StädteRegion Aachen
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<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
L andschaft und N atur · F reizeit und K ultur<br />
W irtschaft, S oziales und G esundheit
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Redaktion: Detlef Funken, Pressesprecher, und<br />
Robert Flader, Öffentlichkeitsarbeit, <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Erste Ausgabe 2015
Das Buch erscheint im Verlagsbereich Regionalmedien.<br />
Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>;<br />
Redaktion: Detlef Funken, Pressesprecher, und<br />
Robert Flader, Öffentlichkeitsarbeit, <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Printed in Germany 2015<br />
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich geschützt. Dem Buch<br />
liegen neben den illustrierten Autorentexten Bilder und PR-Texte der<br />
Firmen, Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer finan -<br />
ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes ermöglicht ha ben. Sie<br />
sind im Anhang aufgeführt. Für die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis<br />
aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag<br />
und Redaktion keine Haftung.<br />
Bildbearbeitung: Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Druck: gutenberg beuys feindruckerei, Hannover/Langenhagen<br />
Bildquellen: Seite 150<br />
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation in der Deutschen<br />
National bibliographie; detaillierte biblio gra phische Daten sind<br />
im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
ISBN 978-3-88363-361–9
INHALT<br />
Vorwort<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> – innovativ und l(i)ebenswert mitten in Europa 6<br />
Städteregionsrat Helmut Etschenberg<br />
Die ZukunftsRegion<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> historisch: Entstehung und Ziele 8<br />
Simon Olk<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> geografisch: zehn Städte und Gemeinden – eine Region 10<br />
Simon Olk<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> international: drei Länder, drei Sprachen, fünf Kulturen 22<br />
Stefan Schaum<br />
Die WirtschaftsRegion<br />
Ein innovativer Wirtschaftsraum 24<br />
Ulrich Kölsch<br />
Idealer Standort für Verkehr und Logistik 34<br />
Ulrich Kölsch<br />
Eine Region steht unter Strom: Elektromobilität 38<br />
Ulrich Kölsch<br />
Erfolgreiche Ernährungsindustrie – Printen und andere Verführungen 42<br />
Helga Hermanns<br />
Zukunftsweisende Energiekonzepte 46<br />
Helga Hermanns<br />
3
Lange Tradition und stark im Export – der Maschinenbau in der Region 52<br />
Ulrich Kölsch<br />
Innovative Kunststoffindustrie – hier macht der Region keiner was vor 54<br />
Helga Hermanns<br />
Trendbranche Gesundheitswirtschaft und Lifesciences 58<br />
Helga Hermanns<br />
<strong>StädteRegion</strong>? Stets zu Diensten. 70<br />
Christoph Claßen<br />
Handwerk hat Zukunft 88<br />
Christoph Claßen<br />
Die WissensRegion<br />
Passgenaue Bildungsangebote und -förderung 92<br />
Helga Hermanns<br />
Inklusion: gemeinsam leben und lernen 97<br />
Helga Hermanns<br />
Hochschulen mit internationalem Rang 100<br />
Ulrich Kölsch<br />
Exzellente Forschungsregion 104<br />
Ulrich Kölsch<br />
Türen öffnen – Hemmschwellen abbauen: Wissens- und Technologietransfer 106<br />
Ulrich Kölsch<br />
4
INHALT<br />
Die WohlfühlRegion<br />
Wohnen in der <strong>StädteRegion</strong> 108<br />
Svenja Pesch<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf 112<br />
Svenja Pesch<br />
Soziale Angebote für Jung und Alt 114<br />
Svenja Pesch<br />
Lebensart und Lebensarten in der Euregio 121<br />
Stefan Schaum<br />
Schillernde Kulturregion: Musik, Theater, Events 124<br />
Svenja Pesch<br />
Museumslandschaft mit Format 128<br />
Svenja Pesch<br />
Kirchen, Burgen, Fachwerk: Zeugen großer Baukunst 131<br />
Simon Olk<br />
Natur pur: vom Hohen Venn bis zum Nationalpark Eifel 134<br />
Simon Olk<br />
Touristische Anziehungspunkte: hoch hinaus und tief bergab –<br />
drei Sehenswürdigkeiten in der <strong>StädteRegion</strong> 137<br />
Simon Olk<br />
Wellnessangebote vom Feinsten 140<br />
Svenja Pesch<br />
Spitze im Sport 142<br />
Christoph Claßen<br />
Grenzüberschreitende Freizeitangebote 145<br />
Stefan Schaum<br />
Register<br />
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 148<br />
Bildquellen 150<br />
5
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> – innovativ<br />
und l(i)ebenswert mitten in Europa<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
mitten in Europa bietet die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> rund 540 000 Menschen eine lebensund<br />
liebenswerte Heimat. Attraktiv und innovativ im Dreiländereck Deutschland–<br />
Niederlande–Belgien, setzt sie mit ihren zehn Kommunen ganz unterschiedliche<br />
Schwerpunkte. Die herrliche Eifellandschaft mit Nationalpark und Hohem Venn im<br />
Süden, die Hochschulen in der historischen Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> und der gelungene<br />
Strukturwandel im Norden der <strong>StädteRegion</strong> bilden einen abwechslungsreichen Mix<br />
zwischen Naherholung, Wohnen und Arbeiten.<br />
Mit dem Anspruch „Damit Zukunft passiert!“ genießt die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> auch<br />
über die Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf als innovativer Wirtschaftsraum,<br />
idealer Standort für Verkehr und Logistik sowie als Heimat für Hochschulen mit inter -<br />
nationalem Rang und exzellenten Forschungseinrichtungen. Dabei sind wir in unserer<br />
jetzigen Form noch eine junge Gebietskörperschaft. Die <strong>StädteRegion</strong> ist erst im Herbst<br />
2009 aus dem ehemaligen Kreis <strong>Aachen</strong> hervorgegangen. Bereits heute ist sie viel<br />
mehr als der bloße Zusammenschluss von zehn Städten und Gemeinden. Davon<br />
können Sie sich anhand des Ihnen vorliegenden Werkes überzeugen.<br />
Dieses Buch präsentiert die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> von bekannter, aber auch un -<br />
bekannter Seite und bietet den Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen viel Wissens -<br />
wertes aus der Region. Tolle Motive und interessante Artikel sollen Lust machen, die<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> von ganz unterschiedlichen Seiten zu entdecken. Die Autorinnen<br />
und Autoren berichten über die Entstehung, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung,<br />
Sport, Tourismus, Soziales, Freizeit und Natur, die es zwischen <strong>Aachen</strong>, Eschweiler,<br />
Baesweiler und Monschau zu erleben und zu entdecken gibt. Mit Bildern und Texten<br />
wird das abwechslungsreiche Leben in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> anschaulich illustriert.<br />
6
VORWORT<br />
Auf rund 150 Seiten können Sie sich von der Vielfältigkeit und Dynamik der Städte -<br />
Region <strong>Aachen</strong> überzeugen. Dabei wünsche ich Ihnen viel Freude! Ich danke allen, die<br />
zur Erstellung dieses Buches beigetragen haben, ganz herzlich.<br />
Eine Region zum Wohlfühlen<br />
Ihr<br />
Helmut Etschenberg<br />
Städteregionsrat<br />
7
Simon Olk<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> historisch:<br />
Entstehung und Ziele<br />
Aquis Grana, Aix la Chapelle, Aken – die noch heute geläufigen Namen der Stadt<br />
<strong>Aachen</strong> in verschiedenen Sprachen verdeutlichen die Tatsache, dass das Gebiet der<br />
<strong>StädteRegion</strong> im Laufe der Jahrhunderte oft wechselnden politischen Gegebenheiten<br />
ausgesetzt war. Einst ein römisches Heilbad, später Mittelpunkt des fränkischen Reiches<br />
und 600 Jahre lang Krönungsort der deutschen Könige. Dann aufgeteilt im Flicken -<br />
teppich der Herzogtümer Jülich und Limburg sowie den Reichsabteien Burtscheid und<br />
Kornelimünster, in napoleonischer Zeit unter französischer Herrschaft. Die Region wurde<br />
nach dem Wiener Kongress 1815 schließlich ein Teil Preußens, <strong>Aachen</strong> später die erste<br />
befreite deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg.<br />
Die Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> als Zentrum der Region war seit 1166 freie Reichsstadt und<br />
seit 1815 kreisfreie Stadt. Daraus abgeleitet entwickelt sich natürlich ein gewisses<br />
Selbstverständnis. Umso erstaunlicher mag es erscheinen, dass die Stadt mit der Gründung<br />
der <strong>StädteRegion</strong> auf einige ihrer Privilegien freiwillig verzichtete. Das geschah in<br />
der Überzeugung, gemeinsam mit dem Kreis <strong>Aachen</strong> effektiver und durchsetzungs -<br />
fähiger zu sein – sei es in der Verwaltung oder etwa beim Beantragen von EU- oder<br />
Bundesmitteln.<br />
Der Kreis rückte ohnehin schon immer nahe ans <strong>Aachen</strong>er Zentrum. Was sollte man<br />
anderes schlussfolgern angesichts der Tatsache, dass sich das Kreishaus auf Stadtgebiet<br />
befand (wenn auch erst seit dem Zusammenschluss mit Burtscheid Ende des 19. Jahrhunderts)?<br />
Heute hat an gleicher Stelle in der Zollernstraße die <strong>StädteRegion</strong><br />
als Rechtsnachfolger des Kreises <strong>Aachen</strong> ihren Sitz. Am 21. Oktober 2009 wurde der<br />
Kommunalverband besonderer Art (einziges Vorbild hierfür war die Region Hannover)<br />
mit Inkrafttreten des <strong>Aachen</strong>-Gesetzes gegründet. Mitglieder sind <strong>Aachen</strong>, Alsdorf,<br />
Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Monschau, Roetgen, Simmerath, Stolberg und<br />
Würselen, von denen acht den Titel „Stadt“ führen. Durch das <strong>Aachen</strong>-Gesetz wurden<br />
37 Aufgabenfelder von der Stadt <strong>Aachen</strong> auf die <strong>StädteRegion</strong>, die für rund 540 000<br />
Bürger innen und Bürger zuständig ist, übertragen. Insbesondere in den vier Bereichen<br />
Wirtschaft; Soziales, Jugend und Bildung; Umwelt; Gesundheit und Entwicklung der<br />
Region verfolgen die Akteure nun gemeinsame Ziele und wollen „unter den Be -<br />
din gungen einer europäischen Grenzregion enger und effizienter zusammenwirken,<br />
8
DIE ZUKUNFTSREGION<br />
um Synergieeffekte zu erzielen, Doppelzuständigkeiten aufzuheben, Strategien zu vereinheitlichen<br />
und politische Spielräume zu eröffnen“, wie es im Gesetz heißt.<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> kann bereits kurz nach ihrer Gründung Erfolge aufweisen.<br />
Durch Synergieeffekte konnten in der Verwaltung bereits zehn Prozent beziehungs -<br />
weise rund 3 Mio. Euro jährlich eingespart werden. Der Städteregionsrat Helmut<br />
Etschenberg und die 73 Abgeordneten des Städteregionstages geben dem verwaltungs -<br />
technisch-politischen Gebilde zunehmend ein Gesicht und tragen zur Identitäts findung<br />
der Region maßgeblich bei.<br />
Das Haus der <strong>StädteRegion</strong><br />
ist Sitz der Verwaltung und<br />
der meisten städteregionalen<br />
Ämter.<br />
9
Simon Olk<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> geografisch:<br />
zehn Städte und Gemeinden – eine Region<br />
Der <strong>Aachen</strong>er Dom ist das<br />
Herzstück der Stadt und das<br />
erste deutsche UNESCO-Welt erbe.<br />
<strong>Aachen</strong> – die Kaiserstadt im Herzen Europas<br />
<strong>Aachen</strong> ist eine europäische Stadt, an deren Grenzen drei Nationen mit drei Sprachen<br />
und fünf Kulturen aufeinandertreffen. Noch immer ist sie die Stadt Karls des Großen.<br />
Seine ehemalige Kaiserpfalz bestimmt das Bild der 239 074-Einwohner*-Stadt. Auf den<br />
Grundmauern der um 800 erbauten Königshalle ruht auch heute noch das politische<br />
Zentrum <strong>Aachen</strong>s, das gotische Rathaus aus dem 14. Jahrhundert. Karl verdanken wir<br />
auch das Herzstück des <strong>Aachen</strong>er Doms, das Oktogon. Die Marienkirche wurde 1978 als<br />
erstes deutsches Baudenkmal in die Liste der UNESCO-Weltkulturgüter aufgenommen<br />
und war von 936 bis 1531 Krönungsstätte für mindestens 30 deutsche Könige.<br />
Irgendwo in ihrem Inneren ist auch der große Karl bestattet – wo genau, wissen wir<br />
bislang nicht. Sein Erbe eines vereinten Europas wirkt in der Kaiserstadt auch heute<br />
nach – sichtbarster Beleg dafür ist der seit 1950 alljährlich verliehene Karlspreis, mit<br />
dem die „Öcher“ Personen und Institutionen würdigen, die sich besonders um die Einheit<br />
des Kontinents verdient gemacht haben. Aber nicht nur zu diesem Anlass blickt die<br />
10<br />
*Quelle für alle Einwohnerzahlen in diesem Artikel: IT.NRW, Stand: 30.06.2014
DIE ZUKUNFTSREGION<br />
Die Rathaus-Gastronomie<br />
Einkehren und feiern im Rathaus, im Herzen der Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> –<br />
gut essen und trinken in historischem Ambiente. Da ist zunächst der<br />
ehrwürdige Ratskeller, über Jahrhunderte Ort gewichtiger Zusammen -<br />
künfte; hier genießen die Gäste ihr Hummersüppchen, Trüffelpasta und<br />
andere anspruchsvolle Gerichte.<br />
Dann der uralte Postwagen, die wohl urigste aller Kneipen am Ort<br />
mit seinem legendären Postreiterschnitzel, rheinischem Sauerbraten<br />
u. v. m., sowie die Tonne, das romanische Tonnengewölbe, berüchtigt<br />
für so manches Gelage. Private oder geschäftliche Feiern werden hier<br />
zu gelungenen Veranstaltungen – Sie feiern, wir kümmern uns um<br />
alles andere!<br />
Maurice de Boer und sein Team<br />
stehen für gehobene Gastro -<br />
nomie in historischem Ambiente.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2004<br />
Mitarbeiter: ca. 25<br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
www.ratskeller-aachen.de<br />
Leistungsspektrum:<br />
Ratskeller: 125 Plätze<br />
Ratskeller-Terrassen:<br />
110 bis 400 Plätze<br />
Postwagen: 85 Plätze<br />
Tonne: 100 bis 125 Plätze<br />
Caterings jeder Größenordnung<br />
Welt nach <strong>Aachen</strong>. Beim CHIO-Reitturnier kommt die Beletage des Pferdesports in der<br />
<strong>Aachen</strong>er Soers zusammen – ein sport liches und ebenso ein gesellschaftliches Ereignis.<br />
Auch Karneval und die Verleihung des Ordens „Wider den tierischen Ernst“ sind Highlights<br />
im städtischen Leben.<br />
Das Wasser hat <strong>Aachen</strong> früh berühmt gemacht. Schon die Kelten und Römer<br />
wussten die wohltuende Kraft der schwefelhaltigen Thermalquellen zu schätzen. Heute<br />
wird die mehr als zweitausendjährige Badetradition in der Printenstadt durch die<br />
Carolus Therme fortgesetzt. Und die aufwendig restaurierte Jugenstilarchitektur der<br />
Elisabeth-Halle versetzt die Schwimmer zurück ins mondäne Leben Anfang des<br />
20. Jahrhunderts.<br />
<strong>Aachen</strong> ist aber auch die Stadt der Wissenschaft. Bereits Karl der Große versammelte<br />
in seiner Pfalz die bedeutendsten Gelehrten der damaligen Zeit. Heute geben mehr als<br />
55 000 Studenten der vier ansässigen Hochschulen <strong>Aachen</strong> ein junges Umfeld.<br />
Mehrere Theater garantieren eine hohe kulturelle Vielfalt. Kunstliebhabern bietet<br />
sich in <strong>Aachen</strong> eine große Auswahl – ob moderne Kunst im Ludwig Forum, klas sische<br />
Malereien und Skulpturen im Suermondt-Ludwig-Museum, sakrale Meisterwerke in der<br />
Domschatzkammer oder eine interaktive Darstellung des weltweiten Presse wesens im<br />
Internationalen Zeitungsmuseum. Die erfolgreiche Ausstellung im Rathaus zum Karlsjahr<br />
2014 ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Herzen der <strong>Aachen</strong>er auch 1200 Jahre<br />
nach Karls Tod noch immer für Europa schlagen.<br />
11
Die Alsdorfer Burg ist Wahr -<br />
zeichen und moderne Ver -<br />
anstaltungsstätte zugleich.<br />
Alsdorf – eine Stadt im Wandel<br />
Weit über die Grenzen der 46 308-Einwohner*-Stadt sind die Wahrzeichen von<br />
Alsdorf zu sehen: Fünf hohe Abraumhalden sind Zeugnis der bis 1992 vom Bergbau<br />
geprägten Stadt. In den Jahren nach Schließung der Grube Anna wurde das Zechengelände<br />
in das Stadtquartier Annapark mit neuen Geschäfts-, Wohn- und Gewerbe -<br />
gebieten umgewandelt. An die Alsdorfer Bergbaugeschichte erinnern einige teils denkmalgeschützte<br />
Betriebsgebäude und der weit sichtbare Förderturm der Grube Anna. Ein<br />
erfolgreiches Beispiel für die Verbindung von Tradition und Moderne ist das Museum<br />
„Energeticon“. Seit 2014 wird hier die Bergbaugeschichte getreu dem Ausstellungs -<br />
motto erlebt und verstanden (mehr dazu auf Seite 138). Mit dem historischen Fördermaschinenhaus<br />
ist Alsdorf um einen weiteren faszinierenden Ort für kulturelle Ver -<br />
anstaltungen reicher.<br />
Grau und trist wie zu Zeiten des intensiven Bergbaus ist Alsdorf schon lange nicht<br />
mehr. Das Broichbachtal ist eine der vielen grünen Adern der Stadt. Am Alsdorfer<br />
Weiher warten im einzigen eintrittsfreien Zoo der Euregio Lamas, Eulen und Rotwild auf<br />
Besucher. Ein „Garten der Sinne“ bietet Erholung und ein großer Spielplatz Spaß für die<br />
Kleinen.<br />
12
DIE ZUKUNFTSREGION<br />
Baesweiler – hoch hinaus<br />
1975 war für Baesweiler ein einschneidendes Jahr mit zwei prägenden Ereignissen:<br />
Der Bergbau, dem der Ort einen großen Einwohnerzuwachs zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
verdankt, wurde eingestellt und Baesweiler wurden die Stadtrechte verliehen.<br />
Nach dem Wegfall des Steinkohlebergbaus musste Baesweiler einen wirtschaft -<br />
lichen Strukturwandel durchführen, der inzwischen als abgeschlossen gilt. Die Amts -<br />
träger der 26 398-Einwohner*-Stadt richteten ihren Kurs auf die Ansiedlung neuer Branchen<br />
aus. Heute ist das Gewerbegebiet geprägt von mittelständischen Unternehmen,<br />
die vom Rolltreppenzulieferer bis zum Waschmittelproduzenten reichen. Die Bergbauvergangenheit<br />
ist aber noch immer lebendig in Baesweiler. Markantestes Zeugnis dafür<br />
ist der CarlAlexanderPark, benannt nach der ehemaligen Steinkohlegrube, in dessen<br />
Zentrum eine gewaltige Abraumhalde liegt.<br />
80 Meter ist sie hoch und der Aufstieg über den „Schwebesteg“ mit nach oben<br />
strebenden Brückenteilen ist mit fast 19 Prozent Steigung wahrlich kein Zuckerschlecken.<br />
Wer sich aber bis auf das Gipfelplateau quält, der kann den wahrscheinlich<br />
besten Ausblick auf die <strong>StädteRegion</strong> genießen.<br />
Einzigartiger Ausblick vom Bergplateau<br />
des CarlAlexanderParks<br />
in Baesweiler<br />
13
Karneval ist ein Wahrzeichen<br />
der närrischen Hochburg<br />
Eschweiler.<br />
Eschweiler – die närrische Burgenstadt<br />
Eschweiler ist die Karnevalshochburg der <strong>StädteRegion</strong>. Rosenmontag pilgern bis<br />
zu 300 000 Zuschauer aus dem In- und Ausland in die 54 868-Einwohner*-Stadt und<br />
be jubeln den drittgrößten Karnevalsumzug Deutschlands. Die Stadt hat sogar ein<br />
eigenes Karnevalsmuseum – wenn das nicht närrisch ist?<br />
Lange Jahre war Eschweiler geprägt vom Bergbau. Die Förderung der Steinkohle<br />
wurde bereits im Zweiten Weltkrieg aufgegeben, noch heute aber wird im östlichen<br />
Stadtteil Weisweiler in großen Mengen Braunkohle abgebaut, die direkt im gleich -<br />
namigen Kraftwerk verfeuert und verstromt wird.<br />
Eschweiler wurde erstmals im Jahr 828 urkundlich von Einhard, dem Geschichtsschreiber<br />
Karls des Großen, erwähnt. Im heutigen Stadtbild ist die lange Besiedlungsgeschichte<br />
noch immer zu sehen. Auch wenn zwei Exemplare dem Bergbau zum Opfer<br />
fielen, zeugen heute noch fünf Burgen von der strategischen Bedeutung des Indetals.<br />
Der Kohleabbau hat aber nicht nur Burgen und ganze Dörfer im Norden des Stadt -<br />
gebiets genommen – ihm verdankt Eschweiler ein über die Stadtgrenzen hinaus beliebtes<br />
Naherholungsgebiet rund um den Blausteinsee, der in den 1990er-Jahren durch<br />
Re kultivierungsmaßnahmen entstanden ist. Das Freizeitzentrum lädt Wassersportler,<br />
Schwimmer und Sonnenanbeter mit Cafés, Restaurants und Biergärten zum Verweilen<br />
ein. Auf der schwimmenden Seebühne finden zur warmen Jahreszeit zahlreiche Musikund<br />
Kulturveranstaltungen statt.<br />
14
DIE ZUKUNFTSREGION<br />
Herzogenrath –<br />
Grenzen überwinden<br />
Auch im 46 491-Einwohner*-Städtchen<br />
Her -<br />
zogenrath wird der euro -<br />
pä ische Gedanke gelebt.<br />
Schon seit dem 12. Jahrhundert<br />
bilden das deutsche<br />
Herzogenrath und<br />
das niederländische Kerkrade<br />
eine städtebau liche<br />
Einheit. Der Wiener Kongress<br />
zog eine Grenze<br />
durch das „Land van<br />
s’Hertogenrode“, Herzogenrath<br />
wurde preußisch<br />
und Kerkrade gehörte ab<br />
1815 zu den Nieder -<br />
landen. An der Grenze<br />
wurde 1915 ein hoher<br />
Zaun errichtet. Ab 1968<br />
zementierte eine 40 Zenti -<br />
meter hohe Betonmauer<br />
auf zwei Kilo metern entlang<br />
der Neustraße die Teilung. In den 1990er-Jahren fiel auch diese Mauer und mit<br />
dem Zweckverband Eurode haben sich die beiden Städte schließlich 1998<br />
wieder sehr eng verbunden. In den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sport sowie<br />
Ordnungs- und Rettungswesen wird eine Vernetzung angestrebt, von der beide Städte<br />
profitieren. Auch wirtschaftlich wird in Herzogenrath grenzüberschreitend gedacht und<br />
agiert. Der Technologie Park und das Eurode Business Center – das erste auf einer<br />
Staatsgrenze liegende Dienstleistungszentrum in Europa – bieten Unternehmen die<br />
Möglichkeit, grenzüberschreitend tätig zu sein.<br />
Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass Herzogenrath ein hervorragender Ausgangspunkt<br />
für die Erkundung des Nachbarlandes ist. Direkt hinter der „Grenze“ liegt<br />
der große Komplex der Augustinerabtei Rolduc, die Anfang des 12. Jahrhunderts<br />
gegründet wurde. Die einst zum Schutz des Klosters errichtete Burg Rode dominiert<br />
noch heute das Zentrum von Herzogenrath. In der ehemaligen Zollburg war zwischen<br />
1913 und 1978 das Rathaus untergebracht, danach wurde sie zu einer Kulturbegegnungsstätte<br />
umfunktioniert. Ganz haben die städtischen Beamten die Burg nach 1978<br />
aber nicht verlassen – das Standesamt vollzieht hier noch regelmäßig Trauungen.<br />
Burg Rode in Herzogenrath hat<br />
ein großes Kultur- und Veranstaltungsprogramm<br />
zu bieten.<br />
15
Monschau –<br />
die Perle der Eifel<br />
Monschau wirkt mit seinen<br />
verwinkelten Gassen und der<br />
thronenden Burg wie aus einer<br />
anderen Zeit.<br />
Monschau ist wahrlich<br />
ein Schmuckstück. Eingekeilt<br />
zwischen den schroffen<br />
Steilhängen der Rur<br />
verdankt es seinen eins -<br />
tigen Reichtum der<br />
Tuchmacherindustrie. Ein<br />
heute noch sichtbares<br />
Symbol dieser Blütezeit<br />
ist das Rote Haus, das<br />
Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
erbaut wurde und<br />
als Museum für die<br />
Öffentlichkeit zugänglich<br />
ist. Mag die Tuchmacherindustrie<br />
inzwischen aus<br />
Montjoie, wie der Ort<br />
noch bis 1918 hieß, verschwunden<br />
sein, traditionelles<br />
Handwerk gibt es<br />
immer noch zu bestaunen.<br />
In der Glashütte wird<br />
beispielsweise die uralte Technik der Glasbläserei veranschaulicht. Und bei einer<br />
Führung durch die historische Senfmühle erfahren Besucher, wie der tradi tionelle Monschauer<br />
Senf hergestellt wird, der sogar zu Senflikör und Senfpralinen verarbeitet wird.<br />
Hoch über den verwinkelten Gassen der Altstadt thront die 800 Jahre alte Burg, wo<br />
im Sommer Konzerte und Opern aufgeführt werden. Das Open Air Monschau Klassik ist<br />
längst ein Pflichttermin für alle Kulturbegeisterten. Die kommen das ganze Jahr im<br />
Kunst- und Kulturzentrum „KuK“ auf ihre Kosten, wo regelmäßig bekannte Künstler ausstellen.<br />
Auch für Feinschmecker hat das 11 866-Seelen*-Städtchen viel zu bieten. Ins -<br />
besondere in der warmen Jahreszeit laden zahlreiche Restaurants und Bistros zum<br />
Schlemmen direkt an der rauschenden Rur ein – bei den meist gutbürgerlichen Gerichten<br />
darf der Montjoier Senf in allen Variationen natürlich nicht fehlen.<br />
Die Orte rund um Monschau sind geprägt von imposanten Rotbuchenhecken, die<br />
mehrere Meter hoch sind und die Häuser vor dem kalten Eifelwind schützen. Unmittelbar<br />
vor den Toren Monschaus liegen das zauberhafte Perlenbach- und das Fuhrts -<br />
bachtal, wo im Frühjahr Abertausende wilde Narzissen die Wiesen in einem gelben<br />
Blütenmeer erstrahlen lassen – ein einmaliges Schauspiel, das zahlreiche Naturfreunde<br />
in die Eifel lockt.<br />
16
DIE ZUKUNFTSREGION<br />
Roetgen – das Tor zur Eifel<br />
Der Weg von <strong>Aachen</strong> nach Roetgen führt über die Himmelsleiter. Bis in den Himmel<br />
reicht die B 258 zwar nicht, aber der Abschnitt verdankt seinen Namen der schnur -<br />
geraden und mit vielen Steigungen versehenen Strecke. So haben Autofahrer das<br />
Gefühl, wie auf einer Welle himmelwärts zu fahren. Da kommen sie zwar nicht an,<br />
dafür betreten sie das „Tor zur Eifel“, wie Roetgen sich seit 2012 offiziell nennt. Mit<br />
rund 8247 Einwohnern* ist Roetgen zwar die kleinste Gemeinde der <strong>StädteRegion</strong>, aber<br />
sie wächst als eine von wenigen in der Eifel stets weiter – und dennoch hat sich<br />
Roetgen seinen dörflichen Charakter bewahrt.<br />
Naturfreunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Roetgen ist das erste Etappenziel<br />
des Eifelsteigs, oder das vorletzte – je nachdem, ob man von Norden oder von Süden<br />
aus marschiert. Auch der Vennbahnweg führt direkt durch den Ort, der umgeben ist<br />
von großen zusammenhängenden Wäldern. Besonders attraktiv ist das Naturschutz -<br />
gebiet Struffelt, eine Heidelandschaft, die Wanderer auf Holzstegen erkunden können.<br />
Das 56 Hektar große Areal liegt zwischen Roetgen und Rott, oberhalb der Dreiläger -<br />
bachtalsperre.<br />
Roetgen wird auch das Tor<br />
zur Eifel genannt.<br />
17
Simmerath – die Gemeinde<br />
am Nationalpark Eifel – mit<br />
herr lichem Weitblick<br />
Simmerath – Gemeinde mit Weitblick<br />
So unterschiedlich die 1972 zusammengelegten Ortschaften Simmeraths auch sind<br />
– so vielseitig sind die Möglichkeiten für Besucher und die 15 021 Einwohner*. Touristen<br />
kommen das ganze Jahr über, um die Naturschönheiten zu erleben. Vier Schiffe der<br />
Rurseeflotte zeigen Tausenden Fahrgästen die Eifeler Seenplatte von ihrer schönsten<br />
Seite. Wassersport und Badespaß am Rursee oder Wanderungen durch dichte Laub -<br />
wälder und über Höhenzüge mit grandiosen Panoramablicken über die hügelige Landschaft<br />
des Nationalparks Eifel – Simmerath bietet von allem etwas.<br />
Auch im Wirtschafts- und Bildungssektor beweist die Gemeinde Weitblick – ein<br />
moderner Windpark und drei Gewerbegebiete mit mehr als 120 Unternehmen sorgen<br />
für Einnahmen und Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region. Außerdem ist<br />
Simmerath mit mehreren Schulen und Ausbildungszentren das Bildungszentrum der<br />
Nordeifel.<br />
Die Rursee-Region profitiert besonders vom 2004 eingerichteten Nationalpark Eifel<br />
und ist in den letzten Jahren zu einem Naherholungsgebiet erster Güte aufgestiegen.<br />
Mit dem vorhandenen Weitblick werden die Menschen der Region auch in Zukunft von<br />
den Naturschätzen profitieren.<br />
Fortsetzung Seite 20<br />
18
DIE ZUKUNFTSREGION<br />
Eifelklinik St. Brigida GmbH & Co. KG<br />
Die Eifelklinik St. Brigida blickt auf eine über 100-jährige Geschichte im<br />
Dienste der Gesundheit zurück. Nach Gründung durch die Cellitinnen<br />
im Jahr 1909 und Führung durch die Malteser seit 1997 wurde das<br />
Haus am 1. September 2010 in die Hände der Artemed Kliniken übergeben.<br />
Das Krankenhaus sichert die Grund- und Regelversorgung der Eifel -<br />
region und bietet darüber hinaus Spezialisierungen, die auch zu einem<br />
hohen überregionalen Bekanntheitsgrad geführt haben.<br />
Höchste Qualitätsansprüche waren, sind und bleiben das oberste Credo<br />
der Eifelklinik St. Brigida. Was im Jahr 1909 mit einem Pfarrer und vier<br />
Ordensschwestern seinen Anfang genommen hat, ist heute zu einer<br />
hochmodernen medizinischen Einrichtung geworden, die qualitativ<br />
auch mit größeren Häusern ohne Probleme mithalten kann – ihnen<br />
gegenüber aber einen klaren Vorteil aufweist: die menschliche Nähe<br />
und angenehme Atmosphäre, die einen erheblichen Beitrag zur Unterstützung<br />
des Heilprozesses leistet.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1909<br />
Mitarbeiter: über 350<br />
Standort: Simmerath<br />
Qualität:<br />
– Qualitätsmessung<br />
der Krankenkassen<br />
– diverse Qualitätsinitiativen<br />
und Zertifizierungen<br />
– Hygienemanagement<br />
www.st-brigida.de<br />
Leistungsspektrum:<br />
Fachabteilungen:<br />
– Innere Medizin<br />
– Chirurgie<br />
– Zentrum für orthopädische<br />
Chirurgie<br />
– Zentrum für Venen und Haut<br />
– Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
– Anästhesie und<br />
Intensivmedizin<br />
– Zentralambulanz<br />
– Rehabilitation<br />
Pflege<br />
Sozialdienst<br />
Seelsorge<br />
19
Stolberg –<br />
die Kupferstadt<br />
Stolberg mit Burg und typischer<br />
Industrie im Hintergund<br />
Stolberg hat, wie viele<br />
Städte in der Region,<br />
einen Strukturwandel<br />
durchlebt. Mit mehr als<br />
14 000 Arbeitsplätzen ist<br />
die alte „Kupferstadt“<br />
aber noch immer eines<br />
der industriellen Zentren<br />
der <strong>StädteRegion</strong>. Das<br />
heutige Stolberg ist ein<br />
Ort der Gegensätze –<br />
lebendige Vergangenheit<br />
neben modernem Ausbau,<br />
dichte Bebauung im<br />
Norden und eher dörflich<br />
im Süden, industriell und<br />
landschaftlich geprägte<br />
Gebiete liegen hier eng<br />
beieinander.<br />
Das Wahrzeichen der<br />
56 102-Einwohner*-Stadt,<br />
die mittelalterliche Burg,<br />
thront auf einem mächtigen Kalksteinfelsen oberhalb des Vichttals. Unterhalb der Burganlage<br />
liegt der in großen Teilen erhaltene historische Ortskern mit seinen einzigartigen<br />
Kupfer höfen, die noch heute Beleg sind für die Blütezeit der Stadt. Denn seit dem<br />
17. Jahrhundert haben ergiebige Eisenerz-, Zinkspat- und Galmei-Vorkommen Stolberg<br />
zu einem der wichtigsten europäischen Zentren der Messingherstellung werden lassen.<br />
Das Messing, früher auch „Gelbkupfer“ genannt, gab der Kupferstadt ihren Beinamen,<br />
den sie seit 2012 offiziell trägt. Dem Rohstoff Galmei verdankt Stolberg nicht nur seine<br />
Blüte während der Industrialisierung: In den nährstoffarmen, aber erzreichen Böden<br />
entwickelte sich eine einzigartige Flora, die bis heute erhalten ist und eine Besonderheit<br />
in unserer Region darstellt. Wer sich auf die Suche nach dem Galmei-Veilchen<br />
machen möchte, der sollte das Naturschutzgebiet rund um den Schlangenberg im Ortsteil<br />
Breinig besuchen. Auch die Dorfkulissen der Orts teile Alt-Breinig, Büsbach und Dorff<br />
vermitteln mit dem für die Region typischen Bruchsteinmauerwerk noch sehr viel<br />
Urtümliches.<br />
20
DIE ZUKUNFTSREGION<br />
Würselen – Stadt der Jungenspiele<br />
Würselen ist die einzige Stadt der <strong>StädteRegion</strong>, die keine Außengrenzen besitzt.<br />
Die 37 566 Einwohner* haben eine ganz besondere rheinländische Tradition bewahrt:<br />
die Jungenspiele, die zur Kirmes in jedem Stadtteil für traditionelles Ambiente sorgen.<br />
Im Frühjahr wählen die Junggesellen ihren Maikönig. Seine Königin wird in der Nacht<br />
zum 1. Mai bestimmt, wenn die Junggesellen singend durch ihre Ortsteile ziehen.<br />
Wie überall im <strong>Aachen</strong>er Norden wurde auch in Würselen Steinkohle abgebaut.<br />
1969 endete die Epoche mit der Schließung der Grube Gouley. Wegen seiner hervorragenden<br />
Lage direkt am Autobahnkreuz ist Würselen ein beliebter Standort für Unternehmen<br />
und Industrie geworden. Zudem ist der Flugplatz Merzbrück Flieger- und Segelsportvereinen<br />
die einzige Möglichkeit, um in der <strong>StädteRegion</strong> in die Luft zu gehen.<br />
Kulturinteressierten bietet die Burg Wilhelmstein ganzjährig einen Unter haltungsmix<br />
aus Musik, Kabarett, Comedy und Kinofilmen.<br />
Burg Wilhelmstein bietet ein<br />
vielseitiges Unterhaltungs -<br />
programm.<br />
*Quelle für alle Einwohnerzahlen in diesem Artikel: IT.NRW, Stand: 30.06.2014<br />
21
Stefan Schaum<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> international:<br />
drei Länder, drei Sprachen, fünf Kulturen<br />
22<br />
Wer bei den Sprachen der <strong>StädteRegion</strong> zu rechnen beginnt, der kann schnell ins<br />
Schleudern kommen. Denn da gibt es längst nicht bloß die eine Sprache. Vom Deutschen<br />
ist man rasch im Niederländischen und von da aus im Nu beim Französischen.<br />
Mal abgesehen vom flämischen Dialekt, der in Belgien vielfach gesprochen wird. Und<br />
ganz zu schweigen von der melodievollen Mundart eines waschechten Eifelers, eines<br />
Öchers und den vielen sprachlichen Feinheiten, die die Dörfer und Städte diesseits und<br />
jenseits der Grenzen sonst noch zu bieten haben. Und die Verständigung bei all der<br />
Vielfalt? Funktioniert. Bestens sogar. Denn nicht zuletzt ist die Sprache in der Region<br />
auch eine gemeinsame Sprache des Herzens.<br />
Es handelt sich um eine mitunter raue Herzlichkeit, gewiss. Denn was den heutigen<br />
Sprachgebrauch in der Region ausmacht, ist nicht zuletzt ein Resultat ihrer Bergbau -<br />
vergangenheit. Raue Schale, weicher Kern – was auf den Ruhrpott zutrifft, gilt auch für<br />
viele Menschen in der <strong>StädteRegion</strong>. Das Arbeiten unter Tage hat einige Begriffe hervorgebracht,<br />
viele Weisheiten und eine ganz eigene Art zu sprechen. Mitunter einfach,<br />
oft sehr direkt, aber dann auch wieder sentimental. Wenn zum Beispiel ein Alsdorfer<br />
sagt: „Leck mi am Oka“, dann ist das am Ende eine sehr emotionale Art, jemandem zu<br />
verstehen zu geben, dass er einem gerne mal den Buckel runterrutschen kann.<br />
Der besondere Sprachklang der <strong>StädteRegion</strong> ist längst auch auf den Bühnen<br />
präsent. Nicht nur Kabarettist Konrad Beikircher baut mit seiner Vorliebe für den Rhein -<br />
länder an sich und den Öcher im Speziellen des Öfteren dessen Dialekt in sein Programm<br />
ein. Auch der Alsdorfer Jürgen Beckers ist als Botschafter dieser typischen – oft<br />
weit jenseits aller grammatikalischen Genauigkeit angesiedelten – Sprache unterwegs.<br />
Dass der <strong>Aachen</strong>er „kalt hat“, wenn er friert, dass er gern mal „die Auto“ sagt statt<br />
„das Auto“ – all das spricht nicht zuletzt für seine Eigenständigkeit.<br />
In der Nähe der Grenze verwischen die Sprachbarrieren, hier geht es munter durcheinander.<br />
Viele deutsche Einflüsse finden sich beispielsweise im Kerkrader Dialekt<br />
namens „Kirchröadsjer Plat“, den ein Dialektverein liebevoll pflegt. Man weiß ihn halt zu<br />
schätzen, diesen Klang, der nur dort so klingt, wo sich viele Sprachen treffen und im Lauf<br />
der Jahrhunderte viele Begriffe von der einen in die andere Sprache eingeflossen sind.<br />
Kein Wunder, dass es in Vaals einen „Euro-Kiosk“ gibt, der genau an der Grenze zwischen<br />
Deutschland und den Niederlanden steht. Wer dort einkauft, der badet auch in Sprache,<br />
denn hier treffen Grenznachbarn aufeinander, die sich immer was zu sagen haben.<br />
Auch der Besucher, der zum ersten Mal in diese Region kommt, muss nicht fürchten,<br />
nicht verstanden zu werden oder sich nicht orientieren zu können. Viele Texte auf<br />
den Schildern, vor allem in den historischen Stadtkernen oder bei Sehenswürdigkeiten,<br />
sind ganz selbstverständlich auch in allen Sprachen der Grenznachbarn geschrieben.<br />
Denn dass die Vielfalt der Sprachen immer ein Gewinn ist, das weiß man in der Städte-<br />
Region sehr genau.
