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StädteRegion Aachen

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<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

L andschaft und N atur · F reizeit und K ultur<br />

W irtschaft, S oziales und G esundheit


<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Redaktion: Detlef Funken, Pressesprecher, und<br />

Robert Flader, Öffentlichkeitsarbeit, <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Erste Ausgabe 2015


Das Buch erscheint im Verlagsbereich Regionalmedien.<br />

Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />

Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>;<br />

Redaktion: Detlef Funken, Pressesprecher, und<br />

Robert Flader, Öffentlichkeitsarbeit, <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Printed in Germany 2015<br />

Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich geschützt. Dem Buch<br />

liegen neben den illustrierten Autorentexten Bilder und PR-Texte der<br />

Firmen, Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer finan -<br />

ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes ermöglicht ha ben. Sie<br />

sind im Anhang aufgeführt. Für die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis<br />

aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag<br />

und Redaktion keine Haftung.<br />

Bildbearbeitung: Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />

Druck: gutenberg beuys feindruckerei, Hannover/Langenhagen<br />

Bildquellen: Seite 150<br />

Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation in der Deutschen<br />

National bibliographie; detaillierte biblio gra phische Daten sind<br />

im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-88363-361–9


INHALT<br />

Vorwort<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> – innovativ und l(i)ebenswert mitten in Europa 6<br />

Städteregionsrat Helmut Etschenberg<br />

Die ZukunftsRegion<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> historisch: Entstehung und Ziele 8<br />

Simon Olk<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> geografisch: zehn Städte und Gemeinden – eine Region 10<br />

Simon Olk<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> international: drei Länder, drei Sprachen, fünf Kulturen 22<br />

Stefan Schaum<br />

Die WirtschaftsRegion<br />

Ein innovativer Wirtschaftsraum 24<br />

Ulrich Kölsch<br />

Idealer Standort für Verkehr und Logistik 34<br />

Ulrich Kölsch<br />

Eine Region steht unter Strom: Elektromobilität 38<br />

Ulrich Kölsch<br />

Erfolgreiche Ernährungsindustrie – Printen und andere Verführungen 42<br />

Helga Hermanns<br />

Zukunftsweisende Energiekonzepte 46<br />

Helga Hermanns<br />

3


Lange Tradition und stark im Export – der Maschinenbau in der Region 52<br />

Ulrich Kölsch<br />

Innovative Kunststoffindustrie – hier macht der Region keiner was vor 54<br />

Helga Hermanns<br />

Trendbranche Gesundheitswirtschaft und Lifesciences 58<br />

Helga Hermanns<br />

<strong>StädteRegion</strong>? Stets zu Diensten. 70<br />

Christoph Claßen<br />

Handwerk hat Zukunft 88<br />

Christoph Claßen<br />

Die WissensRegion<br />

Passgenaue Bildungsangebote und -förderung 92<br />

Helga Hermanns<br />

Inklusion: gemeinsam leben und lernen 97<br />

Helga Hermanns<br />

Hochschulen mit internationalem Rang 100<br />

Ulrich Kölsch<br />

Exzellente Forschungsregion 104<br />

Ulrich Kölsch<br />

Türen öffnen – Hemmschwellen abbauen: Wissens- und Technologietransfer 106<br />

Ulrich Kölsch<br />

4


INHALT<br />

Die WohlfühlRegion<br />

Wohnen in der <strong>StädteRegion</strong> 108<br />

Svenja Pesch<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf 112<br />

Svenja Pesch<br />

Soziale Angebote für Jung und Alt 114<br />

Svenja Pesch<br />

Lebensart und Lebensarten in der Euregio 121<br />

Stefan Schaum<br />

Schillernde Kulturregion: Musik, Theater, Events 124<br />

Svenja Pesch<br />

Museumslandschaft mit Format 128<br />

Svenja Pesch<br />

Kirchen, Burgen, Fachwerk: Zeugen großer Baukunst 131<br />

Simon Olk<br />

Natur pur: vom Hohen Venn bis zum Nationalpark Eifel 134<br />

Simon Olk<br />

Touristische Anziehungspunkte: hoch hinaus und tief bergab –<br />

drei Sehenswürdigkeiten in der <strong>StädteRegion</strong> 137<br />

Simon Olk<br />

Wellnessangebote vom Feinsten 140<br />

Svenja Pesch<br />

Spitze im Sport 142<br />

Christoph Claßen<br />

Grenzüberschreitende Freizeitangebote 145<br />

Stefan Schaum<br />

Register<br />

Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 148<br />

Bildquellen 150<br />

5


<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> – innovativ<br />

und l(i)ebenswert mitten in Europa<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

mitten in Europa bietet die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> rund 540 000 Menschen eine lebensund<br />

liebenswerte Heimat. Attraktiv und innovativ im Dreiländereck Deutschland–<br />

Niederlande–Belgien, setzt sie mit ihren zehn Kommunen ganz unterschiedliche<br />

Schwerpunkte. Die herrliche Eifellandschaft mit Nationalpark und Hohem Venn im<br />

Süden, die Hochschulen in der historischen Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> und der gelungene<br />

Strukturwandel im Norden der <strong>StädteRegion</strong> bilden einen abwechslungsreichen Mix<br />

zwischen Naherholung, Wohnen und Arbeiten.<br />

Mit dem Anspruch „Damit Zukunft passiert!“ genießt die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> auch<br />

über die Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf als innovativer Wirtschaftsraum,<br />

idealer Standort für Verkehr und Logistik sowie als Heimat für Hochschulen mit inter -<br />

nationalem Rang und exzellenten Forschungseinrichtungen. Dabei sind wir in unserer<br />

jetzigen Form noch eine junge Gebietskörperschaft. Die <strong>StädteRegion</strong> ist erst im Herbst<br />

2009 aus dem ehemaligen Kreis <strong>Aachen</strong> hervorgegangen. Bereits heute ist sie viel<br />

mehr als der bloße Zusammenschluss von zehn Städten und Gemeinden. Davon<br />

können Sie sich anhand des Ihnen vorliegenden Werkes überzeugen.<br />

Dieses Buch präsentiert die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> von bekannter, aber auch un -<br />

bekannter Seite und bietet den Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen viel Wissens -<br />

wertes aus der Region. Tolle Motive und interessante Artikel sollen Lust machen, die<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> von ganz unterschiedlichen Seiten zu entdecken. Die Autorinnen<br />

und Autoren berichten über die Entstehung, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung,<br />

Sport, Tourismus, Soziales, Freizeit und Natur, die es zwischen <strong>Aachen</strong>, Eschweiler,<br />

Baesweiler und Monschau zu erleben und zu entdecken gibt. Mit Bildern und Texten<br />

wird das abwechslungsreiche Leben in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> anschaulich illustriert.<br />

6


VORWORT<br />

Auf rund 150 Seiten können Sie sich von der Vielfältigkeit und Dynamik der Städte -<br />

Region <strong>Aachen</strong> überzeugen. Dabei wünsche ich Ihnen viel Freude! Ich danke allen, die<br />

zur Erstellung dieses Buches beigetragen haben, ganz herzlich.<br />

Eine Region zum Wohlfühlen<br />

Ihr<br />

Helmut Etschenberg<br />

Städteregionsrat<br />

7


Simon Olk<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> historisch:<br />

Entstehung und Ziele<br />

Aquis Grana, Aix la Chapelle, Aken – die noch heute geläufigen Namen der Stadt<br />

<strong>Aachen</strong> in verschiedenen Sprachen verdeutlichen die Tatsache, dass das Gebiet der<br />

<strong>StädteRegion</strong> im Laufe der Jahrhunderte oft wechselnden politischen Gegebenheiten<br />

ausgesetzt war. Einst ein römisches Heilbad, später Mittelpunkt des fränkischen Reiches<br />

und 600 Jahre lang Krönungsort der deutschen Könige. Dann aufgeteilt im Flicken -<br />

teppich der Herzogtümer Jülich und Limburg sowie den Reichsabteien Burtscheid und<br />

Kornelimünster, in napoleonischer Zeit unter französischer Herrschaft. Die Region wurde<br />

nach dem Wiener Kongress 1815 schließlich ein Teil Preußens, <strong>Aachen</strong> später die erste<br />

befreite deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg.<br />

Die Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> als Zentrum der Region war seit 1166 freie Reichsstadt und<br />

seit 1815 kreisfreie Stadt. Daraus abgeleitet entwickelt sich natürlich ein gewisses<br />

Selbstverständnis. Umso erstaunlicher mag es erscheinen, dass die Stadt mit der Gründung<br />

der <strong>StädteRegion</strong> auf einige ihrer Privilegien freiwillig verzichtete. Das geschah in<br />

der Überzeugung, gemeinsam mit dem Kreis <strong>Aachen</strong> effektiver und durchsetzungs -<br />

fähiger zu sein – sei es in der Verwaltung oder etwa beim Beantragen von EU- oder<br />

Bundesmitteln.<br />

Der Kreis rückte ohnehin schon immer nahe ans <strong>Aachen</strong>er Zentrum. Was sollte man<br />

anderes schlussfolgern angesichts der Tatsache, dass sich das Kreishaus auf Stadtgebiet<br />

befand (wenn auch erst seit dem Zusammenschluss mit Burtscheid Ende des 19. Jahrhunderts)?<br />

Heute hat an gleicher Stelle in der Zollernstraße die <strong>StädteRegion</strong><br />

als Rechtsnachfolger des Kreises <strong>Aachen</strong> ihren Sitz. Am 21. Oktober 2009 wurde der<br />

Kommunalverband besonderer Art (einziges Vorbild hierfür war die Region Hannover)<br />

mit Inkrafttreten des <strong>Aachen</strong>-Gesetzes gegründet. Mitglieder sind <strong>Aachen</strong>, Alsdorf,<br />

Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Monschau, Roetgen, Simmerath, Stolberg und<br />

Würselen, von denen acht den Titel „Stadt“ führen. Durch das <strong>Aachen</strong>-Gesetz wurden<br />

37 Aufgabenfelder von der Stadt <strong>Aachen</strong> auf die <strong>StädteRegion</strong>, die für rund 540 000<br />

Bürger innen und Bürger zuständig ist, übertragen. Insbesondere in den vier Bereichen<br />

Wirtschaft; Soziales, Jugend und Bildung; Umwelt; Gesundheit und Entwicklung der<br />

Region verfolgen die Akteure nun gemeinsame Ziele und wollen „unter den Be -<br />

din gungen einer europäischen Grenzregion enger und effizienter zusammenwirken,<br />

8


DIE ZUKUNFTSREGION<br />

um Synergieeffekte zu erzielen, Doppelzuständigkeiten aufzuheben, Strategien zu vereinheitlichen<br />

und politische Spielräume zu eröffnen“, wie es im Gesetz heißt.<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> kann bereits kurz nach ihrer Gründung Erfolge aufweisen.<br />

Durch Synergieeffekte konnten in der Verwaltung bereits zehn Prozent beziehungs -<br />

weise rund 3 Mio. Euro jährlich eingespart werden. Der Städteregionsrat Helmut<br />

Etschenberg und die 73 Abgeordneten des Städteregionstages geben dem verwaltungs -<br />

technisch-politischen Gebilde zunehmend ein Gesicht und tragen zur Identitäts findung<br />

der Region maßgeblich bei.<br />

Das Haus der <strong>StädteRegion</strong><br />

ist Sitz der Verwaltung und<br />

der meisten städteregionalen<br />

Ämter.<br />

9


Simon Olk<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> geografisch:<br />

zehn Städte und Gemeinden – eine Region<br />

Der <strong>Aachen</strong>er Dom ist das<br />

Herzstück der Stadt und das<br />

erste deutsche UNESCO-Welt erbe.<br />

<strong>Aachen</strong> – die Kaiserstadt im Herzen Europas<br />

<strong>Aachen</strong> ist eine europäische Stadt, an deren Grenzen drei Nationen mit drei Sprachen<br />

und fünf Kulturen aufeinandertreffen. Noch immer ist sie die Stadt Karls des Großen.<br />

Seine ehemalige Kaiserpfalz bestimmt das Bild der 239 074-Einwohner*-Stadt. Auf den<br />

Grundmauern der um 800 erbauten Königshalle ruht auch heute noch das politische<br />

Zentrum <strong>Aachen</strong>s, das gotische Rathaus aus dem 14. Jahrhundert. Karl verdanken wir<br />

auch das Herzstück des <strong>Aachen</strong>er Doms, das Oktogon. Die Marienkirche wurde 1978 als<br />

erstes deutsches Baudenkmal in die Liste der UNESCO-Weltkulturgüter aufgenommen<br />

und war von 936 bis 1531 Krönungsstätte für mindestens 30 deutsche Könige.<br />

Irgendwo in ihrem Inneren ist auch der große Karl bestattet – wo genau, wissen wir<br />

bislang nicht. Sein Erbe eines vereinten Europas wirkt in der Kaiserstadt auch heute<br />

nach – sichtbarster Beleg dafür ist der seit 1950 alljährlich verliehene Karlspreis, mit<br />

dem die „Öcher“ Personen und Institutionen würdigen, die sich besonders um die Einheit<br />

des Kontinents verdient gemacht haben. Aber nicht nur zu diesem Anlass blickt die<br />

10<br />

*Quelle für alle Einwohnerzahlen in diesem Artikel: IT.NRW, Stand: 30.06.2014


DIE ZUKUNFTSREGION<br />

Die Rathaus-Gastronomie<br />

Einkehren und feiern im Rathaus, im Herzen der Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> –<br />

gut essen und trinken in historischem Ambiente. Da ist zunächst der<br />

ehrwürdige Ratskeller, über Jahrhunderte Ort gewichtiger Zusammen -<br />

künfte; hier genießen die Gäste ihr Hummersüppchen, Trüffelpasta und<br />

andere anspruchsvolle Gerichte.<br />

Dann der uralte Postwagen, die wohl urigste aller Kneipen am Ort<br />

mit seinem legendären Postreiterschnitzel, rheinischem Sauerbraten<br />

u. v. m., sowie die Tonne, das romanische Tonnengewölbe, berüchtigt<br />

für so manches Gelage. Private oder geschäftliche Feiern werden hier<br />

zu gelungenen Veranstaltungen – Sie feiern, wir kümmern uns um<br />

alles andere!<br />

Maurice de Boer und sein Team<br />

stehen für gehobene Gastro -<br />

nomie in historischem Ambiente.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2004<br />

Mitarbeiter: ca. 25<br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

www.ratskeller-aachen.de<br />

Leistungsspektrum:<br />

Ratskeller: 125 Plätze<br />

Ratskeller-Terrassen:<br />

110 bis 400 Plätze<br />

Postwagen: 85 Plätze<br />

Tonne: 100 bis 125 Plätze<br />

Caterings jeder Größenordnung<br />

Welt nach <strong>Aachen</strong>. Beim CHIO-Reitturnier kommt die Beletage des Pferdesports in der<br />

<strong>Aachen</strong>er Soers zusammen – ein sport liches und ebenso ein gesellschaftliches Ereignis.<br />

Auch Karneval und die Verleihung des Ordens „Wider den tierischen Ernst“ sind Highlights<br />

im städtischen Leben.<br />

Das Wasser hat <strong>Aachen</strong> früh berühmt gemacht. Schon die Kelten und Römer<br />

wussten die wohltuende Kraft der schwefelhaltigen Thermalquellen zu schätzen. Heute<br />

wird die mehr als zweitausendjährige Badetradition in der Printenstadt durch die<br />

Carolus Therme fortgesetzt. Und die aufwendig restaurierte Jugenstilarchitektur der<br />

Elisabeth-Halle versetzt die Schwimmer zurück ins mondäne Leben Anfang des<br />

20. Jahrhunderts.<br />

<strong>Aachen</strong> ist aber auch die Stadt der Wissenschaft. Bereits Karl der Große versammelte<br />

in seiner Pfalz die bedeutendsten Gelehrten der damaligen Zeit. Heute geben mehr als<br />

55 000 Studenten der vier ansässigen Hochschulen <strong>Aachen</strong> ein junges Umfeld.<br />

Mehrere Theater garantieren eine hohe kulturelle Vielfalt. Kunstliebhabern bietet<br />

sich in <strong>Aachen</strong> eine große Auswahl – ob moderne Kunst im Ludwig Forum, klas sische<br />

Malereien und Skulpturen im Suermondt-Ludwig-Museum, sakrale Meisterwerke in der<br />

Domschatzkammer oder eine interaktive Darstellung des weltweiten Presse wesens im<br />

Internationalen Zeitungsmuseum. Die erfolgreiche Ausstellung im Rathaus zum Karlsjahr<br />

2014 ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Herzen der <strong>Aachen</strong>er auch 1200 Jahre<br />

nach Karls Tod noch immer für Europa schlagen.<br />

11


Die Alsdorfer Burg ist Wahr -<br />

zeichen und moderne Ver -<br />

anstaltungsstätte zugleich.<br />

Alsdorf – eine Stadt im Wandel<br />

Weit über die Grenzen der 46 308-Einwohner*-Stadt sind die Wahrzeichen von<br />

Alsdorf zu sehen: Fünf hohe Abraumhalden sind Zeugnis der bis 1992 vom Bergbau<br />

geprägten Stadt. In den Jahren nach Schließung der Grube Anna wurde das Zechengelände<br />

in das Stadtquartier Annapark mit neuen Geschäfts-, Wohn- und Gewerbe -<br />

gebieten umgewandelt. An die Alsdorfer Bergbaugeschichte erinnern einige teils denkmalgeschützte<br />

Betriebsgebäude und der weit sichtbare Förderturm der Grube Anna. Ein<br />

erfolgreiches Beispiel für die Verbindung von Tradition und Moderne ist das Museum<br />

„Energeticon“. Seit 2014 wird hier die Bergbaugeschichte getreu dem Ausstellungs -<br />

motto erlebt und verstanden (mehr dazu auf Seite 138). Mit dem historischen Fördermaschinenhaus<br />

ist Alsdorf um einen weiteren faszinierenden Ort für kulturelle Ver -<br />

anstaltungen reicher.<br />

Grau und trist wie zu Zeiten des intensiven Bergbaus ist Alsdorf schon lange nicht<br />

mehr. Das Broichbachtal ist eine der vielen grünen Adern der Stadt. Am Alsdorfer<br />

Weiher warten im einzigen eintrittsfreien Zoo der Euregio Lamas, Eulen und Rotwild auf<br />

Besucher. Ein „Garten der Sinne“ bietet Erholung und ein großer Spielplatz Spaß für die<br />

Kleinen.<br />

12


DIE ZUKUNFTSREGION<br />

Baesweiler – hoch hinaus<br />

1975 war für Baesweiler ein einschneidendes Jahr mit zwei prägenden Ereignissen:<br />

Der Bergbau, dem der Ort einen großen Einwohnerzuwachs zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

verdankt, wurde eingestellt und Baesweiler wurden die Stadtrechte verliehen.<br />

Nach dem Wegfall des Steinkohlebergbaus musste Baesweiler einen wirtschaft -<br />

lichen Strukturwandel durchführen, der inzwischen als abgeschlossen gilt. Die Amts -<br />

träger der 26 398-Einwohner*-Stadt richteten ihren Kurs auf die Ansiedlung neuer Branchen<br />

aus. Heute ist das Gewerbegebiet geprägt von mittelständischen Unternehmen,<br />

die vom Rolltreppenzulieferer bis zum Waschmittelproduzenten reichen. Die Bergbauvergangenheit<br />

ist aber noch immer lebendig in Baesweiler. Markantestes Zeugnis dafür<br />

ist der CarlAlexanderPark, benannt nach der ehemaligen Steinkohlegrube, in dessen<br />

Zentrum eine gewaltige Abraumhalde liegt.<br />

80 Meter ist sie hoch und der Aufstieg über den „Schwebesteg“ mit nach oben<br />

strebenden Brückenteilen ist mit fast 19 Prozent Steigung wahrlich kein Zuckerschlecken.<br />

Wer sich aber bis auf das Gipfelplateau quält, der kann den wahrscheinlich<br />

besten Ausblick auf die <strong>StädteRegion</strong> genießen.<br />

Einzigartiger Ausblick vom Bergplateau<br />

des CarlAlexanderParks<br />

in Baesweiler<br />

13


Karneval ist ein Wahrzeichen<br />

der närrischen Hochburg<br />

Eschweiler.<br />

Eschweiler – die närrische Burgenstadt<br />

Eschweiler ist die Karnevalshochburg der <strong>StädteRegion</strong>. Rosenmontag pilgern bis<br />

zu 300 000 Zuschauer aus dem In- und Ausland in die 54 868-Einwohner*-Stadt und<br />

be jubeln den drittgrößten Karnevalsumzug Deutschlands. Die Stadt hat sogar ein<br />

eigenes Karnevalsmuseum – wenn das nicht närrisch ist?<br />

Lange Jahre war Eschweiler geprägt vom Bergbau. Die Förderung der Steinkohle<br />

wurde bereits im Zweiten Weltkrieg aufgegeben, noch heute aber wird im östlichen<br />

Stadtteil Weisweiler in großen Mengen Braunkohle abgebaut, die direkt im gleich -<br />

namigen Kraftwerk verfeuert und verstromt wird.<br />

Eschweiler wurde erstmals im Jahr 828 urkundlich von Einhard, dem Geschichtsschreiber<br />

Karls des Großen, erwähnt. Im heutigen Stadtbild ist die lange Besiedlungsgeschichte<br />

noch immer zu sehen. Auch wenn zwei Exemplare dem Bergbau zum Opfer<br />

fielen, zeugen heute noch fünf Burgen von der strategischen Bedeutung des Indetals.<br />

Der Kohleabbau hat aber nicht nur Burgen und ganze Dörfer im Norden des Stadt -<br />

gebiets genommen – ihm verdankt Eschweiler ein über die Stadtgrenzen hinaus beliebtes<br />

Naherholungsgebiet rund um den Blausteinsee, der in den 1990er-Jahren durch<br />

Re kultivierungsmaßnahmen entstanden ist. Das Freizeitzentrum lädt Wassersportler,<br />

Schwimmer und Sonnenanbeter mit Cafés, Restaurants und Biergärten zum Verweilen<br />

ein. Auf der schwimmenden Seebühne finden zur warmen Jahreszeit zahlreiche Musikund<br />

Kulturveranstaltungen statt.<br />

14


DIE ZUKUNFTSREGION<br />

Herzogenrath –<br />

Grenzen überwinden<br />

Auch im 46 491-Einwohner*-Städtchen<br />

Her -<br />

zogenrath wird der euro -<br />

pä ische Gedanke gelebt.<br />

Schon seit dem 12. Jahrhundert<br />

bilden das deutsche<br />

Herzogenrath und<br />

das niederländische Kerkrade<br />

eine städtebau liche<br />

Einheit. Der Wiener Kongress<br />

zog eine Grenze<br />

durch das „Land van<br />

s’Hertogenrode“, Herzogenrath<br />

wurde preußisch<br />

und Kerkrade gehörte ab<br />

1815 zu den Nieder -<br />

landen. An der Grenze<br />

wurde 1915 ein hoher<br />

Zaun errichtet. Ab 1968<br />

zementierte eine 40 Zenti -<br />

meter hohe Betonmauer<br />

auf zwei Kilo metern entlang<br />

der Neustraße die Teilung. In den 1990er-Jahren fiel auch diese Mauer und mit<br />

dem Zweckverband Eurode haben sich die beiden Städte schließlich 1998<br />

wieder sehr eng verbunden. In den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sport sowie<br />

Ordnungs- und Rettungswesen wird eine Vernetzung angestrebt, von der beide Städte<br />

profitieren. Auch wirtschaftlich wird in Herzogenrath grenzüberschreitend gedacht und<br />

agiert. Der Technologie Park und das Eurode Business Center – das erste auf einer<br />

Staatsgrenze liegende Dienstleistungszentrum in Europa – bieten Unternehmen die<br />

Möglichkeit, grenzüberschreitend tätig zu sein.<br />

Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass Herzogenrath ein hervorragender Ausgangspunkt<br />

für die Erkundung des Nachbarlandes ist. Direkt hinter der „Grenze“ liegt<br />

der große Komplex der Augustinerabtei Rolduc, die Anfang des 12. Jahrhunderts<br />

gegründet wurde. Die einst zum Schutz des Klosters errichtete Burg Rode dominiert<br />

noch heute das Zentrum von Herzogenrath. In der ehemaligen Zollburg war zwischen<br />

1913 und 1978 das Rathaus untergebracht, danach wurde sie zu einer Kulturbegegnungsstätte<br />

umfunktioniert. Ganz haben die städtischen Beamten die Burg nach 1978<br />

aber nicht verlassen – das Standesamt vollzieht hier noch regelmäßig Trauungen.<br />

Burg Rode in Herzogenrath hat<br />

ein großes Kultur- und Veranstaltungsprogramm<br />

zu bieten.<br />

15


Monschau –<br />

die Perle der Eifel<br />

Monschau wirkt mit seinen<br />

verwinkelten Gassen und der<br />

thronenden Burg wie aus einer<br />

anderen Zeit.<br />

Monschau ist wahrlich<br />

ein Schmuckstück. Eingekeilt<br />

zwischen den schroffen<br />

Steilhängen der Rur<br />

verdankt es seinen eins -<br />

tigen Reichtum der<br />

Tuchmacherindustrie. Ein<br />

heute noch sichtbares<br />

Symbol dieser Blütezeit<br />

ist das Rote Haus, das<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

erbaut wurde und<br />

als Museum für die<br />

Öffentlichkeit zugänglich<br />

ist. Mag die Tuchmacherindustrie<br />

inzwischen aus<br />

Montjoie, wie der Ort<br />

noch bis 1918 hieß, verschwunden<br />

sein, traditionelles<br />

Handwerk gibt es<br />

immer noch zu bestaunen.<br />

In der Glashütte wird<br />

beispielsweise die uralte Technik der Glasbläserei veranschaulicht. Und bei einer<br />

Führung durch die historische Senfmühle erfahren Besucher, wie der tradi tionelle Monschauer<br />

Senf hergestellt wird, der sogar zu Senflikör und Senfpralinen verarbeitet wird.<br />

Hoch über den verwinkelten Gassen der Altstadt thront die 800 Jahre alte Burg, wo<br />

im Sommer Konzerte und Opern aufgeführt werden. Das Open Air Monschau Klassik ist<br />

längst ein Pflichttermin für alle Kulturbegeisterten. Die kommen das ganze Jahr im<br />

Kunst- und Kulturzentrum „KuK“ auf ihre Kosten, wo regelmäßig bekannte Künstler ausstellen.<br />

Auch für Feinschmecker hat das 11 866-Seelen*-Städtchen viel zu bieten. Ins -<br />

besondere in der warmen Jahreszeit laden zahlreiche Restaurants und Bistros zum<br />

Schlemmen direkt an der rauschenden Rur ein – bei den meist gutbürgerlichen Gerichten<br />

darf der Montjoier Senf in allen Variationen natürlich nicht fehlen.<br />

Die Orte rund um Monschau sind geprägt von imposanten Rotbuchenhecken, die<br />

mehrere Meter hoch sind und die Häuser vor dem kalten Eifelwind schützen. Unmittelbar<br />

vor den Toren Monschaus liegen das zauberhafte Perlenbach- und das Fuhrts -<br />

bachtal, wo im Frühjahr Abertausende wilde Narzissen die Wiesen in einem gelben<br />

Blütenmeer erstrahlen lassen – ein einmaliges Schauspiel, das zahlreiche Naturfreunde<br />

in die Eifel lockt.<br />

16


DIE ZUKUNFTSREGION<br />

Roetgen – das Tor zur Eifel<br />

Der Weg von <strong>Aachen</strong> nach Roetgen führt über die Himmelsleiter. Bis in den Himmel<br />

reicht die B 258 zwar nicht, aber der Abschnitt verdankt seinen Namen der schnur -<br />

geraden und mit vielen Steigungen versehenen Strecke. So haben Autofahrer das<br />

Gefühl, wie auf einer Welle himmelwärts zu fahren. Da kommen sie zwar nicht an,<br />

dafür betreten sie das „Tor zur Eifel“, wie Roetgen sich seit 2012 offiziell nennt. Mit<br />

rund 8247 Einwohnern* ist Roetgen zwar die kleinste Gemeinde der <strong>StädteRegion</strong>, aber<br />

sie wächst als eine von wenigen in der Eifel stets weiter – und dennoch hat sich<br />

Roetgen seinen dörflichen Charakter bewahrt.<br />

Naturfreunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Roetgen ist das erste Etappenziel<br />

des Eifelsteigs, oder das vorletzte – je nachdem, ob man von Norden oder von Süden<br />

aus marschiert. Auch der Vennbahnweg führt direkt durch den Ort, der umgeben ist<br />

von großen zusammenhängenden Wäldern. Besonders attraktiv ist das Naturschutz -<br />

gebiet Struffelt, eine Heidelandschaft, die Wanderer auf Holzstegen erkunden können.<br />

Das 56 Hektar große Areal liegt zwischen Roetgen und Rott, oberhalb der Dreiläger -<br />

bachtalsperre.<br />

Roetgen wird auch das Tor<br />

zur Eifel genannt.<br />

17


Simmerath – die Gemeinde<br />

am Nationalpark Eifel – mit<br />

herr lichem Weitblick<br />

Simmerath – Gemeinde mit Weitblick<br />

So unterschiedlich die 1972 zusammengelegten Ortschaften Simmeraths auch sind<br />

– so vielseitig sind die Möglichkeiten für Besucher und die 15 021 Einwohner*. Touristen<br />

kommen das ganze Jahr über, um die Naturschönheiten zu erleben. Vier Schiffe der<br />

Rurseeflotte zeigen Tausenden Fahrgästen die Eifeler Seenplatte von ihrer schönsten<br />

Seite. Wassersport und Badespaß am Rursee oder Wanderungen durch dichte Laub -<br />

wälder und über Höhenzüge mit grandiosen Panoramablicken über die hügelige Landschaft<br />

des Nationalparks Eifel – Simmerath bietet von allem etwas.<br />

Auch im Wirtschafts- und Bildungssektor beweist die Gemeinde Weitblick – ein<br />

moderner Windpark und drei Gewerbegebiete mit mehr als 120 Unternehmen sorgen<br />

für Einnahmen und Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region. Außerdem ist<br />

Simmerath mit mehreren Schulen und Ausbildungszentren das Bildungszentrum der<br />

Nordeifel.<br />

Die Rursee-Region profitiert besonders vom 2004 eingerichteten Nationalpark Eifel<br />

und ist in den letzten Jahren zu einem Naherholungsgebiet erster Güte aufgestiegen.<br />

