht an den start<br />
untersuchungen zum Wiedereinstieg in den beruf am <strong>Klinikum</strong>.<br />
Am 1. März vergangenen Jahres sollte sich das<br />
Arbeitsleben von Dietmar Neumann grundlegend<br />
verändern. Der 56-jährige Fenstermonteur<br />
verunglückte an diesem Tag bei der Arbeit<br />
und brach sich mehrfach das Bein. Der Bruch<br />
wurde ebenso mehrfach operiert, nach seiner<br />
Krankenhausentlassung erlitt Dietmar Neumann<br />
eine Thrombose und die Operationsnarbe entzündete<br />
sich. Wieder folgten mehrere Operationen,<br />
bis zum November durfte er das Bein gar nicht<br />
belasten. Seit Januar ist Neumann in physiotherapeutischer<br />
Behandlung in der Erweiterten Ambulanten<br />
Physiotherapie (EAP) des Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong>s und erhielt zudem ein Arbeitsplatzspezifisches<br />
Training. Hierunter versteht man die<br />
Anpassung und Optimierung des individuellen<br />
Fähigkeitsprofils eines Patienten in Richtung der<br />
für ihn kritischen beruflichen Anforderungen.<br />
Dieses besondere Training zum Wiedereinstieg<br />
in den Beruf ist im <strong>Dessau</strong>er <strong>Klinikum</strong> seit<br />
Anfang des Jahres in einer separaten Abteilung<br />
der Physiotherapie möglich. Hier sind auf circa<br />
200 Quadratmetern authentische Berufssituationen<br />
nachgestellt, wie zum Beispiel durch ein<br />
Auto für Mechatroniker, durch ein nachempfundenes<br />
Dach für Dachdecker oder mittels eines<br />
Bettes für Pflegepersonal. Für viele Patienten<br />
wird somit ein wohn- und arbeitsortnahes berufspraxisbezogenes<br />
Training möglich. Speziell<br />
geschulte Physiotherapeuten sowie ein Arzt (Orthopäde)<br />
sind in dieser neuen Abteilung tätig.<br />
Dietmar Neumanns Therapeutinnen, Dana Richter<br />
und Katja Kelch, erklären zum Arbeitsplatzspezifischen<br />
Training: „Im Rahmen eines Screening-Tests<br />
ermitteln wir zusammen mit dem<br />
Patienten seine individuellen Fähigkeiten und<br />
stellen fest, welche Einschränkungen sein Problem<br />
sind. Gleichzeitig erfragen wir sehr genau,<br />
welche spezifischen Anforderungen sein Beruf<br />
an ihn stellt. Aus diesem Abgleich ergibt sich eine<br />
Art Fahrplan für den Verlauf des Trainings mit<br />
den dazugehörigen Aufgaben.“<br />
Dietmar Neumann litt an Gleichgewichtsproblemen.<br />
„Wir haben dann u.a. Schrittfolgen auf<br />
einem Balken geübt oder Treppen- bzw. Leitersteigen.<br />
Leider konnte ich nur 14 Tage zum Arbeitsplatzspezifischen<br />
Training kommen. Ich<br />
hätte dies gern länger in Anspruch genommen,<br />
weil dieses kontrollierte Üben von arbeitsplatzrelevanten<br />
Haltungen und Bewegungen mir sehr<br />
geholfen hat“, sagt Neumann. Seit Ende Februar<br />
ist er für täglich vier Stunden zur Arbeitsbelastungserprobung<br />
wieder in seiner Firma. Leicht<br />
ist der Start trotz Werkstattarbeit nicht. In zwei<br />
Monaten muss er wieder mit auf Montage quer<br />
durch Deutschland. Vor diesen Anforderungen<br />
hat er ordentlichen Respekt.<br />
Neben dem Arbeitsplatzspezifischen Training beschäftigt<br />
sich die neue Abteilung der Physiotherapie<br />
auch mit der Evaluation funktioneller Leistungsfähigkeit<br />
nach Isernhagen, kurz EFL. Susan<br />
Isernhagen, eine amerikanische Physiotherapeutin,<br />
entwickelte 29 standardisierte funktionelle<br />
Tests, die die realitätsgerechte Beurteilung der<br />
Arbeitsfähigkeit eines Probanden zum Ziel haben.<br />
Ebenso geht es um eine detaillierte Erfassung<br />
der physischen Fähigkeiten und Defizite zur<br />
Planung der beruflichen Rehabilitation. Ein Test<br />
dauert mehrere Stunden und erfolgt an zwei aufeinanderfolgenden<br />
Tagen.<br />
Die Physiotherapeutinnen Katja Kelch und Dana<br />
Richter, die diese EFL-Tests durchführen, sind<br />
sich ihrer Verantwortung bewusst, da der Fortgang<br />
des Arbeitslebens eines Menschen dadurch<br />
maßgeblich geprägt wird. Mit den Ergebnissen<br />
eines Tests ist man in der Lage, objektiv die<br />
Defizite und Fähigkeiten des Probanden zu bestimmen.<br />
Auftraggeber solcher Leistungstests<br />
sind unter anderem Berufsgenossenschaften,<br />
Rentenversicherungen, Sozialgerichte und Krankenkassen.<br />
Wie Physiotherapeutin Dana Richter betont, ist<br />
eine positive, motivierte Grundeinstellung der<br />
Patienten und Probanden beim Arbeitsplatzspezifischen<br />
Training wie beim EFL-Test nach<br />
Isernhagen unverzichtbar. „Der aufgeklärte Patient<br />
ist der beste Patient. Und es geht in jedem<br />
Fall um berufliche Zukunftsperspektiven, deren<br />
Weichen hier gestellt werden“, sagt die Physiotherapeutin.<br />
Antje Orgass
personalrat des <strong>Klinikum</strong>s<br />
hat einen neuen Vorsitzenden<br />
matthias lieschke tritt die nachfolge von Anke berghäuser an.<br />
Matthias Lieschke ist der neue Vorsitzende des<br />
Personalrates des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s. Der<br />
Personalrat wählte den 41-Jährigen am 15. Februar<br />
nach dem Rücktritt der bisherigen Personalratsvorsitzenden<br />
Anke Berghäuser.<br />
Mit Matthias Lieschke steht dem Personalrat<br />
ein gebürtiger <strong>Dessau</strong>er vor, der seit September<br />
1989 im <strong>Klinikum</strong> beschäftigt ist und zuletzt als<br />
Bereichsleiter Logistik/TK der Allgemeinen Verwaltung<br />
und Organisation tätig war. Nach dem<br />
Besuch der POS absolvierte Lieschke im RAW<br />
eine Ausbildung zum Elektriker. Im Krankenhaus<br />
war er zunächst als Kraftfahrer im Einsatz, wechselte<br />
dann in die Telefonzentrale, deren Leiter er<br />
später wurde. 1997 baute Matthias Lieschke den<br />
Fahrdienst des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s wieder<br />
auf, in dem auch der größte Teil der Zivildienstleistenden<br />
des Krankenhauses zum Einsatz kam.<br />
Der Aufbau und die Leitung des Hol- und Bringedienstes<br />
gehörte ab 2005 zu seinem Aufgabengebiet,<br />
das auch die gesamte Telekommunikation<br />
am <strong>Klinikum</strong> umfasst. Unter seiner Leitung wuchs<br />
die Abteilung auf über 50 Mitarbeiter. Lieschkes<br />
Nachfolge wird sein bisheriger Stellvertreter<br />
Christian Naumann. Naumann, 1977 geboren, ist<br />
Telekommunikationselektroniker und arbeitet seit<br />
2001 am <strong>Klinikum</strong>.<br />
Im Personalrat des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s arbeitet<br />
Matthias Lieschke bereits seit den 90er- Jahren<br />
mit. Die Themen, mit denen er sich nun ausschließlich<br />
beschäftigen wird, sind für ihn also<br />
kein Neuland mehr. „Es ist allerdings ungewohnt,<br />
alleine im Büro zu sitzen, und auch das viele<br />
Schreiben von Texten ist für mich neu“, bilanziert<br />
der neue Personalratsvorsitzende nach den ersten<br />
Arbeitswochen. Er möchte in seiner Arbeit vor<br />
allem die Mitarbeiter in den Mittelpunkt rücken,<br />
Vertrauen herstellen und dabei für alle Berufsgruppen<br />
des Hauses Ansprechpartner sein. Der<br />
Personalrat könne auch mal „Zähne zeigen“ und<br />
müsse nicht „zu allem Ja sagen“. Größtmögliche<br />
Transparenz in der Arbeit ist Matthias Lieschke<br />
nach eigenem Bekunden ebenso wichtig wie<br />
mehr Präsenz.<br />
So plane man, ein eigenes Informationsblatt herauszugeben,<br />
„um zu zeigen, was wir eigentlich<br />
tun“. Derzeit treffe sich der Personalrat an je-<br />
dem Dienstag. Lieschkes Büro steht bei Sorgen<br />
und Nöten indes immer offen. „Die Mitarbeiter<br />
können gerne viel öfter kommen“, sagt er. Seine<br />
größte Hoffnung ist, mit neuen Räumlichkeiten<br />
irgendwann einmal auch für mehr Diskretion<br />
bei den oftmals vertraulichen Gesprächen sorgen<br />
zu können. Aus Sicht des Personalrates,<br />
so Lieschke, seien die Arbeitsbedingungen am<br />
Städtischen <strong>Klinikum</strong>s gut. „Gegenüber anderen<br />
Krankenhäusern geht es uns sehr gut, weil<br />
wir nach Tarif bezahlt werden und personell<br />
und fachlich gut besetzt sind“, sagt Matthias<br />
Lieschke. In seiner neuen Funktion habe er von<br />
anderen Häusern in dramatischen Situationen<br />
gehört.<br />
Wenn Matthias Lieschke die Abende nicht über<br />
Gewerkschafts- und Gesetzestexten verbringt,<br />
dann ist er oftmals in der Sporthalle der BSG<br />
Medizin anzutreffen oder hinter dem Fotoapparat<br />
und bei der Bildbearbeitung. Er ist der Vorsitzende<br />
der BSG, die sich vor mehr als einem Jahr<br />
gründete und inzwischen rund 240 Mitglieder<br />
zählt. Die Fotografie ist seit der frühesten Jugend<br />
ein Hobby des <strong>Dessau</strong>ers. Ilka Hillger<br />
Matthias Lieschke (re.) ist der neue vorsitzende des Personalrates des <strong>Klinikum</strong>s. auf seine stelle als Leiter Logistik/tK folgt christian naumann. Foto: Wolf-Erik Widdel<br />
5
6UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
ferienangebote<br />
des <strong>Klinikum</strong>s<br />
Was 2010 so vielversprechend begann, erfreut<br />
sich gegenwärtig nur mäßiger Beteiligung: Die<br />
Ferienangebote des <strong>Klinikum</strong>s für Mitarbeiterkinder<br />
und deren Freunde. Spiel und Spaß auf dem<br />
<strong>Klinikum</strong>sgelände, Ferienlager in Arendsee und ein<br />
Jugendcamp in Ungarn zählten zu den ersten<br />
Angeboten.<br />
Jedes Jahr erweitert, sind es heute Angebote wie<br />
der Ferienspaß im <strong>Klinikum</strong>, Abenteuerferien am<br />
Müggelsee, Reitferien oder Fußballcamp in der<br />
Lüneburger Heide, Strandfeeling auf Rügen, Badeurlaub<br />
am Balaton, das Adria-Beachcamp in<br />
Kroatien oder die Sprachreise nach London. Rund<br />
110 Anmeldungen von Mitarbeiterkindern und deren<br />
Freunden waren es 2010 noch, heute 73. „Es<br />
gibt leider keine Rückmeldung aus dem Haus,<br />
warum unsere Ferienangebote gerade so stagnieren“,<br />
macht sich Lisette Dornfeld, die Assistentin<br />
der Betriebsleitung, ihre Gedanken. „Wir würden<br />
uns wirklich freuen, von den Mitarbeitern zu hören,<br />
ob die Preise für die Reisen eventuell zu teuer<br />
sind oder wo die Gründe liegen. Denn nur dann<br />
können wir für das nächste Jahr gezielter nach<br />
den Wünschen der Mitarbeiter Reisen planen –<br />
gern auch preisgünstiger.“<br />
Deshalb sind Meinungen und Hinweise zum Ferienangebot<br />
über die Pressestelle des <strong>Klinikum</strong>s,<br />
Telefon 1570, oder per Hauspost erwünscht.<br />
„Bleibt es bei der geringen Anmeldung von Kindern,<br />
zum Beispiel für die Ferienbetreuung auf<br />
dem <strong>Klinikum</strong>sgelände, dann können wir diesen<br />
Punkt im nächsten Jahr nicht mehr anbieten“,<br />
prophezeit Lisette Dornfeld. Alle Angebote, Reisen<br />
und möglichen Abenteuer der Sommerferien 2012<br />
sind in einem Flyer zusammengetragen, der auf<br />
allen Stationen ausliegt. Weitere Informationen<br />
dazu und die Anmeldelisten gibt es im Intranet<br />
des <strong>Klinikum</strong>s.<br />
Für Kinder gibt es wieder Ferienangebote.<br />
Wenn nichts mehr geht, kann stress im Büro für Krankheiten sorgen. Foto: TK<br />
büro-stress kann für<br />
herzanfall sorgen<br />
Forscher warnen vor den Auswirkungen.<br />
Forscher warnen vor zunehmendem Büro-Stress<br />
als einer Ursache für die jährlich mehr als<br />
207 000 Herzinfarkte in Deutschland. Das geht<br />
aus dem im Februar veröffentlichten DAK-<br />
Gesundheitsreport hervor. Den Angaben zufolge<br />
leiden 9,3 Prozent der Beschäftigten in der Bundesrepublik<br />
unter einer Krise, die von steigendem<br />
Arbeitsdruck bei gleichzeitig als mangelhaft empfundener<br />
Anerkennung oder Bezahlung herrühre.<br />
„Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte<br />
– das sind alles Risikofaktoren, die uns geläufig<br />
sind“, sagte Studienautor Hans-Dieter Nolting.<br />
15 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten<br />
eine Verschlechterung der Arbeitssituation erfahren.<br />
Rund 22 Prozent litten stark unter häufigem<br />
Zeitdruck. Über zu wenig Lohn klagen rund<br />
23 Prozent, über mangelnde Anerkennung durch<br />
Chefs und Büro-Umfeld rund 17 Prozent.<br />
DAK-Gesundheit-Chef Herbert Rebscher machte<br />
deutlich, dass er es für plausibel hält, dass<br />
wachsende psychosoziale Belastung am Arbeitsplatz<br />
zu Herzinfarkten führen könne. Auch die<br />
ständige Verfügbarkeit durch neue Technologien,<br />
etwa mobiles Internet, könne zu den Ursachen<br />
zählen.<br />
„Bei Stress steigen unter anderem der Puls und<br />
der Blutdruck, und es werden die Stresshormone<br />
Adrenalin und Cortisol freigesetzt“, erläutert<br />
Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbands<br />
Niedergelassener Kardiologen in<br />
München. Der hohe Hormonspiegel könne kurzfristig<br />
dazu führen, dass Ablagerungen in den<br />
Herzkranzgefäßen platzen und einen Infarkt auslösen.<br />
Langfristig hätten Menschen mit hohem<br />
Cortisolwert schlechte Blutzucker-, Blutfett- und<br />
Blutdruckwerte. Diese Faktoren gelten ebenfalls<br />
als Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
„Stress hat eine verstärkende Wirkung“, warnt<br />
Smetak. Workaholics seien daher gefährdeter als<br />
andere Menschen.<br />
Um sich zu schützen, sollten Arbeitnehmer sich<br />
einen Ausgleich suchen und den Büro-Stress<br />
regelmäßig abbauen. „Stress gehört zum Leben,<br />
wir können ihm nicht immer ausweichen.<br />
Wichtig ist aber, dass wir eine Balance zwischen<br />
Belastung und Entlastung finden“, sagt Smetak.<br />
Geschieht das nicht, könne akuter Stress im<br />
schlimmsten Fall zum Herzinfarkt führen. Wichtig<br />
sei es daher, die sogenannte Work-Life-Balance<br />
auszutarieren. Das heißt, nicht nur wie besessen<br />
zu arbeiten, sondern sich auch genug Zeit zum<br />
Erholen zu nehmen. Zum Ausgleich empfiehlt<br />
Smetak außerdem ein Bewegungsprogramm mit<br />
dreimal wöchentlich Sport und einer ausgewogenen<br />
Ernährung. Doch das sei oft ein Problem:<br />
„Stressgeplagte sind nicht so stark: Sie greifen<br />
eher mal zur Schokolade, die den Körper Glückshormone<br />
ausschütten lässt, und zur Zigarette,<br />
die vermeintlich Stress abbaut.“<br />
Wer dem Stress nicht ausweichen kann, sollte<br />
Entspannungsmethoden wie autogenes Training<br />
oder progressive Muskelentspannung nach Jacobsen<br />
erlernen. „Von diesen Dingen halte ich<br />
sehr viel, weil sie einen nach wenigen Minuten<br />
von der Anspannung runterholen.“ Ein guter<br />
Zeitplan, gute Organisation und gute Vorbereitung<br />
seien weitere Aspekte, die das Leben<br />
stressfreier machten.<br />
Die Forscher des Berliner IGES-Instituts hatten<br />
für den Gesundheitsreport die Daten von 2,4<br />
Millionen Mitgliedern der Krankenkasse DAK<br />
ausgewertet, 3 035 Erwerbstätige mit Online-<br />
Fragebögen befragt sowie zusätzlich mit Experten<br />
gesprochen.