DIE ZUKUNFTSREGION<br />
Dreiländereck – drei Sprachen . . .<br />
23
Ulrich Kölsch<br />
Ein innovativer Wirtschaftsraum<br />
Der Rohstoff Kohle war in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> bis vor 40 Jahren der Garant der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung. Der Rohstoff der Zukunft heißt Wissen. Forschung und<br />
Wissenschaft sind in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> längst zum Impulsgeber für den struk -<br />
turellen Wandel geworden. Weltweit zählt die Region zu den Top Ten hinsichtlich der<br />
Dichte der Hochschul- und Forschungseinrichtungen. Das haben inzwischen auch große<br />
Konzerne erkannt, die Forschungsabteilungen hierher verlagert haben. Als Hightechstandort<br />
ist <strong>Aachen</strong> Drehscheibe für den Austausch von Ideen und Know-how. Seit<br />
Langem ist die <strong>StädteRegion</strong> Spitzenreiter für Spin-offs, das sind Ausgründungen technologieorientierter<br />
Unternehmen aus der Hochschule. Praxisnah und effektiv ist der<br />
Transfer zwischen Wissenschaft und Industrie organisiert.<br />
Die wichtigsten Säulen dieser Wissensregion sind: die Rheinisch-Westfälische Technische<br />
Hochschule (RWTH), die mit ihren 260 Instituten in neun Fakultäten deutschlandweit<br />
und international einen hervorragenden Ruf besitzt. Auch die Fachhochschule<br />
<strong>Aachen</strong> gehört zu den größten in Deutschland und genießt insbesondere in den Be -<br />
reichen Automobil sowie Luft- und Raumfahrt hohes Ansehen. Das Forschungszentrum<br />
Jülich ist die größte multidisziplinäre Forschungseinrichtung in Europa und konzentriert<br />
sich auf die Bereiche Energie, Gesundheit, Informatik und Umwelt.<br />
Wenn Beobachter der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> im Wettbewerb der europäischen Wirtschaftsräume<br />
eine günstige Prognose stellen, hängt das auch mit dem Zukunftskonzept<br />
und den weiteren Ausbauplänen der RWTH zusammen, die, wie nur wenige deutsche<br />
Universitäten, seit 2007 (bestätigt: 2012) an der Exzellenzinitiative teilnimmt. Das<br />
unterstreicht ihre Rolle als führende technische Universität, die durch den neuen Hochschul-Campus<br />
noch eine zusätzliche Dimension erhält. Ziel ist es, mit der Ansiedlung<br />
von Forschungseinrichtungen und entsprechenden Industrieunternehmen den Standort<br />
<strong>Aachen</strong> noch attraktiver zu machen. Vom Campus soll eine Strahlwirkung ausgehen, die<br />
die gesamte Region erfasst.<br />
Die Aufbruchstimmung und das Selbstbewusstsein dokumentiert sich auch in der<br />
Teilnahme der Region an der „Expo Real“, der größten europäischen Immobilienmesse<br />
in München. Am Stand „aachen1a“ zeigt die Region unter dem Motto „Drei Länder –<br />
ein Standort“ ihre Stärke: 21 Unternehmen, Organisationen und Institutionen aus der<br />
Euregio Maas-Rhein präsentieren das gesamte Dreiländereck als lohnenden Raum für<br />
Investitionen.<br />
Das gilt auch für junge Firmen. Denn im Umfeld der Hochschulen sind inzwischen<br />
viele Firmen gegründet worden, die eine erstaunliche Karriere aufzuweisen haben.<br />
Aixtron und FEV stehen dabei für viele andere. Diesen Spin-offs, aber auch allen anderen<br />
Neugründungen steht ein Beratungs- und Finanzierungsnetzwerk zur Seite, das<br />
Fortsetzung Seite 26 unten<br />
24
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Sparkasse <strong>Aachen</strong><br />
In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> verankert, zusammen mit ihren Partnern<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe auf den internationalen Finanzmärkten<br />
zu Hause, ist die Sparkasse <strong>Aachen</strong> der größte selbstständige Finanzdienstleister<br />
in der für Europa bedeutenden Wirtschaftsregion <strong>Aachen</strong>.<br />
Als Marktführer unterhält sie mit über 90 Geschäftsstellen das dich -<br />
teste Filialnetz aller kreditwirtschaftlichen Gruppen in der Städte -<br />
Region.<br />
Gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen bietet die Sparkasse ihren<br />
Kunden – sowohl Privat- als auch Firmenkunden – passgenaue Lö -<br />
sungen für alle Fragen auf dem Gebiet des Zahlungsverkehrs, der<br />
Finanzierungen, Geldanlagen, Immobilien und Versicherungen. So individuell<br />
wie die Beratungen, so umfangreich sind die Möglichkeiten<br />
der Kunden, die Sparkasse zu erreichen. Neben dem persönlichen<br />
Gespräch in den modern gestalteten Sparkassen-Geschäftsstellen<br />
wählen die Kunden jederzeit den für sie bequemsten Weg: Online-<br />
Banking und -Brokerage gehören dabei ebenso zum Angebot wie<br />
die Möglichkeit, Kredite online abzuwickeln.<br />
Auf einen Blick<br />
Leistungsspektrum:<br />
Gründungsjahr: 1834<br />
die komplette Bandbreite von<br />
Mitarbeiter: über 2300<br />
Finanzdienstleistungen, Anlageund<br />
Finanzierungsformen für<br />
Standorte:<br />
Privatkunden, Selbstständige<br />
über 90 Filialen<br />
und Unternehmen<br />
in der <strong>StädteRegion</strong> mit<br />
verlängerten Geschäftszeiten,<br />
montags und donnerstags<br />
bis 18:30 Uhr<br />
www.sparkasse-aachen.de<br />
Das Geschäftsmodell der Sparkasse <strong>Aachen</strong> ist auf Nachhaltigkeit und<br />
regionale Entwicklung ausgerichtet. Sie übernimmt Verantwortung in<br />
der Region: sei es die Kreditversorgung des Mittelstands, die Finanzierung<br />
neuer Arbeitsplätze und neuer Innovationen oder die Absicherung<br />
der privaten Haushalte mit individuellen und fair bepreisten Finanzprodukten.<br />
Damit leistet sie einen Beitrag für eine lebendige und liebenswerte<br />
<strong>StädteRegion</strong>.<br />
25
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1986<br />
Mitarbeiter: 254 weltweit,<br />
156 in Würselen<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Beschichtungsservice<br />
– Anlagentechnologie<br />
– Beschichtungskompetenz<br />
Standorte: Würselen, USA und<br />
China, weltweite Handelspartner<br />
www.cemecon.de<br />
CemeCon-Beschichtungen<br />
er möglichen, das maximale<br />
Leis tungspotenzial des Werk -<br />
zeugs auszuschöpfen.<br />
CemeCon AG<br />
CemeCon ist eines der erfolgreichsten Unternehmen im Bereich der<br />
Hochleistungsbeschichtung von Zerspanwerkzeugen und bietet dazu<br />
ein umfassendes Leistungsspektrum. Am Standort Würselen betreibt<br />
CemeCon mit ca. 40 Beschichtungsanlagen eines der größten Be -<br />
schich tungszentren für Zerspanwerkzeuge weltweit und ist darüber<br />
hinaus in den USA und in China mit Produk tionsstandorten und weltweit<br />
mit Lizenzpartnern vertreten.<br />
CemeCon ist Marktführer auf dem Gebiet der CVD-Diamantbeschichtungen.<br />
Diese innovativen Beschichtungen (z. B. CCDia ® oder HARDLOX)<br />
sind nur einige tausendstel Millimeter dünn. Bei Präzisionswerkzeugen<br />
steigt dadurch deren Leis tungsfähigkeit um ein Vielfaches.<br />
CemeCon entwickelt diese Beschichtungen und Verfahren, produziert<br />
und verkauft Anlagen und Produk tionseinrichtungen und bietet als einziges<br />
Unternehmen das Beschichten in dem weltgrößten Beschichtungszentrum.<br />
unter der Bezeichnung GründerRegion <strong>Aachen</strong> die Aktivitäten der einzelnen Anbieter<br />
bündelt. Förderwettbewerbe und Förderpreise wie AC² sollen die jungen Firmen stimulieren<br />
und ein Vorwärtskommen garantieren.<br />
Als zentrale Einkaufsstadt im Westen hat <strong>Aachen</strong> seine Position ausgebaut. Einen<br />
neuen Schwung erhoffen sich die Akteure vom spektakulären Aquis Plaza <strong>Aachen</strong>,<br />
einem gewaltigen Einkaufszentrum, das im Herbst 2015 mit 130 Geschäften auf einer<br />
Verkaufsfläche von 29 000 Quadratmetern an den Start gehen soll. Damit will <strong>Aachen</strong><br />
auch bei den Kunden aus Belgien und den Niederlanden, die schon jetzt in großer Zahl<br />
wegen des insgesamt günstigeren Preisniveaus nach Deutschland zum Einkaufen an -<br />
reisen, noch attraktiver werden. Auf die stark angestiegene Zahl der Touristen reagiert<br />
die Hotelbranche inzwischen mit einer Vielzahl von Neubauten. Auch für große Kongresse<br />
ist <strong>Aachen</strong> mit seiner reizvollen Altstadt ein beliebter Tagungsort.<br />
Was wäre eine Region ohne ein großes Erholungs- und Freizeitangebot. Auch hier<br />
kann das Dreiländereck punkten. Die deutsche Eifel und das belgische Hohe Venn<br />
liegen direkt vor der Tür. Die Eifel überzeugt nicht nur durch eine einzigartige Tal -<br />
sperren- und Waldlandschaft. Als touristische Renner haben sich der Nationalpark Eifel<br />
und der 313 Kilometer lange Wanderweg „Eifelsteig“ von <strong>Aachen</strong> nach Trier erwiesen.<br />
Wer eine schnellere Fortbewegung liebt, wählt die alte Vennbahnroute, die von <strong>Aachen</strong><br />
nach Troisvierges in Luxemburg führt. Mit ihren 125 Kilometern ist sie der längste<br />
Bahn trassenradweg in Europa.<br />
26
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1848<br />
Mitarbeiter: rund 240<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Blei<br />
– Bleilegierungen<br />
– Silber<br />
– Schwefelsäure<br />
– Kupfer-Bleistein<br />
– BERZELIT-Schlacke<br />
Zertifizierungen:<br />
DIN EN ISO 9001:2000<br />
DIN EN ISO 14001<br />
QS 9000<br />
VDA 6.1<br />
Unternehmenssitz: Stolberg<br />
www.berzelius.de<br />
BERZELIUS Stolberg GmbH<br />
BERZELIUS Stolberg steht für Blei- und Silberproduktion auf höchs tem<br />
Niveau. Mit modernster Technik, Innovationskraft und qualifizierten,<br />
motivierten Mitarbeiter/-innen hat das Stolberger Traditionsunter -<br />
nehmen diesen Status erreicht. Rund ein Drittel des in Deutschland entstehenden<br />
Bleis wird in Stolberg produziert und die Nachfrage steigt<br />
stetig. Pro Jahr verarbeitet BBH rund 270 000 Tonnen Vorstoffe, die u. a.<br />
Blei- und Edelmetallkonzentrate sowie industrielle Reststoffe enthalten.<br />
Das integrierte Produktionsverfahren erlaubt es, diese komplexen Materialien<br />
nachhaltig zu verarbeiten und die Metalle zurückzugewinnen. So<br />
schließt BERZELIUS Wertstoffkreisläufe und schont natürliche Ressourcen.<br />
Kessel in der Bleiraffination<br />
Die hochwertigen Metalle finden beispielsweise Einsatz im Bereich<br />
Energiespeicherung und Kommunikationstechnik. Die Herstellung von<br />
Schwefelsäure für die chemische Industrie rundet die Produktpalette<br />
ab.<br />
Das ehrgeizige Ziel der BERZELIUS Stolberg ist es, weiter zu wachsen<br />
und zählt dabei auf Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Somit ist BBH<br />
auch ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.<br />
QSL-Reaktor zur Bleigewinnung<br />
27
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1989<br />
Mitarbeiter: rund 100<br />
Anwendungen für:<br />
– Luft- und Raumfahrt<br />
– Motorsport<br />
– Prozesstechnik<br />
– Halbleiterindustrie<br />
– Lebensmittelindustrie<br />
– Medizintechnik<br />
Managementsysteme:<br />
– Qualitätsmanagementsystem<br />
für Luft- und Raumfahrt nach<br />
EN 9100<br />
– Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 9001<br />
– Umweltschutzmanagement -<br />
system nach DIN EN ISO<br />
14001<br />
Der Firmensitz in Herzogenrath<br />
www.cerobear.de<br />
Produkte:<br />
Keramikwälzlager<br />
Hybridwälzlager<br />
– Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem<br />
nach BS OHSAS 18001<br />
CEROBEAR GmbH<br />
Die CEROBEAR GmbH ist weltweit anerkannter Marktführer in der Entwicklung,<br />
Herstellung und im Vertrieb von Wälzlagern mit keramischen<br />
Komponenten. Diese Wälzlager sind Schlüsselprodukte für Industrien<br />
und Prozesse mit höchsten Anforderungen wie zum Beispiel die Luftund<br />
Raumfahrt, die Lebensmittelindustrie, die Prozesstechnik sowie<br />
den Motorsport.<br />
Gegründet 1989 als Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie,<br />
betreibt CEROBEAR in Herzogenrath mit über 100 hoch<br />
qualifizierten Mitarbeitern eine vollklimatisierte Hightechfertigung für<br />
maßgeschneiderte Präzisionswälzlager vom Prototypen bis hin zur<br />
Serie.<br />
Hohe Ansprüche und technische Kompetenz, kombiniert mit der<br />
beständigen Suche nach neuen Lösungen, machen CEROBEAR zu einem<br />
Innovationsmotor im Bereich der Wälzlagertechnik.<br />
Seit Juli 2013 ist CEROBEAR ein Unternehmen der global aufgestellten<br />
Minebea-Gruppe, einem der weltweit größten Hersteller von Präzi -<br />
sionsbauteilen und Elektronikkomponenten.<br />
Präzisionsvermessung der<br />
Laufbahn eines keramischen<br />
Kugellagers<br />
28
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1991<br />
Mitarbeiter: 30<br />
Standort: Baesweiler<br />
Produkte:<br />
– Dickenmesssysteme für<br />
Bänder und Platten<br />
– Ebenheitsmesssysteme<br />
– Nockenwellenprüfsysteme<br />
– Glasmessung<br />
– robotergeführte Messtechnik<br />
– Schienenmessung<br />
– Sonderanlagen<br />
– Lasersensoren<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Entwicklung und Herstellung<br />
der nokra-Lasersensoren<br />
– Planung und Fertigung der<br />
Anlagenelektrik<br />
– Entwicklung der Software und<br />
Algorithmen zur Steuerung<br />
und Bedienung der Mess -<br />
anlagen, zur Auswertung der<br />
Lasermessdaten sowie zur<br />
Visualisierung und Speicherung<br />
der Messergebnisse<br />
– Konstruktion und Montage der<br />
kompletten Anlagenmechanik,<br />
deren Inbetriebnahme und<br />
Service<br />
Zertifizierungen:<br />
– SGS Zertifikat 2013<br />
– DIN EN ISO 9001<br />
– OHSAS 18001<br />
www.nokra.de<br />
nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH<br />
nokra entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Lasermesssysteme<br />
zur automatischen Inline-Prüfung geometrischer Merkmale von Produkten<br />
der Automobil-, Glas- und Metallindustrie. Prüfobjekte sind<br />
Komponenten von Fahrzeugen, wie z. B. Nocken- und Kurbelwellen,<br />
Achs träger, Windschutzscheiben sowie Bänder und Platten in der Stahlund<br />
Aluminiumindustrie.<br />
Neben der Entwicklung und Produktion vertreibt nokra weltweit ihre<br />
eigenen Lasermesssysteme. nokra hat weit mehr als 200 Prüfsysteme<br />
installiert. In den Anlagen kommen über 2000 Lasersensoren zum<br />
Einsatz. Der Kundenkreis erstreckt sich von Deutschland über Europa<br />
bis zu den amerikanischen und asiatischen Industriestandorten.<br />
Kunden sind international agierende Automobilhersteller, Anlagen -<br />
bauer, Glashersteller sowie Stahl- und Aluminiumproduzenten.<br />
29
Philippen Gruppe – Ihr Partner für Abfallentsorgung und<br />
Tiefbaumaßnahmen in <strong>Aachen</strong><br />
Mit Gründung der Abbruchfirma Leo & Peter Philippen am 1. Februar<br />
1974 wurde der Grundstein für die späteren Firmen Philippen Entsorgung<br />
und Philippen Tiefbau gelegt.<br />
Bis zur Gründung der Philippen Tiefbau GmbH am 16. Januar 1976<br />
beschäftigte man sich weitestgehend mit Abbrüchen von Häusern und<br />
Instandsetzungsarbeiten von Straßen.<br />
Daran anschließend kamen Sanierungsarbeiten an Straßen und<br />
Kanälen, der Neubau von Straßen und Pflasterflächen sowie große<br />
Abbrucharbeiten. Der Einsatz von modernsten Geräten für den Tiefund<br />
Straßenbau, verbunden mit den Kenntnissen und Erfahrungen<br />
unserer Tiefbaumannschaft, komplettiert die herausragende Stärke in<br />
diesen Segmenten.<br />
Durch die zunehmende Nachfrage von Containerdienstleistungen entwickelte<br />
sich der Containerdienst, aus dem sich im Jahr 2000 die<br />
Philippen Entsorgung GmbH gründete. Die Kernaufgabe besteht in dem<br />
Befördern und Einsammeln von Abfällen.<br />
Das Leistungsspektrum beinhaltet die Stellung von Containern für<br />
Indus trie- und Gewerbekunden, für Städte, Gemeinden und Privat -<br />
kunden. Das Containersortiment hat die unterschiedlichsten Größen,<br />
die zum Einsatz kommen. Absetz- und Abrollcontainer in den Größen<br />
von 3 bis 40 Kubikmetern sowie Presscontainer und Behälter für den<br />
Um leer bereich decken die Erfassung der Abfälle ab.<br />
Mit Inbetriebnahme der Abfallverwertungsanlage auf unserem<br />
Betriebsgelände erweiterten wir unser Geschäftsfeld im Rahmen der<br />
Behandlung und dem Recycling von Abfällen. Hier werden die unterschiedlichsten<br />
Abfall arten angenommen. Bau- und Abbruchabfälle,<br />
Bauschutt, Papier, Holz- und Metallabfälle sind nur einige Beispiele aus<br />
unserem reichhaltigen An nahmekatalog.<br />
Die Philippen Entsorgung GmbH und die Philippen Tiefbau GmbH<br />
verfügen über eine moderne Transport- und Entsorgungslogistik sowie<br />
hoch entwickelte Baugeräte, um den immer höher werdenden<br />
Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.<br />
Kurz gesagt: Für Entsorgungs- und Tiefbauprojekte mit vielseitigen<br />
Ansprüchen ist der Name Philippen der richtige Ansprechpartner. Viele<br />
namhafte Referenzen belegen dies. Als anerkannter Entsorgungsfachbetrieb<br />
und präqualifiziertes Tiefbauunternehmen können sich die<br />
Kunden auf die Dienstleistungen des Spezialisten in den Bereichen<br />
Ent sorgung und Tiefbau verlassen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1974 bzw. 1976<br />
Mitarbeiter: insgesamt 40<br />
Leistungsspektrum:<br />
Philippen Entsorgung GmbH:<br />
– Befördern, Einsammeln und<br />
Recycling von Abfällen<br />
– Stellung von Containern für<br />
Indus trie- und Gewerbekunden,<br />
für Städte, Gemeinden<br />
und Privatkunden<br />
Philippen Tiefbau GmbH:<br />
–Tiefbau<br />
– Sanierungsarbeiten an<br />
Straßen und Kanälen<br />
– Neubau von Straßen<br />
und Pflasterflächen<br />
– große Abbrucharbeiten<br />
www.philippen.com<br />
30
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1997<br />
Mitarbeiter: ca. 40<br />
Produkte: Cosmeceuticals,<br />
Biokosmetik, Wellness & Spa:<br />
insgesamt mehr als 250 Verkaufs-<br />
und Kabinenprodukte<br />
speziell für die Kosmetikerin<br />
Unternehmenssitz:<br />
Oberforstfach, <strong>Aachen</strong><br />
Export: in über 80 Länder<br />
www.janssen-cosmetics.com<br />
Die Geschäftsführung des Unternehmens<br />
aus Oberforstfach<br />
Janssen Cosmetics<br />
Im Jahr 1997 von Walther und Elka Janssen gegründet, steht Janssen<br />
Cosmetics für Premium-Qualität, Innovation und einzigartige Wirkstoffkombinationen<br />
mit nachweisbarem Effekt.<br />
Mit Janssen Cosmetics wurden in Deutschland erstmals Formulierungen<br />
als Cosmeceuticals vermarktet und somit eine außergewöhnliche<br />
Systempflege entwickelt, die den Übergang zwischen reiner Schönheits-<br />
und wissenschaftlich fundierter Hautpflege ermöglicht.<br />
Die Marke Janssen Cosmetics hat sich weltweit als Institutsmarke<br />
etabliert. Das Sortiment umfasst mehr als 250 Verkaufs- und Kabinenprodukte<br />
speziell für die Kosmetikerin.<br />
Trotz der Internationalität ist Janssen Cosmetics ein <strong>Aachen</strong>er Familienunternehmen<br />
mit großem Herz für das Dreiländereck Deutschland,<br />
Belgien und die Niederlande. Das Unternehmen wird in zweiter Generation<br />
von den Söhnen Reinhard und Ulrich Janssen geleitet.<br />
31
Rangee liefert Endgeräte, die<br />
Zugriff auf serverbasierte Desktops<br />
und Anwendungen ermöglichen.<br />
Handwerkliches Geschick ver bin -<br />
det Ästhetik und Funktionalität<br />
mit einzigartiger Qualität.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2004<br />
Mitarbeiter: 15<br />
Leistungsspektrum:<br />
Technologie, Hardware,<br />
Speziallösungen,<br />
Managementlösungen<br />
Zertifizierungen und<br />
Mitgliedschaften: BITMi,<br />
Software made in Germany,<br />
DIN EN ISO 9000, WEEE<br />
Partnerschaften:<br />
Citrix Systems Inc.<br />
VWware Inc.<br />
Mircrosoft Inc.<br />
Ericom Software Inc.<br />
2X Software Ltd<br />
ThinPrint AG<br />
H+H Software GmbH<br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
www.rangee.com<br />
Rangee GmbH<br />
Als die Rangee GmbH im Jahr 2004 gegründet wurde, lag der Fokus<br />
des Unternehmens auf einer linuxbasierten Firmwareentwicklung.<br />
Diese diente als Basis für zuverlässige und funktionelle Thin Clients, die<br />
als PC-Ersatz für den Zugriff auf serverbasierte Desktops und Anwendungen<br />
genutzt werden.<br />
Die Bandbreite der angebotenen Hardwarelösungen ist in diesem<br />
Markt einzigartig: Vom PC-Stick, mit dem man bestehende PCs schnell<br />
und einfach umrüsten kann, über Terminals für unterschiedlichste Einsatzzwecke<br />
bis hin zu mobilen Lösungen mit Unterstützung für VPN<br />
und UMTS können alle Desktopbereiche abgedeckt werden.<br />
Im Jahr 2008 wurde das Produktangebot um eine intuitive webbasierte<br />
Managementsoftware erweitert, den Thin Client Management Server<br />
(TCMS).<br />
Seit 2012 ist die Rangee GmbH Teradici-Partner und kann als solcher<br />
auch im wachsenden Markt für VDI-Lösungen mit VMware ideal geeignete<br />
Clientlösungen anbieten.<br />
Neue Strategien wie Bring-your-own-Device (BYOD) verlagern den<br />
Aufgabenschwerpunkt in der IT. Die Aufgabe im Desktopbereich der IT<br />
wird daher künftig lauten, dem Anwender auf einem zugelassenen<br />
Endgerät die für ihn freigegebenen Anwendungen bereitzustellen.<br />
Hier zu wird Rangee auch künftig die besten Werkzeuge liefern.<br />
32
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
ISATEC GmbH:<br />
Langjähriges Know-how, gute Ideen – perfekt kombiniert<br />
Im Jahr 1990 durch Dr.-Ing. E. A. Werner gegründet, hat sich die ISATEC<br />
GmbH als unabhängiger Engineering-Dienstleister auch international<br />
am Markt etabliert.<br />
In 25 Jahren und über 2000 Projekten haben wir unsere „Kreativ-<br />
schmiede“ zum Garant für außergewöhnliche Hightech-Lösungen rund<br />
um Mobilität, Energie, Forschung, Anlagenbau, Consulting und Gut -<br />
achten perfektioniert.<br />
So greifen wir zwar nicht nach den Sternen, entwickeln aber Detektoren<br />
zur Messung kleinster Teilchen im Weltraum oder optimieren zum<br />
Beispiel die Mechanismen von Kleingeräten bis hin zu komplexen<br />
Fertigungsmaschinen oder Antriebssystemen.<br />
Möglich macht dies der Synergieeffekt unterschiedlichster Disziplinen<br />
wie Werkstofftechnik, Mechatronik, Sensorik etc. Jahrzehntelange Pro -<br />
jekt erfahrung der ISATEC GmbH bedeutet verlässliche Kosten-Nutzen -<br />
Auf stellung im Vorfeld eines Projekts, termingerechte Bearbeitung<br />
auch von ungewöhnlichen, komplexen Aufgaben, zielgerichtete<br />
Entwick lungen, zuverlässige Produkte, reduzierte Prototypphasen, verbesserte<br />
Pro duktionstechniken und minimierte Produktkosten.<br />
Mit den Entwicklungen für das Branchen:<br />
AMS-Experiment (Alpha Mag - – Automobilindustrie<br />
netic Spectrometer) ist die ISS – Schienenverkehrindustrie<br />
die derzeit „entfernteste Außen - – Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
stelle“ der ISATEC.<br />
– Metall- und Kunststoffindustrie<br />
– Textil-/Faserindustrie<br />
– Elektroindustrie<br />
Auf einen Blick<br />
– Medizin- und Sicherheits tech n i k<br />
Gründungsjahr: 1990<br />
– Mess- und Analysetechnik<br />
Mitarbeiter: über 30<br />
– Industriegasunternehmen<br />
– Zulieferer für Stahl-, Anlagenund<br />
Maschinenbau<br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
– Forschungszentren und<br />
www.isatec-aachen.de<br />
Hochschulen<br />
Fundiertes Know-how und die Flexibilität in der Beantwortung von Aufgabenstellungen<br />
– ob bei langfristig zu planenden Aktivitäten oder zeit -<br />
kritischen Einsätzen, ein unbefangener Blick auf neue Projekte und vor<br />
allem eine Geschäftsbeziehung, die auf Vertrauen und Langfristigkeit<br />
angelegt ist, zeichnen das interdisziplinäre und einmalige Team aus.<br />
33
Ulrich Kölsch<br />
Idealer Standort für Verkehr und Logistik<br />
Geografisch befindet sich die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> in einer ausgesprochenen Randlage.<br />
Dennoch hat sie es verstanden, dieses Handicap in einen Vorteil umzumünzen. Die<br />
Nähe zu den nationalen und internationalen Wirtschaftszentren in Deutschland und<br />
Europa ist ein Pfund, mit dem die im Bereich Logistik tätigen Unternehmen kräftig<br />
wuchern können. Schließlich wohnen rund 55 Millionen Menschen in einem Umfeld,<br />
das sich von <strong>Aachen</strong> aus in vier Stunden erreichen lässt.<br />
Kein Wunder, dass die Logistik in den letzten Jahren eine kräftige Aufwärtsentwicklung<br />
aufweisen kann. Nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammer <strong>Aachen</strong><br />
beschäftigt die Branche in der Region 32 765 Mitarbeiter. Davon entfallen 14 505<br />
Beschäftigte auf die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>. Für den Arbeitsmarkt ist dabei besonders<br />
wichtig, dass in der Logistik auch weniger qualifizierte Mitarbeiter einen Job finden, die<br />
sonst nur schwer zu vermitteln sind.<br />
Als wichtiger Impulsgeber für die Branche hat sich die sogenannte Kontraktlogistik<br />
entwickelt. Im Rahmen des Supply-Chain-Managements versteht man darunter eine<br />
langfristige arbeitsteilige Kooperation zwischen einem Hersteller oder Händler von<br />
Gütern und einem Logistikdienstleister. Längst geht es dabei nicht mehr allein um den<br />
Transport der Waren von A nach B. Der Logistiker übernimmt neben der Lagerung auch<br />
Konfektionierung und Distribution der Güter. Die Kontraktlogistik bietet vor allem mittelständischen<br />
Anbietern neue Chancen, da sie durch kurze Entscheidungswege, Flexi -<br />
bilität, Qualität und Pünktlichkeit gegenüber großen Transportkonzernen im Vorteil sind.<br />
In der Region haben sich in der Nähe der Autobahnen große Distributionszentren<br />
gebildet, so etwa in Aldenhoven oder Hückelhoven. Je nach Produzent stellen die<br />
Logis tiker dort automatische Ersatzteillager, Spezialabteilungen für Gefahrgut oder<br />
temperaturgeregelte Lager zur Verfügung.<br />
Das deutsch-niederländische Gewerbegebiet Avantis, das sich zeitweise recht<br />
zögerlich entwickelte, hat jetzt durch die großflächige Ansiedlung von zwei Logistikern<br />
einen entscheidenden Impuls erhalten. Beobachter rechnen damit, dass noch weitere<br />
Branchenvertreter folgen werden.<br />
Wenn der Hauptgeschäftsführer der IHK <strong>Aachen</strong>, Michael F. Bayer, sagt: „Die Logistik<br />
gehört zu den wachstumsstarken Branchen in unserer Region“, führt er vor allem die<br />
starke Verknüpfung mit den ZARA-Häfen (Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen)<br />
an. Diese Hinterlandverkehre laufen zum Teil auch über die Region <strong>Aachen</strong>. In<br />
Zukunft wird es darauf ankommen, durch zusätzliche Logistikflächen für hafenaffine<br />
Betriebe mehr regionale Wertschöpfung zu generieren.<br />
34
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Mit ihrer guten Autobahnanbindung spielt die Logistik -<br />
branche in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> eine große Rolle.<br />
35
Bestens angebunden –<br />
der Hauptbahnhof in <strong>Aachen</strong><br />
Eine Prognose der rheinischen Industrie- und Handelskammern geht von einem<br />
rasanten Anstieg des Seehafenhinterlandverkehrs aus. In den ZARA-Häfen dürfte der<br />
Güterumschlag von derzeit 763 Millionen Tonnen auf 1240 Millionen Tonnen im<br />
Jahr 2030 zunehmen. Im grenzüberschreitenden Güterverkehr Belgien/Niederlande/<br />
Deutschland soll der Prognose nach die Zahl der Güterzüge bis 2025 von derzeit 249<br />
auf 525 ansteigen. Die Anzahl der Lkws soll im gleichen Zeitraum von derzeit rund<br />
36 000 auf knapp 80 000 Einheiten wachsen. Ohne entsprechende Infrastrukturmaßnahmen<br />
ist dieses Wachstum in Zukunft nicht zu bewältigen.<br />
Zukunftsfragen der Logistik werden in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> auch wissenschaftlich<br />
behandelt. Im Cluster Logistik auf dem Campus der RWTH <strong>Aachen</strong> haben sich jetzt<br />
schon über 40 Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengefunden. Federführend<br />
ist das FIR an der RWTH – eine Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der<br />
Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. Im Cluster Logistik steht die Erforschung<br />
und Gestaltung komplexer Systeme sowie die Beschleunigung von Innovationen<br />
im Mittelpunkt. Das Spektrum der Teilnehmer aus der Wirtschaft reicht von Großunternehmen<br />
wie Bosch Rexroth AG oder Lufthansa bis zur Lebenshilfe <strong>Aachen</strong> Werkstätten<br />
& Service GmbH, einem Sozialunternehmen für Menschen mit Behinderung. Wolfgang<br />
„Tim“ Hammer, Chef des gleichnamigen <strong>Aachen</strong>er Unternehmens, begründet sein<br />
Engage ment beim Cluster Logistik: „Durch unsere Teilnahme erhalten wir Zugang zu<br />
Wissen, das wir sofort umsetzen können.“<br />
36
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1860<br />
Mitarbeiter: 40<br />
Standorte:<br />
Stolberg (Logistikzentrum<br />
und Verwaltung/Werk 1) und<br />
Eschweiler (Lager/Werk 2)<br />
www.peter-krings.de<br />
Peter Krings – Full Service von<br />
der Beratung bis zum Versand<br />
Peter Krings GmbH & Co. KG –<br />
Export- & Schwergutverpackung – Lager- & Versandlogistik<br />
Seit der Gründung vor 155 Jahren hat sich die Peter Krings GmbH &<br />
Co. KG zu einem kompetenten Partner in der Herstellung von Exportverpackungen<br />
und Durchführung von Verpackungsdienstleistungen entwickelt.<br />
Unsere Kernkompetenzen haben wir den Wünschen unserer<br />
Kunden angepasst und zu einem Full Service-Programm ausgeweitet.<br />
In unserem breit gefächerten Dienstleistungsbereich bieten wir Logis tikund<br />
Verpackungsdienstleistungen inklusive Lkw-Verladung und Con tainer -<br />
stauarbeiten, Lagerbewirtschaftung in zwei Werken auf 25 000 beheiz -<br />
barer Hallen- und 25 000 Quadratmetern Freifläche mit Kran kapazitäten<br />
von bis zu 40 Tonnen sowie diverse Packmittel und Kartonagen.<br />
Hohe Flexibilität unserer Produktionszeiten und Termintreue stehen im<br />
Einklang mit hervorragender Qualität. Unser geschultes Personal sorgt<br />
für die Sicherheit Ihrer hochwertigen Güter unter Einhaltung komplexer<br />
Versandbestimmungen.<br />
Hierfür stehen die Mitgliedschaft im HPE (Bundesverband Holzpack -<br />
mittel, Paletten, Exportverpackung e. V.) sowie in dessen Fachgruppe<br />
„HPE-Certified Custom Packaging“ mit der laufenden Nummer 63.<br />
Neben der Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008 durch den TÜV<br />
Rheinland erhielt das Unternehmen Peter Krings 2009 zusätzlich die<br />
Zertifizierungen durch den BFSV Hamburg für Schwergutverpacker und<br />
2013 zum „Reglementierten Beauftragten“ durch das Luftfahrtbundesamt<br />
(LBA).<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Export- und Schwergut -<br />
verpackung mit und<br />
ohne Korrosionsschutz<br />
– Verpacken in Kisten, auf<br />
Transportböden und -schlitten<br />
– Holz- und Stahlkonstruktionen<br />
– Luft- und Seefracht versand<br />
– schwimmende und mitge<br />
nommene Verpackungen<br />
– Gefahrgutverpackung<br />
nach ADR/IMDG<br />
– Lkw-Verladungen und<br />
Ladungssicherung<br />
– Einlagerung und<br />
Kommissionierung<br />
– Lieferung von Packhilfsmitteln<br />
– Speditionsleistungen in Zu -<br />
sammenarbeit mit Logistikern<br />
37
Ulrich Kölsch<br />
Eine Region steht unter Strom:<br />
Elektromobilität<br />
„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ Man könnte meinen, der<br />
französische Schriftsteller Victor Hugo habe diesen Satz auf die Elektromobilität<br />
gemünzt, denn nachhaltige Mobilität ist zur großen gesellschaftlichen Herausforderung<br />
unserer Zeit geworden und zu einem Kernthema der Automobilindustrie. Die Elektromobilität<br />
gilt als vielversprechender Ansatz, um strenge Emissionsauflagen bei gleichzeitig<br />
steigendem städtischem Verkehr zu erfüllen.<br />
Die Region <strong>Aachen</strong> ist mit einer Vielzahl von Akteuren bundesweit zu einem<br />
Zentrum der Elektromobilität geworden. Allein im Bereich der RWTH <strong>Aachen</strong> sind es<br />
über 30 Institute, die sich mit Komponenten, Integration, Produktion und Infrastruktur<br />
der kommenden automobilen Generation befassen. Die Geschäftsstelle Elektromobilität<br />
der RWTH bündelt und synchronisiert die einzelnen Aktivitäten. Auch an der Fachhochschule<br />
<strong>Aachen</strong> arbeiten Entwicklungsteams fachbereichsübergreifend an der großen<br />
Aufgabe.<br />
Am deutschlandweit einzigartigen Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility<br />
Components“ der RWTH sollen Studierende die Produktion von Batterien, elektrischen<br />
Antriebssträngen und die Montageprozesse von Elektrofahrzeugen erlernen. Personell<br />
und inhaltlich steht der Lehrstuhl in Verbindung mit dem Zentrum für Elektromobil-<br />
Produktion (ZEP) auf dem Campus der Hochschule. „Aufgrund dieser Konstellation ist es<br />
uns möglich, eine praxisnahe Ausbildung zum neuesten Stand der Produktionstechnik<br />
zu gewährleisten“, sagt Lehrstuhlinhaber Professor Achim Kampker.<br />
Im Endausbau besteht das ZEP aus einer sogenannten Anlauffabrik, einem Elektromobilitätslabor<br />
(E-Lab) und einer Demonstrationsfabrik. Das ZEP soll sich zwischen<br />
Forschung und Produktion positionieren und zum Wissenstransfer aus der Hochschule<br />
beitragen. In dem neuen Zentrum können Unternehmen ihre Prototypen entwickeln<br />
und testen.<br />
Zum unbestrittenen Leuchtturmprojekt für die Elektromobilität in der Region <strong>Aachen</strong><br />
hat sich der StreetScooter entwickelt. Bereits 2010 fanden sich Professoren der RWTH,<br />
vorwiegend aus dem Umfeld des WZL (Werkzeugmaschinenlabor), zusammen, um eine<br />
Vision zu realisieren: der Elektroantrieb als Weg in die Zukunft zu einem bezahlbaren<br />
Preis. Inzwischen entwickelt und produziert die StreetScooter GmbH am Standort<br />
<strong>Aachen</strong> Elektrofahrzeuge für Kurzstreckeneinsatz im urbanen Umfeld. Das Modellspektrum<br />
reicht vom E-Bike über Kleinwagen bis zu Transportern. Rund 80 mittelständische<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben sich in dem StreetScooter-Konsor -<br />
tium zusammen gefunden, um die neue Fahrzeuggeneration auf die Räder zu stellen.<br />
38
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
„Hier entsteht die Autoindustrie der Zukunft“, freute sich RWTH-Prorektor Professor<br />
Malte Brettel, als die NRW-Landesregierung 2014 die StreetScooter GmbH mit der<br />
Auszeichnung „Ort des Fortschritts“ bedachte.<br />
Kommunale Einrichtungen, Logistikdienstleister und andere Unternehmen setzen<br />
auf die StreetScooter-Modelle im Rahmen ihrer Flottenlösungen im Bereich der E-Mobilität.<br />
So wurden für die Deutsche Post AG auf die besonderen Bedürfnisse des Unter -<br />
nehmens ausgelegte Elektrofahrzeuge entwickelt und gebaut, die inzwischen im Raum<br />
Bonn im Einsatz sind.<br />
Die StreetScooter GmbH hat nicht nur der Elektromobilität in der Region einen kräftigen<br />
Impuls gegeben, sondern auch dem aufgegebenen Standort des Eisenbahnherstellers<br />
Bombardier in <strong>Aachen</strong>. In die alten Werkshallen zog mit der StreetScooter-Fertigung<br />
bei der Talbot Services GmbH wieder neues Leben ein. „Wenn man bedenkt, dass wir<br />
Ende 2012 mit der Belegschaft um den Erhalt des Talbot-Standorts gekämpft haben und<br />
nun in der gleichen Werkshalle hoch innovative Fahrzeuge entgegennehmen dürfen,<br />
dann ist das ein bewegender Moment“, sagte Städteregionsrat Helmut Etschenberg<br />
2014, als die ersten Elektrofahrzeuge ausgeliefert wurden, die künftig für die Städte -<br />
Region fahren. Mit ihrer Bestellung von 100 Fahrzeugen wollten die <strong>StädteRegion</strong><br />
<strong>Aachen</strong>, die Sparkasse und die Stadt <strong>Aachen</strong> damit zugleich ein Signal setzen. Zwar<br />
sind die Stückzahlen der neuen <strong>Aachen</strong>er Autofabrik noch bescheiden, aber schon bald<br />
könnte die Produktion auf mehrere Tausend Einheiten ansteigen.<br />
Der StreetScooter – eine Entwicklung<br />
aus der <strong>StädteRegion</strong> –<br />
ist bereits vielfältig im Einsatz.<br />
39
Im deutsch-niederländischen<br />
Gewerbegebiet AVANTIS<br />
entsteht ein Testzentrum für<br />
Elektrofahrzeuge.<br />
Auch die Deutsche Post zieht mit. Der weltgrößte Logistikdienstleister errichtet im<br />
deutsch-niederländischen Gewerbegebiet zwischen <strong>Aachen</strong> und Heerlen auf einer<br />
Fläche von 20 000 Quadratmetern ein Testzentrum für Elektrofahrzeuge. Aber nicht nur<br />
die StreetScooter-Modelle sollen dort getestet werden, sondern auch „weitere innova -<br />
tive Zustellkonzepte“.<br />
Mit der unerwarteten Entscheidung der Deutschen Post vom Dezember 2014, die<br />
StreetScooter GmbH als hundertprozentige Tochter zu erwerben, dürfte der Ausbau der<br />
Elektromobilität in der Region <strong>Aachen</strong> jetzt endgültig gesichert sein. Der Post-Vorstand<br />
hatte zuvor angekündigt, der Konzern werde seine gesamte Zustellung „unter Strom<br />
