Beschreibung der Sala im Amt Lauenstein - bei Friedrich Vennekohl
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tatibus nonnullis, pluribus tamen armari optat. Cum ergo ei perspectum sit vestrum in eruendis<br />
illis antiquitatibus vocabulariis studium rogat, quae vobis ad manus sint circa hanc voculam.<br />
Si bene recordor B. Rumplerus monuit voculam Bach <strong>der</strong>ivari a be & ach, quasi confluxum<br />
aquae. Inde etiam varia nomina locorum Schwarzbach, Creutzenach, Rusach &c.<br />
Siehe auch Christ. Franc. Paulini Syntegma rer. & antiq. Germ. p. 2. §. 3. Anal. Isenacens.<br />
Und insbeson<strong>der</strong>e Hn. Jo. Gerog Keysleri Antiq. Septentr. & Celt. p. 163. sq.<br />
§2<br />
<strong>Sala</strong> aber heisset dem Wort-Verstande nach so viel als ein salziger Fluß: und setzet Christian<br />
Juncker in <strong>der</strong> Anleitung zur Geographie <strong>der</strong> mitlern Zeiten, Jena 1712. 4. gleichsam zur<br />
unbetrüglichen Regul p. 136 voraus, dass alle Wasser, so <strong>Sala</strong> heissen, von Salz-Quellen,<br />
die sie entwe<strong>der</strong> bey sich führen, o<strong>der</strong> an Orten, wo <strong>der</strong>gleichen Salz-Quellen sind, vor<strong>bei</strong><br />
fliessen, den Namen empfangen 1 , welche Bewandnißes auch mit den Flüssen hat, so Salza<br />
heissen. Dahero auch das alte Teutsche Wort Sole allenthalben so viel als Salz-Wasser<br />
bedeutet.<br />
Um nun hiervon fernern Beweißthum zu führen, so bestärket diese <strong>Beschreibung</strong> und Bedeutung<br />
des Worts <strong>Sala</strong> auch dasjenige, was Johann Georg von Eckhard in Historia Franciæ<br />
Orientalis Tom. I. LibI. p. 7. von <strong>der</strong>gleichen Flüssen schreibet: Flumina sagt er am angezogenen<br />
Orte aale foecunda; Salæ dicebantur, nominque hoc Thuringica, Franconico,<br />
Hanoviensi & Hildesiensi 2 comune est. Die Flüsse nemlich, welche viel Salz-Wasser bey<br />
sich führeten, wurden <strong>Sala</strong> genannt, und ist dieser Name <strong>der</strong> Thüringischen, Fränkischen,<br />
Hanauischen und Hildeshe<strong>im</strong>ischen gemein. Hingegen will Johann Georg Wachter in Glossario<br />
Germanico, dass das Wort <strong>Sala</strong> nicht nur einen salzigen Fluß, son<strong>der</strong>n auch einen<br />
solchen Fluß, <strong>der</strong> trübes Wasser hat, bedeute: Und giebet von diesem Wort Saale folgende<br />
<strong>Beschreibung</strong>: Sale, <strong>Sala</strong>, nomen multorum fluviorum in & extra Germaniam, quorum alii a<br />
dotibus salis, alii, qui eo proventu non gaudent, a turbida aqua sic appellantur. Dieses hat<br />
vor ihm auch schon bemerket <strong>der</strong> Auctor Anonymus <strong>der</strong> <strong>Beschreibung</strong> des Fichtelberges,<br />
wenn er p. 25-38. von <strong>der</strong> Fichtelbergischen o<strong>der</strong> Voigtlandischen, sonst Thüringischen Saal<br />
handelnd, von <strong>der</strong>selben Benennung also schreibet: „Etliche halten dafür, sie habe den Namen<br />
von dem Saalen o<strong>der</strong> trüben Wassser, so sie zu Zeiten zu führen pfleget; an<strong>der</strong>e aber<br />
wollen ihn lieber von Salpeter, o<strong>der</strong> Salz herleiten, welches sie (wie Herr M. Groß saget) gar<br />
reichlich bey sich führet, und die anliegenden Län<strong>der</strong> gleichsam würzet, und ihnen einige<br />
Kraft Salz zu zeugen mittheilt, denen nicht nur das edle Salz-Werk zu Halle an <strong>der</strong> Saale<br />
beyst<strong>im</strong>mig ist, son<strong>der</strong>n es ist auch bereits zu Hoff durch etliche Proben wahrgenommen,<br />
daß das Saal-Wasser um des vielen Salpeters willen zum Bier brauen nicht gar zu dienlich<br />
sey.“<br />
§ 3<br />
Diejenige Saale nun, welche nebst einigen angränzenden Örtern zu beschreiben ich mir<br />
vorgenommen habe, hat ihren curlum o<strong>der</strong> Wasserlauf in dem Fürstenthum Calenberg; und<br />
zwar eigenlich in dem <strong>Amt</strong>e <strong>Lauenstein</strong> des Churfürstentums Braunschweig und Lüneburg,<br />
und ergiesset sich bey Eltze in die Leina. Der Annalista Saxo beschreibet unsere Saale, als<br />
einen zwar kleinen, doch Fisch-reichen Fluß, mit diesen Worten: <strong>Sala</strong> fluvius parvus, sed<br />
piscosus Leinæ influit; welche aber bald anläuft und groß wird, wenn es nur ein wenig regnet.<br />
Und ist <strong>der</strong>selbe bey Menschen Gedenken nicht so groß gewesen, als in dem Jahr<br />
1739 und 1740 da sie aus ihren Ufern getreten 3 , und viel Land, Gärten und Wiesen über-<br />
1 Siehe auch Philippi Cluveri Germ. Antiq. Lib. III. c. 49 J. Lipf. ad corn. Tacit. germ. antiq. CXXVIII.<br />
2 Joh. Ge. von Eckard verstehet unter <strong>der</strong> Hildeshe<strong>im</strong>ischen Saale keine an<strong>der</strong>e, als welche <strong>im</strong> <strong>Amt</strong>e <strong>Lauenstein</strong><br />
fliesset: Allein, wenn dieselbe in das Hildeshe<strong>im</strong>ische komt, ergiesset sie sich bey Elze gleich in die Leina. Weil<br />
nun dieser Sall Fluß bey Elze am grössesten ist, hat Eckard deswegen solche die Hildeshe<strong>im</strong>ische Saale genannt.<br />
Wiewohl in dem Register über den Tom.I. des Corporis Historici, woselbst p. 182. <strong>der</strong> Annalista Saxo<br />
<strong>der</strong>selben Erwehnung thut, er solche auch die Braunschweigische <strong>Sala</strong> nennet, mit diesen Worten: <strong>Sala</strong> fluvius<br />
in Ducatu Brunsvic. Und exirciset das <strong>Amt</strong> <strong>Lauenstein</strong> über diesen Fluß alle Hoheit und Gerechtigkeit.<br />
3 Zu Anfang des Jahrs 1739, hat es viel geregnet, son<strong>der</strong>lich <strong>im</strong> Monaht Februario, welche Witterung mehrentheils<br />
bis in den Merz continuiret; den IIten Merz schneyete es den ganzen Tag, worauf es zwey Tage be-<br />
Saale-Chronik von 1744 Seite 20