online-angebote<br />
risikofrei nutzen<br />
neues internetportal für junge menschen.<br />
Zum „Safer Internet Day“ hat die Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ihr neues<br />
Internetportal www.ins-netz-gehen.de gestartet.<br />
Es richtet sich vor allem an junge Menschen im<br />
Alter von zwölf bis 18 Jahren. Die zahlreichen interaktiv<br />
aufbereiteten Informationen sollen sie<br />
dabei unterstützen, Online-Angebote wie etwa<br />
Soziale Netzwerke, Chats und Computerspiele<br />
verantwortungsvoll und risikofrei zu nutzen.<br />
Computer und Internet spielen im Leben von Jugendlichen<br />
eine wichtige Rolle. 90 Prozent der<br />
zwölf- bis 19-jährigen Mädchen und Jungen sind<br />
jeden Tag oder mehrmals pro Woche online. „Ein<br />
kritischer und verantwortungsvoller Umgang mit<br />
Computer und Internet sind wichtige Grundlagen<br />
für eine mediale Kompetenz, die junge Menschen<br />
beispielsweise für Schule und Beruf benötigen“,<br />
sagt BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott.<br />
„Die hohe Attraktivität dieser Medien birgt aber<br />
auch das Risiko, dass Jugendliche problematische<br />
Nutzungsmuster entwickeln.“ Studienergebnisse<br />
zeigen, dass fast 14 Prozent der 14- bis<br />
24-Jährigen einen problematischen und rund<br />
2,5 Prozent dieser Altersgruppe einen abhängigen<br />
Internetgebrauch aufweisen. Im Durchschnitt<br />
verbringen Jugendliche heute mehr als<br />
zwei Stunden täglich im Netz. Die mit Abstand<br />
beliebteste Tätigkeit ist das Kommunizieren.<br />
44 Prozent ihrer Online-Zeit verbringen Heranwachsende<br />
mit sozialen Netzwerken, Chats oder<br />
E-Mails. Jeder dritte Jugendliche zwischen zwölf<br />
und 19 Jahren spielt mehrmals wöchentlich Onlinespiele.<br />
Angesichts einer solch intensiven Nutzung des<br />
Mediums soll das neue BZgA-Portal www.ins-netzgehen.de<br />
junge Menschen für einen maßvollen<br />
Umgang mit Computer und Internet sensibilisieren.<br />
Ein Selbsttest zeigt etwa, ob der eigene Computergebrauch<br />
sich noch im Rahmen bewegt oder<br />
schon mit Risiken verbunden ist. Ein Onlinewecker<br />
alarmiert die Jugendlichen, wenn sie das vorher<br />
eingestellte Zeitlimit am PC überschreiten. Zahlreiche<br />
Videoclips verdeutlichen anschaulich die<br />
Suchtrisiken und zeigen Handlungsalternativen<br />
auf. Hinweise auf verschiedene Beratungs- und<br />
Hilfeeinrichtungen für den Ernstfall sind ebenfalls<br />
Teil der neuen Internetseite.<br />
Informationen im Elternratgeber „Online sein mit Maß und<br />
Spaß“ unter www.bzga.de. Der Ratgeber kann kostenlos unter<br />
folgender Adresse bestellt werden: Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung, 51101 Köln, E-Mail: order@bzga.de<br />
eltern sollten wissen, wo ihre Kinder im Internet unterwegs sind. Foto: TK<br />
frühjahrstagung<br />
der architekten<br />
Großer Bahnhof herrschte für 50 Krankenhausarchitekten<br />
aus ganz Deutschland am 21. April im<br />
Städtischen <strong>Klinikum</strong>. Das Krankenhaus war der<br />
Besichtigungstop für die Stadt <strong>Dessau</strong> der Frühjahrstagung<br />
der Architekten für Krankenhausbau<br />
und Gesundheitswesen im Bund Deutscher Architekten,<br />
die in diesem Jahr durch Sachsen-Anhalt<br />
führt. Verwaltungsdirektor Dr. med. André Dyrna<br />
begrüßte die Gäste und informierte kurz über das<br />
Gesamtbauprojekt <strong>Klinikum</strong> in Zahlen und Fakten.<br />
Danach ging es für die 50 Krankenhausbauer auf<br />
Besichtigungs- und Entdeckungstour mit Jens<br />
Larsen, Architekt und Diplomingenieur des Hauses,<br />
beginnend im Foyer, in der Notaufnahme, der<br />
Strahlentherapie, einer Normalpflegestation, der<br />
Kinderstation sowie der Hotelstation des Hauses.<br />
Dabei diskutierten die Architekten Anforderungen<br />
und Lösungen für die veränderten Ansprüche und<br />
neuen Herausforderungen an die Krankenhausbau-<br />
und Betriebsplanung.<br />
Für Menschen in besonderen Lebenslagen zu<br />
bauen und das Umfeld zu gestalten, wie zum<br />
Beispiel für Kinder und ältere Menschen, sei<br />
nach Aussage von Dr. Peter Pawlik, dem Vorstandsvorsitzenden<br />
der Architekten für Krankenhausbau<br />
im Bund Deutscher Architekten, ein<br />
ganz besonderes Gebiet von enormer Komplexität.<br />
„Die Rede ist von einer Architektur, die die<br />
positive Wirkung auf den Menschen in den Mittelpunkt<br />
stellt, Mitarbeiter motiviert und ihre<br />
Arbeitsprozesse unterstützt und für Patienten<br />
eine heilende Wirkung schafft. Keine leichte<br />
Sache.“ Wie das Krankenhaus der Zukunft aussieht,<br />
wurde am Samstag im Fachkreis ebenso<br />
angesprochen. „Mit Architektur und Design als<br />
integrale Bestandteile von Heilung und Genesung“,<br />
weiß Dr. Peter Pawlik und meint damit<br />
den Einsatz von Licht und Farben und die Materialwahl.<br />
Der Mensch mit seinen individuellen<br />
Bedürfnissen im Krankenhaus stünde im Focus<br />
der Herangehensweise. Antje Orgass<br />
gefahr durch<br />
passivrauchen<br />
Passivrauchen begünstigt bei Kindern Mittelohrentzündungen.<br />
Mädchen und Jungen in Raucherfamilien<br />
seien besonders gefährdet, warnt der<br />
Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.<br />
Vergrößerte Rachenmandeln, Allergien und<br />
ein geschwächtes Immunsystem könnten ebenfalls<br />
Gründe für häufige Mittelohrentzündungen<br />
sein. Auslöser ist oft ein Schnupfen. Über die<br />
Ohrtrompete, die den Nasen- und Rachenraum<br />
und das Mittelohr verbindet, steigen Keime auf,<br />
vermehren sich und lösen eine Entzündung in der<br />
mittleren Ohrpartie aus. Da bei kleinen Kindern<br />
die Ohrtrompete kürzer und weiter ist als bei Erwachsenen,<br />
seien sie anfälliger dafür.<br />
7
8UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
thomas Beck, Leiter des Wachschutzes. Foto: Widdel<br />
Wachschutz gehört<br />
jetzt zum mVZ<br />
Seit Jahresbeginn sind die Mitarbeiter des Wachschutzes<br />
des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s im Medizinischen<br />
Versorgungszentrum (MVZ) angestellt und<br />
bilden dort eine eigene Abteilung Sicherheitsdienst.<br />
Leiter des Sicherheitsdienstes mit 15<br />
festangestellten Mitarbeitern und einer Pauschalkraft<br />
ist Thomas Beck.<br />
„Wir sind alle sehr glücklich mit dieser Lösung“,<br />
so Beck. „Damit haben wir endlich sichere Arbeitsplätze.“<br />
In der Vergangenheit war der Wachdienst<br />
im <strong>Klinikum</strong> über private Sicherheitsfirmen<br />
abgedeckt worden, die über Ausschreibungen<br />
ermittelt wurden. Obwohl die meisten seiner Mitarbeiter<br />
wie er schon seit mehreren Jahren im<br />
<strong>Klinikum</strong> waren, wechselte ständig der Arbeitgeber.<br />
„Ich habe im Laufe der Jahre drei verschiedene<br />
Uniformen getragen“, berichtet Thomas<br />
Beck.<br />
Gemeinsam mit seinen Kollegen hat Thomas Beck<br />
ein praktikables Schichtsystem entwickelt. Und<br />
dass die Mitarbeiter voll zu der neuen Situation<br />
stehen, ist schon daran zu erkennen, dass sie<br />
auch gern kleinere Zusatzaufgaben im Sinne der<br />
Patientenversorgung übernehmen und für alle<br />
Fälle als vollwertige Ansprechpartner am Aufnahmetresen<br />
im Foyer gelten. Ilka Hillger<br />
tarik exner forscht<br />
in der hautklinik<br />
dessauer gymnasiast erfolgreich bei Wettbewerb.<br />
Unter dem Motto „Uns gefällt, was du im Kopf<br />
hast“ wurden Ende März die Sieger des 22. Sächsischen<br />
Landeswettbewerbs „Jugend forscht“ im<br />
BMW-Werk Leipzig gekürt. Die 29 Finalisten der<br />
regionalen Vorausscheide – allesamt Schüler im<br />
Alter zwischen elf und 20 Jahren – stellten ihre<br />
Projekte in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie,<br />
Chemie, Geo- und Raumwissenschaften,<br />
Mathematik/Informatik, Physik und Technik vor.<br />
Eine Jury aus Lehrern, Dozenten und Wissen-<br />
erfolgreicher Gymnasiast: tarik exner Foto: antje Orgass<br />
schaftlern wählte aus 24 Projekten die acht Landessieger<br />
aus, die Sachsen vom 17. bis 20. Mai<br />
beim Bundeswettbewerb vertreten werden.<br />
Den 2. Platz im Fachgebiet Biologie erreichte der<br />
<strong>Dessau</strong>er Tarik Exner, der seine eingereichte Arbeit<br />
mit Unterstützung von Prof. Christos C. Zouboulis,<br />
dem Chefarzt der Hautklinik des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s,<br />
anfertigte. Der Titel der Arbeit ist „Einfluss<br />
von Arachidonsäure und Staurosporin auf<br />
humane Sebocyten“. Sie beschäftigt sich mit den<br />
Mechanismen, die Hautkrankheiten wie Akne verursachen.<br />
Tarik Exner ist 17 Jahre alt und Schüler am Landesgymnasium<br />
St. Afra in Meißen, lebt aber mit<br />
seiner Familie in <strong>Dessau</strong>. Nach dem ersten Kontakt<br />
von Prof. Zouboulis und Tarik Exner befragt, erinnert<br />
sich Zouboulis: „Er hatte bereits in mehreren<br />
Kliniken in Sachsen nach Unterstützung einer<br />
Schülerarbeit nachgefragt. Ich wollte den jungen<br />
Mann unbedingt persönlich kennenlernen und<br />
habe mir Arbeiten von ihm zeigen lassen, die mich<br />
überzeugen sollten, dass er auf hohem Niveau<br />
wissenschaftlich arbeiten kann. Das hat er geschafft.“<br />
Ein Jahr lang arbeitete Tarik Exner an seinen freien<br />
Wochenenden im Laboratorium der <strong>Dessau</strong>er<br />
Hautklinik. Nach Abschluss der Arbeit empfahlen<br />
ihm seine Lehrer, diese bei „Jugend forscht“ einzureichen.<br />
Über seine Forschungen sagt Tarik<br />
Exner: „Die aufkommenden Fragen und Hypothesen<br />
sind fast zahlreicher als die gewonnenen<br />
Ergebnisse. Ich denke, genau in diesem Ausblick<br />
liegt der eigentliche Wert der Arbeit. Grobe Wirkungen<br />
der untersuchten Chemikalien waren bekannt.<br />
Die durch verschiedene Konzentrationen<br />
hervorgerufenen Unterschiede wurden sorgsam<br />
aufgetragen und versucht zu erklären. Weitere<br />
Experimente können nun anhand dieser Arbeit<br />
einen Schritt in die Richtung zur Bekämpfung von<br />
talgdrüsenassozierten Erkrankungen, insbesondere<br />
der Akne, gehen.“<br />
Aus der Zusammenarbeit mit Prof. Zouboulis hat<br />
sich für Tarik Exner auch ein neuer Berufsansatz<br />
ergeben. Nicht mehr Biologie, sondern Medizin<br />
möchte der 17-Jährige nun studieren.<br />
allergienachmittag<br />
war besuchererfolg<br />
Ein großer Besuchererfolg war am 14. März<br />
der 1. <strong>Dessau</strong>er Allergienachmittag, den das<br />
<strong>Klinikum</strong> in der Cafeteria veranstaltete. Mediziner<br />
informierten die zahlreichen Zuhörer über<br />
aktuelle Entwicklungen zur Prävention und<br />
neue Trends in der Diagnostik und Therapie<br />
von allergischen Erkrankungen, wie der allergischen<br />
Rhinitis, der Neurodermitis oder dem<br />
allergischen Asthma. Die Referenten standen<br />
für Fragen aus dem Praxisalltag und für praktische<br />
Tipps im alltäglichen Umgang mit den<br />
unterschiedlichen Erscheinungsformen dieser<br />
Erkrankungen zur Verfügung.<br />
Foto: Wolf-Erik Widdel
Durchweg gute noten gab es bei einer Qualitätsprüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen für das altenheim<br />
„am Georgengarten“, dessen träger das städtische <strong>Klinikum</strong> ist.<br />
gute ergebnisse<br />
für das Altenpflegeheim<br />
einrichtung wurde erfolgreich überprüft.<br />
Seit 2009 werden alle Pflegeeinrichtungen in<br />
Deutschland jährlich nach einer Bewertungssystematik,<br />
analog dem Schulnotensystem, durch<br />
den Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />
(MDK) überprüft. Die Ergebnisse werden als sogenannte<br />
Transparenz-Berichte im Internet veröffentlicht<br />
(z.B. www.aok-pflegeheimnavigator.de).<br />
Grundlage zur Ermittlung der Pflegenoten bilden<br />
bei den Pflegeheimen 82 Einzelkriterien, die mit<br />
Punkten auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet<br />
werden. Diese für die Pflege relevanten Kriterien<br />
sind für das Leben der Bewohnerinnen und<br />
Bewohner von zentraler Bedeutung. Sie geben<br />
wichtige Hinweise zur gesundheitlichen sowie<br />