setzen“. Weiter hieß es, die Post wolle dabei auch insgesamt 20 000 StreetScooter einplanen.<br />
Zunächst soll die Produktion auf 5000 Einheiten pro Jahr hochgefahren werden.<br />
Anschaulicher könnte der Strukturwandel in der Region <strong>Aachen</strong> wohl kaum sichtbar<br />
werden: Dort wo bis 1992 noch bis zu 4000 Bergleute einfuhren, um jährlich 1,2 Mil -<br />
lionen Tonnen Steinkohle zu fördern, entstand auf dem Gelände der ehemaligen Zeche<br />
Emil Mayrisch am Fuß einer riesigen Abraumhalde in zwei Bauabschnitten das<br />
Aldenhoven Testing Center. Das ATC ist eine Tochter der RWTH <strong>Aachen</strong> und des Kreises<br />
Düren. Seitens der RWTH sind die Institute für Kraftfahrzeuge (ika), für Verbrennungs-<br />
40
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Imperia Gesellschaft für angewandte Fahrzeugentwicklung mbH<br />
Imperia ist ein Hightechunternehmen, das im Automobilbereich um -<br />
fassende Ingenieurdienstleistungen für die Karosserieentwicklung an -<br />
bietet – das Spektrum reicht vom Einzelbauteil über die gesamte Fahrzeugkarosserie<br />
bis hin zu neuartigen automobilen Leichtbaulösungen –<br />
von der Großserie bis zum visionären Fahrzeugprojekt. Kurz gesagt:<br />
von der klassischen Ingenieurdienstleistung bis hin zu Forschung und<br />
Entwicklung in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen.<br />
Namhafte Automobilhersteller und Zulieferer aus der nationalen und<br />
internationalen Fahrzeugindustrie vertrauen auf die fach liche Kom pe -<br />
tenz von Imperia. Unser Team, das aus erfahrenen und hoch qua li fi zier -<br />
ten Ingenieuren besteht, findet für jede Aufgabe eine maß ge schnei -<br />
derte und wirtschaftliche Lösung, sei es mit unseren haus eigenen<br />
Technologien, sei es mit exklusiv für unsere Kunden entwickelten<br />
Lösungen. Unser oberstes Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Kunden<br />
die Zukunft des Automobilbaus aktiv mitzugestalten.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1998<br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
www.imperia.info<br />
Mit dem UrbE® (urban-electricvehicle)<br />
– vom Golf „Green“ auf<br />
die Straße<br />
Leistungsspektrum: Ingenieurdienstleistungen<br />
für Karosserieentwicklung<br />
im Automobilbereich,<br />
Projektmanagement, Konstruk -<br />
tion, Berechnung/Simulation,<br />
Benchmark, Versuch, Methoden/<br />
Werkstoffe, Consulting<br />
kraftmaschinen (VKA) und für Regelungstechnik (IRT) beteiligt. Das ATC verfügt neben<br />
der Fahrdynamikfläche über einen Ovalkurs, eine Brems- und Schlechtwegstrecke,<br />
einen Handlingkurs und einen Steigungshügel. Das Besondere an dem Testzentrum: Es<br />
ist offen für kleine und mittlere Unternehmen, die Forschungen auf dem Gebiet der<br />
Mobilität durchführen wollen. Möglich sind auch Versuche hinsichtlich des künftigen<br />
europäischen Galileo-Satellitensystems. Sechs Sendestationen simulieren die Galileo-<br />
Signale, die die Testfahrzeuge empfangen können.<br />
Auch ohne die Elektromobilität ist die Region <strong>Aachen</strong> im Bereich der Automobiltechnik<br />
in Nordrhein-Westfalen führend. Rund 200 Unternehmen mit insgesamt 15 000<br />
Mitarbeitern befassen sich damit. Konzentriert ist der automotive Sachverstand der<br />
Region in dem 2001 gegründeten Netzwerk CAR. Das steht für Competence Center<br />
Automotive Region <strong>Aachen</strong> und zählt inzwischen rund 60 Mitglieder. Das Spektrum<br />
reicht vom renommierten Institut für Kraftfahrzeuge (ika) bis zum Reifenhersteller<br />
Continental. CAR will den Mitgliedern eine Informationsplattform bieten, um gemein -<br />
same Synergie- und Kooperationspotenziale zu erschließen. Den Anspruch des Netzwerks<br />
formuliert der CAR-Vorsitzende und ika-Chef Professor Lutz Eckstein: „Wir können<br />
alles produzieren rund ums Auto – und vor allem im Auto, was fast noch wichtiger ist.“<br />
41
Helga Hermanns<br />
Erfolgreiche Ernährungsindustrie –<br />
Printen und andere Verführungen<br />
1688 erhält der Bäckermeister Henry Lambertz die Erlaubnis, am <strong>Aachen</strong>er Markt ein<br />
Backhaus zu eröffnen. In seiner Backstube mischt er aus Anis, Zimt, Honig, Mehl, Kandis<br />
und Puderzucker einen Lebkuchenteig. Er wird ausgerollt und dann in eine Form<br />
gepresst. „Prenten“ sagte man dazu im Altdeutschen. Vermutlich entstand so der Name<br />
Printe und damit ein Wahrzeichen der Stadt <strong>Aachen</strong>.<br />
Über der Eingangstüre des Gründer-Geschäfts von Henry Lambertz schwebte damals<br />
eine Sonne. Sie ist bis heute das Markenzeichen der <strong>Aachen</strong>er Printen- und Schoko -<br />
ladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG. Die Assoziation mit dem französischen<br />
Sonnenkönig war durchaus gewollt. Denn Henry Lambertz war Hoflieferant für den<br />
preußischen König. Und die Printen waren auch an den Höfen im benachbarten Belgien<br />
und in den Niederlanden sehr gefragt. Auch wenn die Printe seit rund 30 Jahren in<br />
Supermarktregalen steht: Ihr haftet immer noch etwas Elitäres an. Nicht zuletzt weil<br />
Printen als offizielle Geschenke der deutschen Regierung bei Staatsbesuchen überreicht<br />
werden und so weltweit Werbung machen für die Stadt <strong>Aachen</strong> und ihre alte Hand -<br />
werks tradition. Der Gewürzkuchen aus <strong>Aachen</strong> wurde inzwischen sogar durch eine<br />
europaweite Herkunftsangabe geschützt. Das Unternehmen Lambertz ist ein erfolg -<br />
reicher Gebäckhersteller, dessen Umsätze seit Jahren kontinuierlich steigen – 2013/14<br />
auf 585 Mio. Euro. Neben den Saisonprodukten wie Printen und Spekulatius wird auch<br />
Ganzjahresgebäck produziert.<br />
Natürlich ist Lambertz nicht die einzige <strong>Aachen</strong>er Printenmarke. Sie ist aber mit<br />
Abstand die älteste. Ein ebenfalls sehr bekannter Name in <strong>Aachen</strong> ist die Printenbäckerei<br />
Nobis, gegründet 1858. Sie erhielt 2014 die Auszeichnung „Meister.Werk.NRW“ für die<br />
Entwicklung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Mehrwerten in der Region.<br />
Unter anderem ist Nobis Mitglied der Regionalmarke Eifel, um damit regionale Pro -<br />
dukte zu fördern und einen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz zu<br />
leisten, indem unnötige „food miles“ verhindert werden. 1872 eröffnete Bäckermeister<br />
Wilhelm Kinkartz eine Bäckerei an der Hotmannspief – einem bekannten <strong>Aachen</strong>er<br />
Denkmal in der Innenstadt. Das Unternehmen gehört seit 1999 zur Lambertz-Gruppe,<br />
der Markenname Kinkartz blieb jedoch erhalten. Kurz vor der Jahrtausendwende entstand<br />
1896 die Printenbäckerei Drouven, bis heute ein Familienbetrieb. Das Stammhaus<br />
am Büchel nahe dem <strong>Aachen</strong>er Rathaus ist heute noch in Betrieb. 1912 folgte schließlich<br />
die Printenbäckerei Klein. Sie ist eine beliebte Anlaufstelle für Besuchergruppen aus<br />
42
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Deutschland, Belgien und den Niederlanden, die sich in der Backstube die Printen -<br />
herstellung ansehen können. Im kleinen Museum erhalten sie einen Überblick über die<br />
Geschichte der <strong>Aachen</strong>er Printe.<br />
Doch <strong>Aachen</strong> hat als Standort der Ernährungsindustrie noch viel mehr zu bieten. Nur<br />
einen Steinwurf entfernt von der Schokoladenfabrik Lambertz produziert die Firma Lindt<br />
& Sprüngli feinste Pralinen und Schokolade. Die Ursprünge gehen zurück bis ins Jahr<br />
1857. Damals begann Leonhard Monheim am <strong>Aachen</strong>er Hühnermarkt mit der Herstellung<br />
von Schokolade. 1903 wurde dann die Fabrik an der Süsterfeldstraße eröffnet.<br />
1935 schloss das Schweizer Unternehmen Lindt & Sprüngli Zürich einen Lizenzvertrag<br />
mit der Leonhard Monheim AG. 1988 übernahm Lindt & Spürngli dann die gesamte<br />
Produktion in <strong>Aachen</strong>. Hier werden in erster Linie Hohlkörper produziert, etwa der Gold -<br />
hase und der Weihnachtsmann. Die Produkte werden von <strong>Aachen</strong> aus an Kunden in<br />
aller Welt geliefert. In Deutschland konnte die Lindt & Sprüngli GmbH im Jahr 2013<br />
ihren Umsatz nach eigenen Angaben um 7,5 Prozent auf rund 407 Mio. Euro steigern.<br />
Leckereien aus der Städte -<br />
Region <strong>Aachen</strong> sind weltweit<br />
bekannt.<br />
43
44<br />
Printen, Gebäck, Schokolade – <strong>Aachen</strong> ist bekannt für Süßes. Das gilt auch für die<br />
Produkte der Firma Zentis. Sie gehört zu Europas führenden Unternehmen bei der<br />
Fruchtverarbeitung. Das Original <strong>Aachen</strong>er Pflümli, Nusspli oder eine der leckeren<br />
Konfitüren sind heute auf vielen deutschen Frühstückstischen zu finden und auch im<br />
Ausland sehr beliebt. Dabei machten die Fruchtaufstriche im Jahr 2013 nur 14 Prozent<br />
des Gesamtumsatzes von fast 750 Mio. Euro aus. Der weitaus größte Anteil, nämlich<br />
70 Prozent, fiel auf die Milchindustrie. Denn Zentis beliefert große Molkereien unter<br />
anderem mit Fruchtzubereitungen für Joghurts. Am Standort <strong>Aachen</strong> beschäftigt Zentis<br />
1300 Mitarbeiter. Damit ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber in der<br />
<strong>StädteRegion</strong>.<br />
Der Grundstein für das Traditionsunternehmen Zentis liegt nur einige Gehminuten<br />
vom <strong>Aachen</strong>er Dom entfernt. Am Adalbertsteinweg eröffnete Franz Zentis 1893 seinen<br />
Kolonialwaren- und Lebensmittelladen. Dort verkaufte er seine erste Konfitüre<br />
„FAMOS“.<br />
Wer morgens sehr früh in der Region unterwegs ist, begegnet auf vielen Straßen<br />
den weiß-roten Lieferwagen von Kronenbrot. Das Familienunternehmen ist ein bekannter<br />
Markenhersteller, bekannt für seine ofenfrischen und mehrfach ausgezeichneten<br />
Brote und Backwaren, die in Nordrhein-Westfalen und den Nachbarländern ausgeliefert<br />
werden. Mit Bäckereien in Köln, Witten und dem Stammsitz Würselen bei <strong>Aachen</strong><br />
werden täglich 3000 Handelspartner bedient. Damit ist das Familienunternehmen nach<br />
eigener Aussage Marktführer für Brot und Backwaren in Nordrhein-Westfalen.<br />
Lothar Mainz ist persönlich haftender Gesellschafter und der Ur-Urenkel von Firmengründer<br />
Franz Mainz. Sein Bruder Wolfgang ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er<br />
empfängt seine Besucher in einem Besprechungsraum, der an alte Zeiten erinnert. An<br />
einer Wand hängt die massive gußeiserne Türe eines alten Backofens, außerdem<br />
stehen dort zwei ausladende Teigtröge. Auf dem Holzdeckel wurde im 19. Jahrhundert<br />
der Teig geknetet und dann zum Ruhen in die Truhe gelegt, erklärt Wolfgang Mainz.<br />
Sein Vorfahre eröffnete 1865 eine Landbäckerei in einem kleinen Dorf bei Würselen.<br />
Noch heute legt Kronenbrot größten Wert auf gute Qualität.<br />
Die Sorgfalt, mit der Kronenbrot die eigene Qualität hochhält, wird seit vielen Jahren<br />
belohnt. Heute ist Kronenbrot nach eigener Aussage bei dem europaweit führenden<br />
DLG-Qualitätswettbewerb die erfolgreichste nordrhein-westfälische Bäckerei. Aus<br />
diesem Grund zeichnete das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz Kronenbrot mit dem Bundesehrenpreis in Gold aus. Übrigens bereits<br />
zum 29. Mal – das ist Rekord.<br />
Mit rund 5000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von etwa 1,4 Mrd. Euro<br />
gehört die Nahrungsmittelindustrie in der <strong>Aachen</strong>er Region zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen.<br />
Getragen wird sie aber nicht nur von den großen Namen. Es gibt auch<br />
viele Zulieferbetriebe wie beispielsweise die Anneliese Backtechnik GmbH aus Esch -<br />
weiler, die vom Backblech bis zum kompletten Beschickungssystem maßgeschneiderte
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbH<br />
Lindt & Sprüngli ist weltweit führend im Bereich der Premiumschokolade<br />
und schaut auf eine Tradition von 170 Jahren zurück. Die<br />
Geschichte begann in einer kleinen Konditorei in der Altstadt von<br />
Zürich im Jahr 1845. Seit Jahrzehnten prägen die Chocoladefabriken<br />
Lindt & Sprüngli maßgeblich den Wirtschaftsstandort <strong>Aachen</strong>.<br />
Bis heute sind die zartschmelzenden LINDOR-Kugeln mit Abstand das<br />
erfolgreichste LINDT-Produkt. Als ein weiterer Klassiker erfreut sich<br />
seit über 60 Jahren der GOLDHASE wachsender Beliebtheit. 2014<br />
ist er allein in Deutschland 40 Millionen mal über die Ladentische<br />
ge hoppelt.<br />
Neben diesen beiden Klassikern zählen die EXCELLENCE Tafeln, „Hochfeine<br />
Pralinés“ aber auch die neue Marke HELLO zu den gefragtesten<br />
LINDT-Kollektionen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
in Deutschland 1986<br />
Mitarbeiter:<br />
rund 12 000 weltweit,<br />
durchschnittlich 2250 in <strong>Aachen</strong><br />
Umsatz: 428,1 Mio. Euro<br />
(2014 in Deutschland)<br />
www.lindt.de<br />
Standorte:<br />
Hauptsitz: Kilchberg/Schweiz,<br />
in Deutschland: <strong>Aachen</strong>,<br />
12 Produktionsstandorte weltweit<br />
Produktspektrum:<br />
Premiumschokolade: Tafeln,<br />
Pralinés, Hohlfiguren, Geschenk -<br />
artikel<br />
Lösungen bietet. Weitere Zulieferer sind beispielsweise die <strong>Aachen</strong>er Misch- und<br />
Knetmaschinenfabrik sowie die SIG Combibloc Zerspanungstechnik, die Bauteile für<br />
Verpackungsmaschinen liefert.<br />
Kleine Handwerksbetriebe ergänzen das Bild der <strong>Aachen</strong>er Ernährungsindustrie. Ob<br />
Anisbonbons, Lutscher in Herzform oder der preisgekrönte „Eifel-Brocken“ – die handgemachten<br />
Köstlichkeiten von Bonbonmacher Hartmut Gerhards sind jedem in der<br />
<strong>StädteRegion</strong> ein Begriff. Markenzeichen des Handwerkers sind seine Baskenmütze und<br />
sein beeindruckendes Fachwissen, mit dem er bei seinen Vorführungen auf Märkten<br />
oder in seiner Werkstatt in Simmerath jeden Besucher überrascht.<br />
Ein Kapitel über die <strong>Aachen</strong>er Ernährungsindustrie wäre nicht vollständig, wenn<br />
man sie nicht erwähnen würde: die historische Senfmühle Monschau. Tatsächlich<br />
werden selbst hier süße Spezialitäten produziert – etwa ein Senf mit Honig und Mohn.<br />
Aber natürlich gibt es auch die herzhaften Sorten, allen voran das Original aus<br />
Monschau, den Bier-Senf. Die Monschauer Senfmühle ist ein technisches Denkmal, das<br />
1882 erbaut wurde und sich seither in Familienbesitz befindet. Einzel- und Gruppenführungen<br />
sind nach Voranmeldung möglich und auf jeden Fall ein Muss für jeden<br />
Touristen, der in die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> kommt.<br />
45
Helga Hermanns<br />
Zukunftsweisende Energiekonzepte<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> ist eine der bedeutendsten<br />
und ältesten Energieregionen in Deutschland. Schon Kelten<br />
und Römer verwendeten Kohle. Belegt ist der Abbau<br />
von Steinkohle allerdings erst ab dem Mittelalter. In Stolberg<br />
wurden mehrere Jahrhunderte Eisenerz, Blei und<br />
verschiedene Erzmineralien gewonnen und verarbeitet.<br />
Konven tionelle Energie wird heute im Braunkohlekraftwerk<br />
Eschweiler-Weisweiler produziert. Außerdem zählt<br />
die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> zu den Vorreitern auf dem<br />
Gebiet erneuer barer Energien. Das hat auch damit zu<br />
tun, dass hier viele Industrieunternehmen mit energie -<br />
intensiver Produktion angesiedelt sind. Ein Beispiel dafür<br />
ist die BERZELIUS Stolberg GmbH. Pro Jahr liefert der<br />
Betrieb etwa 155 000 Tonnen Blei, das beispiels weise in Autobatterien zum Einsatz<br />
kommt, außerdem Schwefelsäure für die che mische Industrie, Schlacke für Deponieund<br />
Straßenbau sowie Gold für die Schmuckproduktion und Silber, etwa für die Her -<br />
stellung von Mobiltelefonen.<br />
Um die Energiekosten nachhaltig zu senken, wurde 1990 das QSL-Verfahren<br />
(benannt nach den Erfindern Queneau, Schumann und Lurgi) erstmals auf der Welt in<br />
Stolberg eingesetzt. Mit dieser innovativen Technologie wird im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Anlagen sowohl Sauerstoff anstelle von Luft als auch der in den Konzentraten<br />
vorhandene Sulfidschwefel als Hauptenergieträger genutzt. Das ermöglicht den<br />
weitgehenden Verzicht auf fossile Brennstoffe. Die frei werdende Energie kann also<br />
direkt wieder zur Stromerzeugung genutzt werden. „So konnten wir die Emissionen und<br />
den Energieverbrauch nachhaltig senken und somit auch die öffentliche Wahrnehmung<br />
des Industriestandortes Stolberg verbessern“, erklärte BERZELIUS-Geschäftsführer<br />
Dr. Urban Meurer bei einem Unternehmerforum der IHK <strong>Aachen</strong>.<br />
Es gibt viele solcher Beispiele. Und das hat auch mit dem Forschungsstandort<br />
<strong>Aachen</strong> zu tun. Denn hier tüfteln Unternehmen und Wissenschaftler gemeinsam an<br />
neuen Energiekonzepten. Um die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln, wurde ein<br />
deutschlandweit einzigartiges Kooperationsmodell der RWTH <strong>Aachen</strong> und des<br />
Forschungszentrums Jülich gegründet. Die Jülich <strong>Aachen</strong> Research Alliance, kurz JARA,<br />
46
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
soll universitäre und außeruniversitäre Forschung und Lehre zusammenführen, um<br />
kom plexen Fragestellungen mit vereinter Forschungskompetenz und -kapazität zu<br />
begegnen. Die RWTH <strong>Aachen</strong> und das Forschungszentrum Jülich verknüpfen in JARA<br />
gezielt Forschungsfelder, auf denen sich ihre jeweiligen spezifischen Stärken wirkungsvoll<br />
ergänzen.<br />
Ein Forschungsbeispiel von vielen: Industrieparks. Hier müssen Strom, Wärme, Kälte<br />
oder Druckluft für eine Vielzahl von Kunden zuverlässig, kostengünstig und zunehmend<br />
klimafreundlich bereitgestellt werden. Die Planung solcher Energiesysteme ist eine<br />
komplexe Aufgabe.<br />
In weiteren Forschungsprojekten der rund 50 JARA-Mitglieder geht es unter<br />
anderem um Energiewandlung, Speicherung regenerativer Energien und Mobilität.<br />
Außerdem werden Werkstoffe weiterentwickelt, beispielsweise keramische Membrane<br />
für die Abscheidung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken.<br />
Wie wichtig der Forschungsstandort <strong>Aachen</strong> für die Industrie ist, wird unter<br />
anderem am Beispiel des Energiekonzerns E.ON deutlich. Das Unternehmen unterhält<br />
fünf Lehrstühle an der RWTH <strong>Aachen</strong> und hat dafür über einen Zeitraum von zehn<br />
Jahren 40 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Erforscht werden Energiesparmaßnahmen,<br />
Effizienz verbesserungen in bestehenden Systemen oder eine zunehmend umweltfreundliche<br />
Energieversorgung, beispielsweise durch die vermehrte Nutzung erneuer-<br />
Die umweltfreundliche Energie -<br />
versorgung nimmt durch vermehrte<br />
Nutzung von erneuer -<br />
baren Energien in der Städte -<br />
Region stetig zu.<br />
47
arer Energiequellen. Dabei wird im E.ON Energy Research Centre (ERC) auf praxisnahe<br />
Forschung Wert gelegt. Die wird aktuell auf dem Gelände der RWTH sichtbar in Form<br />
eines weltweit einzigartigen Batteriegroßspeichers. Die Besonderheit von „M5BAT“ ist<br />
der modulare Aufbau, bei dem unterschiedliche Batterietechnologien optimal miteinander<br />
verknüpft werden. Lithium-Ionen-Batterien werden beispielsweise als kurzfristige<br />
Leistungsspeicher eingesetzt, Hochtemperatur-Batterien eignen sich für die Energie -<br />
bereitstellung über mehrere Stunden, und Bleibatterien kommen sowohl bei kurzen als<br />
auch bei mittleren Entladezeiten zum Einsatz. Das Projekt soll sich nach Auskunft des<br />
ERC im ersten Schritt auf folgende Einsatzzwecke konzentrieren: die Integration<br />
erneuer barer Energien, die Erprobung einer dezentralen Bereitstellung von Regel -<br />
leistung für einen stabilen Netzbetrieb sowie den Stromhandel und die damit ver -<br />
bundene Nutzung von Strompreisdifferenzen.<br />
Auch die Fachhochschule <strong>Aachen</strong> ist im Bereich der Energieforschung aktiv. Das<br />
FH-Institut NOWUM-Energy bietet Unternehmen mit jährlichen Energiekosten über<br />
150 000 Euro die Teilnahme an einem EnergieEffizienz-Netzwerk an. Zielgruppe ist das<br />
produzierende Gewerbe sämtlicher Branchen, über Krankenhäuser bis hin zu Büro -<br />
komplexen.<br />
Zu den Teilnehmern am EnergieEffizienz-Netzwerk Rheinland gehören unter anderem<br />
das Pharmaunternehmen Grünenthal GmbH, Saint Gobain Sekurit Deutschland<br />
GmbH & Co. KG, FEV Motorentechnik GmbH und der Süßwarenhersteller Zentis. Zu den<br />
Vorteilen eines EnergieEffizienz-Netzwerks erklärt die Fachhochschule, es biete neben<br />
der Energieeinsatz-Analyse einen dauerhaften, moderierten Erfahrungsaustausch mit<br />
anderen Unternehmen auf Mitarbeiterebene. „Da die Netzwerkteilnehmer aus anderen<br />
Branchen kommen, können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen über technische<br />
Lösungen diskutieren, ohne Gefahr zu laufen, Wissen an die Konkurrenz aus der eigenen<br />
Branche zu liefern“, sagt die Leiterin des Instituts NOWUM-Energy, Professor Dr.-Ing.<br />
Isabel Kuperjans. Die Unternehmen würden jeweils eigene Energieeinsparziele fest -<br />
legen, aus denen ein Netzwerk-Einsparziel berechnet werde. Jährlich wird die Ziel -<br />
erreichung überprüft. Erfahrungen aus anderen Netzwerken zeigen, dass die angestrebten<br />
Ziele in der Regel noch übertroffen werden.<br />
Mit einem integrierten Klimaschutzkonzept will auch die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
selbst einen Beitrag leisten. Das geschieht mehrgleisig. Die <strong>StädteRegion</strong> gehörte zu<br />
den ersten Kommunen in Deutschland, die das Projekt Ökoprofit für Unternehmen organisierte.<br />
Mit diesem Beratungsprogramm werden große und kleine Firmen aus der<br />
Region im betrieblichen Klima- und Umweltschutz unterstützt. Großen Wert legt die<br />
<strong>StädteRegion</strong> auch auf die frühe Sensibilisierung von Kindern. Bei dem Projekt „Aktiv<br />
fürs Klima“ werden in Kitas und Schulen Energiesparmodelle eingeführt und Workshops<br />
veranstaltet. Schulen und Kitas können Klimakisten bei der <strong>StädteRegion</strong> ausleihen. Mit<br />
einfachen Mitteln erfahren die Kinder, warum Kohlendioxid schädlich ist fürs Klima und<br />
wie man CO 2 einsparen kann. Vielleicht können ja so Nachwuchswissenschaftler<br />
gewonnen werden, die eines Tages an einer <strong>Aachen</strong>er Hochschule Lösungen für den<br />
Klimaschutz erforschen.<br />
48
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1898<br />
Mitarbeiter: rund 14 000<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Stromerzeugung<br />
– Gewinnung fossiler<br />
Energierohstoffe<br />
– Bereitstellung von<br />
Prozess- und Fernwärme<br />
– Kohleveredlung<br />
– Gewinnung mineralischer<br />
Rohstoffe<br />
– Consulting<br />
– Partner der Entwicklungs -<br />
gesellschaft indeland mbH<br />
Unternehmenssitz:<br />
Essen und Köln<br />
www.rwepower.com<br />
RWE Power AG<br />
Tagebaue und Kraftwerke, Veredlungs- und Instandhaltungsbetriebe,<br />
Forschungsanlagen, Verwaltungen und Ausbildungszentren: Das sind<br />
die Arbeitsplätze der über 14 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von<br />
RWE Power. Das Unternehmen ist Leistungsträger und Kompetenz -<br />
zentrum für die Stromerzeugung des RWE Konzerns in Deutschland und<br />
hat seinen Sitz in Essen und Köln.<br />
Mit einer Kraftwerksleistung von gut 16 000 Megawatt trägt RWE<br />
Power zu dem breiten Energiemix von RWE bei, der sich aus Braun -<br />
kohle, Steinkohle, Kernkraft, Gas und erneuerbaren Energien zusammensetzt.<br />
Die Kraftwerke sichern ein Drittel der deutschen Versorgung.<br />
RWE Power engagiert sich dafür, dass der Strom künftig noch klima -<br />
freundlicher erzeugt wird, dass er weiter sicher aus der Steckdose<br />
kommt und dass er erschwinglich bleibt. Das Unternehmen ist stolz<br />
darauf, an dieser wichtigen Zukunftsaufgabe mitzuarbeiten.<br />
Genauso stark fühlt sich RWE Power den Menschen in den Regionen, in<br />
denen sie tätig ist, verpflichtet. Deshalb pflegt das Unternehmen über<br />
die Standorte Kraftwerk Weisweiler und Tagebau Inden gute Nachbarschaft.<br />
Mit der gezielten, möglichst standortnahen Ver gabe von Auf -<br />
trägen im Wert von über 90 Mio. Euro im <strong>Aachen</strong>er Raum und dem<br />
stän digen Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen nimmt RWE<br />
Power ihre Mitverantwortung für die Regionen partnerschaftlich wahr.<br />
49
Das Kundencenter in Herzogenrath<br />
Betriebsstelle Kohlscheid<br />
Auf einen Blick<br />
Gründung: 2004<br />
Vorläufergesellschaften:<br />
1899: <strong>Aachen</strong>er Straßenbahn und<br />
Energieversorgungs-AG (ASEAG)<br />
1909: Wasserwerk des Kreises<br />
<strong>Aachen</strong> GmbH (WDKA)<br />
Leistungsspektrum:<br />
Strom, Erdgas, Fernwärme,<br />
Trinkwasser, Glasfasernetzbau,<br />
Contracting<br />
Die Gesellschafter:<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>: 55,81 %<br />
Stadt Herzogenrath: 27,90 %<br />
Stadt Würselen: 11,89 %<br />
Stadt Alsdorf: 2,62 %<br />
Städtisches Wasserwerk<br />
Eschweiler GmbH: 1,52 %<br />
Stadt Baesweiler: 0,25 %<br />
Übrige: 0,01 %<br />
www.enwor-vorort.de<br />
50
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Dreilägerbachtalsperre in Roetgen<br />
Blockheizkraftwerk Kohlscheid<br />
enwor – energie & wasser vor ort GmbH<br />
Mit Gründung der enwor haben die kommunalen Gesellschafter nicht<br />
nur wirtschaftliche und technische Vorteile für das neue Unternehmen<br />
selbst erzielt, sondern auch die bestehende Versorgungsstruktur für<br />
Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser auf einem technisch hohen<br />
Niveau für die Region weiter ausgebaut.<br />
Diese Ziele wurden in den letzten zehn Jahren durch die Entwicklung<br />
und Umsetzung zahlreicher technischer und kaufmännischer Projekte<br />
ständig verfolgt und erreicht – ein fortwährender Prozess, auch in<br />
Zukunft.<br />
enwor steht für eine umfassende, sichere, umweltgerechte und preiswerte<br />
Versorgung der Bürger und der Wirtschaft in der <strong>StädteRegion</strong><br />
<strong>Aachen</strong>. Neben Trinkwasser, Strom, Erdgas und Fernwärme runden<br />
Glasfasernetzbau und verschiedene Dienstleistungen wie Contracting<br />
und das Energiedach das Angebot des modernen Mehrspartenunternehmens<br />
enwor ab.<br />
51
Ulrich Kölsch<br />
Lange Tradition und stark im Export –<br />
der Maschinenbau in der Region<br />
In der öffentlichen Wahrnehmung spielen junge Hightechunternehmen oder neu -<br />
gegründete einfallsreiche Dienstleister aus dem IT-Bereich häufig eine große Rolle. Da -<br />
rüber wird vergessen, dass das wirtschaftliche Geschehen in der Breite noch immer von<br />
traditionellen Branchen bestimmt wird. Das gilt besonders für den Maschinenbau, der<br />
auch in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> innerhalb des produzierenden Gewerbes mit einem<br />
Umsatz von 2256 Mio. Euro (2013) an der Spitze liegt, gefolgt von den Bereichen<br />
Ernährung mit 2241 Mio. Euro und Papier mit 2060 Mio. Euro. Mehr als 13 Prozent der<br />
Umsätze des Produzierenden Gewerbes entfielen auf den Maschinenbau.<br />
Mit 10 502 Beschäftigten liegt der Maschinenbau, der seit Beginn des 19. Jahr -<br />
hunderts auf eine lange Tradition zurückblicken kann, auch an der Spitze der fünf<br />
stärksten Indus triebranchen. Er verfügt über ein breit gefächertes Angebotssortiment,<br />
das über Komponenten für die Offshore-Förderung und über Maschinen und Zubehör<br />
für die Textilindustrie sowie über Präzisionsteile für die Autobranche, Spezialschneidemaschinen<br />
bis zu Spezialöfen für Gießereien reicht.<br />
Mit einem Ausfuhranteil von über 77 Prozent ist der Maschinenbau traditionell<br />
regionaler Exportmeister. Selbst auf Landesebene können die Betriebe der Region sich<br />
sehen lassen. Nordrhein-Westfalen weist für den Maschinenbau „nur“ einen Auslandsanteil<br />
von gut 60 Prozent aus. Damit behauptet sich diese Branche sowohl auf<br />
regionaler wie auf Landesebene als Aushängeschild der deutschen Exportwirtschaft.<br />
Auch der Anteil am gesamten Außenhandel Nordrhein-Westfalens ist im Maschinenbau<br />
mit einem Fünftel im Vergleich zu den anderen Branchen am höchsten. Er lag 2013 in<br />
der Summe bei etwa 28 Mrd. Euro.<br />
Nicht nur durch den aktiven Technologietransfer können die Maschinenbaubetriebe<br />
der Region die Nähe zu den Hochschulen und den jeweiligen Instituten nutzen. Bei der<br />
Suche nach Fachkräften profitieren sie ebenfalls vom wissenschaftlichen und tech -<br />
nischen Niveau der entsprechenden Studienabsolventen. Stark in den Grundlagen und<br />
Methoden und vielfältig in den Anwendungen – das ist ein Charakteristikum des<br />
<strong>Aachen</strong>er Studiengangs. Durch diese starke Verbindung von Forschung und Lehre erhalten<br />
die Studierenden praxisnahe Einblicke in alle Anwendungsgebiete des Maschinenbaus.<br />
Studierende mit einem solchen Bildungsprofil sind besonders attraktiv für spätere<br />
Arbeitgeber. Das bestätigt eine Umfrage der Wirtschaftswoche, wonach die RWTH<br />
<strong>Aachen</strong> mit weitem Abstand im Bereich Maschinenbau zur beliebtesten Hochschule bei<br />
deutschen Personalchefs gehört. Auch in anderen Rankings schaffen RWTH und Fachhochschule<br />
<strong>Aachen</strong> es regelmäßig in den letzten Jahren, im Bereich Maschinenbau<br />
immer auf Platz eins zu landen.<br />
52
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
3win ® Maschinenbau GmbH<br />
3win ® Maschinenbau entwickelt und produziert in <strong>Aachen</strong> innovative<br />
Angebote für den Bau von Sondermaschinen, speziell für mittelstän -<br />
dische Unternehmen im Hightechsektor.<br />
Unsere Kunden schätzen seit vielen Jahren die persönliche Begleitung<br />
von der ersten Idee bis zum Einsatz der Maschine und darüber hinaus.<br />
Wir montieren Einzelkomponenten, Maschinen und komplette An -<br />
lagen, auch unter Sauberraumbedingungen.<br />
Durch die aktive Mitarbeit an Projekten der RWTH oder FH <strong>Aachen</strong> holt<br />
sich 3win ® innovative Ideen, die sich in der Kreativität ihrer Lösungen<br />
widerspiegeln. Ein wesentlicher Faktor, der die Zusammenarbeit mit<br />
3win ® erfolgreich und produktiv macht.<br />
Kurz gesagt: win win + win = 3win ®<br />
Drei Schlüssel zum Erfolg: das<br />
win-win-win-Prinzip von 3win ®<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1999<br />
Mitarbeiter: 25<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Bau von Sondermaschinen<br />
– Entwicklung, Produktion und<br />
Montage<br />
– Enzelkomponenten und<br />
komplette Anlagen<br />
– Zusammenarbeit mit der<br />
RWTH und FH <strong>Aachen</strong><br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
www.3win.de<br />
53
Helga Hermanns<br />
Innovative Kunststoffindustrie –<br />
hier macht der Region keiner was vor<br />
Ohne sie wäre unser Leben ein anderes. Kunststoffe haben ebenso wie die Erfindungen<br />
von Dampfkraft oder dem Auto die Welt revolutioniert. Mit der Erfindung des Bakelit<br />
konnte die Industrie auf einmal völlig neue Produkte herstellen – Geschirr und Haushaltsgeräte,<br />
Spielzeug, Folien oder Funktionskleidung. Die Kunststoffbranche ist die -<br />
jenige mit den meisten Innovationen bei Werkstoffen, Produkten und Produktionsprozessen.<br />
Und viele dieser Innovationen haben ihren Ursprung in <strong>Aachen</strong>. Dort wurde<br />
1950 das Institut für Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk (IKV) an der<br />
RWTH <strong>Aachen</strong> gegründet. In dem europaweit größten Forschungs- und Ausbildungs -<br />
institut auf dem Gebiet der Kunststofftechnik arbeiten heute mehr als 300 Spezialisten.<br />
Ihre Hauptaufgabe sehen sie darin, Produktionsprozesse in der Kunststoffindustrie<br />
immer weiter zu optimieren.<br />
Das Besondere am IKV ist seine Organisation. Denn es wird von einer Fördervereinigung<br />
getragen, dem vor allem kleine und mittlere Betriebe angehören – aber auch die<br />
großen Unternehmen der Automobilindustrie. Was die Mitarbeiter des IKV leisten, kann<br />
Markus Bau erklären. Der Diplom-Kaufmann ist Leiter der Öffentlichkeitsarbeit. Am Beispiel<br />
der Automobilindustrie könne man ganz gut die Innovationskraft der Kunststoff -<br />
industrie erklären, sagt Bau.<br />
Nehmen wir also ein Armaturenbrett. Das Grundmodul muss eine gewisse Steifigkeit<br />
haben, da hier viele Teile angebracht werden. Klappen, Lüftungsdüsen, Laut -<br />
sprecher, Navigationsgeräte. Das Armaturenbrett muss einerseits wartungsfreundlich<br />
sein, damit die Werkstatt Teile austauschen oder reparieren kann. Doch es sollte sich<br />
auch schön anfühlen, sagt Bau. Nicht wie eine Plastikente von der Kirmesbude. Eher<br />
wie Leder.<br />
Meist wird aber eine lederähnliche Oberfläche aus Polyurethan erzeugt. Gleiches<br />
gilt für Bedienknöpfe im Auto. Hier wünsche der Kunde eine glatte Metalloberfläche,<br />
sagt Markus Bau. Deshalb kann auch hier eine hauchdünne Folie aus Metall mit Kunststoff<br />
hinterspritzt werden. Es ist eines von vielen Verfahren, das am IKV gemeinsam mit<br />
Partnern für die Industrie entwickelt wurde.<br />
Das <strong>Aachen</strong>er Forschungsinstitut war immer schon Vorreiter auf vielen Gebieten.<br />
2014 wurde dieser Forschungseifer des IKV wieder einmal mit einem Preis ausgezeichnet.<br />
Der Leiter des IKV, Professor Christian Hopman, erhielt den NRW-Innovationspreis<br />
für das sogenannte Spaltimprägnierverfahren. Damit können Leichtbauteile deutlich<br />
54
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
IKV-Wissenschaftler untersuchen die<br />
Verarbeitung von Polyurethan-Oberflächen.<br />
55
56<br />
schneller als bisher produziert werden. Der Wissenstransfer des IKV in die Unternehmen<br />
funktioniert nicht alleine über die Entwicklung neuer Verfahren und Werkstoffe. Auch<br />
die Aus- und Weiterbildung von Studierenden und Fachkräften ist eine wesentliche Aufgabe<br />
des Instituts. „Pro Jahr profitieren etwa 20 000 Menschen von unserem Wissen –<br />
bei Seminaren oder mit Hilfe von Unterrichtsmaterial, das Forschungsergebnisse des IKV<br />
vermittelt“, erklärt Markus Bau.<br />
Das gleiche Ziel verfolgt die Fachhochschule <strong>Aachen</strong>. Dort gibt es den interdis -<br />
ziplinären Masterstudiengang Angewandte Polymerwissenschaften. Den Studenten<br />
werden wesentliche Aspekte der Chemie, Physik, Analytik, Verarbeitung und Anwendung<br />
von Polymeren vermittelt. Damit sind sie später in der Lage, die wichtigsten<br />
Anwendungsfelder wie Kunststoffe, Elastomere, Fasern, Verbundmaterialien, Klebstoffe,<br />
Beschichtungen und Lacke sowie Biopolymere und nachwachsende Rohstoffe sowohl<br />
theoretisch fundiert als auch gleichzeitig anwendungsbezogen einzusetzen.<br />
Polymere Materialien finden sich in fast allen Lebensbereichen wie Automobil- und<br />
Flugzeugindustrie, elektronischen Bauteilen und Sensoren, in der Bauindustrie oder der<br />
Medizin. Aufgrund der absehbaren Verknappung der fossilen Rohstoffe werden nachwachsende<br />
Rohstoffe für diesen Bereich in der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen.<br />
Und genau da wollen die Forscher an den Schnittstellen der verschiedenen naturwissenschaftlichen<br />
Disziplinen (Chemie, Physik, Medizin, Biotechnologie) mit der Technik<br />
(Maschinenbau, Elektrotechnik) eine intensive interdisziplinäre und transdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit fördern. Praktisch geschieht das mit der Kompetenzplattform „Polymere<br />
Materialien“, die gemeinsam mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg betrieben wird.<br />
Sprecher der Kompetenzplattform ist Professor Thomas Mang, der gleichzeitig auf<br />
dem Campus Jülich der FH <strong>Aachen</strong> lehrt. Hier sitzt ein fröhlicher Mann in seinem recht<br />
kleinen Büro, der mit einem sehr starken badischen Zungenschlag über gelungene<br />
Forschungsprojekte spricht. Beispielsweise über Hydrogele. „Das ist nicht mehr neu,<br />
aber immer noch sehr aktuell“, sagt er. Und nebenbei seine eigene Erfindung, das sagt<br />
er aber nicht. Das Granulat wird Gummi beigemischt und saugt das 300-fache an<br />
Wasser auf – ideal etwa zum Abdichten von Fugen in Tunneln oder Abwasserkanälen.<br />
Eine neue Idee ist, Hydrogele auch in der Medizin zu verwenden. Mit den winzigen<br />
Kügelchen sollen Medikamente im Körper an die Stelle transportiert werden, wo die<br />
Therapeutika gebraucht werden – etwa bei Tumorpatienten. Durch Erhitzen schrumpfen<br />
die Hydrogele und setzen die Wirkstoffe frei. „Aber das ist noch Grundlagenforschung,<br />
da sind wir noch nicht so weit“, sagt Mang.
