Beschreibung der Sala im Amt Lauenstein - bei Friedrich Vennekohl
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Eger, und aller einfliessenden Wasser, und anstossenden Flecken p. 13 also schreibet:<br />
„Nachdem ich mich bedacht dem Vaterland viel schuldig zu seyn, wolt ich auch (sintemahl<br />
ich in wichtigen nicht kunte) demnach in diesen geringen zu Willen werden, hab ich erforschet,<br />
und mit Fleiß zusammen getragen dasjenig, so ich vermeint, diesen Fluß heraus zu<br />
streichen, möchte tüglich und füglich zu seyn, welches ich auch nicht von hören sagen, wie<br />
jetzt mannicher thut, son<strong>der</strong>n aus selbst eigener persöhnlicher Erfahrniß aufgezeichnet, und<br />
zusammen geschrieben habe. Mit was Mühe aber und Kosten wissen diejenigen so solches<br />
auch erfahren.“ Insbeson<strong>der</strong>e habe auch das Alter des Salzhemmendorffischen Salzwerkes<br />
aus Urkunden dargethan; ferner einige noch nie gedruckte Jahr-Geschichte Joh. Letzneri<br />
von dem Flecken Wallensen p. 16 sqq. und dem ehemahligen Closter Marienau, p. 222 sqq.<br />
<strong>im</strong>gleichen die kurze Nachricht Letzneri von <strong>der</strong> Stadt Eltze. p., 261. sq dieser Saalbeschreibung<br />
einverleibet.<br />
Um nun dem geneigten Leser diese <strong>Beschreibung</strong> desto angenehmer zu machen, habe, wo<br />
es sich schicket, Anmerkungen so wohl aus <strong>der</strong> Historie, Literatur, als denen Alterthümern<br />
und Critic beygefüget; worinnen einige Sachen erörtert und beschrieben, so nicht unangenehm<br />
zu lesen seyn dürften: Da zum Exempel untersuchet, was die Alten unter dem Wort<br />
Aa, o<strong>der</strong> Aue verstanden, wie solches gebrauchet: Daß das ehemahlige Dudingen mit dem<br />
itzigen Duien einerley: den eigentlichen Ursprung des Oster-Feuers, des Grefen-Bier; wer<br />
unter dem sogenannten Edelen Henneken von <strong>Lauenstein</strong> verborgen liege, und zu welcher<br />
Zeit das Henneken Knechts Lied etwa verfertiget: Von wem die Lippolts-Höhle bey Coppengrave<br />
den Namen bekommen: Was Tarras sey? Imgleichen verschiedene vorkommende<br />
alte Teutsche Wörter: als Roden, Börde, Keminade, Sock, Hamm, Bockshorn, Canstein,<br />
Hainholz, Sattelhof, Grindelbach, Stovenbeck, Knüfel, Duel, Knape, Knabenburg, Worde,<br />
o<strong>der</strong> Wurdhe, Acht, Achtwort, Sohl, Sieck, Juck, Spall, Kulff, Ahland, Ch<strong>im</strong>me, und <strong>der</strong>gleichen<br />
mehr erkläret.<br />
Man findet in dieser Abhandlung auch eine Nachricht von dem Steinkohle-Bergwerk, und<br />
<strong>der</strong> Glase-Hütte auf dem Osterwalde; item von denen Gesund-Brunnen hiesiger Lande;<br />
<strong>im</strong>gleichen von denen jüngsthin zu <strong>Lauenstein</strong> entdeckten Urnen, und denen sogenandten<br />
Siebenhäusern, ohnweit Fallingbostel: Ferner von <strong>der</strong> Raub-Cammer über Ahrenfeld, und<br />
einigen Lapidibus figuratis des <strong>Amt</strong>s <strong>Lauenstein</strong>. So habe auch von einigen curiösen Stein-<br />
Cabinettern und Naturalien hiesiger Lande in einem beson<strong>der</strong>en Aufsatz Nachricht gegeben.<br />
Alles aber wird durch beglaubte Nachrichten und Uhrkunden bestärket, welche unter denen<br />
Beylagen nach <strong>der</strong> Länge zu lesen. Wie hiervon mit mehrern das Verzeichniß <strong>der</strong> Beylagen,<br />
so dem an<strong>der</strong>en Theile voran gesetzet, zeugen wird. Diesem habe als eine Zugabe, auch<br />
Nachrichten von denen Predigern, welche seit <strong>der</strong> Reformation an einigen Pfarr-Krichen des<br />
<strong>Amt</strong>s <strong>Lauenstein</strong> gestanden, und wovon in dieser Saale-<strong>Beschreibung</strong> gehandelt, beygefüget.<br />
Da nun heut zu Tage niemand mehr an dem Nutzen <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Historie seines Vaterlandes<br />
zweifeln wird, und gleichwol noch viele Schwierigkeiten hierin sich hervor thun, vornehmlich<br />
<strong>der</strong> Mangel an hierzu dienlichen Nachrichten: So statte denenjenigen Gönnern und<br />
Freunden hiermit den verbundensten Dank ab, welche so wohl mit Büchern, als einigen Urkunden<br />
und Nachrichten bey dieser Ar<strong>bei</strong>t mich gütigst secundiret, und an die Hand gegangen;<br />
und liefere ihnen nunmehro dasjenige in voller Maasse wie<strong>der</strong>, was dieselbe mir zu<br />
communiciren beliebet. Es ist das Studium Historicum heutiges Tages ohnstreitig eines <strong>der</strong><br />
kostbahresten, und so hierunter nicht einer dem an<strong>der</strong>en die Hand bietet, gute Correspondenz<br />
unterhält, o<strong>der</strong> jemand Gelegenheit hat grosse Bibliotheken zu besuchen, schwerlich<br />
was gründliches hierin leisten wird; und hat auch hier <strong>der</strong> Lateinische Satz seine Richtigkeit:<br />
Non omnia possumus omnes.<br />
75. auch selbst meldet, daß er von Schlackenwald nach Egere gebracht, und in die Schule gegangen, mit dem<br />
Zusatz: Dis hab ich <strong>der</strong> Stadt Eger zu Ehren und Gefallen wollen anzeigen. Und wird hernach <strong>im</strong> Wald, zwischen<br />
Rotenburg und Windshe<strong>im</strong> meuchelmör<strong>der</strong>ischer Weise erschossen, <strong>im</strong> 41. Jahr seines Alters den 15.<br />
Novembris Anno 1559. Mehrere Umstände sind hiervon bey denen citirten Auctoribus zu finden.<br />
Saale-Chronik von 1744 Seite 16