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Schwerpunktthema: Spargel und Erdbeeren - Landesverbandes ...

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<strong>Erdbeeren</strong><br />

<strong>Erdbeeren</strong> – Anbau in Brandenburg<br />

<strong>Erdbeeren</strong> sind für den europäischen<br />

Anbau sehr beliebt. Die in Deutschland<br />

handelsübliche, großfruchtige<br />

Erdbeere ist das Ergebnis umfangreicher,<br />

gezielter Züchtungsprogramme,<br />

die weltweit seit dem Beginn des 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts durchgeführt wurden.<br />

Die heute im Anbau befindlichen<br />

Sorten stammen überwiegend aus<br />

den Niederlanden, Deutschland,<br />

Frankreich, Italien <strong>und</strong> Nordamerika..<br />

Durch Kulturmaßnahmen ist es<br />

möglich, von April bis Oktober frische<br />

<strong>Erdbeeren</strong> zu ernten. Haupterntemonate<br />

sind in Mitteleuropa Mai<br />

<strong>und</strong> Juni.<br />

In Brandenburg unterliegen die Erdbeererträge<br />

im Freiland starken<br />

Schwankungen. Wesentlichen Einfluss<br />

auf die Ertragsleistung üben immer<br />

wieder klimatische Unbilden wie Winterkälte<br />

<strong>und</strong> lang anhaltende Trockenheit<br />

während der Hauptwachstumsphase<br />

der Früchte aus.<br />

Nachdenklich stimmt, dass das durchschnittliche<br />

Ertragsniveau mit 44,0<br />

dt/ha (2008) im Freilandanbau mit<br />

deutlichem Abstand das niedrigste im<br />

gesamten B<strong>und</strong>esgebiet war. Dies<br />

umso mehr, da bereits Ende der 80iger<br />

Jahre im havelländischen Obstbaugebiet<br />

Erträge von mehr als 100 dt/ha erzielt<br />

wurden.<br />

Mit 300 ha Anbaufläche im Jahr 2008<br />

verfügt Brandenburg nach Sachsen<br />

<strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern über<br />

die drittgrößte Erdbeeranbaufläche in<br />

den neuen B<strong>und</strong>esländern. In Deutschland<br />

steht der Anbau flächenmäßig an<br />

10. Stelle. Hinzu kommen 3 ha Anbaufläche<br />

unter Glas mit einem durchschnittlichen<br />

Ertrag von 2,86 kg/m 2 .<br />

Anbauschwerpunkte finden sich am<br />

Rande des Spreewaldes im Spree-<br />

Neiße-Kreis, an der Peripherie von Berlin<br />

(Landkreise Potsdam-Mittelmark<br />

<strong>und</strong> Oberhavel) <strong>und</strong> im Obstanbaugebiet<br />

von Frankfurt (Oder).<br />

Bei der Sortenstruktur dominierte die<br />

Sorte „Elsanta“ für den Marktanbau,<br />

weiterhin werden die Sorten „Darselect“,<br />

„Sonata“, „Honeoye“ <strong>und</strong> „Alba“<br />

angebaut. Für die Direktvermarktung<br />

werden weiterhin bei den Frühsorten<br />

„Elvira“, in der mittleren Reifezeit die<br />

Sorten „Korona“ <strong>und</strong> „Tenira“ sowie einige<br />

Spätsorten verwendet.<br />

Regionale Produktion kann<br />

die Nachfrage nicht decken<br />

Legt man in Ermangelung regionaler<br />

Daten den deutschen Durchschnittsverbrauch<br />

aus Markterzeugung (ohne<br />

Hausgärten) von 303,7 kg frischer <strong>Erdbeeren</strong><br />

/ 100 Einwohner zugr<strong>und</strong>e, so<br />

ergibt sich für Brandenburg folgender<br />

Stand: Bei 5,952 Mill. Einwohner <strong>und</strong> einem<br />

Kilogrammverzehr pro 100 Einwohner<br />

ergibt sich ein Verbrauch von<br />

18.076 Tonnen <strong>Erdbeeren</strong>. Die Produktion<br />

in Brandenburg <strong>und</strong> Berlin betrug<br />

2008 aber nur 1.322 Tonnen. Daraus<br />

folgt eine Sättigung des regionalen<br />

Marktes aus heimischer Produktion<br />

von lediglich 7,31 Prozent.<br />

Gemäß ZMP Statistik besteht für <strong>Erdbeeren</strong><br />

ein direkter Marktzugang von<br />

1/3 des Gesamtverbrauchs. In der Region<br />

Berlin-Brandenburg entspräche dies<br />

etwa 6.000 t. Bei einer Gesamtproduktionsmenge<br />

von 1.322 t im Jahr 2008<br />

wurde davon weniger als 1/4 realisiert.<br />

Daraus wird deutlich, dass in Brandenburg<br />

<strong>und</strong> Berlin der regionale Anbau<br />

die Nachfrage der Bevölkerung nach<br />

<strong>Erdbeeren</strong> nicht annähernd deckt.<br />

In Folge dessen dominieren im Berliner<br />

Umland die Direktvermarktung <strong>und</strong><br />

Selbstpflücker – für die Verbraucher<br />

eine gute Möglichkeit, die Früchte<br />

frisch <strong>und</strong> preiswert zu erwerben. Hinzu<br />

kommt in Frankfurt/Oder Markendorf<br />

<strong>und</strong> in geringerem Umfang im<br />

Werderaner Anbaugebiet der Absatz<br />

über Erzeugerorganisationen in den organisierten<br />

Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Der Erdbeeranbau im Land Brandenburg<br />

wird zum überwiegenden Teil<br />

nach den Richtlinien der Integrierten<br />

Produktion (IP) durchgeführt. Die IP-<br />

Anbaufläche betrug im Jahr 2008 zirka<br />

259 Hektar.<br />

Trotz geringer Eigenproduktion besteht<br />

für die Verbraucher in der Region<br />

Brandenburg Berlin kein Mangel an<br />

<strong>Erdbeeren</strong>. Der Lebensmitteleinzelhandel<br />

deckt den Bedarf mit Herkünften<br />

aus Südeuropa, anschließend mit Ware<br />

aus Süd-, West- <strong>und</strong> Norddeutschland.<br />

Darüber hinaus wird der saisonale Verkauf<br />

an Marktständen durch Produzenten<br />

aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern<br />

bedient.<br />

Jörg Lübcke<br />

Ges<strong>und</strong> mit <strong>Erdbeeren</strong><br />

Auf der Suche nach den Ursachen<br />

fanden Wissenschaftler einen hohen<br />

Gehalt an Mineralstoffen <strong>und</strong> Vitamin<br />

C sowie eine Vielzahl antioxidativ<br />

wirkender Substanzen. Diese Antioxidantien<br />

bekämpfen freie Radikale<br />

im Körper, die für Schäden an<br />

Gefäßen <strong>und</strong> Zellgeweben verantwortlich<br />

sind. Auf der Basis des<br />

Frischgewichts ergaben die Analysewerte<br />

bei <strong>Erdbeeren</strong> die höchsten Gehalte<br />

an Antioxidantien, gefolgt von<br />

Pflaumen, Orangen <strong>und</strong> roten Trauben.<br />

Wegen ihres hohen Eisengehaltes<br />

gelten <strong>Erdbeeren</strong> als wirksames<br />

Mittel gegen Blutarmut <strong>und</strong> Bleichsucht.<br />

Seite 8 BBGM 6/2009

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