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
In der <strong>Aachen</strong>er Region werden zwar keine Kunststoffe produziert. Dennoch gibt es<br />
keine Fragestellung in Zusammenhang mit Kunststoff, die hier nicht beantwortet<br />
werden kann und kein Problem, das nicht gelöst wird. „Ob Polymerisation oder Flugzeugbau<br />
– im Bereich Kunststofftechnik kann keiner der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> etwas<br />
vormachen.“ Das sagt der Kunststoffingenieur Dr. Erwin Baur von der <strong>Aachen</strong>er M-Base<br />
Engineering + Software GmbH. Er ist aktuell der Vorsitzende des INTRA e. V., der Interessen -<br />
gemeinschaft innovativer <strong>Aachen</strong>er Unternehmen der Kunststoffbranche. Die meisten<br />
von ihnen sind ehemalige Mitarbeiter des IKV. Sie haben Unternehmen in der Region<br />
gegründet und verfügen gemeinsam über ein einzigartiges Know-how. Die Möglich -<br />
keiten reichen von der Beratung über Forschung und Entwicklung bis hin zu Software,<br />
Qualitätssicherung und Werkstofftechnik. Regelmäßige Treffen der Mitglieder dienen<br />
dem fachlichen Austausch. Sie organisieren gemeinsame Messeauftritte, etwa auf der<br />
weltweit größten Kunststoffmesse, der K in Düsseldorf. Und sie unterstützen Firmengründer,<br />
die sich im Bereich Kunststofftechnik selbstständig machen wollen.<br />
Es stimmt: In Sachen Kunststofftechnik kann der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> keiner was<br />
vormachen. Und es ist sicher nicht übertrieben zu sagen, dass an keinem anderen<br />
Punkt der Welt so viel Spezialwissen konzentriert ist.<br />
IKV-Experten arbeiten an neuen<br />
Verfahren für faserverstärkte<br />
Kunststoffe, um Autos leichter<br />
zu machen.<br />
57
Helga Hermanns<br />
Trendbranche Gesundheitswirtschaft<br />
und Lifesciences<br />
Die Imagekampagne der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft AGIT für die<br />
Technologieregion <strong>Aachen</strong> ist ein Hingucker. Auf 55 Schwarz-Weiß-Fotos sieht man<br />
freundlich lächelnde Frauen und Männer, allesamt erfolgreiche Unternehmer. Sie halten<br />
eine Art Schultafel mit einer jeweils anderen Frage in die Kamera. Zum Beispiel:<br />
„Wussten Sie schon, dass wir in Baesweiler Viren anziehend finden?“ oder „...dass wir<br />
in Würselen Stahlgerüste mit Medikamenten lackieren?“ oder „...dass <strong>Aachen</strong>er die<br />
Idee hatten, mit Vampirspeichel Schlaganfallpatienten zu retten?“<br />
Hinter der Kampagne stecken spannende Entwicklungen, die von der <strong>StädteRegion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> aus in die Welt getragen werden. Etwa die Sache mit dem Vampirspeichel. Die<br />
Idee stammt von der PAION AG, die 2000 in <strong>Aachen</strong> gegründet wurde. Sie verwendet<br />
die biotechnologisch hergestellte gerinnselhemmende Substanz Desmoteplase für ein<br />
Medikament zur Schlaganfallbehandlung. Der Wirkstoff wurde im Speichel der Vampir -<br />
fledermaus entdeckt. Außerdem arbeitet das Unternehmen an Medikamenten gegen<br />
Herzinsuffizienz oder die sogenannte Bluterkrankheit.<br />
Hemoteq heißt das Unternehmen, das in Würselen Stahlgerüste mit Medikamenten<br />
lackiert. Gemeint sind Stents, mit denen verstopfte Herzkranzgefäße offengehalten<br />
werden. Damit diese nicht wieder zuwachsen, werden die Stents mit Medikamenten<br />
beschichtet. Dass die <strong>Aachen</strong>er Region ein Innovationstreiber im Bereich Medizin -<br />
technik und Lifesciences ist, verwundert nicht. Das liegt nicht alleine an den beiden<br />
Hochschulen und der Uniklinik RWTH <strong>Aachen</strong>. Auch die Internationale Technologieund<br />
Service-Center Baesweiler GmbH (its) bildet ein Netzwerk von mehr als 200<br />
renommierten Unternehmen. Eine der ersten Firmen, so erinnert sich its-Geschäfts -<br />
führer Dirk Pfeifferling, war Chemagen. Das ist die Firma, die Viren so anziehend findet<br />
– siehe Imagekampagne. Sie ging 1997 aus der RWTH hervor und entwickelt unter<br />
anderem Verfahren, mit denen Labormitarbeiter sehr schnell aus Patientenproben Viren<br />
isolieren und deren Erbgut bestimmen können. 2011 wurde Chemagen von dem<br />
US-Unternehmen PerkinElmer übernommen.<br />
Mit dem jährlichen BioTec-Meeting bietet das its gemeinsam mit den dort angesiedelten<br />
Firmen auch einen fachlichen Austausch, der bei Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Politik in der Euregio Maas-Rhein sowie bundesweit große Resonanz hat. Zu den Teilnehmern<br />
gehören namhafte Unternehmen wie PAION AG, Evocatal GmbH, High-Tech<br />
Gründerfonds Management GmbH und Grünenthal GmbH.<br />
58
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Bei der Ansiedlung des europäischen Distributionszentrums von COOK MEDICAL<br />
konnte sich der Standort Baesweiler gegen fast 50 Konkurrenten durchsetzen, unter<br />
anderem Berlin und Köln. COOK MEDICAL ist das weltgrößte eigentümergeführte<br />
Medizintechnikunternehmen und gehörte zu den ersten Unternehmen, die mit ihren<br />
inno vativen Produkten den Fortschritt der minimal-invasiven Verfahren – etwa bei<br />
Opera tionen am Herzen – maßgeblich geprägt haben.<br />
Seit der Jahrtausendwende sind im its Baesweiler rund 350 Arbeitsplätze in den<br />
Bereichen Biotechnologie und Lifesciences entstanden. Eines der ungewöhnlichsten<br />
Produkte, das hier entwickelt wird, stammt von der BSV BioScience GmbH. Das Tochterunternehmen<br />
eines indischen Pharmakonzerns ist inzwischen aus dem its in ein größeres<br />
Gebäude im benachbarten Industriegebiet umgezogen. Im Labor produzieren die<br />
Mitarbeiter Fertilitätshormone. Sie sind Grundlage für Medikamente, die zur Hormon -<br />
therapie bei Schwangerschaftswünschen eingesetzt werden. Der Rohstoff für die aufwendig<br />
hergestellten Fertilitätshormone sind einige Millionen Liter chinesischen Urins.<br />
Der wird zu wenigen Kilogramm Pulver verarbeitet und nach Baesweiler geliefert.<br />
Innovationen gibt es so viele, dass sie nur beispielhaft genannt werden können.<br />
Etwa Medizinprodukte aus Kollagen der Matricel GmbH in Herzogenrath. Die zellverträglichen<br />
und resorbierbaren Implantate unterstützen die natürlichen Heilungskräfte des<br />
menschlichen Körpers, um zerstörte oder geschädigte Gewebe zu regenerieren. Ein<br />
Matricel-Produkt ist nach Aussage des Unternehmens eines der ersten in Europa und<br />
Australien, das im Tissue-Engineering zur Regeneration von Gelenkknorpel im Knie -<br />
gelenk eingesetzt wurde.<br />
Das Internationale Technologieund<br />
Service-Center Baesweiler<br />
(its) bildet ein Netzwerk von<br />
mehr als 200 renommierten<br />
Unternehmen.<br />
59
60<br />
Am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik wird aktuell ein voll implantierbares<br />
Kunstherz entwickelt. Für viele Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz bietet<br />
eine Herztransplantation oft die einzige Überlebenschance. Aber weil zu wenig Spen -<br />
der herzen zur Verfügung stehen, muss eine technische Alternative her.<br />
Wie in vielen anderen Branchen sind Wissenschaft und Unternehmen im Bereich<br />
Lifesciences eng verzahnt. In <strong>Aachen</strong> hat man das früh erkannt und bereits 1994 das<br />
Medizintechnische Zentrum <strong>Aachen</strong> (MTZ) gegründet. Hier finden Existenzgründer,<br />
Unternehmen und Forschungskooperationen optimale Forschungs- und Arbeitsbedingungen.<br />
Das Zentrum wurde wegen der großen Nachfrage 1999 erweitert. Inzwischen<br />
haben sich rund 40 Lifesciences-Unternehmen im MTZ gegründet. Etliche sind nach<br />
dem Auszug aus dem Zentrum in der Region geblieben und erfolgreich gewachsen.<br />
Dabei geholfen hat die Nähe zu diversen Forschungseinrichtungen sowie zur Uni -<br />
klinik RWTH <strong>Aachen</strong> in direkter Nachbarschaft zum MTZ. In dem futuristisch an -<br />
mutenden Bau aus den 1970er-Jahren wird den Patienten aus der gesamten Region<br />
spitzenmedizinische Maximalversorgung geboten. Hier arbeiten weltweit renommierte<br />
Spezialisten, etwa auf dem Gebiet der Herzchirurgie. Neben der Krankenversorgung<br />
sind hier auch Forschung und Lehre unter einem Dach gebündelt.<br />
Im neuen Cluster Biomedizintechnik der RWTH werden bedeutende Zukunftsfelder<br />
zusammengeführt, etwa Bildgebung, bildgeführte Therapie, Organunterstützung, Per -<br />
sonal Health Care oder pharmazeutische Produktentwicklung. Bei der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit stehen vor allem Therapien von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ganz<br />
oben auf der Agenda. Unternehmen wie Philips, AALZ oder die <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum<br />
Medizintechnik Innovationsmanagement GmbH (AKM) arbeiten auf etwa<br />
4100 Quadratmetern modernster Büro- und Laborflächen.<br />
Damit sich die Fachleute auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften austauschen<br />
können, gibt es die Plattform LifeTec <strong>Aachen</strong>-Jülich e. V., die auch Unternehmen aus<br />
dem niederländischen und belgischen Grenzland einbezieht. Rund 40 Unternehmen<br />
gehören dem Verein an, außerdem fast 30 Institute der Hochschulen. Unter den Mitgliedern<br />
ist außerdem die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Die medizinische Versorgung der Menschen in der <strong>StädteRegion</strong> wird neben der<br />
Uniklinik auch von Krankenhäusern mit unterschiedlichen Schwerpunkten sichergestellt.<br />
Das Medizinische Zentrum mit seinen zwei Standorten in Würselen und Bardenberg, an<br />
dem die <strong>StädteRegion</strong> zu 50 Prozent beteiligt ist, will mit einem Masterplan für den<br />
hart umkämpften Gesundheitsmarkt gerüstet sein. Insgesamt sollen rund 20 Mio. Euro<br />
bis 2018 investiert werden, um Bauten und Technik den modernen Anforderungen<br />
anzupassen. Auch sollen Abteilungen künftig stärker interdisziplinär und damit effizienter<br />
arbeiten. Wichtigstes Ziel dabei ist es, trotz der harten Konkurrenz auf dem Gesundheitsmarkt<br />
möglichst alle, rund 1500 Arbeitsplätze zu erhalten. Zu den Leistungen des<br />
MZ gehören beispielsweise eine Stroke Unit sowie Zentren für Palliativmedizin und<br />
Prostataerkrankungen.
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1946<br />
Mitarbeiter: ca. 5200<br />
Leistungsspektrum:<br />
Erforschung und Entwicklung<br />
von Therapien im Bereich<br />
Schmerz und anderer<br />
Therapiegebiete<br />
Standorte:<br />
32 Länder mit Tochtergesellschaften<br />
in Europa, Australien,<br />
Lateinamerika und USA, Produktionsstandorte<br />
in fünf Ländern,<br />
Konzernzentrale <strong>Aachen</strong><br />
Umsatz 2014:<br />
1,154 Mrd. Euro<br />
www.grunenthal.com<br />
Grünenthal Konzernzentrale<br />
in <strong>Aachen</strong>-Eilendorf<br />
Grünenthal GmbH<br />
Die Grünenthal Gruppe ist ein unabhängiges, international tätiges,<br />
forschendes Pharmaunternehmen in Familienbesitz mit Konzern -<br />
zen trale in <strong>Aachen</strong>.<br />
Wir sind ein unternehmerischer Spezialist, der den Patienten echten<br />
Nutzen bringt. Durch unsere nachhaltige Investition in Forschung und<br />
Entwicklung über dem Branchendurchschnitt verpflichten wir uns der<br />
Innovation, um medizinische Versorgungslücken zu schließen und<br />
nutzenbringende Produkte auf den Markt zu bringen.<br />
Grünenthal ist ein Unternehmen mit vollständig integrierter Forschung<br />
und Entwicklung; wir verfügen über langjährige Erfahrung in innova -<br />
tiver Schmerzbehandlung und der Entwicklung modernster Techno -<br />
lo gien für den Patienten.<br />
Die Grünenthal Gruppe ist in insgesamt 32 Ländern mit Gesellschaften<br />
in Europa, Australien, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten vertreten.<br />
Grünenthal-Produkte sind in mehr als 155 Ländern erhältlich<br />
und rund 5200 Mitarbeiter arbeiten weltweit für die Grünenthal<br />
Gruppe.<br />
61
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
1856 Bardenberg<br />
1967 Marienhöhe<br />
2001 Fusion beider Betriebsteile<br />
Mitarbeiter: rund 1600<br />
Gesellschafter:<br />
– <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> (50 %)<br />
– Rentenversicherung<br />
Knappschaft-Bahn-See (50 %)<br />
Schwerpunkte:<br />
– Interdisziplinäre Bauchstation<br />
– Interdisziplinäre Notaufnahme<br />
– Palliativzentrum<br />
– Prostatazentrum<br />
– Rückenzentrum<br />
– Schlaganfallzentrum/<br />
Stroke Unit<br />
Medizinisches Zentrum <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> GmbH<br />
Ein Notfall! Jetzt zählt jede Minute. In 32 Metern Höhe landet der<br />
Rettungshubschrauber auf dem Dach des Medizinischen Zentrums<br />
(MZ). Von dort wird der Patient über einen der beiden beschleunigten<br />
Bettenlifte in die Intensivstation, den OP oder die Schlaganfall-Spezialstation<br />
– die sogenannte Stroke Unit – gebracht. Bis zu zehn Minuten<br />
Zeitersparnis sind dadurch möglich – oftmals entscheidende Minuten.<br />
Der neue Hubschrauberlandeplatz des MZ ist eine von vielen<br />
Neuerungen und Besonderheiten des größten Krankenhauses der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> mit seinen beiden Standorten Marienhöhe und<br />
Bardenberg.<br />
So beherbergt der 11 000 Quadratmeter große Neubau mit Landeplatz<br />
die neue Hightech-Intensivstation mit 24 Bettenplätzen – eine von<br />
wenigen voll digitalisierten, interdisziplinär arbeitenden Intensiv -<br />
stationen in Europa. Die Stroke Unit ist eine der größten in NRW und<br />
bietet Betroffenen schnelle und bestmögliche Hilfe. 1300 Schlaganfälle<br />
werden dort jedes Jahr behandelt – das MZ ist damit der drittgrößte<br />
Schlaganfallversorger in ganz NRW. Und mit der Kaiser Karl Premium<br />
Station setzt das MZ in puncto Komfort und Ausstattung neue Maß -<br />
stäbe. Die Station vereint erstklassige medizinische Versorgung mit<br />
Neubau am Standort Marienhöhe:<br />
3 Jahre Bauzeit, 8 Stockwerke,<br />
50 Millionen Investitions -<br />
volumen, 240 Patientenzimmer,<br />
11 000 Quadratmeter Fläche<br />
62
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
erlesenem Ambiente. Im Rahmen des Masterplans wurde in hoch -<br />
moderne Medizintechnik investiert. Darunter befindet sich ein neuer<br />
MRT, der neue Maßstäbe in der Bildgebung setzt, und eine hoch -<br />
moderne Angiographieanlage, die die kathetergestützte Entfernung<br />
von Schlaganfällen im Kopf zulässt – eine medizinische Revolution<br />
in der Schlaganfallbehandlung.<br />
Mit seinen insgesamt 16 Kliniken und 753 Betten bietet das MZ medizinische<br />
Spitzenversorgung für die Menschen in der Region <strong>Aachen</strong><br />
und weit darüber hinaus und ist Arbeitsplatz für rund 1600 Menschen.<br />
Jährlich vertrauen 26 000 stationäre und 33 000 ambulante<br />
Patienten unseren Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen und<br />
Therapeuten.<br />
In den kommenden Jahren wird weiter investiert. Geplant sind eine<br />
umfassende Sanierung des Altbaubestands in Marienhöhe, noch mehr<br />
komfortable Patientenzimmer und ein komplett neuer Operationstrakt.<br />
Auch der Standort Bardenberg wird sukzessive weiterentwickelt:<br />
Neben der renommierten Urologie ist dort eine neue Lungenklinik entstanden.<br />
Zukünftig wird dort eine neue Form der Palliativversorgung<br />
für Schwerstkranke ebenso Maßstäbe setzen wie eine Schmerz -<br />
klinik.<br />
Kliniken/Zentren:<br />
– Allgemein-, Viszeral- und<br />
Minimalinvasive Chirurgie<br />
– Anästhesie, Intensiv- und<br />
Notfallmedizin<br />
– Frauenheilkunde und<br />
Geburtshilfe<br />
– Gefäß- und Thoraxchirurgie<br />
– Geriatrie und<br />
Geriatrische Rehabilitation<br />
– Internistische Rheumatologie<br />
– Lungenklinik<br />
– Neurologie<br />
– Radiologie und Nuklearmedizin<br />
– Schmerztherapie und<br />
Palliativmedizin<br />
– Urologie und Kinderurologie<br />
– Zentrum für Innere Medizin<br />
– Zentrum für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie<br />
Ausgesuchte Materialien,<br />
er lesenes Ambiente – die<br />
Kaiser Karl Premium Station<br />
setzt neue Maßstäbe in der<br />
Region.<br />
www.mz-ac.de<br />
63
Die VYGON-Niederlassung<br />
in <strong>Aachen</strong><br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1968,<br />
1971 in <strong>Aachen</strong><br />
Mitarbeiter: weltweit 1800,<br />
in <strong>Aachen</strong> 250<br />
www.vygon.de<br />
Leistungsspektrum:<br />
führender Hersteller von<br />
Medizinprodukten für den<br />
klinischen Bedarf:<br />
– entwickeln,<br />
– fertigen und<br />
– vertreiben von Produkten<br />
aus den Bereichen<br />
– vaskuläre Zugänge,<br />
– Regional- und Plexusanästhesie,<br />
– Schmerztherapie,<br />
– Beatmung und<br />
– enterale Ernährung<br />
VYGON – Erzeugnisse für Medizin und Chirurgie GmbH & Co. KG<br />
Als Tochtergesellschaft der weltweit agierenden französischen Unternehmensgruppe<br />
VYGON ist das <strong>Aachen</strong>er Unternehmen ein führender<br />
Hersteller von Medizinprodukten für den klinischen Bedarf. Der Spezialist<br />
entwickelt, fertigt und vertreibt Produkte aus den Bereichen<br />
vaskuläre Zugänge, Regional- und Plexusanästhesie, Schmerztherapie,<br />
Beatmung und enterale Ernährung.<br />
VYGON nahm 1968 als erste Niederlassung des französischen Mutterkonzerns<br />
den eigenständigen Betrieb auf und errichtete 1971 eine<br />
eigene Produktionsstätte in <strong>Aachen</strong>. Die Vision, für die Medizin quali -<br />
tativ hochwertige Einmalprodukte aus Kunststoff herzustellen, sicherte<br />
VYGON kontinuierliches Wachstum und Akzeptanz im Markt. In der<br />
Medizintechnikbranche wurde VYGON in kürzester Zeit zu einer Marke<br />
mit hohem Ansehen. Heute fertigt VYGON innovative Medizinprodukte<br />
auf rund 10 000 Quadratmetern Gesamtfläche mit 3000 Quadrat -<br />
metern Reinraum-Produktionsstätte.<br />
VYGON wird auch künftig durch den Einsatz modernster Technologien<br />
intelligente und umweltgerechte Produkte bereitstellen, die Mensch,<br />
Natur und Technik in Einklang bringen. Dabei wird dem Gedanken der<br />
Umweltverträglichkeit aller verwendeten Materialien sowie dem sparsamen<br />
Einsatz der Ressourcen höchste Priorität eingeräumt.<br />
64
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Die Erfüllung der Kundenbedürfnisse sowie die Entwicklung innovativer<br />
Lösungsansätze sind die erklärten strategischen Ziele von VYGON. Eine<br />
kontinuierliche Organisationsentwicklung bildet die Grundlage, alle<br />
Unternehmensfunktionen den sich fortlaufend ändernden Markt -<br />
erfordernissen anzupassen. Von der Produktentwicklung über Produk -<br />
tion und Qualitätssicherung bis hin zu Marketing und Vertrieb sind im<br />
Hause VYGON alle Funktionsbereiche eines modernen Unternehmens<br />
vertreten.<br />
Modernste Produktionstechniken, von der Schlauchextrusion über CNCgesteuerte<br />
Einspritzanlagen und Montagekarussells bis hin zum<br />
zerstörungsfreien Prüfsystem, sichern gleichbleibend hohe Qualität.<br />
VYGON produziert unter Reinraumbedingungen, wie sie in modernsten<br />
Krankenhaus-OP-Räumen herrschen. Die Produktionsstätten stehen<br />
unter Überdruck-Atmosphäre und sind voll klimatisiert. Die Luft in den<br />
Produktionsräumen wird regelmäßig auf ihre Partikelzahl und Keim -<br />
belastung überprüft. Die durchschnittliche Partikelzahl während des<br />
Produktionsprozesses entspricht der Reinheitsklasse 5 (VDI-Richtlinien).<br />
Das bedeutet eine Keimzahl von unter 50/cbm. Roh-, Hilfs- und<br />
Betriebsstoffe werden mit physikalischen, chemischen und mikrobiologischen<br />
Methoden auf ihre Qualität überprüft. Eine lückenlose Dokumentation<br />
belegt die Wirksamkeit der angewandten Maßnahmen zur<br />
Qualitätssicherung. Institutionen wie TÜV, Food and Drug Administration<br />
(FDA), Department of Health (DH) und unabhängige Hygieneinstitute<br />
bestätigen Produktsicherheit und Qualitätsstandards von VYGON.<br />
Trotz des hohen Automatisierungsgrades bleibt bei der Fertigung<br />
einiger Produkte ein wesentlicher Anteil manueller Tätigkeiten. Dabei<br />
bilden die Erfahrung und das Wissen der Mitarbeiter die Basis für die<br />
Kompetenz und die Zuverlässigkeit der Marke VYGON. Die Qualität der<br />
Produkte ist in entscheidendem Maße von der Motivation und dem<br />
Ausbildungsstand der Mitarbeiter abhängig. Permanente fachliche<br />
Fortbildung sichert den Qualitätsstandard in allen Bereichen im Innenund<br />
Außendienst.<br />
VYGON bietet zudem eine praxisorientierte Ausbildung. Die Betreuung<br />
der Auszubildenden wird von erfahrenen und qualifizierten Ausbildern<br />
übernommen. Neue Inhalte, Methoden und Techniken können so<br />
sach- und personengerecht in die Ausbildung integriert werden. Un -<br />
abhängig von der Berufswahl sind Theorie und Praxis bei VYGON eng<br />
miteinander verknüpft und stehen in einem ausgewogenen Verhältnis<br />
zueinander. Die praktische Ausbildung findet „vor Ort“ in den tech -<br />
nischen Abteilungen, in den Verwaltungsabteilungen sowie in den<br />
Produktionsstätten statt.<br />
Studenten und Umschülern wird die Möglichkeit geboten, im Rahmen<br />
einer Qualifizierungsmaßnahme oder eines Fortbildungslehrganges ein<br />
vorgeschriebenes Praktikum in den verschiedensten Abteilungen zu<br />
absolvieren. VYGON bietet Studenten der Fachrichtung Chemie, Bio -<br />
chemie, Kunststofffertigungs- und Verfahrenstechnik die Möglichkeit,<br />
ihre wissenschaftliche Arbeit oder Diplomarbeit zu schreiben.<br />
65
PVDF-Filamente (Garne) weisen<br />
eine exzellente Biokompatibilität<br />
auf und reduzieren die unerwünschten<br />
Fremdkörperreaktionen,<br />
wie zum Beispiel Narbenkontraktionen<br />
oder Schmerzen.<br />
Außerdem sind sie feiner und<br />
glatter als herkömmliche Filamente...<br />
...die daraus gewirkten textilen<br />
Strukturen verfügen daher über<br />
eine sehr gute Körperverträglichkeit.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1992<br />
Mitarbeiter: 50<br />
Leistungsspektrum:<br />
Hersteller von textilen<br />
Implantaten,<br />
Forschung & Entwicklung<br />
Sortiment:<br />
Netzimplantate für die<br />
– Hernienchirurgie<br />
– Beckenbodenchirurgie<br />
– Stomachirurgie<br />
Zertifizierung:<br />
DIN EN ISO 13485<br />
93/42/EWG<br />
www.dyna-mesh.com<br />
66<br />
...gefertigt wird in zertifizierten<br />
Reinräumen (ISO 14644-1).
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
FEG Textiltechnik Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH<br />
Die FEG Textiltechnik mbH ist Deutschlands führender Hersteller von<br />
medizinischen textilen Implantaten. Unter dem weltweit geschützten<br />
Markennamen DynaMesh ® werden die preisgekrönten Mesh-Produkte<br />
erfolgreich in viele Länder weltweit vertrieben.<br />
Die Highlights: Aus dem Hightech-Polymer PVDF wird für die Mesh-Produkte<br />
ein Filament (Garn) gesponnen, das eine exzellente Biokompatibilität<br />
aufweist. Die daraus gewirkten Strukturen sind der zweite Garant<br />
für die besonders hohe Qualität. Ein weiteres Highlight ist die Visible-<br />
Technik: Die Lage des DynaMesh ® visible Implantates ist im MRT bis ins<br />
Detail sichtbar und kontrollierbar. DynaMesh ® Gewirke haben zudem<br />
ein unvergleichliches Einwachsverhalten durch optimale Porengeometrie<br />
und der dadurch erzielten hohen effektiven Porosität.<br />
67
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2007<br />
Mitarbeiter: 25<br />
Leistungsspektrum:<br />
Produktion, internationale<br />
Vermarktung und Versand -<br />
abwicklung von biologischen<br />
Wirkstoffen und Fertigarznei -<br />
mitteln<br />
www.bsvbio.de<br />
BSV BioScience GmbH<br />
BSV BioScience GmbH ist eine 100-prozentige Tochter des indischen<br />
Pharmaunternehmens Bharat Serums und Vacciens Ltd.<br />
Die deutsche Niederlassung wurde im Oktober 2007 gegründet und<br />
befindet sich im Gewerbegebiet in Baesweiler, in der Nähe der histo -<br />
rischen Stadt <strong>Aachen</strong>. Seit Juni 2010 produziert und vermarktet das<br />
Unternehmen biologische Wirkstoffe für verschiedene Therapie -<br />
bereiche.<br />
Eine unserer Stärken basiert auf der Produktion von Fruchtbarkeits -<br />
hormonen, wobei entweder der reine Wirkstoff produziert und vermarktet<br />
wird oder bei Bedarf das Fertigmedikament in Kooperation mit<br />
einem ebenfalls GMP-geprüften (Good Manufacturing Practice) deutschen<br />
Lizenzhersteller vollendet wird.<br />
Die BSV BioScience GmbH konzentriert sich auf verschiedene Forschungs-<br />
und Entwicklungsaktivitäten, dem ständigen Streben nach<br />
Verbesserungen im Bereich der Wirkstoffe und des Fertigarzneimittels,<br />
wobei zu sagen ist, dass daraus resultierend alle unsere Produkte von<br />
höchster Qualität, Reinheit und Stabilität sind.<br />
Die BSV BioScience GmbH entwickelt Technologien für all ihre Wirk -<br />
stoffe und Fertigarzneimittel in der eigenen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung.<br />
Derzeit produzieren wir die folgenden Produkte:<br />
– Human Chorionic Gonadotrophin (hpHCG) – Fruchtbarkeitshormone,<br />
etabliert bei Kinderwunsch<br />
– Human Menopausal Gonadotrophin (hpHMG) – Fruchtbarkeitshor -<br />
mone, etabliert bei Kinderwunsch<br />
– Urofollitrophin (hpFSH) – Fruchtbarkeitshormone, etabliert bei Kinderwunsch<br />
– Streptokinase – Für die Behandlung von Herzinfarkt, Lungenembolie<br />
und tiefer Venenthrombose etabliert<br />
– Urokinase – Für die Behandlung von Herzinfarkt, Lungenembolie und<br />
tiefer Venenthrombose etabliert<br />
– Ulinastatin (UTI) – Zugelassenes Medikament zur Therapie von Sepsis,<br />
Pankreatitis und Trauma-Patienten<br />
68
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1992<br />
Mitarbeiter: 45<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Mikorobiologische Analytik<br />
– Hygienebetreuung<br />
– Schulungen<br />
– akkreditiert bei der DAkkS<br />
nach DIN EN ISO/IEC 17025<br />
– GMP-Zertifikat als pharma -<br />
zeutisches Prüflaboratorium im<br />
Sinne des § 14 (4) des AMG<br />
Untersuchungsspektrum:<br />
Pharmazeutika<br />
Medizinprodukte<br />
Krankenhäuser<br />
Wäschereien<br />
Kosmetika<br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
Gesellschaft für Produktionshygiene und Sterilitätssicherung mbH<br />
(GfPS)<br />
Die 1992 gegründete Gesellschaft für Produktionshygiene und Sterilitätssicherung<br />
mbH (GfPS) ist ein eigentümergeführtes, akkreditiertes<br />
Prüflaboratorium. Das Team führt verschiedenste Analysen durch und<br />
übernimmt für seine Kunden bei Bedarf die komplette produktions -<br />
hygienische Betreuung.<br />
Die GfPS unterstützt ihre Kunden bei der kontinuierlichen Verbesserung<br />
ihrer Produkte und Produktionsprozesse. Unabhängig von der Aufgabe,<br />
die diese an die GfPS stellen: Der Spezialist zeigt ihnen zumutbare und<br />
finanziell realisierbare Lösungswege auf.<br />
Mikrobiologische Untersuchungen werden in eigenen modernen Einrichtungen<br />
durchgeführt, chemische und physikalische Tests bietet die<br />
GfPS in Zusammenarbeit mit kompetenten Partner-Laboratorien an.<br />
Mit einem breiten Spektrum an Labordienstleistungen integriert sich<br />
GfPS nahtlos in die Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Kunden.<br />
Neben Testungen der normativ geregelten Parameter erstellt die GfPS<br />
für spezielle Fragestellungen individuelle Lösungskonzepte. Zusätzlich<br />
zu Laboranalytik und Messtechnik gehört die kompetente Beratung in<br />
hygienerelevanten Bereichen zu den Schwerpunkten.<br />
Als akkreditiertes Prüflaboratorium legt die GfPS höchsten Wert auf<br />
ausgereifte Lösungen und Verfahren. Mit modernster Analytik und<br />
fundierter Beratung bei hygienerelevanten Fragestellungen hilft sie<br />
den Kunden, ihre hochwertigen Produkte weiter zu verbessern.<br />
Mikrobiologische Proben in der<br />
Analyse<br />
Umsatz/Jahr: rund 3 Mio. Euro<br />
www.gfps.de<br />
Blick auf den Standort in der<br />
Talbotstraße<br />
69
Christoph Claßen<br />
<strong>StädteRegion</strong>? Stets zu Diensten.<br />
Folgt man der gängigen Annahme, dass sich an der Größe des Dienstleistungsbereichs<br />
der Entwicklungsgrad eines Standortes festmachen lässt, braucht einem um die wirtschaftliche<br />
Zukunft der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> nicht bange zu sein. Mit einem Anteil von<br />
rund 70 Prozent trägt der sogenannte Tertiärsektor bereits jetzt zur Wertschöpfung bei.<br />
Arbeitsplätze, Lebensqualität, Innovation: Diese Begriffe sind in der <strong>StädteRegion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> untrennbar mit dem Dienstleistungsbereich verbunden.<br />
Innerhalb dieses Sektors nimmt wiederum die Wissenschaft eine herausragende<br />
Stellung ein. Es gibt in Deutschland wenige Gebiete, die eine höhere Dichte an<br />
Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen aufweisen als die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Über 14 500 Menschen sind in diesem Bereich beschäftigt. Keine der fünf großen<br />
Indus triebranchen in der <strong>StädteRegion</strong> zählt mehr Mitarbeiter, mehr als jeder Sechste,<br />
der in Nordrhein-Westfalen einer Tätigkeit in Forschung und Entwicklung nachgeht, tut<br />
dies in <strong>Aachen</strong> oder der unmittelbaren Umgebung.<br />
Prägend für den Wissenschaftsstandort ist sicherlich die Rheinisch-Westfälische<br />
Technische Hochschule (RWTH) mit ihren über 8250 Mitarbeitern, eine der Top-Universitäten<br />
nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen Maßstab. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
der <strong>StädteRegion</strong> ist die enge Kooperation zwischen der Industrie<br />
und dem Forschungs- und Entwicklungssektor. Die RWTH zählt 16 An-Institute, zahl -<br />
reiche Unternehmen von Weltrang unterhalten Lehrstühle an der Universität und haben<br />
ihre Forschungszentren in der Region angesiedelt.<br />
Geht es um das Thema Dienstleistungen in der <strong>StädteRegion</strong>, führt an Forschung<br />
und Entwicklung kein Weg vorbei. Aber es darauf zu reduzieren, hieße, seiner enormen<br />
Vielfalt nicht gerecht zu werden. Ohne den Handel, das Hotel- und Gaststättengewerbe,<br />
die Banken- und Versicherungsbranche, Zeitarbeits- und Beratungsunternehmen ist die<br />
Dienstleistungsbranche nicht vorstellbar. Eine wichtige Rolle spielt daneben auch der<br />
Informations- und Telekommunikationssektor (ITK). Mit nicht weniger als 9300 Beschäftigten<br />
zählt er zu den zentralen Zukunftsbranchen in der Region <strong>Aachen</strong>.<br />
Die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, leisten einen wesentlichen Anteil<br />
zur Wertschöpfung innerhalb des Dienstleistungssektors. In Letzterem stellt allein die<br />
Datenverarbeitungsbranche die viertgrößte Gruppe der Unternehmen in der Region dar,<br />
größer sind nur die unternehmensbezogenen Dienstleister, der Versicherungssektor und<br />
das Grundstücks- und Wohnungswesen. Der ITK leistet bereits heute einen maßgeb -<br />
lichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der <strong>StädteRegion</strong>. Diese Entwicklung wird sich<br />
fortsetzen, seine Bedeutung weiter zunehmen. Was nicht zuletzt daran liegt, dass der<br />
ITK in Zukunft noch stärker mit anderen Branchen zusammenwachsen, für sie eine Art<br />
Innovationstreiber darstellen wird.<br />
70
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Weiterhin wachsen wird auch die Gesundheitsbranche. Mit fünf Millionen Beschäftigten<br />
bundesweit, von denen knapp 72 000 im Kammerbezirk der Industrie- und<br />
Handelskammer <strong>Aachen</strong> arbeiten, zählt sie bereits heute zu den tragenden Säulen der<br />
deutschen Wirtschaft. Besonders der demografische Wandel hat zur Folge, dass sich die<br />
Gesundheitsbranche wohl noch dynamischer als bislang entwickeln wird.<br />
Wer gesund bleiben möchte und möglichst fit ein hohes Alter erreichen will, der<br />
sollte sich ab und an eine Ruhepause gönnen. Und immer mehr Menschen sehen in<br />
der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> beste Bedingungen für ein entspanntes Innehalten. Die ört -<br />
liche Tourismusbranche boomt: Die Region „Eifel und <strong>Aachen</strong>“ war 2013 die wachs -<br />
tums stärkste in ganz Nordrhein-Westfalen, der Anstieg der Übernachtungszahlen von<br />
7,6 Prozent (NRW-Durchschnitt: 1,6 Prozent) ist landesweiter Spitzenwert. Das ist<br />
kein Zufall. Die <strong>StädteRegion</strong> hat Besuchern eben einiges zu bieten. Während <strong>Aachen</strong><br />
mit seiner Geschichte und Kultur, der Nähe zum Dreiländereck Privat-Touristen sowie<br />
Tagungs- und Geschäftsreisende aus dem In- und Ausland gleichermaßen anlockt,<br />
bietet die Eifel Naturliebhabern ländliche Erholung. Also: Warum in die Ferne<br />
schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Eine Behauptung übrigens, die nicht allein<br />
für die Tourismusbranche zutreffend ist, sondern für den gesamten Dienstleistungs -<br />
sektor in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Der Dienstleistungssektor hat<br />
in der <strong>StädteRegion</strong> einen Anteil<br />
von 70 Prozent.<br />
71
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1884,<br />
erste gemeinsame AOK<br />
für die Stadt <strong>Aachen</strong> 1914<br />
Mitarbeiter: 457<br />
Versicherte: ca. 230 000<br />
Mitglieder: ca. 160 000<br />
Firmenkunden: ca. 10 000<br />
Haushaltsvolumen: 720 Mio. Euro<br />
Geschäftsstellen:<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Alsdorf<br />
Düren<br />
Eschweiler<br />
Jülich<br />
RWTH Uniklinikum<br />
SIG Combibloc, Linnich<br />
Simmerath<br />
Stolberg<br />
Studentenservice <strong>Aachen</strong><br />
Vaals (Niederlande)<br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
www.aok.de/rh<br />
„Wir investieren jeden Tag zwei<br />
Mio. Euro in die Gesundheit<br />
der Menschen unserer Region.“<br />
(Waldemar Radtke, Regional -<br />
direktor)<br />
AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse<br />
Regionaldirektion Städteregion <strong>Aachen</strong> – Kreis Düren<br />
Eine Krankenkasse, das dürfte im Bewusstsein der meisten Menschen<br />
– immer noch – eine mehr oder weniger bürokratische Einrichtung<br />
sein, die Beiträge erhebt und damit im Bedarfsfall Leistungen gewährt.<br />
Dieses Bild entspricht ziemlich genau dem, was eine Krankenkasse<br />
früher ausgemacht hat. Nicht ohne Grund ist die AOK vor etlichen Jahren<br />
zu dem Begriff Krankenkasse auf Distanz gegangen und hat sich<br />
für den Namenszusatz „Die Gesundheitskasse“ entschieden. Damals hat<br />
man erkannt, dass es nicht sinnvoll sein kann, Krankheit zu bezahlen,<br />
wo es doch eigentlich darum gehen müsste, in Gesundheit zu investieren,<br />
um Krankheit – im Idealfall – entweder gar nicht erst entstehen zu<br />
lassen oder ihr zumindest die schlimmsten Schrecken zu nehmen.<br />
Daher sind die Entwicklung wirksamer Präventionsmaßnahmen, die<br />
stetige Qualitätsverbesserung in der Medizin, optimal abgestimmte<br />
und patientenorientierte Versorgungsabläufe sowie Vertragsgestaltungen,<br />
die Kunden umfassend am medizinischen Fortschritt teilhaben<br />
lassen, Leitmotive für das Handeln der AOK – auch in der <strong>StädteRegion</strong><br />
<strong>Aachen</strong>. Denn: Das O im Namen AOK steht seit über 125 Jahren für<br />
Ortsnähe.<br />
72
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
TÜV Rheinland<br />
TÜV Rheinland ist ein weltweit führender, unabhängiger Prüfdienst -<br />
leister mit über 140 Jahren Tradition. Im Konzern arbeiten circa 20 000<br />
Menschen an 500 Standorten in 65 Ländern. Sie erwirtschaften einen<br />
Jahresumsatz von 1,7 Mrd. Euro. Die unabhängigen Fachleute stehen<br />
für Qualität und Sicherheit von Mensch, Umwelt und Technik in fast<br />
allen Lebensbereichen.<br />
TÜV Rheinland prüft technische Anlagen, Produkte und Dienstleis -<br />
tungen, begleitet Projekte und gestaltet Prozesse für Unternehmen.<br />
Die Experten trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und Branchen.<br />
Dazu verfügt TÜV Rheinland über ein globales Netz anerkannter<br />
La bore, Prüf- und Ausbildungszentren. Seit 2006 ist TÜV Rheinland<br />
Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nach -<br />
haltigkeit und gegen Korruption.<br />
In der Region <strong>Aachen</strong> erbringt der TÜV Rheinland Dienstleistungen<br />
rund um das Automobil für private und gewerbliche Kunden an Prüfstellen<br />
und als Partner in den Werkstätten.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1872<br />
Mitarbeiter: rund 100<br />
in der Region <strong>Aachen</strong><br />
Leistungspalette TÜV<br />
Rheinland Kraftfahrt GmbH<br />
– Hauptuntersuchung<br />
– Abgasuntersuchung<br />
– Eintragungen<br />
– Prüfung von Gasanlagen<br />
– Feinstaubplaketten<br />
– Schadengutachten<br />
– Wertgutachten<br />
– Reparaturkosten-Kalkulationen<br />
und vieles mehr<br />
Region <strong>Aachen</strong>:<br />
Prüfstellen in <strong>Aachen</strong>, Würselen,<br />
Stolberg, Herzogenrath-Kohlscheid,<br />
Herzogenrath-Merkstein,<br />
Simmerath, Alsdorf, Düren,<br />
Niederzier, Jülich, Heinsberg,<br />
Geilenkirchen, Hückelhoven<br />
www.tuv.com<br />
73
ASEAG, <strong>Aachen</strong>er Straßenbahn und Energieversorgungs-AG<br />
Seit mehr als 130 Jahren prägt die ASEAG (<strong>Aachen</strong>er Straßenbahn und<br />
Energieversorgungs-AG) den öffentlichen Personennahverkehr in <strong>Aachen</strong><br />
und der Region. Das Unternehmen, mit Sitz in der Neuköllner Straße<br />
im Gewerbegebiet Hüls, hat die Entwicklung der Stadt <strong>Aachen</strong> entscheidend<br />
mitgeprägt – immer mit dem Ziel vor Augen, durch tech -<br />
nischen Fortschritt und Weiterentwicklung die Mobilität für die<br />
Menschen in der Region zu gestalten.<br />
Die Idee, die bei der Gründung der „<strong>Aachen</strong>er und Burtscheider<br />
Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft“ Pate stand, hat auch heute noch<br />
Bestand: Für die Menschen und mit den Menschen in <strong>Aachen</strong> und der<br />
Region zu wachsen und so eine echte Alternative als Fortbewegungsmittel<br />
darzustellen. Mehr denn je wird die Leistungsfähigkeit einer<br />
Stadt von der Leistungsfähigkeit ihrer Infrastruktur und Verkehrs -<br />
systeme abhängig.<br />
Waren es zu Beginn die Pferdebahnen und später die Straßenbahnen,<br />
sind es heute hochmoderne Niederflurbusse, die im täg lichen Einsatz<br />
mehr als 230 000 Menschen bewegen.<br />
Die Geschichte der ASEAG ist eng mit der Entwicklung von Stadt und<br />
Kreis <strong>Aachen</strong> in den letzten über 100 Jahren verbunden. Die ASEAG<br />
prägt mit ihren Bussen als „rote Flotte“ das Stadtbild und hat einen<br />
großen Anteil daran, dass die Menschen mobil sind. Die ASEAG war, ist<br />
und wird immer ein Stück Region bleiben. Die <strong>Aachen</strong>er sprechen bei<br />