Mit dem vorhandenen Weitblick werden die Menschen der Region auch in Zukunft von<br />

den Naturschätzen profitieren.<br />

Fortsetzung Seite 20<br />

18


DIE ZUKUNFTSREGION<br />

Eifelklinik St. Brigida GmbH & Co. KG<br />

Die Eifelklinik St. Brigida blickt auf eine über 100-jährige Geschichte im<br />

Dienste der Gesundheit zurück. Nach Gründung durch die Cellitinnen<br />

im Jahr 1909 und Führung durch die Malteser seit 1997 wurde das<br />

Haus am 1. September 2010 in die Hände der Artemed Kliniken übergeben.<br />

Das Krankenhaus sichert die Grund- und Regelversorgung der Eifel -<br />

region und bietet darüber hinaus Spezialisierungen, die auch zu einem<br />

hohen überregionalen Bekanntheitsgrad geführt haben.<br />

Höchste Qualitätsansprüche waren, sind und bleiben das oberste Credo<br />

der Eifelklinik St. Brigida. Was im Jahr 1909 mit einem Pfarrer und vier<br />

Ordensschwestern seinen Anfang genommen hat, ist heute zu einer<br />

hochmodernen medizinischen Einrichtung geworden, die qualitativ<br />

auch mit größeren Häusern ohne Probleme mithalten kann – ihnen<br />

gegenüber aber einen klaren Vorteil aufweist: die menschliche Nähe<br />

und angenehme Atmosphäre, die einen erheblichen Beitrag zur Unterstützung<br />

des Heilprozesses leistet.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1909<br />

Mitarbeiter: über 350<br />

Standort: Simmerath<br />

Qualität:<br />

– Qualitätsmessung<br />

der Krankenkassen<br />

– diverse Qualitätsinitiativen<br />

und Zertifizierungen<br />

– Hygienemanagement<br />

www.st-brigida.de<br />

Leistungsspektrum:<br />

Fachabteilungen:<br />

– Innere Medizin<br />

– Chirurgie<br />

– Zentrum für orthopädische<br />

Chirurgie<br />

– Zentrum für Venen und Haut<br />

– Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

– Anästhesie und<br />

Intensivmedizin<br />

– Zentralambulanz<br />

– Rehabilitation<br />

Pflege<br />

Sozialdienst<br />

Seelsorge<br />

19


Stolberg –<br />

die Kupferstadt<br />

Stolberg mit Burg und typischer<br />

Industrie im Hintergund<br />

Stolberg hat, wie viele<br />

Städte in der Region,<br />

einen Strukturwandel<br />

durchlebt. Mit mehr als<br />

14 000 Arbeitsplätzen ist<br />

die alte „Kupferstadt“<br />

aber noch immer eines<br />

der industriellen Zentren<br />

der <strong>StädteRegion</strong>. Das<br />

heutige Stolberg ist ein<br />

Ort der Gegensätze –<br />

lebendige Vergangenheit<br />

neben modernem Ausbau,<br />

dichte Bebauung im<br />

Norden und eher dörflich<br />

im Süden, industriell und<br />

landschaftlich geprägte<br />

Gebiete liegen hier eng<br />

beieinander.<br />

Das Wahrzeichen der<br />

56 102-Einwohner*-Stadt,<br />

die mittelalterliche Burg,<br />

thront auf einem mächtigen Kalksteinfelsen oberhalb des Vichttals. Unterhalb der Burganlage<br />

liegt der in großen Teilen erhaltene historische Ortskern mit seinen einzigartigen<br />

Kupfer höfen, die noch heute Beleg sind für die Blütezeit der Stadt. Denn seit dem<br />

17. Jahrhundert haben ergiebige Eisenerz-, Zinkspat- und Galmei-Vorkommen Stolberg<br />

zu einem der wichtigsten europäischen Zentren der Messingherstellung werden lassen.<br />

Das Messing, früher auch „Gelbkupfer“ genannt, gab der Kupferstadt ihren Beinamen,<br />

den sie seit 2012 offiziell trägt. Dem Rohstoff Galmei verdankt Stolberg nicht nur seine<br />

Blüte während der Industrialisierung: In den nährstoffarmen, aber erzreichen Böden<br />

entwickelte sich eine einzigartige Flora, die bis heute erhalten ist und eine Besonderheit<br />

in unserer Region darstellt. Wer sich auf die Suche nach dem Galmei-Veilchen<br />

machen möchte, der sollte das Naturschutzgebiet rund um den Schlangenberg im Ortsteil<br />

Breinig besuchen. Auch die Dorfkulissen der Orts teile Alt-Breinig, Büsbach und Dorff<br />

vermitteln mit dem für die Region typischen Bruchsteinmauerwerk noch sehr viel<br />

Urtümliches.<br />

20


DIE ZUKUNFTSREGION<br />

Würselen – Stadt der Jungenspiele<br />

Würselen ist die einzige Stadt der <strong>StädteRegion</strong>, die keine Außengrenzen besitzt.<br />

Die 37 566 Einwohner* haben eine ganz besondere rheinländische Tradition bewahrt:<br />

die Jungenspiele, die zur Kirmes in jedem Stadtteil für traditionelles Ambiente sorgen.<br />

Im Frühjahr wählen die Junggesellen ihren Maikönig. Seine Königin wird in der Nacht<br />

zum 1. Mai bestimmt, wenn die Junggesellen singend durch ihre Ortsteile ziehen.<br />

Wie überall im <strong>Aachen</strong>er Norden wurde auch in Würselen Steinkohle abgebaut.<br />

1969 endete die Epoche mit der Schließung der Grube Gouley. Wegen seiner hervorragenden<br />

Lage direkt am Autobahnkreuz ist Würselen ein beliebter Standort für Unternehmen<br />

und Industrie geworden. Zudem ist der Flugplatz Merzbrück Flieger- und Segelsportvereinen<br />

die einzige Möglichkeit, um in der <strong>StädteRegion</strong> in die Luft zu gehen.<br />

Kulturinteressierten bietet die Burg Wilhelmstein ganzjährig einen Unter haltungsmix<br />

aus Musik, Kabarett, Comedy und Kinofilmen.<br />

Burg Wilhelmstein bietet ein<br />

vielseitiges Unterhaltungs -<br />

programm.<br />

*Quelle für alle Einwohnerzahlen in diesem Artikel: IT.NRW, Stand: 30.06.2014<br />

21


Stefan Schaum<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> international:<br />

drei Länder, drei Sprachen, fünf Kulturen<br />

22<br />

Wer bei den Sprachen der <strong>StädteRegion</strong> zu rechnen beginnt, der kann schnell ins<br />

Schleudern kommen. Denn da gibt es längst nicht bloß die eine Sprache. Vom Deutschen<br />

ist man rasch im Niederländischen und von da aus im Nu beim Französischen.<br />

Mal abgesehen vom flämischen Dialekt, der in Belgien vielfach gesprochen wird. Und<br />

ganz zu schweigen von der melodievollen Mundart eines waschechten Eifelers, eines<br />

Öchers und den vielen sprachlichen Feinheiten, die die Dörfer und Städte diesseits und<br />

jenseits der Grenzen sonst noch zu bieten haben. Und die Verständigung bei all der<br />

Vielfalt? Funktioniert. Bestens sogar. Denn nicht zuletzt ist die Sprache in der Region<br />

auch eine gemeinsame Sprache des Herzens.<br />

Es handelt sich um eine mitunter raue Herzlichkeit, gewiss. Denn was den heutigen<br />

Sprachgebrauch in der Region ausmacht, ist nicht zuletzt ein Resultat ihrer Bergbau -<br />

vergangenheit. Raue Schale, weicher Kern – was auf den Ruhrpott zutrifft, gilt auch für<br />

viele Menschen in der <strong>StädteRegion</strong>. Das Arbeiten unter Tage hat einige Begriffe hervorgebracht,<br />

viele Weisheiten und eine ganz eigene Art zu sprechen. Mitunter einfach,<br />

oft sehr direkt, aber dann auch wieder sentimental. Wenn zum Beispiel ein Alsdorfer<br />

sagt: „Leck mi am Oka“, dann ist das am Ende eine sehr emotionale Art, jemandem zu<br />

verstehen zu geben, dass er einem gerne mal den Buckel runterrutschen kann.<br />

Der besondere Sprachklang der <strong>StädteRegion</strong> ist längst auch auf den Bühnen<br />

präsent. Nicht nur Kabarettist Konrad Beikircher baut mit seiner Vorliebe für den Rhein -<br />

länder an sich und den Öcher im Speziellen des Öfteren dessen Dialekt in sein Programm<br />

ein. Auch der Alsdorfer Jürgen Beckers ist als Botschafter dieser typischen – oft<br />

weit jenseits aller grammatikalischen Genauigkeit angesiedelten – Sprache unterwegs.<br />

Dass der <strong>Aachen</strong>er „kalt hat“, wenn er friert, dass er gern mal „die Auto“ sagt statt<br />

„das Auto“ – all das spricht nicht zuletzt für seine Eigenständigkeit.<br />

In der Nähe der Grenze verwischen die Sprachbarrieren, hier geht es munter durcheinander.<br />

Viele deutsche Einflüsse finden sich beispielsweise im Kerkrader Dialekt<br />

namens „Kirchröadsjer Plat“, den ein Dialektverein liebevoll pflegt. Man weiß ihn halt zu<br />

schätzen, diesen Klang, der nur dort so klingt, wo sich viele Sprachen treffen und im Lauf<br />

der Jahrhunderte viele Begriffe von der einen in die andere Sprache eingeflossen sind.<br />

Kein Wunder, dass es in Vaals einen „Euro-Kiosk“ gibt, der genau an der Grenze zwischen<br />

Deutschland und den Niederlanden steht. Wer dort einkauft, der badet auch in Sprache,<br />

denn hier treffen Grenznachbarn aufeinander, die sich immer was zu sagen haben.<br />

Auch der Besucher, der zum ersten Mal in diese Region kommt, muss nicht fürchten,<br />

nicht verstanden zu werden oder sich nicht orientieren zu können. Viele Texte auf<br />

den Schildern, vor allem in den historischen Stadtkernen oder bei Sehenswürdigkeiten,<br />

sind ganz selbstverständlich auch in allen Sprachen der Grenznachbarn geschrieben.<br />

Denn dass die Vielfalt der Sprachen immer ein Gewinn ist, das weiß man in der Städte-<br />

Region sehr genau.


DIE ZUKUNFTSREGION<br />

Dreiländereck – drei Sprachen . . .<br />

23


Ulrich Kölsch<br />

Ein innovativer Wirtschaftsraum<br />

Der Rohstoff Kohle war in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> bis vor 40 Jahren der Garant der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung. Der Rohstoff der Zukunft heißt Wissen. Forschung und<br />

Wissenschaft sind in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> längst zum Impulsgeber für den struk -<br />

turellen Wandel geworden. Weltweit zählt die Region zu den Top Ten hinsichtlich der<br />

Dichte der Hochschul- und Forschungseinrichtungen. Das haben inzwischen auch große<br />

Konzerne erkannt, die Forschungsabteilungen hierher verlagert haben. Als Hightechstandort<br />

ist <strong>Aachen</strong> Drehscheibe für den Austausch von Ideen und Know-how. Seit<br />

Langem ist die <strong>StädteRegion</strong> Spitzenreiter für Spin-offs, das sind Ausgründungen technologieorientierter<br />

Unternehmen aus der Hochschule. Praxisnah und effektiv ist der<br />

Transfer zwischen Wissenschaft und Industrie organisiert.<br />

Die wichtigsten Säulen dieser Wissensregion sind: die Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule (RWTH), die mit ihren 260 Instituten in neun Fakultäten deutschlandweit<br />

und international einen hervorragenden Ruf besitzt. Auch die Fachhochschule<br />

<strong>Aachen</strong> gehört zu den größten in Deutschland und genießt insbesondere in den Be -<br />

reichen Automobil sowie Luft- und Raumfahrt hohes Ansehen. Das Forschungszentrum<br />

Jülich ist die größte multidisziplinäre Forschungseinrichtung in Europa und konzentriert<br />

sich auf die Bereiche Energie, Gesundheit, Informatik und Umwelt.<br />

Wenn Beobachter der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> im Wettbewerb der europäischen Wirtschaftsräume<br />

eine günstige Prognose stellen, hängt das auch mit dem Zukunftskonzept<br />

und den weiteren Ausbauplänen der RWTH zusammen, die, wie nur wenige deutsche<br />

Universitäten, seit 2007 (bestätigt: 2012) an der Exzellenzinitiative teilnimmt. Das<br />

unterstreicht ihre Rolle als führende technische Universität, die durch den neuen Hochschul-Campus<br />

noch eine zusätzliche Dimension erhält. Ziel ist es, mit der Ansiedlung<br />

von Forschungseinrichtungen und entsprechenden Industrieunternehmen den Standort<br />

<strong>Aachen</strong> noch attraktiver zu machen. Vom Campus soll eine Strahlwirkung ausgehen, die<br />

die gesamte Region erfasst.<br />

Die Aufbruchstimmung und das Selbstbewusstsein dokumentiert sich auch in der<br />

Teilnahme der Region an der „Expo Real“, der größten europäischen Immobilienmesse<br />

in München. Am Stand „aachen1a“ zeigt die Region unter dem Motto „Drei Länder –<br />

ein Standort“ ihre Stärke: 21 Unternehmen, Organisationen und Institutionen aus der<br />

Euregio Maas-Rhein präsentieren das gesamte Dreiländereck als lohnenden Raum für<br />

Investitionen.<br />

Das gilt auch für junge Firmen. Denn im Umfeld der Hochschulen sind inzwischen<br />

viele Firmen gegründet worden, die eine erstaunliche Karriere aufzuweisen haben.<br />

Aixtron und FEV stehen dabei für viele andere. Diesen Spin-offs, aber auch allen anderen<br />

Neugründungen steht ein Beratungs- und Finanzierungsnetzwerk zur Seite, das<br />

Fortsetzung Seite 26 unten<br />

24


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Sparkasse <strong>Aachen</strong><br />

In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> verankert, zusammen mit ihren Partnern<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe auf den internationalen Finanzmärkten<br />

zu Hause, ist die Sparkasse <strong>Aachen</strong> der größte selbstständige Finanzdienstleister<br />

in der für Europa bedeutenden Wirtschaftsregion <strong>Aachen</strong>.<br />

Als Marktführer unterhält sie mit über 90 Geschäftsstellen das dich -<br />

teste Filialnetz aller kreditwirtschaftlichen Gruppen in der Städte -<br />

Region.<br />

Gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen bietet die Sparkasse ihren<br />

Kunden – sowohl Privat- als auch Firmenkunden – passgenaue Lö -<br />

sungen für alle Fragen auf dem Gebiet des Zahlungsverkehrs, der<br />

Finanzierungen, Geldanlagen, Immobilien und Versicherungen. So individuell<br />

wie die Beratungen, so umfangreich sind die Möglichkeiten<br />

der Kunden, die Sparkasse zu erreichen. Neben dem persönlichen<br />

Gespräch in den modern gestalteten Sparkassen-Geschäftsstellen<br />

wählen die Kunden jederzeit den für sie bequemsten Weg: Online-<br />

Banking und -Brokerage gehören dabei ebenso zum Angebot wie<br />

die Möglichkeit, Kredite online abzuwickeln.<br />

Auf einen Blick<br />

Leistungsspektrum:<br />

Gründungsjahr: 1834<br />

die komplette Bandbreite von<br />

Mitarbeiter: über 2300<br />

Finanzdienstleistungen, Anlageund<br />

Finanzierungsformen für<br />

Standorte:<br />

Privatkunden, Selbstständige<br />

über 90 Filialen<br />

und Unternehmen<br />

in der <strong>StädteRegion</strong> mit<br />

verlängerten Geschäftszeiten,<br />

montags und donnerstags<br />

bis 18:30 Uhr<br />

www.sparkasse-aachen.de<br />

Das Geschäftsmodell der Sparkasse <strong>Aachen</strong> ist auf Nachhaltigkeit und<br />

regionale Entwicklung ausgerichtet. Sie übernimmt Verantwortung in<br />

der Region: sei es die Kreditversorgung des Mittelstands, die Finanzierung<br />

neuer Arbeitsplätze und neuer Innovationen oder die Absicherung<br />

der privaten Haushalte mit individuellen und fair bepreisten Finanzprodukten.<br />

Damit leistet sie einen Beitrag für eine lebendige und liebenswerte<br />

<strong>StädteRegion</strong>.<br />

25


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1986<br />

Mitarbeiter: 254 weltweit,<br />

156 in Würselen<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Beschichtungsservice<br />

– Anlagentechnologie<br />

– Beschichtungskompetenz<br />

Standorte: Würselen, USA und<br />

China, weltweite Handelspartner<br />

www.cemecon.de<br />

CemeCon-Beschichtungen<br />

er möglichen, das maximale<br />

Leis tungspotenzial des Werk -<br />

zeugs auszuschöpfen.<br />

CemeCon AG<br />

CemeCon ist eines der erfolgreichsten Unternehmen im Bereich der<br />

Hochleistungsbeschichtung von Zerspanwerkzeugen und bietet dazu<br />

ein umfassendes Leistungsspektrum. Am Standort Würselen betreibt<br />

CemeCon mit ca. 40 Beschichtungsanlagen eines der größten Be -<br />

schich tungszentren für Zerspanwerkzeuge weltweit und ist darüber<br />

hinaus in den USA und in China mit Produk tionsstandorten und weltweit<br />

mit Lizenzpartnern vertreten.<br />

CemeCon ist Marktführer auf dem Gebiet der CVD-Diamantbeschichtungen.<br />

Diese innovativen Beschichtungen (z. B. CCDia ® oder HARDLOX)<br />

sind nur einige tausendstel Millimeter dünn. Bei Präzisionswerkzeugen<br />

steigt dadurch deren Leis tungsfähigkeit um ein Vielfaches.<br />

CemeCon entwickelt diese Beschichtungen und Verfahren, produziert<br />

und verkauft Anlagen und Produk tionseinrichtungen und bietet als einziges<br />

Unternehmen das Beschichten in dem weltgrößten Beschichtungszentrum.<br />

unter der Bezeichnung GründerRegion <strong>Aachen</strong> die Aktivitäten der einzelnen Anbieter<br />

bündelt. Förderwettbewerbe und Förderpreise wie AC² sollen die jungen Firmen stimulieren<br />

und ein Vorwärtskommen garantieren.<br />

Als zentrale Einkaufsstadt im Westen hat <strong>Aachen</strong> seine Position ausgebaut. Einen<br />

neuen Schwung erhoffen sich die Akteure vom spektakulären Aquis Plaza <strong>Aachen</strong>,<br />

einem gewaltigen Einkaufszentrum, das im Herbst 2015 mit 130 Geschäften auf einer<br />

Verkaufsfläche von 29 000 Quadratmetern an den Start gehen soll. Damit will <strong>Aachen</strong><br />

auch bei den Kunden aus Belgien und den Niederlanden, die schon jetzt in großer Zahl<br />

wegen des insgesamt günstigeren Preisniveaus nach Deutschland zum Einkaufen an -<br />

reisen, noch attraktiver werden. Auf die stark angestiegene Zahl der Touristen reagiert<br />

die Hotelbranche inzwischen mit einer Vielzahl von Neubauten. Auch für große Kongresse<br />

ist <strong>Aachen</strong> mit seiner reizvollen Altstadt ein beliebter Tagungsort.<br />

Was wäre eine Region ohne ein großes Erholungs- und Freizeitangebot. Auch hier<br />

kann das Dreiländereck punkten. Die deutsche Eifel und das belgische Hohe Venn<br />

liegen direkt vor der Tür. Die Eifel überzeugt nicht nur durch eine einzigartige Tal -<br />

sperren- und Waldlandschaft. Als touristische Renner haben sich der Nationalpark Eifel<br />

und der 313 Kilometer lange Wanderweg „Eifelsteig“ von <strong>Aachen</strong> nach Trier erwiesen.<br />

Wer eine schnellere Fortbewegung liebt, wählt die alte Vennbahnroute, die von <strong>Aachen</strong><br />

nach Troisvierges in Luxemburg führt. Mit ihren 125 Kilometern ist sie der längste<br />

Bahn trassenradweg in Europa.<br />

26


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1848<br />

Mitarbeiter: rund 240<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Blei<br />

– Bleilegierungen<br />

– Silber<br />

– Schwefelsäure<br />

– Kupfer-Bleistein<br />

– BERZELIT-Schlacke<br />

Zertifizierungen:<br />

DIN EN ISO 9001:2000<br />

DIN EN ISO 14001<br />

QS 9000<br />

VDA 6.1<br />

Unternehmenssitz: Stolberg<br />

www.berzelius.de<br />

BERZELIUS Stolberg GmbH<br />

BERZELIUS Stolberg steht für Blei- und Silberproduktion auf höchs tem<br />

Niveau. Mit modernster Technik, Innovationskraft und qualifizierten,<br />

motivierten Mitarbeiter/-innen hat das Stolberger Traditionsunter -<br />

nehmen diesen Status erreicht. Rund ein Drittel des in Deutschland entstehenden<br />

Bleis wird in Stolberg produziert und die Nachfrage steigt<br />

stetig. Pro Jahr verarbeitet BBH rund 270 000 Tonnen Vorstoffe, die u. a.<br />

Blei- und Edelmetallkonzentrate sowie industrielle Reststoffe enthalten.<br />

Das integrierte Produktionsverfahren erlaubt es, diese komplexen Materialien<br />

nachhaltig zu verarbeiten und die Metalle zurückzugewinnen. So<br />

schließt BERZELIUS Wertstoffkreisläufe und schont natürliche Ressourcen.<br />

Kessel in der Bleiraffination<br />

Die hochwertigen Metalle finden beispielsweise Einsatz im Bereich<br />

Energiespeicherung und Kommunikationstechnik. Die Herstellung von<br />

Schwefelsäure für die chemische Industrie rundet die Produktpalette<br />

ab.<br />

Das ehrgeizige Ziel der BERZELIUS Stolberg ist es, weiter zu wachsen<br />

und zählt dabei auf Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Somit ist BBH<br />

auch ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.<br />

QSL-Reaktor zur Bleigewinnung<br />

27


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1989<br />

Mitarbeiter: rund 100<br />

Anwendungen für:<br />

– Luft- und Raumfahrt<br />

– Motorsport<br />

– Prozesstechnik<br />

– Halbleiterindustrie<br />

– Lebensmittelindustrie<br />

– Medizintechnik<br />

Managementsysteme:<br />

– Qualitätsmanagementsystem<br />

für Luft- und Raumfahrt nach<br />

EN 9100<br />

– Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001<br />

– Umweltschutzmanagement -<br />

system nach DIN EN ISO<br />

14001<br />

Der Firmensitz in Herzogenrath<br />

www.cerobear.de<br />

Produkte:<br />

Keramikwälzlager<br />

Hybridwälzlager<br />

– Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem<br />

nach BS OHSAS 18001<br />

CEROBEAR GmbH<br />

Die CEROBEAR GmbH ist weltweit anerkannter Marktführer in der Entwicklung,<br />

Herstellung und im Vertrieb von Wälzlagern mit keramischen<br />

Komponenten. Diese Wälzlager sind Schlüsselprodukte für Industrien<br />

und Prozesse mit höchsten Anforderungen wie zum Beispiel die Luftund<br />

Raumfahrt, die Lebensmittelindustrie, die Prozesstechnik sowie<br />

den Motorsport.<br />

Gegründet 1989 als Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie,<br />

betreibt CEROBEAR in Herzogenrath mit über 100 hoch<br />

qualifizierten Mitarbeitern eine vollklimatisierte Hightechfertigung für<br />

maßgeschneiderte Präzisionswälzlager vom Prototypen bis hin zur<br />

Serie.<br />

Hohe Ansprüche und technische Kompetenz, kombiniert mit der<br />

beständigen Suche nach neuen Lösungen, machen CEROBEAR zu einem<br />

Innovationsmotor im Bereich der Wälzlagertechnik.<br />

Seit Juli 2013 ist CEROBEAR ein Unternehmen der global aufgestellten<br />

Minebea-Gruppe, einem der weltweit größten Hersteller von Präzi -<br />

sionsbauteilen und Elektronikkomponenten.<br />

Präzisionsvermessung der<br />

Laufbahn eines keramischen<br />

Kugellagers<br />

28


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1991<br />

Mitarbeiter: 30<br />

Standort: Baesweiler<br />

Produkte:<br />

– Dickenmesssysteme für<br />

Bänder und Platten<br />

– Ebenheitsmesssysteme<br />

– Nockenwellenprüfsysteme<br />

– Glasmessung<br />

– robotergeführte Messtechnik<br />

– Schienenmessung<br />

– Sonderanlagen<br />

– Lasersensoren<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Entwicklung und Herstellung<br />

der nokra-Lasersensoren<br />

– Planung und Fertigung der<br />

Anlagenelektrik<br />

– Entwicklung der Software und<br />

Algorithmen zur Steuerung<br />

und Bedienung der Mess -<br />

anlagen, zur Auswertung der<br />

Lasermessdaten sowie zur<br />

Visualisierung und Speicherung<br />

der Messergebnisse<br />

– Konstruktion und Montage der<br />

kompletten Anlagenmechanik,<br />

deren Inbetriebnahme und<br />

Service<br />

Zertifizierungen:<br />

– SGS Zertifikat 2013<br />

– DIN EN ISO 9001<br />

– OHSAS 18001<br />

www.nokra.de<br />

nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH<br />

nokra entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Lasermesssysteme<br />

zur automatischen Inline-Prüfung geometrischer Merkmale von Produkten<br />

der Automobil-, Glas- und Metallindustrie. Prüfobjekte sind<br />

Komponenten von Fahrzeugen, wie z. B. Nocken- und Kurbelwellen,<br />

Achs träger, Windschutzscheiben sowie Bänder und Platten in der Stahlund<br />

Aluminiumindustrie.<br />

Neben der Entwicklung und Produktion vertreibt nokra weltweit ihre<br />

eigenen Lasermesssysteme. nokra hat weit mehr als 200 Prüfsysteme<br />

installiert. In den Anlagen kommen über 2000 Lasersensoren zum<br />

Einsatz. Der Kundenkreis erstreckt sich von Deutschland über Europa<br />

bis zu den amerikanischen und asiatischen Industriestandorten.<br />

Kunden sind international agierende Automobilhersteller, Anlagen -<br />

bauer, Glashersteller sowie Stahl- und Aluminiumproduzenten.<br />

29


Philippen Gruppe – Ihr Partner für Abfallentsorgung und<br />

Tiefbaumaßnahmen in <strong>Aachen</strong><br />

Mit Gründung der Abbruchfirma Leo & Peter Philippen am 1. Februar<br />

1974 wurde der Grundstein für die späteren Firmen Philippen Entsorgung<br />

und Philippen Tiefbau gelegt.<br />

Bis zur Gründung der Philippen Tiefbau GmbH am 16. Januar 1976<br />

beschäftigte man sich weitestgehend mit Abbrüchen von Häusern und<br />

Instandsetzungsarbeiten von Straßen.<br />

Daran anschließend kamen Sanierungsarbeiten an Straßen und<br />

Kanälen, der Neubau von Straßen und Pflasterflächen sowie große<br />

Abbrucharbeiten. Der Einsatz von modernsten Geräten für den Tiefund<br />

Straßenbau, verbunden mit den Kenntnissen und Erfahrungen<br />

unserer Tiefbaumannschaft, komplettiert die herausragende Stärke in<br />

diesen Segmenten.<br />

Durch die zunehmende Nachfrage von Containerdienstleistungen entwickelte<br />

sich der Containerdienst, aus dem sich im Jahr 2000 die<br />

Philippen Entsorgung GmbH gründete. Die Kernaufgabe besteht in dem<br />

Befördern und Einsammeln von Abfällen.<br />

Das Leistungsspektrum beinhaltet die Stellung von Containern für<br />

Indus trie- und Gewerbekunden, für Städte, Gemeinden und Privat -<br />

kunden. Das Containersortiment hat die unterschiedlichsten Größen,<br />

die zum Einsatz kommen. Absetz- und Abrollcontainer in den Größen<br />

von 3 bis 40 Kubikmetern sowie Presscontainer und Behälter für den<br />

Um leer bereich decken die Erfassung der Abfälle ab.<br />

Mit Inbetriebnahme der Abfallverwertungsanlage auf unserem<br />

Betriebsgelände erweiterten wir unser Geschäftsfeld im Rahmen der<br />

Behandlung und dem Recycling von Abfällen. Hier werden die unterschiedlichsten<br />

Abfall arten angenommen. Bau- und Abbruchabfälle,<br />

Bauschutt, Papier, Holz- und Metallabfälle sind nur einige Beispiele aus<br />

unserem reichhaltigen An nahmekatalog.<br />

Die Philippen Entsorgung GmbH und die Philippen Tiefbau GmbH<br />

verfügen über eine moderne Transport- und Entsorgungslogistik sowie<br />

hoch entwickelte Baugeräte, um den immer höher werdenden<br />

Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.<br />

Kurz gesagt: Für Entsorgungs- und Tiefbauprojekte mit vielseitigen<br />

Ansprüchen ist der Name Philippen der richtige Ansprechpartner. Viele<br />

namhafte Referenzen belegen dies. Als anerkannter Entsorgungsfachbetrieb<br />

und präqualifiziertes Tiefbauunternehmen können sich die<br />

Kunden auf die Dienstleistungen des Spezialisten in den Bereichen<br />

Ent sorgung und Tiefbau verlassen.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1974 bzw. 1976<br />

