Musiker Magazin 02/2015
Pasquale Aleardi – Deutscher TV-Kommissar tauschte zeitweilig die Kanone gegen Mikrofon und Tanzschuhe – und überzeugte in der Hauptrolle des Musicals „Chicago“ Deutscher Rock & Pop Preis 2015 – Anmeldung Alina Sebastian – Preisträgerin des Deutschen Rock & Pop Preises 2014 in der Kategorie „Singer“ Interview mit Laura Neubauer, Gründerin des Labels „Lacave records“ Alexander und Maximilian Blume – Blues- und Jazzmusik mit Intention Stage Band – Musik der 60er-, 70er- und 80er-Jahre Peter Reimer – Mit „Entschleunigungskonzerten“ gegen den Zeitgeist Max – Pop-Punk auf Deutsch Sarah Straub – Die große Pop-Neuentdeckung Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 2: CANNED HEAT – Boogie On Interview mit Dónal ó Ceallaigh Bürger7 – Eine Widmung an Siebenbürgen Der erfolgreiche Video-Release GEMA: Rechtsstaatswidrig? – Teil 2 Instrumentenversicherung Mach aus deinem Bandnamen eine Marke
Pasquale Aleardi – Deutscher TV-Kommissar tauschte zeitweilig die Kanone gegen Mikrofon und Tanzschuhe – und überzeugte in der Hauptrolle des Musicals „Chicago“
Deutscher Rock & Pop Preis 2015 – Anmeldung
Alina Sebastian – Preisträgerin des Deutschen Rock & Pop Preises 2014 in der Kategorie „Singer“
Interview mit Laura Neubauer, Gründerin des Labels „Lacave records“
Alexander und Maximilian Blume – Blues- und Jazzmusik mit Intention
Stage Band – Musik der 60er-, 70er- und 80er-Jahre
Peter Reimer – Mit „Entschleunigungskonzerten“ gegen den Zeitgeist
Max – Pop-Punk auf Deutsch
Sarah Straub – Die große Pop-Neuentdeckung
Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 2: CANNED HEAT – Boogie On
Interview mit Dónal ó Ceallaigh
Bürger7 – Eine Widmung an Siebenbürgen
Der erfolgreiche Video-Release
GEMA: Rechtsstaatswidrig? – Teil 2
Instrumentenversicherung
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CD-REZENSIONEN 61<br />
„Bio“ durch zarte Melodien, mitreißende Rhythmen und,<br />
nicht zuletzt, mit dem entzückenden Gesang von Juliette<br />
Brousset ein. Das Niveau, das der Opener des Albums<br />
„Petite, don’t be blue“ vorlegt, wird mit jedem Stück der<br />
Platte gehalten. Mehr noch, Perlen wie „Dans Trente Ans“,<br />
„Dis, quand reviendras-tu?“ oder „C’est le dernier, je sais“<br />
lassen einen mitunter den Atem anhalten und immer wieder<br />
den Repeat-Knopf betätigen. Hierbei wird der Hörer flüsternd<br />
verführt, genauer hinzuhören, wenn sich die dezenten<br />
Arrangements um Juliettes Stimme ranken, sie ergänzen<br />
und zum Glänzen bringen, ohne jemals überladen zu wirken.<br />
Die Musik be sticht durch ihre Einfachheit und die Band spielt<br />
präzise auf den Punkt, sodass sie doch den Eindruck der<br />
Erlösung entstehen lassen.<br />
moietlesautres.wordpress.com<br />
M.D.<br />
RENO BLUE<br />
»Septembergras«<br />
Eine alte „Framus“-Gitarre sollte den Beginn der Künstler -<br />
karriere von RENO BLUE darstellen. Mit Mundartliedern überzeugte<br />
er damals so manche Fastnachtsjecken. Es folgten<br />
Auftritte in Rundfunk und Fernsehen. Als Gitarrist und Sänger<br />
war er in den 80er- und 90er-Jahren in diversen Coverbands<br />