Der Unternehmenssitz in <strong>Aachen</strong><br />
Auch die Werkstätten sorgen<br />
für einen reibungslosen Ablauf.<br />
74
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1880<br />
Mitarbeiter: 640<br />
Leistungsspektrum:<br />
– öffentlicher Personennah -<br />
verkehr für <strong>Aachen</strong> und die<br />
Region<br />
– hochmoderne Niederflurbusse<br />
– attraktiv, schnell, pünktlich und<br />
umweltbewusst<br />
– innovative, kundenorientierte<br />
sowie qualitativ hochwertige<br />
Dienstleistungen<br />
– Busfahrer: rund 420<br />
– Fahrgäste: rund 67 Millionen,<br />
täglich mehr als 230 000<br />
– Linien: 68<br />
– Haltestellen: 2100<br />
– ASEAG Sammel-Auto (ASA)<br />
www.aseag.de<br />
der Nutzung des öffentlichen Personen nahverkehrs nicht davon, dass<br />
sie mit dem Bus fahren – sie fahren schlicht und einfach „mit der<br />
ASEAG“. Das Angebot für die Fahrgäste wird mit innovativen Ideen und<br />
kundenorientierten sowie qua litativ hoch wer tigen Dienstleistungen<br />
stetig weiterentwickelt und optimiert.<br />
Gerade in Zeiten des stetig wachsenden Umweltbewusstseins sind<br />
öffentliche Verkehrsmittel ein unverzichtbarer Beitrag zum Leben. Die<br />
ASEAG stellt sich erfolgreich ihrem Auftrag, mit einem leistungsstarken<br />
Angebot die Mobilität in Stadt und Kreis <strong>Aachen</strong> zu sichern und auszubauen.<br />
Hinter den Dienstleistungen steckt jedoch mehr als reine Per -<br />
sonenbeförderung. In den Vorverkaufsstellen, der Verwaltung sowie in<br />
den Werkstätten und schließlich auch draußen vor Ort in den Bussen<br />
und an den Haltestellen stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der ASEAG sicher, dass der Busverkehr reibungslos läuft.<br />
Das Liniennetz der ASEAG besteht aus 68 Linien, die auf einer Länge<br />
von mehr als 1200 Kilometern fast 2100 Haltestellen verbinden. Rund<br />
420 Busfahrerinnen und Busfahrer sorgen vom frühen Morgen bis in<br />
die Nacht dafür, dass die Fahrgäste zuverlässig, bequem und sicher ihr<br />
Ziel erreichen.<br />
Durch technische Neuerungen und stetige Optimierungen ist es ge -<br />
lungen, den Bus zu einem attraktiven, schnellen und pünktlichen<br />
Verkehrsmittel zu machen.<br />
ASEAG – der gute Einstieg<br />
Service wird großgeschrieben –<br />
hier im Kunden-Center am<br />
<strong>Aachen</strong>er Bushof.<br />
75
Auf einen Blick<br />
Mitarbeiter/-innen: rund 380<br />
betreute Clients: über 27 000<br />
betreute Schulen: mehr als 160<br />
betreute SAP-Anwender: 1700<br />
Server: 1750<br />
Leistungsspektrum:<br />
– IT Service und Betrieb<br />
– Verwaltung und Finanzen<br />
– Energie und Entsorgung<br />
– Bildung und Entwicklung<br />
NRW-Marktführer:<br />
Wahllösung „votemanager“<br />
Umsatz 2013: 50,4 Mio. Euro<br />
zertifiziert nach:<br />
DIN EN ISO 9001, 20000, 27001<br />
www.regioit.de<br />
regio iT<br />
Die regio iT GmbH ist IT-Dienstleister für Kommunen und Schulen,<br />
Energieversorger und Entsorger sowie Non-Profit-Organisationen.<br />
Mit Sitz in <strong>Aachen</strong> und Niederlassung in Gütersloh bietet die<br />
regio iT strategische und projektbezogene IT-Beratung, Integration,<br />
IT-Infrastruktur und Full-Service.<br />
Sie greift auf Erfahrungswerte aus mehreren Jahrzehnten zurück, viele<br />
ihrer Mitarbeiter/-innen kommen aus Verwaltung und kommunalen<br />
Unternehmen. Sie kennen die Wertschöpfungsketten ihrer Kunden.<br />
Dies macht die regio iT zu einem idealen Partner für öffentliche<br />
Auftraggeber.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1986<br />
Mitarbeiter: ca. 60<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Betrieb von Verwertungs -<br />
anlagen<br />
– umfangreiche Produktpalette<br />
(organische Düngemittel,<br />
Mulche, Kultursubstrate,<br />
Biomasse etc.)<br />
– Containerdienst<br />
– mobile und technische<br />
Dienstleistungen<br />
Standorte:<br />
<strong>Aachen</strong>-Brand<br />
ELC Warden<br />
Würselen<br />
gabco Kompostierung GmbH<br />
Die gabco Kompostierung GmbH ist Komplettanbieter rund um die Verwertung<br />
organischer Rohstoffe in der Region <strong>Aachen</strong>. Sie betreibt<br />
Sammelsysteme und bewirtschaftet Kompostierungs- und Vergärungsanlagen.<br />
Organische Rohstoffe werden zu hochwertigen Qualitätsprodukten<br />
für vielfältige Einsatzzwecke und Marktsegmente aufbereitet.<br />
gabco: Kompost und mehr<br />
www.gabco.de<br />
Überregional erbringt gabco Dienstleistungen mit mobiler Aufbereitungstechnik.<br />
Die Betreuung komplexer technischer Anlagen gehört<br />
ebenfalls zum Leistungsangebot.<br />
76
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1991 als<br />
Abfallwirtschaft Kreis und<br />
Stadt <strong>Aachen</strong> GmbH<br />
Mitarbeiter: ca. 120<br />
Leistungsspektrum:<br />
Schadstoffsammlung, Abfall -<br />
beratung, Müllverbrennung,<br />
Umweltcontrolling, Anlagen -<br />
planung, Biokompostierung<br />
und Biovergärung<br />
Anlagen:<br />
ELC Süd, ELC Warden, ELC Horm,<br />
Kleinanlieferplatz Horm, Biovergärung<br />
Würselen, Kompostplatz<br />
<strong>Aachen</strong>, Schadstoffannahme<br />
<strong>Aachen</strong>, MVA Weisweiler<br />
Einzugsgebiet:<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>,<br />
Kreis Düren<br />
Gesellschafter:<br />
– Zweckverband Entsorgungs -<br />
region West (93,75 %)<br />
– <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> ohne<br />
Stadt <strong>Aachen</strong> (3,125 %)<br />
– Stadt <strong>Aachen</strong> (3,125 %)<br />
Standort: Eschweiler<br />
www.awa-gmbh.de<br />
Die Müllverbrennungsanlage<br />
Weisweiler – Herzstück<br />
der regionalen Entsorgung<br />
AWA Entsorgung GmbH – Verwertung aus Verantwortung<br />
Was 1991 als Abfallwirtschaft Kreis und Stadt <strong>Aachen</strong> begann, ist seit<br />
2003 die AWA Entsorgung GmbH – ein zukunftsfähiger, kommunaler<br />
Dienst leister, der modernste Entsorgungsanlagen betreibt. Bürgernähe<br />
wird hier großgeschrieben, daher steht die Entsorgung und Verwertung<br />
mit Nachhaltigkeit im Mittelpunkt allen Schaffens. Zudem hat das<br />
Unternehmen acht verschiedene Anlagen an diversen Standorten,<br />
die gemäß strenger und ständig verbesserter Gesetzesauflagen<br />
arbeiten – sie entsprechen also höchsten Umweltstandards.<br />
Der Umgang mit Abfall – egal ob aus Haushalten, Gewerbe, Handel<br />
oder Industrie – ist heute sehr anspruchsvoll. Nachsorge und Zukunftsvorsorge<br />
sind dabei wesentliche Aufgaben. Die AWA bündelt hier Verantwortung,<br />
Erfahrung und Fachwissen.<br />
Um noch mehr Service anbieten zu können, wurde im Jahr 2005 die<br />
AWA Service GmbH als 100-prozentige Tochter gegründet. Sie betreibt<br />
die gesamte Logistik der AWA: Containertransporte und Schadstoffsammlungen<br />
werden mit LKW aus dem AWA Service Fuhrpark ab -<br />
gewickelt. Sie betreibt außerdem das Entsorgungs- und Logistikcenter<br />
in Horm, den dortigen Kleinanlieferplatz, die Schadstoffannahmestelle<br />
in <strong>Aachen</strong> und ist für das Schadstoffzwischenlager auf der Zentraldeponie<br />
Warden verantwortlich. Sie ist zudem auch der direkte Ansprechpartner<br />
für Kunden aus dem gewerblichen Bereich.<br />
Kurz gesagt: Für die AWA sind Kundenfreundlichkeit und Service -<br />
leis tungen für die Menschen der Region eine Selbstverständlichkeit –<br />
sie bietet Entsorgungssicherheit für mehr als 850 000 Bürgerinnen und<br />
Bürger.<br />
77
FACTUR Billing Solutions GmbH –<br />
Prozess- und IT-Know-how aus einer Hand<br />
FACTUR erbringt für Kunden Dienstleistungen rund um den Kunden -<br />
service, die Ablesung, die Abrechnung sowie das Zahlungs- und Forderungsmanagement.<br />
Das Netznutzungsmanagement wird voll integriert<br />
abgewickelt – sowohl aus Vertriebs- als auch aus Netzsicht.<br />
Denn bei steigenden Anforderungen wird es für die kleineren und<br />
mittleren Stadtwerke sowie Energieanbieter immer schwieriger und<br />
kostenintensiver, mit ihren Systemen, Prozessen und Mitarbeiter -<br />
kompetenzen am Markt zu bestehen. Kürzere Innovations- und Entscheidungszyklen<br />
erhöhen den Handlungsdruck.<br />
FACTUR strebt in diesem Kontext nicht nach kurzfristiger Gewinn -<br />
maximierung, sondern nach einer langfristigen, partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit, um gemeinsam nachhaltig zu profitieren.<br />
Um ein ideales Zusammenspiel zwischen Prozess, Mitarbeitern und<br />
IT zu ermöglichen, betreut die FACTUR ihr Abrechnungssystem selbst<br />
und entwickelt es permanent weiter.<br />
78
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Das Betreuungsspektrum der FACTUR umfasst im Kern das SAP IS-U<br />
inklusive der Komponenten EDM, PI und BW. Aufgrund der hohen Prozessnähe<br />
sind die mit diesen Aufgaben betreuten Berater und Entwickler<br />
mit einer einzigartigen Kombination aus Prozess- und SAP-Anwendungs-Know-how<br />
ausgestattet.Gemeinsam mit ihren Kunden und der<br />
SAP gestaltet FACTUR daher heute Weiterentwicklungen im SAP-<br />
Umfeld aktiv mit.<br />
Die Berater und Anwendungsentwickler der FACTUR zeichnen sich nicht<br />
nur durch exzellentes Prozess-Know-how aus. Dieses wird stets durch<br />
aktuelles IT- und Projektmanagementwissen ergänzt. Hierdurch können<br />
die Mitarbeiter ihre Kunden sowohl zur Gestaltung und Optimierung<br />
ihrer Prozesse beraten als auch schwierigste Anforderungen im<br />
System abbilden. Ihr Know-how wird systematisch weiterentwickelt<br />
und durch gezielte Einstellungen mit neuen Impulsen versehen.<br />
Fachexpertise, Motivation und Teamfähigkeit sind hier keine leeren<br />
Worte, sondern täglich geübte Praxis, die für die Kunden aus der<br />
Energiebranche gezielt eingesetzt werden.<br />
Die Berater der FACTUR ver wan -<br />
deln ungenutzte Potenziale in<br />
effektive und effiziente Pro zesse.<br />
Genau auf die Bedürfnisse der<br />
Kunden abgestimmt.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2002<br />
Mitarbeiter: über 190<br />
Gesellschafter:<br />
STAWAG Stadtwerke <strong>Aachen</strong> AG<br />
Leistungsspektrum:<br />
Prozess- und IT-Know-how<br />
für die Energiebranche:<br />
– Prozessdienstleistung<br />
– Prozessberatung und<br />
– SAP-Implementierung<br />
aus einer Hand<br />
www.factur.de<br />
79
Ein dynamisches Wirtschafts- und Rechtsumfeld kennt nur eine<br />
Kontinuität: die stetige Veränderung.<br />
Dr. Neumann . Schmeer und Partner<br />
Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater –<br />
Experten im Team<br />
„Wir waren immer schon der Meinung, dass eine isolierte rechtliche,<br />
steuerliche oder betriebswirtschaftliche Beratung bei komplexen unternehmerischen<br />
Entscheidungssituationen nicht zum Ziel führt. Erst die<br />
Verknüpfung der drei Bereiche Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und<br />
Steuerberatung und die Betrachtung aus mehreren Blickwinkeln gibt<br />
einen Zuwachs an Sicherheit, sinnvolle unternehmerische Entscheidungen<br />
zu treffen.“ Eine klare Philosophie, die die Arbeit in der Sozietät<br />
seit ihrer Gründung 1979 bis heute prägt. NS+P wird von zehn Partnern<br />
geführt, die mit weiteren acht Rechtsanwälten, Wirtschafts -<br />
prüfern und Steuerberatern für ihre Mandanten steuerlich und rechtlich<br />
abge sicherte, individuelle Lösungen mit Kreativität und wirtschaftlicher<br />
Vernunft entwickeln.<br />
Die Basis für ganzheitliche Beratung ist die interdisziplinäre Qualifi -<br />
ka tion unserer rund 50 fachlichen Mitarbeiter. Sie blicken vielfach auf<br />
eine mehrjährige Berufserfahrung zurück, haben häufig mehrere<br />
Abschlüsse und verpflichten sich im Dienste unserer Mandanten zur<br />
kontinuierlichen Fortbildung. Nur das sichert den hohen Qualitäts -<br />
anspruch, den Mandanten von NS+P fordern dürfen. Denn nur so kann<br />
heute eine dauerhafte, den stetigen Veränderungen angepasste<br />
Begleitung der Mandanten gesichert werden. Als Experten im Team<br />
beraten und begleiten wir Unternehmen über ihren gesamten Lebenszyklus<br />
und bieten ihnen effiziente, wachstumsfähige Lösungen und<br />
Prozessgestaltungen. Hierfür wurde NS+P bereits mehrfach in den<br />
Top-100-Rankings deutscher Nachrichtenmagazine ausgezeichnet.<br />
80
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Die zunehmend komplexeren Problemstellungen unserer Mandanten<br />
im energiewirtschaftlichen Sektor haben NS+P dazu veranlasst, mit<br />
Kooperationen den ganzheitlichen Beratungsansatz weiter um tech -<br />
nische und strategische Kompetenzen im Energiemarkt zu erweitern.<br />
Die Kooperation mit der <strong>Aachen</strong>er BET – Büro für Energiewirtschaft und<br />
technische Planung GmbH – ist seit vielen Jahren wesentlicher<br />
Bestandteil der energiewirtschaftlichen Expertise bei NS+P.<br />
Zusätzlich ist NS+P seit 2007 Mitglied der INAA-Gruppe, einem weltweiten<br />
Zusammenschluss von unabhängig tätigen Wirtschaftsprüfungsund<br />
Steuerberatungsgesellschaften.<br />
Die INAA-Gruppe besteht seit 1992 und hat 66 Mitgliedsfirmen in<br />
50 Ländern. Mit dieser internationalen Kooperation unterstützt NS+P<br />
Mandanten bei ihren Geschäftsvorhaben überall auf der Welt.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1979<br />
Mitarbeiter: 50<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Recht<br />
– Steuern<br />
– Wirtschaftsprüfung<br />
– Unternehmensberatung<br />
Mandanten:<br />
Unternehmen, freie Berufe,<br />
vermögende Privatleute, Kommunen,<br />
öffentliche Versorgungsund<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
(ÖPNV und EVU), Stiftungen und<br />
gemeinnützige Einrichtungen,<br />
wissenschaftliche Institute und<br />
Hochschulen<br />
Kooperationen:<br />
BET – Büro für Energiewirtschaft<br />
und technische Planung GmbH<br />
Mitgliedschaft:<br />
INAA-Gruppe (International<br />
Association of Independent<br />
Accounting Firms – Empfehlungs -<br />
verbund)<br />
www.neumann-schmeer.de<br />
Hauptsitz der Kanzlei ist <strong>Aachen</strong>.<br />
81
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1949<br />
Mitarbeiter: 13<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Steuergestaltungsberatung<br />
– Steuerrechtsdurchsetzung<br />
– Wirtschaftsprüfung und<br />
Treuhandwesen<br />
– Rechnungswesen/<br />
Bilanzierung<br />
– Steuerdeklarationsberatung<br />
– Wirtschaftliche Beratung/<br />
Unternehmensberatung<br />
Standorte:<br />
<strong>Aachen</strong> und<br />
Naumburg an der Saale<br />
WKK Treuhand GmbH<br />
Die WKK Treuhand ist seinerzeit als gemeinnützige Selbsthilfe -<br />
einrichtung der Handwerkswirtschaft 1949 gegründet worden. Als<br />
Handwerker-Treuhand- und Buchstelle hat sie zu tragbaren Kosten den<br />
Handwerksbetrieben die Buchführung erstellt. Über die Zwischen -<br />
sta tion einer Genossenschaft entwickelte sie sich schließlich 1960 zu<br />
einer Steuerberatungsgesellschaft weiter. Seit 1978 ist das Unter -<br />
nehmen eine GmbH. Die Mitarbeiter der WKK sind sich der Tradition<br />
des Unternehmens bewusst und sehen sich deshalb in erster Linie als<br />
faire Partner ihrer Mandanten.<br />
Basis für ihre Beratungsleistung ist umfassende Kompetenz und<br />
reiche Erfahrung. Das Spektrum reicht von Steuergestaltungsberatung,<br />
Steuerrechtsdurchsetzung über Wirtschaftsprüfung und Treuhand -<br />
wesen, Rech nungswesen/Bilanzierung, Steuerdeklarationsberatung bis<br />
hin zu Wirtschaftlicher Beratung und Unternehmensberatung.<br />
Die Aufgabe besteht vor allem darin, Lösungsansätze und Entscheidungshilfen<br />
zu bieten, die den Mandanten auch auf lange Sicht Vor -<br />
teile sichern. Das bedeutet, dass jede Einzelsituation individuell be -<br />
trachtet und dabei jeder Aspekt beleuchtet werden muss. Dies<br />
verlangt Weitblick sowie Kenntnisse, die über das eigene Fach gebiet<br />
hinausreichen. Der hohe Anspruch der Mandanten ist den Mit arbeitern<br />
der WKK Herausforderung und Verpflichtung zugleich.<br />
Die Mitarbeiter der WKK sehen<br />
sich als faire Partner ihrer Mandanten.<br />
www.wkk.de<br />
Leistungsansätze und<br />
Entscheidungshilfen bieten:<br />
Das ist unsere Aufgabe.<br />
82
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1996<br />
Mitarbeiter: 60<br />
Leistungsspektrum:<br />
Produktentwicklung:<br />
– Layoutservice<br />
– Hardwareentwicklung<br />
– Softwareentwicklung<br />
– Prüfungen und Analysen<br />
EMS-Dienstleistungen:<br />
– Leiterplattenbestückung<br />
– Prototypenfertigung<br />
– Gerätemontage<br />
– Inspektion und Test<br />
– Reparatur<br />
– Logistik und Material -<br />
management<br />
Unternehmenssitz: Roetgen<br />
www.kuttig.de<br />
Kuttig Electronic GmbH<br />
Die Kuttig Electronic GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen mit<br />
Sitz am südlichen Rand der Hightechregion <strong>Aachen</strong>. Seit 1996 bieten wir<br />
hochwertige Dienstleistungen rund um die Elektronik. Regional und<br />
überregional haben wir uns einen guten Namen sowie eine treue<br />
Stammkundschaft erarbeitet. Entwicklung und Fertigung elektronischer<br />
Geräte und Baugruppen auf höchstem Niveau zu attraktiven Preisen –<br />
das sind unsere zentralen Themen. Flexibilität – insbesondere für kleine<br />
und mittlere Serien – sowie Prototypen sind unsere Stärke.<br />
Alles aus einer Hand bedeutet für unsere Kunden zeit- und kosten -<br />
effi zientes Arbeiten mit einem einzigen Partner. Rund um Entwicklung<br />
und Fertigung bieten wir umfassenden Service – von der Produktidee bis<br />
zur Serienbelieferung.<br />
Vom Schaltungsdesign und Layoutservice, Proto typenbau und CE- und<br />
EMV-Prüfungen über Materialeinkauf, Bevorratung und Finanzierung,<br />
Bestückung und Funktionstests, Montage des Produktes bis hin zum<br />
Versand und After-Sales-Service bieten wir das gesamte Spektrum der<br />
Elektronik-Dienstleistung.<br />
83
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1981,<br />
seit April 1993 GmbH<br />
Mitarbeiter: ca. 33<br />
Leistungsspektrum:<br />
Gutachten, Studien, Planung,<br />
Ausschreibung, Bauleitung,<br />
Abrechnung, Sicherheits -<br />
koordination für öffentliche<br />
und private Bauherren<br />
Qualitätsmanagement:<br />
zertifiziert nach DIN EN ISO<br />
9001:2008<br />
www.bueroberg.de<br />
Ingenieurbüro H. Berg & Partner GmbH<br />
Als erfahrenes und prosperierendes Ingenieurbüro mit Hauptsitz in<br />
<strong>Aachen</strong> und Partnerbüros in Eupen (Belgien) und Diekirch (Luxemburg)<br />
verfügt die H. Berg & Partner GmbH über umfassende Leistungs- und<br />
Beratungskompetenz auf den Gebieten Gewässer, Trinkwasser, Ab -<br />
wasser, Straßen/Brücken sowie regenerative Energieversorgung.<br />
Insbesondere bei Erschließungsmaßnahmen von Wohn- und Gewerbegebieten<br />
kann die H. Berg & Partner GmbH ihre über 30-jährige Er -<br />
fahrung und Fachkompetenz effizient einsetzen. Für Fragen der regenerativen<br />
Energie- und Wärmeversorgung, Nahwärmekonzepte,<br />
Abwasserbeseitigung, Straßen- und Brückenbau etc. werden innova -<br />
tive und nachhaltige Lösungen entwickelt.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1987<br />
Mitarbeiter: 13<br />
Leistungsspektrum:<br />
AV-Systemhaus: Projektion,<br />
Videokonferenz, Medienmöbel,<br />
Audiotechnik, Anzeigesystem<br />
Planungsbüro: Konferenzsäle,<br />
Hörsäle, individuelle Nutzungskonzepte,<br />
Auditorien, interaktive<br />
Medien<br />
Intelligent Home: Schutz, Komfort,<br />
intuitives Bedienkonzept,<br />
Kosten- und Energieeffizienz<br />
www.akmedia.de<br />
AK Media GmbH – das <strong>Aachen</strong>er Mediensystemhaus<br />
Die Experten der AK Media GmbH planen und realisieren medientechnische<br />
Anlagen und Einrichtungen. Diese Lösungen finden sich in<br />
Konferenz- und Seminarräumen, Auditorien und Präsentationsräumen.<br />
Kunden aus dem öffentlichen, industriellen und gehobenen privaten<br />
Bereich profitieren von der Synergie bei Zusammenarbeit von<br />
Inhalt und Technik. Die Tätigkeitschwerpunkte sind Projektions- und<br />
Displaylösungen, Mediensteuerungen und Videokonferenzanlagen,<br />
Dipl.-Ing. Andreas Promny (GF)<br />
profes sionelle Beschallungstechnik, Konferenz- und Dolmetscher -<br />
anlagen, Licht- und Lichtsteuertechnik sowie ELA- und Sprach alar mie -<br />
rungs anlagen. Eines der wichtigsten Geschäftsprinzipien ist die Nähe<br />
zu den Kunden. Die Vertriebsmitarbeiter und Servicetechniker stehen<br />
den Kunden in allen kommerziellen und technischen Fragen zur Ver -<br />
fügung und sorgen so für eine bestmögliche Betreuung.<br />
84
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1995<br />
Mitarbeiter: über 50<br />
Leistungsspektrum:<br />
– IQC (Incoming Quality Control)<br />
– Reparaturen<br />
– Rework (Überarbeitung<br />
oder Umarbeitung)<br />
– Technische Hotline<br />
– E-Commerce<br />
– Logistik<br />
– Sonderaktionen<br />
Unternehmenssitz: <strong>Aachen</strong><br />
www.aixtema.de<br />
Die aixTeMa GmbH ist ein kompetenter<br />
Partner für individuelle<br />
Servicelösungen.<br />
aixTeMa GmbH<br />
Kunden der aixTeMa GmbH wissen die Innovationsfähigkeit und Flexibilität<br />
des IT-Dienstleisters zu schätzen. Zum Portfolio des Spezialisten<br />
gehören die Bereiche IQC (Incoming Quality Control), Reparaturen,<br />
Rework (Überarbeitung oder Umarbeitung), Technische Hotline,<br />
E-Commerce und Logistik. aixTeMa steht für Hilfe bei Problemen jeder<br />
Art, qualitativ hochwertige (DIN ISO 9001 zertifiziert) und kunden -<br />
orientierte Dienstleistungen, ein menschliches, hilfsbereites und außergewöhnliches<br />
Miteinander, Innovation und Entwicklung, Kritikfähigkeit<br />
und tägliches Hinterfragen, schnelle Entscheidungen und hohe Flexi -<br />
bilität. Die technikbegeisterten Mitarbeiter stellen ihr Know-how über<br />
alle Abteilungen hinweg in den Dienst ihres Kunden und ihres Pro -<br />
duktes. Als Ausbildungsbetrieb anerkannt, bildet die aixTeMa GmbH<br />
derzeit sowohl im kaufmännischen Bereich wie auch in der Technik<br />
mehrere Nachwuchskräfte aus. Die aixTeMa GmbH ist zudem immatrikulierter<br />
Partner des „Campus Clusters Logistik“ der RWTH <strong>Aachen</strong>.<br />
85
Ingenieurgesellschaft Lievens und Partner mbH<br />
Als kleines Planungsbüro für konstruktiven Ingenieurbau startete<br />
Lievens und Partner vor mehr als 60 Jahren. Aus Praxiserfahrung und<br />
Qualifikation sind Kompetenzbereiche für konzeptionelle und kostenoptimierte<br />
Baulösungen herangewachsen. Mit seinem Leistungsspektrum<br />
ist Lievens und Partner heute in den Bereichen Industriebau<br />
sowie Gewerbe- und Wohnungsbau ein etabliertes Planungsbüro.<br />
Das Team des Ingenieurbüros steht für verlässliches und erfolgs -<br />
orientiertes Arbeiten nach dem Unternehmensprinzip: genau und<br />
gewissenhaft.<br />
Das Fundament für die Zufriedenheit des langjährigen Kundenstamms<br />
aus privaten und öffentlichen Bauherren bilden kooperatives Handeln<br />
und eine offene Kommunikation – stets verbindlich und verlässlich.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1953<br />
Mitarbeiter: 25<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Generalplanung<br />
– Tragwerksplanung<br />
– Architektur<br />
– Bauphysik<br />
– Bauen im Bestand<br />
– Sondergebiete Stahlund<br />
Massivbau<br />
Projektvolumen:<br />
2010–2015 durchschnittlich<br />
50 Mio. Euro brutto/Jahr,<br />
Kostengruppen 300–500<br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
www.lievens-und-partner.de<br />
Bild unten: Hörsaalgebäude<br />
FH <strong>Aachen</strong> – Campus Jülich,<br />
BLB NRW, <strong>Aachen</strong><br />
Bild oben: SMZ – Sekundär -<br />
metallurgisches Zentrum,<br />
Deutsche Edelstahlwerke, Witten<br />
86
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Temporäre Architektur für nachhaltigen<br />
Markenerfolg – Messebau<br />
aus <strong>Aachen</strong> für ganz Europa<br />
Das Team aus Fachplanern,<br />
Handwerkern und Monteuren<br />
arbeitet Hand in Hand.<br />
MeRaum GmbH<br />
Von der Anfrage über den Entwurf bis zur Umsetzung realisiert ein<br />
Team aus festen Mitarbeitern und Spezialisten Ihre Wünsche und<br />
Anforderungen an alle Bereiche des Messebaus: Design, Planung,<br />
Fertigung, Logistik und Montage.<br />
Unser eigener Erfolg ist eng an den Erfolg der Kunden geknüpft. Das<br />
wissen wir, das verstehen wir und deshalb orientieren wir uns stets an<br />
den Faktoren, die unsere Kunden erfolgreich machen.<br />
Zuhören und Ziele verstehen ist unsere erste Aufgabe und der<br />
wich tigste Schritt in jedem Projekt. Gutes Design, eine qualitative und<br />
technisch saubere Umsetzung – das können viele. Wir verstehen den<br />
Unterschied und eine Verpflichtung darin, das Spektrum um die<br />
Sicherheit zu ergänzen. Die Sicherheit, die jeder Auftraggeber be -<br />
nötigt, um seine erfolgs- und zeitkritischen Aufgaben in guten Händen<br />
zu wissen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1999<br />
Mitarbeiter: 26<br />
www.meraum.de<br />
Leistungsspektrum:<br />
Messebaudienstleister –<br />
Design, Planung,<br />
Fertigung, Logistik,<br />
Montage<br />
87
Christoph Claßen<br />
Handwerk hat Zukunft<br />
Mit Slogans ist das ja immer so eine Sache. Sie sollen gut klingen, eingängig sein, im<br />
Kopf bleiben. Die meisten versprechen viel. Was sie halten, steht auf einem anderen<br />
Blatt. Das Handwerk nennt sich „Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“, auch in der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>. Eine selbstbewusste Ansage.<br />
Klar, Handwerk ist dort, wo die Menschen sind. Bäckerei, Friseursalon, Malerbetrieb,<br />
Maßschneider, Fleischerei, Optiker: Sie alle und viele weitere Fachgeschäfte finden sich<br />
in der nächsten Straße, um die Ecke. Kurz: nebenan. Aber es sind keine Großunter -<br />
nehmen, keine börsennotierten Konzerne, nicht die Firmen, die sich in den Schlagzeilen<br />
der Wirtschaftsteile von Zeitungen wiederfinden. Das Handwerk, eine Wirtschaftsmacht?<br />
In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> gibt es rund 7000 Handwerksbetriebe, in ihnen sind<br />
34 600 Menschen beschäftigt, die gemeinsam einen jährlichen Umsatz von 3,03 Mrd.<br />
Euro erwirtschaften. Sieht man nicht den einzelnen Betrieb, sondern das Handwerk in<br />
seiner Gesamtheit, wird klar, dass es nicht nur nebenan verortet ist, sondern auch ein<br />
Faktor, der das ökonomische Potenzial einer Region erheblich prägt. Eine Wirtschaftsmacht<br />
eben, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so erscheinen mag.<br />
Das Handwerk bietet nicht nur gute und sichere Arbeitsplätze, sondern vielmehr<br />
spannende Aufgaben, exzellente Karrierechancen und individuelle Möglichkeiten zur<br />
Selbstverwirklichung. Davon profitieren nicht allein die Menschen, die im Wirtschaftszweig<br />
beschäftigt sind. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen trägt das Handwerk<br />
zur Lebensqualität in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> bei. Sei es das Brötchen am Morgen,<br />
das nach persönlichen Vorstellungen gestaltete Schmuckstück oder der Umbau des<br />
Badezimmers zur Wellness-Oase. Diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Die da -<br />
gegen, in der sich auflisten lässt, was noch übrig wäre, gäbe es das Handwerk nicht, ist<br />
kurz. Da bleibt nicht viel. Der Wirtschaftszweig gewährleistet nicht nur Lebensqualität,<br />
sondern auch die Grundversorgung. Das ist schon immer so gewesen.<br />
Handwerk, das ist natürlich auch Tradition. Identität und Selbstbewusstsein der<br />
Betriebe und der Menschen, die in ihnen beschäftigt sind, speisen sich aus einer jahrhundertelangen<br />
Historie. Der Wirtschaftszweig steht für bleibende Werte – im über -<br />
tragenen wie im wörtlichen Sinne. Ihn allerdings auf seine Tradition zu reduzieren,<br />
hieße, ihm nicht gerecht zu werden. „Das Handwerk bringt seit je Innovationen hervor.<br />
Das ist kein Zufall, denn in den Betrieben arbeiten Menschen, die den Mut, neue Wege<br />
zu gehen, und den Sinn für die Praxistauglichkeit, das Machbare, gleichermaßen be -<br />
sitzen“, sagt Dieter Philipp, Präsident der Handwerkskammer <strong>Aachen</strong>.<br />
88
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
Mit rund 7000 Betrieben trägt<br />
das Handwerk zur Lebens -<br />
qualität in der <strong>StädteRegion</strong> bei.<br />
89
Die „Wirtschaftsmacht von<br />
nebenan“ ist auch einer<br />
der großen Ausbilder.<br />
Auch als Zulieferer für die in der <strong>StädteRegion</strong> ansässigen Industrieunternehmen ist<br />
das Handwerk unentbehrlich. Ob als „ausgelagerte Werkbank“ oder als Lieferant kompletter<br />
Systeme ist das Handwerk fester und verlässlicher Bestandteil von Produktionsprozessen.<br />
In diesem Bereich ist an vielen Stellen Hightech gefragt.<br />
Der Weg in die Zukunft wird jedenfalls nicht allein von den Universitäten, den Forschungseinrichtungen<br />
und Entwicklungsabteilungen der großen Konzerne gepflastert,<br />
sondern ganz maßgeblich auch vom Handwerk. Energieeffizienz beim Bauen, ener -<br />
ge tische Gebäudesanierung, erneuerbare Energien: Sobald aus einer Idee Wirklichkeit<br />
werden soll, kommt der Wirtschaftszweig ins Spiel. Anders formuliert: Eine Windkraftanlage<br />
entsteht nicht ohne politischen Willen, Forschungs- und Planungsarbeit. Sie<br />
letztlich zu bauen und durch regelmäßige Wartung dafür zu sorgen, dass sie lange<br />
Strom produziert, ist aber nicht weniger wichtig. Hierfür ist das Handwerk zuständig.<br />
Auch in eigener Sache betreibt der Wirtschaftszweig Zukunftsvorsorge. Im vergangenen<br />
Jahr erlernten über 2650 Auszubildende ihr Handwerk in den Betrieben der<br />
<strong>StädteRegion</strong> und den Bildungszentren der Handwerkskammer, die die überbetrieb liche<br />
Ausbildung gewährleistet. Die Wirtschaftsmacht von nebenan ist für die Zukunft<br />
bestens aufgestellt. Und sie hält, was sie verspricht.<br />
90
DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />
www.homemarket.de<br />
Home Market heißt: Service -<br />
kultur, Kundennähe, Fachkompetenz<br />
und eine Riesenauswahl<br />
Home Market GmbH<br />
Jeder wünscht sich ein Zuhause mit echtem Wohlfühl-Ambiente. Mit<br />
einer ansprechenden und liebevollen Gestaltung lässt sich vieles er -<br />
reichen. Aber wo finde ich nicht nur das passende Sortiment, sondern<br />
auch die optimale Beratung bzw. Unterstützung? „Wir bieten individuelle<br />
Lösungen für die Dekoration von Wand, Fenster und Boden“ – das ist das<br />
Motto der Home Market GmbH. Langjährige Mitarbeiter stehen dem<br />
Kunden dabei mit Rat und Tat zur Seite. Die Dienstleistungen reichen<br />
von der Beratung bis zur genähten Traumdekoration (durch hauseigene<br />
Näher innen) sowie der Montage und Dekoration der Waren. Ein aus -<br />
gebildeter Fachmann nimmt bei den Kunden Maß (kostenlos!) und<br />
montiert und dekoriert anschließend. Das ist Service aus einer Hand<br />
zu einem erstaunlich günstigen Preis. Denn hier weiß man, was die<br />
Kunden wollen – ihre Wünsche stehen im Mittelpunkt allen Schaffens.<br />
Was im Jahr 1911 durch Malermeister Peter Essers als kleines Tapetengeschäft<br />
in der Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> begann, expandierte über viele Jahrzehnte<br />
als „Teppich Essers“ und in den neuen Bundes ländern unter dem<br />
Namen „Ihr Teppichfreund“. Heute bestehen 78 Standorte in Deutsch-<br />
Auf einen Blick<br />
Leistungsspektrum:<br />
Gründungsjahr: 1911<br />
– Gardinen<br />
Mitarbeiter: rund 600<br />
– Sonnen-/Insektenschutz<br />
–Tapeten<br />
Standorte: 78 Filialen,<br />
– Farben<br />
23 unter dem Namen<br />
– Teppiche<br />
„Home Market“, 52 noch<br />
– Teppichboden<br />
als „Ihr Teppichfreund“ und – Parkett/Laminat<br />
3 als „Teppich Essers“<br />
– CV-Beläge<br />
– Vinyl Design-Beläge<br />
– Bettwaren<br />
land mit rund 600 Mitarbeitern. Seit 2010 unter dem zukunftsweisenden<br />
Namen „Home Market“ – denn schon lange geht es nicht mehr nur um<br />
Teppich – es geht um das Rundum-Wohlfühlpaket mit einem Sortiment,<br />
das keine Wünsche für die Heimgestaltung offen lässt. Nicht ohne<br />
Grund zählt das Unternehmen heute zu einem der erfolgreichsten und<br />
innovativsten in der Heimtextil branche Deutschlands.<br />
91
Helga Hermanns<br />
Passgenaue Bildungsangebote<br />
und -förderung<br />
„Kinder brauchen vom ersten Tag an nicht nur die Eltern, sondern das ganze Dorf.“<br />
Diese Forderung des Sozialwissenschaftlers Professor Klaus Hurrelmann fasst in einem<br />
Satz zusammen, wie Bildung idealerweise aussehen sollte. Denn nur in einem funk -<br />
tionierenden Netzwerk vielfältiger Angebote kann Bildung gut gelingen. Ein solches<br />
„Bildungsnetzwerk im Lebenslauf“ will das Bildungsbüro der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> aufbauen.<br />
Ziel sind gelungene Bildungsbiografien von der Kita bis zur Berufsausbildung.<br />
Um das zu erreichen, müssen die jeweiligen Kompetenzen und Talente der Kinder<br />
erkannt und gefördert werden. Gleichzeitig sollen die Kinder aber auch Eigenverant -<br />
wortung lernen. Eine Mammutaufgabe angesichts der rund 750 Kitas, Schulen und<br />
Bildungseinrichtungen, die vom Bildungsbüro beraten werden – mit Unterstützung<br />
vieler Akteure.<br />
Eltern, pädagogische Fachkräfte und alle weiteren Akteure mit Bildungsverant -<br />
wortung treffen sich einmal jährlich auf einer Bildungskonferenz. Bei der zweitägigen<br />
Veranstaltung geht es vor allem um den Erfahrungsaustausch – wo stehen die Einrichtungen,<br />
wie können sie sich noch verbessern. Eingeladen werden auch immer Experten,<br />
die Impulse von außen geben – beispielsweise der zu Beginn zitierte Sozialwissenschaftler<br />
Professor Klaus Hurrelmann. Er wies auf den steigenden Leistungsdruck an<br />
allen Bildungseinrichtungen hin und forderte zugleich eine Reform, mit der die Gesundheit<br />
der Kinder stärker ins Blickfeld rückt. Eine seiner zentralen Thesen: „Ohne eine<br />
nachhaltige Stärkung der Lehrkräfte und ohne eine Kooperation von Schulen mit den<br />
Elternhäusern und der Jugendhilfe können Schülerinnen und Schüler nicht erfolgreich<br />
erzogen und gebildet werden.“<br />
Hier bietet das Bildungsbüro Hilfestellungen durch Beratung, Fortbildungen und<br />
einen engen Austausch aller Beteiligten. Und durch zahlreiche Projekte. Ein Beispiel ist<br />
„Kein Abschluss ohne Anschluss“. Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> gehört zu den Modellkommunen<br />
bei diesem Programm der Landesregierung. Das Ziel: Schüler aller Schulformen<br />
erhalten ab Klasse 8 eine verbindliche und systematische Berufs- und Studienwahl -<br />
orientierung. Das beginnt mit einer eintägigen Potenzialanalyse. Hier können die<br />
Mädchen und Jungen feststellen, was sie gut und weniger können, ob sie beispiels -<br />
weise handwerklich geschickt sind, gut organisieren können oder ob sie soziale Kom -<br />
petenzen im Umgang mit anderen Menschen haben. Ebenfalls in Klasse 8 sind ein -<br />
tägige Berufsfelderkundungen in mindestens drei unterschiedlichen Berufsfeldern<br />
vor gesehen. Ab Klasse 9 absolvieren die Jugendlichen zwei- bis dreiwöchige Praktika.<br />
92
DIE WISSENSREGION<br />
Eines der Ziele des Bildungsbüros sind gelungene<br />
Bildungsbiografien von der Kita bis zur Berufs -<br />
ausbildung.<br />
93
94<br />
Vor dem Schulabschluss erhalten die Schüler eine individuell mit ihnen erarbeitete<br />
Anschlussperspektive. Das kann dann eine duale Ausbildung sein oder die Ausbildungsreife<br />
wird durch Angebote in Berufskollegs oder bei Trägern mit verstärktem Praxis -<br />
bezug gefördert. Gymnasiasten werden entweder auf ein Studium vorbereitet oder sie<br />
erhalten Informationen über Ausbildungswege nach dem Abitur.<br />
Im Rahmen des Projekts „Kein Abschluss ohne Anschluss“ hat die Fachhochschule<br />
<strong>Aachen</strong> erstmals eine Schulabgängerbefragung in der <strong>StädteRegion</strong> gemacht. An dem<br />
„YouCheck“ der <strong>Aachen</strong>er Professorin Claudia Mayer beteiligten sich fast 3000 Schülerinnen<br />
und Schüler. Auf die Frage: „Weißt du schon, was du nach deinem Schul -<br />
abschluss machen wirst?“ antworteten erstaunliche 81 Prozent mit Ja. Und immerhin<br />
77 Prozent betonten, die gewählte Ausbildung sei genau das, was sie am allerliebsten<br />
machen würden. Es wurden aber nicht nur Fragen zur schulischen Laufbahn und der<br />
Berufswahlvorbereitung gestellt. Auch Engagement für das eigene Lebensumfeld und<br />
außerschulische Aktivitäten waren Gegenstand der Befragung. Und dabei gab weit<br />
mehr als ein Drittel an, sich für gesellschaftlich-soziale Fragen und Themen wie<br />
Bildung, Umwelt oder Kultur zu interessieren. Ehrenamtlich aktiv sind nur etwa sieben<br />
Prozent der Befragten.<br />
Deshalb soll die Beteiligung von Jugendlichen in der <strong>StädteRegion</strong> gestärkt werden.<br />
Ein Projekt, das besonders gut ankam, trug den Titel „Was geht?“. In dieser Werkstatt<br />
für Jugendbeteiligung informierte das Bildungsbüro rund 600 Jugendliche über Formen<br />
der politischen Mitbestimmung und aktuelle politische Themen. In den Workshops<br />
wurde ein Blick in die Zukunft gewagt, es ging um globalen Handel, den Einfluss von<br />
Medien, die Gründung von Schülerunternehmen oder Möglichkeiten von Jugendlichen,<br />
in der Kommunalpolitik mitzumischen.<br />
Aus „Was geht?“ wurde dann im Mai 2014 „Das geht!“ – ein Dialog zwischen<br />
Jugendlichen und Politik in fünf Kommunen der <strong>StädteRegion</strong>. Mit dabei waren Aysu,<br />
Maike, Lena und Anas aus der Oberstufe des städtischen Gymnasiums Alsdorf. Mehrere<br />
Monate planten sie die Veranstaltung in der Alsdorfer Stadthalle, bei der Politiker im<br />
Vorfeld der Kommunal- und Europawahlen den Jugendlichen Rede und Antwort stehen<br />
sollten. Nur der 17-jährige Anas interessiert sich schon länger für Politik. Die drei<br />
Mädels hatten dagegen bisher keinen Draht zu politischen Themen. „Aber durch die<br />
Aktion ,Das geht‘ habe ich gemerkt, wie viel Spaß das machen kann“, sagt Lena. „Es<br />
kommt eben drauf an, wie man das verpackt“, betonen Maike und Aysu. Den vier<br />
Jugendlichen gefiel vor allem, dass sie Verantwortung übernehmen konnten, sowohl im<br />
Vorfeld bei der Organisation als auch im Gespräch mit den Politikern. Als Belohnung für<br />
die viele Arbeit wurden die Jugendlichen der fünf Modellkommunen zu einer Fahrt ins<br />
EU-Parlament nach Brüssel eingeladen. Mit anderen Jugendlichen aus Bayern und Polen<br />
diskutierten sie über Sinn und Zweck von Städtepartnerschaften und erlebten ein Stück<br />
vom Alltag der <strong>Aachen</strong>er Europaabgeordneten Sabine Verheyen. „Durch das Projekt<br />
haben wir nicht nur neue Freundschaften geschlossen, sondern kennen jetzt auch die<br />
Verantwortlichen bei der Stadt und im Bildungsbüro. Das hilft, wenn man Fragen hat“,<br />
betont Anas.