Mitarbeiter: insgesamt 40<br />

Leistungsspektrum:<br />

Philippen Entsorgung GmbH:<br />

– Befördern, Einsammeln und<br />

Recycling von Abfällen<br />

– Stellung von Containern für<br />

Indus trie- und Gewerbekunden,<br />

für Städte, Gemeinden<br />

und Privatkunden<br />

Philippen Tiefbau GmbH:<br />

–Tiefbau<br />

– Sanierungsarbeiten an<br />

Straßen und Kanälen<br />

– Neubau von Straßen<br />

und Pflasterflächen<br />

– große Abbrucharbeiten<br />

www.philippen.com<br />

30


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1997<br />

Mitarbeiter: ca. 40<br />

Produkte: Cosmeceuticals,<br />

Biokosmetik, Wellness & Spa:<br />

insgesamt mehr als 250 Verkaufs-<br />

und Kabinenprodukte<br />

speziell für die Kosmetikerin<br />

Unternehmenssitz:<br />

Oberforstfach, <strong>Aachen</strong><br />

Export: in über 80 Länder<br />

www.janssen-cosmetics.com<br />

Die Geschäftsführung des Unternehmens<br />

aus Oberforstfach<br />

Janssen Cosmetics<br />

Im Jahr 1997 von Walther und Elka Janssen gegründet, steht Janssen<br />

Cosmetics für Premium-Qualität, Innovation und einzigartige Wirkstoffkombinationen<br />

mit nachweisbarem Effekt.<br />

Mit Janssen Cosmetics wurden in Deutschland erstmals Formulierungen<br />

als Cosmeceuticals vermarktet und somit eine außergewöhnliche<br />

Systempflege entwickelt, die den Übergang zwischen reiner Schönheits-<br />

und wissenschaftlich fundierter Hautpflege ermöglicht.<br />

Die Marke Janssen Cosmetics hat sich weltweit als Institutsmarke<br />

etabliert. Das Sortiment umfasst mehr als 250 Verkaufs- und Kabinenprodukte<br />

speziell für die Kosmetikerin.<br />

Trotz der Internationalität ist Janssen Cosmetics ein <strong>Aachen</strong>er Familienunternehmen<br />

mit großem Herz für das Dreiländereck Deutschland,<br />

Belgien und die Niederlande. Das Unternehmen wird in zweiter Generation<br />

von den Söhnen Reinhard und Ulrich Janssen geleitet.<br />

31


Rangee liefert Endgeräte, die<br />

Zugriff auf serverbasierte Desktops<br />

und Anwendungen ermöglichen.<br />

Handwerkliches Geschick ver bin -<br />

det Ästhetik und Funktionalität<br />

mit einzigartiger Qualität.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2004<br />

Mitarbeiter: 15<br />

Leistungsspektrum:<br />

Technologie, Hardware,<br />

Speziallösungen,<br />

Managementlösungen<br />

Zertifizierungen und<br />

Mitgliedschaften: BITMi,<br />

Software made in Germany,<br />

DIN EN ISO 9000, WEEE<br />

Partnerschaften:<br />

Citrix Systems Inc.<br />

VWware Inc.<br />

Mircrosoft Inc.<br />

Ericom Software Inc.<br />

2X Software Ltd<br />

ThinPrint AG<br />

H+H Software GmbH<br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

www.rangee.com<br />

Rangee GmbH<br />

Als die Rangee GmbH im Jahr 2004 gegründet wurde, lag der Fokus<br />

des Unternehmens auf einer linuxbasierten Firmwareentwicklung.<br />

Diese diente als Basis für zuverlässige und funktionelle Thin Clients, die<br />

als PC-Ersatz für den Zugriff auf serverbasierte Desktops und Anwendungen<br />

genutzt werden.<br />

Die Bandbreite der angebotenen Hardwarelösungen ist in diesem<br />

Markt einzigartig: Vom PC-Stick, mit dem man bestehende PCs schnell<br />

und einfach umrüsten kann, über Terminals für unterschiedlichste Einsatzzwecke<br />

bis hin zu mobilen Lösungen mit Unterstützung für VPN<br />

und UMTS können alle Desktopbereiche abgedeckt werden.<br />

Im Jahr 2008 wurde das Produktangebot um eine intuitive webbasierte<br />

Managementsoftware erweitert, den Thin Client Management Server<br />

(TCMS).<br />

Seit 2012 ist die Rangee GmbH Teradici-Partner und kann als solcher<br />

auch im wachsenden Markt für VDI-Lösungen mit VMware ideal geeignete<br />

Clientlösungen anbieten.<br />

Neue Strategien wie Bring-your-own-Device (BYOD) verlagern den<br />

Aufgabenschwerpunkt in der IT. Die Aufgabe im Desktopbereich der IT<br />

wird daher künftig lauten, dem Anwender auf einem zugelassenen<br />

Endgerät die für ihn freigegebenen Anwendungen bereitzustellen.<br />

Hier zu wird Rangee auch künftig die besten Werkzeuge liefern.<br />

32


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

ISATEC GmbH:<br />

Langjähriges Know-how, gute Ideen – perfekt kombiniert<br />

Im Jahr 1990 durch Dr.-Ing. E. A. Werner gegründet, hat sich die ISATEC<br />

GmbH als unabhängiger Engineering-Dienstleister auch international<br />

am Markt etabliert.<br />

In 25 Jahren und über 2000 Projekten haben wir unsere „Kreativ-<br />

schmiede“ zum Garant für außergewöhnliche Hightech-Lösungen rund<br />

um Mobilität, Energie, Forschung, Anlagenbau, Consulting und Gut -<br />

achten perfektioniert.<br />

So greifen wir zwar nicht nach den Sternen, entwickeln aber Detektoren<br />

zur Messung kleinster Teilchen im Weltraum oder optimieren zum<br />

Beispiel die Mechanismen von Kleingeräten bis hin zu komplexen<br />

Fertigungsmaschinen oder Antriebssystemen.<br />

Möglich macht dies der Synergieeffekt unterschiedlichster Disziplinen<br />

wie Werkstofftechnik, Mechatronik, Sensorik etc. Jahrzehntelange Pro -<br />

jekt erfahrung der ISATEC GmbH bedeutet verlässliche Kosten-Nutzen -<br />

Auf stellung im Vorfeld eines Projekts, termingerechte Bearbeitung<br />

auch von ungewöhnlichen, komplexen Aufgaben, zielgerichtete<br />

Entwick lungen, zuverlässige Produkte, reduzierte Prototypphasen, verbesserte<br />

Pro duktionstechniken und minimierte Produktkosten.<br />

Mit den Entwicklungen für das Branchen:<br />

AMS-Experiment (Alpha Mag - – Automobilindustrie<br />

netic Spectrometer) ist die ISS – Schienenverkehrindustrie<br />

die derzeit „entfernteste Außen - – Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

stelle“ der ISATEC.<br />

– Metall- und Kunststoffindustrie<br />

– Textil-/Faserindustrie<br />

– Elektroindustrie<br />

Auf einen Blick<br />

– Medizin- und Sicherheits tech n i k<br />

Gründungsjahr: 1990<br />

– Mess- und Analysetechnik<br />

Mitarbeiter: über 30<br />

– Industriegasunternehmen<br />

– Zulieferer für Stahl-, Anlagenund<br />

Maschinenbau<br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

– Forschungszentren und<br />

www.isatec-aachen.de<br />

Hochschulen<br />

Fundiertes Know-how und die Flexibilität in der Beantwortung von Aufgabenstellungen<br />

– ob bei langfristig zu planenden Aktivitäten oder zeit -<br />

kritischen Einsätzen, ein unbefangener Blick auf neue Projekte und vor<br />

allem eine Geschäftsbeziehung, die auf Vertrauen und Langfristigkeit<br />

angelegt ist, zeichnen das interdisziplinäre und einmalige Team aus.<br />

33


Ulrich Kölsch<br />

Idealer Standort für Verkehr und Logistik<br />

Geografisch befindet sich die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> in einer ausgesprochenen Randlage.<br />

Dennoch hat sie es verstanden, dieses Handicap in einen Vorteil umzumünzen. Die<br />

Nähe zu den nationalen und internationalen Wirtschaftszentren in Deutschland und<br />

Europa ist ein Pfund, mit dem die im Bereich Logistik tätigen Unternehmen kräftig<br />

wuchern können. Schließlich wohnen rund 55 Millionen Menschen in einem Umfeld,<br />

das sich von <strong>Aachen</strong> aus in vier Stunden erreichen lässt.<br />

Kein Wunder, dass die Logistik in den letzten Jahren eine kräftige Aufwärtsentwicklung<br />

aufweisen kann. Nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammer <strong>Aachen</strong><br />

beschäftigt die Branche in der Region 32 765 Mitarbeiter. Davon entfallen 14 505<br />

Beschäftigte auf die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>. Für den Arbeitsmarkt ist dabei besonders<br />

wichtig, dass in der Logistik auch weniger qualifizierte Mitarbeiter einen Job finden, die<br />

sonst nur schwer zu vermitteln sind.<br />

Als wichtiger Impulsgeber für die Branche hat sich die sogenannte Kontraktlogistik<br />

entwickelt. Im Rahmen des Supply-Chain-Managements versteht man darunter eine<br />

langfristige arbeitsteilige Kooperation zwischen einem Hersteller oder Händler von<br />

Gütern und einem Logistikdienstleister. Längst geht es dabei nicht mehr allein um den<br />

Transport der Waren von A nach B. Der Logistiker übernimmt neben der Lagerung auch<br />

Konfektionierung und Distribution der Güter. Die Kontraktlogistik bietet vor allem mittelständischen<br />

Anbietern neue Chancen, da sie durch kurze Entscheidungswege, Flexi -<br />

bilität, Qualität und Pünktlichkeit gegenüber großen Transportkonzernen im Vorteil sind.<br />

In der Region haben sich in der Nähe der Autobahnen große Distributionszentren<br />

gebildet, so etwa in Aldenhoven oder Hückelhoven. Je nach Produzent stellen die<br />

Logis tiker dort automatische Ersatzteillager, Spezialabteilungen für Gefahrgut oder<br />

temperaturgeregelte Lager zur Verfügung.<br />

Das deutsch-niederländische Gewerbegebiet Avantis, das sich zeitweise recht<br />

zögerlich entwickelte, hat jetzt durch die großflächige Ansiedlung von zwei Logistikern<br />

einen entscheidenden Impuls erhalten. Beobachter rechnen damit, dass noch weitere<br />

Branchenvertreter folgen werden.<br />

Wenn der Hauptgeschäftsführer der IHK <strong>Aachen</strong>, Michael F. Bayer, sagt: „Die Logistik<br />

gehört zu den wachstumsstarken Branchen in unserer Region“, führt er vor allem die<br />

starke Verknüpfung mit den ZARA-Häfen (Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen)<br />

an. Diese Hinterlandverkehre laufen zum Teil auch über die Region <strong>Aachen</strong>. In<br />

Zukunft wird es darauf ankommen, durch zusätzliche Logistikflächen für hafenaffine<br />

Betriebe mehr regionale Wertschöpfung zu generieren.<br />

34


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Mit ihrer guten Autobahnanbindung spielt die Logistik -<br />

branche in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> eine große Rolle.<br />

35


Bestens angebunden –<br />

der Hauptbahnhof in <strong>Aachen</strong><br />

Eine Prognose der rheinischen Industrie- und Handelskammern geht von einem<br />

rasanten Anstieg des Seehafenhinterlandverkehrs aus. In den ZARA-Häfen dürfte der<br />

Güterumschlag von derzeit 763 Millionen Tonnen auf 1240 Millionen Tonnen im<br />

Jahr 2030 zunehmen. Im grenzüberschreitenden Güterverkehr Belgien/Niederlande/<br />

Deutschland soll der Prognose nach die Zahl der Güterzüge bis 2025 von derzeit 249<br />

auf 525 ansteigen. Die Anzahl der Lkws soll im gleichen Zeitraum von derzeit rund<br />

36 000 auf knapp 80 000 Einheiten wachsen. Ohne entsprechende Infrastrukturmaßnahmen<br />

ist dieses Wachstum in Zukunft nicht zu bewältigen.<br />

Zukunftsfragen der Logistik werden in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> auch wissenschaftlich<br />

behandelt. Im Cluster Logistik auf dem Campus der RWTH <strong>Aachen</strong> haben sich jetzt<br />

schon über 40 Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengefunden. Federführend<br />

ist das FIR an der RWTH – eine Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der<br />

Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. Im Cluster Logistik steht die Erforschung<br />

und Gestaltung komplexer Systeme sowie die Beschleunigung von Innovationen<br />

im Mittelpunkt. Das Spektrum der Teilnehmer aus der Wirtschaft reicht von Großunternehmen<br />

wie Bosch Rexroth AG oder Lufthansa bis zur Lebenshilfe <strong>Aachen</strong> Werkstätten<br />

& Service GmbH, einem Sozialunternehmen für Menschen mit Behinderung. Wolfgang<br />

„Tim“ Hammer, Chef des gleichnamigen <strong>Aachen</strong>er Unternehmens, begründet sein<br />

Engage ment beim Cluster Logistik: „Durch unsere Teilnahme erhalten wir Zugang zu<br />

Wissen, das wir sofort umsetzen können.“<br />

36


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1860<br />

Mitarbeiter: 40<br />

Standorte:<br />

Stolberg (Logistikzentrum<br />

und Verwaltung/Werk 1) und<br />

Eschweiler (Lager/Werk 2)<br />

www.peter-krings.de<br />

Peter Krings – Full Service von<br />

der Beratung bis zum Versand<br />

Peter Krings GmbH & Co. KG –<br />

Export- & Schwergutverpackung – Lager- & Versandlogistik<br />

Seit der Gründung vor 155 Jahren hat sich die Peter Krings GmbH &<br />

Co. KG zu einem kompetenten Partner in der Herstellung von Exportverpackungen<br />

und Durchführung von Verpackungsdienstleistungen entwickelt.<br />

Unsere Kernkompetenzen haben wir den Wünschen unserer<br />

Kunden angepasst und zu einem Full Service-Programm ausgeweitet.<br />

In unserem breit gefächerten Dienstleistungsbereich bieten wir Logis tikund<br />

Verpackungsdienstleistungen inklusive Lkw-Verladung und Con tainer -<br />

stauarbeiten, Lagerbewirtschaftung in zwei Werken auf 25 000 beheiz -<br />

barer Hallen- und 25 000 Quadratmetern Freifläche mit Kran kapazitäten<br />

von bis zu 40 Tonnen sowie diverse Packmittel und Kartonagen.<br />

Hohe Flexibilität unserer Produktionszeiten und Termintreue stehen im<br />

Einklang mit hervorragender Qualität. Unser geschultes Personal sorgt<br />

für die Sicherheit Ihrer hochwertigen Güter unter Einhaltung komplexer<br />

Versandbestimmungen.<br />

Hierfür stehen die Mitgliedschaft im HPE (Bundesverband Holzpack -<br />

mittel, Paletten, Exportverpackung e. V.) sowie in dessen Fachgruppe<br />

„HPE-Certified Custom Packaging“ mit der laufenden Nummer 63.<br />

Neben der Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008 durch den TÜV<br />

Rheinland erhielt das Unternehmen Peter Krings 2009 zusätzlich die<br />

Zertifizierungen durch den BFSV Hamburg für Schwergutverpacker und<br />

2013 zum „Reglementierten Beauftragten“ durch das Luftfahrtbundesamt<br />

(LBA).<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Export- und Schwergut -<br />

verpackung mit und<br />

ohne Korrosionsschutz<br />

– Verpacken in Kisten, auf<br />

Transportböden und -schlitten<br />

– Holz- und Stahlkonstruktionen<br />

– Luft- und Seefracht versand<br />

– schwimmende und mitge<br />

nommene Verpackungen<br />

– Gefahrgutverpackung<br />

nach ADR/IMDG<br />

– Lkw-Verladungen und<br />

Ladungssicherung<br />

– Einlagerung und<br />

Kommissionierung<br />

– Lieferung von Packhilfsmitteln<br />

– Speditionsleistungen in Zu -<br />

sammenarbeit mit Logistikern<br />

37


Ulrich Kölsch<br />

Eine Region steht unter Strom:<br />

Elektromobilität<br />

„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ Man könnte meinen, der<br />

französische Schriftsteller Victor Hugo habe diesen Satz auf die Elektromobilität<br />

gemünzt, denn nachhaltige Mobilität ist zur großen gesellschaftlichen Herausforderung<br />

unserer Zeit geworden und zu einem Kernthema der Automobilindustrie. Die Elektromobilität<br />

gilt als vielversprechender Ansatz, um strenge Emissionsauflagen bei gleichzeitig<br />

steigendem städtischem Verkehr zu erfüllen.<br />

Die Region <strong>Aachen</strong> ist mit einer Vielzahl von Akteuren bundesweit zu einem<br />

Zentrum der Elektromobilität geworden. Allein im Bereich der RWTH <strong>Aachen</strong> sind es<br />

über 30 Institute, die sich mit Komponenten, Integration, Produktion und Infrastruktur<br />

der kommenden automobilen Generation befassen. Die Geschäftsstelle Elektromobilität<br />

der RWTH bündelt und synchronisiert die einzelnen Aktivitäten. Auch an der Fachhochschule<br />

<strong>Aachen</strong> arbeiten Entwicklungsteams fachbereichsübergreifend an der großen<br />

Aufgabe.<br />

Am deutschlandweit einzigartigen Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility<br />

Components“ der RWTH sollen Studierende die Produktion von Batterien, elektrischen<br />

Antriebssträngen und die Montageprozesse von Elektrofahrzeugen erlernen. Personell<br />

und inhaltlich steht der Lehrstuhl in Verbindung mit dem Zentrum für Elektromobil-<br />

Produktion (ZEP) auf dem Campus der Hochschule. „Aufgrund dieser Konstellation ist es<br />

uns möglich, eine praxisnahe Ausbildung zum neuesten Stand der Produktionstechnik<br />

zu gewährleisten“, sagt Lehrstuhlinhaber Professor Achim Kampker.<br />

Im Endausbau besteht das ZEP aus einer sogenannten Anlauffabrik, einem Elektromobilitätslabor<br />

(E-Lab) und einer Demonstrationsfabrik. Das ZEP soll sich zwischen<br />

Forschung und Produktion positionieren und zum Wissenstransfer aus der Hochschule<br />

beitragen. In dem neuen Zentrum können Unternehmen ihre Prototypen entwickeln<br />

und testen.<br />

Zum unbestrittenen Leuchtturmprojekt für die Elektromobilität in der Region <strong>Aachen</strong><br />

hat sich der StreetScooter entwickelt. Bereits 2010 fanden sich Professoren der RWTH,<br />

vorwiegend aus dem Umfeld des WZL (Werkzeugmaschinenlabor), zusammen, um eine<br />

Vision zu realisieren: der Elektroantrieb als Weg in die Zukunft zu einem bezahlbaren<br />

Preis. Inzwischen entwickelt und produziert die StreetScooter GmbH am Standort<br />

<strong>Aachen</strong> Elektrofahrzeuge für Kurzstreckeneinsatz im urbanen Umfeld. Das Modellspektrum<br />

reicht vom E-Bike über Kleinwagen bis zu Transportern. Rund 80 mittelständische<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben sich in dem StreetScooter-Konsor -<br />

tium zusammen gefunden, um die neue Fahrzeuggeneration auf die Räder zu stellen.<br />

38


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

„Hier entsteht die Autoindustrie der Zukunft“, freute sich RWTH-Prorektor Professor<br />

Malte Brettel, als die NRW-Landesregierung 2014 die StreetScooter GmbH mit der<br />

Auszeichnung „Ort des Fortschritts“ bedachte.<br />

Kommunale Einrichtungen, Logistikdienstleister und andere Unternehmen setzen<br />

auf die StreetScooter-Modelle im Rahmen ihrer Flottenlösungen im Bereich der E-Mobilität.<br />

So wurden für die Deutsche Post AG auf die besonderen Bedürfnisse des Unter -<br />

nehmens ausgelegte Elektrofahrzeuge entwickelt und gebaut, die inzwischen im Raum<br />

Bonn im Einsatz sind.<br />

Die StreetScooter GmbH hat nicht nur der Elektromobilität in der Region einen kräftigen<br />

Impuls gegeben, sondern auch dem aufgegebenen Standort des Eisenbahnherstellers<br />

Bombardier in <strong>Aachen</strong>. In die alten Werkshallen zog mit der StreetScooter-Fertigung<br />

bei der Talbot Services GmbH wieder neues Leben ein. „Wenn man bedenkt, dass wir<br />

Ende 2012 mit der Belegschaft um den Erhalt des Talbot-Standorts gekämpft haben und<br />

nun in der gleichen Werkshalle hoch innovative Fahrzeuge entgegennehmen dürfen,<br />

dann ist das ein bewegender Moment“, sagte Städteregionsrat Helmut Etschenberg<br />

2014, als die ersten Elektrofahrzeuge ausgeliefert wurden, die künftig für die Städte -<br />

Region fahren. Mit ihrer Bestellung von 100 Fahrzeugen wollten die <strong>StädteRegion</strong><br />

<strong>Aachen</strong>, die Sparkasse und die Stadt <strong>Aachen</strong> damit zugleich ein Signal setzen. Zwar<br />

sind die Stückzahlen der neuen <strong>Aachen</strong>er Autofabrik noch bescheiden, aber schon bald<br />

könnte die Produktion auf mehrere Tausend Einheiten ansteigen.<br />

Der StreetScooter – eine Entwicklung<br />

aus der <strong>StädteRegion</strong> –<br />

ist bereits vielfältig im Einsatz.<br />

39


Im deutsch-niederländischen<br />

Gewerbegebiet AVANTIS<br />

entsteht ein Testzentrum für<br />

Elektrofahrzeuge.<br />

Auch die Deutsche Post zieht mit. Der weltgrößte Logistikdienstleister errichtet im<br />

deutsch-niederländischen Gewerbegebiet zwischen <strong>Aachen</strong> und Heerlen auf einer<br />

Fläche von 20 000 Quadratmetern ein Testzentrum für Elektrofahrzeuge. Aber nicht nur<br />

die StreetScooter-Modelle sollen dort getestet werden, sondern auch „weitere innova -<br />

tive Zustellkonzepte“.<br />

Mit der unerwarteten Entscheidung der Deutschen Post vom Dezember 2014, die<br />

StreetScooter GmbH als hundertprozentige Tochter zu erwerben, dürfte der Ausbau der<br />

Elektromobilität in der Region <strong>Aachen</strong> jetzt endgültig gesichert sein. Der Post-Vorstand<br />

hatte zuvor angekündigt, der Konzern werde seine gesamte Zustellung „unter Strom<br />

setzen“. Weiter hieß es, die Post wolle dabei auch insgesamt 20 000 StreetScooter einplanen.<br />

Zunächst soll die Produktion auf 5000 Einheiten pro Jahr hochgefahren werden.<br />

Anschaulicher könnte der Strukturwandel in der Region <strong>Aachen</strong> wohl kaum sichtbar<br />

werden: Dort wo bis 1992 noch bis zu 4000 Bergleute einfuhren, um jährlich 1,2 Mil -<br />

lionen Tonnen Steinkohle zu fördern, entstand auf dem Gelände der ehemaligen Zeche<br />

Emil Mayrisch am Fuß einer riesigen Abraumhalde in zwei Bauabschnitten das<br />

Aldenhoven Testing Center. Das ATC ist eine Tochter der RWTH <strong>Aachen</strong> und des Kreises<br />

Düren. Seitens der RWTH sind die Institute für Kraftfahrzeuge (ika), für Verbrennungs-<br />

40


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Imperia Gesellschaft für angewandte Fahrzeugentwicklung mbH<br />

Imperia ist ein Hightechunternehmen, das im Automobilbereich um -<br />

fassende Ingenieurdienstleistungen für die Karosserieentwicklung an -<br />

bietet – das Spektrum reicht vom Einzelbauteil über die gesamte Fahrzeugkarosserie<br />

bis hin zu neuartigen automobilen Leichtbaulösungen –<br />

von der Großserie bis zum visionären Fahrzeugprojekt. Kurz gesagt:<br />

von der klassischen Ingenieurdienstleistung bis hin zu Forschung und<br />

Entwicklung in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen.<br />

Namhafte Automobilhersteller und Zulieferer aus der nationalen und<br />

internationalen Fahrzeugindustrie vertrauen auf die fach liche Kom pe -<br />

tenz von Imperia. Unser Team, das aus erfahrenen und hoch qua li fi zier -<br />

ten Ingenieuren besteht, findet für jede Aufgabe eine maß ge schnei -<br />

derte und wirtschaftliche Lösung, sei es mit unseren haus eigenen<br />

Technologien, sei es mit exklusiv für unsere Kunden entwickelten<br />

Lösungen. Unser oberstes Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Kunden<br />

die Zukunft des Automobilbaus aktiv mitzugestalten.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1998<br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

www.imperia.info<br />

Mit dem UrbE® (urban-electricvehicle)<br />

– vom Golf „Green“ auf<br />

die Straße<br />

Leistungsspektrum: Ingenieurdienstleistungen<br />

für Karosserieentwicklung<br />

im Automobilbereich,<br />

Projektmanagement, Konstruk -<br />

tion, Berechnung/Simulation,<br />

Benchmark, Versuch, Methoden/<br />

Werkstoffe, Consulting<br />

kraftmaschinen (VKA) und für Regelungstechnik (IRT) beteiligt. Das ATC verfügt neben<br />

der Fahrdynamikfläche über einen Ovalkurs, eine Brems- und Schlechtwegstrecke,<br />

einen Handlingkurs und einen Steigungshügel. Das Besondere an dem Testzentrum: Es<br />

ist offen für kleine und mittlere Unternehmen, die Forschungen auf dem Gebiet der<br />

Mobilität durchführen wollen. Möglich sind auch Versuche hinsichtlich des künftigen<br />

europäischen Galileo-Satellitensystems. Sechs Sendestationen simulieren die Galileo-<br />

Signale, die die Testfahrzeuge empfangen können.<br />

Auch ohne die Elektromobilität ist die Region <strong>Aachen</strong> im Bereich der Automobiltechnik<br />

in Nordrhein-Westfalen führend. Rund 200 Unternehmen mit insgesamt 15 000<br />

Mitarbeitern befassen sich damit. Konzentriert ist der automotive Sachverstand der<br />

Region in dem 2001 gegründeten Netzwerk CAR. Das steht für Competence Center<br />

Automotive Region <strong>Aachen</strong> und zählt inzwischen rund 60 Mitglieder. Das Spektrum<br />

reicht vom renommierten Institut für Kraftfahrzeuge (ika) bis zum Reifenhersteller<br />

Continental. CAR will den Mitgliedern eine Informationsplattform bieten, um gemein -<br />

same Synergie- und Kooperationspotenziale zu erschließen. Den Anspruch des Netzwerks<br />

formuliert der CAR-Vorsitzende und ika-Chef Professor Lutz Eckstein: „Wir können<br />

alles produzieren rund ums Auto – und vor allem im Auto, was fast noch wichtiger ist.“<br />

41


Helga Hermanns<br />

Erfolgreiche Ernährungsindustrie –<br />

Printen und andere Verführungen<br />

1688 erhält der Bäckermeister Henry Lambertz die Erlaubnis, am <strong>Aachen</strong>er Markt ein<br />

Backhaus zu eröffnen. In seiner Backstube mischt er aus Anis, Zimt, Honig, Mehl, Kandis<br />

und Puderzucker einen Lebkuchenteig. Er wird ausgerollt und dann in eine Form<br />

gepresst. „Prenten“ sagte man dazu im Altdeutschen. Vermutlich entstand so der Name<br />

Printe und damit ein Wahrzeichen der Stadt <strong>Aachen</strong>.<br />

Über der Eingangstüre des Gründer-Geschäfts von Henry Lambertz schwebte damals<br />

eine Sonne. Sie ist bis heute das Markenzeichen der <strong>Aachen</strong>er Printen- und Schoko -<br />

ladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG. Die Assoziation mit dem französischen<br />

Sonnenkönig war durchaus gewollt. Denn Henry Lambertz war Hoflieferant für den<br />

preußischen König. Und die Printen waren auch an den Höfen im benachbarten Belgien<br />

und in den Niederlanden sehr gefragt. Auch wenn die Printe seit rund 30 Jahren in<br />

Supermarktregalen steht: Ihr haftet immer noch etwas Elitäres an. Nicht zuletzt weil<br />

Printen als offizielle Geschenke der deutschen Regierung bei Staatsbesuchen überreicht<br />

werden und so weltweit Werbung machen für die Stadt <strong>Aachen</strong> und ihre alte Hand -<br />

werks tradition. Der Gewürzkuchen aus <strong>Aachen</strong> wurde inzwischen sogar durch eine<br />

europaweite Herkunftsangabe geschützt. Das Unternehmen Lambertz ist ein erfolg -<br />

reicher Gebäckhersteller, dessen Umsätze seit Jahren kontinuierlich steigen – 2013/14<br />

auf 585 Mio. Euro. Neben den Saisonprodukten wie Printen und Spekulatius wird auch<br />

Ganzjahresgebäck produziert.<br />

Natürlich ist Lambertz nicht die einzige <strong>Aachen</strong>er Printenmarke. Sie ist aber mit<br />

Abstand die älteste. Ein ebenfalls sehr bekannter Name in <strong>Aachen</strong> ist die Printenbäckerei<br />

Nobis, gegründet 1858. Sie erhielt 2014 die Auszeichnung „Meister.Werk.NRW“ für die<br />

Entwicklung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Mehrwerten in der Region.<br />

Unter anderem ist Nobis Mitglied der Regionalmarke Eifel, um damit regionale Pro -<br />

dukte zu fördern und einen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz zu<br />

leisten, indem unnötige „food miles“ verhindert werden. 1872 eröffnete Bäckermeister<br />

Wilhelm Kinkartz eine Bäckerei an der Hotmannspief – einem bekannten <strong>Aachen</strong>er<br />

Denkmal in der Innenstadt. Das Unternehmen gehört seit 1999 zur Lambertz-Gruppe,<br />

der Markenname Kinkartz blieb jedoch erhalten. Kurz vor der Jahrtausendwende entstand<br />

1896 die Printenbäckerei Drouven, bis heute ein Familienbetrieb. Das Stammhaus<br />

am Büchel nahe dem <strong>Aachen</strong>er Rathaus ist heute noch in Betrieb. 1912 folgte schließlich<br />

die Printenbäckerei Klein. Sie ist eine beliebte Anlaufstelle für Besuchergruppen aus<br />

42


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Deutschland, Belgien und den Niederlanden, die sich in der Backstube die Printen -<br />

herstellung ansehen können. Im kleinen Museum erhalten sie einen Überblick über die<br />

Geschichte der <strong>Aachen</strong>er Printe.<br />

Doch <strong>Aachen</strong> hat als Standort der Ernährungsindustrie noch viel mehr zu bieten. Nur<br />

einen Steinwurf entfernt von der Schokoladenfabrik Lambertz produziert die Firma Lindt<br />

& Sprüngli feinste Pralinen und Schokolade. Die Ursprünge gehen zurück bis ins Jahr<br />

1857. Damals begann Leonhard Monheim am <strong>Aachen</strong>er Hühnermarkt mit der Herstellung<br />

von Schokolade. 1903 wurde dann die Fabrik an der Süsterfeldstraße eröffnet.<br />

