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Beschreibung der Sala im Amt Lauenstein - bei Friedrich Vennekohl

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§ 10<br />

Die jetzo hat Herr Flock zum Ehemann,<br />

Die Herren Struben habens wollen vermehren,<br />

Alles zu Gottes Ehren,<br />

Bis Pastor Grupen collectirt<br />

Und durch Hülffe <strong>der</strong> Frommen aufgeführt.<br />

Nach diesem gemachten Umschweiffe, wende ich mich wie<strong>der</strong> zu unserm Bächlein, welches<br />

mitten <strong>im</strong> Dorffe Voltzinghausen einen Zuwachs von drey Quellen bekommt, welche das<br />

Hartken genennet werden. Es ist dieses ein sehr klares Wasser, so an <strong>der</strong> Heinen Wiese,<br />

welche zur Wallenschen Pfarre gehöret, weggeht, und wodurch unser Bächlein disseits des<br />

Dorffs, wenn man nemlich von Wallensen aus, dahingehet, vergrössert wird. Ferner springet<br />

diesseits Völtzinghausen <strong>im</strong> Dreller (einem Holze) eine starke Quelle, welche sich ebenfalls<br />

zu unserem Bache wendet: so kömmt auch die Quelle hervor zwischen <strong>der</strong> Horst und<br />

& 11<br />

Hakenrode.<br />

Dieses Dorf Hakenrode o<strong>der</strong> Hakenrodt, wie es in dem oberwehnten Lensbriefe des Canzler<br />

Engelbrechts heisset, ist recht über Wallensen belegen. Es haben die Haken von Alters her<br />

das Dorf Hakenrode eigenthümlich besessen: Hiervon giebet einen merklichen Beweiß ein<br />

Reuers, welchen anno 1384. Heinrich und Gevers Gebrü<strong>der</strong>e Grafen tho Homborch von<br />

sich gestellet; wie Ernst, Hy<strong>der</strong>ck und Hinric Brö<strong>der</strong> geheren Haken, Knapen, iztgedachten<br />

Grafen eine Schatzung über ihre Leute zugestanden, worin sie unter an<strong>der</strong>n bekenne; alse<br />

… eine Schattinghe … over desser vorbenömpten Haken Lüde is gheghan von unser bede<br />

weghene und nicht von Rechte, noch von ghebode, unde to we<strong>der</strong>lösinghe unser Slote &c.<br />

Siehe diesen Revers unter denen Beylagen n. III. Es findet sich auch unter an<strong>der</strong>n Nachrichten,<br />

dass allbereits in annis 1392. und 1395. Heinrich Hake einen seiner Meyerhöfe zu Hakenrode<br />

versetzet habe. Und heisset es in dem hierüber ausgestellten Briefe vom Jahr 1392<br />

also: „Eck Hinrick Hake, Knape bekenne und betüge openbahre in desem breve, de beseghelt<br />

is myt mynen Inghesegheln, dat eck und myne Erven hebet vorkosst und verkopet to<br />

enen rechten steden kope eynen unser Meyerhoff to den Hakenrode, den nu to tyden buwet<br />

Borchard Grysmann vor drittig Pund Penninghe, alsonu to Tyden to dem Bodenwer<strong>der</strong> ghinge<br />

und gheve sind, Sievere van Eidagsen, Lutgarde seiner echten Husvrawen, oren Erben,<br />

e<strong>der</strong> deme, de dessen Breffhede, ano öre wed<strong>der</strong>sprake = = = = desse erscrevene kop<br />

mach stan unvorwandelt ses Jar, na ghiffte desses Breves &c. Datum Anno Domini<br />

MCCCXC secundo in viglia Natiuitatis Christi.“ Und in diesem Briefe vom Jahr 1395. heissete<br />

es ebenfals unter an<strong>der</strong>n: „Eck Hinrick Hake Knape bekenne .. dat eck und myne Erben<br />

schuldig sint rechter Schult teyn Pund Peinische Pennige …. Sieverde van Eldagsen &c ..<br />

Hiervor hebbe wy ön gesat und vorkofftz to eyner rechten Sate und to eynen rechten Kope<br />

eynen unser Meyerhoff to dem Hakenrode &c.“ Beyde Briefe sind unter denen Beylagen<br />

Num. IV. und V befindlich. Gleichwie denn auch <strong>der</strong> Name Hakenrode zu erkennen giebet,<br />

das selbiges Dorf ursprünglich von dem Geschlecht <strong>der</strong>er Haken 1 müsse angeleget seyn.<br />

Der berühmt Abt Joh. Frid. Schannat schreibet in Corpore Tradidtionum Fuldensium & quidem<br />

in Buchonia veteri p. 322. Laborare sylvam Theodisce Roiden dicebant veteres, quo<br />

vocabolo etiam hujusmodi villas pass<strong>im</strong> denotabant, ut Ebezrode, Hutinrode, Poppenrode<br />

&c. Und <strong>der</strong> belobte Herr J. G. Wachter saget in dem Glossario Germanico: Rode locus e<br />

sylva excisus oritur a rotten, exstirpare: dass also Hakenrode so viel heisse; als Haken seine<br />

Rode und cultivirter Platz. Und weil viele Städte an solchen Orten gebauet, da vorhin Holz<br />

ihren Hof zu Volschiehausen verkauffet; Hat dieselbe von diesem Gelde 100 Rthlr. dem sel. Pastor Grupen mit<br />

den Worten überantwortet: Solches zu Gottes Ehren anzuwenden.<br />

1 Von diesem alten Adelichen Geschlechte <strong>der</strong> Hacken handelt Johann Letzner in <strong>der</strong> Dasselschen und E<strong>im</strong>be-<br />

ckischen Chronica Lib. IV. C. 37. p. 186 sqq.<br />

Saale-Chronik von 1744 Seite 24

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