pflegerischen Versorgung und leisten einen<br />
wesentlichen Beitrag bei der Beantwortung der<br />
Fragen nach dem Wohlbefinden und der Lebensqualität.<br />
Das Altenpflegeheim „Am Georgengarten“<br />
wurde erstmalig im November 2009 mit guten<br />
Ergebnissen überprüft. Dieses gute Ergebnis<br />
konnte bei der letzten Überprüfung, die Ende<br />
2011 stattfand, weiterverbessert werden.<br />
Im Bereich „Pflege und medizinische Versorgung“<br />
wurde ein „sehr gut“ mit der Note 1,4<br />
erreicht. Für den „Umgang mit demenzkranken<br />
Menschen“ gab es eine 1,3, die „soziale Gestaltung<br />
und Alltagsbetreuung“ und „Wohnen,<br />
Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene“ jeweils<br />
eine 1,0. Mit einem Durchschnittswert von<br />
1,2 erreicht das Altenpflegeheim einen besseren<br />
Durchschnitt als der Landeswert, der bei<br />
1,3 liegt. Von 475 Pflegeheimen in Sachsen-<br />
Anhalt wurden 438 befragt. Eine glatte 1 gaben<br />
bei der Befragung auch die Bewohner des Heimes<br />
der Pflegeeinrichtung.<br />
Im Altenpflegeheim wohnen 82 Bewohner in zwei<br />
Pflegehäusern. Jedes der Häuser verfügt über zwei<br />
Etagen, die durch einen Aufzug und eine Treppe<br />
miteinander verbunden sind. Zwischen den Häusern<br />
lädt ein schön gestalteter Innenhof zum Aufenthalt<br />
im Freien ein. Jedes Haus hat einen Bettenbalkon,<br />
auf dem die Schwerpflegebedürftigen<br />
verweilen, die sich nicht im Hof oder Garten aufhalten<br />
können. Auf jeder Etage leben 20 Bewohner<br />
in einer Wohngruppe, somit ergeben sich vier<br />
Wohngruppen. Die auf jeden Bewohner individuell<br />
abgestimmte pflegerische Betreuung wird durch<br />
entsprechend ausgebildete Pflegefachkräfte abgesichert.<br />
Zur Unterstützung sind Pflegehelfer und<br />
Hauswirtschafterinnen angestellt.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt im Betreuungsprozess<br />
stellt die Arbeit mit verwirrten alten<br />
Menschen dar. Sie ist sehr zeitaufwendig und<br />
bedarf fachlicher Kenntnisse sowie großes Einfühlungsvermögens<br />
vonseiten des Personals.<br />
Deshalb werden regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen<br />
sowie externe Schulungen durchgeführt.<br />
Trotz der Besonderheiten in diesem Betreuungsprozess<br />
werden auch verwirrte Bewohner in<br />
den gesamten Tagesablauf integriert, um eine<br />
gegenseitige Akzeptanz der Bewohner untereinander<br />
zu fördern.<br />
Nicht unerwähnt sollte sein, dass alle Mitarbeiter<br />
des Altenpflegeheims täglich bemüht sind, den<br />
Bewohnern einen angenehmen Lebensabend zu<br />
gestalten, sie zu aktivieren bzw. vorhandene<br />
Ressourcen zu erhalten. Somit hat jeder Mitarbeiter<br />
seinen aktiven Beitrag zur Erringung des<br />
sehr guten Ergebnisses geleistet. Hierfür möchte<br />
ich meinen Dank aussprechen.<br />
Peter Müller, Heimleiter/PDL<br />
eigenen blutdruck<br />
muss man kennen<br />
Die Höhe des eigenen Blutdrucks sollte jeder<br />
so genau kennen wie seine Hausnummer. Das<br />
fordert die Deutsche Herzstiftung. 25 Millionen<br />
Menschen in Deutschland haben Bluthochdruck,<br />
schätzungsweise 12 Millionen wissen davon<br />
nichts. Denn der Bluthochdruck macht sich nicht<br />
bemerkbar, er verursacht keine Beschwerden.<br />
Unerkannt kann er jahrelang den Körper und die<br />
Gesundheit ruinieren.<br />
„Ein unbehandelter Bluthochdruck“, erklärt der<br />
Hochdruckexperte Prof. Dr. Dieter Klaus, Mitglied<br />
im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen<br />
Herzstiftung, „hat sehr oft fatale Folgen: Herzinfarkt,<br />
Herzschwäche, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen<br />
der Beine, Nierenversagen,<br />
Erblindung.<br />
Das Tückische ist, dass die Patienten jahrelang<br />
keine Beschwerden haben, während der erhöhte<br />
Blutdruck langsam immer mehr ihre Blutgefäße<br />
und Organe schädigt. Deshalb sind eine rechtzeitige<br />
Diagnose und Therapie so wichtig, um<br />
Folgeschäden zu verhindern.“<br />
Der hohe Blutdruck lässt sich einfach erkennen:<br />
durch Blutdruckmessung. Sie ist beim Arzt oder<br />
auch in vielen Apotheken möglich. Gemessen<br />
werden sollte der Blutdruck mindestens einmal<br />
bei Schuleintritt, in der Pubertät und im frühen<br />
Erwachsenenalter. Ab dem 30. Lebensjahr sollte<br />
dann eine jährliche und ab dem 50. Lebensjahr<br />
eine halbjährliche Messung erfolgen, um rechtzeitig<br />
einen Anstieg über die Normwerte entdecken<br />
zu können, rät die Deutsche Herzstiftung.<br />
Erhöhte Werte liegen vor, wenn der systolische<br />
(obere) Wert 140 mmHg oder mehr, der diastolische<br />
(untere) Wert 90 mmHg oder mehr beträgt.<br />
Jede Hochdruckbehandlung beginnt mit einer<br />
Änderung des Lebensstils. Sie kann bei einem<br />
leichten Hochdruck zu einer Normalisierung führen.<br />
Meist sind jedoch blutdrucksenkende Medikamente<br />
notwendig. Die Therapie senkt nicht<br />
nur den Blutdruck, sondern schützt auch vor den<br />
Folgen des Bluthochdrucks, beispielsweise Herzinfarkt<br />
oder Schlaganfall.<br />
Ausführliche Informationen zum Bluthochdruck<br />
enthält der 24 Seiten starke Sonderdruck „Bluthochdruck<br />
– das verkannte Risiko“ der Deutschen<br />
Herzstiftung. Dieser kann gegen Einsendung<br />
des Rückportos (1,45 Euro in Briefmarken)<br />
angefordert werden bei: Deutsche Herzstiftung,<br />
Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main.<br />
9
10UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
Für schirmherr Dr. reiner haseloff (2. v. l.) gab es vom verein „helfende hände“ ein von Kindern produziertes holzstapelspiel. Foto: Ilka Hillger<br />
neuer Vorsitz für den<br />
Verein „helfende hände“<br />
schirmherr Reiner haseloff besucht Versammlung.<br />
Auf einer Mitgliederversammlung am 2. April wählten<br />
die Mitglieder des Vereins „Helfende Hände“<br />
Henrik Pregel einstimmig zum Vereinsvorsitzenden.<br />
Der 44-Jährige ist Vorstandsmitglied der<br />
Stadtsparkasse in <strong>Dessau</strong> und lebt seit Mitte vergangenen<br />
Jahres in der Stadt. „Wenn man irgendwo<br />
ankommen will, gehört es für mich dazu, sich<br />
zu engagieren, und was wäre dafür besser geeignet,<br />
als etwas für Kinder zu tun“, sagte Henrik Pregel.<br />
Unter seinem Vorsitz werde der Verein „gerne<br />
wachsen“ und sich auf stabilere Füße stellen.<br />
Eine Bilanz des Vorjahres und einen Ausblick auf<br />
2012 gab bei der Mitgliederversammlung Vorstandsmitglied<br />
Lotte Jüptner. Sie berichtete von<br />
fünf Sommercamps, die 2011 für Kinder aus finanziell<br />
und sozial schwachen Familien veranstaltet<br />
wurden, ein Benefizkonzert, ein Drachenfest<br />
und das Kinder-Märchenland auf dem <strong>Dessau</strong>er<br />
Adventsmarkt seien u.a. weitere Projekte gewesen.<br />
Besonders froh ist der Verein darüber, dass<br />
ihm seit Januar drei Bürgerarbeiter genehmigt<br />
wurden, die die praktische Arbeit mit den Kindern<br />
und Jugendlichen tatkräftig unterstützen.<br />
Im laufenden Jahr hat bereits ein Kochkurs in<br />
Zusammenarbeit mit dem Kochatelier von Marco<br />
Günther begonnen. Bis Oktober will der Kurs den<br />
Mädchen und Jungen die Grundlagen gesunder<br />
Ernährung vermitteln. „Damit hoffen wir, dass die<br />
Kinder auch ihre Eltern an die Hand nehmen“, so<br />
Lotte Jüptner.<br />
Nachdem bereits ein Winterferienlager für 15 Kin-<br />
der veranstaltet wurde, sind für den Sommer<br />
sechs Durchgänge in drei Ferienorten geplant.<br />
Intensiviert werden soll in den kommenden Monaten<br />
die Zusammenarbeit mit dem Anhaltischen<br />
Theater, dessen Generalintendant André Bücker<br />
auf der Mitgliederversammlung in das Kuratorium<br />
des Vereins „Helfende Hände“ gewählt wurde.<br />
Weitere Vorhaben in diesem Jahr sind eine<br />
Trickfilmwerkstatt, erneut eine Weihnachtsaktion<br />
und ein großes Benefizfrühstück anlässlich des<br />
Anhalt-Jubiläums im Rathaus-Center. Außerdem<br />
haben die Renovierungsarbeiten in einer Wohnung<br />
in der Kavalierstraße 18 begonnen, die dem Verein<br />
fortan als Anlaufpunkt im Zentrum der Stadt zur<br />
Verfügung steht. Mit der Ganztagsschule Zoberberg<br />
wurde auf der Mitgliederversammlung zudem<br />
ein Kooperationsvertrag unterzeichnet.<br />
Wie Schatzmeisterin Lisette Dornfeld den Vereinsmitgliedern<br />
und Gästen berichtete, wurden im Jahr<br />
2011 Spenden in Höhe von 22 639 Euro gesammelt.<br />
Sie flossen zu 70 Prozent in die Finanzierung<br />
der Sommerferienlager und stammen von 29<br />
Spendern. 1178 Euro wurden für Sportpatenschaften<br />
gegeben, die der Verein Kindern anbietet. Eine<br />
finanzielle Hilfe sei zudem die Auszeichnung mit<br />
dem Bürgerpreis der Stadtsparkasse gewesen,<br />
die mit 1100 Euro dotiert war.<br />
Auch für das laufende Jahr ist der Verein „Helfende<br />
Hände“ wieder auf rund 20 000 Euro an Spenden<br />
angewiesen, um alle geplanten Hilfsangebote<br />
realisieren zu können, denn die Mitgliedsbeiträge<br />
betragen bislang nur ein Prozent der Gesamteinnahmen<br />
des Vereins.<br />
Äußerst lobend über die Arbeit des Vereins äußerte<br />
sich am Montagabend dessen Kuratoriumsvorsitzender<br />
Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des<br />
Landes Sachsen-Anhalt. „Was hier heute präsentiert<br />
wurde, zeigt, dass wir auf einem guten<br />
Weg sind“, sagte er. Es sei eine Vielfalt bei den<br />
projekt gegen<br />
Kinderarmut<br />
Aus dem Projekt die „Helfenden Hände“,<br />
welches im Kiez e.V. 2008 ins Leben gerufen<br />
wurde, um die Kinderarmut in der Stadt<br />
<strong>Dessau</strong>-Roßlau zu lindern, ist der Verein<br />
Helfende Hände e. V. <strong>Dessau</strong>-Roßlau hervorgegangen.<br />
Der Verein Helfende Hände<br />
e. V. wurde im November 2010 gegründet.<br />
Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Kinder aus<br />
sozial schwachen und benachteiligten Familien<br />
zu unterstützen und zu fördern. So<br />
soll der Kreislauf von Armut und mangelnder<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nachhaltig<br />
durchbrochen und perspektivisch<br />
eine neue Lebensqualität für diese Zielgruppe<br />
geschaffen werden. Neben Kindern von<br />
ALG-II-Empfängern sollen durch die Vereinsaktivitäten<br />
auch Alleinerziehende bzw. Familien<br />
mit mehreren Kindern erreicht werden.<br />
Zweck des Vereins ist die Linderung<br />
und Überwindung von Kinderarmut in <strong>Dessau</strong>-Roßlau<br />
und in Sachsen-Anhalt insgesamt<br />
durch Unterstützung besonders bedürftiger<br />
von Kinderarmut betroffener Kinder.<br />
Projekten entstanden, die ihresgleichen sucht.<br />
„Je mehr wir hier heute bewegen, umso weniger<br />
Probleme werden wir in späteren Jahren haben.<br />
Eine Gesellschaft muss davon geprägt sein, dass<br />
man sich füreinander verantwortlich fühlt“, so der<br />
Vorsitzende des Kuratoriums.<br />
Bei der Mitgliederversammlung wurde ihm und<br />
dem Vereins-Schirmherrn Dr. Joachim Zagrodnick<br />
ein hölzernes Universalstapelspiel überreicht, das<br />
einer der neuen Bürgerarbeiter mit den Kindern<br />
in der Werkstatt produziert. „Damit werden wir<br />
werben. Das ist etwas von Kindern für Kinder“,<br />
versprach Haseloff. Ilka Hillger
Für die Klinikclowns sammelten die Kinder der ziebigker Grundschule. Fotos: Wolf-Erik Widdel<br />
spenden freuen den<br />
förderverein<br />
grundschulkinder sammeln für Klinik-clowns.<br />
Der Förderverein der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
konnte sich gleich mit dem Start ins Jahr<br />
2012 über eine große Zahl von Spendern freuen.<br />
So hat die Heide-Apotheke mit einer Kalenderaktion<br />
rund 400 Euro eingenommen, die für die<br />
Klinik am 11. Januar gespendet wurden. Für die<br />
Klinik-Clowns sammelten die Mädchen und Jungen<br />
der Klasse 2 a der Ziebigker Grundschule. 60 Euro<br />
kamen auf diese Weise zusammen und wurden<br />
am 25. Januar übergeben. Mit einer Spende aus<br />
dem „Phrasenschwein“ kamen am 29. Februar<br />
Reinhard Nedlitz, Vertriebsleiter der Firma RMIG<br />
Raguhn, und Produktionsleiter Volker Reschke in<br />