1935 schloss das Schweizer Unternehmen Lindt & Sprüngli Zürich einen Lizenzvertrag<br />

mit der Leonhard Monheim AG. 1988 übernahm Lindt & Spürngli dann die gesamte<br />

Produktion in <strong>Aachen</strong>. Hier werden in erster Linie Hohlkörper produziert, etwa der Gold -<br />

hase und der Weihnachtsmann. Die Produkte werden von <strong>Aachen</strong> aus an Kunden in<br />

aller Welt geliefert. In Deutschland konnte die Lindt & Sprüngli GmbH im Jahr 2013<br />

ihren Umsatz nach eigenen Angaben um 7,5 Prozent auf rund 407 Mio. Euro steigern.<br />

Leckereien aus der Städte -<br />

Region <strong>Aachen</strong> sind weltweit<br />

bekannt.<br />

43


44<br />

Printen, Gebäck, Schokolade – <strong>Aachen</strong> ist bekannt für Süßes. Das gilt auch für die<br />

Produkte der Firma Zentis. Sie gehört zu Europas führenden Unternehmen bei der<br />

Fruchtverarbeitung. Das Original <strong>Aachen</strong>er Pflümli, Nusspli oder eine der leckeren<br />

Konfitüren sind heute auf vielen deutschen Frühstückstischen zu finden und auch im<br />

Ausland sehr beliebt. Dabei machten die Fruchtaufstriche im Jahr 2013 nur 14 Prozent<br />

des Gesamtumsatzes von fast 750 Mio. Euro aus. Der weitaus größte Anteil, nämlich<br />

70 Prozent, fiel auf die Milchindustrie. Denn Zentis beliefert große Molkereien unter<br />

anderem mit Fruchtzubereitungen für Joghurts. Am Standort <strong>Aachen</strong> beschäftigt Zentis<br />

1300 Mitarbeiter. Damit ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber in der<br />

<strong>StädteRegion</strong>.<br />

Der Grundstein für das Traditionsunternehmen Zentis liegt nur einige Gehminuten<br />

vom <strong>Aachen</strong>er Dom entfernt. Am Adalbertsteinweg eröffnete Franz Zentis 1893 seinen<br />

Kolonialwaren- und Lebensmittelladen. Dort verkaufte er seine erste Konfitüre<br />

„FAMOS“.<br />

Wer morgens sehr früh in der Region unterwegs ist, begegnet auf vielen Straßen<br />

den weiß-roten Lieferwagen von Kronenbrot. Das Familienunternehmen ist ein bekannter<br />

Markenhersteller, bekannt für seine ofenfrischen und mehrfach ausgezeichneten<br />

Brote und Backwaren, die in Nordrhein-Westfalen und den Nachbarländern ausgeliefert<br />

werden. Mit Bäckereien in Köln, Witten und dem Stammsitz Würselen bei <strong>Aachen</strong><br />

werden täglich 3000 Handelspartner bedient. Damit ist das Familienunternehmen nach<br />

eigener Aussage Marktführer für Brot und Backwaren in Nordrhein-Westfalen.<br />

Lothar Mainz ist persönlich haftender Gesellschafter und der Ur-Urenkel von Firmengründer<br />

Franz Mainz. Sein Bruder Wolfgang ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er<br />

empfängt seine Besucher in einem Besprechungsraum, der an alte Zeiten erinnert. An<br />

einer Wand hängt die massive gußeiserne Türe eines alten Backofens, außerdem<br />

stehen dort zwei ausladende Teigtröge. Auf dem Holzdeckel wurde im 19. Jahrhundert<br />

der Teig geknetet und dann zum Ruhen in die Truhe gelegt, erklärt Wolfgang Mainz.<br />

Sein Vorfahre eröffnete 1865 eine Landbäckerei in einem kleinen Dorf bei Würselen.<br />

Noch heute legt Kronenbrot größten Wert auf gute Qualität.<br />

Die Sorgfalt, mit der Kronenbrot die eigene Qualität hochhält, wird seit vielen Jahren<br />

belohnt. Heute ist Kronenbrot nach eigener Aussage bei dem europaweit führenden<br />

DLG-Qualitätswettbewerb die erfolgreichste nordrhein-westfälische Bäckerei. Aus<br />

diesem Grund zeichnete das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz Kronenbrot mit dem Bundesehrenpreis in Gold aus. Übrigens bereits<br />

zum 29. Mal – das ist Rekord.<br />

Mit rund 5000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von etwa 1,4 Mrd. Euro<br />

gehört die Nahrungsmittelindustrie in der <strong>Aachen</strong>er Region zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen.<br />

Getragen wird sie aber nicht nur von den großen Namen. Es gibt auch<br />

viele Zulieferbetriebe wie beispielsweise die Anneliese Backtechnik GmbH aus Esch -<br />

weiler, die vom Backblech bis zum kompletten Beschickungssystem maßgeschneiderte


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbH<br />

Lindt & Sprüngli ist weltweit führend im Bereich der Premiumschokolade<br />

und schaut auf eine Tradition von 170 Jahren zurück. Die<br />

Geschichte begann in einer kleinen Konditorei in der Altstadt von<br />

Zürich im Jahr 1845. Seit Jahrzehnten prägen die Chocoladefabriken<br />

Lindt & Sprüngli maßgeblich den Wirtschaftsstandort <strong>Aachen</strong>.<br />

Bis heute sind die zartschmelzenden LINDOR-Kugeln mit Abstand das<br />

erfolgreichste LINDT-Produkt. Als ein weiterer Klassiker erfreut sich<br />

seit über 60 Jahren der GOLDHASE wachsender Beliebtheit. 2014<br />

ist er allein in Deutschland 40 Millionen mal über die Ladentische<br />

ge hoppelt.<br />

Neben diesen beiden Klassikern zählen die EXCELLENCE Tafeln, „Hochfeine<br />

Pralinés“ aber auch die neue Marke HELLO zu den gefragtesten<br />

LINDT-Kollektionen.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

in Deutschland 1986<br />

Mitarbeiter:<br />

rund 12 000 weltweit,<br />

durchschnittlich 2250 in <strong>Aachen</strong><br />

Umsatz: 428,1 Mio. Euro<br />

(2014 in Deutschland)<br />

www.lindt.de<br />

Standorte:<br />

Hauptsitz: Kilchberg/Schweiz,<br />

in Deutschland: <strong>Aachen</strong>,<br />

12 Produktionsstandorte weltweit<br />

Produktspektrum:<br />

Premiumschokolade: Tafeln,<br />

Pralinés, Hohlfiguren, Geschenk -<br />

artikel<br />

Lösungen bietet. Weitere Zulieferer sind beispielsweise die <strong>Aachen</strong>er Misch- und<br />

Knetmaschinenfabrik sowie die SIG Combibloc Zerspanungstechnik, die Bauteile für<br />

Verpackungsmaschinen liefert.<br />

Kleine Handwerksbetriebe ergänzen das Bild der <strong>Aachen</strong>er Ernährungsindustrie. Ob<br />

Anisbonbons, Lutscher in Herzform oder der preisgekrönte „Eifel-Brocken“ – die handgemachten<br />

Köstlichkeiten von Bonbonmacher Hartmut Gerhards sind jedem in der<br />

<strong>StädteRegion</strong> ein Begriff. Markenzeichen des Handwerkers sind seine Baskenmütze und<br />

sein beeindruckendes Fachwissen, mit dem er bei seinen Vorführungen auf Märkten<br />

oder in seiner Werkstatt in Simmerath jeden Besucher überrascht.<br />

Ein Kapitel über die <strong>Aachen</strong>er Ernährungsindustrie wäre nicht vollständig, wenn<br />

man sie nicht erwähnen würde: die historische Senfmühle Monschau. Tatsächlich<br />

werden selbst hier süße Spezialitäten produziert – etwa ein Senf mit Honig und Mohn.<br />

Aber natürlich gibt es auch die herzhaften Sorten, allen voran das Original aus<br />

Monschau, den Bier-Senf. Die Monschauer Senfmühle ist ein technisches Denkmal, das<br />

1882 erbaut wurde und sich seither in Familienbesitz befindet. Einzel- und Gruppenführungen<br />

sind nach Voranmeldung möglich und auf jeden Fall ein Muss für jeden<br />

Touristen, der in die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> kommt.<br />

45


Helga Hermanns<br />

Zukunftsweisende Energiekonzepte<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> ist eine der bedeutendsten<br />

und ältesten Energieregionen in Deutschland. Schon Kelten<br />

und Römer verwendeten Kohle. Belegt ist der Abbau<br />

von Steinkohle allerdings erst ab dem Mittelalter. In Stolberg<br />

wurden mehrere Jahrhunderte Eisenerz, Blei und<br />

verschiedene Erzmineralien gewonnen und verarbeitet.<br />

Konven tionelle Energie wird heute im Braunkohlekraftwerk<br />

Eschweiler-Weisweiler produziert. Außerdem zählt<br />

die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> zu den Vorreitern auf dem<br />

Gebiet erneuer barer Energien. Das hat auch damit zu<br />

tun, dass hier viele Industrieunternehmen mit energie -<br />

intensiver Produktion angesiedelt sind. Ein Beispiel dafür<br />

ist die BERZELIUS Stolberg GmbH. Pro Jahr liefert der<br />

Betrieb etwa 155 000 Tonnen Blei, das beispiels weise in Autobatterien zum Einsatz<br />

kommt, außerdem Schwefelsäure für die che mische Industrie, Schlacke für Deponieund<br />

Straßenbau sowie Gold für die Schmuckproduktion und Silber, etwa für die Her -<br />

stellung von Mobiltelefonen.<br />

Um die Energiekosten nachhaltig zu senken, wurde 1990 das QSL-Verfahren<br />

(benannt nach den Erfindern Queneau, Schumann und Lurgi) erstmals auf der Welt in<br />

Stolberg eingesetzt. Mit dieser innovativen Technologie wird im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Anlagen sowohl Sauerstoff anstelle von Luft als auch der in den Konzentraten<br />

vorhandene Sulfidschwefel als Hauptenergieträger genutzt. Das ermöglicht den<br />

weitgehenden Verzicht auf fossile Brennstoffe. Die frei werdende Energie kann also<br />

direkt wieder zur Stromerzeugung genutzt werden. „So konnten wir die Emissionen und<br />

den Energieverbrauch nachhaltig senken und somit auch die öffentliche Wahrnehmung<br />

des Industriestandortes Stolberg verbessern“, erklärte BERZELIUS-Geschäftsführer<br />

Dr. Urban Meurer bei einem Unternehmerforum der IHK <strong>Aachen</strong>.<br />

Es gibt viele solcher Beispiele. Und das hat auch mit dem Forschungsstandort<br />

<strong>Aachen</strong> zu tun. Denn hier tüfteln Unternehmen und Wissenschaftler gemeinsam an<br />

neuen Energiekonzepten. Um die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln, wurde ein<br />

deutschlandweit einzigartiges Kooperationsmodell der RWTH <strong>Aachen</strong> und des<br />

Forschungszentrums Jülich gegründet. Die Jülich <strong>Aachen</strong> Research Alliance, kurz JARA,<br />

46


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

soll universitäre und außeruniversitäre Forschung und Lehre zusammenführen, um<br />

kom plexen Fragestellungen mit vereinter Forschungskompetenz und -kapazität zu<br />

begegnen. Die RWTH <strong>Aachen</strong> und das Forschungszentrum Jülich verknüpfen in JARA<br />

gezielt Forschungsfelder, auf denen sich ihre jeweiligen spezifischen Stärken wirkungsvoll<br />

ergänzen.<br />

Ein Forschungsbeispiel von vielen: Industrieparks. Hier müssen Strom, Wärme, Kälte<br />

oder Druckluft für eine Vielzahl von Kunden zuverlässig, kostengünstig und zunehmend<br />

klimafreundlich bereitgestellt werden. Die Planung solcher Energiesysteme ist eine<br />

komplexe Aufgabe.<br />

In weiteren Forschungsprojekten der rund 50 JARA-Mitglieder geht es unter<br />

anderem um Energiewandlung, Speicherung regenerativer Energien und Mobilität.<br />

Außerdem werden Werkstoffe weiterentwickelt, beispielsweise keramische Membrane<br />

für die Abscheidung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken.<br />

Wie wichtig der Forschungsstandort <strong>Aachen</strong> für die Industrie ist, wird unter<br />

anderem am Beispiel des Energiekonzerns E.ON deutlich. Das Unternehmen unterhält<br />

fünf Lehrstühle an der RWTH <strong>Aachen</strong> und hat dafür über einen Zeitraum von zehn<br />

Jahren 40 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Erforscht werden Energiesparmaßnahmen,<br />

Effizienz verbesserungen in bestehenden Systemen oder eine zunehmend umweltfreundliche<br />

Energieversorgung, beispielsweise durch die vermehrte Nutzung erneuer-<br />

Die umweltfreundliche Energie -<br />

versorgung nimmt durch vermehrte<br />

Nutzung von erneuer -<br />

baren Energien in der Städte -<br />

Region stetig zu.<br />

47


arer Energiequellen. Dabei wird im E.ON Energy Research Centre (ERC) auf praxisnahe<br />

Forschung Wert gelegt. Die wird aktuell auf dem Gelände der RWTH sichtbar in Form<br />

eines weltweit einzigartigen Batteriegroßspeichers. Die Besonderheit von „M5BAT“ ist<br />

der modulare Aufbau, bei dem unterschiedliche Batterietechnologien optimal miteinander<br />

verknüpft werden. Lithium-Ionen-Batterien werden beispielsweise als kurzfristige<br />

Leistungsspeicher eingesetzt, Hochtemperatur-Batterien eignen sich für die Energie -<br />

bereitstellung über mehrere Stunden, und Bleibatterien kommen sowohl bei kurzen als<br />

auch bei mittleren Entladezeiten zum Einsatz. Das Projekt soll sich nach Auskunft des<br />

ERC im ersten Schritt auf folgende Einsatzzwecke konzentrieren: die Integration<br />

erneuer barer Energien, die Erprobung einer dezentralen Bereitstellung von Regel -<br />

leistung für einen stabilen Netzbetrieb sowie den Stromhandel und die damit ver -<br />

bundene Nutzung von Strompreisdifferenzen.<br />

Auch die Fachhochschule <strong>Aachen</strong> ist im Bereich der Energieforschung aktiv. Das<br />

FH-Institut NOWUM-Energy bietet Unternehmen mit jährlichen Energiekosten über<br />

150 000 Euro die Teilnahme an einem EnergieEffizienz-Netzwerk an. Zielgruppe ist das<br />

produzierende Gewerbe sämtlicher Branchen, über Krankenhäuser bis hin zu Büro -<br />

komplexen.<br />

Zu den Teilnehmern am EnergieEffizienz-Netzwerk Rheinland gehören unter anderem<br />

das Pharmaunternehmen Grünenthal GmbH, Saint Gobain Sekurit Deutschland<br />

GmbH & Co. KG, FEV Motorentechnik GmbH und der Süßwarenhersteller Zentis. Zu den<br />

Vorteilen eines EnergieEffizienz-Netzwerks erklärt die Fachhochschule, es biete neben<br />

der Energieeinsatz-Analyse einen dauerhaften, moderierten Erfahrungsaustausch mit<br />

anderen Unternehmen auf Mitarbeiterebene. „Da die Netzwerkteilnehmer aus anderen<br />

Branchen kommen, können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen über technische<br />

Lösungen diskutieren, ohne Gefahr zu laufen, Wissen an die Konkurrenz aus der eigenen<br />

Branche zu liefern“, sagt die Leiterin des Instituts NOWUM-Energy, Professor Dr.-Ing.<br />

Isabel Kuperjans. Die Unternehmen würden jeweils eigene Energieeinsparziele fest -<br />

legen, aus denen ein Netzwerk-Einsparziel berechnet werde. Jährlich wird die Ziel -<br />

erreichung überprüft. Erfahrungen aus anderen Netzwerken zeigen, dass die angestrebten<br />

Ziele in der Regel noch übertroffen werden.<br />

Mit einem integrierten Klimaschutzkonzept will auch die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

selbst einen Beitrag leisten. Das geschieht mehrgleisig. Die <strong>StädteRegion</strong> gehörte zu<br />

den ersten Kommunen in Deutschland, die das Projekt Ökoprofit für Unternehmen organisierte.<br />

Mit diesem Beratungsprogramm werden große und kleine Firmen aus der<br />

Region im betrieblichen Klima- und Umweltschutz unterstützt. Großen Wert legt die<br />

<strong>StädteRegion</strong> auch auf die frühe Sensibilisierung von Kindern. Bei dem Projekt „Aktiv<br />

fürs Klima“ werden in Kitas und Schulen Energiesparmodelle eingeführt und Workshops<br />

veranstaltet. Schulen und Kitas können Klimakisten bei der <strong>StädteRegion</strong> ausleihen. Mit<br />

einfachen Mitteln erfahren die Kinder, warum Kohlendioxid schädlich ist fürs Klima und<br />

wie man CO 2 einsparen kann. Vielleicht können ja so Nachwuchswissenschaftler<br />

gewonnen werden, die eines Tages an einer <strong>Aachen</strong>er Hochschule Lösungen für den<br />

Klimaschutz erforschen.<br />

48


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1898<br />

Mitarbeiter: rund 14 000<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Stromerzeugung<br />

– Gewinnung fossiler<br />

Energierohstoffe<br />

– Bereitstellung von<br />

Prozess- und Fernwärme<br />

– Kohleveredlung<br />

– Gewinnung mineralischer<br />

Rohstoffe<br />

– Consulting<br />

– Partner der Entwicklungs -<br />

gesellschaft indeland mbH<br />

Unternehmenssitz:<br />

Essen und Köln<br />

www.rwepower.com<br />

RWE Power AG<br />

Tagebaue und Kraftwerke, Veredlungs- und Instandhaltungsbetriebe,<br />

Forschungsanlagen, Verwaltungen und Ausbildungszentren: Das sind<br />

die Arbeitsplätze der über 14 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von<br />

RWE Power. Das Unternehmen ist Leistungsträger und Kompetenz -<br />

zentrum für die Stromerzeugung des RWE Konzerns in Deutschland und<br />

hat seinen Sitz in Essen und Köln.<br />

Mit einer Kraftwerksleistung von gut 16 000 Megawatt trägt RWE<br />

Power zu dem breiten Energiemix von RWE bei, der sich aus Braun -<br />

kohle, Steinkohle, Kernkraft, Gas und erneuerbaren Energien zusammensetzt.<br />

Die Kraftwerke sichern ein Drittel der deutschen Versorgung.<br />

RWE Power engagiert sich dafür, dass der Strom künftig noch klima -<br />

freundlicher erzeugt wird, dass er weiter sicher aus der Steckdose<br />

kommt und dass er erschwinglich bleibt. Das Unternehmen ist stolz<br />

darauf, an dieser wichtigen Zukunftsaufgabe mitzuarbeiten.<br />

Genauso stark fühlt sich RWE Power den Menschen in den Regionen, in<br />

denen sie tätig ist, verpflichtet. Deshalb pflegt das Unternehmen über<br />

die Standorte Kraftwerk Weisweiler und Tagebau Inden gute Nachbarschaft.<br />

Mit der gezielten, möglichst standortnahen Ver gabe von Auf -<br />

trägen im Wert von über 90 Mio. Euro im <strong>Aachen</strong>er Raum und dem<br />

stän digen Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen nimmt RWE<br />

Power ihre Mitverantwortung für die Regionen partnerschaftlich wahr.<br />

49


Das Kundencenter in Herzogenrath<br />

Betriebsstelle Kohlscheid<br />

Auf einen Blick<br />

Gründung: 2004<br />

Vorläufergesellschaften:<br />

1899: <strong>Aachen</strong>er Straßenbahn und<br />

Energieversorgungs-AG (ASEAG)<br />

1909: Wasserwerk des Kreises<br />

<strong>Aachen</strong> GmbH (WDKA)<br />

Leistungsspektrum:<br />

Strom, Erdgas, Fernwärme,<br />

Trinkwasser, Glasfasernetzbau,<br />

Contracting<br />

Die Gesellschafter:<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>: 55,81 %<br />

Stadt Herzogenrath: 27,90 %<br />

Stadt Würselen: 11,89 %<br />

Stadt Alsdorf: 2,62 %<br />

Städtisches Wasserwerk<br />

Eschweiler GmbH: 1,52 %<br />

Stadt Baesweiler: 0,25 %<br />

Übrige: 0,01 %<br />

www.enwor-vorort.de<br />

50


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Dreilägerbachtalsperre in Roetgen<br />

Blockheizkraftwerk Kohlscheid<br />

enwor – energie & wasser vor ort GmbH<br />

Mit Gründung der enwor haben die kommunalen Gesellschafter nicht<br />

nur wirtschaftliche und technische Vorteile für das neue Unternehmen<br />

selbst erzielt, sondern auch die bestehende Versorgungsstruktur für<br />

Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser auf einem technisch hohen<br />

Niveau für die Region weiter ausgebaut.<br />

Diese Ziele wurden in den letzten zehn Jahren durch die Entwicklung<br />

und Umsetzung zahlreicher technischer und kaufmännischer Projekte<br />

ständig verfolgt und erreicht – ein fortwährender Prozess, auch in<br />

Zukunft.<br />

enwor steht für eine umfassende, sichere, umweltgerechte und preiswerte<br />

Versorgung der Bürger und der Wirtschaft in der <strong>StädteRegion</strong><br />

<strong>Aachen</strong>. Neben Trinkwasser, Strom, Erdgas und Fernwärme runden<br />

Glasfasernetzbau und verschiedene Dienstleistungen wie Contracting<br />

und das Energiedach das Angebot des modernen Mehrspartenunternehmens<br />

enwor ab.<br />

51


Ulrich Kölsch<br />

Lange Tradition und stark im Export –<br />

der Maschinenbau in der Region<br />

In der öffentlichen Wahrnehmung spielen junge Hightechunternehmen oder neu -<br />

gegründete einfallsreiche Dienstleister aus dem IT-Bereich häufig eine große Rolle. Da -<br />

rüber wird vergessen, dass das wirtschaftliche Geschehen in der Breite noch immer von<br />

traditionellen Branchen bestimmt wird. Das gilt besonders für den Maschinenbau, der<br />

auch in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> innerhalb des produzierenden Gewerbes mit einem<br />

Umsatz von 2256 Mio. Euro (2013) an der Spitze liegt, gefolgt von den Bereichen<br />

Ernährung mit 2241 Mio. Euro und Papier mit 2060 Mio. Euro. Mehr als 13 Prozent der<br />

Umsätze des Produzierenden Gewerbes entfielen auf den Maschinenbau.<br />

Mit 10 502 Beschäftigten liegt der Maschinenbau, der seit Beginn des 19. Jahr -<br />

hunderts auf eine lange Tradition zurückblicken kann, auch an der Spitze der fünf<br />

stärksten Indus triebranchen. Er verfügt über ein breit gefächertes Angebotssortiment,<br />

das über Komponenten für die Offshore-Förderung und über Maschinen und Zubehör<br />

für die Textilindustrie sowie über Präzisionsteile für die Autobranche, Spezialschneidemaschinen<br />

bis zu Spezialöfen für Gießereien reicht.<br />

Mit einem Ausfuhranteil von über 77 Prozent ist der Maschinenbau traditionell<br />

regionaler Exportmeister. Selbst auf Landesebene können die Betriebe der Region sich<br />

sehen lassen. Nordrhein-Westfalen weist für den Maschinenbau „nur“ einen Auslandsanteil<br />

von gut 60 Prozent aus. Damit behauptet sich diese Branche sowohl auf<br />

regionaler wie auf Landesebene als Aushängeschild der deutschen Exportwirtschaft.<br />

Auch der Anteil am gesamten Außenhandel Nordrhein-Westfalens ist im Maschinenbau<br />

mit einem Fünftel im Vergleich zu den anderen Branchen am höchsten. Er lag 2013 in<br />

der Summe bei etwa 28 Mrd. Euro.<br />

Nicht nur durch den aktiven Technologietransfer können die Maschinenbaubetriebe<br />

der Region die Nähe zu den Hochschulen und den jeweiligen Instituten nutzen. Bei der<br />

Suche nach Fachkräften profitieren sie ebenfalls vom wissenschaftlichen und tech -<br />

nischen Niveau der entsprechenden Studienabsolventen. Stark in den Grundlagen und<br />

Methoden und vielfältig in den Anwendungen – das ist ein Charakteristikum des<br />

<strong>Aachen</strong>er Studiengangs. Durch diese starke Verbindung von Forschung und Lehre erhalten<br />

die Studierenden praxisnahe Einblicke in alle Anwendungsgebiete des Maschinenbaus.<br />

Studierende mit einem solchen Bildungsprofil sind besonders attraktiv für spätere<br />

Arbeitgeber. Das bestätigt eine Umfrage der Wirtschaftswoche, wonach die RWTH<br />

<strong>Aachen</strong> mit weitem Abstand im Bereich Maschinenbau zur beliebtesten Hochschule bei<br />

deutschen Personalchefs gehört. Auch in anderen Rankings schaffen RWTH und Fachhochschule<br />

<strong>Aachen</strong> es regelmäßig in den letzten Jahren, im Bereich Maschinenbau<br />

immer auf Platz eins zu landen.<br />

52


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

3win ® Maschinenbau GmbH<br />

3win ® Maschinenbau entwickelt und produziert in <strong>Aachen</strong> innovative<br />

Angebote für den Bau von Sondermaschinen, speziell für mittelstän -<br />

dische Unternehmen im Hightechsektor.<br />

Unsere Kunden schätzen seit vielen Jahren die persönliche Begleitung<br />

von der ersten Idee bis zum Einsatz der Maschine und darüber hinaus.<br />

Wir montieren Einzelkomponenten, Maschinen und komplette An -<br />

lagen, auch unter Sauberraumbedingungen.<br />

Durch die aktive Mitarbeit an Projekten der RWTH oder FH <strong>Aachen</strong> holt<br />

sich 3win ® innovative Ideen, die sich in der Kreativität ihrer Lösungen<br />

widerspiegeln. Ein wesentlicher Faktor, der die Zusammenarbeit mit<br />

3win ® erfolgreich und produktiv macht.<br />

Kurz gesagt: win win + win = 3win ®<br />

Drei Schlüssel zum Erfolg: das<br />

win-win-win-Prinzip von 3win ®<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1999<br />

Mitarbeiter: 25<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Bau von Sondermaschinen<br />

– Entwicklung, Produktion und<br />

Montage<br />

– Enzelkomponenten und<br />

komplette Anlagen<br />

– Zusammenarbeit mit der<br />

RWTH und FH <strong>Aachen</strong><br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

www.3win.de<br />

53


Helga Hermanns<br />

Innovative Kunststoffindustrie –<br />

hier macht der Region keiner was vor<br />

Ohne sie wäre unser Leben ein anderes. Kunststoffe haben ebenso wie die Erfindungen<br />

von Dampfkraft oder dem Auto die Welt revolutioniert. Mit der Erfindung des Bakelit<br />

konnte die Industrie auf einmal völlig neue Produkte herstellen – Geschirr und Haushaltsgeräte,<br />

Spielzeug, Folien oder Funktionskleidung. Die Kunststoffbranche ist die -<br />

jenige mit den meisten Innovationen bei Werkstoffen, Produkten und Produktionsprozessen.<br />

Und viele dieser Innovationen haben ihren Ursprung in <strong>Aachen</strong>. Dort wurde<br />

1950 das Institut für Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk (IKV) an der<br />

RWTH <strong>Aachen</strong> gegründet. In dem europaweit größten Forschungs- und Ausbildungs -<br />

institut auf dem Gebiet der Kunststofftechnik arbeiten heute mehr als 300 Spezialisten.<br />

Ihre Hauptaufgabe sehen sie darin, Produktionsprozesse in der Kunststoffindustrie<br />

immer weiter zu optimieren.<br />

Das Besondere am IKV ist seine Organisation. Denn es wird von einer Fördervereinigung<br />

getragen, dem vor allem kleine und mittlere Betriebe angehören – aber auch die<br />

großen Unternehmen der Automobilindustrie. Was die Mitarbeiter des IKV leisten, kann<br />

Markus Bau erklären. Der Diplom-Kaufmann ist Leiter der Öffentlichkeitsarbeit. Am Beispiel<br />

der Automobilindustrie könne man ganz gut die Innovationskraft der Kunststoff -<br />

industrie erklären, sagt Bau.<br />

Nehmen wir also ein Armaturenbrett. Das Grundmodul muss eine gewisse Steifigkeit<br />

haben, da hier viele Teile angebracht werden. Klappen, Lüftungsdüsen, Laut -<br />

sprecher, Navigationsgeräte. Das Armaturenbrett muss einerseits wartungsfreundlich<br />

sein, damit die Werkstatt Teile austauschen oder reparieren kann. Doch es sollte sich<br />

auch schön anfühlen, sagt Bau. Nicht wie eine Plastikente von der Kirmesbude. Eher<br />

wie Leder.<br />

Meist wird aber eine lederähnliche Oberfläche aus Polyurethan erzeugt. Gleiches<br />

gilt für Bedienknöpfe im Auto. Hier wünsche der Kunde eine glatte Metalloberfläche,<br />

sagt Markus Bau. Deshalb kann auch hier eine hauchdünne Folie aus Metall mit Kunststoff<br />

hinterspritzt werden. Es ist eines von vielen Verfahren, das am IKV gemeinsam mit<br />

Partnern für die Industrie entwickelt wurde.<br />

Das <strong>Aachen</strong>er Forschungsinstitut war immer schon Vorreiter auf vielen Gebieten.<br />

2014 wurde dieser Forschungseifer des IKV wieder einmal mit einem Preis ausgezeichnet.<br />

Der Leiter des IKV, Professor Christian Hopman, erhielt den NRW-Innovationspreis<br />

für das sogenannte Spaltimprägnierverfahren. Damit können Leichtbauteile deutlich<br />

54


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

IKV-Wissenschaftler untersuchen die<br />

Verarbeitung von Polyurethan-Oberflächen.<br />

55


56<br />

schneller als bisher produziert werden. Der Wissenstransfer des IKV in die Unternehmen<br />

funktioniert nicht alleine über die Entwicklung neuer Verfahren und Werkstoffe. Auch<br />

die Aus- und Weiterbildung von Studierenden und Fachkräften ist eine wesentliche Aufgabe<br />

des Instituts. „Pro Jahr profitieren etwa 20 000 Menschen von unserem Wissen –<br />

bei Seminaren oder mit Hilfe von Unterrichtsmaterial, das Forschungsergebnisse des IKV<br />

vermittelt“, erklärt Markus Bau.<br />

Das gleiche Ziel verfolgt die Fachhochschule <strong>Aachen</strong>. Dort gibt es den interdis -<br />

ziplinären Masterstudiengang Angewandte Polymerwissenschaften. Den Studenten<br />

werden wesentliche Aspekte der Chemie, Physik, Analytik, Verarbeitung und Anwendung<br />

von Polymeren vermittelt. Damit sind sie später in der Lage, die wichtigsten<br />

Anwendungsfelder wie Kunststoffe, Elastomere, Fasern, Verbundmaterialien, Klebstoffe,<br />

Beschichtungen und Lacke sowie Biopolymere und nachwachsende Rohstoffe sowohl<br />

theoretisch fundiert als auch gleichzeitig anwendungsbezogen einzusetzen.<br />

Polymere Materialien finden sich in fast allen Lebensbereichen wie Automobil- und<br />

Flugzeugindustrie, elektronischen Bauteilen und Sensoren, in der Bauindustrie oder der<br />

Medizin. Aufgrund der absehbaren Verknappung der fossilen Rohstoffe werden nachwachsende<br />

Rohstoffe für diesen Bereich in der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen.<br />

Und genau da wollen die Forscher an den Schnittstellen der verschiedenen naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen (Chemie, Physik, Medizin, Biotechnologie) mit der Technik<br />

(Maschinenbau, Elektrotechnik) eine intensive interdisziplinäre und transdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit fördern. Praktisch geschieht das mit der Kompetenzplattform „Polymere<br />

Materialien“, die gemeinsam mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg betrieben wird.<br />

Sprecher der Kompetenzplattform ist Professor Thomas Mang, der gleichzeitig auf<br />

dem Campus Jülich der FH <strong>Aachen</strong> lehrt. Hier sitzt ein fröhlicher Mann in seinem recht<br />

kleinen Büro, der mit einem sehr starken badischen Zungenschlag über gelungene<br />

Forschungsprojekte spricht. Beispielsweise über Hydrogele. „Das ist nicht mehr neu,<br />

aber immer noch sehr aktuell“, sagt er. Und nebenbei seine eigene Erfindung, das sagt<br />

er aber nicht. Das Granulat wird Gummi beigemischt und saugt das 300-fache an<br />

Wasser auf – ideal etwa zum Abdichten von Fugen in Tunneln oder Abwasserkanälen.<br />

Eine neue Idee ist, Hydrogele auch in der Medizin zu verwenden. Mit den winzigen<br />

Kügelchen sollen Medikamente im Körper an die Stelle transportiert werden, wo die<br />

Therapeutika gebraucht werden – etwa bei Tumorpatienten. Durch Erhitzen schrumpfen<br />

die Hydrogele und setzen die Wirkstoffe frei. „Aber das ist noch Grundlagenforschung,<br />

da sind wir noch nicht so weit“, sagt Mang.


