Förderung von Existenzgründungen in der Landwirtschaft

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Förderung von Existenzgründungen in der Landwirtschaft Projektbericht • Verhältnis von Ackerland, Grünland und Dauerkulturen • Landwirtschaftliche Betriebe – Betriebsausrichtung in den Regionen • Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft, Arbeitslosenquote • Veränderung der Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft; Veränderung insgesamt • Besiedelungsdichte • Veränderung der Besiedelungsdichte in den Regionen • Relevanz des Tourismus Abbildung 1: Die Untersuchungsregionen Erstellt mit Regio-Graph 42
Förderung von Existenzgründungen in der Landwirtschaft Projektbericht 2.4 Hypothesen Zu Beginn des Forschungsvorhabens wurden vom Projektteam Hypothesen formuliert. Sie sind u.a. im Rahmen einer Diskussion der projektbegleitenden Arbeitsgruppe am 16.6.2004 in Kassel diskutiert, ergänzt und konkretisiert worden. 1. Es gibt einen Bedarf für Existenzgründungen in der Landwirtschaft. • Es gibt zahlreiche gut ausgebildete Landwirte ohne Hof, die in die Landwirtschaft einsteigen wollen. In erheblichem Umfang gibt es sowohl Suchende städtischer und ländlicher Herkunft, die keinen Hof erben, als auch Abgebende ohne Hofnachfolger, die ihren Hof erhalten wollen. • Die Motivation für Abgabe und Neugründung beruht nicht nur auf ökonomischen Gründen, sondern auch auf Wertentscheidungen. • Angesichts der schlechten Wirtschaftslage suchen viele Nebenerwerbsbetriebe (insbesondere in den neuen Bundesländern) den Weg zum Haupterwerb. 2. Existenzgründungen sind gesellschaftlich notwendig. • Sie erhalten bzw. schaffen sowohl qualifizierte als auch einfache Arbeitsplätze im ländlichen Raum. • Sie leisten einen wirtschaftlichen Beitrag zur Erhaltung und Entwicklung des ländlichen Raums: Fehlende Hofnachfolge trifft auch wirtschaftlich gut dastehende Betriebe. Deren Auslaufen führt zur Vernichtung von Werten (z.B. Stallbauten). Durch Existenzgründer kann Bausubstanz erhalten und neu genutzt werden. • Sie leisten einen kulturellen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raums: Junge Leute und Kinder bringen soziale und kulturelle Impulse; viele Existenzgründer haben auch eine gute Beziehung zur Stadt. • Mehr Menschen ermöglichen tiergerechte Haltungsformen. • Es gibt eine größere Vielfalt in der Landschaft durch mehr Bewirtschafter, durch neue Betriebszweige, durch den Anbau neuer Früchte. 3. Existenzgründungen sind nicht nur gesellschaftlich erwünscht, sondern auch im Interesse des Berufsstandes • Die angespannte ökonomische Situation vieler landwirtschaftlicher Betriebe und der dadurch bedingte anhaltende Strukturwandel sind Realität. Dennoch besteht auch innerhalb der Landwirtschaft der Wunsch, dieser Entwicklung entgegen zu wirken. In Frankreich wurde der Satz geprägt: „Wir wollen Nachbarn statt (mehr) Hektare“. • Dass es trotz der bekannten wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Landwirtschaft Interesse am Beruf des selbstständigen Landwirts gibt, ist als positives Signal zu verstehen: Neugründungen haben – trotz ihrer zahlenmäßig geringen Bedeutung – hohe symbolische Bedeutung. • Die Landwirtschaft ist tendenziell ein „closed shop“; ein Einstieg von außen ist schwierig. Außerdem ist die Entfremdung zwischen Landwirtschaft und übriger Gesellschaft ein immer wieder diskutiertes Thema. Öffnet sich der Berufsstand stärker gegenüber dem Einstieg, kann dies zu einer besseren Verankerung in der Gesellschaft führen. • Existenzgründer können „außerlandwirtschaftliches“ Geld mobilisieren (Erbschaften, außerlandwirtschaftliches Einkommen, ideelle Investoren aus dem Umfeld, Sponsoren, Stiftungen etc.). • Existenzgründungen finden mit ihren Betriebskonzepten neue Antworten auf die aktuellen Marktbedingungen; oft in nicht oder weniger durch Marktordnungen geregelten Bereichen. Sie tragen innovative Ideen in die Landwirtschaft hinein. 4. Die Auseinandersetzung mit neuen Formen der Hofübergabe und auch mit neuen Unternehmensformen ist gesellschaftlich notwendig • Die Hofübergabe innerhalb der Familie wird aus verschiedensten Gründen an Bedeutung verlieren. 43
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