DIE WISSENSREGION<br />
Die außerschulische Bildung wird in der <strong>StädteRegion</strong> aber auch in anderer Form<br />
gefördert. Schulen und Kindertagesstätten werden dabei unterstützt, mehr Kindern und<br />
Jugendlichen das Lernen außerhalb der Kindertagesstätte oder der Schule zu ermög -<br />
lichen. Zum Beispiel mit den Schultheatertagen, der Bildungszugabe oder einer Ko -<br />
operation mit dem Verein eXploregio.net. Themenschwerpunkte sind MINT-Disziplinen,<br />
kulturelle Bildung und euregionale Sprachförderung.<br />
Seit dem Start zum Schuljahr 2011/2012 haben mehr als 60 000 Kinder und<br />
Jugendliche Angebote aus den Bereichen Kunst und Kultur, Sport sowie MINT und Nachhaltigkeit<br />
wahrgenommen. Und zwar über die Bildungszugabe. Pro Halbjahr können<br />
Kitas und Schulen ein Angebot nutzen, beispielsweise ins Theater oder ins Mu seum<br />
gehen. Man kann die Fußballspieler der Alemannia besuchen und mehr über das<br />
Training erfahren, in einer Kletterhalle die neue Trendsportart Bouldern erkunden oder<br />
sich mit Abfallentsorgung und naturwissenschaftlichen Phänomenen beschäftigen.<br />
Bei den Schultheatertagen können die Kinder und Jugendlichen in Zusammenarbeit<br />
mit Profis ihr kreatives Potenzial ausschöpfen. Vor allem ist Initiative gefragt. Die Schülerinnen<br />
und Schüler bauen Kulissen und schneidern Kostüme, inszenieren und proben<br />
und treten schließlich vor Publikum auf. „Oh mein Gott – wir sind ja jetzt Profis!“ sagte<br />
eine Grundschülerin nach der gelungenen Aufführung. Und ein anderes Kind wird in<br />
Lernen außerhalb der Kita<br />
oder Schule – zum Beispiel<br />
durch die Schultheatertage<br />
95
Die Veranstaltungsreihe „Das<br />
geht! Dialog zwischen Jugend<br />
und Politik“ bietet Themen wie<br />
politische Bildung, gesellschaftliches<br />
Engagement, die Kommunal-<br />
und Europawahlen<br />
sowie Antworten auf diverse<br />
Fragen.<br />
der Dokumentation der<br />
<strong>StädteRegion</strong> so zitiert:<br />
„Das Allertollste war, dass<br />
plötzlich alles lief. Jeder<br />
hat mitgemacht, keiner<br />
ist ausgestiegen oder so!<br />
Alle waren voll bei der<br />
Sache – und das Gefühl<br />
beim Schlussapplaus war<br />
einfach nur unglaublich.<br />
Ich bin so stolz auf uns<br />
alle!“ Eine Lehrerin: „Die<br />
engagierte und kompetente<br />
Unterstützung durch<br />
das Theaterpersonal treibt<br />
einem fast das Wasser in<br />
die Augen. Soviel Hilfe<br />
und Ermutigung kriegen<br />
wir sonst selten.“ Und ein Schulsozialarbeiter betont: „Gerade auch für die schwächeren<br />
Schüler ist es eine fantastische Erfahrung, sich von einer ganz anderen Seite zeigen zu<br />
können und dabei weit über sich selbst hinauszuwachsen.“<br />
Das ist auch die Idee bei dem Projekt Kulturschulen, für das zunächst fünf Modellschulen<br />
ausgewählt wurden. Die Kinder sollen im Unterricht, aber auch in außerschu -<br />
lischen Angeboten aktiv die unterschiedlichen Sparten der kulturellen Bildung erleben –<br />
Theater, Tanz, Literatur oder Medien. In den Kulturschulen sollen die Bildungsangebote<br />
ganzheitlich sein und dabei die Persönlichkeitsentwicklung in den Fokus stellen.<br />
Wie Alternativen zum gängigen Schulalltag aussehen können, kann man in der<br />
Gemeinschaftsgrundschule <strong>Aachen</strong>-Schönforst erleben. Dort erhalten alle Kinder die<br />
Möglichkeit, ein Streichinstrument zu erlernen. Während der normalen Unterrichtszeit<br />
werden sie von Lehrern der Musikschule angeleitet, die Instrumente werden dabei von<br />
der Schule gestellt. Nach rund zweijähriger Erfahrung lassen sich nun erste Effekte feststellen:<br />
Das Selbstvertrauen der Kinder wird gestärkt, sie können konzentrierter arbeiten.<br />
Wer die Streicherklasse besucht, kann sich der Faszination nicht entziehen. Es ist<br />
berührend, wie viel Spaß die Kinder am gemeinsamen Musizieren haben. Niemand<br />
meckert, keiner stört den Unterricht, alle sind völlig konzentriert bei der Sache und<br />
zupfen oder streichen die Saiten so, wie es die Lehrerin vormacht.<br />
In den vier anderen Kulturschulen stehen Kunst, Theater und Tanz im Mittelpunkt.<br />
Und überall bestätigen Schüler und Pädagogen, wie viel Freude sie haben und wie<br />
sehr sich das Schulklima dadurch positiv verändert hat. Kultur, so kann man es wohl<br />
zusammenfassen, macht Schulen stark.<br />
96
DIE WISSENSREGION<br />
Helga Hermanns<br />
Inklusion: gemeinsam leben und lernen<br />
Es ist ein Samstag im Mai, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Perfekt für die<br />
Gastgeber der langen Kaffeetafel, die vor dem <strong>Aachen</strong>er Elisenbrunnen aufgebaut<br />
wurde. Im Café „WIR ALLE“ wird heute Inklusion gelebt. Menschen mit und ohne Behinderung<br />
haben die Aktion drei Monate lang vorbereitet, heute sind sie Gäste und Gastgeber<br />
zugleich. Rund 50 Menschen sitzen an der langen Tafel, die Stühle hat die Werkstatt<br />
der Lebenshilfe zur Verfügung gestellt, das Geschirr kommt aus dem Restaurant<br />
des Stadttheaters, nur wenige Schritte vom Elisenbrunnen entfernt. Passanten bleiben<br />
stehen, kommen mit den Menschen an der Kaffeetafel ins Gespräch oder setzen sich<br />
gleich dazu. Es wird viel erzählt an diesem Tag, gelacht und auch Musik gemacht. Ein<br />
unbeschwertes, fröhliches Miteinander ohne Barrieren – so könnte man es zusammenfassen.<br />
Und ein gutes Beispiel dafür, wie Inklusion in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> künftig<br />
funktionieren könnte.<br />
Das Projekt „WIR ALLE“ ist ein trägerübergreifendes Inklusionsprojekt der Josefs-<br />
Gesellschaft gGmbH Vinzenz-Heim <strong>Aachen</strong>, der Caritas-Lebenswelten GmbH sowie der<br />
Lebenshilfe <strong>Aachen</strong>, dem Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte <strong>Aachen</strong>, der<br />
Alexianer <strong>Aachen</strong> GmbH und dem ABK-Hilfswerk. Gefördert wird es durch die Aktion<br />
Mensch. Die Idee ist, in Sozialräumen der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> Inklusion zu fördern<br />
und auf die speziellen Bedürfnisse der Bewohner eines Stadtteils, eines Wohnquartiers<br />
oder einer Gemeinde abzustimmen.<br />
„Für Inklusion gibt es kein Erfolgsrezept. Jeder Sozialraum hat seine eigenen Voraussetzungen<br />
und seine eigenen Herausforderungen.“ So steht es auf der Internetseite des<br />
Projekts „WIR ALLE“. Um herauszufinden, welche Herausforderungen das sind, hat die<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> als erste Kommune in NRW ein Inklusionsamt eingerichtet. Amtsleiterin<br />
ist Bettina Herlitzius, eine erfahrene Verwaltungsfachfrau. Inklusion ist ihr vor<br />
allem als ehemalige Leiterin des Amtes für Wohnungsbau ein Begriff. „Aber es gibt<br />
noch viel zu lernen“, hat sie festgestellt. Lehrmeister sind dabei oft die Menschen mit<br />
einer Einschränkung oder Behinderung, die ihre Welt und ihren Alltag völlig anders<br />
erleben. So gibt es im Inklusionsamt eine nahezu blinde Auszubildende. „Ich habe ihr<br />
zu Beginn eine Aufgabe gegeben, die alle Anfänger hier machen. Es ging um eine<br />
Recherche“, erinnert sich Bettina Herlitzius. Anstatt ein paar Stunden brauchte die junge<br />
Frau Tage und gab dann auf, weil kaum eine Internetseite, auf der sie recherchieren<br />
sollte, barrierefrei war. Auch die Softwareprogramme in der Verwaltung sind (noch)<br />
97
98<br />
nicht barrierefrei, „das haben die Softwareentwickler völlig aus dem Blick verloren“,<br />
sagt die Amtsleiterin. Sie will selbst einen Eindruck davon gewinnen, wie man diese<br />
eher kleinen Probleme ohne großen Aufwand lösen kann. Das beginnt im Haus der<br />
<strong>StädteRegion</strong>. Die stark sehbehinderte Auszubildende kann zwar alleine Aufzug fahren,<br />
weil die Etagen von einer Stimme angesagt werden und die Knöpfe mit Braille-Schrift<br />
versehen sind. Aber sobald die junge Frau den Aufzug verlässt, fehlt ihr jede Orien -<br />
tierung. Ein fache Markierungen an den Treppengeländern und an Türschildern sollen<br />
künftig Ab hilfe schaffen. „Das Inklusionsamt will Impulse setzen. Wir stellen keine<br />
Behindertenausweise aus, aber wir arbeiten mit den anderen Ämtern zusammen und<br />
weisen auf Probleme hin“, erklärt Bettina Herlitzius.<br />
In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> haben etwa zehn Prozent der Einwohner eine Behinderung.<br />
Das geht aus dem Inklusionsplan hervor, in dem nicht nur das aktuelle Bild erfasst<br />
wird. In dem 116 Seiten starken Papier sind auch Handlungsempfehlungen aus den<br />
Bereichen Bildung, Wohnen, Arbeiten und Mobilität formuliert, wie die Inklusion in der<br />
<strong>StädteRegion</strong> in den nächsten Jahren entwickelt werden soll. Beispielsweise sollen bis<br />
2016 alle Kindertageseinrichtungen schrittweise zu inklusiven Kitas umgestaltet werden.<br />
Es geht um den Erhalt der Förderschulen oder um die Fortbildung der Lehrkräfte,<br />
etwa zum Erlernen der Gebärdensprache. In den Behörden soll es Lotsen geben, die<br />
Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen über Zuständigkeiten und mögliche<br />
Leistungen beraten. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung von barrierefreien und kostengünstigen<br />
Wohnungen für alte und behinderte Menschen. Eine Idee ist auch, eine<br />
Börse zu schaffen, auf der bedarfsgerechte Wohnungen getauscht werden können.<br />
Erste kleine Schritte werden derzeit umgesetzt. Die <strong>StädteRegion</strong> selbst hat zum<br />
Beispiel mobile Induktionsschleifen für Veranstaltungen angeschafft. Sie ermöglichen<br />
Hörgeräteträgern einen ungestörten Empfang von Sprache, Musik oder Geräuschen und<br />
schaltet störende Nebengeräusche aus – etwa den starken Hall in Kirchen.<br />
Das Jugend amt bietet gemeinsam mit der VHS eine Fortbildung für Ehrenamtler an,<br />
um Berührungsängste im Umgang mit behinderten Menschen abzubauen. Das sieht<br />
Städteregionsrat Helmut Etschenberg als die wichtigste Aufgabe. Im Mittelpunkt des<br />
Inklu sionsgedankens stehe das Menschenrecht auf uneingeschränkte Teilhabe an allen<br />
Aspekten des gesellschaftlichen Lebens. Für die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> sei es deswegen<br />
ein wesentliches Ziel, Barrieren in den Köpfen der Menschen abzubauen und die volle<br />
Zugänglichkeit aller Lebensbereiche sicherzustellen. „Alle Menschen sollten von Anfang<br />
an selbstverständlich zu unserer Gesellschaft gehören. Sie leben und wohnen mitten<br />
unter uns, besuchen Kindergarten und Schule, arbeiten und gestalten ihre Freizeit.<br />
Außerdem erhalten sie auch die Hilfen, die sie für diese Teilhabe benötigen. Für ein<br />
solch inklusives Gemeinwesen möchte die <strong>StädteRegion</strong> Vorbild sein.“
DIE WISSENSREGION<br />
Der Inklusionsgedanke wird in<br />
der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> in<br />
vielerlei Hinsicht gelebt und<br />
um gesetzt.<br />
99
Ulrich Kölsch<br />
Hochschulen mit internationalem Rang<br />
Beim Strukturwandel in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> kommt den Hochschulen eine entscheidende<br />
Bedeutung zu. Sie sind die Quelle für Produkt- und Prozessinnovationen und<br />
sichern die Ausbildung von qualifiziertem Personal. In der Kombination von gleich vier<br />
Hochschulen mit insgesamt mehr als 55 000 eingeschriebenen Studierende ist die Re gion<br />
einer der bedeutendsten Wissenschaftsstandorte in Deutschland. Auf die Rheinisch-<br />
Westfälische Technische Hochschule entfallen 42 300 (WS 2014/15), auf die Fachhochschule<br />
<strong>Aachen</strong> 12 570, auf die <strong>Aachen</strong>er Abteilungen der Katholischen Fachhochschule<br />
Nordrhein-Westfalen rund 900 und auf die Hochschule für Musik etwa 180 Studierende.<br />
Bei der Fachhochschule <strong>Aachen</strong> werden Theorie und Praxis während des gesamten<br />
Studiums eng miteinander verknüpft. Durch den starken Bezug zur Berufspraxis der<br />
rund 230 Professoren und etwa 700 Mitarbeiter in Forschung und Lehre soll ein praxisnahes,<br />
fundiertes wissenschaftliches Studium gewährleistet werden. Den Studierenden<br />
werden 70 Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Ingenieurwissenschaften,<br />
Wirtschaftswissenschaften und Design angeboten. Enge Kontakte bestehen zu den<br />
Hochschulen in Belgien und den Niederlanden. So wird der Studiengang „Communication<br />
and Multimedia Design“ im vierten und fünften Semester an der International Faculty<br />
in Maastricht durchgeführt. Mehr als ein Fünftel der Studierenden stammt aus dem<br />
Ausland.<br />
Bei deutschlandweiten Rankings nimmt die Fachhochschule eine Top-Position ein.<br />
Sie schaffte es, im Maschinenbau auf Platz eins, in Elektrotechnik auf Platz zwei und<br />
im Bereich Informatik ebenfalls in die Top Ten der deutschen Fachhochschulen zu<br />
ge langen.<br />
Die RWTH <strong>Aachen</strong> gilt als ein Aushängeschild für die gesamte Region. Mit ihren 260<br />
Instituten in neun Fakultäten ist sie eine der führenden europäischen Universitäten. In<br />
fünf technischen Studiengängen – Maschinenbau, Informatik, Elektrotechnik, Naturwissen -<br />
schaften und Wirtschaftsingenieurwesen – war die RWTH 2013 führend in deutschlandweiten<br />
Rankings der Top-Universitäten.<br />
Seit 2007 besitzt die RWTH den begehrten Status einer Exzellenzuniversität und ist<br />
damit ins Oberhaus der deutschen Forschungs- und Bildungsszene aufgerückt. 2012<br />
wurde diese Auszeichnung bestätigt und bis 2017 verlängert.<br />
RWTH-Rektor Professor Ernst Schmachtenberg: „Unser erklärtes Ziel ist es, durch<br />
einen fächerübergreifenden ganzheitlichen Ansatz bis zum Jahr 2020 eine der weltweit<br />
an erkanntesten technischen Universitäten zu werden.“ Im Rahmen der Exzellenzinitiative<br />
wurden ab 2007 die Cluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ und<br />
100
DIE WISSENSREGION<br />
„Maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse“ sowie die Graduiertenschule <strong>Aachen</strong><br />
„Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science“ (AICES) gefördert.<br />
Mit den Exzellenzclustern werden an deutschen Universitätsstandorten inter -<br />
na tional sichtbare und konkurrenzfähige Forschungseinrichtungen etabliert und dabei<br />
wissenschaftliche Vernetzung und Kooperationen ermöglicht. Insgesamt werden bundes -<br />
weit in der Exzellenzinitiative 37 Cluster finanziert.<br />
In <strong>Aachen</strong> suchen im Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik“ 30 Professoren<br />
mit ihren Mitarbeitern aus Maschinenbau, Materialwissenschaften, Mathematik,<br />
Betriebswirtschaftslehre und Psychologie in interdisziplinären Teams nach Lösungen,<br />
die das produzierende Gewerbe in Hochlohnländern langfristig konkurrenzfähig er -<br />
halten soll.<br />
Die Teilnahme an der Exzellenzinitiative hat das nationale und internationale<br />
Renommee der RWTH enorm gesteigert. Das schlägt sich auch in der starken Zunahme<br />
der Studierendenzahl und im Anstieg des Personals nieder. Ein weiterer wichtiger<br />
Indikator für das Ansehen einer Hochschule ist die Drittmittelförderung. Hier konnte<br />
die RWTH von 2006 bis 2012 eine Zunahme von rund 150 Mio. Euro auf 320 Mio. Euro<br />
verzeichnen.<br />
Die Rheinisch-Westfälische<br />
Technische Hochschule (RWTH)<br />
gilt als ein Aushängeschild für<br />
die gesamte Region.<br />
101
102<br />
„Campus“ ist ein ganzheitliches<br />
Konzept: Forschen, Lernen,<br />
Entwickeln, Leben.<br />
Cluster, Campus und eine Vision<br />
Die künftige Entwicklung der RWTH wird unlösbar mit dem Zauberwort „Campus“ in<br />
Verbindung stehen. Dahinter verbirgt sich, deutschlandweit in dieser Form einmalig, ein<br />
ganzheitliches Konzept von „Forschen, Lernen, Entwickeln, Leben“. So definiert die<br />
Campus GmbH ihre Ziele. In den nächsten Jahren wird in <strong>Aachen</strong> auf einer Fläche von<br />
insgesamt 2,5 Quadratkilometern eine technologieorientierte Forschungslandschaft entstehen,<br />
auf der eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Hochschulinstituten und<br />
Unternehmen umgesetzt werden soll. „Die Vision nimmt Gestalt an“, versichert Pro -<br />
fessor Günther Schuh, Geschäftsführer der Campus GmbH und einer der Hauptakteure<br />
des Projekts.<br />
Tatsächlich wächst im ersten Abschnitt, dem Campus Melaten, bereits seit 2009 auf<br />
rund 270 000 Quadratmeter Fläche ein neues Hochschulviertel heran. Dort sind sechs<br />
sogenannte Cluster bereits auf den Weg gebracht bzw. bereits bezogen: Logistik,<br />
Produktionstechnik, Photonik, Biomedizintechnik, Schwerlastantrieb und nachhaltige<br />
Energien.<br />
Rund 2 Mrd. Euro sollen auf der Gesamtfläche investiert werden, und wenn die Prognosen<br />
in Erfüllung gehen, werden dort rund 10 000 Arbeitsplätze entstehen.<br />
Unter einem Cluster versteht man einen Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen<br />
(auf <strong>Aachen</strong> bezogen: von Instituten und An-Instituten der RWTH, Fraunhofer-<br />
Instituten, großen Industriekonzernen und mittleren und kleinen Unternehmen und
DIE WISSENSREGION<br />
Verbänden), die auf einem festgelegten Themengebiet gemeinsame Interessen haben.<br />
Ein Cluster bildet einen räumlichen wie inhaltlichen Rahmen für anwendungsorientierte<br />
Forschung. An der Spitze eines Clusters steht in <strong>Aachen</strong> jeweils ein RWTH-Professor.<br />
Während für den Campus Melaten alles weitgehend in trockenen Tüchern ist, läuft<br />
für den Campus West im Bereich des Westbahnhofs noch die Konzeptionsphase. Ende<br />
2014 haben in Melaten bereits etwa 120 Firmen Fuß gefasst, indem sie sich immatrikulierten.<br />
Die häufig überregionalen Unternehmen mieten eine Fläche in einem Cluster<br />
und erhalten im Gegenzug die Möglichkeit, sich in Forschungsprojekten ihrer Wahl<br />
einzubringen. Nach diesem Grundschema sollen auf der Gesamtfläche 19 Cluster ent -<br />
stehen, in denen betont interdisziplinär gearbeitet wird.<br />
Beispiel Cluster Produktionstechnik: Hier soll Platz sein für 800 Wissenschaftler und<br />
Mitarbeiter von Unternehmen. Namhafte Firmen wie Audi, BMW, Daimler, Bosch,<br />
Siemens, Hilti und viele mehr stehen bereits auf der Liste. Der anfänglichen Skepsis der<br />
potenziellen Mieter setzt Professor Günther Schuh sein Überzeugungstalent entgegen.<br />
Seit die ersten Gebäude fertig sind, erschließt sich auch das Konzept leichter und die<br />
Bereitschaft der Unternehmen wächst, sich in <strong>Aachen</strong> zu engagieren.<br />
Langsam erwacht auch der Bereich „Leben“, der mit zum Gesamtkonzept der<br />
Campuslandschaft gehört. Neben den Unternehmen, Forschungseinrichtungen und<br />
Hochschulinstituten werden dann auch Einzelhandel, Gastronomie und Serviceeinrichtungen<br />
einziehen. Dazu gehört auch eine bilinguale Kindertagesstätte im Park am<br />
Campus-Boulevard.<br />
Bei deutschlandweiten Rankings<br />
nimmt die Fachhochschule<br />
<strong>Aachen</strong> eine Top-Position ein.<br />
103
Ulrich Kölsch<br />
Exzellente Forschungsregion<br />
In der Region zwischen <strong>Aachen</strong> und Düren ist eine Forschungskompetenz konzentriert,<br />
die es weltweit nur an zehn anderen Plätzen gibt. Auch deutschlandweit zählt der<br />
Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> zu den Gebieten mit der höchsten Dichte an Forschungs- und<br />
Entwicklungseinrichtungen (F+E). Mehr als jeder sechste Beschäftigte im Bereich F+E in<br />
Nordrhein-Westfalen arbeitet in der Region <strong>Aachen</strong>. Mit 14 679 Mitarbeitern (2013)<br />
liegt dieser Bereich an der Spitze der fünf großen Industriebranchen im Kammerbezirk.<br />
Besonders stark ist die Konzentration von F+E in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> und im<br />
Kreis Düren. Große Strahlkraft besitzt dabei die RWTH <strong>Aachen</strong> mit einem wissenschaft -<br />
lichen Personal von weit über 8000 Mitarbeitern, die als Exzellenzuniversität zu den<br />
führenden Hochschulen in Deutschland zählt. Daneben bestehen drei Fachhochschulen,<br />
die Fachhochschule <strong>Aachen</strong>, die Musikhochschule Köln, Abteilung <strong>Aachen</strong> und die<br />
Katholische Hochschule NRW, Abteilung <strong>Aachen</strong>.<br />
Wesentlicher Bestandteil der Forschungslandschaft sind auch die vier Institute der<br />
Fraunhofer-Gesellschaft für Produktionstechnologie (IPT, <strong>Aachen</strong>), für Lasertechnik (ILT,<br />
<strong>Aachen</strong>), für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME, <strong>Aachen</strong>) und für<br />
Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen (INT, Euskirchen). Sie stehen für eine<br />
wirtschaftsnahe angewandte Forschung.<br />
Im Kreis Düren hat das Forschungszentrum Jülich mit über 5000 Mitarbeitern<br />
als eine der größten europäischen Forschungsanlagen seinen Sitz. Gestützt auf die<br />
Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing steht die interdisziplinäre Forschung<br />
in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt im Mittelpunkt der Arbeit.<br />
Kennzeichen für die Region ist die enge Verzahnung von Industrie und Forschungseinrichtungen.<br />
Ein wichtiges Bindeglied dabei sind die 16 sogenannten An-Institute, die<br />
als organisatorisch, wirtschaftlich und rechtlich eigenständige Einrichtungen auf der<br />
Grundlage eines Kooperationsvertrags besonders eng mit der RWTH zusammen -<br />
arbeiten. Diese An-Institute, zum Beispiel das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV)<br />
oder das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) leisten mit über 600 Beschäftigten<br />
und einem jährlichen Ausgabevolumen von über 66 Mio. Euro einen wichtigen Beitrag<br />
zur technologischen Entwicklung am Forschungsstandort <strong>Aachen</strong>.<br />
Unternehmen wie E.ON AG, Ericsson GmbH, Grünenthal GmbH und Philips GmbH<br />
haben eigene Lehrstühle an der RWTH gestiftet. Außerdem sind im Umfeld der Hochschule<br />
Forschungszentren internationaler Konzerne angesiedelt wie Denso Automotive<br />
Deutschland GmbH, Ericsson, Ford Forschungszentrum <strong>Aachen</strong>, Microsoft Innovation<br />
Center und Philips.<br />
Beispiel Ford: Individuelle Mobilität im Einvernehmen mit der Umwelt und modernen<br />
Sicherheitsanforderungen zu gestalten, ist das bestimmende Thema im euro -<br />
päischen Ford-Forschungszentrum in <strong>Aachen</strong>. Der 1994 gegründete und global einzige<br />
104
DIE WISSENSREGION<br />
Forschungsstandort der Ford Motor Company außerhalb Detroits ist mittlerweile auf<br />
300 Mitarbeiter angewachsen. Beim Thema Umwelt und Nachhaltigkeit reichen die<br />
Forschungsgebiete von der Entwicklung neuer Generationen von Diesel- und Ottomotoren<br />
über Umweltforschung bis hin zu alternativen Antriebssystemen. Zur Erhöhung der<br />
Sicherheit im Straßenverkehr arbeitet das Forschungszentrum an aktiven Sicherheitsund<br />
Fahrerassistenzsystemen. Ein weiteres Forschungsteam hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, neue Fahrinnenraumkonzepte zu entwickeln, wobei besonderes Augenmerk<br />
auf Gesundheits- und Sicherheitsaspekten wie etwa auf der Bedienbarkeit und der<br />
Ergonomie liegt.<br />
Zum F+E-Einzugsgebiet der Region gehört auch das DSM Research Center im<br />
niederländischen Limburg. Weitere industrielle Partner im Bereich F+E sind FEV GmbH<br />
(Motorentechnik), GIF Gesellschaft für Industrieforschung und FAG Industrial Services<br />
GmbH.<br />
Das F+E-Netzwerk hört aber nicht an der deutschen Grenze auf, sondern umfasst in<br />
einem größeren Radius auch Belgien und die Niederlande. So ist eine Forschungslandschaft<br />
entstanden, die in Europa ihresgleichen sucht. Neben der RWTH <strong>Aachen</strong> sind<br />
zwei weitere Hochschulen in der Euregio Maas-Rhein mit im Boot: die Maastricht<br />
University und die Université de Liège.<br />
Eine Forschungskompetenz,<br />
wie sie in der Region zwischen<br />
<strong>Aachen</strong> und Düren besteht,<br />
gibt es in dieser Konzentration<br />
weltweit nur an zehn anderen<br />
Plätzen.<br />
105
Ulrich Kölsch<br />
Türen öffnen – Hemmschwellen abbauen:<br />
Wissens- und Technologietransfer<br />
106<br />
In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> wurde der Strukturwandel frühzeitig durch eine innova -<br />
tionsorientierte Wirtschaftspolitik gesteuert und unterstützt. Ende der 70er- und vor<br />
allem Anfang der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts begann die Forcierung<br />
technologischer Potenziale und das bewusste Vorantreiben einer engen Verzahnung<br />
insbesondere der RWTH <strong>Aachen</strong> und der Fachhochschule mit der regionalen Wirtschaft.<br />
Die Eröffnung des ersten Technologiezentrums Westdeutschlands im Jahr 1983 war<br />
zugleich das Signal für einen beschäftigungswirksamen Technologietransfer in die<br />
gewerbliche Wirtschaft. Begleitet wurde diese Initialzündung von einer Vielzahl staat -<br />
licher Förderprogramme für technologieorientierte Unternehmen. Eine Studie der Indus -<br />
trie- und Handelskammer <strong>Aachen</strong> stellt fest, dass allein in den Jahren 2005 bis 2009 in<br />
der Region 544 technologieorientierte Unternehmen gegründet wurden, in denen 3576<br />
Arbeitsplätze entstanden. Zwischen 1975 und 2004 wurden 866 Unter nehmen dieser Art<br />
gegründet. Insgesamt entstanden bis 2009 rund 1400 technologieorientierte Unternehmen<br />
mit etwa 32 000 Mitarbeitern. Diese Firmen erwirtschafteten 2009 einen Umsatz<br />
von 5,6 Mrd. Euro. Dieser Trend setzte sich auch in den Folgejahren fort.<br />
Ohne die Arbeit der jeweiligen Technologietransferstellen bei den Hochschulen,<br />
dem Forschungszentrum Jülich, den Fraunhofer-Instituten, den Wirtschaftskammern und<br />
der Entwicklungsagentur AGIT wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen.<br />
Technologietransfer geschieht auf vielen Wegen und ist in konkreten Zahlen nur<br />
ungenau darstellbar. Die Mischung macht es, und eine wichtige Rolle spielen neben der<br />
Bestandspflege vorhandener Firmen die neugegründeten Unternehmen. Die Vielzahl<br />
der Initiativen und Akteure ist seit 1999 in dem Netzwerk GründerRegion <strong>Aachen</strong><br />
zusammengefasst. Rund 40 Institutionen kooperieren darin. Das Beratungs- und Förderinstrumentarium<br />
gilt bundesweit in seiner Kombination als einzigartig. Im Zusammenhang<br />
mit der GründerRegion <strong>Aachen</strong> ist auch die große Dichte der Gründer- und Tech -<br />
no logiezentren zu sehen. Die 13 Zentren bieten jungen Firmen ideale Voraussetzungen<br />
bei der Umsetzung ihrer Ideen in der Startphase und darüber hinaus. Kein Wunder, dass<br />
die Zentren meist voll ausgelastet sind.<br />
Eine wichtige Rolle beim Technologietransfer spielen auch die Wettbewerbe. Die<br />
renommierte Aktion „AC²“ mit den Versionen Gründungswettbewerb und Wachstums -<br />
initiative ging 2014 bereits in die zwölfte Runde. Allen Teilnehmern steht dabei auch<br />
das ehrenamtlich agierende AC²-Beraternetzwerk zur Verfügung.<br />
Gerade die technologieorientierten Spin-offs aus dem Hochschulbereich profitieren<br />
vom Mehrwert des Wettbewerbs durch die Hilfen beim Erstellen von Geschäftsplänen<br />
und Finanzierungsstrategien. Die jungen Firmen werden innerhalb von fünf Jahren von<br />
der Idee über die Umsetzung bis zur ersten Wachstumsphase von der Kammer, dem<br />
Gründerzentrum der RWTH und der AGIT betreut.