die Kinderklinik des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s. Besagtes<br />
Sparschwein steht in der Management-<br />
Abteilung der Firma RMIG Raguhn. Jede Nachlässigkeit<br />
der Mitarbeiter dort, wie Zuspätkommen,<br />
Flüche oder erwähnte Phrasen, kosten Geld. Am<br />
Ende jeden Jahres wird das Schwein geöffnet und<br />
die Nachlässigkeitstaler kommen einem guten<br />
Zweck zu. Bereits zum zweiten Mal wurde dafür<br />
der Förderverein der Kinderklinik des Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong>s ausgewählt, für den Chefarzt Dr. Uwe<br />
A. Mathony die Spende von 500 Euro entgegen-<br />
nahm. Die Firma RMIG stellt Lochbleche her, die<br />
zum Beispiel als Fassadenverkleidung oder in<br />
Filtersystemen von Autos Verwendung finden.<br />
Am Standort Raguhn arbeiten 135 Mitarbeiter.<br />
Und schließlich dachte das Sportstudio Top-Fit<br />
aus Roßlau von Christian Holz ebenfalls an den<br />
Förderverein. Das Studio feierte sein 20-jähriges<br />
Bestehen und veranstaltete am letzten Februarwochenende<br />
Gesundheitstage. Für alle Besucher<br />
spendete das Sportstudio einen Euro, am Ende<br />
des Wochenendes kamen so 150 Euro zusammen,<br />
die am 7. März in der Kinderklinik übergeben<br />
wurden. Im Sportstudio Top-Fit arbeiten zwölf<br />
Mitarbeiter. Ilka Hillger<br />
Über Geschenke freuen sich die kleinen Patienten ebenso wie der chefarzt über den scheck der rMIG.<br />
11
12UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
„Fair schmeckt!“ auch zum Mittag Foto: Widdel<br />
faires mittagessen<br />
in der cafeteria<br />
„Fair schmeckt!“ war der Titel einer Aktionswoche<br />
des EINE WELT-Netzwerkes Sachsen-Anhalt vom<br />
16. bis 20. April. Eine Woche lang waren Verbraucher<br />
in <strong>Dessau</strong>-Roßlau eingeladen, sich von der<br />
Qualität und Vielfalt fair gehandelter Produkte zu<br />
überzeugen. Station machte das Netzwerk und als<br />
Veranstalter der Eine Welt Verein <strong>Dessau</strong> in diesem<br />
Jahr auch im Städtischen <strong>Klinikum</strong> mit einem Fairen<br />
Frühstück und Mittagessen am 17. April. Beim<br />
Fairen Frühstück gab es in der Cafeteria des <strong>Klinikum</strong>s<br />
fair gehandelte Kaffee- und Teesorten,<br />
Schokoladenbrotaufstriche und Erdnussprodukte<br />
zu kaufen, ebenso wie Regionalprodukte vom Biobäcker,<br />
Marmeladen, Honig und Margarine von<br />
hiesigen Anbietern und vieles mehr. Küchenleiter<br />
Eiko Adamek bot den Besuchern und Mitarbeitern<br />
des <strong>Klinikum</strong>s an diesem Tag ein aus fairen Produkten<br />
zubereitetes Mittagessen an. Geschnetzeltes<br />
aus Bio-Fleisch, Bio-Reis und Bio-Champignons<br />
standen auf dem Speiseplan und kamen<br />
gut an. „Der Aktionstag war sehr erfolgreich“,<br />
bilanzierte der Küchenchef. Alle seine Mitarbeiter<br />
hätten mit großer Freude an der Vorbereitung und<br />
Durchführung gearbeitet.<br />
Leben und Konsumverhalten hängen mehr denn<br />
je mit den Lebensverhältnissen in ärmeren Ländern<br />
zusammen. Verbraucher können durch ihre<br />
Kaufentscheidungen Einfluss auf die Arbeits- und<br />
Lebensbedingungen der Produzenten in Afrika,<br />
Lateinamerika und Asien nehmen. Der Faire Handel<br />
hilft Armut zu überwinden, indem er für seine<br />
Partner faire Handelsbedingungen schafft. Fair<br />
gehandelte Bio-Lebensmittel entsprechen somit<br />
dem Gedanken des nachhaltigen Konsums in doppelter<br />
Hinsicht: Sie sind umwelt- und sozialverträglich<br />
produziert. Durch das zunehmend flächendeckende<br />
Angebot haben immer mehr Menschen<br />
die Möglichkeit, den Kauf fair gehandelter<br />
Produkte in ihren Alltag zu integrieren. So sind fair<br />
gehandelte Produkte bereits bundesweit in über<br />
30 000 Supermärkten sowie in zahlreichen Bio-<br />
und Naturkostläden erhältlich. Darüber hinaus<br />
gibt es ein breites Sortiment fair gehandelter<br />
Produkte in bundesweit über 800 Weltläden, den<br />
Fachgeschäften für Fairen Handel.<br />
oberarzt greift in der<br />
freizeit zur Kamera<br />
dr. trebing in Photographie-gesellschaft berufen.<br />
Zum Mitglied der Deutschen<br />
Gesellschaft für<br />
Photographie e.V. wurde<br />
Dr. Dietrich Trebing berufen.<br />
Trebing, Leitender<br />
Oberarzt der Klinik<br />
für Dermatologie, Venerologie und Allergologie,<br />
Immunologisches Zentrum und Leiter des Hautkrebszentrums<br />
am Städtischen <strong>Klinikum</strong>, erhielt<br />
diese Auszeichnung „wegen seiner Verdienste<br />
um die Fotografie“, wie es in der Ernennungsurkunde<br />
heißt.<br />
„Ich war schon freudig überrascht und berührt,<br />
als mich die Ernennungsurkunde erreichte. Die<br />
Auszeichnung ist für einen Mediziner und Quereinsteiger<br />
in die Fotografie eher eine Rarität,<br />
klassischerweise sind die Mitglieder der Gesellschaft<br />
vor allem professionelle Fotografen,<br />
Bildjournalisten, Fotodesigner oder Galeristen“,<br />
sagte Dr. Trebing zu seiner Berufung als Ordentliches<br />
Mitglied der Gesellschaft.<br />
Dietrich Trebing, 1966 in Jena geboren, lernte zunächst<br />
Elektromechaniker mit Abitur und nahm<br />
nach dem Armeedienst und einer Zeit als Hilfskrankenpfleger<br />
1990 ein Studium der Humanmedizin<br />
in Greifswald und Jena auf. Seit 1996<br />
ist er im Städtischen <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> tätig, seit<br />
2004 als Leitender Oberarzt und Stellvertreter<br />
des Chefarztes der Klinik für Dermatologie, Venerologie<br />
und Allergologie/Immunologisches Zentrum.<br />
„Vielleicht ist es ja mein Beruf als Dermatologe,<br />
der vom Erkennen und Beobachten lebt<br />
und so auch die private Suche nach dem besonderen<br />
Motiv oder Augenblick positiv beeinflusst“,<br />
denkt der Mediziner, der seit den 1980er-Jahren<br />
mit Penti II, Praktica MTL5 und diversen Canon-<br />
Modellen seinem Hobby nachgeht. Motive für<br />
seine Landschafts-, Natur- und Architekturfotografie<br />
findet er in der Region aber auch auf Fotoreisen<br />
in Europa, Asien, Nordamerika, denn das<br />
Reisen, Sport und die italienische Küche nehmen<br />
neben der Fotografie die Freizeit von Dietrich<br />
Trebing ein. Seine fotografischen Arbeiten konnte<br />
man bereits in Fotoausstellungen im Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong> sowie auf diversen Fotokalendern sehen.<br />
Die Fotografen Ansel Adams und Marc und<br />
David Muench nennt er seine Vorbilder und ein<br />
Zitat von Gisèle Freund – „Das Auge macht das<br />
Bild, nicht die Kamera“ – ist sein Wahlspruch,<br />
wenn er den Fotoapparat auspackt.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie<br />
(DGPh), deren Mitglied Dr. Dietrich Trebing geworden<br />
ist, versteht sich als ideelle Organisation,<br />
die sich vorrangig für die kulturellen Belange der<br />
Fotografie und verwandter Bildmedien einsetzt.<br />
In ihre Aktivitäten bezieht sie die konventionellen<br />
Verfahren der Fotografie und deren vielfältige<br />
Anwendungsgebiete in Kunst, Wissenschaft, Bildung,<br />
Publizistik, Wirtschaft und Politik ebenso<br />
ein wie nicht konventionelle Verfahren und neue<br />
Bildmedien. Die etwa 1000 Mitglieder der Gesellschaft<br />
sind verdiente Persönlichkeiten der<br />
deutschen und der internationalen Fotoszene.<br />
Diese vereint das Ziel, das allgemeine Ansehen<br />
der Fotografie in der Öffentlichkeit zu fördern.<br />
Die Mitglieder der DGPh werden aufgrund ihrer<br />
Verdienste um die Fotografie auf Vorschlag von<br />
zwei Mitgliedern durch den Vorstand berufen.<br />
Ilka Hillger<br />
eine abendstimmung, aufgenommen im Wörlitzer Park. Foto: Dietrich Trebing
In den neuen räumen der Kinderklinik greift das interdisziplinäre Behandlungskonzept. Foto: Ilka Hillger<br />
Kinder- und Jugendklinik erhält<br />
erneut ein Zertifikat<br />
„Ausgezeichnet. Für Kinder“ gilt auch für die nächsten Jahre.<br />
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong>s <strong>Dessau</strong> wurde zum zweiten Mal<br />
mit dem Zertifikat „Ausgezeichnet. Für Kinder<br />
2012-2013“ der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser<br />
und Kinderabteilungen in Deutschland e.V.<br />
ausgezeichnet. Dieses Gütesiegel wurde 2009 von<br />
genannter Gesellschaft, der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Kind und Krankenhaus und der Deutschen<br />
Akademie für Kinder- und Jugendmedizin<br />
zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kinderchirurgie entwickelt. Grundlage für dieses<br />
Gütesiegel ist ein mit allen pädiatrischen Fachgesellschaften<br />
abgestimmtes Strukturpapier aus<br />
dem Jahr 2007. Die darin vereinbarten Mindestkriterien<br />
definieren das, was eine Kinderklinik<br />
auszeichnet. Aus dieser Arbeit hat sich 2009 das<br />
Zertifikat „Ausgezeichnet. Für Kinder“ entwickelt.<br />
Seit 2009 können Eltern somit erstmals selbst<br />
prüfen, ob es in ihrem Umfeld eine Qualitäts-<br />
Kinderklinik gibt.<br />
2011 hat nun die erste Neubewertung der Kinderkliniken<br />
stattgefunden, denn das Gütesiegel ist<br />
nur zwei Jahre lang gültig. Mehr als 160 von insgesamt<br />
360 Kinderkliniken in Deutschland unterzogen<br />
sich bis Ende 2011 für die Bereiche Kinder-<br />
und Jugendmedizin bzw. Kinderchirurgie bereits<br />
der erneuten Prüfung, darunter auch die Klinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Dessau</strong>. Durch die regelmäßige Neubewertung<br />
der Strukturkriterien soll eine stetige Verbesserung<br />
der stationären Versorgung in diesen<br />
Kinderkliniken unterstützt werden. Die Kriterien<br />
wurden gegenüber der Bewertung 2009 weiter-<br />
präzisiert. Wie auch schon 2009 wurden bei der<br />
Überprüfung die Angaben aus der Selbstauskunft<br />
mit Daten aus dem Internet verglichen, die Kennzahlen<br />
mit deutschlandweiten Standards korreliert,<br />
die Daten teilweise telefonisch überprüft<br />
oder es wurden ergänzend Unterlagen angefordert.<br />
„Wir sind stolz, dass wir<br />
das zertifikat wieder<br />
erhalten haben.“<br />
Ein wichtiges Kriterium der Prüfer war, dass Kinder<br />
nicht alleine in der Klinik sein müssen. So<br />
mussten alle Kinderkliniken darlegen, bis zu welchem<br />
Alter des Kindes eine Begleitperson kostenlos<br />
mit aufgenommen wird. Darüber hinaus wurde<br />
auch überprüft, ob sämtliche Punkte der EACH-<br />
Charta, wie zum Beispiel räumliche Gestaltung<br />
oder Sicherheitskriterien, erfüllt wurden. Die Kinderklinik<br />
des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s konnte in<br />
diesen Punkten und auch darüber hinaus überzeugen,<br />
befindet sie sich doch seit vergangenem<br />
Herbst in einem Neubau und ist auf dem aktuellsten<br />
Stand ausgestattet. „Wir sind stolz, dass wir<br />
nach erneuter Prüfung das Zertifikat wieder erhalten<br />
haben“, freute sich Dr. Uwe Mathony,<br />
Chefarzt der Kinderklinik, über die Würdigung.<br />
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong>s verfügt über Einzel- bis Vier-<br />
Bett-Zimmer mit Raum für die Mitaufnahme der<br />
Eltern. Jedes Zimmer hat eine eigene Sanitärzelle.<br />
Neu ist seit dem Einzug in den fünften Bauabschnitt<br />
ein eigener Bereich für die Jugendlichen,<br />
er unterstreicht das interdisziplinäre Behandlungskonzept<br />
für die Patienten von 0 bis 18 Jahren.<br />
Im Zentrum der Kinderklinik befindet sich<br />
unter dem markanten Lichtdach ein heller und<br />
großer Spiel- und Freizeitbereich, der auf mehreren<br />
Ebenen sowohl Klein- und Schulkindern als<br />
auch Jugendlichen jeweils altersgerechte Beschäftigung<br />
ermöglicht.<br />
Laut der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser<br />
und Kinderabteilungen erfüllten 143 von bisher<br />
163 geprüften Einrichtungen die geforderten Kriterien.<br />
„Um als ‚Ausgezeichnet. Für Kinder‘ zu<br />
gelten, müssen ausnahmslos alle Strukturkriterien<br />
erfüllt sein. Es reicht nicht, wenn einzelne<br />
Punkte vor zwei Jahren erfüllt wurden. Sie müssen<br />
auch jetzt erfüllt werden“, so Jochen Scheel, Vorstandsvorsitzender<br />
der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser<br />
