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bdvi forum 2/2012

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VERBAND VERBAND<br />

Immer nur Florenz,<br />

kommt doch mal nach Schwerin!<br />

Noch ganz unter dem Eindruck des 22. Schweriner Filmkunstfestes stehend, schreibe ich diese Zeilen<br />

als Grußworte an die Kollegen aus Deutschland (und weil ich es Andreas versprochen habe). Ja, warum<br />

sollte man nach Schwerin fahren, der einzigen Landeshauptstadt ohne Großstadtstaus, der einzigen Landes -<br />

hauptstadt ohne Flughafen oder ICE-Anschluss? Gerade deshalb! Schwerin ist anders!<br />

Nachdem die einstige Slawenburg des Obotriten-Fürsten Niklot vom<br />

Sachsen Heinrich dem Löwen erobert worden war, begann 1160 ihr Auf -<br />

stieg als Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg. Dass von hier<br />

und vom ganzen Land durchaus Geschichte ausging, zeigen drei kleine<br />

Beispiele. Kollege Elmström mag es mir verzeihen: Hätte Graf Hein rich<br />

I. zu Schwerin mit Unterstützung von Holstein und Bremen nicht 1223<br />

den dänischen König Waldemar II. jahrelang entführt, sähe die politische<br />

Landschaft in Europa heute vielleicht anders aus.<br />

Und dass die britischen Monarchen heute ein Dach über dem Kopf ha -<br />

ben, verdanken sie einer kleinen Prinzessin aus Mecklenburg-Strelitz.<br />

So kaufte Georg III. 1761 für seine künftige Gemahlin Sophie-Char -<br />

lot te einen Palast vom Herzog von Buckingham. Zwei ihrer Söhne wurden<br />

später Könige des Vereinigten Königreichs, ein Sohn König von<br />

Hannover und eine Tochter Königin von Württemberg.<br />

Später schrieb eine weitere Prinzessin des Hauses Mecklenburg-Strelitz<br />

Geschichte, als sie als preußische Königin Luise 1807 in Tilsit Na -<br />

poleon die Stirn bot.<br />

Jahrhunderte stand die Stadt Schwerin im Schatten der Landesherren,<br />

der direkten Nachfahren des Niklot. Dafür prägt die herzogliche Architektur<br />

das Stadtbild bis heute. So einzigartig, dass sich das Schloss -<br />

ensemble berechtigte Hoffnungen auf die Aufnahme in das Welt -<br />

kultur erbe machen kann. In kaum einer anderen Stadt findet man auf<br />

so kleinem Raum die ganze Pracht urbanen historischen Lebens, von<br />

Schloss und Parkanlage, Dom, Rathaus, Kirchen, barocker Neustadt,<br />

aber auch Natur, Seen und Wäldern.<br />

Doch erst nach der politischen Wende wurde dieses Erscheinungsbild<br />

nach Jahrzehnten des Substanzverlustes wieder deutlich. Aus dem Einheitsgrau<br />

der DDR trat ein Stadtbild zutage, dass jedes Jahr Zehntau -<br />

sende Touristen aus nah und fern anlockt. Einen zusätzlichen Impuls<br />

erhielten die Schlossanlage und die ufernahen Bereiche im Jahre 2009<br />

durch die BUGA, übrigens die erste BUGA mit wirtschaftlich positivem<br />

Ergebnis. »Die Stadt ans Wasser führen« bekam selbst für die Schwe -<br />

2<br />

ri ner ein überraschendes Bild und ist Ausdruck der Öffnung der Stadt<br />

hin zu den umschließenden zwölf Seen. Attraktive Wohnlagen am Was -<br />

ser zu erschwinglichen Preisen lassen das bundesweite Interesse spürbar<br />

steigen.<br />

Doch nicht nur das Schloss selbst ist sehenswert. Laubengänge im Schloss -<br />

garten, schwimmende Wiesen im Burgsee, italienische Terrassengärten<br />

über dem englischen Park oder Sicht ach sen französischer Barockge staltung<br />

lassen die meisterliche Gar ten baukunst dieser Parkanlage wieder<br />

erstrahlen.<br />

Kunstschätze von Meistern wie Rubens, Fabritius, Duchamp, Feininger<br />

oder Barlach sind Bestandteil der Kunstsammlungen des Staatlichen<br />

Museums.<br />

Königin der Nacht, Turandot, Don Carlos oder in diesem Jahr Bajazzo,<br />

eingebettet in die Kulisse der historischen Bauten, sind Anzie hungs -<br />

punkt der jährlichen Open-Air-Schlossfestspiele. Schauspiel, Konzerte,<br />

Lesungen, Filmkunstfest und Gartensommer laden darüber hinaus ein<br />

in die Kulturstadt Schwerin.<br />

Der Schweriner Dom überragt die Stadtsilhouette weithin sichtbar. Dramen<br />

und Romanzen spielten nicht nur im ehrwürdigen Hoftheater, sie<br />

inspirierten auch Dichter und Denker – wie Thomas Mann zum Roman<br />

»Königliche Hoheit«. Und einst, als der Kronleuchter im Schloss …, aber<br />

das ist wieder eine andere Geschichte. Lassen Sie sie sich lieber im Rahmen<br />

einer Stadtführung erzählen, für die Sie unbedingt neben dem<br />

Fachprogramm Zeit einplanen sollten. Ach ja, der Kongress …<br />

»Generationen im Wandel« heißt das Kongressmotto. Vielleicht ist es<br />

kein Zufall, dass die Wahl erstmals auf den Kongressort Schwerin fiel.<br />

Gerade ist es hier gelungen, den Einwohnerrückgang zu stoppen.<br />

Die Stadt wächst wieder, wenn auch zaghaft, aber nicht nur durch rückläufige<br />