DIE WISSENSREGION<br />
Speziell an die Unternehmen,<br />
die älter als fünf<br />
Jahre sind und zwischen<br />
5 und 250 Mitarbeiter<br />
haben, richtet sich die<br />
AC²-Wachstumsinitiative.<br />
Auch ihnen steht das<br />
Beraternetzwerk zur Verfügung.<br />
Eine Evaluierung<br />
der AC²-Wettbewerbe in<br />
der Periode 2003/04 bis<br />
2012/13 ergab für den<br />
Gründungsbereich 1961<br />
Teilnehmer. Bis 2013 entstanden<br />
350 Neu grün -<br />
dun gen, wovon 2014<br />
noch 194 mit 553 Arbeits -<br />
plät zen bestanden.<br />
An der Wachstums -<br />
initiative beteiligten sich<br />
bis 2013 insgesamt 416 Unternehmen. Bei der Anmeldung wiesen sie 2166 Arbeitsplätze<br />
aus, 2014 waren es bereits 3628 Stellen. Die Umsetzung der eingereichten<br />
Wachstumspläne führte somit zu 1462 neuen Arbeitsplätzen in der Region. Nach<br />
Ansicht von Beobachtern geben die Wettbewerbe wichtige Impulse für die regionale<br />
Wertschöpfung.<br />
Neben dem Technologietransfer ist auch die Innovationsberatung für kleine und<br />
mittlere Unternehmen überlebenswichtig. Als Mittler zwischen Wirtschaft und Forschung<br />
sehen sich die drei Innovationsberater der IHK <strong>Aachen</strong>. Sie verfügen über ein<br />
großes Netzwerk, kennen sich sowohl in den Betrieben wie auch in der Forschungslandschaft<br />
der Region bestens aus. Dabei versuchen sie, bei den Unternehmen noch<br />
immer bestehende Hemmschwellen abzubauen, wenn es um Kontakte zu einzelnen<br />
Professoren oder Instituten geht. Wichtiges Mittel sind außerdem unter dem Motto<br />
„Potenziale“ Veranstaltungsreihen mit Diskussion zu wichtigen Wirtschaftstrends wie<br />
etwa E-Mobilität oder 3-D-Druck. Teilnehmerzahlen von über 120 sind dabei keine Ausnahme.<br />
Auf große Resonanz stößt auch die Reihe „Hallo Nachbar“, bei der einzelne<br />
Unternehmer Kollegen den Betrieb vorstellen. Der offene Dialog soll zur Wettbewerbsund<br />
Zukunftsfähigkeit der regionalen Industrie beitragen.<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> verfügt über<br />
eine große Dichte an Gründerund<br />
Tech no logiezentren (hier:<br />
Technologie Park Herzogenrath).<br />
107
Svenja Pesch<br />
Wohnen in der <strong>StädteRegion</strong><br />
Der Wohnort ist für die „Eingeborenen“ Heimat, für Zugezogene das Zuhause. Für beide<br />
Bevölkerungsgruppen ist es jedoch die Stelle auf der Welt, wo man sich vorbehaltlos<br />
wohlfühlen möchte und wohin man im Idealfall immer wieder gerne zurückkommt. In<br />
der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> sorgen viele Faktoren dafür, dass schönes Wohnen möglich<br />
und entspannte Verhältnisse gegeben sind. Als Kommunalverband im Südwesten Nordrhein-Westfalens<br />
ist die <strong>StädteRegion</strong> seit 2009 Nachfolger des damaligen Kreises<br />
<strong>Aachen</strong>. Auf einer Fläche von 707,1 Quadratkilometern leben rund 540 000 Einwohner.<br />
In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> bestehen die zehn Städte und Gemeinden <strong>Aachen</strong>, Alsdorf,<br />
Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Monschau, Roetgen, Simmerath, Stolberg und<br />
Würselen, wobei <strong>Aachen</strong> mit 239 074 Einwohnern als Großstadt (> 100 000 Einwohner)<br />
bezeichnet wird.<br />
Der besondere Charme der <strong>StädteRegion</strong> ist ihre geopolitische Lage. Sie grenzt<br />
sowohl an Belgien als auch an die Niederlande mit ihren jeweils spürbaren, landes -<br />
typischen Kulturen. Diese interessante Nachbarschaft ermöglicht den Bewohnern der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>, ohne große Umstände und lange Wege einen kleinen Ausflug<br />
über die Grenzen Deutschlands hinweg zu unternehmen. Wochenmärkte in Vaals (NL)<br />
oder Eupen (B) sind schnell zu erreichen. Auch für kleine Naherholungsmöglichkeiten<br />
werden die Nachbarländer gerne besucht – und das nicht nur in der Ferienzeit. Überhaupt<br />
ist die Vernetzung sehr gut. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind die je -<br />
wei ligen Landesgrenzen schnell passiert und eine andere Sprache sowie kulturelle<br />
und landestypische Besonderheiten sind quasi direkt vor der Haustür. Im Umkehrfall<br />
er werben auch immer mehr Niederländer Immobilien auf deutscher Seite, besonders<br />
die Nordeifel als Naherholungsgebiet ist begehrt. Von den grenzüberschreitenden<br />
Aktivi täten profitieren demnach viele Beteiligte.<br />
Das Wohnen in der <strong>StädteRegion</strong> ist auch aus weiteren Gründen attraktiv. Mit der<br />
Universitätsstadt <strong>Aachen</strong> zieht die <strong>StädteRegion</strong> vor allem viele junge Menschen an.<br />
Der Wohnraum ist dementsprechend heiß begehrt, aber Wohnungsbauprojekte sorgen<br />
dafür, dass jeder eine geeignete Bleibe erhält. Die <strong>StädteRegion</strong> trägt Sorge dafür, dass<br />
sowohl Lebenskulturen als auch Sozialstrukturen in einer gesunden Mischung miteinander<br />
leben. Und selbst wenn der Wohnort nicht zehn Minuten von der Universität<br />
entfernt ist, sondern etwas außerhalb liegt, ist dies dank guter Bahn- und Busverbindungen<br />
kein Problem.<br />
Wenn auch die <strong>StädteRegion</strong> durch die Vielzahl der meist jungen Studenten einen<br />
niedrigen Altersdurchschnitt ausweist, so muss auch hier dem demografischen Wandel<br />
Rechnung getragen werden. Die zunehmende Anzahl von Senioren, beginnend beim<br />
108
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Eine Region mit hoher Lebensqualität<br />
109
Urbanes Leben mit Erholungsfaktor<br />
(hier: Elisengarten)<br />
aktiven Silverager bis hin zum pflegebedürftigen Hochbetagten, führte zu diversen<br />
Aktivitäten, die Wohnsituation auch dieser Altersgruppe bedarfsgerecht abzudecken.<br />
Sowohl die Konzepte des betreuten Wohnens als auch Institutionen wie Pflegestifte<br />
oder Seniorenheime erfahren Förderung und Unterstützung. Dazu gehört auch der<br />
Grundstückserwerb in guten Lagen zwecks Neubaumaßnahmen.<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> hat die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner klar erkennbar im<br />
Blick und setzt sich zielgerichtet für deren Belange ein. Allgemeingültige Prämissen,<br />
wie Umweltverträglichkeit oder schonende Nutzung der Ressourcen, werden dabei<br />
natürlich auch beachtet. Im Sinne der Bewohner der Euregio werden besonders die<br />
teilweise kontroversen Themen der Gegenwart, wie zum Beispiel die Energieversorgung,<br />
hierbei der Einbezug der erneuerbaren Energien, Maßnahmen zum Gegensteuern<br />
beim Klimawandel oder auch die Grundfragen der Mobilität, offen diskutiert. Dies<br />
gipfelt in Volksbefragungen zur Art und Weise der Problemlösung im Themenkomplex<br />
der Nahverkehrsmobilität. Um für die weitere Zukunft die Weichen zu stellen und schon<br />
heute zukunftsbewusst zu handeln, steckt sich die <strong>StädteRegion</strong> unter Einbeziehung<br />
ihrer Bevölkerung hohe Ziele, die alle ein und dasselbe Resultat erbringen werden: Den<br />
hier lebenden Menschen soll ein angenehmes und schönes Leben geboten werden.<br />
110
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1910<br />
Mitarbeiter: 240<br />
Leistungsspektrum:<br />
entwickeln,<br />
planen,<br />
bauen,<br />
betreiben,<br />
modernisieren<br />
von Immobilien<br />
Standort: <strong>Aachen</strong><br />
Umsatz:<br />
rund 140 Mio. Euro jährlich<br />
www.nesseler.de<br />
nesseler grünzig gruppe –<br />
seit über 100 Jahren Bauen<br />
und Immobilien<br />
nesseler bau gmbh<br />
Die nesseler grünzig gruppe ist kompetenter Partner von Bauherren,<br />
Investoren, Erwerbern und Bauausführenden. Das Leistungsspektrum<br />
orientiert sich am Lebenszyklus der Immobilie – von der Projektentwicklung<br />
über Planung, Bauausführung und Betrieb bis zur Moderni -<br />
sierung: mit modernem Projektmanagement, mit Qualitätsphilosophie<br />
von Anfang an und mit der persönlichen Betreuung für Bauvorhaben,<br />
die uns seit über 100 Jahren zu einem verlässlichen Partner macht.<br />
Die Bündelung dieser Bau-, Entwicklungs- und Dienstleistungen unter<br />
einem Dach ermöglicht sowohl im Zweck- als auch im Wohnungsbau<br />
kurze Planungs- und Bauzeiten, gewährleistet Qualität und ermöglicht<br />
attraktive Bau- und Verkaufspreise.<br />
In unserem eigenen Betonfertigteilwerk stellen wir darüber hinaus<br />
konstruktive Bauteile ebenso wie architektonisch reizvolle Fassadenelemente<br />
her.<br />
Für die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> bzw. ihren Rechtsvorgänger, den Kreis<br />
<strong>Aachen</strong>, haben wir in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder an -<br />
spruchsvolle Hochbauten realisiert, wie zum Beispiel das 12-ge schos sige<br />
Kreishaus in <strong>Aachen</strong> (1955), das Kreiskrankenhaus in Würselen (1967),<br />
die Berufsbildenden Schulen in Eschweiler (1. BA 1988, 2. BA 2004)<br />
sowie in den letzten Jahren zahlreiche Kindertagesstätten.<br />
Das Unternehmensprofil weist die wichtigsten Merkmale der Firmenphilosophie<br />
auf, die wir vor vielen Jahren als Leitlinie für Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter formuliert haben. Gleichzeitig ist es als Orientierung<br />
für unsere Kunden und Geschäftspartner gedacht. Fair Play,<br />
Verantwortung, Team, Qualität, Spitzenleistungen, Partner, Begeisterung<br />
sind die Schlagworte. Das Profil unserer Unternehmensgruppe<br />
zeigt, welche Normen und Werte wir vertreten, und es macht deutlich,<br />
für welchen Arbeitsstil wir stehen.<br />
111
Svenja Pesch<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Familie, das bedeutet neben viel Spaß auch das Gefühl von Wärme und Geborgenheit,<br />
ist aber nicht selten auch mit immensem Stress verbunden. Vor allem im mitunter hektischen<br />
Arbeitsalltag ist das Familienmanagement nicht immer so einfach. Da die<br />
Städte Region <strong>Aachen</strong> um die Wichtigkeit eines intakten Familienlebens weiß, unterstützt<br />
sie Familien auf diesem Sektor so gut es geht und findet Wege, die zu einer Vereinbarkeit<br />
von beiden Komponenten führen.<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> geht selbst mit gutem Beispiel voran. Als familienfreund -<br />
licher Arbeitgeber weiß die Institution, wie man seine Mitarbeiter unterstützen kann.<br />
Bereits 1994 wurde im damaligen Kreis <strong>Aachen</strong> ein Betriebskindergarten mit einer<br />
altersgemischten Gruppe für Kinder von vier Monaten bis zu sechs Jahren eingerichtet,<br />
der selbstverständlich auch nach der Gründung der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> weitergeführt<br />
wurde. Vor allem die Tatsache, dass der erste Betriebskindergarten bis dato der einzige<br />
einer Kommunalverwaltung in ganz Nordrhein-Westfalen war, macht den Vorbildcharakter<br />
deutlich. Durch diese Maßnahme sollte die Einhaltung der erforderlichen Standards<br />
zur Sicherstellung des Kindeswohles gewährleistet werden. Der Betriebskindergarten ist<br />
nur ein Aspekt, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellt. Zur Unter -<br />
streichung der Familienfreundlichkeit hat die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> nicht nur gleitende<br />
Arbeitszeiten eingeführt, sondern zudem die Möglichkeit zur Telearbeit geschaffen.<br />
Auch die Chance zur Teilzeitarbeit oder die Gewährleistung der Rückkehr in Führungs -<br />
positionen nach der Elternzeit sind Wege, die es den Eltern leichter machen, Familie<br />
und Beruf zu verein baren.<br />
Aber nicht nur im beruflichen Umfeld wird Familienfreundlichkeit hervor ge hoben.<br />
Seit 2006 werden Firmen, Institutionen und Einzelpersonen für ihr freiwilliges Engagement<br />
für Familien in <strong>Aachen</strong> geehrt. Eine der Preisträgerinnen im Jahr 2014 war beispielsweise<br />
Josi Hartmann. Sie erhielt das „Prädikat Familienfreundlich 2014“, weil sie<br />
eine kinder- und familienfreundliche Schulbusbegleiterin ist und sofort zur Stelle ist,<br />
wenn ein Kind Hilfe braucht. Außerdem hat sie ein wachsames Auge und passt auf,<br />
dass es an den teils rappelvollen Bushaltestellen zu keinen Gefahren kommt. Durch<br />
ihren Einsatz wissen die Eltern, dass ihre Kinder sicher zur Schule oder zum Sport kommen.<br />
Ruth Wilms ist eine weitere Preisträgerin, die den Sonderpreis des „Prädikats<br />
Familienfreundlich 2014“ bekam, weil sie sich über 20 Jahre hinweg in den politischen<br />
Gremien der Stadt <strong>Aachen</strong> nachdrücklich und engagiert für die Verbesserung der<br />
Lebensbedingungen von Familien und die Akzeptanz familienfreundlichen Handelns in<br />
der Stadt <strong>Aachen</strong> eingesetzt hat.<br />
112
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Ein Problem, mit dem sich viele Familien konfrontiert sehen, sind die nicht überall<br />
flexiblen Arbeitszeiten. Oftmals lässt sich keine Kindertagesstätte finden, die sich den<br />
Arbeitszeiten der Eltern anpasst. Um auch die „Randzeiten“ zu berücksichtigen, haben<br />
sich einige Einrichtungen dazu entschlossen, je nach Bedarf die Öffnungszeiten zu verlängern<br />
oder eine Art Schicht-Kita anzubieten. Somit haben Eltern, die früher zur Arbeit<br />
müssen oder länger im Büro verweilen, die Gewissheit, dass ihr Nachwuchs gut versorgt<br />
ist.<br />
Ein weiteres Standbein ist das <strong>Aachen</strong>er Bündnis für Familie, welches sich 2005<br />
auf Initiative des Stadtrates gründete. Seitdem sind im <strong>Aachen</strong>er Bündnis von der<br />
Kom mune über die evangelische Kirche und die Rheinisch-Westfälische Technische<br />
Hochschule alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten, die sich gemeinschaftlich für<br />
mehr Förderung der Familie einsetzen. In den Arbeitsgruppen, wie etwa „Familie und<br />
Arbeitswelt“ oder „Bildung, Erziehung und Betreuung“ konnten einige Projekte erfolgreich<br />
realisiert werden.<br />
Was all die Projekte, Maßnahmen und Konzepte vereint ist der Wunsch, das Leben<br />
in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> so familienfreundlich wie möglich zu gestalten, damit sich<br />
jede Generation rundum wohlfühlt. Denn insbesondere Kinder sind die Zukunft, in die<br />
es sich absolut zu investieren lohnt.<br />
Die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf wird zum Beispiel<br />
durch Betriebskindergärten und<br />
flexible Arbeitszeiten gefördert.<br />
113
Svenja Pesch<br />
Soziale Angebote für Jung und Alt<br />
„Die Familie ist die älteste aller Gemeinschaften und die einzige natürliche.“ Was der<br />
französische Moralphilosoph und Dichter Jean-Jacques Rousseau einst schrieb, hat auch<br />
heute – viele Jahre später – nichts an Aktualität und Wahrheit verloren. Die <strong>StädteRegion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> ist sowohl jüngeren Menschen als auch der älteren Generation Heimat und<br />
Zuhause. Der Wohlfühlfaktor ist von höchster Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist<br />
das ehrenamtliche Engagement in der Region vorbildlich. Menschen, die auf diesem<br />
Sektor besonders hervorstechen, werden für ihren Einsatz mit dem „Stifterpreis Ehrenamtliches<br />
Engagement“ ausgezeichnet. Das können sowohl Initiativen und Gruppen als<br />
auch Einzelpersonen sein, die sich ehrenamtlich für Kinder, Jugendliche und Senioren<br />
engagieren. So wurde im Jahr 2013 der Nachbarschaftstreff Setterich in der Kategorie<br />
„gemeinsam unterwegs“ ausgezeichnet. Von der Hausaufgabenhilfe über einen Kleiderladen<br />
bis hin zu Flüchtlingshilfe und Beratung wird in allen Bereichen Unterstützung<br />
gegeben. Jung und Alt lernen hier gemeinsam und erfahren zudem Wissenswertes<br />
über die jeweils andere Kultur. Denn dass Sprache der Schlüssel für Integration ist, hat<br />
das Team der Ehrenamtler früh erkannt. Und so öffnet der Nachbarschaftstreff Setterich<br />
fast tagtäglich seine Türen und nimmt sich Zeit für die Anliegen der Besucher. Gerade<br />
bei behördlichen Regelungen und Fragen stehen sie mit Rat und Tat zur Seite. Sollte die<br />
sprachliche Verständigung dabei an ihre Grenzen stoßen, kommuniziert man eben mit<br />
Gesten und anderen Methoden. Aber egal wie schwer die Herausforderungen auch<br />
sind, aufgegeben wird in Setterich nicht.<br />
Bei der KoKoBe (Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsangebote) in Roetgen<br />
stehen Menschen mit Behinderung sowie deren Bedürfnisse im Mittelpunkt. Ziel ist es,<br />
ihnen bei der Realisierung eines selbstbestimmten Lebens zu helfen und ihren<br />
Angehörigen eine Plattform zum gegenseitigen Austausch zu bieten. Gefördert durch<br />
den Landschaftsverband Rheinland, werden von der KoKoBe Freizeitaktivitäten wie ein<br />
integrativer Kinder- und Jugendtreff, kleine Ausflüge in die Nordeifel oder eine Rollstuhltanzgruppe<br />
organisiert. Wer lieber kreativ tätig werden möchte, der kann in der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> von einem vielfältigen Spektrum profitieren. In den unterschied -<br />
lichen Theatergruppen kann man zeigen, dass die Bretter, die die Welt bedeuten, ganz<br />
nah sind. Möglich gemacht wird auch dies durch das soziale Engagement der Mit -<br />
wirkenden. Der pure Spaß an der Schauspielerei lässt die Gruppenleiter sowohl Jugendliche<br />
mit Migrationshintergrund als auch Menschen mit einer Behinderung in die<br />
Theateraufführungen integrieren. Das gemeinsame Erleben und Entwickeln von Dingen<br />
114
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
wie Theaterstücken oder anderen kreativen Workshops führt dazu, dass sich in der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> Menschen aller Art hier zu Hause fühlen, denn sie wissen, dass<br />
es für ihre Anliegen und Bedürfnisse passende Anlaufstellen gibt. Und diese Gewissheit<br />
und Beruhigung führt dazu, dass immer mehr Menschen – egal welcher Altersklasse –<br />
ein Ehrenamt ausführen, was erwiesenermaßen gut für die Gesundheit und das Wohl -<br />
be finden ist.<br />
Dass unterschiedliche Generationen nur schwer miteinander zu verbinden sind, ist<br />
eine Annahme, die das Mehrgenerationenhaus in <strong>Aachen</strong> widerlegt. In dem offenen<br />
Tagestreff begegnen sich Generationen wieder ganz selbstverständlich und helfen sich<br />
dort, wo Not am Mann ist, eben ganz wie in einer Familie. Gerade das ist in der heu -<br />
tigen Zeit leider zu einer Ausnahme geworden. Viele Kinder und alleinstehende ältere<br />
Menschen vermissen vor allem in ihrem Alltag eine gewisse Nähe und das Gefühl,<br />
gebraucht zu werden. Im Mehrgenerationenhaus lernen Jung und Alt voneinander und<br />
miteinander, unternehmen gemeinsame Ausflüge – organisiert von Ehrenamtlern. Die<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> ist sich der positiven Wirkung des Ehrenamts bewusst und fördert<br />
durch Auszeichnungen die Menschen, die hinter den Vereinen stehen. Wertschätzung<br />
und Anerkennung in diesem Bereich sind der Lohn für ihre Arbeit.<br />
Die KoKoBe (Koordinierungs-,<br />
Kontakt- und Beratungs ange -<br />
bote) ist eines von vielen<br />
sozi alen Angeboten in der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
115
Caritas-Behindertenwerk GmbH in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Ehrlich. Herzlich. Gemeinschaftlich: In den Werkstätten der Caritas-<br />
Behindertenwerk GmbH in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> wird gelebt. Täglich.<br />
Mehr als 1000 Beschäftigte arbeiten in über 20 Arbeitsbereichen:<br />
zum Beispiel in der Schreinerei, in der Wäscherei, in der Druckerei und<br />
in der Dreherei.<br />
Im Reinraum werden Medizinprodukte montiert, geprüft und steri -<br />
lisiert. Den Mitarbeitern aller Gewerke ist eigen, dass sie eine einwandfreie<br />
Qualität ihrer Arbeit abliefern. An sechs Standorten in acht<br />
Werkstätten.<br />
Im Mittelpunkt der täglichen Arbeit steht das christliche Gebot der<br />
Nächstenliebe, das die Caritas in Diensten und Unternehmen mit<br />
Leben füllt. In der Caritas-Behindertenwerk GmbH können sich Menschen<br />
mit geistiger und psychischer Behinderung in die Gesellschaft<br />
einbringen. Mit der Arbeit, die ihren Lebensmittelpunkt garantiert. Auf<br />
die Qualität kann sich jeder Auftraggeber verlassen. In den Werkstätten<br />
wird mit modernsten Produktionsmaschinen gearbeitet. CNC, fräsen,<br />
drehen, konfektionieren: Diese Arbeiten befinden sich ebenfalls im<br />
Portfolio.<br />
Weitere Dienstleistungen wie Garten- und Landschaftsgestaltung,<br />
Wäscherei-Service und Brennholz-Service ergänzen das Angebot der<br />
Caritas-Behindertenwerk GmbH. Der Clou: Arbeitgeber, die an die<br />
Caritas-Behindertenwerk GmbH Aufträge erteilen, können gemäß<br />
§140 SGB IX bis zu 50 Prozent der Arbeitskosten des Rechnungsbetrags<br />
auf die zu zahlende Ausgleichsabgabe anrechnen. Die Caritas-<br />
Behindertenwerk GmbH ist ein zuverlässiger, flexibler und kompe -<br />
tenter Partner der Wirtschaft. Ehrlich. Herzlich. Gemeinschaftlich.<br />
Wir können viel. Fragen Sie uns.<br />
116
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1968<br />
Mitarbeiter: mehr als 1000<br />
Kompetenzbereiche<br />
Produktion und<br />
Dienstleistung:<br />
– Automotive/Direct Supply<br />
– Druckerei<br />
– Elektrotechnik<br />
– Gartenbau/Landschaftspflege<br />
– Holz/Industrieverpackungen<br />
– Heilpädagogische<br />
Arbeits bereiche<br />
– Medizinprodukte<br />
– Metallverarbeitung (CNC)<br />
– Montage/Verpackung<br />
– Recycling<br />
– Spezialverpackungen<br />
– Wäscherei/Näherei<br />
– Werbeversand/Logistik<br />
–ZSVA<br />
www.cbw-gmbh.de<br />
117
JC Goskowitz Alten- und Pflegeheim GmbH<br />
Haus Regina – Haus Christina – Haus Maria<br />
Die Goskowitz-Gruppe bietet in ihren Seniorenhäusern neben der vollstationären<br />
Pflege auch Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und<br />
Urlaubspflege an.<br />
Haus Regina (109 Plätze) im Eschweiler Stadtteil Kinzweiler, in direkter<br />
Nachbarschaft zum Golfplatz Haus Kambach mit seinem Wasserschlöss -<br />
chen, wurde als erstes der zur Goskowitz-Gruppe gehörenden<br />
Seniorenhäuser bereits im Jahr 1961 gegründet. Es folgte im Jahr 1969<br />
das Haus Christina als kleine Einrichtung – zentrumsnah – mit derzeit<br />
33 Plätzen in der Alsdorfer Luisenstraße. 1973 wurde Haus Maria im<br />
Ortskern des Eschweiler Stadtteils Hehlrath eröffnet (89 Plätze).<br />
Die Familie, derzeit in zweiter und dritter Generation in den Häusern<br />
tätig, ist mütterlicherseits seit Jahrhunderten in den Ortschaften verwurzelt<br />
(vgl. Jansen, Hans-Reiner: Unterherrschaft Kinzweiler 1400–<br />
1800, Eschweiler 2014).<br />
Das Familienunternehmen, mit mehr als 50-jähriger Erfahrung in der<br />
stationären Altenpflege, hat in jeder Einrichtung ein Zuhause geschaffen,<br />
geprägt durch liebevolle Betreuung mit individuell angepasster,<br />
aktivierender Pflege und Therapie für alle Pflegestufen, dies gilt ebenso<br />
für Demenzerkrankte.<br />
Ein Miteinander in familiärer<br />
Atmosphäre<br />
Haus Regina, An der Fahrt<br />
118
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
Haus Regina 1961<br />
Haus Christina 1969<br />
Haus Maria 1973<br />
Leistungsspektrum:<br />
Haus Regina (109 Plätze)<br />
Haus Christina (33 Plätze)<br />
Haus Maria (89 Plätze)<br />
Gemütliche Einzel- und Doppelzimmer und geschmackvoll gestaltete<br />
Aufenthaltsräume sorgen für Wohlbefinden.<br />
Die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes bringen ein abwechslungsreiches<br />
Programm in den Alltag und zu festlichen Anlässen während<br />
des Jahres.<br />
Besonderes Augenmerk wird auf altersgerechte Bewegungsangebote<br />
gelegt, die, durch geschultes Fachpersonal geleitet, Freude an Aktivität<br />
und Gemeinschaft bieten (u. a. auch das Trainingsprogramm für<br />
Senioren „Fit für 100“).<br />
Regelmäßig finden katholische und evangelische Gottesdienste statt.<br />
Die in allen Häusern der Gruppe tätige Seelsorgerin hat stets ein<br />
offenes Ohr für die Anliegen aller Bewohner und deren Angehörige.<br />
Gekocht wird in der eigenen Großküche, deren Mitarbeiter auf<br />
seniorengerechte, abwechslungsreiche und gesunde Kost achten und<br />
die Menüs saisonal gestalten. Das Küchenteam sichert die hohe<br />
Qualität und bedarfsgerechte Ernährung, stets unter Berücksichtigung<br />
der Bewohnerwünsche.<br />
Die Häuser, die Tradition mit Modernität verbinden, sind umrahmt von<br />
weitläufig angelegten, schönen Gärten, die auch zum Aufenthalt im<br />
Freien einladen.<br />
Tagesraum – hier:<br />
Erlebnisbereich „Afrika“<br />
www.altenheime-goskowitz.de<br />
– vollstationäre Pflege<br />
– Kurzzeitpflege<br />
– Verhinderungspflege<br />
– Urlaubspflege<br />
– Einzel- und Doppelzimmer<br />
– weitläufige, schöne Gärten<br />
– großzügige Aufenthaltsräume<br />
– liebevolle Betreuung<br />
– individuell angepasste,<br />
aktivierende Pflege<br />
– Therapie für alle Pflegestufen<br />
– auch für Demenzerkrankte<br />
– abwechslungsreiche, gesunde<br />
Kost aus eigener Großküche<br />
– altersgerechte Bewegungs -<br />
angebote<br />
– abwechslungsreiches<br />
Veranstaltungsprogramm<br />
– katholische und evangelische<br />
Gottesdienste<br />
– Seelsorgerin<br />
Haus Regina, Wohnbereich 3<br />
119
Senioren- und Betreuungszentrum<br />
der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> in Eschweiler<br />
Verkehrsgünstig – zentral in Eschweiler – befindet sich die größte<br />
Senioreneinrichtung der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>. Die moderne Einrichtung<br />
ermöglicht durch optimale räumliche und fachliche Voraussetzungen<br />
eine vertrauensvolle Pflege in freundlicher Atmosphäre. Umfangreiche<br />
Wohnformen und Pflegeleistungen stehen zur Auswahl.<br />
Das Leben im Senioren- und Betreuungszentrum ist ein tätiges Mit -<br />
einander. Großzügige Außenanlagen mit viel Grün und ein gut aus -<br />
geschildertes Verbindungssystem aller Häuser ermöglichen weitläufige<br />
Bewegung bei jedem Wetter.<br />
Vielfältige Angebote zur Geselligkeit und Kultur runden das Angebot<br />
ab. Die Bewohner sind der Mittelpunkt der gemeinnützigen Einrichtung;<br />
ihr Wohlbefinden ist das Ziel allen Strebens und Handelns.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1891<br />
Neubau: 1977,<br />
ständige Modernisierungen<br />
Mitarbeiter: 212<br />
Leistungsspektrum:<br />
– vollstationäre Pflege<br />
– betreutes Wohnen<br />
– Tagespflege<br />
– ambulante Pflege<br />
– mobiler Mittagstisch<br />
– Kurzzeitpflege<br />
Standort:<br />
Eschweiler<br />
www.sbz-eschweiler.de<br />
120
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Stefan Schaum<br />
Lebensart und Lebensarten<br />
in der Euregio<br />
Liebe geht bekanntlich<br />
durch den Magen – und<br />
mit dieser Weisheit liegt<br />
man in der <strong>StädteRegion</strong><br />
im Grunde immer richtig.<br />
Denn das Miteinander<br />
mit den belgischen und<br />
niederländischen Nachbarn<br />
hat für eine gastronomische<br />
Vielfalt gesorgt,<br />
die ihres gleichen sucht.<br />
Auch das gehört hier zur<br />
Lebensart. Da wird die<br />
Bratwurst zur Frikandel,<br />
der Pudding zum Vla und<br />
das Brötchen zum Croissant.<br />
Jeder nach seinem<br />
Geschmack, mal ganz<br />
erlesen, mal ganz rustikal.<br />
Gegessen wird gern<br />
im Freien, hier zeigt sich der französische Einfluss, den die Belgier mit in die kulina -<br />
rische Runde gebracht haben. Und wo es so viele historische Marktplätze und andere<br />
schöne Flecken gibt, da kann man es sich leicht gemütlich machen. Dass Pommes frites<br />
weit mehr sein können als eine schnöde Beilage, weiß übrigens so mancher, der sich<br />
im belgischen Mutterland dieser Kartoffelkreation damit hat verwöhnen lassen. Und<br />
wer in Holland unterwegs ist, muss sich nicht wundern, wenn er mit einem freund -<br />
lichen „Du“ angesprochen wird, denn hier ist man unkompliziert und rasch miteinander<br />
im Gespräch.<br />
Was das Lebensgefühl auszeichnet, ist die Grenzenlosigkeit der Region. Gab es nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg einen streng bewachten, hohen Zaun, der mitten entlang der<br />
Nieuwstraat in Kerkrade verlief, und deren eine Seite von der deutschen Neustraße in<br />
Herzogenrath trennte, ist dort heute eine offene Straße ohne jede sichtbare Grenz -<br />
Beim „WMC“ (World Music<br />
Contest) in Kerkrade treten<br />
alle vier Jahre Blasorchester<br />
aus aller Welt in einem Wett -<br />
bewerb an.<br />
121
Der unterirdische Weihnachtsmarkt<br />
in der Valkenburger<br />
Grotte zählt zu den meist -<br />
besuchten euregionalen<br />
Sehenswürdigkeiten.<br />
markierung. Wer über die Mittellinie fährt, ist gleich im anderen Land. Früher undenkbar,<br />
heute ein Zeichen der Verbundenheit, der Freundschaft. Sicher neckt man einander,<br />
wenn es um die Nationalteams im Fußball geht, doch stehen die deutschen, niederländischen<br />
und belgischen Nachbarn ansonsten gern beisammen und feiern. Etwa<br />
beim Alsdorfer Europafest, das einmal im Jahr das Miteinander der Nationen zum<br />
Mittelpunkt hat. Beim „WMC“ in Kerkrade, dem „World Music Contest“, bei dem alle<br />
vier Jahre Blasorchester aus aller Welt in einem Wettstreit antreten, den es so nicht<br />
noch einmal gibt. Oder bei den zahlreichen anderen Musik-, Tanz- und Kulturfestivals,<br />
bei denen nicht nur die Künstler auf den Bühnen aus den verschiedenen Ländern<br />
stammen, sondern auch das Publikum davor.<br />
Geht es um Kultur, ist die <strong>StädteRegion</strong> eine spannende Sache. Hier entsteht Kunst –<br />
und das auch mal mitten auf der alten Grenze. Im „KuKuK“ zum Beispiel, dem Kunst<br />
und Kulturzentrum „Köpfchen“, das früher einmal ein Zollhaus zwischen <strong>Aachen</strong> und<br />
dem belgischen Raeren war. Seit dem Jahr 2000 gibt es dort eine deutsch-belgische<br />
Gruppe, die gemeinsam Kunst fördert und Veranstaltungen in dem Pavillon plant. Kurioses<br />
entdecken, das kann man hier. Zum Beispiel einen unterirdischen Weihnachtsmarkt,<br />
der sich kilometerlang durch eine alte Grotte im niederländischen Valkenburg erstreckt.<br />
Nicht zuletzt ist die <strong>StädteRegion</strong> auch ein guter Startpunkt für längere Shopping-<br />
Touren. Denn Mode ist nicht gleich Mode – und Städte wie <strong>Aachen</strong>, Maastricht oder<br />
Lüttich bieten hier viel Abwechslung. Einflüsse aus drei Ländern, vom Essen bis zur<br />
Kultur. Und zwar vereint in einer Region.<br />
122
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Das Kulturfestival der Städte -<br />
Region zieht jährlich Tausende<br />
Besucher an.<br />
123
Svenja Pesch<br />
Schillernde Kulturregion:<br />
Musik, Theater, Events<br />
„Monschau Klassik“ –<br />
in male rischer Kulisse auf<br />
der alten Burg Monschau<br />
„Wer in den schönen Dingen einen schönen Sinn entdeckt – der hat Kultur.“ Das Zitat<br />
des irischen Lyrikers Oscar Wilde trifft das Bewusstsein vieler Menschen in der Städte-<br />
Region <strong>Aachen</strong> auf den Punkt genau. Denn die kulturelle Vielfalt ist ein weiterer<br />
Aspekt, der die Attraktivität der Region steigert und somit zum Wohlbefinden beiträgt.<br />
Insbesondere das seit Jahren etablierte Kulturfestival der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> sorgt für<br />
große Begeisterung und Vorfreude. Das Besondere daran: Diese Veranstaltungsreihe<br />
beschränkt sich nicht auf ein konkretes Genre und einen Ort, sondern Musik, Literatur<br />
und Kunst holen die Menschen direkt dort ab, wo sie gerade sind. Egal ob in Kirchen<br />
oder historischen Gebäuden, der Besucher wird eingeladen, sich auf kulturelle Events<br />
vom Feinsten einzulassen und zu genießen. Teure Eintrittskarten und lange Anfahrts -<br />
zeiten sind da völlig überflüssig, denn durch verschiedene Förderer und die <strong>StädteRegion</strong><br />
selbst können die Tickets zu kleinen Preisen oder teilweise sogar komplett kostenfrei<br />
angeboten werden. Die<br />
hohen Besucherzahlen<br />
und die einzigartige Stimmung<br />
verwandeln deshalb<br />
alljährlich viele Orte<br />
in der Region in eine<br />
wunderbare Kulturlandschaft,<br />
in der man immer<br />
wieder viel Neues entdecken<br />
und erleben kann.<br />
Freunde der rein<br />
musischen Künste kommen<br />
bei „Monschau<br />
Klassik“ voll und ganz auf<br />
ihre Kosten. In traumhaft<br />
malerischer Kulisse auf<br />
der alten Burg Monschau<br />
geben sich hochkarätige<br />
Größen der Musikszene<br />
sprichwörtlich die Klinke<br />
124
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
in die Hand. Von klassischen Opern wie Georges Bizets Oper „Carmen“ über die Band<br />
BAP bis hin zu musikalischen Neuentdeckungen ist alles dabei, was das Gehör mit<br />
feinen Kompositionen erfreut.<br />
Doch nicht nur Monschau ist im Besitz einer alten Zitadelle, auch in Stolberg sorgt<br />
die gleichnamige Burg für viele Besucher. Mitten auf einem steilen Kalkfelsen gelegen,<br />
ist sie fester Bestandteil des kulturellen Lebens. Und kaum haben sich die Burgpforten<br />
geöffnet, ist man auch schon in einer anderen Welt, einer älteren, völlig abweichenden<br />
Welt, in der moderne Kommunikationsmittel wie Handy oder Computer noch meilenweit<br />
weg waren. Stattdessen entführen Ritter, Gaukler, Knechte und Burgfräulein die<br />
Gäste in das dunkle Mittelalter, wo sie sich bei einem Abendessen an mittelalterlich<br />
gedeckter Tafel auf eine kulinarische Zeitreise begeben. Anschließend führen Knecht<br />
und Magd den gesättigten und gestärkten Besucher auf einem Burgrundgang vorbei an<br />
der Folterkammer, dem Turmzimmer und dem Rittersaal. Da fühlen sich Jung und Alt<br />
wirklich wie in einer längst vergessenen Zeit.<br />
Von Stolberg aus erreicht man auf kurzem Weg die Stadt Alsdorf. Die dortige Burg<br />
war im 15. Jahrhundert eine typische rheinische Wasserburg, die zur Zeit der Renais-<br />
Ein Haus mit Geschichte:<br />
Das Theater <strong>Aachen</strong> hat<br />
seine Anfänge im Jahr 1751.<br />
125
Die Kurpark Classix bieten<br />
unterschiedliche Konzerte aus<br />
Oper, Sinfonie, Crossover und<br />
Kinderwelt bis hin zu großen<br />
Stars des Showbiz.<br />
sance sowie während des Barocks zu einem tollen Schloss umgebaut wurde und seitdem<br />
der repräsentative Mittelpunkt der großen Herrschaft Alsdorf war. Heute ist sie<br />
nach umfangreicher Sanierung der Sitz der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft und<br />
vor allem bei Brautpaaren äußerst beliebt, die sich in der malerischen Kulisse das Jawort<br />
geben. In der Vorweihnachtszeit verwandelt sich die Burg dann in das „Phantas -<br />
tische Wintermärchen“ – eine Budenstadt, die die Umgebung rund um das Felsennest<br />
in ein atemberaubendes Lichtermeer hüllt, in dessen Kulisse man in Ruhe das ein oder<br />
andere Weihnachtsgeschenk kaufen kann oder einfach mal die vielen Lichter bestaunt.<br />
Auch von außerhalb kommen viele Besucher, um sich von der einmaligen Stimmung zu<br />
überzeugen.<br />
Eine ganz besondere Atmosphäre erleben Freunde des Kabaretts, Kinos und der<br />
Konzerte. Auf der Freilichtbühne der Burg Wilhelmstein kommen sie in den Genuss von<br />
diversen kulturellen Angeboten, bei denen die einzigartige Kulisse unter freiem Himmel<br />
126
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
gemeinsam mit bunten Programmpunkten für unvergessliche Stunden sorgt. Ein besonderes<br />
Highlight im Sommer ist das beliebte Volksfest „Rursee in Flammen“ in Rurberg.<br />
Bei festlicher Seeuferbeleuchtung und Festbeleuchtung der Häuser erstrahlt in den<br />
Abendstunden der Rursee dank der toll geschmückten Segelboote und kleinen Schiffe<br />
in einer prächtigen Farbenvielfalt. Der Höhepunkt dieser Veranstaltung ist zweifelsohne<br />
das Feuerwerk zu später Stunde.<br />
Das breite Angebot an kulturellen Aktivitäten lässt keinen Wunsch offen und Menschen<br />
jeder Altersklasse haben die Möglichkeit, all das zu entdecken und zu genießen.<br />
Denn wenn es etwas gibt, was eine Stadt zum Leben erweckt, dann ist es sicherlich<br />
das kulturelle Leben in all seiner Vielfalt. Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> hat genau das<br />
ver innerlicht und wird sich deshalb auch in Zukunft für ein buntes und lebendiges Veranstaltungsspektrum<br />
einsetzen, bei dem die Bewohner den eigenen Wohnort erkunden<br />
und zu schätzen wissen.<br />
Einzigartige Licht- und Farb -<br />
spiele: Rursee in Flammen<br />
127
Svenja Pesch<br />
Museumslandschaft mit Format<br />
Etablierte und unbekannte<br />
Künstler zeigen ihre Werke<br />
im Kunst- und Kulturzentrum<br />
in Monschau.<br />
Wenn es einen Begriff gibt, der einerseits so klar, andererseits aber auch so undefinierbar<br />
und breit gefächert ist, dann sicherlich der der Kunst. Kunst ist vielseitig, provokant,<br />
still, laut, bunt und mitunter verwirrend. Kurzum: Kunst lässt sich nicht mit einem Wort<br />
beschreiben. In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> hat die Kunst einen festen Platz in der Gesellschaft<br />
– seien es die diversen Museen oder einzelne, kleine Galerien.<br />
Bekannt für seine herausragenden Ausstellungen ist beispielsweise das Monschauer<br />
Kunst- und Kulturzentrum, kurz KuK, der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>. In dem rund 150 Jahre<br />
alten Gebäude, welches früher der Sitz des Finanzamtes war, dreht sich mittlerweile<br />
alles rund um die bildende Kunst. Wechselnde Ausstellungen mit bekannten Größen<br />
wie Elliott Erwitt sorgen für regen Besucheransturm. Doch nicht nur etablierte Künstler<br />
zeigen im KuK ihre Werke,<br />
insbesondere junge und<br />
unbekannte Kreative er -<br />
halten hier die Möglichkeit,<br />
sich der Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren. Des<br />
Weiteren erhalten sie<br />
Hilfe bei der Projekt -<br />
planung und bei Fragen<br />
bezüglich der eigenen<br />
Existenzgründung als<br />
Künstler. Der Bezug zur<br />
eigenen Region durch<br />
lokale Künstler ist dabei<br />
oftmals mit in die Gale -<br />
rien integriert. Zudem ist<br />
das KuK eine Arbeits- und<br />
Begegnungsstätte, die<br />
zum kreativen Austausch<br />
einlädt und Raum für<br />
Kommunikation und<br />
Ideen gibt.<br />
128
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Eine weitere Anlaufstelle für Kunst in einer völlig anderen Form ist das Energeticon<br />
in Alsdorf. Unter dem Motto „Energie erleben – Energie verstehen“ wird in anschau -<br />
licher Art und Weise dem Besucher unter anderem die Energiewende erläutert. Speziell<br />
der etwa 700 Meter lange Regelparcours mit 30 Stationen ist ein Highlight, da er mit<br />
visuellen und haptischen Vermittlungsformen das Thema Energie näherbringt. In der<br />
Dauerausstellung liegt der Fokus nicht auf speziellen Einzelfragen, sondern mehr auf<br />
generellen Aspekten. Grundsatzkenntnisse, das Vermitteln von Haltungen und Fragen<br />
rund um die Energie werden hier thematisiert. Konkrete Themen werden in wechselnden<br />
Sonderausstellungen behandelt. Auch die Möglichkeit einer Exkursion wird gerne<br />
in Anspruch genommen. Unter dem Titel „Energielandschaften der Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft“ werden Busexkursionen ausgehend vom Energeticon in um -<br />
liegende Regionen angeboten, die als besonders exemplarisches Beispiel in puncto<br />
einer Energiewende vom fossilen zum regenerativen Zeitalter stehen. Dabei erleben<br />
die Exkur sionsteilnehmer aktiv Braunkohlebergbau, stehen in Bergbaufolgelandschaften<br />
des stillgelegten Steinkohlebergbaus oder sehen die zunehmend sichtbaren Bausteine<br />
einer regenerativen Energielandschaft.<br />
Im Energeticon lässt sich u. a.<br />
der Bergbau vergangener<br />
Zeiten erleben.<br />
129
Das Ludwig Forum bietet neben<br />
der Sammlung Ludwig auch<br />