und Kinderabteilungen. Eine<br />
Grundvoraussetzung für das Siegel sei vor allem,<br />
dass die Kliniken ausnahmslos alle Standards für<br />
die multiprofessionelle und interdisziplinäre Versorgung<br />
erfüllen. Dieses umfasst nicht nur die<br />
kontinuierliche ärztliche und fachärztliche Besetzung<br />
und das speziell qualifizierte Pflegeteam,<br />
sondern auch die weiteren Angebote, z.B. aus<br />
dem pädagogischen und medizinisch-therapeutischen<br />
Bereich.<br />
Ilka Hillger<br />
13
14UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
Wlan jetzt an jedem Krankenbett<br />
das städtische <strong>Klinikum</strong> dessau bietet seinen Patienten ab sofort<br />
internetzugang am bett als neuen service.<br />
Die Patienten des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s <strong>Dessau</strong><br />
können jetzt auch am Bett das Internet nutzen.<br />
Das IT-Netzwerk des <strong>Klinikum</strong>s wurde im Rahmen<br />
der Einführung der Digitalen Patientenakte auf<br />
allen Stationen mit WLAN ausgebaut. Damit ist<br />
es nun „ganz nebenbei“ auch möglich geworden,<br />
den Aufenthalt unserer Patienten im <strong>Klinikum</strong><br />
durch Bereitstellung eines Internetzugangs<br />
noch angenehmer und vielseitiger zu gestalten.<br />
„Unser <strong>Klinikum</strong>“ sprach mit Frank Schöbel, dem<br />
IT-Leiter, über das neue Angebot im Detail und<br />
die Hintergründe dieses neuen Services für Patienten.<br />
Frage: Seit wann genau ist der Internetzugang<br />
für Patienten am Bett nutzbar und wie sind die<br />
ersten Erfahrungen der Nutzung?<br />
Frank schöbel: Seit dem 30. März dieses Jahres<br />
können Patienten mittels eines mitgebrachten<br />
Laptops über das von uns zur Verfügung gestellte<br />
Netzwerk ins Internet. Im Schnitt sind es<br />
seither bereits täglich rund zehn Patienten, die<br />
diese Möglichkeit der Kommunikation nutzen und<br />
online sind.<br />
Frage: Wie ist der Ablauf von der Aufnahme am<br />
Tresen im Foyer, wenn ich als Patient anzeige,<br />
diesen Dienst nutzen zu wollen?<br />
Frank schöbel: Unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter am Informationstresen im Foyer des<br />
<strong>Klinikum</strong>s fragen jeden Patienten, ob er den vom<br />
<strong>Klinikum</strong> zur Verfügung gestellten Internetzugang<br />
in der Zeit seines Aufenthaltes im <strong>Klinikum</strong><br />
nutzen möchte. Ist das der Fall, so erhält er Benutzernamen<br />
und Kennwort, die beide für die gesamte<br />
Zeit im <strong>Klinikum</strong> die Zugangsdaten dieses<br />
einen Patienten darstellen. Und damit kann der<br />
Patient auch sofort ins Internet.<br />
Frage: Was kostet dieser Service den Patienten?<br />
Frank schöbel: Die Nutzung kostet einen Euro<br />
pro Tag und die Abrechnung erfolgt über das auf<br />
der Telefonkarte aufgeladene Guthaben, mit der<br />
auch das kostenfreie Fernsehen berechtigt wird.<br />
Frage: Das klingt einfach und auch preiswert!<br />
Wie ist es möglich, diesen Dienst so kostengünstig<br />
anzubieten?<br />
Frank schöbel: Wir haben diesen Service nicht<br />
ausgelagert und einer Fremdfirma übertragen.<br />
Die hinter dem Dienst stehende Technik ist unsere<br />
eigene Haustechnik, welche wir in erster<br />
Linie für klinische Anwendungen installiert und<br />
in Betrieb genommen haben. Damit können wir<br />
den Internetzugang zu einem moderateren Preis<br />
anbieten.<br />
Frage: Welche technischen Arbeiten waren seitens<br />
der IT des <strong>Klinikum</strong>s notwendig, um diesen<br />
Service anbieten zu können?<br />
Frank schöbel: Die Basis der technischen Infrastruktur<br />
haben wir bereits mit dem Start der Einführung<br />
der digitalen Pflegedokumentation Ende<br />
2010 gelegt. Die Einführungsphase wurde nun<br />
vor wenigen Tagen abgeschlossen. Entstanden<br />
ist eine digitale Dokumentation von ärztlichen<br />
und pflegerischen Behandlungsinformationen<br />
in unserem Krankenhaus-Informationssystem<br />
(KIS), die über IT-Systeme zeit- und bedarfsgerecht<br />
sowie dem Datenschutz unterliegend alle<br />
relevanten Informationen für unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter auf mobilen Visitewagen<br />
direkt am Patientenbett verfügbar macht. Davon<br />
profitiert haben bisher vor allem unsere Pflegekräfte,<br />
die von einem Mehraufwand an papiergebundener<br />
Dokumentationsarbeit befreit wurden.<br />
Voraussetzung für die digitale Behandlungsdokumentation<br />
sowie auch für den WLAN-Internetzugang<br />
unserer Patienten ist eine funktionierende<br />
IT-Infrastruktur, die eine Anbindung der Endgeräte<br />
per Funk ermöglicht. Die erforderliche Ausleuchtung<br />
und Installation der Access-Points haben<br />
wir schrittweise nach einem zuvor detailliert<br />
aufgestellten Ausbauplan und in Abstimmung<br />
mit dem Projektleiter im gesamten <strong>Klinikum</strong> angebracht.<br />
Somit können Patienten auf allen Sta-<br />
tionen, im Foyer und in der Cafeteria ins Internet<br />
– eben überall dort, wo wir den Ausbau für die<br />
medizinische Behandlungsdokumentation vorgenommen<br />
haben.<br />
Frage: Welchen entscheidenden Vorteil haben<br />
Patienten nun durch den neuen Service?<br />
Frank schöbel: Nun ja, entscheidend ist ja in<br />
erster Hinsicht die beim Patienten vorliegende<br />
Erkrankung. Deren Behandlung und Heilung steht<br />
natürlich im Vordergrund für das Handeln unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn die<br />
krankheitsbedingten Einschränkungen es zulassen,<br />
wäre es sicher nicht nur für mich als Patient<br />
bei der Krankenhauswahl auf jeden Fall mitentscheidend,<br />
ob mir der Service eines Internetzugangs<br />
geboten würde. Selbst im Krankenhaus<br />
ist es zunehmend für viele Patienten von großer<br />
Wichtigkeit, ständig aktuelle Dienste nutzen und<br />
Informationen abrufen zu können. Diesem Anspruch<br />
werden wir nun auch gerecht.<br />
Frage: Was ist, wenn’s mit der Inbetriebnahme<br />
oder Nutzung mal nicht so funktioniert, wie gewünscht?<br />
Wohin können sich Patienten wenden,<br />
wenn es Probleme bei der Internetnutzung gibt?<br />
Frank schöbel: Für diesen Fall können sich die<br />
Patienten selbstverständlich vertrauensvoll an<br />
unsere Pflegekräfte auf den Stationen wenden.<br />
Diese verfügen über das grundlegende Wissen<br />
und helfen gern weiter.<br />
Für einen euro den ganzen tag online, im Internet serven, Mails abrufen und vieles mehr. Foto: Stefan Hoyer
Beim Frühjahrsputz kann man in vielen Fällen auf die „chemische Keule“ verzichten.<br />
„Viel hilft viel″ gilt nicht<br />
für den frühjahrsputz<br />
einsatz von chemischen Reinigungsmitteln will wohl überlegt sein.<br />
Wedeln, schrubben, wienern: In der Hoffnung,<br />
den Frühling auch ein bisschen herbeiputzen zu<br />
können, steht in vielen Haushalten jetzt wieder<br />
das Großreinemachen auf dem Plan. Das Motto<br />
„Viel hilft viel“ mag für manche Dinge im Leben<br />
das Richtige sein. Um Küche, Bad und den Rest<br />
der Wohnung sauber zu bekommen, gilt es nicht:<br />
„Die Chemiekeule ist aus hygienischer Sicht unnötig.<br />
Dazu schadet sie Umwelt, Gesundheit und<br />
Geldbeutel“, sagt Dr. Johanna Hoffmann, Ärztin<br />
im AOK-Bundesverband. Für einen sauberen und<br />
hygienischen Haushalt reicht das Reinigen mit<br />
einigen wenigen Mitteln aus.<br />
Vom Desinfektionsmittel für die Toilette über das<br />
Badspray und die Scheuermilch bis zum Ceranfeld-Reiniger<br />
und Backofen-Spray finden sich im<br />
Supermarkt Dutzende verschiedene Spezialreiniger<br />
für Küche, Bad und Wohnräume. Sie alle versprechen<br />
porentiefe Sauberkeit und Hygiene, die<br />
allermeisten davon – und da sind sich die Experten<br />
ausnahmsweise einmal einig – sind überflüssig,<br />
viele sogar eher schädlich. Einige enthalten<br />
Chlor, andere ätzende Stoffe, die meisten schaden<br />
der Umwelt, bestimmte Inhaltsstoffe können<br />
Allergien auslösen oder die behandelten Oberflächen<br />
angreifen. So verheißen Desinfektionsmittel<br />
etwa durch das Abtöten von Keimen Reinheit<br />
und Sicherheit. Das Problem: Sie töten nicht nur<br />
Krankheitskeime ab, sondern auch andere Keime<br />
in der Umwelt.<br />
Mit einer Hand voll Grundreinigungsmitteln ist<br />
ein Haushalt in Sachen Sauberkeit und Hygiene<br />
bestens versorgt. Dazu gehören: Neutralreiniger<br />
für Böden, Fliesen und Oberflächen, Scheuermilch<br />
für hartnäckigen Schmutz, Spülmittel für<br />
unserKliniKum15<br />
unserKliniKum städtisches KliniKum dessAu<br />
leichte Verschmutzungen und Fenster, Zitronen-<br />
oder Essigsäure zum Entkalken. Wer gerne selber<br />
mixt, ist mit Soda, Zitronensäure und Spülmittel<br />
im Kampf gegen Fett, Schmutz, Bakterien und<br />
Gerüche ausreichend ausgestattet. So lässt<br />
sich beispielsweise aus einem Liter Wasser, drei<br />
Spritzern Spülmittel und einer Kappe Zitronensäure<br />
kostengünstig eine Grundreinigungslösung<br />
gegen Fett und Kalk selbst herstellen.<br />
Küche und Bad sind die Orte, wo der Wunsch<br />
nach echter Sauberkeit besonders groß ist. In<br />
der Küche sind Kühlschrank und Putzlappen<br />
oder Schwämme die größten Keimherde. Aus<br />
dem Kühlschrank müssen zunächst einmal alle<br />
alten und möglicherweise sogar angeschimmelten<br />
Produkte raus. Gröberer Schmutz kann mit<br />
Spülmittel entfernt werden, anschließend wird<br />
der Kühlschrank noch einmal mit Essig- oder<br />
Zitronensäure ausgewischt. Für den Kühlschrank<br />
gilt aber: Der Frühjahrsputz allein reicht nicht,<br />
die Böden und Fächer müssen häufiger gereinigt<br />
werden.<br />
Ganz wichtig ist es, Lappen und Schwämme sauber<br />
zu halten und regelmäßig in der Maschine<br />
bei mindestens 60 Grad Celsius zu waschen oder<br />
auszutauschen. Ansonsten werden darüber Keime<br />
schnell vom Kühlschrank zum Messer, vom<br />
Messer aufs Obst und so weiter übertragen. Auch<br />
in den Backöfen sieht man, dass wieder einmal<br />
ein Frühjahrsputz fällig ist. Statt eines speziellen<br />
Backofensprays mit einem hohen Säuregehalt ist<br />
auch hier ein einfaches Mittel sehr effektiv: Der<br />
Boden des Backofens wird mit Sprudelwasser,<br />
einigen Esslöffeln Soda und ein paar Spritzern<br />
Spülmittel bedeckt. Bei 100 Grad löst diese Mi-<br />
schung Verkrustetes und Fettiges, nach einigen<br />
Stunden kann der Ofen ausgewischt werden.<br />
Mehr noch als in der Küche setzen viele Leute<br />
im Bad auf antibakterielle Reiniger aus Furcht,<br />
dass sich hier Keime vermehren und breitmachen.<br />
Tests haben ergeben, dass Desinfektionsmittel<br />
nicht einmal besser reinigen als ganz<br />
normale Mittel und noch dazu die Umwelt stark<br />
belasten. Für das Innenleben der Toilette ist ein<br />
ganz gewöhnlicher WC-Reiniger sinnvoll – allerdings<br />
ohne Salz- oder Phosphorsäure, da diese<br />
die Schleimhäute schädigen und die Umwelt belasten.<br />
Für die übrigen Flächen reichen Wasser,<br />
Scheuermilch und Allesreiniger. Wer selbst mixen<br />
möchte, kann auch hier wieder Wasser, Spülmittel<br />
und Zitronensäure als Grundlösung einsetzen.<br />
Zum Frühjahrsputz gehört auch das gründliche<br />
Reinigen der Abflüsse von Haaren und Belegen.<br />
Folgendes Hausmittel hat denselben Effekt wie<br />
ein teures Spezialprodukt und schont die Umwelt:<br />
Mischen Sie drei Esslöffel Soda mit drei Litern<br />
Wassern, schütten Sie es in den Abfluss und lassen<br />
es dort einige Stunden einwirken, anschließend<br />
einfach wegspülen.<br />
Wichtiger noch als die perfekte Reinigung von<br />
Küche und Bad beim Frühjahrsputz ist es, tagtäglich<br />
eine ganz einfache Regel zu beherzigen:<br />
Das regelmäßige Händewaschen, vor allem nach<br />
dem Toilettengang und vor dem Zubereiten von<br />
Speisen. „Viele Keime, die krank machen können,<br />
verbreiten wir über die Hände“, sagt Hoffmann.<br />
Weitere Informationen gibt es bei den Verbraucherzentralen<br />
in den jeweiligen Bundesländern. Verbraucher-Tipps hat<br />
auch das Bundesinstitut für Risikobewertung.
16UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
basteleien an der frischen luft<br />
Fotoimpressionen von einem Frühlingsfest im „mäuseland”<br />
Fotos: Wolf-Erik Widdel
arzneimittelrückstände in böden<br />
und gewässern nehmen zu<br />
dessauer umweltbundesamt veröffentlicht eine aktuelle studie.<br />
In deutschen Gewässern und Böden lassen sich<br />
Arzneimittelrückstände mittlerweile immer häufiger<br />
nachweisen. Das belegen aktuelle Daten aus<br />
Forschungsprojekten und der Gewässerüberwachung.<br />
Jeden Tag gelangen mehrere Tonnen an<br />
Arzneimittelwirkstoffen in die Umwelt, hauptsächlich<br />
durch die menschliche Ausscheidung,<br />
mehrere hundert Tonnen pro Jahr zusätzlich<br />
durch die unsachgemäße Entsorgung von Altmedikamenten<br />
über die Toilette. Wie sich diese<br />
Substanzen auf die Umwelt auswirken, wird derzeit<br />
nicht systematisch untersucht. Diese Lücke<br />
muss nach Auffassung des Umweltbundesamtes<br />
(UBA) in <strong>Dessau</strong> ein zulassungsbegleitendes<br />
Umweltmonitoring schließen. „Die Vorsorge beim<br />
Umgang mit Arzneimittelrückständen muss verbessert<br />
werden, denn diese Stoffe können problematisch<br />
für die Umwelt sein. Eine bessere<br />
Überwachung soll helfen, Belastungsschwerpunkte<br />
und ökologische Auswirkungen von Medikamenten<br />
zu erkennen und die medizinische<br />
Versorgung umweltverträglicher zu gestalten“,<br />
erklärt UBA-Präsident Jochen Flasbarth.<br />
Vorkommen und Auswirkungen von Arzneimitteln<br />
in der Umwelt werden nach Meinung des<br />
Umweltbundesamtes unterschätzt. Wegen des<br />
von Medikamenten finden sich immer häufiger rückstände in Gewässern.<br />
demografischen Wandels der Gesellschaft wird<br />
die Konzentration von Humanarzneimitteln in der<br />
Umwelt vermutlich noch weiter zunehmen. Jochen<br />
Flasbarth: „Das UBA empfiehlt daher, ein Umweltmonitoring<br />
für Arzneimittel einzuführen. Es soll<br />
bereits im Zulassungsprozess für Medikamente<br />
verankert werden. Dadurch kann der Schutz der<br />
Umwelt gestärkt und die Versorgung der Patienten<br />
umweltverträglicher gestaltet werden.“<br />
Eine aktuelle Literaturstudie, die im Auftrag des<br />
<strong>Dessau</strong>er Umweltbundesamtes durchgeführt<br />
wurde, führt die aus Umweltsicht besonders<br />
problematischen Arzneimittel auf. Die Studie<br />
enthält Daten zu Verhalten und Vorkommen<br />
von Arzneimitteln in der Umwelt, priorisiert<br />
nach Verbrauchsmenge, Umweltkonzentration<br />
und umweltschädigendem Potenzial. Von den<br />
156 in Deutschland in verschiedenen Umweltmedien<br />
nachgewiesenen Arzneimittelwirkstoffen<br />
wurden 24 mit hoher Priorität eingestuft. Das<br />
bedeutet, dass diese Stoffe ein hohes Potenzial<br />
haben, Umweltorganismen zu schädigen.<br />
Einer dieser Wirkstoffe ist das weit verbreitete<br />
Schmerzmittel „Diclofenac“, welches Nierenschäden<br />
in Fischen hervorrufen kann und mittlerweile<br />
in sehr vielen Gewässern zu finden ist.<br />
umweltbundesamt<br />
prüft und wertet<br />
Die Prüfung der Umweltwirkungen von Arzneimitteln<br />
ist EU-weit fester Bestandteil der<br />
Zulassungsverfahren. In Deutschland ist das<br />
Umweltbundesamt seit 1998 für die Umweltrisikobewertung<br />
von Human- und Tierarzneimitteln<br />
zuständig. Im Falle eines Umweltrisikos<br />
kann das Umweltbundesamt Auflagen zur<br />
Risikominderung erwirken oder bei Tierarzneimitteln<br />
sogar die Zulassung verweigern.<br />
Die Umweltrisikobewertung bei der Zulassung<br />
beruht u.a. auf berechneten Umweltkonzentrationen.<br />
Ein systematisches Monitoring der<br />
tatsächlichen Umweltkonzentrationen gibt es<br />
bisher nicht. Das soll sich nach Wunsch des<br />
Umweltbundesamtes in Zukunft ändern.<br />
Es steht deshalb auch auf der EU-Kandidatenliste<br />
für neue sogenannte prioritäre Stoffe zur<br />
EG-Wasserrahmenrichtlinie.<br />
Arzneimittel gelangen hauptsächlich mit dem<br />
häuslichen Abwasser in die Umwelt. Die meisten<br />
Stoffe werden nach der Einnahme – oft unverändert<br />
– wieder ausgeschieden. Schätzungsweise<br />
mehrere hundert Tonnen pro Jahr nicht verbrauchter<br />
Medikamente entsorgen viele Bürger<br />
unsachgemäß direkt über Spüle oder Toilette. Da<br />
viele Kläranlagen heute noch nicht in der Lage<br />
sind, alle Stoffe rückstandslos abzubauen oder<br />
zurückzuhalten, erreicht der Rest, wenn auch<br />
stark verdünnt, die Flüsse und kann dort besonders<br />
empfindliche Organismen wie Fische dauerhaft<br />
schädigen. Um gezielt Minderungsmaßnahmen<br />
bei der Abwasserreinigung in Kläranlagen<br />
ergreifen zu können, muss die Belastungssituation<br />
mit solchen Problemsubstanzen jetzt identifiziert<br />
werden.<br />
Selbst im Trinkwasser können sehr geringe Konzentrationen<br />
enthalten sein. Pro Liter Wasser<br />
handelt sich dabei um Bruchteile von Mikrogramm.<br />
Zur Demonstration: Ein Mikrogramm pro<br />
Liter entspricht etwa der Zuckerkonzentration in<br />
einem 50-m-Schwimmbecken, in dem ein Stück<br />
Würfelzucker aufgelöst wurde. Trinkwasserhygienisch<br />
sind diese Arzneimittelspuren zwar unerwünscht,<br />
für den Menschen besteht dadurch<br />
aber keine Gesundheitsgefahr. Alle jetzt zu treffenden<br />
Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers<br />
dienen deshalb der Vorsorge und langfristigen<br />
Versorgungssicherheit, nicht der Abwehr<br />
konkreter Risiken.<br />
17
18UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
förderprogramm der stadt richtet<br />
sich mit früher hilfe an junge mütter<br />
die Kompetenzen verschiedener Partner werden gebündelt.<br />
Weiß eine junge Mutter, wie sie mit ihrem Neugeborenen<br />
umgehen muss? Ist auf den Vater<br />
Verlass? Ist genug Geld für Windeln und Babymilch<br />
da? Wirkt sich häufiger Streit in der<br />
Partnerschaft auch negativ auf die Versorgung<br />
des Babys aus? Fragen wie diese stehen am<br />
Anfang eines neu initiierten Förderprogramms<br />
der Stadt, das den verheißungsvollen Namen<br />
„WunDeR-BABI“ – „Wissen um den Nachwuchs<br />
in <strong>Dessau</strong>-Roßlau – Begrüßen-Angebot-Besuch-<br />
Information“ – trägt.<br />
Ihre Kompetenzen haben dafür das Jugendamt<br />
sowie die Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin<br />
und die Geburtshilfe des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s<br />
in eine Waagschale geworfen. Das Förderprogramm<br />
zielt bereits in der Schwangerschaftsberatung<br />
und nach der Entbindung eines Kindes<br />
im <strong>Klinikum</strong> darauf ab, hoch belastete Familien<br />
– sogenannte Risikofamilien – frühzeitig zu<br />
identifizieren, Zugang zu ihnen zu gewinnen und<br />
konkrete Hilfeleistungen anzubieten. Als „hoch<br />
belastet“ gelten Familien, die gleichzeitig mehreren<br />
Stressfaktoren ausgesetzt sind, wie durch<br />
Minderjährigkeit der Eltern, materielle Belastungen,<br />
etwa durch Arbeitslosigkeit, unerwünschte<br />
Schwangerschaft, selbst erlebte Vernachlässigung<br />
im Elternhaus der Mütter bis hin zu erlebten<br />
Misshandlungen, alleinerziehende Mütter<br />
in erneuten Schwangerschaften, aufgrund einer<br />
Behinderung des Kindes oder psychische Auffälligkeiten<br />
der Eltern.<br />
Gerade in Situationen, in denen die Belastungen<br />
besonders groß und zahlreich sind, haben<br />
Eltern häufig nicht die Kraft, sich eigenständig<br />
Hilfe zu organisieren. An diesem Punkt der Ereig-<br />
Das team des Förderprogramms für junge Mütter.<br />
15 000 euro übergab rotary-club-Präsident hans-Peter Kramer (re.) für das Projekt an Jugendamtsleiterin heike<br />
Förster sowie chefarzt Uwe Mathony. Fotos: Antje Orgass<br />
niskette kommen Regine Urban und Janett Kainz<br />
ins Spiel. Die Diplomsozialpädagoginnen der<br />
Schwangerenberatungsstelle des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes besuchen alle Wöchnerinnen<br />
im <strong>Klinikum</strong> und begrüßen deren Babys im<br />
Namen der Stadt. Im Gespräch mit den Frauen<br />
ergeben sich ganz schnell Anknüpfungspunkte.<br />
„Die meisten nehmen unsere vorgestellten Hilfsangebote<br />
der Stadt und des Jugendamtes dankend<br />
an“, resümiert Regine Urban drei Monate<br />
täglicher Beratungsarbeit auf der Station.<br />
Vor jeder Aufnahme ins Förderprogramm steht<br />
jedoch der freie Wille jeder Frau und jeder Familie,<br />
darin aufgenommen<br />
zu werden. „Wir<br />
möchten die Familien<br />
nicht bevormunden<br />
oder gar überwachen“,<br />
sagt Dr. Uwe<br />
Mathony, Chefarzt<br />
der Klinik für Kinder-<br />
und Jugendmedizin.<br />
„Es geht viel mehr<br />
um die Vermittlung<br />
eines angemessenen<br />
Unterstützungsangebotes<br />
und die Begleitung<br />
der Familien<br />
über einen Zeitraum<br />
bis zu einem Jahr.“<br />
Zum Angebot des<br />
<strong>Klinikum</strong>s zählt außerdem<br />
eine speziell<br />
ausgebildete Familienhebamme. Antje Naumann<br />
begleitet die Familien besonders nach der Entlassung<br />
aus dem Krankenhaus bei der Pflege des<br />
Kindes zu Hause. Darüber hinaus leistet sie eine<br />
äußerst wichtige Motivationsarbeit gegen Angst<br />
und Schamgefühle der Eltern, die möglicherweise<br />
davon abhalten, dringend notwendige Hilfe in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
Auf zehn Prozent aller Geburten der Stadt träfe<br />
eine solche Vermittlung von Hilfsangeboten zu,<br />
so Schätzungen des Jugendamtes. Gegenwärtig<br />
sind acht Frauen und Familien im Förderprogramm.<br />
Weil eine solche zweckorientierte<br />
Zusammenarbeit verschiedener Institutionen<br />
der Stadt Schule machen soll, sorgte der Rotary-<br />
Club für die Anschubfinanzierung des Projektes<br />
für die nächsten drei Jahre. Insgesamt 15 000<br />
Euro übergab Rotary-Club-Präsident Hans-Peter<br />
Kramer stellvertretend für das Projekt an Jugendamtsleiterin<br />
Heike Förster sowie Chefarzt<br />
Uwe Mathony.<br />
Der zweite Teil des Förderprogramms mit Namen<br />
„BABI“ startet in einem halben Jahr. Darin möchte<br />
das Jugendamt Präsenz im Gespräch mit jungen<br />
Eltern zeigen und Hemmschwellen im direkten<br />
Kontakt nehmen. Erste Ergebnisse einer begleitenden<br />
Wirksamkeitsforschung zum ersten Teil<br />
des Programms sind bald zu erwarten. Bisherige<br />
Erfahrungen zeigen jedoch, dass „Frühe Hilfen“<br />
positive Entwicklungen in den Familien anstoßen<br />
und der Kinderschutz so von Anfang an beginnt.<br />
Antje Orgass
übergewicht ist ein großer<br />
risikofaktor bei Krebserkrankungen<br />
Umwelt und Lebensstil beeinflussen die Zahl der Krebsfälle.<br />
Anlässlich des Weltkrebstages betonten Wissenschaftler<br />
aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum<br />
die Bedeutung von Übergewicht<br />
für das Risiko, an Krebs zu erkranken.<br />
Übergewicht und Fettleibigkeit sowie die damit<br />
einhergehenden Stoffwechselstörungen sind<br />
ernst zu nehmende Risikofaktoren bei einer<br />
Vielzahl an Krebserkrankungen. Sie könnten sogar<br />
dem Rauchen den Rang als Krebsrisikofaktor<br />
Nummer eins ablaufen. Zu den Erkrankungen,<br />
bei denen ein gesicherter Zusammenhang<br />
zu Übergewicht besteht, zählen Nierenkrebs,<br />
Darmkrebs, Brustkrebs nach den Wechsel jahren<br />
sowie vor allem Krebs der Speiseröhre und<br />
