Tagungsband 3. EFB-FBB-Gründachsymposium 2005
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<strong>3.</strong> <strong>EFB</strong>-<strong>FBB</strong>-<strong>Gründachsymposium</strong> <strong>2005</strong> in Ditzingen am 17. März <strong>2005</strong><br />
entweder auf eine herabgesetzte Löslichkeit oder Festlegung von Zinkverbindungen im<br />
Grünaufbau hinweist.<br />
Auch beim Kupferdach (vgl. Abbildung 4) ist diese Tendenz gegeben, wenngleich die<br />
Mengenunterschiede zwischen begrüntem (0,7 bis 1,2 g/Jahr) und unbegrüntem Kupferdach (0,8<br />
bis 2,0 g/Jahr) sich zum Ende des Versuches angleichen. Hier liegt der Schluss nahe, dass trotz<br />
des Verdunstungsvorteils des Gründachs auch dort alle löslichen Kupfer-Ionen früher oder später<br />
zum Abfluss gelangen. Von einer Immobilisierung durch die Dachbegrünung kann nicht<br />
ausgegangen werden. Allerdings trägt der Begrünungsaufbau trotz Ausscheidung und Bildung<br />
aggressiver Wurzel- und Huminsäuren im Rahmen der biogenen Verwitterung auch nicht zu einer<br />
Verschärfung der Auswaschungssituation bei.<br />
<strong>3.</strong>b Vegetation<br />
Die Etablierung der Vegetation auf den untersuchten Bedachungsstoffen kann vorbehaltlos als<br />
geglückt bezeichnet werden. Wie Abbildung 5 verdeutlicht, verliert die Pflanzendecke mit den<br />
Versuchsjahren zwar deutlich an Vitalität, was aber vorrangig auf die weitgehende Unterlassung<br />
von Pflegemaßnahmen (keine Bewässerung, Düngung nach der Abnahme) zurückzuführen ist. Mit<br />
einem stabilisiertem Anteil von geschätzt 40% vitalen Pflanzen im letzten Versuchsjahr entspricht<br />
das Vegetationsbild insgesamt den Erwartungen sich selbst überlassener Extensivbegrünungen.<br />
Eine Auswirkung des spezifischen Bedachungsmaterials auf den Zustand der Vegetation<br />
insgesamt ist dabei genauso wenig auszumachen, wie eine differenzierte Wirkung auf die<br />
verwendeten 8 Einzelarten. Sowohl die begrünte Zink-, als auch die Kupfervariante lassen keine<br />
Beeinträchtigung gegenüber den Dacheindeckungen aus Kunststoff, Betonziegeln oder<br />
Faserzement erkennen. Erstaunlicherweise behauptet sich die Vegetation auf Kupferblech<br />
während des gesamten Versuchsverlaufs knapp vor allen anderen Bedachungsstoffen.<br />
4. Zusammenfassung<br />
Die vorliegenden Ergebnisse haben gezeigt, dass auch Metalldächer begrünbar sind. Eine<br />
materialbedingte Schädigung von Pflanzenarten konnte nach 5-jähriger Versuchsdauer nicht<br />
festgestellt werden. Eine Herabsetzung der Löslichkeit bzw. Fixierung von Schwermetallen durch<br />
den Begrünungsaufbau konnte allenfalls bei Zink, jedoch nicht bei Kupfer beobachtet werden. Die<br />
Gesamtmenge an ausgewaschenen Metall-Ionen lag bei begrünten Zinkdächern deutlich und bei<br />
den begrünten Kupferdächern letztlich knapp unter den unbegrünten Varianten. In der<br />
Gesamtbilanz kann dem Gründach also eine schadstoffreduzierende Wirkung auf den Abfluss von<br />
Metalldächern zugesprochen werden, wenngleich vor allem in Jahren mit wenig ergiebigen<br />
Niederschlagsereignissen und langer Trockenheit nach abflusswirksamen Regenereignissen dort<br />
sogar mit erhöhten Zink- und Kupferkonzentrationen im Abfluss zu rechnen ist.<br />
Es folgen 5 Abbildungen und 1 Tabelle.<br />
Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (<strong>FBB</strong>), Karlstraße 20, D-71254 Ditzingen<br />
Tel. +49 (0) 7152-353003, Fax +49 (0) 7152-353004, e-mail: infoline@fbb.de, www.fbb.de<br />
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