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Beschreibung der Sala im Amt Lauenstein - bei Friedrich Vennekohl

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gereiniget, und in die Gestalt unsers gemeinen Brunnen und Fluß-Wassers verwandelt, so in<br />

dem Gegen-Satz des Meer-Wassers süß ist.<br />

Ob nun gleich diese Gründe und Ursachen sehr specieus und wahrscheinlich klingen, welchen<br />

<strong>der</strong> Herr Doct. Kühn auch in etwas beypflichtet, so weiß man doch, daß das Meer-<br />

Wasser nicht durchaus salzerig 1 , und haben die Natur-Kün<strong>der</strong> schon längst angemerket,<br />

daß auch am Grunde des Meeres süsse Quellen und Flüsse hervor kommen. Wenn nun<br />

dieser Satz richtig, ist es auch sehr glaublich, daß vielmehr die süssen Quellen, so am<br />

Grunde des Meers sich finden, aus <strong>der</strong> Erde wie<strong>der</strong> hervor steigen. Und beschreibet Isaacus<br />

Vossius in Observat. ad Pomp. Melam lib. 2. c. 7. p. 202. eine beson<strong>der</strong>e Maschine,<br />

welche auch Sam. Reyher in Mathesi Mosaica p. 82. vorgestellet; durch welche mitten auf<br />

<strong>der</strong> See die Seefahrende gut Wasser schöpfen können. Es schreibet deßfals Reyherus am<br />

angezogenen Orte § 46. p.8. hiervon also: = = præsuppono in sundo maris æque ac insuperficie<br />

telluris sicca dari montes, valles, convalles ac planities. Hoc en<strong>im</strong> diversæ profunditates<br />

oceani, quas nautæ exploant bolide, significant: urinatores & unionum piscatores confirmant.<br />

Sicut en<strong>im</strong> e terrenis montibus interdum satis magna erumpunt flumia, ita multo magis<br />

ex montium morinorum radicibus longe depressioribus ejusmodi <strong>im</strong>o grandiores erumpere<br />

possunt &c. Und §. 47. fähret er also fort: Dari ejusmodi fonts marinos, innumeris<br />

exemplis probar potest, & ante omnia hic allegandum esse puto portum nostrum Kiliensem,<br />

in cujus fundo aliquot fonts aquam dulcem evomentes reperiuntur, ita ut arenam instar aquæ<br />

serventis agitent &c. Anno 1697. machte Herr Reyher einen neuen Versuch wegen des See-<br />

Wassers, und ließ zu dem Ende eine Schrift in eben diesem Jahr zu Kiel <strong>im</strong> 4to unter folgendem<br />

Titul drucken: Sam. Reyheri exper<strong>im</strong>entum novum, quo aquæ marinæ dulcedo die<br />

VI. Feb. a …. examinata desetibitur c. fig. So hat auch Dr. Walckart in Engelland eine son<strong>der</strong>bahre<br />

Maschine erfunden, daß wenn er sie in Salz-Wasser gesetzet, und nur gepumpet,<br />

man alsobal süß Wasser, wie ein Mandelkern, herausziehen können. Nichtweniger haben<br />

Herr Rob. Fitzgerald und R. Boyle sich Mühe gegeben, das salzerige See-Wasser in ein<br />

süsses zu verwandeln, und hat Hr. Miege ihre Aufsätze aus dem Englischen in das Französische<br />

übersetzet, und unter folgendem Titul drucken lassen: L’ Eau de mer douce, ou la<br />

nouvelle invention de ren<strong>der</strong>e douce l’eau salée par Robert Fitzgerald, avec la Lettre du Mr.<br />

Boyle tente sur ce suiet a vn de ses Amis. Traduit de l’Anglois par Guy Miege. A Londres<br />

1683. 4. des Herrn Fitzgerald Machine wurde zu seiner Zeit Carolo II. Regi Magnæ Brit.<br />

præsentiret. Das Jahr darauf, nemlich anno 1684. kam sein Aufsatz in das Teutsche übersetzet<br />

zu Hamburg heraus unter dem Titul: das süß gemachte Salz-Wasser.<br />

Aus diesem nun können die mehresten Schwierigkeiten gehoben werden, welche an<strong>der</strong>e<br />

dargegen gemacht. Jedoch müsten die erwehnten Machinen bey denen Seefahrenden noch<br />

wenig <strong>im</strong> Gebrauch seyn, welches aus denen Versuchen abzunehmen, welche Hr. Hales ein<br />

Engellän<strong>der</strong> neuliger Zeit gemacht, das gesalzene See-Wasser in ein süsses und gesundes<br />

Wasser durch Chymische Hebezeuge zu verwandeln 2 . Und lautet <strong>der</strong> Titul deßfals von ihm<br />

verfertigten Buchs in Französischer Sprache also: Instructions pour les Mariniers contenant<br />

la maniere de rendre l’eau de mer potable. Traduit de l’Anglois de Mr. Hales anno 1740.<br />

Eben <strong>der</strong>selbe hat auch in einer beson<strong>der</strong>en Dissertation 3 Vorschläge gethan, wie das süsse<br />

Wasser auf den Schiffen trinkbahr zu machen. Imgleichen hat von Gruneval ein Schweitzer<br />

eine neue Art erfunden, das Wasser vermittelst eines gewissen Salzes vor <strong>der</strong> Fäulniß<br />

1 Sdiehe C. Wolffs Gedanken von den Würkungen <strong>der</strong> Natur Cap. IX. §. 352. wiewohl einige Philosophi starke<br />

argumenta in contrarium beybringen. Siehe M. Sebast. Kirchmaieri diss. Phys. De Salseding aquæ marinæ Witteb.<br />

1666. § VIII. Siehe auch Joh. Mart. Sehammelii diss. Physicam de aquæ marinæ salsugine Lips. 1689.<br />

2 Herr Gutier ein Franzose, und Medicus zu Nantes, hat in dieser Sache sich gleichfals grosse Mühe gegeben,<br />

und stehet von seiner Erfindung das See-Wasser zu versüssen eine ausführliche Relation in dem Journal des<br />

Sçavans Mens. Jun. anno 1718. p. 656-664. unter diesem Titul: Memoire sur la maniere de rendre l’eau de la<br />

mer potable. Des Graf L. F. Marsigli Bemühungen in L’Histoire Phisique de la Mar. a Amsterd. 1715. sind mehr<br />

auf die Untersuchung <strong>der</strong> See-Pflanzen und Corallen-Blumen gegangen, welches allheir gegen die Meynung<br />

eines gewissen gelahrten Mannes anzeigen wollen.<br />

3 Der Titul <strong>der</strong>selben ist dieser: Dissertation sur le moiens de conserver l’eau douce que l’on embarque sur les<br />

vaissaux par Hales a la Haye, 1741.<br />

Saale-Chronik von 1744 Seite 8

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