Leseverstehen - Pädagogische Hochschule - Schwäbisch Gmünd

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Promotion ❘ Schulgärten in Baden-Württemberg haben, nimmt die »reine« Grundschule (GS), als Schulart, mit 505 Antworten einen Spitzenplatz ein. In der Schulart »Grundschule« werden die Schulgärten vorwiegend im Fach Heimat- und Sachunterricht, im Bildungsplan von 2004 im Fach Mensch, Natur und Kultur, genutzt. In den weiterführenden Schularten ist es vor allem das Fach Biologie und Fächerverbünde mit Biologie, in denen der Schulgarten eine wichtige Rolle spielt. Die Einbindung des Schulgartens in eine AG ist dabei die am häufigsten genannte Organisationsform. Hier wurde deutlich, dass das eigenständige Gestalten und Arbeiten einer Schulgarten-Arbeitsgemeinschaft (AG) unabhängig von der Bindung an die Lehrpläne der Fächer sehr verbreitet ist. Funktionen der Schulgärten im Schulleben Schulgärten und Schulgelände werden allgemein in der Fachdidaktik Biologie als Lernorte eingestuft, deren Bedeutung unmittelbar nach den Fachräumen rangiert (vgl. Eschenhagen/ Kattmann/ Rodi 2006, S. 404 – 413). Je nach Intentionen der Lehrkräfte, die Schulgartenarbeit betreiben, und der Einbindung des naturnahen Areals im Schulgelände, unterscheiden sich die Schulgärten voneinander und können im Lernprozess sehr unterschiedliche Aufgaben erfüllen: Schulgärten …. ❙ fördern durch Eigentätigkeit, unter körperlichem Einsatz Abb. 1: Funktionen von Schulgarten und naturnah gestaltetem Schulgelände (vgl. Alisch u.a. 2005, S. 22). 12 Forum Forschung Mai 2011 Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd und Bewegung intensives, ganzheitliches und nachhaltiges Lernen. ❙ bieten Möglichkeiten zur Vermittlung von Traditionen und Werten. ❙ sind Freiräume zur Rekreation der Schülerinnen und Schüler vom Schulalltag. ❙ können als Teil umfassender Konzeptionen zur Umweltbildung betrachtet werden. ❙ könnten im Zuge der Einrichtung von Ganztagesschulen eine bedeutsame Rolle spielen. Nach der Befragung der Lehrkräfte, die sich regelmäßig mit ihren Schülerinnen und Schülern im Schulgarten aufhalten und darin arbeiten, erfüllen Schulgärten folgende Aufgaben: Diese Ergebnisse zeigen, dass der Schulgarten und das naturnah gestaltete Schulgelände eine wichtige Rolle im internen Schulleben sowie bei außerschulischen Veranstaltungen spielen. Ziele und Probleme der Lehrkräfte bei der regelmäßigen Schulgartenarbeit Nach Lehnert (vgl. 2006, S.406) soll der Kompetenzerwerb im Schulgarten folgende Ziele umfassen: ❙ Verantwortung übernehmen ❙ Die Folgen eigenen Tuns abschätzen ❙ Im Sinne nachhaltiger Entwicklung handeln ❙ Zeit erfahren und zunehmend größere Zeiträume überblicken ❙ Ausdauer erwerben ❙ Mit anderen zusammen arbeiten ❙ Kulturtechniken anwenden ❙ Nutz- und Zierpflanzen kultivieren ❙ Biologische Vielfalt kennen lernen ❙ Stoffkreisläufe und biologischeGesetzmäßigkeiten aufdecken.« Bei der Befragung der Lehrkräfte, die regelmäßig
Schulgartenarbeit betreiben, bestätigen sich die von Lehnert (2006) genannten Ziele: Das wichtigste Ziel der Lehrkräfte ist es laut ihren Angaben, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, Verantwortung für den Garten und für ihr Handeln zu übernehmen. Als zweitwichtigstes Ziel gaben die Befragten an, dass die Schülerinnen und Schüler durch die Schulgartenarbeit die Möglichkeit haben, den Lernort Natur bewusst zu erfahren, mit vielen Sinnen Naturprozesse zu erkennen und die Inhalte zu lernen. An dritter Stelle nannten sie das Erlernen von Kulturtechniken zur Erzeugung von Nahrungsmitteln, an vierter Stelle waren ihnen soziale und integrative Ziele, an fünfter Stelle das Erfassen der Artenvielfalt wichtig. Insgesamt empfinden die Lehrkräfte, die regelmäßig den Schulgarten als Lehr- und Lernort nutzen, bei ihrer Schulgartenarbeit dieselben Ziele als wichtig und handeln vor allem wertorientiert. Allerdings ist auch Schulgartenarbeit – wie alles menschliche Tun – geprägt von Erfolgen und Misserfolgen, welche z.B. durch ungünstige Witterungsverhältnisse oder biologische Ungelegenheiten, wie Schädlinge verursacht werden. Laut Aussage der Lehrkräfte behindern manche strukturelle Faktoren die Schulgartenarbeit oder führen zur Aufgabe bestehender Schulgärten bzw. sind Gründe dafür, dass kein Schulgarten existiert, wie z.B. die Stundentafel, zuwenig Zeit und geringe Verankerung/Legitimation der Schulgartenarbeit im Bildungsplan. Organisatorische Probleme, z.B. fehlende Kooperation mit Ämtern, Kolleginnen und Kollegen und Eltern sowie fehlende methodische Kenntnisse wurden außerdem