aktiv. Nach berufsbedingter Pause entwickelte der selbstständige<br />
Unternehmer gemeinsam mit Produ zent Ron Gardner die<br />
Idee, ein Album aufzunehmen. „Sep tem ber gras“, sein Debüt -<br />
album, wurde geschrieben, produziert und aufgenommen. Elf<br />
Songs in deutscher Sprache in den Stilrichtungen Country,<br />
Folk und Schlager erwarten den Hörer. Nachdenklich, romantisch<br />
und authentisch kommen die Stücke in sauber produziertem<br />
Gewand daher. Im Song „Augenblicke“ wird RENO<br />
von seiner Tochter Jana im Duett begleitet. Beide blicken in<br />
ein Fotoalbum voller Erinnerungen. In „Das letzte Rodeo“<br />
befindet sich RENO BLUE im Zwiegespräch mit einem Pferd.<br />
Dazu schmeichelt eine Steelgitarre süßlich zum Schritttempo,<br />
nein, es wird nicht galoppiert zu diesen Balladen. Musik, die<br />
in keiner Sattelkammer fehlen sollte!<br />
www.reno-blue.de<br />
C.S.<br />
BLUTSBRÜDER<br />
»Höllenfeuer«<br />
Aus Anlass des 20-jährigen Bandjubiläums gibt es von den<br />
BLUTSBRÜDERN eine wahrhaft heiße Live-Scheibe. Die fünf<br />
<strong>Musiker</strong> einen der Heavy Metal und der Rock ‘n‘ Roll in der<br />
dreckigsten Form. Die deutschen Texte sind versaut, wie<br />
einst bei den Straßenjungs. Das weibliche Geschlecht steht<br />
auf „Höllenfeuer“ buchstäblich im Mittelpunkt, weshalb eindeutige<br />
Zitate an dieser Stelle unerwähnt bleiben müssen.<br />
Kein Wunder, dass man schon die Bühne mit J.B.O. geteilt<br />
und diverse Metal-Festivals gerockt hatte. Wichtig zu erwähnen:<br />
Die BLUTSBRÜDER haben vor Jahren eine Unte rstützer-<br />
CD für den Harzer Eishockey produziert. Der dazu passende<br />
Song ist als Bonustrack mit drauf. Mein Anspiel tipp: „Nein!“,<br />
ein Song mit Punk-Attitüde. Der ganze Silberling weist überdies<br />
Heavy-Riffs und Soli feinster Güte ab, sodass bei all der<br />
Stimmung auch musikalisch Vollgas gegeben wird.<br />
www.blutsbrüder.net<br />
C.S.<br />
GREY SEASON<br />
»Septem«<br />
GREY SEASON kommen aus dem Düsseldorfer Raum und<br />
mit ihrem Erstwerk „Septem“, huldigen sie ihren musikalischen<br />
Vorbildern des Progressive Metal/Rock, OPETH und<br />
PORCUPINE TREE. Zu Beginn von „Therion PT II“ baut sich ein<br />
dumpfer Klang unausweichlich im Hörorgan auf, bevor GREY<br />
SEASON dann urplötzlich mit einem sehr groovigen und kom -<br />
plexen Gitarrenriff in das sechseinhalbminütige Metal-Epos<br />
einsteigen. Und kaum lässt Blazej Lominski seine kräftige<br />
Stimme von der Leine, hat es einen gepackt. Das äußerst<br />
dichte Klangbild fügt sich nahtlos mit dem gottesgewaltigen<br />
Organ des Sängers zusammen, das immer wieder die<br />
Brücke zwischen den verboten guten Gitarrenriffs und Solos<br />
baut. Aber genau wie bei OPETH streuen sie immer wieder<br />
cleane Vocal-Parts mit in die Songs ein, was eine monotone<br />
Atmosphäre erst gar nicht aufkommen lässt. In lückenloser<br />
Reihenfolge ergeben die Stücke eine Progressive-Metal-<br />
Orgie symphonischen Aufbaus samt ganz und gar eigener<br />
Dramaturgie. Gleichwohl funktionieren die einzelnen Songs<br />
auch für sich genommen als seltsam funkelnde Edelsteine.<br />
