Leseverstehen - Pädagogische Hochschule - Schwäbisch Gmünd
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Promotion ❘ Funktionales Denken in den baden-württembergischen Bildungsplänen<br />
Abbildung 3: Ergebnisse aus der Untersuchung der Bildungspläne (Klasse 6) für<br />
Gymnasium (oben), Realschule (Mitte) und Werkrealschule (unten).<br />
Realschüler am Wechsel auf das Gymnasium hindern<br />
könnte.<br />
So nah sich diese beiden Bildungspläne kommen, so<br />
weit sind sie von denen der Hauptschule entfernt. Dies<br />
stellt man z.B. an der fehlenden Einführung der Variablen<br />
in der Hauptschule fest. Sowohl in den Standards<br />
der Realschule als auch in denen des Gymnasiums wird<br />
durch das Arbeiten mit Variablen die Grundlage für das<br />
Verständnis der algebraischen Ausdrucksweise von Funktionen<br />
gelegt. Des Weiteren wird durch Variation der Variablen<br />
ein Einstieg in die Prozessebene ermöglicht, der<br />
in den Hauptschulstandards nicht vorgesehen ist. Hier<br />
bleibt die Ausprägung der Grundbausteine des Hauses<br />
des funktionalen Denkens deutlich hinter denen der<br />
Realschule und des Gymnasiums zurück (vgl. Abb. 3),<br />
so dass ein Übergang selbst im Bereich des funktionalen<br />
Denkens nur möglich sein kann, wenn der betreffende<br />
Schüler zusätzlich auf diese Ansprüche vorbereitet wird.<br />
30 Forum Forschung Mai 2011 <strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Gmünd</strong><br />
Die Bildungspläne für die Klassen 7/8<br />
Die Klassen 7/8 sind (nach der »Orientierungsstufe«<br />
5/6) der Einstieg in ein »Auseinanderdriften« der einzelnen<br />
Schularten. Dies ist von der Intention der Schularten<br />
sicherlich erwünscht und zwingend erforderlich. Sowohl<br />
die deutlichen Unterschiede im Leistungsvermögen machen<br />
dies nötig, als auch der Blick auf die Art der Berufszweige,<br />
auf die die Schularten vorbereiten müssen. Andererseits<br />
verlangt die multilaterale Versetzungsordnung<br />
auch in den Klassen 7 – 10 eine Durchlässigkeit ohne<br />
Zusatzprüfung zwischen »benachbarten« Schularten<br />
(Hauptschule – Realschule sowie Realschule – Gymnasium).<br />
So kann z.B. ein Hauptschüler in die nächsthöhere<br />
Klasse an der Realschule versetzt werden, wenn er in<br />
Abbildung 4: Ergebnisse aus der Untersuchung der Bildungspläne (Klasse 8) für<br />
Gymnasium (oben), Realschule (Mitte) und Werkrealschule (unten, Klasse 9!).