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

In der <strong>Aachen</strong>er Region werden zwar keine Kunststoffe produziert. Dennoch gibt es<br />

keine Fragestellung in Zusammenhang mit Kunststoff, die hier nicht beantwortet<br />

werden kann und kein Problem, das nicht gelöst wird. „Ob Polymerisation oder Flugzeugbau<br />

– im Bereich Kunststofftechnik kann keiner der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> etwas<br />

vormachen.“ Das sagt der Kunststoffingenieur Dr. Erwin Baur von der <strong>Aachen</strong>er M-Base<br />

Engineering + Software GmbH. Er ist aktuell der Vorsitzende des INTRA e. V., der Interessen -<br />

gemeinschaft innovativer <strong>Aachen</strong>er Unternehmen der Kunststoffbranche. Die meisten<br />

von ihnen sind ehemalige Mitarbeiter des IKV. Sie haben Unternehmen in der Region<br />

gegründet und verfügen gemeinsam über ein einzigartiges Know-how. Die Möglich -<br />

keiten reichen von der Beratung über Forschung und Entwicklung bis hin zu Software,<br />

Qualitätssicherung und Werkstofftechnik. Regelmäßige Treffen der Mitglieder dienen<br />

dem fachlichen Austausch. Sie organisieren gemeinsame Messeauftritte, etwa auf der<br />

weltweit größten Kunststoffmesse, der K in Düsseldorf. Und sie unterstützen Firmengründer,<br />

die sich im Bereich Kunststofftechnik selbstständig machen wollen.<br />

Es stimmt: In Sachen Kunststofftechnik kann der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> keiner was<br />

vormachen. Und es ist sicher nicht übertrieben zu sagen, dass an keinem anderen<br />

Punkt der Welt so viel Spezialwissen konzentriert ist.<br />

IKV-Experten arbeiten an neuen<br />

Verfahren für faserverstärkte<br />

Kunststoffe, um Autos leichter<br />

zu machen.<br />

57


Helga Hermanns<br />

Trendbranche Gesundheitswirtschaft<br />

und Lifesciences<br />

Die Imagekampagne der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft AGIT für die<br />

Technologieregion <strong>Aachen</strong> ist ein Hingucker. Auf 55 Schwarz-Weiß-Fotos sieht man<br />

freundlich lächelnde Frauen und Männer, allesamt erfolgreiche Unternehmer. Sie halten<br />

eine Art Schultafel mit einer jeweils anderen Frage in die Kamera. Zum Beispiel:<br />

„Wussten Sie schon, dass wir in Baesweiler Viren anziehend finden?“ oder „...dass wir<br />

in Würselen Stahlgerüste mit Medikamenten lackieren?“ oder „...dass <strong>Aachen</strong>er die<br />

Idee hatten, mit Vampirspeichel Schlaganfallpatienten zu retten?“<br />

Hinter der Kampagne stecken spannende Entwicklungen, die von der <strong>StädteRegion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> aus in die Welt getragen werden. Etwa die Sache mit dem Vampirspeichel. Die<br />

Idee stammt von der PAION AG, die 2000 in <strong>Aachen</strong> gegründet wurde. Sie verwendet<br />

die biotechnologisch hergestellte gerinnselhemmende Substanz Desmoteplase für ein<br />

Medikament zur Schlaganfallbehandlung. Der Wirkstoff wurde im Speichel der Vampir -<br />

fledermaus entdeckt. Außerdem arbeitet das Unternehmen an Medikamenten gegen<br />

Herzinsuffizienz oder die sogenannte Bluterkrankheit.<br />

Hemoteq heißt das Unternehmen, das in Würselen Stahlgerüste mit Medikamenten<br />

lackiert. Gemeint sind Stents, mit denen verstopfte Herzkranzgefäße offengehalten<br />

werden. Damit diese nicht wieder zuwachsen, werden die Stents mit Medikamenten<br />

beschichtet. Dass die <strong>Aachen</strong>er Region ein Innovationstreiber im Bereich Medizin -<br />

technik und Lifesciences ist, verwundert nicht. Das liegt nicht alleine an den beiden<br />

Hochschulen und der Uniklinik RWTH <strong>Aachen</strong>. Auch die Internationale Technologieund<br />

Service-Center Baesweiler GmbH (its) bildet ein Netzwerk von mehr als 200<br />

renommierten Unternehmen. Eine der ersten Firmen, so erinnert sich its-Geschäfts -<br />

führer Dirk Pfeifferling, war Chemagen. Das ist die Firma, die Viren so anziehend findet<br />

– siehe Imagekampagne. Sie ging 1997 aus der RWTH hervor und entwickelt unter<br />

anderem Verfahren, mit denen Labormitarbeiter sehr schnell aus Patientenproben Viren<br />

isolieren und deren Erbgut bestimmen können. 2011 wurde Chemagen von dem<br />

US-Unternehmen PerkinElmer übernommen.<br />

Mit dem jährlichen BioTec-Meeting bietet das its gemeinsam mit den dort angesiedelten<br />

Firmen auch einen fachlichen Austausch, der bei Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Politik in der Euregio Maas-Rhein sowie bundesweit große Resonanz hat. Zu den Teilnehmern<br />

gehören namhafte Unternehmen wie PAION AG, Evocatal GmbH, High-Tech<br />

Gründerfonds Management GmbH und Grünenthal GmbH.<br />

58


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Bei der Ansiedlung des europäischen Distributionszentrums von COOK MEDICAL<br />

konnte sich der Standort Baesweiler gegen fast 50 Konkurrenten durchsetzen, unter<br />

anderem Berlin und Köln. COOK MEDICAL ist das weltgrößte eigentümergeführte<br />

Medizintechnikunternehmen und gehörte zu den ersten Unternehmen, die mit ihren<br />

inno vativen Produkten den Fortschritt der minimal-invasiven Verfahren – etwa bei<br />

Opera tionen am Herzen – maßgeblich geprägt haben.<br />

Seit der Jahrtausendwende sind im its Baesweiler rund 350 Arbeitsplätze in den<br />

Bereichen Biotechnologie und Lifesciences entstanden. Eines der ungewöhnlichsten<br />

Produkte, das hier entwickelt wird, stammt von der BSV BioScience GmbH. Das Tochterunternehmen<br />

eines indischen Pharmakonzerns ist inzwischen aus dem its in ein größeres<br />

Gebäude im benachbarten Industriegebiet umgezogen. Im Labor produzieren die<br />

Mitarbeiter Fertilitätshormone. Sie sind Grundlage für Medikamente, die zur Hormon -<br />

therapie bei Schwangerschaftswünschen eingesetzt werden. Der Rohstoff für die aufwendig<br />

hergestellten Fertilitätshormone sind einige Millionen Liter chinesischen Urins.<br />

Der wird zu wenigen Kilogramm Pulver verarbeitet und nach Baesweiler geliefert.<br />

Innovationen gibt es so viele, dass sie nur beispielhaft genannt werden können.<br />

Etwa Medizinprodukte aus Kollagen der Matricel GmbH in Herzogenrath. Die zellverträglichen<br />

und resorbierbaren Implantate unterstützen die natürlichen Heilungskräfte des<br />

menschlichen Körpers, um zerstörte oder geschädigte Gewebe zu regenerieren. Ein<br />

Matricel-Produkt ist nach Aussage des Unternehmens eines der ersten in Europa und<br />

Australien, das im Tissue-Engineering zur Regeneration von Gelenkknorpel im Knie -<br />

gelenk eingesetzt wurde.<br />

Das Internationale Technologieund<br />

Service-Center Baesweiler<br />

(its) bildet ein Netzwerk von<br />

mehr als 200 renommierten<br />

Unternehmen.<br />

59


60<br />

Am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik wird aktuell ein voll implantierbares<br />

Kunstherz entwickelt. Für viele Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz bietet<br />

eine Herztransplantation oft die einzige Überlebenschance. Aber weil zu wenig Spen -<br />

der herzen zur Verfügung stehen, muss eine technische Alternative her.<br />

Wie in vielen anderen Branchen sind Wissenschaft und Unternehmen im Bereich<br />

Lifesciences eng verzahnt. In <strong>Aachen</strong> hat man das früh erkannt und bereits 1994 das<br />

Medizintechnische Zentrum <strong>Aachen</strong> (MTZ) gegründet. Hier finden Existenzgründer,<br />

Unternehmen und Forschungskooperationen optimale Forschungs- und Arbeitsbedingungen.<br />

Das Zentrum wurde wegen der großen Nachfrage 1999 erweitert. Inzwischen<br />

haben sich rund 40 Lifesciences-Unternehmen im MTZ gegründet. Etliche sind nach<br />

dem Auszug aus dem Zentrum in der Region geblieben und erfolgreich gewachsen.<br />

Dabei geholfen hat die Nähe zu diversen Forschungseinrichtungen sowie zur Uni -<br />

klinik RWTH <strong>Aachen</strong> in direkter Nachbarschaft zum MTZ. In dem futuristisch an -<br />

mutenden Bau aus den 1970er-Jahren wird den Patienten aus der gesamten Region<br />

spitzenmedizinische Maximalversorgung geboten. Hier arbeiten weltweit renommierte<br />

Spezialisten, etwa auf dem Gebiet der Herzchirurgie. Neben der Krankenversorgung<br />

sind hier auch Forschung und Lehre unter einem Dach gebündelt.<br />

Im neuen Cluster Biomedizintechnik der RWTH werden bedeutende Zukunftsfelder<br />

zusammengeführt, etwa Bildgebung, bildgeführte Therapie, Organunterstützung, Per -<br />

sonal Health Care oder pharmazeutische Produktentwicklung. Bei der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit stehen vor allem Therapien von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ganz<br />

oben auf der Agenda. Unternehmen wie Philips, AALZ oder die <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum<br />

Medizintechnik Innovationsmanagement GmbH (AKM) arbeiten auf etwa<br />

4100 Quadratmetern modernster Büro- und Laborflächen.<br />

Damit sich die Fachleute auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften austauschen<br />

können, gibt es die Plattform LifeTec <strong>Aachen</strong>-Jülich e. V., die auch Unternehmen aus<br />

dem niederländischen und belgischen Grenzland einbezieht. Rund 40 Unternehmen<br />

gehören dem Verein an, außerdem fast 30 Institute der Hochschulen. Unter den Mitgliedern<br />

ist außerdem die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Die medizinische Versorgung der Menschen in der <strong>StädteRegion</strong> wird neben der<br />

Uniklinik auch von Krankenhäusern mit unterschiedlichen Schwerpunkten sichergestellt.<br />

Das Medizinische Zentrum mit seinen zwei Standorten in Würselen und Bardenberg, an<br />

dem die <strong>StädteRegion</strong> zu 50 Prozent beteiligt ist, will mit einem Masterplan für den<br />

hart umkämpften Gesundheitsmarkt gerüstet sein. Insgesamt sollen rund 20 Mio. Euro<br />

bis 2018 investiert werden, um Bauten und Technik den modernen Anforderungen<br />

anzupassen. Auch sollen Abteilungen künftig stärker interdisziplinär und damit effizienter<br />

arbeiten. Wichtigstes Ziel dabei ist es, trotz der harten Konkurrenz auf dem Gesundheitsmarkt<br />

möglichst alle, rund 1500 Arbeitsplätze zu erhalten. Zu den Leistungen des<br />

MZ gehören beispielsweise eine Stroke Unit sowie Zentren für Palliativmedizin und<br />

Prostataerkrankungen.


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1946<br />

Mitarbeiter: ca. 5200<br />

Leistungsspektrum:<br />

Erforschung und Entwicklung<br />

von Therapien im Bereich<br />

Schmerz und anderer<br />

Therapiegebiete<br />

Standorte:<br />

32 Länder mit Tochtergesellschaften<br />

in Europa, Australien,<br />

Lateinamerika und USA, Produktionsstandorte<br />

in fünf Ländern,<br />

Konzernzentrale <strong>Aachen</strong><br />

Umsatz 2014:<br />

1,154 Mrd. Euro<br />

www.grunenthal.com<br />

Grünenthal Konzernzentrale<br />

in <strong>Aachen</strong>-Eilendorf<br />

Grünenthal GmbH<br />

Die Grünenthal Gruppe ist ein unabhängiges, international tätiges,<br />

forschendes Pharmaunternehmen in Familienbesitz mit Konzern -<br />

zen trale in <strong>Aachen</strong>.<br />

Wir sind ein unternehmerischer Spezialist, der den Patienten echten<br />

Nutzen bringt. Durch unsere nachhaltige Investition in Forschung und<br />

Entwicklung über dem Branchendurchschnitt verpflichten wir uns der<br />

Innovation, um medizinische Versorgungslücken zu schließen und<br />

nutzenbringende Produkte auf den Markt zu bringen.<br />

Grünenthal ist ein Unternehmen mit vollständig integrierter Forschung<br />

und Entwicklung; wir verfügen über langjährige Erfahrung in innova -<br />

tiver Schmerzbehandlung und der Entwicklung modernster Techno -<br />

lo gien für den Patienten.<br />

Die Grünenthal Gruppe ist in insgesamt 32 Ländern mit Gesellschaften<br />

in Europa, Australien, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten vertreten.<br />

Grünenthal-Produkte sind in mehr als 155 Ländern erhältlich<br />

und rund 5200 Mitarbeiter arbeiten weltweit für die Grünenthal<br />

Gruppe.<br />

61


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

1856 Bardenberg<br />

1967 Marienhöhe<br />

2001 Fusion beider Betriebsteile<br />

Mitarbeiter: rund 1600<br />

Gesellschafter:<br />

– <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> (50 %)<br />

– Rentenversicherung<br />

Knappschaft-Bahn-See (50 %)<br />

Schwerpunkte:<br />

– Interdisziplinäre Bauchstation<br />

– Interdisziplinäre Notaufnahme<br />

– Palliativzentrum<br />

– Prostatazentrum<br />

– Rückenzentrum<br />

– Schlaganfallzentrum/<br />

Stroke Unit<br />

Medizinisches Zentrum <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> GmbH<br />

Ein Notfall! Jetzt zählt jede Minute. In 32 Metern Höhe landet der<br />

Rettungshubschrauber auf dem Dach des Medizinischen Zentrums<br />

(MZ). Von dort wird der Patient über einen der beiden beschleunigten<br />

Bettenlifte in die Intensivstation, den OP oder die Schlaganfall-Spezialstation<br />

– die sogenannte Stroke Unit – gebracht. Bis zu zehn Minuten<br />

Zeitersparnis sind dadurch möglich – oftmals entscheidende Minuten.<br />

Der neue Hubschrauberlandeplatz des MZ ist eine von vielen<br />

Neuerungen und Besonderheiten des größten Krankenhauses der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> mit seinen beiden Standorten Marienhöhe und<br />

Bardenberg.<br />

So beherbergt der 11 000 Quadratmeter große Neubau mit Landeplatz<br />

die neue Hightech-Intensivstation mit 24 Bettenplätzen – eine von<br />

wenigen voll digitalisierten, interdisziplinär arbeitenden Intensiv -<br />

stationen in Europa. Die Stroke Unit ist eine der größten in NRW und<br />

bietet Betroffenen schnelle und bestmögliche Hilfe. 1300 Schlaganfälle<br />

werden dort jedes Jahr behandelt – das MZ ist damit der drittgrößte<br />

Schlaganfallversorger in ganz NRW. Und mit der Kaiser Karl Premium<br />

Station setzt das MZ in puncto Komfort und Ausstattung neue Maß -<br />

stäbe. Die Station vereint erstklassige medizinische Versorgung mit<br />

Neubau am Standort Marienhöhe:<br />

3 Jahre Bauzeit, 8 Stockwerke,<br />

50 Millionen Investitions -<br />

volumen, 240 Patientenzimmer,<br />

11 000 Quadratmeter Fläche<br />

62


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

erlesenem Ambiente. Im Rahmen des Masterplans wurde in hoch -<br />

moderne Medizintechnik investiert. Darunter befindet sich ein neuer<br />

MRT, der neue Maßstäbe in der Bildgebung setzt, und eine hoch -<br />

moderne Angiographieanlage, die die kathetergestützte Entfernung<br />

von Schlaganfällen im Kopf zulässt – eine medizinische Revolution<br />

in der Schlaganfallbehandlung.<br />

Mit seinen insgesamt 16 Kliniken und 753 Betten bietet das MZ medizinische<br />

Spitzenversorgung für die Menschen in der Region <strong>Aachen</strong><br />

und weit darüber hinaus und ist Arbeitsplatz für rund 1600 Menschen.<br />

Jährlich vertrauen 26 000 stationäre und 33 000 ambulante<br />

Patienten unseren Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen und<br />

Therapeuten.<br />

In den kommenden Jahren wird weiter investiert. Geplant sind eine<br />

umfassende Sanierung des Altbaubestands in Marienhöhe, noch mehr<br />

komfortable Patientenzimmer und ein komplett neuer Operationstrakt.<br />

Auch der Standort Bardenberg wird sukzessive weiterentwickelt:<br />

Neben der renommierten Urologie ist dort eine neue Lungenklinik entstanden.<br />

Zukünftig wird dort eine neue Form der Palliativversorgung<br />

für Schwerstkranke ebenso Maßstäbe setzen wie eine Schmerz -<br />

klinik.<br />

Kliniken/Zentren:<br />

– Allgemein-, Viszeral- und<br />

Minimalinvasive Chirurgie<br />

– Anästhesie, Intensiv- und<br />

Notfallmedizin<br />

– Frauenheilkunde und<br />

Geburtshilfe<br />

– Gefäß- und Thoraxchirurgie<br />

– Geriatrie und<br />

Geriatrische Rehabilitation<br />

– Internistische Rheumatologie<br />

– Lungenklinik<br />

– Neurologie<br />

– Radiologie und Nuklearmedizin<br />

– Schmerztherapie und<br />

Palliativmedizin<br />

– Urologie und Kinderurologie<br />

– Zentrum für Innere Medizin<br />

– Zentrum für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

Ausgesuchte Materialien,<br />

er lesenes Ambiente – die<br />

Kaiser Karl Premium Station<br />

setzt neue Maßstäbe in der<br />

Region.<br />

www.mz-ac.de<br />

63


Die VYGON-Niederlassung<br />

in <strong>Aachen</strong><br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1968,<br />

1971 in <strong>Aachen</strong><br />

Mitarbeiter: weltweit 1800,<br />

in <strong>Aachen</strong> 250<br />

www.vygon.de<br />

Leistungsspektrum:<br />

führender Hersteller von<br />

Medizinprodukten für den<br />

klinischen Bedarf:<br />

– entwickeln,<br />

– fertigen und<br />

– vertreiben von Produkten<br />

aus den Bereichen<br />

– vaskuläre Zugänge,<br />

– Regional- und Plexusanästhesie,<br />

– Schmerztherapie,<br />

– Beatmung und<br />

– enterale Ernährung<br />

VYGON – Erzeugnisse für Medizin und Chirurgie GmbH & Co. KG<br />

Als Tochtergesellschaft der weltweit agierenden französischen Unternehmensgruppe<br />

VYGON ist das <strong>Aachen</strong>er Unternehmen ein führender<br />

Hersteller von Medizinprodukten für den klinischen Bedarf. Der Spezialist<br />

entwickelt, fertigt und vertreibt Produkte aus den Bereichen<br />

vaskuläre Zugänge, Regional- und Plexusanästhesie, Schmerztherapie,<br />

Beatmung und enterale Ernährung.<br />

VYGON nahm 1968 als erste Niederlassung des französischen Mutterkonzerns<br />

den eigenständigen Betrieb auf und errichtete 1971 eine<br />

eigene Produktionsstätte in <strong>Aachen</strong>. Die Vision, für die Medizin quali -<br />

tativ hochwertige Einmalprodukte aus Kunststoff herzustellen, sicherte<br />

VYGON kontinuierliches Wachstum und Akzeptanz im Markt. In der<br />

Medizintechnikbranche wurde VYGON in kürzester Zeit zu einer Marke<br />

mit hohem Ansehen. Heute fertigt VYGON innovative Medizinprodukte<br />

auf rund 10 000 Quadratmetern Gesamtfläche mit 3000 Quadrat -<br />

metern Reinraum-Produktionsstätte.<br />

VYGON wird auch künftig durch den Einsatz modernster Technologien<br />

intelligente und umweltgerechte Produkte bereitstellen, die Mensch,<br />

Natur und Technik in Einklang bringen. Dabei wird dem Gedanken der<br />

Umweltverträglichkeit aller verwendeten Materialien sowie dem sparsamen<br />

Einsatz der Ressourcen höchste Priorität eingeräumt.<br />

64


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Die Erfüllung der Kundenbedürfnisse sowie die Entwicklung innovativer<br />

Lösungsansätze sind die erklärten strategischen Ziele von VYGON. Eine<br />

kontinuierliche Organisationsentwicklung bildet die Grundlage, alle<br />

Unternehmensfunktionen den sich fortlaufend ändernden Markt -<br />

erfordernissen anzupassen. Von der Produktentwicklung über Produk -<br />

tion und Qualitätssicherung bis hin zu Marketing und Vertrieb sind im<br />

Hause VYGON alle Funktionsbereiche eines modernen Unternehmens<br />

vertreten.<br />

Modernste Produktionstechniken, von der Schlauchextrusion über CNCgesteuerte<br />

Einspritzanlagen und Montagekarussells bis hin zum<br />

zerstörungsfreien Prüfsystem, sichern gleichbleibend hohe Qualität.<br />

VYGON produziert unter Reinraumbedingungen, wie sie in modernsten<br />

Krankenhaus-OP-Räumen herrschen. Die Produktionsstätten stehen<br />

unter Überdruck-Atmosphäre und sind voll klimatisiert. Die Luft in den<br />

Produktionsräumen wird regelmäßig auf ihre Partikelzahl und Keim -<br />

belastung überprüft. Die durchschnittliche Partikelzahl während des<br />

Produktionsprozesses entspricht der Reinheitsklasse 5 (VDI-Richtlinien).<br />

Das bedeutet eine Keimzahl von unter 50/cbm. Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe werden mit physikalischen, chemischen und mikrobiologischen<br />

Methoden auf ihre Qualität überprüft. Eine lückenlose Dokumentation<br />

belegt die Wirksamkeit der angewandten Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung. Institutionen wie TÜV, Food and Drug Administration<br />

(FDA), Department of Health (DH) und unabhängige Hygieneinstitute<br />

bestätigen Produktsicherheit und Qualitätsstandards von VYGON.<br />

Trotz des hohen Automatisierungsgrades bleibt bei der Fertigung<br />

einiger Produkte ein wesentlicher Anteil manueller Tätigkeiten. Dabei<br />

bilden die Erfahrung und das Wissen der Mitarbeiter die Basis für die<br />

Kompetenz und die Zuverlässigkeit der Marke VYGON. Die Qualität der<br />

Produkte ist in entscheidendem Maße von der Motivation und dem<br />

Ausbildungsstand der Mitarbeiter abhängig. Permanente fachliche<br />

Fortbildung sichert den Qualitätsstandard in allen Bereichen im Innenund<br />

Außendienst.<br />

VYGON bietet zudem eine praxisorientierte Ausbildung. Die Betreuung<br />

der Auszubildenden wird von erfahrenen und qualifizierten Ausbildern<br />

übernommen. Neue Inhalte, Methoden und Techniken können so<br />

sach- und personengerecht in die Ausbildung integriert werden. Un -<br />

abhängig von der Berufswahl sind Theorie und Praxis bei VYGON eng<br />

miteinander verknüpft und stehen in einem ausgewogenen Verhältnis<br />

zueinander. Die praktische Ausbildung findet „vor Ort“ in den tech -<br />

nischen Abteilungen, in den Verwaltungsabteilungen sowie in den<br />

Produktionsstätten statt.<br />

Studenten und Umschülern wird die Möglichkeit geboten, im Rahmen<br />

einer Qualifizierungsmaßnahme oder eines Fortbildungslehrganges ein<br />

vorgeschriebenes Praktikum in den verschiedensten Abteilungen zu<br />

absolvieren. VYGON bietet Studenten der Fachrichtung Chemie, Bio -<br />

chemie, Kunststofffertigungs- und Verfahrenstechnik die Möglichkeit,<br />

ihre wissenschaftliche Arbeit oder Diplomarbeit zu schreiben.<br />

65


PVDF-Filamente (Garne) weisen<br />

eine exzellente Biokompatibilität<br />

auf und reduzieren die unerwünschten<br />

Fremdkörperreaktionen,<br />

wie zum Beispiel Narbenkontraktionen<br />

oder Schmerzen.<br />

Außerdem sind sie feiner und<br />

glatter als herkömmliche Filamente...<br />

...die daraus gewirkten textilen<br />

Strukturen verfügen daher über<br />

eine sehr gute Körperverträglichkeit.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1992<br />

Mitarbeiter: 50<br />

Leistungsspektrum:<br />

Hersteller von textilen<br />

Implantaten,<br />

Forschung & Entwicklung<br />

Sortiment:<br />

Netzimplantate für die<br />

– Hernienchirurgie<br />

– Beckenbodenchirurgie<br />

– Stomachirurgie<br />

Zertifizierung:<br />

DIN EN ISO 13485<br />

93/42/EWG<br />

www.dyna-mesh.com<br />

66<br />

...gefertigt wird in zertifizierten<br />

Reinräumen (ISO 14644-1).


