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Beschreibung der Sala im Amt Lauenstein - bei Friedrich Vennekohl

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worin er fest setzet, daß ein liqueur durch krumme ungleiche kleine Röhren nicht könne in<br />

solche Höhe getrieben werden, son<strong>der</strong>n werde eben hiedurch allenthalben aufgehalten.<br />

Indessen hat diese Meynung, daß nemlich die Quellen durch unterirdische Wassergänge<br />

aus dem Meer erhalten würden, erst neulich wie<strong>der</strong> behauptet <strong>der</strong> Sächsische Hof-Prediger<br />

zu Zorbig, Herr J. G. Hoffmann in dem schon angezogenen Buche. Der belobte Herr Wolff<br />

machet aber in seiner Physick T. I. hierbey noch viele Schwierigkeiten, und saget unter an<strong>der</strong>n<br />

§. 343. p.m. 506. „Weil es demnach nicht geringe Schwierigkeiten setzet, wenn man<br />

die Quellen aus <strong>der</strong> See durch unterirdische Gänge herleiten will, und gleichwohl die See<br />

den Quellen ihr Wasser wie<strong>der</strong> geben muß, indem sie nicht zun<strong>im</strong>met; so ist man auf die<br />

Gedanken gerahten, ob nicht so viel Wasser aus <strong>der</strong> See täglich ausdunstet, als durch die<br />

Flüsse hinein gebracht wird, und daher die Quellen durch Regen und starken Thau, wie<br />

nicht weniger durch den Schnee ihr Wasser wie<strong>der</strong> bekommen = = Es dunstet den Tag über<br />

nicht wenig Wasser aus, wenn es von <strong>der</strong> Sonnen beschienen wird, o<strong>der</strong> auch von starken<br />

Winden, und vielleicht auch noch von an<strong>der</strong>n Ursachen. = = Die Winde führen die Dünste<br />

von <strong>der</strong> See weg, und bringen sie über das Feste Land und daselbst auch zu den Gebürgen,<br />

wo sie nicht allein durch den Regen, son<strong>der</strong>n inson<strong>der</strong>heit auf die Gebürge durch starken<br />

Thau bey nächtlicher Weil hernie<strong>der</strong> fallen. Das Wasser, was auf die Berge fället, rinnet<br />

innerhalb den Bergen zusammen und unterhält die Quellen &c.“ Inzwischen bleibet es doch<br />

eine Wahrheit, und gewiß, daß die Quellen ihren Ursprung aus dem Meer nehmen.<br />

Da nun aber alle Meynungen <strong>der</strong> Weltweisen von dem Ursprung <strong>der</strong> Quellen gewissen<br />

Schwierigkeiten unterworffen seyn, so folge ich hierunter vielmehr denen Sätzen Herren<br />

Georg Erhard Hambergers: dieser ruhmwürdige Mann hat seine Meynung vom Ursprung <strong>der</strong><br />

Brunnen theils selbst in seiner Physica 1 , theils Hr. Ant. Friedr. Danckwerts, in einer Disputation<br />

de Fontium origine Jenæ 1733. unter seinem Vorsitz ausgeführet. Es gehet dieselbe<br />

hauptsächlich dahin, daß 1) freylich viele Quellen von denen, son<strong>der</strong>lich aus <strong>der</strong> See aufsteigenden<br />

Dünsten, die hernach in Regen, Hagel, o<strong>der</strong> Schnee nie<strong>der</strong>fallen, entstehen:<br />

daß aber 2) dieser Ursprung nicht mit Mariotte, traité sur les mouvemens des eaus p. 17.<br />

sqq. für allgemein und zureichend zu halten, son<strong>der</strong>n daß manniche Quellen also entspringen,<br />

daß das Wasser <strong>der</strong> Flüsse, und son<strong>der</strong>lich <strong>der</strong> See, in die angränzende Erde sich<br />

eindringet, daselbst natürlicher Weise dieselbe Höhe, als die Flüsse, o<strong>der</strong> die See hält,<br />

durch unterirdische Wärme in den poris und Ritzen <strong>der</strong> Erde in die Höhe getrieben wird, sich<br />

an kalten Orten sammlet, nie<strong>der</strong>wärts ar<strong>bei</strong>tet, und wo es einen Ausfluß finden kann, durchbricht<br />

2 . Ich will deswegen seine eigenen Worte allhier anführen aus Cap. XII. Elementor.<br />

Physices, woselbst nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Ausgabe p. 627. §.757. es also heisset: Experientia<br />

monstrat,<br />

1. Aquam ex mari atque fluminibus secundum leges hydrostaticas (§. 112.) ita transfo<strong>der</strong>e<br />

Terram, ut ubivis locorum intra terram, ubi eadem est kinea horizontalis cum<br />

fluminis cujusdam in vicinia vel maris superficie, insignis reperiatur aquæ quantitas;<br />

2. Satis notabilem reperiri calorem in visceribus terræ profundis; contra vero frigus satis<br />

sensibile in cavernis minus profundis; Hinc sequitur<br />

3. Ut aquæ ibi stagnantes exhalent versus loca superiora frigida, tam per r<strong>im</strong>as, quam<br />

poros terræ.<br />

4. Hi vapores, quando vel ad strata lapidea, sive excavate, sive inclinata, ubi penetrare<br />

nequeunt, vel ad terram spongiosam, quales sunt omnes terræ molles, aut salinæ,<br />

vel etiam ad stratum terræ argillaceum perveniunt, ibi subsistent, & ulterius non ad-<br />

1 Der eigentliche Titul dieses Buches lautet also: Elementa Physices methodo mathematica in usum auditorum<br />

conscripta cum figuris æneis Jenæ 1727. in 8. Die an<strong>der</strong>e Edition ist eben daselbst anno 1735. heraus kommen.<br />

Und werden diese Elementa in denen Actis Eruditorum 1728. <strong>im</strong> Monaht December, als neu, schön und<br />

die Aufmerksamkeit auch grosser Natur-Lehrer würdig gerühmet. Seine bisherigen Lebens-Umstände und übrigen<br />

Schriften hat <strong>der</strong> jetzige Superint. zu Lüneburg Herr G.W. Götten in dem ersten Theil des jetztlebenden<br />

gelehrten Europa p. 574-578. erzählet: woselbst er als beruffener Professor <strong>der</strong> Chymie und Physick nach Göttingen<br />

aufgeführet worden, welcher Vocation er aber nicht gefolget.<br />

2 Siehe Hrn. A. F. Danckwerts, jetzo Medicinæ D. und Hof-Medici in Hannover diss. de Fontium origine &. 43.<br />

Saale-Chronik von 1744 Seite 6

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