der Gebärmutterschleimhaut.<br />
Zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahrzehnte<br />
kommen zu dem Ergebnis, dass in westlichen<br />
Industrieländern etwa die Hälfte aller<br />
Krebstodesfälle durch Umwelt- und Lebensstilfaktoren<br />
verursacht werden und daher grundsätzlich<br />
vermeidbar wären. Doch der Beitrag<br />
einzelner Faktoren zum Gesamtkrebsrisiko wird<br />
heute anders eingeschätzt als noch vor einigen<br />
Jahren. So schreibt eine Untersuchung der Harvard-Universität<br />
aus dem Jahr 1996 dem Rauchen<br />
sowie der Ernährung jeweils einen Anteil<br />
von 30 Prozent am Gesamtkrebsrisiko zu – über<br />
Übergewicht als eigenen Krebsrisikofaktor wird<br />
jedoch nur vage spekuliert. In der Aktualisierung<br />
dieses Reports im Jahr 2002 dagegen schätzen<br />
die Autoren den Risikobeitrag von Übergewicht<br />
und Fettleibigkeit bereits auf zehn Prozent für<br />
Männer und sogar 15 bis 20 Prozent bei Frauen.<br />
„Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem<br />
wir die Fettleibigkeit als Krebsrisikofaktor<br />
zeigt die Waage Übergewicht an, ist dies ein risikofaktor für Krebserkrankungen.<br />
mindestens genauso ernst nehmen müssen<br />
wie das Rauchen“, sagt Prof. Dr. Otmar D.<br />
Wiestler, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen<br />
Krebsforschungszentrums (DKFZ). Der<br />
DKFZ-Epidemiologe Prof. Dr. Rudolf Kaaks hält<br />
es für noch aussagekräftiger, die Krebsarten,<br />
bei denen Übergewicht erwiesenermaßen eine<br />
Rolle spielt, getrennt zu betrachten: So gilt in<br />
der Hälfte der Fälle von Krebs der Gebärmutterschleimhaut<br />
(Endometrium) Übergewicht als<br />
Ursache, beim häufigen Brustkrebs nach den<br />
Wechsel jahren gehen nach heutigen Schätzungen<br />
etwa 20 Prozent auf das Konto von Übergewicht<br />
und Fettleibigkeit.<br />
„Beleibte Menschen<br />
können ihr Krebsrisiko<br />
durch sport senken.“<br />
Die Steigerung des Krebsrisikos durch Übergewicht<br />
genau abzuschätzen, wird auch durch<br />
uneinheitliche Definitionen erschwert. Wo endet<br />
Normalgewicht, wann beginnt Fettleibigkeit?<br />
Es mehren sich außerdem die Hinweise darauf,<br />
dass der meist verwendete „Body Mass Index“<br />
kein ideales Maß für gefährliche Fettleibigkeit<br />
ist: „Es spricht vieles dafür, dass vor allem<br />
das sogenannte viszerale Fett zwischen den<br />
Bauchorganen eine gefährliche Rolle bei der<br />
Krebsentstehung spielt. Davon können auch<br />
relativ schlanke Personen zu viel angesammelt<br />
und dadurch ein erhöhtes Krebsrisiko haben“,<br />
warnt der Experte. Welche physiologischen Zusammenhänge<br />
zwischen Übergewicht und Krebs<br />
bestehen, erforscht Prof. Dr. Stephan Herzig,<br />
Stoffwechselexperte im DKFZ: „Veränderte Insulin-<br />
und Geschlechtshormon-Spiegel werden<br />
lange schon als Ursache diskutiert. Inzwischen<br />
wissen wir, dass auch die sogenannten Adipokine,<br />
Hormone, die das Fettgewebe selbst<br />
ausschüttet, das Krebswachstum fördern.“<br />
Außerdem gilt unter Stoffwechsel-Fachleuten<br />
die Fettleibigkeit als chronisch-entzündlicher<br />
Zustand; die zahlreichen Entzündungszellen<br />
im Fettgewebe geben entzündungsfördernde<br />
Botenstoffe ab, was die Krebsentstehung begünstigt.<br />
Prof. Dr. Karen Steindorf, die im Deutschen<br />
Krebsforschungszentrum und im Nationalen<br />
Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg<br />
die Effekte von körperlicher Aktivität bei<br />
Krebs untersucht, weist darauf hin: „Beleibte<br />
Menschen können ihr Krebsrisiko durch Sport<br />
auch dann senken, wenn sie dabei gar nicht<br />
deutlich abnehmen.“ Übergewicht und mangelnde<br />
körperliche Aktivität sind bei zahlreichen<br />
Krebsarten wie z.B. Darmkrebs oder Brustkrebs<br />
nach den Wechsel jahren weitgehend voneinander<br />
unabhängige Risikofaktoren. Das bedeutet,<br />
dass körperliche Aktivität nicht nur vor Krebs<br />
schützt, indem sie Menschen abnehmen lässt,<br />
sondern auch über andere physiologische Mechanismen,<br />
die noch untersucht werden.<br />
Heute schon lassen sich Verhaltensänderungen<br />
beobachten, die in Zukunft das Rauchen<br />
mit Sicherheit vom dramatischen ersten Platz<br />
unter den Krebsrisikofaktoren verbannen werden:<br />
Zwischen 2002 und 2010 hat sich in<br />
Deutschland die Rate rauchender Jugendlicher<br />
halbiert – von 28 Prozent auf 13 Prozent. „Hier<br />
haben spezifische Präventionsmaßnahmen wie<br />
Preiserhöhungen und Rauchverbote Wirkung<br />
gezeigt“, sagt die DKFZ-Expertin für Tabakprävention,<br />
Dr. Martina Pötschke-Langer, und<br />
führt aus: „Und das, obwohl Deutschland nicht<br />
zu den führenden Nationen im Bereich der Tabakkontrolle<br />
zählt.“ Die Medizinerin freut sich<br />
besonders über diesen Trend, da die Rate jugendlicher<br />
Raucher ein guter Indikator für das<br />
Rauchverhalten der Gesamtbevölkerung ist.<br />
Über 80 Prozent der Raucher beginnen bereits<br />
vor ihrem 18. Geburtstag mit dem Rauchen.<br />
„Das wird sich in 20 bis 30 Jahren deutlich in<br />
der Lungenkrebsstatistik niederschlagen!“<br />
Weitere Informationen über Krebsprävention und Krebsrisikofaktoren<br />
gibt der Krebsinformationsdienst des Deutschen<br />
Krebsforschungszentrums: Krebsinformation per Telefon:<br />
0800 4203040 (täglich von 8 bis 20 Uhr), im Internet:<br />
www.krebsinformationsdienst.de<br />
19
20UnserKliniKum<br />
KultuRtipps<br />
„Carmina Burana″<br />
im scratch-Konzert<br />
Zum dritten Mal in Folge greift das Anhaltische<br />
Theater die Tradition der Elbmusikfeste aus dem<br />
19. Jahrhundert wieder auf. Am Himmelfahrtswochenende<br />
(vom 17. bis 20. Mai) stehen an vier<br />
aufeinander folgenden Tagen drei aktuelle Inszenierungen,<br />
beginnend mit Puccinis „La Bohéme“,<br />
gefolgt von dem Ballett „Hotel Montparnasse“<br />
bis hin zu Richard Wagners „Götterdämmerung“<br />
und ein Konzert auf dem Spielplan. Das Konzert<br />
ist jedoch kein gewöhnliches Konzert, sondern<br />
ein Scratch-Konzert. Mitmachen kann jeder,<br />
der Freude am Singen hat. Nach dem überwältigenden<br />
Erfolg der „Carmina Burana“ beim<br />
1. Scratch-Konzert 2010 ging es 2011 weiter,<br />
u.a. mit dem großen Chorfinale aus Beethovens<br />
9. Sinfonie. Und das Resultat konnte sich sehen<br />
und hören lassen.<br />
2012 widmet sich der Scratch-Chor begleitet<br />
von der Anhaltischen Philharmonie, abermals<br />
Carl Orffs packender „Carmina Burana“. Das<br />
Anhaltische Theater lädt dazu wieder Sangesbegeisterte<br />
zur Mitwirkung am Scratch-Konzert ein,<br />
welches am 19. Mai stattfinden wird. Die Anmeldung<br />
hat bereits begonnen. Informationen zur<br />
Anmeldung sind an den Theaterkassen erhältlich,<br />
aber auch über www.anhaltisches-theater.<br />
de/scratch. Die Teilnahmegebühr bei der Online-<br />
Buchung beträgt 15 Euro (ermäßigt zehn Euro,<br />
Kinder fünf Euro). In der Teilnahmegebühr enthalten<br />
ist eine Versorgung mit Speisen und Getränken<br />
während der Probenpausen am 19. Mai. Anmeldeschluss<br />
ist der 26. April. Die Organisatoren<br />
um GMD Antony Hermus setzen alles daran, auch<br />
das Scratch-Projekt 2012 zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis werden zu lassen. Hermus wird<br />
die musikalische Leitung übernehmen. Zu den<br />
Chormassen aus der Bevölkerung gesellen sich<br />
die Solisten Angelina Ruzzafante (Sopran), Wiard<br />
Witholt (Bariton) und David Ameln (Tenor).<br />
auch in diesem Jahr gibt es wieder scratch. Foto: Heysel<br />
Der Gartenreichsommer bietet Konzerte in Parks und schlössern. Foto: KSDW<br />
ins gartenreich<br />
sommer bietet eine Fülle an Veranstaltungen.<br />
Am 5. Mai wird der diesjährige Gartenreichsommer<br />
mit einem Konzert traditionell im Wörlitzer<br />
Schloss eröffnet. Den ganzen Sommer hindurch<br />
erwarten die Besucher bis zum 8. September<br />
vielfältige Veranstaltungen und exklusive Konzerte<br />
im bezaubernden Ambiente der Schlösser<br />
des Gartenreichs sowie in verschiedenen Parkanlagen<br />
im Raum <strong>Dessau</strong>-Roßlau und Wörlitz.<br />
Das Eröffnungskonzert am 5. Mai mit Schuberts<br />
„Der Hirt auf dem Felsen“ u.a. gestalten die renommierte<br />
Flötistin Susanne Ehrhardt und die<br />
Sopranistin Constanze Albrecht, begleitet von<br />
Marlies Jacob am historischen Hammerflügel des<br />
Wörlitzer Schlosses.<br />
Ein Höhepunkt des Gartenreichsommers 2012<br />
ist der Vulkanausbruch am 24. und 25. August.<br />
Nach einer kulinarischen Gondelfahrt zur Insel<br />
„Stein“ werden die Besucher durch die bewegenden<br />
Briefe von Plinius d. J. in das Jahr 79.<br />
n. Chr., das Jahr des verheerenden Ausbruchs<br />
des Vesuvs am Golf von Neapel, zurückversetzt.<br />
Musik wird den Abend auf der Insel abrunden.<br />
Den imposanten Abschluss bildet der Ausbruch<br />
des Wörlitzer Vesuvs, den das Publikum von der<br />
Gondel aus beobachtet.<br />
Ein außergewöhnliches Erlebnis für die Besucher<br />
verspricht auch das Live-Hörspiel „Der Schatz<br />
im Silbersee“ von Karl May am 1. Juni, dargeboten<br />
vom Schauspielensemble des Anhaltischen<br />
Theaters. Wer möchte, kann einen Picknickkorb<br />
mit einem „Indianermahl“ gleich mit bestellen<br />
oder zum Ort des Geschehens, dem Italienischen<br />
Bauernhaus, mit der Gondel fahren.<br />
Nicht fehlen dürfen natürlich die opulente Feier<br />
des Fürst-Franz-Geburtstages am 11. August<br />
sowie die 14 Seekonzerte, bei denen die Zuschauer<br />
auf einer abendlichen Gondelfahrt ein<br />
stimmungsvolles Abendessen erwartet und sie<br />
die musikalischen Aufführungen an den Ufern<br />
der Seen erleben. Außerdem stehen wieder zahlreiche<br />
Musikveranstaltungen in den historischen<br />
Festsälen auf dem Programm, bei denen sich die<br />
Musik mit der dortigen Architektur und Bauweise<br />
auf wunderbare Weise verbindet. Im Schloss Oranienbaum,<br />
wird z.B. anlässlich der dort gastierenden<br />
„Dutch Design”-Ausstellung am 20. Juli<br />
ein musikalischer Streifzug ins Goldene Zeitalter<br />
der Niederlande geboten.<br />
Eine musikalische Kostbarkeit ist auch das Konzert<br />
im Schloss Mosigkau am 22. Juni mit dem<br />
Soloklarinettisten der Staatskapelle Berlin, Matthias<br />
Glander, und Wolfgang Kühnl am Klavier.<br />
Die Echo-Klassik-Preisträger präsentieren u.a.<br />
Werke von Schubert, Weber und Brahms. Auch<br />
die diesjährige Konzertsaison des Gartenreichsommers<br />
wird mit einem festlichen Abschlusskonzert<br />
im Galeriesaal des Schlosses Mosigkau<br />
am 8. September ausklingen, welches erneut<br />
Kinder und Jugendliche der Internationalen<br />
Musikakademie für musikalisch Hochbegabte<br />
gestalten. Die jungen Künstlerinnen und Künstler,<br />
die bei nationalen wie auch internationalen<br />
Wettbewerben bereits erste Preise errungen<br />
haben, präsentieren ein anspruchsvolles Programm.<br />
Ilka Hillger<br />
Ausführliche Informationen zum Programm im Flyer „Gartenreichsommer<br />
2012“, der an allen Kassen und Spielorten des<br />
Anhaltischen Theaters ausliegt. Karten und Informationen<br />
im Internet unter www.gartenreichsommer.de und unter den<br />
Telefonnummern 030 6780111 oder 0180 5544888 sowie an<br />
den Theaterkassen des Anhaltischen Theaters.