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

FEG Textiltechnik Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH<br />

Die FEG Textiltechnik mbH ist Deutschlands führender Hersteller von<br />

medizinischen textilen Implantaten. Unter dem weltweit geschützten<br />

Markennamen DynaMesh ® werden die preisgekrönten Mesh-Produkte<br />

erfolgreich in viele Länder weltweit vertrieben.<br />

Die Highlights: Aus dem Hightech-Polymer PVDF wird für die Mesh-Produkte<br />

ein Filament (Garn) gesponnen, das eine exzellente Biokompatibilität<br />

aufweist. Die daraus gewirkten Strukturen sind der zweite Garant<br />

für die besonders hohe Qualität. Ein weiteres Highlight ist die Visible-<br />

Technik: Die Lage des DynaMesh ® visible Implantates ist im MRT bis ins<br />

Detail sichtbar und kontrollierbar. DynaMesh ® Gewirke haben zudem<br />

ein unvergleichliches Einwachsverhalten durch optimale Porengeometrie<br />

und der dadurch erzielten hohen effektiven Porosität.<br />

67


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2007<br />

Mitarbeiter: 25<br />

Leistungsspektrum:<br />

Produktion, internationale<br />

Vermarktung und Versand -<br />

abwicklung von biologischen<br />

Wirkstoffen und Fertigarznei -<br />

mitteln<br />

www.bsvbio.de<br />

BSV BioScience GmbH<br />

BSV BioScience GmbH ist eine 100-prozentige Tochter des indischen<br />

Pharmaunternehmens Bharat Serums und Vacciens Ltd.<br />

Die deutsche Niederlassung wurde im Oktober 2007 gegründet und<br />

befindet sich im Gewerbegebiet in Baesweiler, in der Nähe der histo -<br />

rischen Stadt <strong>Aachen</strong>. Seit Juni 2010 produziert und vermarktet das<br />

Unternehmen biologische Wirkstoffe für verschiedene Therapie -<br />

bereiche.<br />

Eine unserer Stärken basiert auf der Produktion von Fruchtbarkeits -<br />

hormonen, wobei entweder der reine Wirkstoff produziert und vermarktet<br />

wird oder bei Bedarf das Fertigmedikament in Kooperation mit<br />

einem ebenfalls GMP-geprüften (Good Manufacturing Practice) deutschen<br />

Lizenzhersteller vollendet wird.<br />

Die BSV BioScience GmbH konzentriert sich auf verschiedene Forschungs-<br />

und Entwicklungsaktivitäten, dem ständigen Streben nach<br />

Verbesserungen im Bereich der Wirkstoffe und des Fertigarzneimittels,<br />

wobei zu sagen ist, dass daraus resultierend alle unsere Produkte von<br />

höchster Qualität, Reinheit und Stabilität sind.<br />

Die BSV BioScience GmbH entwickelt Technologien für all ihre Wirk -<br />

stoffe und Fertigarzneimittel in der eigenen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung.<br />

Derzeit produzieren wir die folgenden Produkte:<br />

– Human Chorionic Gonadotrophin (hpHCG) – Fruchtbarkeitshormone,<br />

etabliert bei Kinderwunsch<br />

– Human Menopausal Gonadotrophin (hpHMG) – Fruchtbarkeitshor -<br />

mone, etabliert bei Kinderwunsch<br />

– Urofollitrophin (hpFSH) – Fruchtbarkeitshormone, etabliert bei Kinderwunsch<br />

– Streptokinase – Für die Behandlung von Herzinfarkt, Lungenembolie<br />

und tiefer Venenthrombose etabliert<br />

– Urokinase – Für die Behandlung von Herzinfarkt, Lungenembolie und<br />

tiefer Venenthrombose etabliert<br />

– Ulinastatin (UTI) – Zugelassenes Medikament zur Therapie von Sepsis,<br />

Pankreatitis und Trauma-Patienten<br />

68


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1992<br />

Mitarbeiter: 45<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Mikorobiologische Analytik<br />

– Hygienebetreuung<br />

– Schulungen<br />

– akkreditiert bei der DAkkS<br />

nach DIN EN ISO/IEC 17025<br />

– GMP-Zertifikat als pharma -<br />

zeutisches Prüflaboratorium im<br />

Sinne des § 14 (4) des AMG<br />

Untersuchungsspektrum:<br />

Pharmazeutika<br />

Medizinprodukte<br />

Krankenhäuser<br />

Wäschereien<br />

Kosmetika<br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

Gesellschaft für Produktionshygiene und Sterilitätssicherung mbH<br />

(GfPS)<br />

Die 1992 gegründete Gesellschaft für Produktionshygiene und Sterilitätssicherung<br />

mbH (GfPS) ist ein eigentümergeführtes, akkreditiertes<br />

Prüflaboratorium. Das Team führt verschiedenste Analysen durch und<br />

übernimmt für seine Kunden bei Bedarf die komplette produktions -<br />

hygienische Betreuung.<br />

Die GfPS unterstützt ihre Kunden bei der kontinuierlichen Verbesserung<br />

ihrer Produkte und Produktionsprozesse. Unabhängig von der Aufgabe,<br />

die diese an die GfPS stellen: Der Spezialist zeigt ihnen zumutbare und<br />

finanziell realisierbare Lösungswege auf.<br />

Mikrobiologische Untersuchungen werden in eigenen modernen Einrichtungen<br />

durchgeführt, chemische und physikalische Tests bietet die<br />

GfPS in Zusammenarbeit mit kompetenten Partner-Laboratorien an.<br />

Mit einem breiten Spektrum an Labordienstleistungen integriert sich<br />

GfPS nahtlos in die Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Kunden.<br />

Neben Testungen der normativ geregelten Parameter erstellt die GfPS<br />

für spezielle Fragestellungen individuelle Lösungskonzepte. Zusätzlich<br />

zu Laboranalytik und Messtechnik gehört die kompetente Beratung in<br />

hygienerelevanten Bereichen zu den Schwerpunkten.<br />

Als akkreditiertes Prüflaboratorium legt die GfPS höchsten Wert auf<br />

ausgereifte Lösungen und Verfahren. Mit modernster Analytik und<br />

fundierter Beratung bei hygienerelevanten Fragestellungen hilft sie<br />

den Kunden, ihre hochwertigen Produkte weiter zu verbessern.<br />

Mikrobiologische Proben in der<br />

Analyse<br />

Umsatz/Jahr: rund 3 Mio. Euro<br />

www.gfps.de<br />

Blick auf den Standort in der<br />

Talbotstraße<br />

69


Christoph Claßen<br />

<strong>StädteRegion</strong>? Stets zu Diensten.<br />

Folgt man der gängigen Annahme, dass sich an der Größe des Dienstleistungsbereichs<br />

der Entwicklungsgrad eines Standortes festmachen lässt, braucht einem um die wirtschaftliche<br />

Zukunft der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> nicht bange zu sein. Mit einem Anteil von<br />

rund 70 Prozent trägt der sogenannte Tertiärsektor bereits jetzt zur Wertschöpfung bei.<br />

Arbeitsplätze, Lebensqualität, Innovation: Diese Begriffe sind in der <strong>StädteRegion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> untrennbar mit dem Dienstleistungsbereich verbunden.<br />

Innerhalb dieses Sektors nimmt wiederum die Wissenschaft eine herausragende<br />

Stellung ein. Es gibt in Deutschland wenige Gebiete, die eine höhere Dichte an<br />

Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen aufweisen als die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Über 14 500 Menschen sind in diesem Bereich beschäftigt. Keine der fünf großen<br />

Indus triebranchen in der <strong>StädteRegion</strong> zählt mehr Mitarbeiter, mehr als jeder Sechste,<br />

der in Nordrhein-Westfalen einer Tätigkeit in Forschung und Entwicklung nachgeht, tut<br />

dies in <strong>Aachen</strong> oder der unmittelbaren Umgebung.<br />

Prägend für den Wissenschaftsstandort ist sicherlich die Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule (RWTH) mit ihren über 8250 Mitarbeitern, eine der Top-Universitäten<br />

nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen Maßstab. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

der <strong>StädteRegion</strong> ist die enge Kooperation zwischen der Industrie<br />

und dem Forschungs- und Entwicklungssektor. Die RWTH zählt 16 An-Institute, zahl -<br />

reiche Unternehmen von Weltrang unterhalten Lehrstühle an der Universität und haben<br />

ihre Forschungszentren in der Region angesiedelt.<br />

Geht es um das Thema Dienstleistungen in der <strong>StädteRegion</strong>, führt an Forschung<br />

und Entwicklung kein Weg vorbei. Aber es darauf zu reduzieren, hieße, seiner enormen<br />

Vielfalt nicht gerecht zu werden. Ohne den Handel, das Hotel- und Gaststättengewerbe,<br />

die Banken- und Versicherungsbranche, Zeitarbeits- und Beratungsunternehmen ist die<br />

Dienstleistungsbranche nicht vorstellbar. Eine wichtige Rolle spielt daneben auch der<br />

Informations- und Telekommunikationssektor (ITK). Mit nicht weniger als 9300 Beschäftigten<br />

zählt er zu den zentralen Zukunftsbranchen in der Region <strong>Aachen</strong>.<br />

Die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, leisten einen wesentlichen Anteil<br />

zur Wertschöpfung innerhalb des Dienstleistungssektors. In Letzterem stellt allein die<br />

Datenverarbeitungsbranche die viertgrößte Gruppe der Unternehmen in der Region dar,<br />

größer sind nur die unternehmensbezogenen Dienstleister, der Versicherungssektor und<br />

das Grundstücks- und Wohnungswesen. Der ITK leistet bereits heute einen maßgeb -<br />

lichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der <strong>StädteRegion</strong>. Diese Entwicklung wird sich<br />

fortsetzen, seine Bedeutung weiter zunehmen. Was nicht zuletzt daran liegt, dass der<br />

ITK in Zukunft noch stärker mit anderen Branchen zusammenwachsen, für sie eine Art<br />

Innovationstreiber darstellen wird.<br />

70


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Weiterhin wachsen wird auch die Gesundheitsbranche. Mit fünf Millionen Beschäftigten<br />

bundesweit, von denen knapp 72 000 im Kammerbezirk der Industrie- und<br />

Handelskammer <strong>Aachen</strong> arbeiten, zählt sie bereits heute zu den tragenden Säulen der<br />

deutschen Wirtschaft. Besonders der demografische Wandel hat zur Folge, dass sich die<br />

Gesundheitsbranche wohl noch dynamischer als bislang entwickeln wird.<br />

Wer gesund bleiben möchte und möglichst fit ein hohes Alter erreichen will, der<br />

sollte sich ab und an eine Ruhepause gönnen. Und immer mehr Menschen sehen in<br />

der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> beste Bedingungen für ein entspanntes Innehalten. Die ört -<br />

liche Tourismusbranche boomt: Die Region „Eifel und <strong>Aachen</strong>“ war 2013 die wachs -<br />

tums stärkste in ganz Nordrhein-Westfalen, der Anstieg der Übernachtungszahlen von<br />

7,6 Prozent (NRW-Durchschnitt: 1,6 Prozent) ist landesweiter Spitzenwert. Das ist<br />

kein Zufall. Die <strong>StädteRegion</strong> hat Besuchern eben einiges zu bieten. Während <strong>Aachen</strong><br />

mit seiner Geschichte und Kultur, der Nähe zum Dreiländereck Privat-Touristen sowie<br />

Tagungs- und Geschäftsreisende aus dem In- und Ausland gleichermaßen anlockt,<br />

bietet die Eifel Naturliebhabern ländliche Erholung. Also: Warum in die Ferne<br />

schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Eine Behauptung übrigens, die nicht allein<br />

für die Tourismusbranche zutreffend ist, sondern für den gesamten Dienstleistungs -<br />

sektor in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Der Dienstleistungssektor hat<br />

in der <strong>StädteRegion</strong> einen Anteil<br />

von 70 Prozent.<br />

71


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1884,<br />

erste gemeinsame AOK<br />

für die Stadt <strong>Aachen</strong> 1914<br />

Mitarbeiter: 457<br />

Versicherte: ca. 230 000<br />

Mitglieder: ca. 160 000<br />

Firmenkunden: ca. 10 000<br />

Haushaltsvolumen: 720 Mio. Euro<br />

Geschäftsstellen:<br />

<strong>Aachen</strong><br />

Alsdorf<br />

Düren<br />

Eschweiler<br />

Jülich<br />

RWTH Uniklinikum<br />

SIG Combibloc, Linnich<br />

Simmerath<br />

Stolberg<br />

Studentenservice <strong>Aachen</strong><br />

Vaals (Niederlande)<br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

www.aok.de/rh<br />

„Wir investieren jeden Tag zwei<br />

Mio. Euro in die Gesundheit<br />

der Menschen unserer Region.“<br />

(Waldemar Radtke, Regional -<br />

direktor)<br />

AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse<br />

Regionaldirektion Städteregion <strong>Aachen</strong> – Kreis Düren<br />

Eine Krankenkasse, das dürfte im Bewusstsein der meisten Menschen<br />

– immer noch – eine mehr oder weniger bürokratische Einrichtung<br />

sein, die Beiträge erhebt und damit im Bedarfsfall Leistungen gewährt.<br />

Dieses Bild entspricht ziemlich genau dem, was eine Krankenkasse<br />

früher ausgemacht hat. Nicht ohne Grund ist die AOK vor etlichen Jahren<br />

zu dem Begriff Krankenkasse auf Distanz gegangen und hat sich<br />

für den Namenszusatz „Die Gesundheitskasse“ entschieden. Damals hat<br />

man erkannt, dass es nicht sinnvoll sein kann, Krankheit zu bezahlen,<br />

wo es doch eigentlich darum gehen müsste, in Gesundheit zu investieren,<br />

um Krankheit – im Idealfall – entweder gar nicht erst entstehen zu<br />

lassen oder ihr zumindest die schlimmsten Schrecken zu nehmen.<br />

Daher sind die Entwicklung wirksamer Präventionsmaßnahmen, die<br />

stetige Qualitätsverbesserung in der Medizin, optimal abgestimmte<br />

und patientenorientierte Versorgungsabläufe sowie Vertragsgestaltungen,<br />

die Kunden umfassend am medizinischen Fortschritt teilhaben<br />

lassen, Leitmotive für das Handeln der AOK – auch in der <strong>StädteRegion</strong><br />

<strong>Aachen</strong>. Denn: Das O im Namen AOK steht seit über 125 Jahren für<br />

Ortsnähe.<br />

72


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

TÜV Rheinland<br />

TÜV Rheinland ist ein weltweit führender, unabhängiger Prüfdienst -<br />

leister mit über 140 Jahren Tradition. Im Konzern arbeiten circa 20 000<br />

Menschen an 500 Standorten in 65 Ländern. Sie erwirtschaften einen<br />

Jahresumsatz von 1,7 Mrd. Euro. Die unabhängigen Fachleute stehen<br />

für Qualität und Sicherheit von Mensch, Umwelt und Technik in fast<br />

allen Lebensbereichen.<br />

TÜV Rheinland prüft technische Anlagen, Produkte und Dienstleis -<br />

tungen, begleitet Projekte und gestaltet Prozesse für Unternehmen.<br />

Die Experten trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und Branchen.<br />

Dazu verfügt TÜV Rheinland über ein globales Netz anerkannter<br />

La bore, Prüf- und Ausbildungszentren. Seit 2006 ist TÜV Rheinland<br />

Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nach -<br />

haltigkeit und gegen Korruption.<br />

In der Region <strong>Aachen</strong> erbringt der TÜV Rheinland Dienstleistungen<br />

rund um das Automobil für private und gewerbliche Kunden an Prüfstellen<br />

und als Partner in den Werkstätten.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1872<br />

Mitarbeiter: rund 100<br />

in der Region <strong>Aachen</strong><br />

Leistungspalette TÜV<br />

Rheinland Kraftfahrt GmbH<br />

– Hauptuntersuchung<br />

– Abgasuntersuchung<br />

– Eintragungen<br />

– Prüfung von Gasanlagen<br />

– Feinstaubplaketten<br />

– Schadengutachten<br />

– Wertgutachten<br />

– Reparaturkosten-Kalkulationen<br />

und vieles mehr<br />

Region <strong>Aachen</strong>:<br />

Prüfstellen in <strong>Aachen</strong>, Würselen,<br />

Stolberg, Herzogenrath-Kohlscheid,<br />

Herzogenrath-Merkstein,<br />

Simmerath, Alsdorf, Düren,<br />

Niederzier, Jülich, Heinsberg,<br />

Geilenkirchen, Hückelhoven<br />

www.tuv.com<br />

73


ASEAG, <strong>Aachen</strong>er Straßenbahn und Energieversorgungs-AG<br />

Seit mehr als 130 Jahren prägt die ASEAG (<strong>Aachen</strong>er Straßenbahn und<br />

Energieversorgungs-AG) den öffentlichen Personennahverkehr in <strong>Aachen</strong><br />

und der Region. Das Unternehmen, mit Sitz in der Neuköllner Straße<br />

im Gewerbegebiet Hüls, hat die Entwicklung der Stadt <strong>Aachen</strong> entscheidend<br />

mitgeprägt – immer mit dem Ziel vor Augen, durch tech -<br />

nischen Fortschritt und Weiterentwicklung die Mobilität für die<br />

Menschen in der Region zu gestalten.<br />

Die Idee, die bei der Gründung der „<strong>Aachen</strong>er und Burtscheider<br />

Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft“ Pate stand, hat auch heute noch<br />

Bestand: Für die Menschen und mit den Menschen in <strong>Aachen</strong> und der<br />

Region zu wachsen und so eine echte Alternative als Fortbewegungsmittel<br />

darzustellen. Mehr denn je wird die Leistungsfähigkeit einer<br />

Stadt von der Leistungsfähigkeit ihrer Infrastruktur und Verkehrs -<br />

systeme abhängig.<br />

Waren es zu Beginn die Pferdebahnen und später die Straßenbahnen,<br />

sind es heute hochmoderne Niederflurbusse, die im täg lichen Einsatz<br />

mehr als 230 000 Menschen bewegen.<br />

Die Geschichte der ASEAG ist eng mit der Entwicklung von Stadt und<br />

Kreis <strong>Aachen</strong> in den letzten über 100 Jahren verbunden. Die ASEAG<br />

prägt mit ihren Bussen als „rote Flotte“ das Stadtbild und hat einen<br />

großen Anteil daran, dass die Menschen mobil sind. Die ASEAG war, ist<br />

und wird immer ein Stück Region bleiben. Die <strong>Aachen</strong>er sprechen bei<br />

Der Unternehmenssitz in <strong>Aachen</strong><br />

Auch die Werkstätten sorgen<br />

für einen reibungslosen Ablauf.<br />

74


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1880<br />

Mitarbeiter: 640<br />

Leistungsspektrum:<br />

– öffentlicher Personennah -<br />

verkehr für <strong>Aachen</strong> und die<br />

Region<br />

– hochmoderne Niederflurbusse<br />

– attraktiv, schnell, pünktlich und<br />

umweltbewusst<br />

– innovative, kundenorientierte<br />

sowie qualitativ hochwertige<br />

Dienstleistungen<br />

– Busfahrer: rund 420<br />

– Fahrgäste: rund 67 Millionen,<br />

täglich mehr als 230 000<br />

– Linien: 68<br />

– Haltestellen: 2100<br />

– ASEAG Sammel-Auto (ASA)<br />

www.aseag.de<br />

der Nutzung des öffentlichen Personen nahverkehrs nicht davon, dass<br />

sie mit dem Bus fahren – sie fahren schlicht und einfach „mit der<br />

ASEAG“. Das Angebot für die Fahrgäste wird mit innovativen Ideen und<br />

kundenorientierten sowie qua litativ hoch wer tigen Dienstleistungen<br />

stetig weiterentwickelt und optimiert.<br />

Gerade in Zeiten des stetig wachsenden Umweltbewusstseins sind<br />

öffentliche Verkehrsmittel ein unverzichtbarer Beitrag zum Leben. Die<br />

ASEAG stellt sich erfolgreich ihrem Auftrag, mit einem leistungsstarken<br />

Angebot die Mobilität in Stadt und Kreis <strong>Aachen</strong> zu sichern und auszubauen.<br />

Hinter den Dienstleistungen steckt jedoch mehr als reine Per -<br />

sonenbeförderung. In den Vorverkaufsstellen, der Verwaltung sowie in<br />

den Werkstätten und schließlich auch draußen vor Ort in den Bussen<br />

und an den Haltestellen stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der ASEAG sicher, dass der Busverkehr reibungslos läuft.<br />

Das Liniennetz der ASEAG besteht aus 68 Linien, die auf einer Länge<br />

von mehr als 1200 Kilometern fast 2100 Haltestellen verbinden. Rund<br />

420 Busfahrerinnen und Busfahrer sorgen vom frühen Morgen bis in<br />

die Nacht dafür, dass die Fahrgäste zuverlässig, bequem und sicher ihr<br />

Ziel erreichen.<br />

Durch technische Neuerungen und stetige Optimierungen ist es ge -<br />

lungen, den Bus zu einem attraktiven, schnellen und pünktlichen<br />

Verkehrsmittel zu machen.<br />

ASEAG – der gute Einstieg<br />

Service wird großgeschrieben –<br />

hier im Kunden-Center am<br />

<strong>Aachen</strong>er Bushof.<br />

75


Auf einen Blick<br />

Mitarbeiter/-innen: rund 380<br />

betreute Clients: über 27 000<br />

betreute Schulen: mehr als 160<br />

betreute SAP-Anwender: 1700<br />

Server: 1750<br />

Leistungsspektrum:<br />

– IT Service und Betrieb<br />

– Verwaltung und Finanzen<br />

– Energie und Entsorgung<br />

– Bildung und Entwicklung<br />

NRW-Marktführer:<br />

Wahllösung „votemanager“<br />

Umsatz 2013: 50,4 Mio. Euro<br />

zertifiziert nach:<br />

DIN EN ISO 9001, 20000, 27001<br />

www.regioit.de<br />

regio iT<br />

Die regio iT GmbH ist IT-Dienstleister für Kommunen und Schulen,<br />

Energieversorger und Entsorger sowie Non-Profit-Organisationen.<br />

Mit Sitz in <strong>Aachen</strong> und Niederlassung in Gütersloh bietet die<br />

regio iT strategische und projektbezogene IT-Beratung, Integration,<br />

IT-Infrastruktur und Full-Service.<br />

Sie greift auf Erfahrungswerte aus mehreren Jahrzehnten zurück, viele<br />

ihrer Mitarbeiter/-innen kommen aus Verwaltung und kommunalen<br />

Unternehmen. Sie kennen die Wertschöpfungsketten ihrer Kunden.<br />

Dies macht die regio iT zu einem idealen Partner für öffentliche<br />

Auftraggeber.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1986<br />

Mitarbeiter: ca. 60<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Betrieb von Verwertungs -<br />

anlagen<br />

– umfangreiche Produktpalette<br />

(organische Düngemittel,<br />

Mulche, Kultursubstrate,<br />

Biomasse etc.)<br />

– Containerdienst<br />

– mobile und technische<br />

Dienstleistungen<br />

Standorte:<br />

<strong>Aachen</strong>-Brand<br />

ELC Warden<br />

Würselen<br />

gabco Kompostierung GmbH<br />

Die gabco Kompostierung GmbH ist Komplettanbieter rund um die Verwertung<br />

organischer Rohstoffe in der Region <strong>Aachen</strong>. Sie betreibt<br />

Sammelsysteme und bewirtschaftet Kompostierungs- und Vergärungsanlagen.<br />

Organische Rohstoffe werden zu hochwertigen Qualitätsprodukten<br />

für vielfältige Einsatzzwecke und Marktsegmente aufbereitet.<br />

gabco: Kompost und mehr<br />

www.gabco.de<br />

Überregional erbringt gabco Dienstleistungen mit mobiler Aufbereitungstechnik.<br />

Die Betreuung komplexer technischer Anlagen gehört<br />

ebenfalls zum Leistungsangebot.<br />

76


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1991 als<br />

Abfallwirtschaft Kreis und<br />

Stadt <strong>Aachen</strong> GmbH<br />

Mitarbeiter: ca. 120<br />

Leistungsspektrum:<br />

Schadstoffsammlung, Abfall -<br />

beratung, Müllverbrennung,<br />

Umweltcontrolling, Anlagen -<br />

planung, Biokompostierung<br />

und Biovergärung<br />

Anlagen:<br />

ELC Süd, ELC Warden, ELC Horm,<br />

Kleinanlieferplatz Horm, Biovergärung<br />

Würselen, Kompostplatz<br />

<strong>Aachen</strong>, Schadstoffannahme<br />

<strong>Aachen</strong>, MVA Weisweiler<br />

Einzugsgebiet:<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>,<br />

Kreis Düren<br />

Gesellschafter:<br />

– Zweckverband Entsorgungs -<br />

region West (93,75 %)<br />

– <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> ohne<br />

Stadt <strong>Aachen</strong> (3,125 %)<br />

– Stadt <strong>Aachen</strong> (3,125 %)<br />

Standort: Eschweiler<br />

www.awa-gmbh.de<br />

Die Müllverbrennungsanlage<br />

Weisweiler – Herzstück<br />

der regionalen Entsorgung<br />

AWA Entsorgung GmbH – Verwertung aus Verantwortung<br />

Was 1991 als Abfallwirtschaft Kreis und Stadt <strong>Aachen</strong> begann, ist seit<br />

2003 die AWA Entsorgung GmbH – ein zukunftsfähiger, kommunaler<br />

Dienst leister, der modernste Entsorgungsanlagen betreibt. Bürgernähe<br />

wird hier großgeschrieben, daher steht die Entsorgung und Verwertung<br />

mit Nachhaltigkeit im Mittelpunkt allen Schaffens. Zudem hat das<br />

Unternehmen acht verschiedene Anlagen an diversen Standorten,<br />

die gemäß strenger und ständig verbesserter Gesetzesauflagen<br />

arbeiten – sie entsprechen also höchsten Umweltstandards.<br />

Der Umgang mit Abfall – egal ob aus Haushalten, Gewerbe, Handel<br />

oder Industrie – ist heute sehr anspruchsvoll. Nachsorge und Zukunftsvorsorge<br />

sind dabei wesentliche Aufgaben. Die AWA bündelt hier Verantwortung,<br />

Erfahrung und Fachwissen.<br />

Um noch mehr Service anbieten zu können, wurde im Jahr 2005 die<br />

AWA Service GmbH als 100-prozentige Tochter gegründet. Sie betreibt<br />

die gesamte Logistik der AWA: Containertransporte und Schadstoffsammlungen<br />

werden mit LKW aus dem AWA Service Fuhrpark ab -<br />

gewickelt. Sie betreibt außerdem das Entsorgungs- und Logistikcenter<br />

in Horm, den dortigen Kleinanlieferplatz, die Schadstoffannahmestelle<br />

in <strong>Aachen</strong> und ist für das Schadstoffzwischenlager auf der Zentraldeponie<br />

Warden verantwortlich. Sie ist zudem auch der direkte Ansprechpartner<br />

für Kunden aus dem gewerblichen Bereich.<br />

Kurz gesagt: Für die AWA sind Kundenfreundlichkeit und Service -<br />

leis tungen für die Menschen der Region eine Selbstverständlichkeit –<br />

sie bietet Entsorgungssicherheit für mehr als 850 000 Bürgerinnen und<br />

Bürger.<br />

77


FACTUR Billing Solutions GmbH –<br />

Prozess- und IT-Know-how aus einer Hand<br />

FACTUR erbringt für Kunden Dienstleistungen rund um den Kunden -<br />

service, die Ablesung, die Abrechnung sowie das Zahlungs- und Forderungsmanagement.<br />

Das Netznutzungsmanagement wird voll integriert<br />

abgewickelt – sowohl aus Vertriebs- als auch aus Netzsicht.<br />

Denn bei steigenden Anforderungen wird es für die kleineren und<br />

mittleren Stadtwerke sowie Energieanbieter immer schwieriger und<br />

kostenintensiver, mit ihren Systemen, Prozessen und Mitarbeiter -<br />

kompetenzen am Markt zu bestehen. Kürzere Innovations- und Entscheidungszyklen<br />

erhöhen den Handlungsdruck.<br />

FACTUR strebt in diesem Kontext nicht nach kurzfristiger Gewinn -<br />

maximierung, sondern nach einer langfristigen, partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit, um gemeinsam nachhaltig zu profitieren.<br />

Um ein ideales Zusammenspiel zwischen Prozess, Mitarbeitern und<br />

IT zu ermöglichen, betreut die FACTUR ihr Abrechnungssystem selbst<br />

und entwickelt es permanent weiter.<br />

78


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Das Betreuungsspektrum der FACTUR umfasst im Kern das SAP IS-U<br />

inklusive der Komponenten EDM, PI und BW. Aufgrund der hohen Prozessnähe<br />

sind die mit diesen Aufgaben betreuten Berater und Entwickler<br />

mit einer einzigartigen Kombination aus Prozess- und SAP-Anwendungs-Know-how<br />

ausgestattet.Gemeinsam mit ihren Kunden und der<br />

SAP gestaltet FACTUR daher heute Weiterentwicklungen im SAP-<br />

Umfeld aktiv mit.<br />

Die Berater und Anwendungsentwickler der FACTUR zeichnen sich nicht<br />

nur durch exzellentes Prozess-Know-how aus. Dieses wird stets durch<br />

aktuelles IT- und Projektmanagementwissen ergänzt. Hierdurch können<br />

die Mitarbeiter ihre Kunden sowohl zur Gestaltung und Optimierung<br />

ihrer Prozesse beraten als auch schwierigste Anforderungen im<br />

System abbilden. Ihr Know-how wird systematisch weiterentwickelt<br />

und durch gezielte Einstellungen mit neuen Impulsen versehen.<br />

Fachexpertise, Motivation und Teamfähigkeit sind hier keine leeren<br />

Worte, sondern täglich geübte Praxis, die für die Kunden aus der<br />

Energiebranche gezielt eingesetzt werden.<br />

Die Berater der FACTUR ver wan -<br />

deln ungenutzte Potenziale in<br />

effektive und effiziente Pro zesse.<br />

Genau auf die Bedürfnisse der<br />

Kunden abgestimmt.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2002<br />

Mitarbeiter: über 190<br />

Gesellschafter:<br />

STAWAG Stadtwerke <strong>Aachen</strong> AG<br />

Leistungsspektrum:<br />

Prozess- und IT-Know-how<br />

für die Energiebranche:<br />

– Prozessdienstleistung<br />

– Prozessberatung und<br />

– SAP-Implementierung<br />

aus einer Hand<br />

www.factur.de<br />

79


Ein dynamisches Wirtschafts- und Rechtsumfeld kennt nur eine<br />

Kontinuität: die stetige Veränderung.<br />

Dr. Neumann . Schmeer und Partner<br />

Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater –<br />

Experten im Team<br />

„Wir waren immer schon der Meinung, dass eine isolierte rechtliche,<br />

steuerliche oder betriebswirtschaftliche Beratung bei komplexen unternehmerischen<br />

Entscheidungssituationen nicht zum Ziel führt. Erst die<br />

Verknüpfung der drei Bereiche Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und<br />

Steuerberatung und die Betrachtung aus mehreren Blickwinkeln gibt<br />

einen Zuwachs an Sicherheit, sinnvolle unternehmerische Entscheidungen<br />

zu treffen.“ Eine klare Philosophie, die die Arbeit in der Sozietät<br />

seit ihrer Gründung 1979 bis heute prägt. NS+P wird von zehn Partnern<br />

geführt, die mit weiteren acht Rechtsanwälten, Wirtschafts -<br />

prüfern und Steuerberatern für ihre Mandanten steuerlich und rechtlich<br />

abge sicherte, individuelle Lösungen mit Kreativität und wirtschaftlicher<br />

Vernunft entwickeln.<br />

Die Basis für ganzheitliche Beratung ist die interdisziplinäre Qualifi -<br />

ka tion unserer rund 50 fachlichen Mitarbeiter. Sie blicken vielfach auf<br />

eine mehrjährige Berufserfahrung zurück, haben häufig mehrere<br />

Abschlüsse und verpflichten sich im Dienste unserer Mandanten zur<br />

kontinuierlichen Fortbildung. Nur das sichert den hohen Qualitäts -<br />

anspruch, den Mandanten von NS+P fordern dürfen. Denn nur so kann<br />

heute eine dauerhafte, den stetigen Veränderungen angepasste<br />

Begleitung der Mandanten gesichert werden. Als Experten im Team<br />

beraten und begleiten wir Unternehmen über ihren gesamten Lebenszyklus<br />

und bieten ihnen effiziente, wachstumsfähige Lösungen und<br />

Prozessgestaltungen. Hierfür wurde NS+P bereits mehrfach in den<br />

Top-100-Rankings deutscher Nachrichtenmagazine ausgezeichnet.<br />

80


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Die zunehmend komplexeren Problemstellungen unserer Mandanten<br />

im energiewirtschaftlichen Sektor haben NS+P dazu veranlasst, mit<br />

Kooperationen den ganzheitlichen Beratungsansatz weiter um tech -<br />

nische und strategische Kompetenzen im Energiemarkt zu erweitern.<br />

Die Kooperation mit der <strong>Aachen</strong>er BET – Büro für Energiewirtschaft und<br />

technische Planung GmbH – ist seit vielen Jahren wesentlicher<br />

Bestandteil der energiewirtschaftlichen Expertise bei NS+P.<br />

Zusätzlich ist NS+P seit 2007 Mitglied der INAA-Gruppe, einem weltweiten<br />

Zusammenschluss von unabhängig tätigen Wirtschaftsprüfungsund<br />

Steuerberatungsgesellschaften.<br />

Die INAA-Gruppe besteht seit 1992 und hat 66 Mitgliedsfirmen in<br />

50 Ländern. Mit dieser internationalen Kooperation unterstützt NS+P<br />

Mandanten bei ihren Geschäftsvorhaben überall auf der Welt.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1979<br />