Abwanderung junger Menschen. Die ältere Generation entdeckt<br />

die Stadt als neuen oder erneuten Lebensmittelpunkt.<br />

Ein Trend, den unser Berufsstand erst noch erreichen<br />

will – angesichts der sich abzeichnenden Altersent -<br />

wicklung, rückläufiger Referendarausbildung oder<br />

des Wettbewerbs mit anderen, scheinbar leichter er -<br />

reich baren Berufen eine Herausforderung.<br />

Wir hier im Land meinen, zumindest berufsrechtlich<br />

die ersten Wei chen gestellt zu haben. Die Formel da -<br />

für lautet:<br />

(Auflösung auf dem Kongress oder im nächsten Heft)<br />

Das grundsätzlich neue Geoinformations- und Vermes -<br />

sungsgesetz M-V beschreibt den neuen recht lichen<br />

Rahmen. Ein klares Bekenntnis zur zu neh menden Bedeutung<br />

des Freien Berufes im amtlichen Vermessungs -<br />

wesen unter Nutzung der Flächenprä senz der Öffent -<br />

lich bestellten Vermessungsingenieure soll u. a. den<br />

künftig noch großräumigeren Kreis- und Verwaltungsstrukturen<br />

entgegenwirken.<br />

Eine gemeinsame Stellungnahme aller Vermessungs -<br />

fachverbände und der kommunalen Spitzenverbän -<br />

de im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens hat diesen<br />

Ansatz unterstrichen. Der Geodatenzugang aller<br />

Aufgabenträger auf gleichberechtigter Basis wird ge -<br />

genwärtig vorbereitet.<br />

Vielleicht wieder ein Impuls aus Mecklenburg-Vorpom -<br />

mern oder nur ein Einholen oder die »bismarck sche«<br />

Variante?<br />

Liebe Berufskollegen/-kolleginnen und Gäste, wir<br />

freuen uns, dass der BDVI-Kongress <strong>2012</strong> erstmalig<br />

in Mecklenburg-Vorpommern stattfindet. Nutzen<br />

Sie die Zeit und lassen sie sich neben den fachlichen<br />

Themen auch von der Liebenswürdigkeit der Stadt<br />

Schwerin und ihrem Märchenschloss verzaubern.<br />

Wir hoffen natürlich auf eine große Teilnehmerzahl<br />

und dass Sie viele Eindrücke und Erlebnisse aus Schwerin<br />

mitnehmen.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Frank Wagner<br />

Vorsitzender BDVI-LG<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

E-Mail<br />

schwerin@wagner-weinke.de<br />

KONGRESS <strong>2012</strong><br />

31. Mai bis 2. Juni | Schwerin<br />

Generationen<br />

im Wandel Konflikte<br />

& Lösungen<br />

DONNERSTAG, 31. MAI <strong>2012</strong><br />

10:00 bis 16:00 Uhr Sitzung des Hauptvorstandes<br />

16:00 bis 17:30 Uhr BI – Bildungsinstitut des BDVI<br />

Mitgliederversammlung (intern)<br />

ab 19:00 Uhr Get-together<br />

FREITAG, 1. JUNI <strong>2012</strong><br />

Ort: Industrie- und Handelskammer zu Schwerin<br />

9:30 Uhr Eröffnung der Fachausstellung<br />

»Markt der Möglichkeiten«<br />

10:00 bis 16:30 Uhr Kongressveranstaltung<br />

|| Impulsvortrag zum Thema »So wird Wandel vorhersehbar.<br />

5 Handlungs felder des Change-Manage ments«, Christa Mesnaric<br />

|| Schülerwettbewerb »Brückenbau-Wettbewerb Leonardo-<br />

Brücke«. Es werden Brücken nach dem Entwurf von Leonardo<br />

da Vinci aus Holzbalken ohne Verbindungsmittel gebaut. Der<br />

Brückenbau wird als Wettbewerb um die geringste Bauzeit der<br />

einzelnen Schülerteams durch geführt.<br />

|| Fachvortrag zum Thema »Herausforderung Demographie –<br />

Lösung Generationenmanagement (Genera tionenmanagement<br />

als Führungsaufgabe)«, Generationenexperte Ralf Overbeck<br />

ab 19:00 Uhr Abendveranstaltung im<br />

Schweriner-Schloss-Restaurant »Orangerie«<br />

SONNABEND, 2. JUNI <strong>2012</strong><br />

Ort: Industrie- und Handelskammer zu Schwerin<br />

9:30 bis 13:00 Uhr Mitgliederversammlung<br />

Weitere Informationen (Ablaufplan, Hotelkontingente und<br />

Reservierungsmöglichkeiten) sowie Tipps zur Anreise nach<br />

Schwerin finden Sie auf der BDVI-Homepage unter www.<strong>bdvi</strong>.de.<br />

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