KultuRtipps UnserKliniKum21<br />
monumentales opernprojekt<br />
Im Mai startet der Ring-Zyklus des Theaters mit der „Götterdämmerung″.<br />
Am 12. Mai wird am Anhaltischen Theater <strong>Dessau</strong><br />
die Premiere der „Götterdämmerung“ gefeiert<br />
und damit der Auftakt zum ersten gesamten<br />
Zyklus von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“<br />
seit einem halben Jahrhundert. Das Anhaltische<br />
Theater setzt somit die Tradition <strong>Dessau</strong>s<br />
als „Bayreuth des Nordens“ fort. Generalintendant<br />
André Bücker und Generalmusikdirektor<br />
Antony Hermus erschließen Richard Wagners<br />
Opus summum vom Ende her, von der „Götterdämmerung“,<br />
deren Entwurf den biografischen<br />
Beginn von Richard Wagners Auseinandersetzung<br />
mit dem Nibelungen-Mythos markiert. Die<br />
erste zyklische Aufführung aller vier Opern wird<br />
zum „Elbmusikfest“ 2015 im <strong>Dessau</strong>er Theater<br />
stattfinden.<br />
1848 begann Richard Wagner mit den Entwürfen<br />
zu seiner Oper „Siegfrieds Tod“. Doch bald<br />
gelangte er zu der Überzeugung, dass er den<br />
vielen Geschichten Raum geben sollte, die der<br />
Ermordung Siegfrieds vorangehen. Er entwirft<br />
schrittweise drei weitere Werke. Komponiert<br />
hat er den Schlussstein der so entstandenen<br />
Tetralogie jedoch erst über 20 Jahre später. Aus<br />
dem Kontrast zwischen dem „jungen“ Text und<br />
einer „reifen“ Musik ist mit der „Götterdämmerung“<br />
das szenisch, musikalisch und inhaltlich<br />
vielschichtigste Werk Wagners hervorgegangen.<br />
Ingredienzien romantischer Oper wie Zaubertränke,<br />
Wahrsagungen, Blutsbrüderschaften<br />
und Verschwörungen fehlen genauso wenig wie<br />
effektvolle Ensembles, Chöre und spektakuläre<br />
Finali. Diese Elemente lebendiger Operntradition<br />
treffen auf die hochdifferenzierte Tonsprache<br />
des Musikdramas. Die spannende Geschichte<br />
ist darüber hinaus das letzte Glied in einer Kette<br />
von Verstrickungen, die den Untergang einer<br />
Welt einschließlich ihrer Götter bedeutet. Die Reihenfolge<br />
der Inszenierungen des <strong>Dessau</strong>er Rings<br />
zeichnet also auch die Entstehungsgeschichte<br />
des Librettos der Tetralogie nach.<br />
Ein „Ring“ für und in <strong>Dessau</strong> ist heute nicht<br />
vorstellbar, ohne die Aufführungsgeschichte im<br />
„Bayreuth des Nordens“ zu reflektieren, heißt<br />
es in der Konzeption zur Neuinszenierung des<br />
„Rings“. Der „Ring der Bauhausstadt“ sucht die<br />
Nähe zur klassischen Moderne, die vor Ort vor<br />
allem während der Bauhaus-Jahre 1926 bis 1932<br />
Gestalt gewann. Mit ihrer Synthese der Künste<br />
verfolgten die Bauhaus-Meister ein Ziel, das<br />
auch Wagner im „Gesamtkunstwerk“ erreichen<br />
wollte. Und die Ästhetik von „Neu-Bayreuth“,<br />
mit der Wieland Wagner ab 1951 das durch die<br />
Nationalsozialisten vereinnahmte Werk für neue<br />
Deutungen zu befreien suchte, erinnert nicht zuletzt<br />
an die Bühnenexperimente der historischen<br />
Avantgarde.<br />
chorsänger<br />
werden gesucht<br />
Das Anhaltische Theater sucht nach begeisterten<br />
Chorsängern (Tenor und Bass), die<br />
Lust und Stimme haben, um den Opernchor<br />
in Richard Wagners „Götterdämmerung“ zu<br />
verstärken. Dieses Werk ist der Auftakt zu<br />
dem monumentalen Zyklus „Der Ring des<br />
Nibelungen“, den das Theater erstmals<br />
nach über 50 Jahren für die Bauhausstadt<br />
<strong>Dessau</strong> neu produziert. Voraussetzungen für<br />
die Beteiligung sind Chorerfahrung und die<br />
Möglichkeit, an Proben (v.a. in den 14 Tagen<br />
vor der Premiere) sowie den Aufführungen<br />
teilzunehmen. Premiere ist der 12. Mai, weitere<br />
Aufführungen am 20. Mai, 3. und 30.<br />
Juni. Interessenten können sich bei Heiderose<br />
Ochmann (Assistentin des Generalintendanten<br />
und des Generalmusikdirektors)<br />
anmelden: Telefon 0340 2511 211, E-Mail<br />
intendant@anhaltisches-theater.de<br />
ein reisebus für den ring. Foto: Heysel<br />
Das <strong>Dessau</strong>er Theater kann auf eine über<br />
150-jährige Wagner-Tradition zurückblicken: Am<br />
20. März 1857 ging mit „Tannhäuser“ erstmals<br />
ein Wagnersches Werk über die Bühne des damaligen<br />
Herzoglichen Hoftheaters. 1872 kam<br />
Wagner persönlich nach <strong>Dessau</strong>, um für seine<br />
Festspielidee zu werben. In seinem Aufsatz „Ein<br />
Einblick in das deutsche Opernwesen“ schreibt<br />
er äußerst lobend über die am <strong>Dessau</strong>er Theater<br />
geleistete künstlerische Arbeit: „Ich bezeuge<br />
laut, nie eine edlere und vollkommenere Gesamtleistung<br />
auf einem Theater erlebt zu haben“.<br />
Bei den ersten Bayreuther Festspielen 1876<br />
wirkten dreizehn Musiker der <strong>Dessau</strong>er Hofkapelle<br />
mit, u.a. der Hornist Demnitz, der als Erster<br />
den „Siegfried-Ruf“ blies und dafür Wagners<br />
besonderes Lob erntete. Unter Hofkapellmeister<br />
August Klughardt galt die Aufmerksamkeit des<br />
<strong>Dessau</strong>er Theaters dem Bühnenfestspiel „Der<br />
Ring des Nibelungen“, das 1893 erstmals komplett<br />
in <strong>Dessau</strong> gezeigt wurde. Ein Jahr später<br />
inszenierte Wagners Witwe Cosima zudem „Hänsel<br />
und Gretel“ von Engelbert Humperdinck in<br />
<strong>Dessau</strong>. Bis zum 1. Weltkrieg fanden dann außer<br />
den beiden Jugendopern und dem „Parsifal“ alle<br />
Bühnenwerke Richard Wagners Eingang in das<br />
<strong>Dessau</strong>er Repertoire. Hans Knappertsbusch, der<br />
in den 1950er-Jahren die prägende Dirigentenpersönlichkeit<br />
in Wieland Wagners „Neu-Bayreuth“<br />
werden sollte, wirkte von 1919 bis 1922<br />
als Generalmusikdirektor in <strong>Dessau</strong>. Das 1938 in<br />
Anwesenheit von Adolf Hitler eingeweihte heutige<br />
Bühnenhaus in <strong>Dessau</strong> war von vornherein<br />
als Wagner-Theater konzipiert – und mit allen<br />
entsprechenden ideologischen Erwartungen der<br />
Bauherren belastet. Unter Intendant Willy Bodenstein<br />
avancierte <strong>Dessau</strong> in den 1950er-Jahren –<br />
zu einem Zeitpunkt, als die Staatsoper Berlin,<br />
die Dresdner Semperoper und die Oper Leipzig<br />
noch in Trümmern lagen – zur führenden Wagner-Bühne<br />
der DDR. Im Mai 1953 fand mit vier<br />
Werken eine erste „Richard-Wagner-Festwoche“<br />
mit außergewöhnlicher Resonanz statt. 1954<br />
folgten die „2. Richard-Wagner-Festwochen”,<br />
u.a. mit der kompletten Neuinszenierung des<br />
„Ring des Nibelungen“. Nach und nach wurden<br />
alle Hauptwerke des Komponisten wieder auf die<br />
Bühne gebracht. Auch nach der Ära von Willy<br />
Bodenstein fühlten sich die künstlerischen Leiter<br />
des Theaters der großen <strong>Dessau</strong>er Wagner-Tradition<br />
in besonderer Weise verpflichtet. So wurden<br />
während der Intendanz von Johannes Felsenstein<br />
(1991– 2009) fünf Wagner-Opern inszeniert. Die<br />
Spielzeit 2009/10 unter der Generalintendanz<br />
von André Bücker wurde mit der überregional<br />
gefeierten und 2010 für den deutschen Theaterpreis<br />
„Der Faust“ nominierten „Lohengrin“-<br />
Inszenierung von Andrea Moses eröffnet.<br />
Im Vorfeld der Premiere hat das Theater ein<br />
umfangreiches Begleitprogramm entwickelt, zu<br />
dem Lesungen, Ausstellungen und Vorträge gehören.<br />
So sprach am 22. April Nike Wagner über<br />
„Raum und Handwerk – Wieland Wagner im Kontext<br />
der Klassischen Moderne“. Ungewöhnlich<br />
sind auch die Werbemaßnahmen. So rollt seit<br />
Anfang März ein Ring-Reisebus durch die Region<br />
und Deutschland. Auffällig beschriftet, kündet<br />
das Fahrzeug der DVV vom „Ring-Projekt“ des<br />
Anhaltischen Theaters. Besonders sind auch die<br />
Premium- und Luxuspakete, die das Theater für<br />
Logenbesucher im Angebot hat. Ilka Hillger<br />
Informationen und ein Tagebuch von den Proben gibt es im<br />
Internet unter www.der-ring-in-dessau.de
22UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012<br />
rasche hilfe<br />
ist entscheidend<br />
Immer wieder denken Menschen mit Herzinfarkt-<br />
Symptomen zuerst daran, bei ihrem Hausarzt<br />
anzurufen – und riskieren damit nicht selten ihr<br />
Leben. Denn in einer solchen Situation zählt jede<br />
Minute, damit der Patient mit einem Notarzt-<br />
Rettungswagen in die Klinik kommt. „Bei Verdacht<br />
auf Herzinfarkt muss so schnell wie möglich die<br />
Notrufnummer 112 gewählt werden“, betont Prof.<br />
Dr. Hans-Jürgen Becker, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen Herzstiftung. Der Hausarzt ist ein<br />
wichtiger Ansprechpartner für Patienten im Alltag.<br />
Aber wenn keine Zeit zu verlieren ist, ist der Anruf<br />
beim Hausarzt ein gefährlicher Umweg. Denn der<br />
Hausarzt steht nicht immer zur Verfügung. Das<br />
gilt nicht nur in der Nacht, auch bei Tag ist er mit<br />
Terminen und Untersuchungen beschäftigt. Und<br />
selbst wenn der Hausarzt kommt, kann er nichts<br />
anderes tun, als die 112 anzurufen. Inzwischen ist<br />
viel Zeit verloren, in der die verheerenden Folgen<br />
des Herzinfarkts ihren Lauf nehmen. „Eine rasche<br />
Behandlung ist deshalb so entscheidend, weil es<br />
durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes, der<br />
jedem Infarkt zugrunde liegt, innerhalb weniger<br />
Stunden zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen<br />
(Kammerflimmern) und Pumpversagen<br />
kommen kann“, erläutert der Kardiologe. Notarztwagen<br />
sind mit einem Defibrillator ausgerüstet,<br />
der ein Kammerflimmern sofort beenden kann. In<br />
der Klinik wird dann das verschlossene Herzkranzgefäß<br />
– meist durch einen Kathetereingriff – wieder<br />
eröffnet. Am erfolgreichsten ist die Herzinfarkt-Behandlung,<br />
wenn der Patient innerhalb<br />
einer Stunde nach dem Ereignis die Klinik erreicht.<br />
impressum<br />
heraUsGeBer:<br />
<strong>Städtisches</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong><br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
reDaKtIOn: Ilka Hillger<br />
GestaLtUnG: www.wolferikwiddel.de<br />
FOtOs: Ilka Hillger, Stefan Hoyer (punktum),<br />
Antje Orgass,<br />
Wolf-Erik Widdel<br />
sUDOKU: www.sudoku-aktuell.de<br />
DrUcK:<br />
Mundschenk Druck+Medien Kropstädt<br />
KOntaKt:<br />
Falls Sie Fragen und Anregungen, Kritik oder<br />
Tipps für die „Unser KLInIKUM“-Redaktion<br />
haben, erreichen Sie uns per e-Mail:<br />
presse@klinikum-dessau.de<br />
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!<br />
terminKalender<br />
3. Mai • 8 Uhr, Konferenzraum (Neubau, 2. Ebene), Vortrag „Das Poplitealaneurysma“<br />
3. Mai • 16 Uhr, Seminarraum 1 (Haus 11), Vortrag „Demenz verstehen“<br />
5. Mai • 9 bis 16 Uhr, Radisson Blu Hotel Fürst Leopold, 10. <strong>Dessau</strong>er Neurologisches Symposium<br />
7. Mai • 14 Uhr, Hörsaal Bibliothek, Seminar „Wahrnehmungsschulung –<br />
Was nehmen unsere Patienten wahr?“<br />
8. Mai • 19 Uhr, Konferenzraum (Neubau, 2. Ebene), Vortrag „Erkrankungen des<br />
Ellenbogengelenkes – Moderne Diagnose- und Therapieoptionen“<br />
8. Mai • 18 Uhr, Cafeteria, Info-Abend für werdende Eltern<br />
9. Mai • 15 Uhr, Konferenzraum (Neubau, 2. Ebene), Vortrag „Dermato-Kosmetologie –<br />
Pro und Contra Antiaging“<br />
9. Mai • 17 Uhr, Cafeteria, Workshop „Mobilisation und Transfer von Patienten –<br />
Bewegung leicht gemacht<br />
9. Mai • 18.30 Uhr, Konferenzraum (Neubau, 2. Ebene), Vortrag „Chemotherapie bei Patienten<br />
mit Kopf-Hals-Karzinomen“<br />
10. Mai • 9 bis 15 Uhr, Seminarraum 1 (Haus 11), Seminar „Körpersprache – Schau, was ich dir sage!“<br />
23. Mai • 15.30 Uhr, Hörsaal Bibliothek, Vortrag „Diabetesbezogene Probleme des Auges“<br />
31. Mai • 9 bis 15 Uhr, Seelsorgezentrum, Seminar „Kümmern oder Sorgen – Pflegeethik“<br />
5. Juni • 18 Uhr, Cafeteria, Info-Abend für werdende Eltern<br />
6. Juni • 14.30 Uhr, Konferenzraum (Neubau, 2. Ebene), Vortrag „Burnout und Psychohygiene“<br />
7. Juni • 8 Uhr, Konferenzraum (Neubau, 2. Ebene), Vortrag „Narbenfreies Operieren –<br />
3-Jahres-Ergebnisse bei Appendektomie und Cholezystektomie“<br />
12. Juni • 16 Uhr, Seminarraum 1 (Haus 11), Reanimationskurs für Eltern und Angehörige<br />
13. Juni • 14 Uhr, Konferenzraum (Neubau, 2. Ebene), Vortrag „Multiresistente Erreger (MRE)<br />
im Blickpunkt“<br />
13. Juni • 14 Uhr, Hörsaal Bibliothek, Vortrag „Zugangswege zum Hospiz“<br />
20. Juni • 15.30 Uhr, Hörsaal Bibliothek, Vortrag „Cataractchirurgie – Grauer Star“<br />
symptome beachten<br />
es gibt viele Anzeichen für eine herzschwäche.<br />
Viele, besonders ältere Menschen kommen außer<br />
Atem, wenn sie Treppen hinauf oder bergan<br />
gehen, oder wenn sie zum Bus oder zur Straßenbahn<br />
rennen wollen. Das nimmt man meist ungefragt<br />
hin, selbst wenn sich zusätzlich Schwellungen<br />
an den Unterschenkeln und Gelenken zeigen<br />
und sich eine allgemeine Müdigkeit einstellt.<br />
Atemnot, Müdigkeit, Flüssigkeitseinlagerungen<br />
an Unterschenkel, Gelenken und im Bauch sind<br />
aber Symptome einer ernsten Krankheit, der<br />
chronischen Herzschwäche. „Herzschwäche bedeutet“,<br />
sagt Prof. Michael Böhm, Mitglied im<br />
Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung,<br />
„dass das Herz nicht mehr in der Lage<br />
ist, den Körper ausreichend mit Blut, Sauerstoff<br />
und Nährstoffen zu versorgen. Zunächst macht<br />
sich das ganz unspektakulär nur bei körperlichen<br />
Anstrengungen, beispielsweise beim Treppensteigen<br />
bemerkbar. Aber wenn die Herzschwäche<br />
fortschreitet, kommt es zu einschneidenden<br />
Beschwerden, schließlich kann der Patient kaum<br />
noch das Bett verlassen und die Herzschwäche<br />
bedroht sein Leben. Jeder, der unter Atemnot leidet,<br />
soll den Arzt aufsuchen, um zu klären, ob es<br />
sich um eine Herzkrankheit handelt. Denn heute<br />
gibt es wirkungsvolle Therapien gegen die Herzschwäche,<br />
aber sie muss erkannt werden.“ Für<br />
den Hausarzt sind Schwellungen an den Unterschenkeln<br />
und Gelenken, auch Rasselgeräusche<br />
in der Lunge Hinweise auf eine Herzschwäche.<br />
„Wenn auch nur der geringste Verdacht auf eine<br />
Herzschwäche besteht, hat der Hausarzt die<br />
Aufgabe, den Patienten an einen Kardiologen zu<br />
überweisen“, sagt Prof. Böhm, „damit die Herzschwäche<br />
sicher diagnostiziert und behandelt<br />
werden kann. Leider kommt es immer wieder vor,<br />
dass die Überweisung zum Facharzt unterbleibt.<br />
Je früher eine Herzschwäche behandelt wird,<br />
desto größer sind die Chancen, sie wirksam zu<br />
bekämpfen.“<br />
Ausführliche Informationen zur Herzschwäche gibt es unter<br />
www.herzstiftung.de.
Mit freundlicher Unterstützung von: www.sudoku-aktuell.de<br />
23
24UnserKliniKum<br />
StädtiScheS KliniKum deSSau auSgabe 01/mai 2012