Mitarbeiter: 50<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Recht<br />

– Steuern<br />

– Wirtschaftsprüfung<br />

– Unternehmensberatung<br />

Mandanten:<br />

Unternehmen, freie Berufe,<br />

vermögende Privatleute, Kommunen,<br />

öffentliche Versorgungsund<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

(ÖPNV und EVU), Stiftungen und<br />

gemeinnützige Einrichtungen,<br />

wissenschaftliche Institute und<br />

Hochschulen<br />

Kooperationen:<br />

BET – Büro für Energiewirtschaft<br />

und technische Planung GmbH<br />

Mitgliedschaft:<br />

INAA-Gruppe (International<br />

Association of Independent<br />

Accounting Firms – Empfehlungs -<br />

verbund)<br />

www.neumann-schmeer.de<br />

Hauptsitz der Kanzlei ist <strong>Aachen</strong>.<br />

81


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1949<br />

Mitarbeiter: 13<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Steuergestaltungsberatung<br />

– Steuerrechtsdurchsetzung<br />

– Wirtschaftsprüfung und<br />

Treuhandwesen<br />

– Rechnungswesen/<br />

Bilanzierung<br />

– Steuerdeklarationsberatung<br />

– Wirtschaftliche Beratung/<br />

Unternehmensberatung<br />

Standorte:<br />

<strong>Aachen</strong> und<br />

Naumburg an der Saale<br />

WKK Treuhand GmbH<br />

Die WKK Treuhand ist seinerzeit als gemeinnützige Selbsthilfe -<br />

einrichtung der Handwerkswirtschaft 1949 gegründet worden. Als<br />

Handwerker-Treuhand- und Buchstelle hat sie zu tragbaren Kosten den<br />

Handwerksbetrieben die Buchführung erstellt. Über die Zwischen -<br />

sta tion einer Genossenschaft entwickelte sie sich schließlich 1960 zu<br />

einer Steuerberatungsgesellschaft weiter. Seit 1978 ist das Unter -<br />

nehmen eine GmbH. Die Mitarbeiter der WKK sind sich der Tradition<br />

des Unternehmens bewusst und sehen sich deshalb in erster Linie als<br />

faire Partner ihrer Mandanten.<br />

Basis für ihre Beratungsleistung ist umfassende Kompetenz und<br />

reiche Erfahrung. Das Spektrum reicht von Steuergestaltungsberatung,<br />

Steuerrechtsdurchsetzung über Wirtschaftsprüfung und Treuhand -<br />

wesen, Rech nungswesen/Bilanzierung, Steuerdeklarationsberatung bis<br />

hin zu Wirtschaftlicher Beratung und Unternehmensberatung.<br />

Die Aufgabe besteht vor allem darin, Lösungsansätze und Entscheidungshilfen<br />

zu bieten, die den Mandanten auch auf lange Sicht Vor -<br />

teile sichern. Das bedeutet, dass jede Einzelsituation individuell be -<br />

trachtet und dabei jeder Aspekt beleuchtet werden muss. Dies<br />

verlangt Weitblick sowie Kenntnisse, die über das eigene Fach gebiet<br />

hinausreichen. Der hohe Anspruch der Mandanten ist den Mit arbeitern<br />

der WKK Herausforderung und Verpflichtung zugleich.<br />

Die Mitarbeiter der WKK sehen<br />

sich als faire Partner ihrer Mandanten.<br />

www.wkk.de<br />

Leistungsansätze und<br />

Entscheidungshilfen bieten:<br />

Das ist unsere Aufgabe.<br />

82


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1996<br />

Mitarbeiter: 60<br />

Leistungsspektrum:<br />

Produktentwicklung:<br />

– Layoutservice<br />

– Hardwareentwicklung<br />

– Softwareentwicklung<br />

– Prüfungen und Analysen<br />

EMS-Dienstleistungen:<br />

– Leiterplattenbestückung<br />

– Prototypenfertigung<br />

– Gerätemontage<br />

– Inspektion und Test<br />

– Reparatur<br />

– Logistik und Material -<br />

management<br />

Unternehmenssitz: Roetgen<br />

www.kuttig.de<br />

Kuttig Electronic GmbH<br />

Die Kuttig Electronic GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen mit<br />

Sitz am südlichen Rand der Hightechregion <strong>Aachen</strong>. Seit 1996 bieten wir<br />

hochwertige Dienstleistungen rund um die Elektronik. Regional und<br />

überregional haben wir uns einen guten Namen sowie eine treue<br />

Stammkundschaft erarbeitet. Entwicklung und Fertigung elektronischer<br />

Geräte und Baugruppen auf höchstem Niveau zu attraktiven Preisen –<br />

das sind unsere zentralen Themen. Flexibilität – insbesondere für kleine<br />

und mittlere Serien – sowie Prototypen sind unsere Stärke.<br />

Alles aus einer Hand bedeutet für unsere Kunden zeit- und kosten -<br />

effi zientes Arbeiten mit einem einzigen Partner. Rund um Entwicklung<br />

und Fertigung bieten wir umfassenden Service – von der Produktidee bis<br />

zur Serienbelieferung.<br />

Vom Schaltungsdesign und Layoutservice, Proto typenbau und CE- und<br />

EMV-Prüfungen über Materialeinkauf, Bevorratung und Finanzierung,<br />

Bestückung und Funktionstests, Montage des Produktes bis hin zum<br />

Versand und After-Sales-Service bieten wir das gesamte Spektrum der<br />

Elektronik-Dienstleistung.<br />

83


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1981,<br />

seit April 1993 GmbH<br />

Mitarbeiter: ca. 33<br />

Leistungsspektrum:<br />

Gutachten, Studien, Planung,<br />

Ausschreibung, Bauleitung,<br />

Abrechnung, Sicherheits -<br />

koordination für öffentliche<br />

und private Bauherren<br />

Qualitätsmanagement:<br />

zertifiziert nach DIN EN ISO<br />

9001:2008<br />

www.bueroberg.de<br />

Ingenieurbüro H. Berg & Partner GmbH<br />

Als erfahrenes und prosperierendes Ingenieurbüro mit Hauptsitz in<br />

<strong>Aachen</strong> und Partnerbüros in Eupen (Belgien) und Diekirch (Luxemburg)<br />

verfügt die H. Berg & Partner GmbH über umfassende Leistungs- und<br />

Beratungskompetenz auf den Gebieten Gewässer, Trinkwasser, Ab -<br />

wasser, Straßen/Brücken sowie regenerative Energieversorgung.<br />

Insbesondere bei Erschließungsmaßnahmen von Wohn- und Gewerbegebieten<br />

kann die H. Berg & Partner GmbH ihre über 30-jährige Er -<br />

fahrung und Fachkompetenz effizient einsetzen. Für Fragen der regenerativen<br />

Energie- und Wärmeversorgung, Nahwärmekonzepte,<br />

Abwasserbeseitigung, Straßen- und Brückenbau etc. werden innova -<br />

tive und nachhaltige Lösungen entwickelt.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1987<br />

Mitarbeiter: 13<br />

Leistungsspektrum:<br />

AV-Systemhaus: Projektion,<br />

Videokonferenz, Medienmöbel,<br />

Audiotechnik, Anzeigesystem<br />

Planungsbüro: Konferenzsäle,<br />

Hörsäle, individuelle Nutzungskonzepte,<br />

Auditorien, interaktive<br />

Medien<br />

Intelligent Home: Schutz, Komfort,<br />

intuitives Bedienkonzept,<br />

Kosten- und Energieeffizienz<br />

www.akmedia.de<br />

AK Media GmbH – das <strong>Aachen</strong>er Mediensystemhaus<br />

Die Experten der AK Media GmbH planen und realisieren medientechnische<br />

Anlagen und Einrichtungen. Diese Lösungen finden sich in<br />

Konferenz- und Seminarräumen, Auditorien und Präsentationsräumen.<br />

Kunden aus dem öffentlichen, industriellen und gehobenen privaten<br />

Bereich profitieren von der Synergie bei Zusammenarbeit von<br />

Inhalt und Technik. Die Tätigkeitschwerpunkte sind Projektions- und<br />

Displaylösungen, Mediensteuerungen und Videokonferenzanlagen,<br />

Dipl.-Ing. Andreas Promny (GF)<br />

profes sionelle Beschallungstechnik, Konferenz- und Dolmetscher -<br />

anlagen, Licht- und Lichtsteuertechnik sowie ELA- und Sprach alar mie -<br />

rungs anlagen. Eines der wichtigsten Geschäftsprinzipien ist die Nähe<br />

zu den Kunden. Die Vertriebsmitarbeiter und Servicetechniker stehen<br />

den Kunden in allen kommerziellen und technischen Fragen zur Ver -<br />

fügung und sorgen so für eine bestmögliche Betreuung.<br />

84


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1995<br />

Mitarbeiter: über 50<br />

Leistungsspektrum:<br />

– IQC (Incoming Quality Control)<br />

– Reparaturen<br />

– Rework (Überarbeitung<br />

oder Umarbeitung)<br />

– Technische Hotline<br />

– E-Commerce<br />

– Logistik<br />

– Sonderaktionen<br />

Unternehmenssitz: <strong>Aachen</strong><br />

www.aixtema.de<br />

Die aixTeMa GmbH ist ein kompetenter<br />

Partner für individuelle<br />

Servicelösungen.<br />

aixTeMa GmbH<br />

Kunden der aixTeMa GmbH wissen die Innovationsfähigkeit und Flexibilität<br />

des IT-Dienstleisters zu schätzen. Zum Portfolio des Spezialisten<br />

gehören die Bereiche IQC (Incoming Quality Control), Reparaturen,<br />

Rework (Überarbeitung oder Umarbeitung), Technische Hotline,<br />

E-Commerce und Logistik. aixTeMa steht für Hilfe bei Problemen jeder<br />

Art, qualitativ hochwertige (DIN ISO 9001 zertifiziert) und kunden -<br />

orientierte Dienstleistungen, ein menschliches, hilfsbereites und außergewöhnliches<br />

Miteinander, Innovation und Entwicklung, Kritikfähigkeit<br />

und tägliches Hinterfragen, schnelle Entscheidungen und hohe Flexi -<br />

bilität. Die technikbegeisterten Mitarbeiter stellen ihr Know-how über<br />

alle Abteilungen hinweg in den Dienst ihres Kunden und ihres Pro -<br />

duktes. Als Ausbildungsbetrieb anerkannt, bildet die aixTeMa GmbH<br />

derzeit sowohl im kaufmännischen Bereich wie auch in der Technik<br />

mehrere Nachwuchskräfte aus. Die aixTeMa GmbH ist zudem immatrikulierter<br />

Partner des „Campus Clusters Logistik“ der RWTH <strong>Aachen</strong>.<br />

85


Ingenieurgesellschaft Lievens und Partner mbH<br />

Als kleines Planungsbüro für konstruktiven Ingenieurbau startete<br />

Lievens und Partner vor mehr als 60 Jahren. Aus Praxiserfahrung und<br />

Qualifikation sind Kompetenzbereiche für konzeptionelle und kostenoptimierte<br />

Baulösungen herangewachsen. Mit seinem Leistungsspektrum<br />

ist Lievens und Partner heute in den Bereichen Industriebau<br />

sowie Gewerbe- und Wohnungsbau ein etabliertes Planungsbüro.<br />

Das Team des Ingenieurbüros steht für verlässliches und erfolgs -<br />

orientiertes Arbeiten nach dem Unternehmensprinzip: genau und<br />

gewissenhaft.<br />

Das Fundament für die Zufriedenheit des langjährigen Kundenstamms<br />

aus privaten und öffentlichen Bauherren bilden kooperatives Handeln<br />

und eine offene Kommunikation – stets verbindlich und verlässlich.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1953<br />

Mitarbeiter: 25<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Generalplanung<br />

– Tragwerksplanung<br />

– Architektur<br />

– Bauphysik<br />

– Bauen im Bestand<br />

– Sondergebiete Stahlund<br />

Massivbau<br />

Projektvolumen:<br />

2010–2015 durchschnittlich<br />

50 Mio. Euro brutto/Jahr,<br />

Kostengruppen 300–500<br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

www.lievens-und-partner.de<br />

Bild unten: Hörsaalgebäude<br />

FH <strong>Aachen</strong> – Campus Jülich,<br />

BLB NRW, <strong>Aachen</strong><br />

Bild oben: SMZ – Sekundär -<br />

metallurgisches Zentrum,<br />

Deutsche Edelstahlwerke, Witten<br />

86


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Temporäre Architektur für nachhaltigen<br />

Markenerfolg – Messebau<br />

aus <strong>Aachen</strong> für ganz Europa<br />

Das Team aus Fachplanern,<br />

Handwerkern und Monteuren<br />

arbeitet Hand in Hand.<br />

MeRaum GmbH<br />

Von der Anfrage über den Entwurf bis zur Umsetzung realisiert ein<br />

Team aus festen Mitarbeitern und Spezialisten Ihre Wünsche und<br />

Anforderungen an alle Bereiche des Messebaus: Design, Planung,<br />

Fertigung, Logistik und Montage.<br />

Unser eigener Erfolg ist eng an den Erfolg der Kunden geknüpft. Das<br />

wissen wir, das verstehen wir und deshalb orientieren wir uns stets an<br />

den Faktoren, die unsere Kunden erfolgreich machen.<br />

Zuhören und Ziele verstehen ist unsere erste Aufgabe und der<br />

wich tigste Schritt in jedem Projekt. Gutes Design, eine qualitative und<br />

technisch saubere Umsetzung – das können viele. Wir verstehen den<br />

Unterschied und eine Verpflichtung darin, das Spektrum um die<br />

Sicherheit zu ergänzen. Die Sicherheit, die jeder Auftraggeber be -<br />

nötigt, um seine erfolgs- und zeitkritischen Aufgaben in guten Händen<br />

zu wissen.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1999<br />

Mitarbeiter: 26<br />

www.meraum.de<br />

Leistungsspektrum:<br />

Messebaudienstleister –<br />

Design, Planung,<br />

Fertigung, Logistik,<br />

Montage<br />

87


Christoph Claßen<br />

Handwerk hat Zukunft<br />

Mit Slogans ist das ja immer so eine Sache. Sie sollen gut klingen, eingängig sein, im<br />

Kopf bleiben. Die meisten versprechen viel. Was sie halten, steht auf einem anderen<br />

Blatt. Das Handwerk nennt sich „Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“, auch in der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>. Eine selbstbewusste Ansage.<br />

Klar, Handwerk ist dort, wo die Menschen sind. Bäckerei, Friseursalon, Malerbetrieb,<br />

Maßschneider, Fleischerei, Optiker: Sie alle und viele weitere Fachgeschäfte finden sich<br />

in der nächsten Straße, um die Ecke. Kurz: nebenan. Aber es sind keine Großunter -<br />

nehmen, keine börsennotierten Konzerne, nicht die Firmen, die sich in den Schlagzeilen<br />

der Wirtschaftsteile von Zeitungen wiederfinden. Das Handwerk, eine Wirtschaftsmacht?<br />

In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> gibt es rund 7000 Handwerksbetriebe, in ihnen sind<br />

34 600 Menschen beschäftigt, die gemeinsam einen jährlichen Umsatz von 3,03 Mrd.<br />

Euro erwirtschaften. Sieht man nicht den einzelnen Betrieb, sondern das Handwerk in<br />

seiner Gesamtheit, wird klar, dass es nicht nur nebenan verortet ist, sondern auch ein<br />

Faktor, der das ökonomische Potenzial einer Region erheblich prägt. Eine Wirtschaftsmacht<br />

eben, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so erscheinen mag.<br />

Das Handwerk bietet nicht nur gute und sichere Arbeitsplätze, sondern vielmehr<br />

spannende Aufgaben, exzellente Karrierechancen und individuelle Möglichkeiten zur<br />

Selbstverwirklichung. Davon profitieren nicht allein die Menschen, die im Wirtschaftszweig<br />

beschäftigt sind. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen trägt das Handwerk<br />

zur Lebensqualität in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> bei. Sei es das Brötchen am Morgen,<br />

das nach persönlichen Vorstellungen gestaltete Schmuckstück oder der Umbau des<br />

Badezimmers zur Wellness-Oase. Diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Die da -<br />

gegen, in der sich auflisten lässt, was noch übrig wäre, gäbe es das Handwerk nicht, ist<br />

kurz. Da bleibt nicht viel. Der Wirtschaftszweig gewährleistet nicht nur Lebensqualität,<br />

sondern auch die Grundversorgung. Das ist schon immer so gewesen.<br />

Handwerk, das ist natürlich auch Tradition. Identität und Selbstbewusstsein der<br />

Betriebe und der Menschen, die in ihnen beschäftigt sind, speisen sich aus einer jahrhundertelangen<br />

Historie. Der Wirtschaftszweig steht für bleibende Werte – im über -<br />

tragenen wie im wörtlichen Sinne. Ihn allerdings auf seine Tradition zu reduzieren,<br />

hieße, ihm nicht gerecht zu werden. „Das Handwerk bringt seit je Innovationen hervor.<br />

Das ist kein Zufall, denn in den Betrieben arbeiten Menschen, die den Mut, neue Wege<br />

zu gehen, und den Sinn für die Praxistauglichkeit, das Machbare, gleichermaßen be -<br />

sitzen“, sagt Dieter Philipp, Präsident der Handwerkskammer <strong>Aachen</strong>.<br />

88


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

Mit rund 7000 Betrieben trägt<br />

das Handwerk zur Lebens -<br />

qualität in der <strong>StädteRegion</strong> bei.<br />

89


Die „Wirtschaftsmacht von<br />

nebenan“ ist auch einer<br />

der großen Ausbilder.<br />

Auch als Zulieferer für die in der <strong>StädteRegion</strong> ansässigen Industrieunternehmen ist<br />

das Handwerk unentbehrlich. Ob als „ausgelagerte Werkbank“ oder als Lieferant kompletter<br />

Systeme ist das Handwerk fester und verlässlicher Bestandteil von Produktionsprozessen.<br />

In diesem Bereich ist an vielen Stellen Hightech gefragt.<br />

Der Weg in die Zukunft wird jedenfalls nicht allein von den Universitäten, den Forschungseinrichtungen<br />

und Entwicklungsabteilungen der großen Konzerne gepflastert,<br />

sondern ganz maßgeblich auch vom Handwerk. Energieeffizienz beim Bauen, ener -<br />

ge tische Gebäudesanierung, erneuerbare Energien: Sobald aus einer Idee Wirklichkeit<br />

werden soll, kommt der Wirtschaftszweig ins Spiel. Anders formuliert: Eine Windkraftanlage<br />

entsteht nicht ohne politischen Willen, Forschungs- und Planungsarbeit. Sie<br />

letztlich zu bauen und durch regelmäßige Wartung dafür zu sorgen, dass sie lange<br />

Strom produziert, ist aber nicht weniger wichtig. Hierfür ist das Handwerk zuständig.<br />

Auch in eigener Sache betreibt der Wirtschaftszweig Zukunftsvorsorge. Im vergangenen<br />

Jahr erlernten über 2650 Auszubildende ihr Handwerk in den Betrieben der<br />

<strong>StädteRegion</strong> und den Bildungszentren der Handwerkskammer, die die überbetrieb liche<br />

Ausbildung gewährleistet. Die Wirtschaftsmacht von nebenan ist für die Zukunft<br />

bestens aufgestellt. Und sie hält, was sie verspricht.<br />

90


DIE WIRTSCHAFTSREGION<br />

www.homemarket.de<br />

Home Market heißt: Service -<br />

kultur, Kundennähe, Fachkompetenz<br />

und eine Riesenauswahl<br />

Home Market GmbH<br />

Jeder wünscht sich ein Zuhause mit echtem Wohlfühl-Ambiente. Mit<br />

einer ansprechenden und liebevollen Gestaltung lässt sich vieles er -<br />

reichen. Aber wo finde ich nicht nur das passende Sortiment, sondern<br />

auch die optimale Beratung bzw. Unterstützung? „Wir bieten individuelle<br />

Lösungen für die Dekoration von Wand, Fenster und Boden“ – das ist das<br />

Motto der Home Market GmbH. Langjährige Mitarbeiter stehen dem<br />

Kunden dabei mit Rat und Tat zur Seite. Die Dienstleistungen reichen<br />

von der Beratung bis zur genähten Traumdekoration (durch hauseigene<br />

Näher innen) sowie der Montage und Dekoration der Waren. Ein aus -<br />

gebildeter Fachmann nimmt bei den Kunden Maß (kostenlos!) und<br />

montiert und dekoriert anschließend. Das ist Service aus einer Hand<br />

zu einem erstaunlich günstigen Preis. Denn hier weiß man, was die<br />

Kunden wollen – ihre Wünsche stehen im Mittelpunkt allen Schaffens.<br />

Was im Jahr 1911 durch Malermeister Peter Essers als kleines Tapetengeschäft<br />

in der Kaiserstadt <strong>Aachen</strong> begann, expandierte über viele Jahrzehnte<br />

als „Teppich Essers“ und in den neuen Bundes ländern unter dem<br />

Namen „Ihr Teppichfreund“. Heute bestehen 78 Standorte in Deutsch-<br />

Auf einen Blick<br />

Leistungsspektrum:<br />

Gründungsjahr: 1911<br />

– Gardinen<br />

Mitarbeiter: rund 600<br />

– Sonnen-/Insektenschutz<br />

–Tapeten<br />

Standorte: 78 Filialen,<br />

– Farben<br />

23 unter dem Namen<br />

– Teppiche<br />

„Home Market“, 52 noch<br />

– Teppichboden<br />

als „Ihr Teppichfreund“ und – Parkett/Laminat<br />

3 als „Teppich Essers“<br />

– CV-Beläge<br />

– Vinyl Design-Beläge<br />

– Bettwaren<br />

land mit rund 600 Mitarbeitern. Seit 2010 unter dem zukunftsweisenden<br />

Namen „Home Market“ – denn schon lange geht es nicht mehr nur um<br />

Teppich – es geht um das Rundum-Wohlfühlpaket mit einem Sortiment,<br />

das keine Wünsche für die Heimgestaltung offen lässt. Nicht ohne<br />

Grund zählt das Unternehmen heute zu einem der erfolgreichsten und<br />

innovativsten in der Heimtextil branche Deutschlands.<br />

91


Helga Hermanns<br />

Passgenaue Bildungsangebote<br />

und -förderung<br />

„Kinder brauchen vom ersten Tag an nicht nur die Eltern, sondern das ganze Dorf.“<br />

Diese Forderung des Sozialwissenschaftlers Professor Klaus Hurrelmann fasst in einem<br />

Satz zusammen, wie Bildung idealerweise aussehen sollte. Denn nur in einem funk -<br />

tionierenden Netzwerk vielfältiger Angebote kann Bildung gut gelingen. Ein solches<br />

„Bildungsnetzwerk im Lebenslauf“ will das Bildungsbüro der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> aufbauen.<br />

Ziel sind gelungene Bildungsbiografien von der Kita bis zur Berufsausbildung.<br />

Um das zu erreichen, müssen die jeweiligen Kompetenzen und Talente der Kinder<br />

erkannt und gefördert werden. Gleichzeitig sollen die Kinder aber auch Eigenverant -<br />

wortung lernen. Eine Mammutaufgabe angesichts der rund 750 Kitas, Schulen und<br />

Bildungseinrichtungen, die vom Bildungsbüro beraten werden – mit Unterstützung<br />

vieler Akteure.<br />

Eltern, pädagogische Fachkräfte und alle weiteren Akteure mit Bildungsverant -<br />

wortung treffen sich einmal jährlich auf einer Bildungskonferenz. Bei der zweitägigen<br />

Veranstaltung geht es vor allem um den Erfahrungsaustausch – wo stehen die Einrichtungen,<br />

wie können sie sich noch verbessern. Eingeladen werden auch immer Experten,<br />

die Impulse von außen geben – beispielsweise der zu Beginn zitierte Sozialwissenschaftler<br />

Professor Klaus Hurrelmann. Er wies auf den steigenden Leistungsdruck an<br />

allen Bildungseinrichtungen hin und forderte zugleich eine Reform, mit der die Gesundheit<br />

der Kinder stärker ins Blickfeld rückt. Eine seiner zentralen Thesen: „Ohne eine<br />

nachhaltige Stärkung der Lehrkräfte und ohne eine Kooperation von Schulen mit den<br />

Elternhäusern und der Jugendhilfe können Schülerinnen und Schüler nicht erfolgreich<br />

erzogen und gebildet werden.“<br />

Hier bietet das Bildungsbüro Hilfestellungen durch Beratung, Fortbildungen und<br />

einen engen Austausch aller Beteiligten. Und durch zahlreiche Projekte. Ein Beispiel ist<br />

„Kein Abschluss ohne Anschluss“. Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> gehört zu den Modellkommunen<br />

bei diesem Programm der Landesregierung. Das Ziel: Schüler aller Schulformen<br />

erhalten ab Klasse 8 eine verbindliche und systematische Berufs- und Studienwahl -<br />

orientierung. Das beginnt mit einer eintägigen Potenzialanalyse. Hier können die<br />

Mädchen und Jungen feststellen, was sie gut und weniger können, ob sie beispiels -<br />

weise handwerklich geschickt sind, gut organisieren können oder ob sie soziale Kom -<br />

petenzen im Umgang mit anderen Menschen haben. Ebenfalls in Klasse 8 sind ein -<br />

tägige Berufsfelderkundungen in mindestens drei unterschiedlichen Berufsfeldern<br />

vor gesehen. Ab Klasse 9 absolvieren die Jugendlichen zwei- bis dreiwöchige Praktika.<br />

92


DIE WISSENSREGION<br />

Eines der Ziele des Bildungsbüros sind gelungene<br />

Bildungsbiografien von der Kita bis zur Berufs -<br />

ausbildung.<br />

93


94<br />

Vor dem Schulabschluss erhalten die Schüler eine individuell mit ihnen erarbeitete<br />

Anschlussperspektive. Das kann dann eine duale Ausbildung sein oder die Ausbildungsreife<br />

wird durch Angebote in Berufskollegs oder bei Trägern mit verstärktem Praxis -<br />

bezug gefördert. Gymnasiasten werden entweder auf ein Studium vorbereitet oder sie<br />

erhalten Informationen über Ausbildungswege nach dem Abitur.<br />

Im Rahmen des Projekts „Kein Abschluss ohne Anschluss“ hat die Fachhochschule<br />

<strong>Aachen</strong> erstmals eine Schulabgängerbefragung in der <strong>StädteRegion</strong> gemacht. An dem<br />

„YouCheck“ der <strong>Aachen</strong>er Professorin Claudia Mayer beteiligten sich fast 3000 Schülerinnen<br />

und Schüler. Auf die Frage: „Weißt du schon, was du nach deinem Schul -<br />

abschluss machen wirst?“ antworteten erstaunliche 81 Prozent mit Ja. Und immerhin<br />

77 Prozent betonten, die gewählte Ausbildung sei genau das, was sie am allerliebsten<br />

machen würden. Es wurden aber nicht nur Fragen zur schulischen Laufbahn und der<br />

Berufswahlvorbereitung gestellt. Auch Engagement für das eigene Lebensumfeld und<br />

außerschulische Aktivitäten waren Gegenstand der Befragung. Und dabei gab weit<br />

mehr als ein Drittel an, sich für gesellschaftlich-soziale Fragen und Themen wie<br />

Bildung, Umwelt oder Kultur zu interessieren. Ehrenamtlich aktiv sind nur etwa sieben<br />

Prozent der Befragten.<br />

Deshalb soll die Beteiligung von Jugendlichen in der <strong>StädteRegion</strong> gestärkt werden.<br />

Ein Projekt, das besonders gut ankam, trug den Titel „Was geht?“. In dieser Werkstatt<br />

für Jugendbeteiligung informierte das Bildungsbüro rund 600 Jugendliche über Formen<br />

der politischen Mitbestimmung und aktuelle politische Themen. In den Workshops<br />

wurde ein Blick in die Zukunft gewagt, es ging um globalen Handel, den Einfluss von<br />

Medien, die Gründung von Schülerunternehmen oder Möglichkeiten von Jugendlichen,<br />

in der Kommunalpolitik mitzumischen.<br />

Aus „Was geht?“ wurde dann im Mai 2014 „Das geht!“ – ein Dialog zwischen<br />

Jugendlichen und Politik in fünf Kommunen der <strong>StädteRegion</strong>. Mit dabei waren Aysu,<br />

Maike, Lena und Anas aus der Oberstufe des städtischen Gymnasiums Alsdorf. Mehrere<br />

Monate planten sie die Veranstaltung in der Alsdorfer Stadthalle, bei der Politiker im<br />

Vorfeld der Kommunal- und Europawahlen den Jugendlichen Rede und Antwort stehen<br />

sollten. Nur der 17-jährige Anas interessiert sich schon länger für Politik. Die drei<br />

Mädels hatten dagegen bisher keinen Draht zu politischen Themen. „Aber durch die<br />

Aktion ,Das geht‘ habe ich gemerkt, wie viel Spaß das machen kann“, sagt Lena. „Es<br />

kommt eben drauf an, wie man das verpackt“, betonen Maike und Aysu. Den vier<br />

Jugendlichen gefiel vor allem, dass sie Verantwortung übernehmen konnten, sowohl im<br />

Vorfeld bei der Organisation als auch im Gespräch mit den Politikern. Als Belohnung für<br />

die viele Arbeit wurden die Jugendlichen der fünf Modellkommunen zu einer Fahrt ins<br />

EU-Parlament nach Brüssel eingeladen. Mit anderen Jugendlichen aus Bayern und Polen<br />

diskutierten sie über Sinn und Zweck von Städtepartnerschaften und erlebten ein Stück<br />

vom Alltag der <strong>Aachen</strong>er Europaabgeordneten Sabine Verheyen. „Durch das Projekt<br />

haben wir nicht nur neue Freundschaften geschlossen, sondern kennen jetzt auch die<br />

Verantwortlichen bei der Stadt und im Bildungsbüro. Das hilft, wenn man Fragen hat“,<br />

betont Anas.


