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Förderung von Existenzgründungen in der Landwirtschaft

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<strong>För<strong>der</strong>ung</strong> <strong>von</strong> <strong>Existenzgründungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> Kurzfassung<br />

3.2.3 Handlungsempfehlungen<br />

Bei e<strong>in</strong>er Än<strong>der</strong>ung des Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für den Existenzgründungszuschuss sollten folgende<br />

Punkte Berücksichtigung f<strong>in</strong>den:<br />

• Klärung <strong>der</strong> Gründungsmotivation/Frage <strong>der</strong> persönliche Eignung.<br />

• Intensive Unterstützung/Beratung bei <strong>der</strong> Erstellung des Geschäftsplanes.<br />

• Intensive und regelmäßige Betreuung auch nach <strong>der</strong> Gründung.<br />

• Zugang zu Kle<strong>in</strong>krediten.<br />

3.3 Geme<strong>in</strong>nützige Träger<br />

Seit den 1960er Jahren bilden sich geme<strong>in</strong>nützige Träger für biologisch-dynamische und ökologische<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>; <strong>in</strong>zwischen gibt es <strong>in</strong> Deutschland ca. 80 <strong>der</strong>artige Höfe. Sie formulieren ihre<br />

Ziele <strong>in</strong> Anlehnung an das Leitbild des ökologischen Landbaus e<strong>in</strong>erseits und an die Vorgaben des<br />

Steuerrechts zur Geme<strong>in</strong>nützigkeit an<strong>der</strong>erseits.<br />

Dabei ergeben sich ganz unterschiedliche rechtliche Gestaltungen. Meistens liegt das Eigentum an<br />

Grund und Boden – oft auch an den Wohn- und Wirtschaftsgebäuden – <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand des geme<strong>in</strong>nützigen<br />

Vere<strong>in</strong>s, seltener auch das lebende und tote Inventar. In <strong>der</strong> Regel erfolgt e<strong>in</strong>e Verpachtung<br />

des Betriebes an e<strong>in</strong>e Bewirtschafterfamilie o<strong>der</strong> Betriebsgeme<strong>in</strong>schaft.<br />

3.3.1 Vorteile bzw. Chancen <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützigen Trägerschaft<br />

• Die Existenz e<strong>in</strong>es Hofes und se<strong>in</strong>e nachhaltige Bewirtschaftung können unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Erbfolge gesichert werden. Höfe können leichter übergeben werden.<br />

• Entsprechend kann die Bewirtschaftung e<strong>in</strong>es Hofes durch Menschen erfolgen, die die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Fähigkeiten und Erfahrungen haben und z.B. das Kapital für das Inventar aufbr<strong>in</strong>gen<br />

können, nicht jedoch für den Kauf <strong>von</strong> Land und Gebäuden. Sie bekommen e<strong>in</strong>e Art „Eigentum<br />

auf Zeit“.<br />

• Im Vergleich zur Pacht e<strong>in</strong>es Hofes <strong>von</strong> privaten Eigentümern haben die Pächter i.d.R. e<strong>in</strong>e<br />

langfristige Perspektive.<br />

• Der Boden wird als eigentlich unverkäufliche Existenzgrundlage des Menschen behandelt,<br />

nicht als Spekulationsobjekt.<br />

• Z<strong>in</strong>sgünstige o<strong>der</strong> z<strong>in</strong>slose Mittel für den Kauf e<strong>in</strong>es Hofes o<strong>der</strong> Investitionen können leichter<br />

aufgebracht sowie Spenden o<strong>der</strong> Stiftungszuwendungen für Investitionen o<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützige<br />

Projekte e<strong>in</strong>geworben werden.<br />

• Bildung <strong>von</strong> Unterstützerkreisen für Höfe. Diese Umfeldbildung<br />

- erleichtert die F<strong>in</strong>anzierung, vor allem für den Kauf <strong>von</strong> Boden<br />

- schafft e<strong>in</strong>en Rahmen für geme<strong>in</strong>nützige Aufgaben<br />

• Bewusste Entwicklung des Potentials, das sich aus <strong>der</strong> Kooperation <strong>von</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> mit<br />

vielfältigen ökologischen, kulturellen, sozialen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en geme<strong>in</strong>nützigen Aufgaben ergibt.<br />

• Für Geme<strong>in</strong>den o<strong>der</strong> Agenda 21-Prozesse <strong>in</strong> ländlichen Regionen, die für die Erhaltung und<br />

Entwicklung <strong>der</strong> regionalen <strong>Landwirtschaft</strong> mehr tun wollen als regionale Vermarktungswege<br />

zu erschließen, könnte die geme<strong>in</strong>nützige Trägerschaft <strong>in</strong>teressante Perspektiven eröffnen.<br />

3.3.2 Grenzen geme<strong>in</strong>nütziger Träger<br />

Bisher s<strong>in</strong>d die meisten geme<strong>in</strong>nützigen Träger im biologisch-dynamischen Landbau zu f<strong>in</strong>den.<br />

Um sie im gesamten ökologischen Landbau und darüber h<strong>in</strong>aus zu nutzen, s<strong>in</strong>d die Erfahrungen<br />

auszuwerten und zu diskutieren.<br />

• Die Organisationsform <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützigen Trägerschaft sollte nur gewählt werden, wenn die<br />

Initiative nachhaltig geme<strong>in</strong>nützige Zwecke verfolgen will. An<strong>der</strong>nfalls wird sich im geme<strong>in</strong>nützigen<br />

Träger nie e<strong>in</strong>e kräftige Initiative entwickeln. Dies führt zu Schwierigkeiten bei <strong>der</strong><br />

Anerkennung und späteren Bestätigung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>nützigkeit und zu dem Phänomen, dass die<br />

landwirtschaftlichen Pächter ke<strong>in</strong>en Ansprechpartner haben.<br />

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