genannt. Umweltbildung und Schulgartenarbeit Fragen zur Erhaltung unserer Umwelt und zu einer nachhaltigen Entwicklung verlangen, dass sich viele Lehrerinnen und Lehrer mit ökologischen Grundproblemen auseinandersetzen, um bei ihren Schülerinnen und Schülern umweltbewusstes Denken und Handeln zu fördern. Deshalb wurden in der Nachbefragung die persönlichen Einstellungen der Lehrkräfte (n=89), zur Umweltbildung untersucht. Außerdem sollten sie die Lage der Umweltbildung an ihren Schulen einschätzen. Dazu wurden u.a. folgende Bereiche analysiert (vgl. Alisch 2008, S. 122 ff.): ❙ Status der Umweltbildung an der Schule ❙ Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen ❙ Bildungsplanpräsenz der Umweltbildung ❙ Unterrichtsfächer und Umweltbildung Promotion ❘ Schulgärten in Baden-Württemberg ❙ Zeitvorstellungen zur Durchführung der Umweltbildung Die Ergebnisse zeigten allgemein, dass die 89 Lehrkräfte, die regelmäßige Schulgartenarbeit betreiben, nahezu einstimmig positiv zur Umweltbildung eingestellt sind und diese auch umsetzen. Im Großen und Ganzen fühlen sie sich an ihren Schulen hinsichtlich ihres Bestrebens, Umweltbildung zu betreiben durch Kolleginnen und Kollegen sowie zum großen Teil durch die Schulleitung unterstützt. Für die schulische Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es wünschenswert, dass diese, als gelungen beschriebene Umweltbildung im Zusammenhang mit der Schulgartenarbeit, einen noch größeren Raum im Schulleben, z. B. in der sich ausweitenden Ganztagesbetreuung, einnimmt. Anstehende Nacherhebungen: Schulgartenarbeit und Ganztagesschulen Mit dem Bildungsplan von 2004, seinen größeren Freiheiten für die Lehrkräfte, und seiner Forderung nach einem stärker handlungsorientierten Lernen sowie der Ausweitung der Ganztagsangebote, ergeben sich mehr schulische Möglichkeiten für eine stärkere Einbindung des Schulgartens und des naturnah gestalteten Schulgeländes in das Schulleben. Auch die Bedeutung von Naturerziehung im naturnahen Schulgelände – das »Grüne Klassenzimmer« leistet nachweislich einen positiven Beitrag zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, für die Behaltensleistung wissenschaftlicher Fachbegriffe sowie für die positive Natureinstellung (Haase 2008, S.26 – 29) – ein verstärktes schulpolitisches Interesse am »bewegungsfreundlichen Schulgelände« sowie die Entwicklung ansprechender lehrreicher Ganztagesangebote im Zuge neuerer Schulplanungen, waren und sind Anlässe, sich mit dem Schulgelände und dem Schulgarten, und deren Möglichkeiten zu beschäftigen. Wie die Schulgartenarbeit im Zusammenhang zu den Ganztagesschulen und nach den Jahren der Umstrukturierung durch den Bildungsplan von 2004 aussieht und welchen Stellenwert sie derzeit im Schulleben hat, soll durch weitere Untersuchungen ermittelt werden. Die derzeitige Entwicklung der Schulgartenarbeit im Zusammenhang zu den drei Einflussfaktoren und im Zusammenhang zur Umweltbildung/ Bildung für nachhaltige Entwicklung soll außerdem evaluiert, analysiert und mit vorhandenen Daten verglichen werden. Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd Forum Forschung Mai 2011 13
Seite 1 und 2: Forum Forschung das Wissenschaftsma
Seite 3 und 4: Vorwort Ein immer breiteres Spektru
Seite 5 und 6: Forschung heute nicht nur Lehramtst
Seite 7 und 8: Auch die parlamentarische Öffentli
Seite 9 und 10: Schlussfolgerungen für die politis
Seite 11: Bundesland Autoren Schularten Rück
Seite 15 und 16: Hochschulgarten der PH Schwäbisch
Seite 17 und 18: Mörder Unfall Tod Waffe Tod Unfall
Seite 19 und 20: Literatur ❙ Eschenbeck, H., Kohlm
Seite 21 und 22: Das Projekt: Eintauchen in magische
Seite 23 und 24: Literatur ❙ Clute, John & Grant,
Seite 25 und 26: hungen usw. dar. Aktivitäten von V
Seite 27 und 28: mungen von Prozessen überaus wicht
Seite 29 und 30: Funktionales Denken wird als die F
Seite 31 und 32: den Fächern Deutsch, Mathematik un
Seite 33 und 34: Promotion ❘ Funktionales Denken i
Seite 35 und 36: Aus einer einzelnen Zeichnung entst
Seite 37 und 38: ten aber auch Grenzen und Gefahren
Seite 39 und 40: Promotion ❘ Multiple externe Repr
Seite 41 und 42: Promotion ❘ Multiple externe Repr
Seite 43 und 44: Promotion ❘ Verbesserung der Ausb
Seite 49 und 50: Forschungsfragen, Methoden und Ziel
Seite 51 und 52: zum Thema Leseverstehen zurückgrei
Seite 53 und 54: Promotion ❘ Fächerübergreifende
Seite 55 und 56: Promotion ❘ Fächerübergreifende
Seite 57 und 58: Hellmuth-Lang-Preis Mit dem Hellmut

Leseverstehen - Pädagogische Hochschule - Schwäbisch Gmünd

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?