17.11.2012 Aufrufe

Tagungsband 3. EFB-FBB-Gründachsymposium 2005

Tagungsband 3. EFB-FBB-Gründachsymposium 2005

Tagungsband 3. EFB-FBB-Gründachsymposium 2005

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Prof. Dr. Manfred Köhler<br />

<strong>3.</strong> <strong>EFB</strong>-<strong>FBB</strong>-<strong>Gründachsymposium</strong> <strong>2005</strong> in Ditzingen am 17. März <strong>2005</strong><br />

Begrünte Dächer in Europa und der Welt<br />

1. Verankerung des Gründachs im neuen Architekturbewusstsein<br />

Viele Jahrzehnte lebte insbesondere die Baubranche vom kontinuierlichen Wachstum. Die nicht<br />

zuletzt durch den „Club of Rome“ seit 1972 regelmäßig aufgezeigten Grenzen ( vgl.<br />

http://www.clubofrome.de/club/club.html) lösten zunächst Unverständnis in dieser Branche aus.<br />

Seitdem finden Mahner auf Konferenzen, etwa der Riokonferenz von 1992 und deren<br />

Nachfolgetreffen, zunehmend Aufmerksamkeit im allgemeinen Bewusstsein.<br />

Was passierte in der Baubranche?<br />

- In Europa z.T. mit Schrumpfung und Rezession,<br />

- In den Wachstumsregionen der Welt weiterhin ungezügeltes Bauen nach dem Motto<br />

„höher und größer“,<br />

- Gleichzeitig gibt es aber global gesehen immer noch viele Regionen, in denen selbst<br />

minimale Behausungen nicht erreichbarer Luxus sind.<br />

In Europa wurde von der Ökologiebewegung die konventionelle Architektur angeprangert.<br />

Allerdings (n. Auffassung des Verfassers) lieferten ökonomische Argumente, etwa Verteuerung von<br />

Primärenergie sehr viel durchschlagendere Argumente als die Umweltaspekte. In der Forderung<br />

zur „nachhaltigen Stadt“ laufen beide Argumentationsstränge von Ökonomie und Ökologie<br />

zusammen.<br />

Es ist nicht verwunderlich, dass in Europa, und vieles hiervon in Deutschland vorgedacht wurde<br />

und über Jahre hinweg eine gewisse Vorreiterrolle inne hatte:<br />

- Vorhandene Technologie (einschließlich ausgeprägtem Regelwerk)<br />

- Umweltorientiere Wissenschaftler<br />

- Nur noch moderater neuer Baubedarf, da eine Sättigung in der Wohnungsversorgung<br />

erreicht wurde.<br />

- Trotzdem ist der tägliche Flächenverbrauch auch in Europa noch nicht gestoppt.<br />

Konsequenzen hieraus waren: Sanierungsprogramme, Bauen im Bestand, Technologien zum<br />

Einsparen von Energiekosten. In der Summe:<br />

Ein Paradigmenwechsel in der Architektur!<br />

Waren diese Tendenzen Anfang der 80er Jahre noch sehr zaghaft, konkretisierte sich dieser<br />

Architekturstil in den letzten wenigen Jahren immer mehr, so dass „Biophilic Architecture“, wie es<br />

Stephen Kellert definierte. Ein Gebot der Stunde ist und als Bewegung angesehen werden kann.<br />

Gründächer in all ihren Varianten sind hierbei eine tragende Säule! Die Vielfach-Vorteile müssen in<br />

diesem Kreis nicht noch einmal erwähnt werden. Es zeigt sich aber, dass sich gute Argumente<br />

schließlich doch durchsetzen.<br />

Die Zahl der Länder, in denen Gründächer als Technologie bereits umgesetzt sind, wächst<br />

kontinuierlich. Es ist eine Nische mit guten Wachstumsaussichten.<br />

Nun ist es an der Zeit Nische in Zentrum des Bewusstseins der Bauwirtschaft zu gelangen. Hierzu<br />

empfiehlt sich eine zweigeteilte Strategie, sowohl: Öffentlichkeitsarbeit, etwa wie gerade auf der<br />

Grünen Woche geschehen, also auch die Schließung noch vorhandener Forschungslücken. Denn<br />

zufriedene Nutzer, die gleichzeitig noch Kosten im Bereich der „Life Cycle Costs“ sparen sind die<br />

erforderlichen Multiplikatoren. Gründächer gehören somit zum Instrumentarium des erforderlichen<br />

Globalen Marshallplanes, wie er vom Club of Rome z.Z. gefordert wird.<br />

Gründächer müssen sowohl Spaß machen als auch gleichzeitig Kosten einsparen. Für die US<br />

Amerikaner mündet das in der häufig gestellten Frage: „Why are green roofs sexy?“<br />

2. Die Gründachentwicklung weltweit in den letzten Monaten<br />

Seit der letzten Darstellung auf dem 2. <strong>EFB</strong>-Seminar hat sich enorm viel getan, es können noch<br />

viel stärker als letztes Jahr nur noch Schlaglichter auf die Entwicklung geworfen werden,<br />

gleichzeitig muss aber die erforderliche Zusammenarbeit erneut betont werden.<br />

Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (<strong>FBB</strong>), Karlstraße 20, D-71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 (0) 7152-353003, Fax +49 (0) 7152-353004, e-mail: infoline@fbb.de, www.fbb.de<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!