grey-season.de/wordpress_GS/<br />
M.D.<br />
WOLFGANG PAULE FUCHS<br />
»POND«<br />
Wolfgang Paule Fuchs, Mastermind und Mitbegründer von<br />
POND, präsentiert Crossover-Klassik im Großformat. Dieses<br />
Jahr hatte Fuchs bereits Gelegenheit, im Interview (<strong>Musiker</strong><br />
<strong>Magazin</strong> 03/2014, d. Red.) mit uns über die Geschichte des<br />
Klassik inspirierten Rock und insbesondere die Geschichte<br />
von POND zu sprechen. Diese einzigartige Band, die zu DDR-<br />
Zeiten unter erschwerten Bedingungen bombastische und<br />
Keyboard-lastige, sinfonische Musik kreierte, beeinflusst von<br />
Emerson, Lake & Palmer und der polnischen Jazz-Rock-<br />
Combo SBB. Paule Fuchs, der Elektronikpionier, und die Bran -<br />
denburger Symphoniker kamen anlässlich einer Vernissage<br />
zu einem Crossover-Konzert gigantischen Ausmaßes zusammen.<br />
Dieses Werk dokumentiert die CD und gleichbetitelte<br />
DVD als audiovisuellen Genuss in der Deluxe-Edition. Zwölf<br />
wichtige Arbeiten des Künstlers Willi Sitte werden in der Ver -<br />
bindung zur Musik im Rahmen einer ausgefeilten und durch -<br />
konzipierten Lichtdramaturgie im Industrie museum Stahlwerk<br />
Brandenburg an der Havel dargestellt und, wenn man so will,<br />
aufgeführt. So geschehen am 14. September 2013. Wolfgang<br />
Paule Fuchs arbeitete intensiv an diesem seinem epochalen<br />
Werk. Wer dabei an Jon Lords Rock-Klassik-Kollaborationen<br />
denkt, ist in guter Gesellschaft. Hier jedoch befinden wir uns<br />
in einer nahezu durchgängig klassisch dargebotenen Bear -<br />
beitung von POND-Kompositionen. Die Symphoniker sind<br />
bestens aufgelegt und die große Streicher besetzung harmoniert<br />
wunderbar mit dem POND-Mastermind. Spektakulär,<br />
dramatisch, von barocker Schön heit und doch zeitgenössisch<br />
aktuell aufrüttelnd ist dieses Werk.<br />
www.ponderosa-records.de<br />
C.S.<br />
DARKEST HORIZON<br />
»The Grand Continuum«<br />
Die Musik auf „The Grand Continuum“, dem düsteren Studio-<br />
Opus von DARKEST HORIZON, zu beschreiben, ist ein schwieriges<br />
Unterfangen. Eng verflochten sind die Genres im Be -<br />
reich des schwarzen Metall. Death-, Black-, Doom- oder<br />
Progressive Metal? Die Frage kann so manchen harten Freak<br />
sehr sensibel werden lassen. DARKEST HORIZON haben eine<br />
eigenartige, epische Feierlichkeit in ihren Songs. Nach Doomlastigen<br />
Parts fällt das Spiel in hartes Gitarren-Rhythmus-<br />
Stakkato und Double-Bass-Salven wie in „A Thousand<br />
Dreams“. Beschwörend reiht sich der astreine Growl-Gesang<br />
von Aurelius Lie in das Geschehen ein. Die akustische<br />
Geister bahnfahrt führt uns in eine konzeptionelle Abhandlung<br />
vom Mikro- in den Makrokosmos, bei dem die Menschheit<br />
eine unbedeutende Rolle einnimmt. Da die Titel immer wieder<br />
melodisch, teils klassisch inspiriert sind, sehen die Künstler<br />
sich selbst am ehesten beim melodischen Death Metal.<br />
Interessant ist, dass die fünf Männer neben ihren Einflüssen<br />
8<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN