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Förderung von Existenzgründungen in der Landwirtschaft

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<strong>För<strong>der</strong>ung</strong> <strong>von</strong> <strong>Existenzgründungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> Kurzfassung<br />

7 Die Bedeutung <strong>von</strong> landwirtschaftlichen <strong>Existenzgründungen</strong> außerhalb<br />

<strong>der</strong> Erfolge<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des Forschungsvorhabens hat das Projektteam Hypothesen zur Bedeutung <strong>von</strong> landwirtschaftlichen<br />

<strong>Existenzgründungen</strong> außerhalb <strong>der</strong> Erfolge formuliert (siehe Kapitel 2.4). Aufgrund<br />

<strong>der</strong> gewonnenen Erkenntnisse lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:<br />

Es gibt e<strong>in</strong>en Bedarf für <strong>Existenzgründungen</strong> außerhalb <strong>der</strong> Erbfolge <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>:<br />

Es gibt Suchende.<br />

Unter den Absolventen <strong>von</strong> Fach- und Hochschulen gibt es zahlreiche junge Menschen, die nicht<br />

selbst <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Hof kommen, aber <strong>in</strong> die <strong>Landwirtschaft</strong> e<strong>in</strong>steigen wollen. Die Nachfrage nach<br />

landwirtschaftlichen Betrieben ist gegeben.<br />

Den meisten dieser Menschen s<strong>in</strong>d die schwierige wirtschaftliche Lage vieler Betriebe und die<br />

extrem hohe Arbeitsbelastung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel bewusst. Zwar schreckt dies manche ab, die gerne selbst<br />

e<strong>in</strong>en Hof bewirtschaften würden. Dennoch ist <strong>der</strong> schwierige Zugang zu Hofstellen und Land das<br />

größere Problem.<br />

Es gibt e<strong>in</strong>en Bedarf für <strong>Existenzgründungen</strong> außerhalb <strong>der</strong> Erbfolge <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

Es werden Menschen für die Übernahme <strong>von</strong> Betrieben gesucht.<br />

Fehlende Hofnachfolge trifft auch wirtschaftlich gut dastehende Betriebe. Die Suche nach familienfremden<br />

Nachfolgern wird <strong>in</strong> Zukunft stark zunehmen.<br />

Hier können Existenzgrün<strong>der</strong> – zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> <strong>der</strong> gegenwärtigen Form – nur begrenzt Lösungen<br />

bieten. Da Existenzgrün<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel über wenig Eigenkapital verfügen, übernehmen sie nur<br />

selten große und wirtschaftlich gut dastehende Betriebe. Auf solche Betriebe greifen eher stadtverdrängte<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig kapitalkräftige Landwirte zurück.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist <strong>der</strong> Umkehrschluss nicht erlaubt, dass Existenzgründungswillige ke<strong>in</strong>e<br />

Möglichkeiten zum E<strong>in</strong>stieg haben. Die Vielzahl <strong>der</strong> realisierten Exstenzgründungen zeigt, dass<br />

<strong>Existenzgründungen</strong> möglich s<strong>in</strong>d und erfolgreich se<strong>in</strong> können.<br />

Die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit neuen Formen <strong>der</strong> Hofübergabe ist notwendig.<br />

Die Übergabe <strong>von</strong> Betrieben <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familie ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> im Vergleich mit an<strong>der</strong>en<br />

Branchen, <strong>in</strong> denen es noch Familienbetriebe gibt, beson<strong>der</strong>s hoch. Die Hofübergabe <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Familie wird jedoch aus verschiedenen Gründen an Bedeutung verlieren.<br />

• Da jüngere Menschen ihre beruflichen und biografischen Entscheidungen immer weniger <strong>von</strong><br />

familiären Vorgaben und traditionellen Handlungsmustern abhängig machen, wird es zunehmend<br />

an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen, landwirtschaftliche Betriebe auch außerhalb <strong>der</strong> familiären Erbfolge<br />

weitergeben zu können.<br />

• Der Blick <strong>in</strong>s Ausland weist auf zwei weitere relevante Entwicklungen h<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> Deutschland<br />

bisher nicht so deutlich s<strong>in</strong>d, wie <strong>in</strong> den Nachbarlän<strong>der</strong>n:<br />

o In Frankreich ist <strong>in</strong> vielen Regionen die zunehmende Landflucht e<strong>in</strong> großes Problem. Außerfamiliäre<br />

Hofübergaben sollen dazu beitragen, <strong>der</strong> Entvölkerung entgegenzuwirken.<br />

o In Dänemark – wo Erb- und Steuerrecht die Hoferben weniger begünstigen als <strong>in</strong> Deutschland<br />

– wird die Übergabe gewachsener Betriebe zunehmend schwieriger. Aufgrund <strong>der</strong><br />

kont<strong>in</strong>uierlichen Wertsteigerung werden Übergaben selbst <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familie immer<br />

schwerer f<strong>in</strong>anzierbar. Entwicklungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steuergesetzgebung weisen darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

auch <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>nerfamiliäre Übergaben zunehmend mit hohen Kosten e<strong>in</strong>hergehen.<br />

Zwar s<strong>in</strong>d beide Probleme <strong>in</strong> Deutschland bisher noch nicht gravierend. Dennoch müssen auch hier<br />

Formen für geeignete Übergabeformen zu entwickelt werden.<br />

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