eine Reihe von Arbeiten aus<br />
städtischem Besitz.<br />
Kunst zum Träumen und Nachdenken findet man vor allem im Ludwigforum für<br />
internationale Kunst in <strong>Aachen</strong> und im Suermondt-Ludwig Museum. Das Ludwig Forum,<br />
welches 1970 unter dem Titel „Neue Galerie Sammlung Ludwig“ in <strong>Aachen</strong> eröffnete<br />
und dann 1991 in die ehemalige Schirmfabrik Emil Brauer einzog, beinhaltet die einzigartige<br />
Sammlung des <strong>Aachen</strong>er Ehepaares Peter und Irene Ludwig. Der Schwerpunkt<br />
liegt ausschließlich auf moderner Kunst von Schaffenden wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein<br />
oder Duane Hanson. Für Schätze vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert und<br />
somit für Exponate der klassischen Moderne ist das Suermondt-Ludwig Museum hervorzuheben.<br />
Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der attischen Vasen malerei<br />
sowie ein 10 000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupfer -<br />
stichkabinett mit Meisterwerken – unter anderem von Albrecht Dürer, Rembrandt und<br />
Francisco de Goya bis hin zu zeitgenössischen Künstlern – runden das Angebot ab.<br />
Aber egal ob nun zeitgenössische, technische oder moderne Kunst – in der Städte-<br />
Region <strong>Aachen</strong> sorgt die Museumslandschaft für ein breites Angebot, bei dem die<br />
Besucher in die Vielschichtigkeit der Kunst eintauchen können. Und da es in so gut wie<br />
jedem Museum auch Angebote für die kleinen Museumsbesucher gibt, kann die Familie<br />
gemeinsam kreativ sein und sich ein detailliertes Bild von den einzelnen Häusern<br />
machen. Frei nach dem Motto: Vorsicht, Kunst!<br />
130
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Simon Olk<br />
Kirchen, Burgen, Fachwerk:<br />
Zeugen großer Baukunst<br />
Die Besiedlungsgeschichte<br />
der <strong>StädteRegion</strong> reicht<br />
Tausende Jahre zurück.<br />
Schon in der Jungsteinzeit<br />
wurde auf dem Lousberg<br />
Feuerstein abgebaut. Wo<br />
auch immer in <strong>Aachen</strong><br />
gegraben wird, fast<br />
zwangsläufig werden<br />
Zeugnisse früherer Epochen<br />
entdeckt.<br />
<strong>Aachen</strong> war schon in<br />
römischer Zeit ein Heilbad<br />
und so finden sich die<br />
Überreste zahlreicher<br />
römischer Bauten in der<br />
Region – zum Beispiel das<br />
Varnenum, eine Tempelanlage<br />
oberhalb des<br />
malerischen Kloster -<br />
örtchens Kornelimünster.<br />
Nach dem Rückzug der Römer verfielen ihre Bauten und wurden nur noch als Steinbruch<br />
genutzt. Auch ihr Wissen um Architektur, Statik und Handwerk ging über die Jahrhunderte<br />
fast verloren. Die zweite Blütezeit verdankt <strong>Aachen</strong> Karl dem Großen. Er war<br />
der erste, der auf den verfallenen Fundamenten wieder etwas Neues schuf. Der Karolinger<br />
machte <strong>Aachen</strong> zum Zentrum seines Reiches und errichtete eine Pfalzanlage,<br />
deren Kapelle noch heute das Herzstück des Doms bildet. In seinen Teilabschnitten lässt<br />
sich die Baugeschichte des Mittelalters ablesen wie in einem Buch. Nach byzanti -<br />
nischem Vorbild wurde das achteckige Zentrum, das Oktogon, mit seiner einmaligen<br />
Dachkonstruktion errichtet und im Jahr 805 geweiht. Karl und seine Nachfolger hinterließen<br />
den Kirchenvätern wertvolle Reliquien, die <strong>Aachen</strong> zu einem der beliebtesten<br />
Wallfahrtsorte der Christenheit machten. Schnell wurde der Kaiserdom zu klein und so<br />
Das achteckige Zentrum des<br />
<strong>Aachen</strong>er Doms: das Oktogon<br />
mit seiner einmaligen Dach -<br />
konstruktion<br />
131
Die Burg Monschau wird heute<br />
als Jugendherberge genutzt.<br />
wurde er im 14. Jahrhundert durch die Chorhalle, von den Öchern „Glashaus“ genannt,<br />
vergrößert und um mehrere Seitenkapellen erweitert.<br />
Auch außerhalb der Innenstadt finden sich beeindruckende Sakralbauten wie die<br />
alten Reichsabteien in Burtscheid und Kornelimünster, die Grabeskirche St. Josef im<br />
Ostviertel oder den etwas überdimensioniert wirkenden Eifeldom in Kalterherberg. Sie<br />
alle zu beschreiben, würde allerdings den Rahmen dieser Zeilen sprengen.<br />
Karl hinterließ nicht nur seine Pfalzanlage, sondern auch eine unsichere politische<br />
Konstellation. Das Frankenreich zerfiel und das Gebiet um <strong>Aachen</strong> glich bald einem<br />
Flickenteppich. Mehr als 40 Burgen und Schlösser sind stumme Zeugen für die wechselnden<br />
politischen Zugehörigkeiten im Laufe der Jahrhunderte. In der Region prallten<br />
die Interessen der Herzogtümer Jülich und Limburg aufeinander, dazu kamen die<br />
Territorien der Reichsabteien Burtscheid und Kornelimünster sowie der freien Reichsstadt<br />
<strong>Aachen</strong>. Um die jeweiligen Machtansprüche zu zementieren, wurden zahlreiche<br />
Befestigungsanlagen errichtet, die meisten liegen unmittelbar am Radwanderweg<br />
„Wasserburgen-Route“.<br />
Noch heute thronen die alten Herrschaftssitze über den meisten Städten der Region<br />
– regiert wird aber aus keinem mehr. Sie erfüllen andere Zwecke, sind Jugendherberge,<br />
wie in Monschau (dieses Exemplar wurde 1971 sogar schon vom Künstler Christo<br />
132
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
verpackt) oder Ärztehaus, wie in Eschweiler. Häufig dienen die alten Festungsanlagen<br />
aber als Veranstaltungsort für Musik, Kabarett oder andere kulturelle Ereignisse.<br />
<strong>Aachen</strong>s Befestigungsanlagen sind meist Wasserburgen und haben architektonische<br />
Besonderheiten zu bieten, wie die spätgotische Donjon-Burg Nothberg in Eschweiler –<br />
der Wohn- und Wehrturm mit seinen vier Ecktürmen macht sie einzigartig in Deutschland<br />
und somit als Kulturerbe von besonderer Bedeutung. Die Schlösser Schönau und<br />
Rahe sind Beispiele für späte barocke Bauten aus dem 18. Jahrhundert.<br />
Eine weniger prunkvolle und eher praktische Form städteregionaler Baukunst kann<br />
man in den Eifeldörfern des Monschauer Landes bewundern – das Vennhaus. Die Be -<br />
wohner passten ihre Eigenheime schon vor Jahrhunderten den Lebensbedingungen an:<br />
Wegen der stürmischen Westwinde, die besonders im Winter vom nahen Venn herüberwehen,<br />
reichen die oft mit Stroh gedeckten Dächer auf der Wetterseite bis einen halben<br />
Meter an den Boden. Zusätzlich schützen übermannshohe Buchenhecken die alten Fachwerk-Anwesen<br />
vor Böen und Schlagregen. Im Sommer spenden die mit Eingängen, Fenstern<br />
und Torbögen versehenen natürlichen Schutzwälle zudem wohltuenden Schatten.<br />
Was heute heimelig wirkt sind also effektiv konstruierte Zweckbauten.<br />
Wer sich auf die Spuren dieser architektonischen Besonderheiten machen möchte,<br />
dem sei die Heckenlandroute empfohlen, die in Eicherscheid startet.<br />
Burg Röthgen in Eschweiler<br />
dient heute als Reitanlage.<br />
133
Simon Olk<br />
Natur pur: vom Hohen Venn<br />
bis zum Nationalpark Eifel<br />
Unmittelbar vor den Toren <strong>Aachen</strong>s liegen die Naturschönheiten der <strong>StädteRegion</strong>. Ein<br />
Highlight ist zweifellos das Hohe Venn, das zum Großteil auf belgischer Seite liegt,<br />
dessen Ausläufer sich aber bis nach Deutschland erstrecken.<br />
Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Das Hochmoor verändert sein Antlitz<br />
ständig: Weit und grün im Frühjahr, fast schon bedrohlich bei herbstlicher Wolkenkulisse<br />
oder ruhig und friedlich an einem verschneiten Wintertag – die Stimmung dieser einmaligen<br />
Landschaft wirkt stets anders. Ein faszinierendes Farbenmeer bietet sich im<br />
Spätsommer, wenn die Heide blüht oder im Herbst, wenn das Pfeifengras in unverwechselbarem<br />
Rostorange leuchtet. Auf Holzstegen kann die einmalige Moorlandschaft<br />
erkundet werden. Dabei sollten Wanderer nicht nur die Fernsicht genießen, ein Blick<br />
zum Boden lohnt sich auch. Oft sonnen sich Eidechsen auf den warmen Brettern, selbst<br />
die seltene Kreuzotter hat im Venn ein Zuhause gefunden.<br />
Die wilde Landschaft ist Teil des belgisch-deutschen Naturparks „Hohes Venn-Eifel“. In<br />
seinem Zentrum wurde 2004 der Nationalpark Eifel gegründet – der erste seiner Art in<br />
Nordrhein-Westfalen. Auf 110 Quadratkilometern erstreckt sich das Schutz gebiet, in dem<br />
sich Eichen- und Buchenmischwälder sowie offenes Grasland getreu dem Motto „Natur<br />
Natur sein lassen“ weitestgehend ohne menschliche Eingriffe entwickeln können.<br />
134
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Im Herzen des Nationalparks, hoch über dem Urftstausee, thront die ehemalige<br />
NS-Ordensburg Vogelsang. Hier wurde der Kadernachwuchs des NS-Regimes ausgebildet.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebiet rund um die Ordensburg ein Truppenübungsplatz<br />
unter belgischer Verwaltung – und damit absolutes Sperrgebiet. Erst seit<br />
2006 ist die Dreiborner Hochfläche wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Natur<br />
konnte sich hier also seit Langem fast ungestört entfalten. Nur kurze Zeit hatten die<br />
rund 500 Einwohner des Ortes Wollseifen, denen die Nähe zum Truppenübungsplatz<br />
zum Verhängnis wurde. Binnen drei Wochen mussten sie 1946 ihr Dorf verlassen, das<br />
in den Jahrzehnten danach für Häuserkampfübungen „genutzt“ wurde. In der ein -<br />
ma ligen Stimmung der Wüstung sieht man am besten, was es heißt, dass sich die<br />
Natur etwas zurückholt. Hecken und Birken überwuchern die Trümmer, einzig die Kirche<br />
des Dorfes ist noch halbwegs erhalten.<br />
Auf den weitläufigen Wiesen des Hochplateaus ist nicht nur die Fernsicht beeindruckend.<br />
Hier wächst zuhauf das „Eifelgold“: Im Frühsommer leuchten die großen,<br />
gelben Blüten des Ginsterstrauches weit sichtbar und verwandeln die Dreiborner Hochfläche<br />
in ein Blütenmeer. Heute ist Vogelsang ein Ort des aktiven Erinnerns. Aktuell sind<br />
hier ein Nationalparkzentrum und ein NS-Dokumentationszentrum im Bau. Ranger, die<br />
Herrlicher Ausblick:<br />
Eifelpanorama<br />
135
Weite Landschaft im<br />
Hohen Venn<br />
mit ihren Hüten an ihre kanadischen Vorbilder erinnern, führen in verschiedenen<br />
Thementouren über die Dreiborner Hochfläche und durch den auf der anderen Seeseite<br />
gelegenen Buchenwald des Kermeter.<br />
Wanderer stoßen in diesem Gebiet immer wieder auf den Eifelsteig, der in 15 Etappen<br />
auf 313 Kilometern von Kornelimünster quer durch die Eifel bis nach Trier führt. Der<br />
Premium-Wanderweg wurde im Jahr 2009 eingeweiht und erfreut sich immer größerer<br />
Beliebtheit. Er weist den Weg durch tiefe Täler, weite Hochebenen, über Bergkuppen<br />
und durch dichte Wälder. Naturvergnügen und Erholung abseits des Großstadtlärms sind<br />
hier garantiert. Wem das zu weit ist, der hat eine kürzere Alternative: Der Wildnis-Trail,<br />
einer der vielen Partnerwege des Eifelsteigs, führt Wanderer in vier Etappen einmal<br />
quer durch den Nationalpark.<br />
Wer es flacher mag und lieber radelt oder mit Inlineskates unterwegs ist, für den ist<br />
die Ravel-Route auf der ehemaligen Vennbahntrasse genau das Richtige. Der Fernradweg<br />
verläuft auf Teilen seiner 125 Kilometer durch den Naturpark. Früher, genau -<br />
genommen seit 1882, wurden Kohle, Koks und Erze aus den Tagebauen des <strong>Aachen</strong>er<br />
Reviers über die Trasse Richtung Luxemburg und weiter nach Lothringen und ins Saarland<br />
transportiert. Nachdem die Strecke mit dem Ende der Industrialisierung in einen<br />
Dornröschenschlaf fiel, erwachte sie in den letzten Jahren als einer der „grünen Wege<br />
Europas“ wieder zu neuem Leben.<br />
136
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Simon Olk<br />
Touristische Anziehungspunkte:<br />
hoch hinaus und tief bergab –<br />
drei Sehenswürdigkeiten in der <strong>StädteRegion</strong><br />
Der Dreiländerpunkt zwischen<br />
Belgien, Deutschland<br />
und den Niederlanden<br />
auf dem Vaalserberg<br />
ist mit 323 Metern der<br />
höchste Punkt der Niederlande<br />
– zumindest auf<br />
dem Festland. Dem Kolonialerbe<br />
sei „Dank“ darf<br />
sich nämlich seit 2010<br />
das Eiland Saba auf den<br />
Niederländischen Antillen<br />
mit diesem Titel<br />
schmücken.<br />
Der Dreiländerpunkt<br />
war mehr als ein Jahrhundert<br />
lang ein Vierländerpunkt.<br />
Von 1816 bis 1919<br />
erstreckte sich zwischen<br />
den Niederlanden, Bel -<br />
gien (ab 1830) und Deutschland (damals noch Preußen) ein 3,4 Quadratkilometer<br />
großes, neutrales Gebiet: Moresnet, deutsch auch Altenberg genannt. Ein Überbleibsel<br />
des Wiener Kongresses, bei dem sich die Niederlande und Preußen nicht darüber<br />
einigen konnten, wem das an Bodenschätzen reiche Gebiet gehören sollte. So blieb das<br />
Landstück neutral, eine Mikronation mit vielen skurrilen Blüten entstand: Einige Bewohner<br />
versuchten, dort den ersten Esperanto-Staat zu gründen, der Ministaat hatte<br />
eine eigene Flagge und Briefmarken. Außerdem gab es zahlreiche illegale Schnapsbrennereien<br />
und einen schwunghaften Handel mit Hochprozentigem über die Grenzen<br />
hinweg. Nach dem Ersten Weltkrieg ging Neutral-Moresnet schließlich an Belgien und<br />
die verwirrende Episode europäischer Geschichte fand ein Ende.<br />
Drei Länder, ein Aussichts turm<br />
137
„Energie erleben – Energie<br />
verstehen“ ist das Motto<br />
des Energeticon.<br />
Ziemlich unübersichtlich<br />
geht es auch heute<br />
noch am Dreiländereck zu<br />
– im Heckenlabyrinth, das<br />
mit zusätzlichen Türen<br />
und Wasserfontänen als<br />
Hindernissen aufwartet,<br />
ist es das Ziel, möglichst<br />
schnell das Zentrum zu<br />
erreichen. Ein toller Spaß<br />
für Groß und Klein. Seit<br />
2011 können Besucher<br />
den neuen Wilhelminaturm<br />
erklimmen und die<br />
ganz Mutigen können von<br />
einem Skywalk in mehr<br />
als 30 Metern Höhe durch<br />
einen Glas boden auf die<br />
Grenzregion blicken –<br />
Schwindelfreiheit ist hier<br />
ein absolutes Muss.<br />
Bergab geht es bei<br />
einer weiteren Attraktion<br />
der Region. Rumpelnd<br />
fährt ein Aufzug die<br />
Be sucher des Bergbaumuseums<br />
Energeticon in<br />
Alsdorf hinab und vermittelt<br />
mit einer täuschend<br />
echt wirkenden Videoinstallation das Gefühl, wie die Kumpels von einst in die Erde zu<br />
fahren. Heute geht es aber nur wenige Meter tief in einen Stollen, in dem die Welt<br />
unter Tage mit liebevollen Originaldetails rekonstruiert ist. Altes Werkzeug und Grubenlampen,<br />
anschauliche Erläuterungen zu Methoden des Kohleabbaus, kleine Transport -<br />
züge, die die Arbeiter durch die kilometerlangen Schächte fuhren, das alles lässt den<br />
Arbeitsalltag der Bergleute im Verlauf der Jahrhunderte lebendig werden. Auf dem<br />
Zechengelände der Grube Anna gibt es heute Energie zum Anfassen. Mehrere inter aktive<br />
Stationen vermitteln anschaulich das Motto des Museums „Energie erleben – Energie verstehen“<br />
und animieren zum gemeinsamen Rätseln, Experimen tieren und Entdecken.<br />
Ein weiteres sehenswertes Ausflugsziel der Region ist das schmucke Örtchen<br />
Kornelimünster, von den Öchern liebevoll „Knolle“ genannt. Der Name geht auf den<br />
138
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
heiligen Papst Kornelius<br />
zurück, dessen Schädel -<br />
reliquie ebenso wie das<br />
Schürztuch, das Grabtuch<br />
und das Schweißtuch<br />
Christi seit dem frühen<br />
9. Jahrhundert im Besitz<br />
der ehemaligen Reichs -<br />
abtei waren. Sie begründeten<br />
die Bedeutung<br />
Kornelimünsters als Wallfahrtsstätte.<br />
Neben der<br />
gut erhaltenen Benedik -<br />
tinerabtei und der go -<br />
tischen Propstei kirche gibt<br />
es in Knolle viel zu entdecken.<br />
Das Münster länd -<br />
chen, wie die ehemaligen<br />
Ländereien der Reichs -<br />
abtei heute heißen, wurde<br />
von den Zerstörungen<br />
des Zweiten Weltkriegs<br />
weitestgehend verschont<br />
und so können noch<br />
heute die stattlichen<br />
Bürgerhäuser mit ihren<br />
verspielten Fassaden in<br />
den verwinkelten Gassen<br />
rund um den Marktplatz<br />
bestaunt werden. Der hat seinen Namen nicht von ungefähr: Jedes Jahr im Früh jahr<br />
strömen Zehntausende zum historischen Jahrmarkt in das kleine Örtchen an der Inde.<br />
Karussells aus der Kaiserzeit, Schausteller, Gaukler und Handwerker verwandeln<br />
Kornelimünster dann in ein großes Freilichtmuseum.<br />
Ganzjährig lohnt sich ein Besuch für Kunstliebhaber. Seit 1976 beherbergt das<br />
barocke Abteigebäude die mittlerweile stattliche Sammlung „Kunst aus Nordrhein-<br />
Westfalen", die moderne Werke heimischer Künstler ab 1945 zeigt. Der Eintritt ist frei.<br />
Auch für Naturliebhaber hat Kornelimünster viel zu bieten: Der Eifelsteig hat hier seinen<br />
Startpunkt, der Vennbahnweg führt hindurch und das Indetal mit seinen satten Wiesen<br />
und kleinen Wäldchen ist nicht umsonst zum Naturschutzgebiet erklärt worden: Sogar<br />
der Steinkautz brütet hier.<br />
Der historische Jahrmarkt in<br />
Kornelimünster wird in jedem<br />
Frühjahr sehr gut besucht.<br />
139
Svenja Pesch<br />
Wellnessangebote vom Feinsten<br />
„In der Ruhe liegt die Kraft.“ Was Konfuzius schon früh wusste, hat auch gegenwärtig<br />
nach wie vor Bedeutung und Tiefgang. Wer möchte heute nicht mal die Seele baumeln<br />
lassen und eine kleine Pause vom stressigen Alltag nehmen? In der <strong>StädteRegion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> steht den Bewohnern gleich eine Vielzahl von (Wellness-)Angeboten zur Ver -<br />
fügung. Vor allem das Bad in heißem Thermalwasser und Saunalandschaften stehen<br />
auf der Liste der beliebten Erholungsmöglichkeiten ganz weit oben.<br />
Viele Interpretationen des Wellness-Begriffes werden in der <strong>StädteRegion</strong> angeboten.<br />
Auch exklusivere Wünsche können erfüllt werden, wie beispielsweise im Vier -<br />
sternehotel „Thermae 2000“ in Valkenburg (Niederlande). In dem luxuriösen Spa- und<br />
Wellnesscenter ist alleine schon der Ausblick vom Restaurant auf den Limburger Hügel<br />
ein Highlight. Doch nicht nur kulinarisch wird hier einiges geboten. Die Auswahl an entspannenden<br />
Massagen und Schönheitsanwendungen wie Peelings und Gesichts -<br />
behandlungen lassen die Probleme des Alltags für eine gewisse Zeit in den Hintergrund<br />
rücken.<br />
Im Saunapark Würselen ist eine Vielzahl von Saunakonzepten ein Muss für alle Sauna-Affinen.<br />
In der traditionellen finnischen Blocksauna herrschen mit 85 bis 95 Grad<br />
Celsius die höchsten Temperaturen. Für die stündlichen Aufgüsse werden ausschließlich<br />
rein natürliche Aromen verwendet, welche zusätzliche Heilwirkungen hervorbringen.<br />
Ein Kieferaufguss beispielsweise zeigt eine wohltuende Wirkung im Bereich der Atemwege.<br />
Die Kaminsauna als auch die Biosauna bewegen sich auf unterschiedlichem<br />
Temperaturniveau, sind auch für den Laien erkennbare Alternativen und prägen die<br />
Vielfalt des Saunaparks in Würselen.<br />
Das „Carat“-Hotel in Monschau formt die Philosophie des aktiven Erholens. Während<br />
im Innenbereich des feinen Hotels Hallenbad und finnische Sauna zum Erholen einladen,<br />
hat man zudem die Option, die Umgebung zu erkunden. Wandern, Segeln oder<br />
Touren durch das Venn und den Nationalpark Eifel sorgen für Spaß und Erholung. Die<br />
Landschaften kann man entweder auf eigene Faust erkunden oder eine Tour mit einem<br />
erfahrenen Naturführer buchen.<br />
Ein Erlebnis der besonderen Art bietet das „Flyfishers Inn“, ebenfalls in Monschau.<br />
Der gemütliche Kamin in den denkmalgeschützten Ferienwohnungen vermittelt Gemütlichkeit<br />
und beruhigt Körper und Geist. Ein echtes Highlight ist der Fliegenfischer -<br />
auf enthalt am Wasser. Denn „Flyfishers Inn“ hat sich die artgerechte Bewirtschaftung<br />
von aus gesuchten Salmonidengewässern zur Aufgabe gemacht. Da die vielen Teiche<br />
jahrzehntelang nicht bewirtschaftet wurden, konnten sich die Forellenstämme gut entwickeln,<br />
was dazu geführt hat, dass der Fischbestand auf die Leistungsfähigkeit des<br />
Gewässers abgestimmt ist. Aber nicht nur Anglern bietet die Umgebung allerhand<br />
Möglichkeiten, auch Spaziergänger, die Ruhe und Entspannung im Grünen suchen,<br />
kommen auf ihre Kosten.<br />
140
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
In <strong>Aachen</strong> sind die Carolus-Thermen die Adresse, die sowohl den Gourmet als auch<br />
den Sportler anspricht. In der großen, von 18 Säulen getragenen Badehalle lädt das<br />
34 Grad Celsius warme Becken zum erholsamen Baden ein. Im Dampfbad werden bei<br />
46 Grad Celsius ätherische Dämpfe eingeatmet und im Außenbereich locken ein<br />
Sonnenbecken und eine Felsgrotte. Und da auch das süße Nichtstun bisweilen ganz<br />
schön hungrig machen kann, beherbergen die Carolus-Thermen zudem eine<br />
Schlemmer welt mit einer Vielzahl an Köstlichkeiten, die sich in verschiedene Bereiche<br />
gliedern. Das „Lemon Grass“ ist eine Bar ausschließlich für die Saunagäste und bietet<br />
eine reichhaltige Auswahl an Obst und Gemüse sowie eine Mischung aus europäischen<br />
und asiatischen Speisen. Im „Bella Vista“ hat man einen wunderschönen Ausblick<br />
auf das bunte Treiben in der Badehalle und genießt eine leichte Küche mit kleinen,<br />
krea tiven Gerichten. Im „Mediterraneo“ sorgt ein täglich wechselnder Mittagstisch bei<br />
externen Besuchern sowie bei Badegästen für regen Ansturm. Wenn das nicht<br />
ge nügend Anregungen sind, um in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> mal wieder die Seele<br />
baumeln zu lassen.<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
hat viele Wellnessoasen<br />
(hier: Carolus-Thermen).<br />
141
Christoph Claßen<br />
Spitze im Sport<br />
142<br />
Der Spitzensport in der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
sollte einen festen Platz<br />
haben und zwei seiner<br />
Aushängeschilder sollten<br />
näher zusammenrücken.<br />
Auf der einen Seite die<br />
Fußballer von Alemannia<br />
<strong>Aachen</strong>, auf der anderen<br />
der <strong>Aachen</strong>-Laurens -<br />
berger Rennverein (ALRV),<br />
Ausrichter des bedeutendsten<br />
Reitturniers der<br />
Welt. Zwei Klubs, die<br />
nicht nur beide auf eine<br />
ruhmreiche Geschichte<br />
verweisen können, sondern<br />
auch in der Gegenwart<br />
für Erfolge stehen.<br />
So war die Ausgangslage,<br />
damals im Jahr<br />
2006, als die Alemannia noch in der Bundesliga spielte und deswegen ein Stadion -<br />
neubau als unumgänglich erachtet wurde. Der neue Tivoli entstand nicht weit entfernt<br />
vom alten, das Stadion ist jetzt Teil des so genannten Sportparks Soers, auch der ALRV<br />
ist dort beheimatet. Die beiden Vereine sind näher zusammengerückt – räumlich. Sportlich<br />
allerdings haben sie sich seitdem auseinanderentwickelt.<br />
Der ALRV steht nach wie vor für Spitzensport, heute mehr denn je. Der vom Verein<br />
jährlich ausgerichtete Concours Hippique International Officiel, kurz CHIO, führt die Elite<br />
des Reitsports in die <strong>StädteRegion</strong>. Das Turnier steht für Superlative, das gilt für Preisgelder<br />
und Besucherzahlen gleichermaßen. 2,7 Mio. Euro wurden beim CHIO 2014 insgesamt<br />
an die Sieger verteilt, mehr als 355 000 Menschen wollten die Wettbewerbe<br />
beim Weltfest des Pferdesports sehen. Das Erreichte wird nicht als das Ende einer Entwicklung<br />
gesehen. Es geht weiter. Ein neues Dressurstadion wurde gebaut, weiterer<br />
Flächenbedarf angemeldet. Nachdem der ALRV 2006 den Zuschlag für die Ausrichtung<br />
der Reit-Weltmeisterschaften bekommen hatte, werden in diesem Jahr die Europa -<br />
meisterschaften auf seinem Gelände ausgetragen.<br />
Für Alemannia <strong>Aachen</strong>s Fußballer ist es bis zu den europäischen Wettbewerben hingegen<br />
noch ein sehr weiter Weg. Dabei waren sie dort schon mal angekommen. In der<br />
Saison 2003/04 erreichte der damalige Zweitligist das DFB-Pokalfinale, in der folgen-
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
den Spielzeit dann die Teilnahme am UEFA-Cup, die erst im Sechzehntelfinale beendet<br />
war, und schließlich den Bundesliga-Aufstieg. Goldene Zeiten. Denen ein beinahe bei -<br />
spielloser Niedergang folgte. Abstieg in die Zweite Bundesliga 2007, Abstieg in die<br />
Dritte Liga 2012, Abstieg in die Regionalliga West 2013. Nach einer sportlich und wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeit versucht Alemannia den Neustart. Das Schöne: Ligaunabhängig<br />
bleiben dem Verein die Fans treu: Zum Regionalliga-Spitzenspiel gegen Rot-Weiß<br />
Essen kamen Anfang 2014 mehr als 30 000 Zuschauer ins Stadion – ein bundes weiter<br />
Rekord. Mittelfristig muss die Alemannia in dem neuen Stadion aber wieder dahin, wo<br />
sie bis 2012 fast anderthalb Jahrzehnte zu Hause war: in die Zweite Bundesliga.<br />
Spitzensport in der <strong>StädteRegion</strong>: Das ist mehr als ALRV und Alemannia. Im Tennis<br />
führt kein Weg am TK Kurhaus Bad <strong>Aachen</strong> vorbei. Der schlägt seit 2003 durchgängig in<br />
der Ersten Bundesliga auf, wurde 2005 Vizemeister und holte 2008, 2009, 2011, 2012<br />
und 2013 den Titel. Nachdem den Damen des TK Blau-Weiß <strong>Aachen</strong> 2013 der Aufstieg<br />
in die Bundesliga gelungen war, können Zuschauer an zwei Orten in der <strong>StädteRegion</strong><br />
Spitzentennis erleben. Erfolgreich am Netz sind auch die „Ladies in Black“, die Frauen-<br />
Volleyballmannschaft des PTSV <strong>Aachen</strong>. Seit der Saison 2008/09 sind sie in der<br />
höchs ten deutschen Spielklasse vertreten, wobei die Stimmung in der Halle durchaus<br />
Champions-League-Niveau hat.<br />
Ein Reitturnier der Superlative:<br />
das CHIO (Concours Hippique<br />
International Officiel) in <strong>Aachen</strong><br />
143
Einzigartige Kulisse und die<br />
Welt elite des Stabhochsprungs<br />
zu Gast: Domspringen in <strong>Aachen</strong><br />
Noch einen Schritt weiter sind die Tänzer der Formationsgemeinschaft Tanzsportzentrum<br />
<strong>Aachen</strong>/TD TSC Düsseldorf Rot-Weiß. Sie sind auch auf internationalem<br />
Parkett längst eine feste Größe, schrammten bei der jüngsten Weltmeisterschaft nur<br />
haarscharf an einer Medaille vorbei: Platz vier. 2013 hatte man dort als Drittplatzierter<br />
auf dem Siegertreppchen gestanden, in der Liste der Erfolge steht zudem ein Europa -<br />
meister-Titel sowie jeweils zweite Plätze in der Bundesliga und bei den Deutschen<br />
Meisterschaften.<br />
Mit Ralf Hennes kommt der Weltmeister der Jahre 2013 und 2014 im Mannschafts-<br />
Sportkegeln aus Herzogenrath. Ebenfalls dort beheimatet ist Stefanie Jansen, Duathlon-<br />
Europameisterin 2014. Markus Ganser aus Stolberg gelang mehrfach die Qualifikation<br />
für den Ironman, die Triathlon-Weltmeisterschaften auf Hawaii. Nadine Capellmann,<br />
eine der erfolgreichsten deutschen Dressurreiterinnen der vergangenen Jahre, kommt<br />
aus Würselen. Gold für Deutschland brachte Alexandros Papadopoulus nach Eschweiler.<br />
Geholt hatte er es bei den 5. Pankration-Weltmeisterschaften, der Sport ist eine<br />
Mischung zahlreicher Kampfsportarten. Klar ist: Der Spitzensport in der <strong>StädteRegion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> hat viele Gesichter.<br />
144
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Stefan Schaum<br />
Grenzüberschreitende Freizeitangebote<br />
Gleich hinter der Grenze<br />
leben mächtige Gorillas.<br />
Wenn im Kerkrader „Gaia-<br />
ZOO“ die Fütterung dieser<br />
imposanten Tiere ansteht,<br />
dann wird es eng vor<br />
dem Gehege. Wenn solche<br />
Kraftpakete zur Nahrung<br />
greifen, die die Tierpfleger<br />
ihnen zuwerfen,<br />
dann ist das schon ein<br />
Hingucker. Und nicht nur<br />
dort ist meist viel los,<br />
denn geht es um Freizeit<br />
und Natur, um Spaß,<br />
Sport oder Erholung, ist<br />
die <strong>StädteRegion</strong> gemeinsam<br />
mit ihren belgischen<br />
und niederländischen<br />
Nachbarn ganz weit vorn<br />
und hat einige lohnende<br />
Ausflugsziele zu bieten.<br />
Dass der Kerkrader<br />
Zoo mit seinen weitläu -<br />
figen Naturlandschaften schon mehrfach zu einem der schönsten der Niederlande<br />
gewählt worden ist, spricht für hohe Aufenthaltsqualität. Und die gibt es nicht nur dort.<br />
Sei es die Indoor-Skihalle „SnowWorld“ im niederländischen Landgraaf mit einem Hochseilklettergarten<br />
gleich vor der Tür, sei es der dortige Landschafts- und Freizeitpark<br />
„Mondo Verde“, der Gärten aus aller Welt nachbildet, oder der Barfußpark in Brunssum,<br />
in dem Besucher kilometerweit auf nackten Sohlen durch den Wald gehen und dabei<br />
viele verschiedene Untergründe erspüren können – an Auswahl mangelt es sicher nicht.<br />
Ein ganz besonderer Punkt, an dem Besucher der <strong>StädteRegion</strong> schwerlich vorbeikommen,<br />
ist der, an dem sich die drei Länder treffen. Der Stein, der das markiert, ist<br />
eine der meist fotografierten Stellen in der Region. Und auch an diesem Ort wird in<br />
Der Kerkrader „GaiaZOO“ ist ein<br />
Beispiel für tolle euregionale<br />
Angebote für die ganze Familie.<br />
145
Der Landschafts- und Freizeitpark<br />
„Mondo Verde“ im niederländischen<br />
Landgraaf<br />
Sachen Freizeit viel geboten. Gleich zwei Aussichtstürme ermöglichen tiefe Einblicke in<br />
die Region, im Heckenlabyrinth gleich nebenan fällt der Durchblick da schon schwerer.<br />
Hier ist schon so mancher eine ganze Weile umhergeirrt, bis er den Weg nach draußen<br />
fand.<br />
Für Radfahrer ist die Region eine spannende Sache, denn hier lässt sich für jede<br />
Kondition die passende Strecke finden. Wer lange Touren ohne großes Gefälle sucht,<br />
kann entlang der Gewässer – etwa der Wurm, des Broichbaches oder der deutlich<br />
größeren Maas – vorwärtskommen. Oder er radelt in den flachen niederländischen<br />
Landschaften von Stadt zu Stadt. Sportlich deutlich anspruchsvoller lassen sich im Sattel<br />
die bergige Eifel entdecken oder die Landschaften der belgischen Ardennen, wo es oft<br />
nicht über Wege, sondern über Stock und Stein geht.<br />
Auch für Wanderer sind diese Regionen ein Erlebnis, denn sie bieten nicht selten<br />
eine Kombination aus Fußmarsch und kleiner Klettertour. Zum Beispiel im Naturzentrum<br />
Ternell, gleich neben dem belgischen Eupen. Wer dort losgeht, der kommt vorbei an<br />
schroffen Felsen und wilden Bächen. Hier kann man eine unbändige Natur inmitten der<br />
dicht bevölkerten Region erleben.<br />
146
DIE WOHLFÜHLREGION<br />
Viel zu entdecken gibt es auch auf den „GrenzRouten“, die entlang der Schnittstellen<br />
der Länder führen und mal diesseits, mal jenseits der Grenzen verlaufen. Da lässt<br />
sich beim Wandern einiges lernen, denn Infotafeln erzählen zum Beispiel von der Ge -<br />
schichte der Region und von der Zeit, als dort der Schmuggel blühte. Entstanden ist das<br />
Projekt „GrenzRouten“ im Rahmen der EuRegionalen 2008, die überhaupt einige ganz<br />
neue Landmarken in der <strong>StädteRegion</strong> hervorgebracht hat. Die Geschichte wurde dabei<br />
ins Jetzt gebracht. Wo früher Kohle gefördert wurde, entstand zum Beispiel die Grünmetropole,<br />
die heute auf einem Wegenetz von gut 370 Kilometern an die 70 Sehenswürdigkeiten<br />
der drei Länder verbindet und dabei auch einen guten Teil der Historie der<br />
Region für die Besucher von heute erfahrbar macht. Dazu gehört auch die Wolle, an<br />
deren Produktion seit 2004 eine länderübergreifende Initiative erinnert. Historische<br />
Bauten und Museen künden noch heute von der Zeit, als die Tuchproduktion in <strong>Aachen</strong><br />
und Eupen, in Monschau und Vaals ein wichtiger Bereich des täglichen Lebens war.<br />
Das Miteinander, das es schon früher gab, ist heute mehr denn je spürbar und wird<br />
zum Erlebnisraum. Die Euregio ist eine Region, in der Grenzen nur ein Begriff und<br />
längst keine Schranken mehr sind. Grenzenlosen Freizeitspaß, den gibt es stattdessen<br />
dort an vielen Orten.<br />
Naturzentrum Ternell (Eupen)<br />
147
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />
Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations-<br />
Beiträgen das Zustande kommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />
3win® Maschinenbau GmbH, <strong>Aachen</strong> ...................53<br />
www.3win.de / dw@3win.de<br />
aixTeMa GmbH, <strong>Aachen</strong> ...............................85<br />
www.aixtema.de / info@aixtema.de<br />
AK Media GmbH, <strong>Aachen</strong> ..............................84<br />
www.akmedia.de / info@akmedia.de<br />
AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse,<br />
Regionaldirektion Städteregion <strong>Aachen</strong> –<br />
Kreis Düren, <strong>Aachen</strong> .................................72<br />
www.aok.de/rh / info@rh-aok.de<br />
ASEAG, <strong>Aachen</strong>er Straßenbahn und<br />
Energieversorgungs-AG, <strong>Aachen</strong> ...................74, 75<br />
www.aseag.de / info@aseag.de<br />
AWA Entsorgung GmbH, Eschweiler .....................77<br />
www.awa-gmbh.de / info@awa-gmbh.de<br />
BERZELIUS Stolberg GmbH, Stolberg .....................27<br />
www.berzelius.de / bbh@berzelius.de<br />
BSV BioScience GmbH, Baesweiler ......................68<br />
www.bsvbio.de / office@bsvbio.de<br />
Caritas-Behindertenwerk GmbH, Eschweiler .........116, 117<br />
www.cbw-gmbh.de / info@cbw-gmbh.de<br />
CemeCon AG, Würselen................................26<br />
www.cemecon.de / info@cemecon.de<br />
CEROBEAR GmbH, Herzogenrath ........................28<br />
www.cerobear.de / cb-info@cerobear.de<br />
Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbH, <strong>Aachen</strong> ........45<br />
www.lindt.de / www.lindt.de/service/kontakt<br />
Eifelklinik St. Brigida GmbH & Co. KG, Simmerath ..........19<br />
www.st-brigida.de / info@st-brigida.de<br />
enwor – energie & wasser vor ort GmbH,<br />
Herzogenrath ...................................50, 51<br />
www.enwor-vorort.de / info@enwor.de<br />
FACTUR Billing Solutions GmbH, <strong>Aachen</strong>...............78, 79<br />
www.factur.de / info@factur.de<br />
FEG Textiltechnik Forschungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, <strong>Aachen</strong> ..............66, 67<br />
www.dyna-mesh.com<br />
info@feg-textiltechnik.de<br />
gabco Kompostierung GmbH, Alsdorf ....................76<br />
www.gabco.de / info@gabco.de<br />
Gesellschaft für Produktionshygiene und<br />
Sterilitätssicherung mbH (GfPS), <strong>Aachen</strong> ................69<br />
www.gfps.de / info@gfps.de<br />
Goskowitz Alten- und Pflegeheim GmbH, JC,<br />
Eschweiler....................................118, 119<br />
www.altenheime-goskowitz.de<br />
info@altenheime-goskowitz.de<br />
Grünenthal GmbH, <strong>Aachen</strong> .............................61<br />
www.grunenthal.com / info@grunenthal.com<br />
Home Market GmbH, <strong>Aachen</strong> ..........................91<br />
www.homemarket.de / info@homemarket.de<br />
148
REGISTER<br />
Imperia Gesellschaft für angewandte<br />
Fahrzeugentwicklung mbH, <strong>Aachen</strong> ....................41<br />
www.imperia.info / info@imperia.info<br />
Ingenieurbüro H. Berg & Partner GmbH, <strong>Aachen</strong> ...........84<br />
www.bueroberg.de / info@bueroberg.de<br />
ISATEC GmbH, <strong>Aachen</strong> .................................33<br />
www.isatec-aachen.de<br />
engineering@isatec-aachen.de<br />
Janssen Cosmetics GmbH, <strong>Aachen</strong> .......................31<br />
www.janssen-cosmetics.com<br />
info@janssen-cosmetics.com<br />
Krings GmbH & Co. KG, Peter, Stolberg ...................37<br />
www.peter-krings.de / vertrieb@peter-krings.de<br />
Kuttig Electronic GmbH, Roetgen ........................83<br />
www.kuttig.de / info@kuttig.de<br />
Lievens und Partner · Ingenieure und Architekten,<br />
<strong>Aachen</strong> ...........................................86<br />
www.lievens-und-partner.de<br />
info@lievens-und-partner.de<br />
Medizinisches Zentrum <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> GmbH,<br />
Würselen .......................................62, 63<br />
www.mz-ac.de / info@mz-ac.de<br />
MeRaum GmbH, <strong>Aachen</strong>...............................87<br />
www.meraum.de / mail@meraum.de<br />
nesseler bau gmbh, <strong>Aachen</strong>...........................111<br />
www.nesseler.de / info@nesseler.de<br />
Neumann · Schmeer und Partner, Dr., <strong>Aachen</strong>..........80, 81<br />
www.neumann-schmeer.de<br />
info@neumann-schmeer.de<br />
nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH,<br />
Baesweiler ........................................29<br />
www.nokra.de / info@nokra.de<br />
Philippen Entsorgung GmbH /<br />
Philippen Tiefbau GmbH, <strong>Aachen</strong>......................30<br />
www.philippen.com / info@philippen.com<br />
Rangee GmbH, <strong>Aachen</strong> ................................32<br />
www.rangee.com / info@rangee.com<br />
Ratskeller <strong>Aachen</strong>, Manger ed Boire GmbH, <strong>Aachen</strong> .......11<br />
www.ratskeller-aachen.de<br />
info@ratskeller-aachen.de<br />
regio iT gesellschaft für informationstechnologie mbh,<br />
<strong>Aachen</strong> ...........................................76<br />
www.regioit.de / info@regioit.de<br />
RWE Power AG, Essen und Köln.........................49<br />
www.rwepower.com / info.rwepower@rwe.com<br />
Senioren- und Betreuungszentrum der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>, Eschweiler ....................120<br />
www.sbz-eschweiler.de / post@sbz-eschweiler.de<br />
Sparkasse <strong>Aachen</strong> ....................................25<br />
www.sparkasse-aachen.de<br />
info@sparkasse-aachen.de<br />
TÜV Rheinland, Region <strong>Aachen</strong> .........................73<br />
www.tuv.com<br />
VYGON – Erzeugnisse für Medizin und Chirurgie<br />
GmbH & Co. KG, <strong>Aachen</strong> ..........................64, 65<br />
www.vygon.de / info@vygon.de<br />
WKK Treuhand GmbH, <strong>Aachen</strong> ..........................82<br />
www.wkk.de / treuhand@wkk.de<br />
149
Bildquellen<br />
Andreas Herrmann, <strong>Aachen</strong>: Einband vorne (2), S. 3–5, 7, 9, 10,<br />
12–18, 20, 21, 40, 43, 46/47, 59, 93, 101–103, 105, 107, 109,<br />
110, 113, 125, 126, 129–136, 138, 139, 141–144, 151.<br />
Bodo Nussdorfer, Bielefeld: S. 25, 32, 37, 64, 65, 74, 75, 78,<br />
79, 80 u., 81 o., 82, 83 u., 84, 85, 87, 116–119.<br />
Archiv: S. 11, 19, 26–31, 41, 45, 49–51, 53, 61–63, 66–69, 73,<br />
76 u., 77, 83 o., 86, 111.<br />
Carl Brunn, <strong>Aachen</strong>: S. 80 o., 81 u.; davis/Fotolia.com: S. 36;<br />
Ulf Dressen/Fotolia.com: S. 35; Handwerkskammer <strong>Aachen</strong>:<br />
S. 89, 90; Georg Helmes, <strong>Aachen</strong>: S. 76 o.; Jacobs/IKV: S. 55, 57;<br />
Dominik Ketz/vennbahn.eu: Einband hinten; KoKoBe der<br />
<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>: S. 115; Denys Kuveiev/123RF.com: S. 99;<br />
Dagmar Meyer-Roeger, Alsdorf: Einband vorne (1); NASA: S. 33;<br />
pressmaster/Fotolia.com: S. 71; M. Roesner, Vaals (Nieder -<br />
lande): S. 91; Stefan Schaum, Baesweiler: S. 23, 121, 122, 137,<br />
145–147; Andreas Schmitter, <strong>Aachen</strong>: S. 39, 72 u.; Helmut<br />
Schroeter, Baelen (Belgien): S. 72 o.; <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>: S. 6,<br />
95, 96, 123, 128, 152; Peter Stollenwerk, Simmerath: Einband<br />
vorne (1), S. 124, 127; Peter Wery, <strong>Aachen</strong>: Einband vorne (1);<br />
Andreas Winkler, Alsdorf: S. 120.<br />
150
Der Internationale Karlspreis zu <strong>Aachen</strong> wurde erstmals 1950 vergeben.<br />
Mit ihm werden Personen oder Institutionen ausgezeichnet, die sich um<br />
Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben.<br />
151
Damit Zukunft passiert.<br />
www.staedteregion-aachen.de