DIE WISSENSREGION<br />

Die außerschulische Bildung wird in der <strong>StädteRegion</strong> aber auch in anderer Form<br />

gefördert. Schulen und Kindertagesstätten werden dabei unterstützt, mehr Kindern und<br />

Jugendlichen das Lernen außerhalb der Kindertagesstätte oder der Schule zu ermög -<br />

lichen. Zum Beispiel mit den Schultheatertagen, der Bildungszugabe oder einer Ko -<br />

operation mit dem Verein eXploregio.net. Themenschwerpunkte sind MINT-Disziplinen,<br />

kulturelle Bildung und euregionale Sprachförderung.<br />

Seit dem Start zum Schuljahr 2011/2012 haben mehr als 60 000 Kinder und<br />

Jugendliche Angebote aus den Bereichen Kunst und Kultur, Sport sowie MINT und Nachhaltigkeit<br />

wahrgenommen. Und zwar über die Bildungszugabe. Pro Halbjahr können<br />

Kitas und Schulen ein Angebot nutzen, beispielsweise ins Theater oder ins Mu seum<br />

gehen. Man kann die Fußballspieler der Alemannia besuchen und mehr über das<br />

Training erfahren, in einer Kletterhalle die neue Trendsportart Bouldern erkunden oder<br />

sich mit Abfallentsorgung und naturwissenschaftlichen Phänomenen beschäftigen.<br />

Bei den Schultheatertagen können die Kinder und Jugendlichen in Zusammenarbeit<br />

mit Profis ihr kreatives Potenzial ausschöpfen. Vor allem ist Initiative gefragt. Die Schülerinnen<br />

und Schüler bauen Kulissen und schneidern Kostüme, inszenieren und proben<br />

und treten schließlich vor Publikum auf. „Oh mein Gott – wir sind ja jetzt Profis!“ sagte<br />

eine Grundschülerin nach der gelungenen Aufführung. Und ein anderes Kind wird in<br />

Lernen außerhalb der Kita<br />

oder Schule – zum Beispiel<br />

durch die Schultheatertage<br />

95


Die Veranstaltungsreihe „Das<br />

geht! Dialog zwischen Jugend<br />

und Politik“ bietet Themen wie<br />

politische Bildung, gesellschaftliches<br />

Engagement, die Kommunal-<br />

und Europawahlen<br />

sowie Antworten auf diverse<br />

Fragen.<br />

der Dokumentation der<br />

<strong>StädteRegion</strong> so zitiert:<br />

„Das Allertollste war, dass<br />

plötzlich alles lief. Jeder<br />

hat mitgemacht, keiner<br />

ist ausgestiegen oder so!<br />

Alle waren voll bei der<br />

Sache – und das Gefühl<br />

beim Schlussapplaus war<br />

einfach nur unglaublich.<br />

Ich bin so stolz auf uns<br />

alle!“ Eine Lehrerin: „Die<br />

engagierte und kompetente<br />

Unterstützung durch<br />

das Theaterpersonal treibt<br />

einem fast das Wasser in<br />

die Augen. Soviel Hilfe<br />

und Ermutigung kriegen<br />

wir sonst selten.“ Und ein Schulsozialarbeiter betont: „Gerade auch für die schwächeren<br />

Schüler ist es eine fantastische Erfahrung, sich von einer ganz anderen Seite zeigen zu<br />

können und dabei weit über sich selbst hinauszuwachsen.“<br />

Das ist auch die Idee bei dem Projekt Kulturschulen, für das zunächst fünf Modellschulen<br />

ausgewählt wurden. Die Kinder sollen im Unterricht, aber auch in außerschu -<br />

lischen Angeboten aktiv die unterschiedlichen Sparten der kulturellen Bildung erleben –<br />

Theater, Tanz, Literatur oder Medien. In den Kulturschulen sollen die Bildungsangebote<br />

ganzheitlich sein und dabei die Persönlichkeitsentwicklung in den Fokus stellen.<br />

Wie Alternativen zum gängigen Schulalltag aussehen können, kann man in der<br />

Gemeinschaftsgrundschule <strong>Aachen</strong>-Schönforst erleben. Dort erhalten alle Kinder die<br />

Möglichkeit, ein Streichinstrument zu erlernen. Während der normalen Unterrichtszeit<br />

werden sie von Lehrern der Musikschule angeleitet, die Instrumente werden dabei von<br />

der Schule gestellt. Nach rund zweijähriger Erfahrung lassen sich nun erste Effekte feststellen:<br />

Das Selbstvertrauen der Kinder wird gestärkt, sie können konzentrierter arbeiten.<br />

Wer die Streicherklasse besucht, kann sich der Faszination nicht entziehen. Es ist<br />

berührend, wie viel Spaß die Kinder am gemeinsamen Musizieren haben. Niemand<br />

meckert, keiner stört den Unterricht, alle sind völlig konzentriert bei der Sache und<br />

zupfen oder streichen die Saiten so, wie es die Lehrerin vormacht.<br />

In den vier anderen Kulturschulen stehen Kunst, Theater und Tanz im Mittelpunkt.<br />

Und überall bestätigen Schüler und Pädagogen, wie viel Freude sie haben und wie<br />

sehr sich das Schulklima dadurch positiv verändert hat. Kultur, so kann man es wohl<br />

zusammenfassen, macht Schulen stark.<br />

96


DIE WISSENSREGION<br />

Helga Hermanns<br />

Inklusion: gemeinsam leben und lernen<br />

Es ist ein Samstag im Mai, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Perfekt für die<br />

Gastgeber der langen Kaffeetafel, die vor dem <strong>Aachen</strong>er Elisenbrunnen aufgebaut<br />

wurde. Im Café „WIR ALLE“ wird heute Inklusion gelebt. Menschen mit und ohne Behinderung<br />

haben die Aktion drei Monate lang vorbereitet, heute sind sie Gäste und Gastgeber<br />

zugleich. Rund 50 Menschen sitzen an der langen Tafel, die Stühle hat die Werkstatt<br />

der Lebenshilfe zur Verfügung gestellt, das Geschirr kommt aus dem Restaurant<br />

des Stadttheaters, nur wenige Schritte vom Elisenbrunnen entfernt. Passanten bleiben<br />

stehen, kommen mit den Menschen an der Kaffeetafel ins Gespräch oder setzen sich<br />

gleich dazu. Es wird viel erzählt an diesem Tag, gelacht und auch Musik gemacht. Ein<br />

unbeschwertes, fröhliches Miteinander ohne Barrieren – so könnte man es zusammenfassen.<br />

Und ein gutes Beispiel dafür, wie Inklusion in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> künftig<br />

funktionieren könnte.<br />

Das Projekt „WIR ALLE“ ist ein trägerübergreifendes Inklusionsprojekt der Josefs-<br />

Gesellschaft gGmbH Vinzenz-Heim <strong>Aachen</strong>, der Caritas-Lebenswelten GmbH sowie der<br />

Lebenshilfe <strong>Aachen</strong>, dem Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte <strong>Aachen</strong>, der<br />

Alexianer <strong>Aachen</strong> GmbH und dem ABK-Hilfswerk. Gefördert wird es durch die Aktion<br />

Mensch. Die Idee ist, in Sozialräumen der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> Inklusion zu fördern<br />

und auf die speziellen Bedürfnisse der Bewohner eines Stadtteils, eines Wohnquartiers<br />

oder einer Gemeinde abzustimmen.<br />

„Für Inklusion gibt es kein Erfolgsrezept. Jeder Sozialraum hat seine eigenen Voraussetzungen<br />

und seine eigenen Herausforderungen.“ So steht es auf der Internetseite des<br />

Projekts „WIR ALLE“. Um herauszufinden, welche Herausforderungen das sind, hat die<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> als erste Kommune in NRW ein Inklusionsamt eingerichtet. Amtsleiterin<br />

ist Bettina Herlitzius, eine erfahrene Verwaltungsfachfrau. Inklusion ist ihr vor<br />

allem als ehemalige Leiterin des Amtes für Wohnungsbau ein Begriff. „Aber es gibt<br />

noch viel zu lernen“, hat sie festgestellt. Lehrmeister sind dabei oft die Menschen mit<br />

einer Einschränkung oder Behinderung, die ihre Welt und ihren Alltag völlig anders<br />

erleben. So gibt es im Inklusionsamt eine nahezu blinde Auszubildende. „Ich habe ihr<br />

zu Beginn eine Aufgabe gegeben, die alle Anfänger hier machen. Es ging um eine<br />

Recherche“, erinnert sich Bettina Herlitzius. Anstatt ein paar Stunden brauchte die junge<br />

Frau Tage und gab dann auf, weil kaum eine Internetseite, auf der sie recherchieren<br />

sollte, barrierefrei war. Auch die Softwareprogramme in der Verwaltung sind (noch)<br />

97


98<br />

nicht barrierefrei, „das haben die Softwareentwickler völlig aus dem Blick verloren“,<br />

sagt die Amtsleiterin. Sie will selbst einen Eindruck davon gewinnen, wie man diese<br />

eher kleinen Probleme ohne großen Aufwand lösen kann. Das beginnt im Haus der<br />

<strong>StädteRegion</strong>. Die stark sehbehinderte Auszubildende kann zwar alleine Aufzug fahren,<br />

weil die Etagen von einer Stimme angesagt werden und die Knöpfe mit Braille-Schrift<br />

versehen sind. Aber sobald die junge Frau den Aufzug verlässt, fehlt ihr jede Orien -<br />

tierung. Ein fache Markierungen an den Treppengeländern und an Türschildern sollen<br />

künftig Ab hilfe schaffen. „Das Inklusionsamt will Impulse setzen. Wir stellen keine<br />

Behindertenausweise aus, aber wir arbeiten mit den anderen Ämtern zusammen und<br />

weisen auf Probleme hin“, erklärt Bettina Herlitzius.<br />

In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> haben etwa zehn Prozent der Einwohner eine Behinderung.<br />

Das geht aus dem Inklusionsplan hervor, in dem nicht nur das aktuelle Bild erfasst<br />

wird. In dem 116 Seiten starken Papier sind auch Handlungsempfehlungen aus den<br />

Bereichen Bildung, Wohnen, Arbeiten und Mobilität formuliert, wie die Inklusion in der<br />

<strong>StädteRegion</strong> in den nächsten Jahren entwickelt werden soll. Beispielsweise sollen bis<br />

2016 alle Kindertageseinrichtungen schrittweise zu inklusiven Kitas umgestaltet werden.<br />

Es geht um den Erhalt der Förderschulen oder um die Fortbildung der Lehrkräfte,<br />

etwa zum Erlernen der Gebärdensprache. In den Behörden soll es Lotsen geben, die<br />

Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen über Zuständigkeiten und mögliche<br />

Leistungen beraten. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung von barrierefreien und kostengünstigen<br />

Wohnungen für alte und behinderte Menschen. Eine Idee ist auch, eine<br />

Börse zu schaffen, auf der bedarfsgerechte Wohnungen getauscht werden können.<br />

Erste kleine Schritte werden derzeit umgesetzt. Die <strong>StädteRegion</strong> selbst hat zum<br />

Beispiel mobile Induktionsschleifen für Veranstaltungen angeschafft. Sie ermöglichen<br />

Hörgeräteträgern einen ungestörten Empfang von Sprache, Musik oder Geräuschen und<br />

schaltet störende Nebengeräusche aus – etwa den starken Hall in Kirchen.<br />

Das Jugend amt bietet gemeinsam mit der VHS eine Fortbildung für Ehrenamtler an,<br />

um Berührungsängste im Umgang mit behinderten Menschen abzubauen. Das sieht<br />

Städteregionsrat Helmut Etschenberg als die wichtigste Aufgabe. Im Mittelpunkt des<br />

Inklu sionsgedankens stehe das Menschenrecht auf uneingeschränkte Teilhabe an allen<br />

Aspekten des gesellschaftlichen Lebens. Für die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> sei es deswegen<br />

ein wesentliches Ziel, Barrieren in den Köpfen der Menschen abzubauen und die volle<br />

Zugänglichkeit aller Lebensbereiche sicherzustellen. „Alle Menschen sollten von Anfang<br />

an selbstverständlich zu unserer Gesellschaft gehören. Sie leben und wohnen mitten<br />

unter uns, besuchen Kindergarten und Schule, arbeiten und gestalten ihre Freizeit.<br />

Außerdem erhalten sie auch die Hilfen, die sie für diese Teilhabe benötigen. Für ein<br />

solch inklusives Gemeinwesen möchte die <strong>StädteRegion</strong> Vorbild sein.“


DIE WISSENSREGION<br />

Der Inklusionsgedanke wird in<br />

der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> in<br />

vielerlei Hinsicht gelebt und<br />

um gesetzt.<br />

99


Ulrich Kölsch<br />

Hochschulen mit internationalem Rang<br />

Beim Strukturwandel in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> kommt den Hochschulen eine entscheidende<br />

Bedeutung zu. Sie sind die Quelle für Produkt- und Prozessinnovationen und<br />

sichern die Ausbildung von qualifiziertem Personal. In der Kombination von gleich vier<br />

Hochschulen mit insgesamt mehr als 55 000 eingeschriebenen Studierende ist die Re gion<br />

einer der bedeutendsten Wissenschaftsstandorte in Deutschland. Auf die Rheinisch-<br />

Westfälische Technische Hochschule entfallen 42 300 (WS 2014/15), auf die Fachhochschule<br />

<strong>Aachen</strong> 12 570, auf die <strong>Aachen</strong>er Abteilungen der Katholischen Fachhochschule<br />

Nordrhein-Westfalen rund 900 und auf die Hochschule für Musik etwa 180 Studierende.<br />

Bei der Fachhochschule <strong>Aachen</strong> werden Theorie und Praxis während des gesamten<br />

Studiums eng miteinander verknüpft. Durch den starken Bezug zur Berufspraxis der<br />

rund 230 Professoren und etwa 700 Mitarbeiter in Forschung und Lehre soll ein praxisnahes,<br />

fundiertes wissenschaftliches Studium gewährleistet werden. Den Studierenden<br />

werden 70 Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Ingenieurwissenschaften,<br />

Wirtschaftswissenschaften und Design angeboten. Enge Kontakte bestehen zu den<br />

Hochschulen in Belgien und den Niederlanden. So wird der Studiengang „Communication<br />

and Multimedia Design“ im vierten und fünften Semester an der International Faculty<br />

in Maastricht durchgeführt. Mehr als ein Fünftel der Studierenden stammt aus dem<br />

Ausland.<br />

Bei deutschlandweiten Rankings nimmt die Fachhochschule eine Top-Position ein.<br />

Sie schaffte es, im Maschinenbau auf Platz eins, in Elektrotechnik auf Platz zwei und<br />

im Bereich Informatik ebenfalls in die Top Ten der deutschen Fachhochschulen zu<br />

ge langen.<br />

Die RWTH <strong>Aachen</strong> gilt als ein Aushängeschild für die gesamte Region. Mit ihren 260<br />

Instituten in neun Fakultäten ist sie eine der führenden europäischen Universitäten. In<br />

fünf technischen Studiengängen – Maschinenbau, Informatik, Elektrotechnik, Naturwissen -<br />

schaften und Wirtschaftsingenieurwesen – war die RWTH 2013 führend in deutschlandweiten<br />

Rankings der Top-Universitäten.<br />

Seit 2007 besitzt die RWTH den begehrten Status einer Exzellenzuniversität und ist<br />

damit ins Oberhaus der deutschen Forschungs- und Bildungsszene aufgerückt. 2012<br />

wurde diese Auszeichnung bestätigt und bis 2017 verlängert.<br />

RWTH-Rektor Professor Ernst Schmachtenberg: „Unser erklärtes Ziel ist es, durch<br />

einen fächerübergreifenden ganzheitlichen Ansatz bis zum Jahr 2020 eine der weltweit<br />

an erkanntesten technischen Universitäten zu werden.“ Im Rahmen der Exzellenzinitiative<br />

wurden ab 2007 die Cluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ und<br />

100


DIE WISSENSREGION<br />

„Maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse“ sowie die Graduiertenschule <strong>Aachen</strong><br />

„Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science“ (AICES) gefördert.<br />

Mit den Exzellenzclustern werden an deutschen Universitätsstandorten inter -<br />

na tional sichtbare und konkurrenzfähige Forschungseinrichtungen etabliert und dabei<br />

wissenschaftliche Vernetzung und Kooperationen ermöglicht. Insgesamt werden bundes -<br />

weit in der Exzellenzinitiative 37 Cluster finanziert.<br />

In <strong>Aachen</strong> suchen im Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik“ 30 Professoren<br />

mit ihren Mitarbeitern aus Maschinenbau, Materialwissenschaften, Mathematik,<br />

Betriebswirtschaftslehre und Psychologie in interdisziplinären Teams nach Lösungen,<br />

die das produzierende Gewerbe in Hochlohnländern langfristig konkurrenzfähig er -<br />

halten soll.<br />

Die Teilnahme an der Exzellenzinitiative hat das nationale und internationale<br />

Renommee der RWTH enorm gesteigert. Das schlägt sich auch in der starken Zunahme<br />

der Studierendenzahl und im Anstieg des Personals nieder. Ein weiterer wichtiger<br />

Indikator für das Ansehen einer Hochschule ist die Drittmittelförderung. Hier konnte<br />

die RWTH von 2006 bis 2012 eine Zunahme von rund 150 Mio. Euro auf 320 Mio. Euro<br />

verzeichnen.<br />

Die Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule (RWTH)<br />

gilt als ein Aushängeschild für<br />

die gesamte Region.<br />

101


102<br />

„Campus“ ist ein ganzheitliches<br />

Konzept: Forschen, Lernen,<br />

Entwickeln, Leben.<br />

Cluster, Campus und eine Vision<br />

Die künftige Entwicklung der RWTH wird unlösbar mit dem Zauberwort „Campus“ in<br />

Verbindung stehen. Dahinter verbirgt sich, deutschlandweit in dieser Form einmalig, ein<br />

ganzheitliches Konzept von „Forschen, Lernen, Entwickeln, Leben“. So definiert die<br />

Campus GmbH ihre Ziele. In den nächsten Jahren wird in <strong>Aachen</strong> auf einer Fläche von<br />

insgesamt 2,5 Quadratkilometern eine technologieorientierte Forschungslandschaft entstehen,<br />

auf der eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Hochschulinstituten und<br />

Unternehmen umgesetzt werden soll. „Die Vision nimmt Gestalt an“, versichert Pro -<br />

fessor Günther Schuh, Geschäftsführer der Campus GmbH und einer der Hauptakteure<br />

des Projekts.<br />

Tatsächlich wächst im ersten Abschnitt, dem Campus Melaten, bereits seit 2009 auf<br />

rund 270 000 Quadratmeter Fläche ein neues Hochschulviertel heran. Dort sind sechs<br />

sogenannte Cluster bereits auf den Weg gebracht bzw. bereits bezogen: Logistik,<br />

Produktionstechnik, Photonik, Biomedizintechnik, Schwerlastantrieb und nachhaltige<br />

Energien.<br />

Rund 2 Mrd. Euro sollen auf der Gesamtfläche investiert werden, und wenn die Prognosen<br />

in Erfüllung gehen, werden dort rund 10 000 Arbeitsplätze entstehen.<br />

Unter einem Cluster versteht man einen Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen<br />

(auf <strong>Aachen</strong> bezogen: von Instituten und An-Instituten der RWTH, Fraunhofer-<br />

Instituten, großen Industriekonzernen und mittleren und kleinen Unternehmen und


DIE WISSENSREGION<br />

Verbänden), die auf einem festgelegten Themengebiet gemeinsame Interessen haben.<br />

Ein Cluster bildet einen räumlichen wie inhaltlichen Rahmen für anwendungsorientierte<br />

Forschung. An der Spitze eines Clusters steht in <strong>Aachen</strong> jeweils ein RWTH-Professor.<br />

Während für den Campus Melaten alles weitgehend in trockenen Tüchern ist, läuft<br />

für den Campus West im Bereich des Westbahnhofs noch die Konzeptionsphase. Ende<br />

2014 haben in Melaten bereits etwa 120 Firmen Fuß gefasst, indem sie sich immatrikulierten.<br />

Die häufig überregionalen Unternehmen mieten eine Fläche in einem Cluster<br />

und erhalten im Gegenzug die Möglichkeit, sich in Forschungsprojekten ihrer Wahl<br />

einzubringen. Nach diesem Grundschema sollen auf der Gesamtfläche 19 Cluster ent -<br />

stehen, in denen betont interdisziplinär gearbeitet wird.<br />

Beispiel Cluster Produktionstechnik: Hier soll Platz sein für 800 Wissenschaftler und<br />

Mitarbeiter von Unternehmen. Namhafte Firmen wie Audi, BMW, Daimler, Bosch,<br />

Siemens, Hilti und viele mehr stehen bereits auf der Liste. Der anfänglichen Skepsis der<br />

potenziellen Mieter setzt Professor Günther Schuh sein Überzeugungstalent entgegen.<br />

Seit die ersten Gebäude fertig sind, erschließt sich auch das Konzept leichter und die<br />

Bereitschaft der Unternehmen wächst, sich in <strong>Aachen</strong> zu engagieren.<br />

Langsam erwacht auch der Bereich „Leben“, der mit zum Gesamtkonzept der<br />

Campuslandschaft gehört. Neben den Unternehmen, Forschungseinrichtungen und<br />

Hochschulinstituten werden dann auch Einzelhandel, Gastronomie und Serviceeinrichtungen<br />

einziehen. Dazu gehört auch eine bilinguale Kindertagesstätte im Park am<br />

Campus-Boulevard.<br />

Bei deutschlandweiten Rankings<br />

nimmt die Fachhochschule<br />

<strong>Aachen</strong> eine Top-Position ein.<br />

103


Ulrich Kölsch<br />

Exzellente Forschungsregion<br />

In der Region zwischen <strong>Aachen</strong> und Düren ist eine Forschungskompetenz konzentriert,<br />

die es weltweit nur an zehn anderen Plätzen gibt. Auch deutschlandweit zählt der<br />

Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> zu den Gebieten mit der höchsten Dichte an Forschungs- und<br />

Entwicklungseinrichtungen (F+E). Mehr als jeder sechste Beschäftigte im Bereich F+E in<br />

Nordrhein-Westfalen arbeitet in der Region <strong>Aachen</strong>. Mit 14 679 Mitarbeitern (2013)<br />

liegt dieser Bereich an der Spitze der fünf großen Industriebranchen im Kammerbezirk.<br />

Besonders stark ist die Konzentration von F+E in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> und im<br />

Kreis Düren. Große Strahlkraft besitzt dabei die RWTH <strong>Aachen</strong> mit einem wissenschaft -<br />

lichen Personal von weit über 8000 Mitarbeitern, die als Exzellenzuniversität zu den<br />

führenden Hochschulen in Deutschland zählt. Daneben bestehen drei Fachhochschulen,<br />

die Fachhochschule <strong>Aachen</strong>, die Musikhochschule Köln, Abteilung <strong>Aachen</strong> und die<br />

Katholische Hochschule NRW, Abteilung <strong>Aachen</strong>.<br />

Wesentlicher Bestandteil der Forschungslandschaft sind auch die vier Institute der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft für Produktionstechnologie (IPT, <strong>Aachen</strong>), für Lasertechnik (ILT,<br />

<strong>Aachen</strong>), für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME, <strong>Aachen</strong>) und für<br />

Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen (INT, Euskirchen). Sie stehen für eine<br />

wirtschaftsnahe angewandte Forschung.<br />

Im Kreis Düren hat das Forschungszentrum Jülich mit über 5000 Mitarbeitern<br />

als eine der größten europäischen Forschungsanlagen seinen Sitz. Gestützt auf die<br />

Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing steht die interdisziplinäre Forschung<br />

in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt im Mittelpunkt der Arbeit.<br />

Kennzeichen für die Region ist die enge Verzahnung von Industrie und Forschungseinrichtungen.<br />

Ein wichtiges Bindeglied dabei sind die 16 sogenannten An-Institute, die<br />

als organisatorisch, wirtschaftlich und rechtlich eigenständige Einrichtungen auf der<br />

Grundlage eines Kooperationsvertrags besonders eng mit der RWTH zusammen -<br />

arbeiten. Diese An-Institute, zum Beispiel das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV)<br />

oder das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) leisten mit über 600 Beschäftigten<br />

und einem jährlichen Ausgabevolumen von über 66 Mio. Euro einen wichtigen Beitrag<br />

zur technologischen Entwicklung am Forschungsstandort <strong>Aachen</strong>.<br />

Unternehmen wie E.ON AG, Ericsson GmbH, Grünenthal GmbH und Philips GmbH<br />

haben eigene Lehrstühle an der RWTH gestiftet. Außerdem sind im Umfeld der Hochschule<br />

Forschungszentren internationaler Konzerne angesiedelt wie Denso Automotive<br />

Deutschland GmbH, Ericsson, Ford Forschungszentrum <strong>Aachen</strong>, Microsoft Innovation<br />

Center und Philips.<br />

Beispiel Ford: Individuelle Mobilität im Einvernehmen mit der Umwelt und modernen<br />

Sicherheitsanforderungen zu gestalten, ist das bestimmende Thema im euro -<br />

päischen Ford-Forschungszentrum in <strong>Aachen</strong>. Der 1994 gegründete und global einzige<br />

104


DIE WISSENSREGION<br />

Forschungsstandort der Ford Motor Company außerhalb Detroits ist mittlerweile auf<br />

300 Mitarbeiter angewachsen. Beim Thema Umwelt und Nachhaltigkeit reichen die<br />

Forschungsgebiete von der Entwicklung neuer Generationen von Diesel- und Ottomotoren<br />

über Umweltforschung bis hin zu alternativen Antriebssystemen. Zur Erhöhung der<br />

Sicherheit im Straßenverkehr arbeitet das Forschungszentrum an aktiven Sicherheitsund<br />

Fahrerassistenzsystemen. Ein weiteres Forschungsteam hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, neue Fahrinnenraumkonzepte zu entwickeln, wobei besonderes Augenmerk<br />

auf Gesundheits- und Sicherheitsaspekten wie etwa auf der Bedienbarkeit und der<br />

Ergonomie liegt.<br />

Zum F+E-Einzugsgebiet der Region gehört auch das DSM Research Center im<br />

niederländischen Limburg. Weitere industrielle Partner im Bereich F+E sind FEV GmbH<br />

(Motorentechnik), GIF Gesellschaft für Industrieforschung und FAG Industrial Services<br />

GmbH.<br />

Das F+E-Netzwerk hört aber nicht an der deutschen Grenze auf, sondern umfasst in<br />

einem größeren Radius auch Belgien und die Niederlande. So ist eine Forschungslandschaft<br />

entstanden, die in Europa ihresgleichen sucht. Neben der RWTH <strong>Aachen</strong> sind<br />

zwei weitere Hochschulen in der Euregio Maas-Rhein mit im Boot: die Maastricht<br />

University und die Université de Liège.<br />

Eine Forschungskompetenz,<br />

wie sie in der Region zwischen<br />

<strong>Aachen</strong> und Düren besteht,<br />

gibt es in dieser Konzentration<br />

weltweit nur an zehn anderen<br />

Plätzen.<br />

105


Ulrich Kölsch<br />

Türen öffnen – Hemmschwellen abbauen:<br />

Wissens- und Technologietransfer<br />

106<br />

In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> wurde der Strukturwandel frühzeitig durch eine innova -<br />

tionsorientierte Wirtschaftspolitik gesteuert und unterstützt. Ende der 70er- und vor<br />

allem Anfang der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts begann die Forcierung<br />

technologischer Potenziale und das bewusste Vorantreiben einer engen Verzahnung<br />

insbesondere der RWTH <strong>Aachen</strong> und der Fachhochschule mit der regionalen Wirtschaft.<br />

Die Eröffnung des ersten Technologiezentrums Westdeutschlands im Jahr 1983 war<br />

zugleich das Signal für einen beschäftigungswirksamen Technologietransfer in die<br />

gewerbliche Wirtschaft. Begleitet wurde diese Initialzündung von einer Vielzahl staat -<br />

licher Förderprogramme für technologieorientierte Unternehmen. Eine Studie der Indus -<br />

trie- und Handelskammer <strong>Aachen</strong> stellt fest, dass allein in den Jahren 2005 bis 2009 in<br />

der Region 544 technologieorientierte Unternehmen gegründet wurden, in denen 3576<br />

Arbeitsplätze entstanden. Zwischen 1975 und 2004 wurden 866 Unter nehmen dieser Art<br />

gegründet. Insgesamt entstanden bis 2009 rund 1400 technologieorientierte Unternehmen<br />

mit etwa 32 000 Mitarbeitern. Diese Firmen erwirtschafteten 2009 einen Umsatz<br />

von 5,6 Mrd. Euro. Dieser Trend setzte sich auch in den Folgejahren fort.<br />

Ohne die Arbeit der jeweiligen Technologietransferstellen bei den Hochschulen,<br />

dem Forschungszentrum Jülich, den Fraunhofer-Instituten, den Wirtschaftskammern und<br />

der Entwicklungsagentur AGIT wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen.<br />

Technologietransfer geschieht auf vielen Wegen und ist in konkreten Zahlen nur<br />

ungenau darstellbar. Die Mischung macht es, und eine wichtige Rolle spielen neben der<br />

Bestandspflege vorhandener Firmen die neugegründeten Unternehmen. Die Vielzahl<br />

der Initiativen und Akteure ist seit 1999 in dem Netzwerk GründerRegion <strong>Aachen</strong><br />

zusammengefasst. Rund 40 Institutionen kooperieren darin. Das Beratungs- und Förderinstrumentarium<br />

gilt bundesweit in seiner Kombination als einzigartig. Im Zusammenhang<br />

mit der GründerRegion <strong>Aachen</strong> ist auch die große Dichte der Gründer- und Tech -<br />

no logiezentren zu sehen. Die 13 Zentren bieten jungen Firmen ideale Voraussetzungen<br />

bei der Umsetzung ihrer Ideen in der Startphase und darüber hinaus. Kein Wunder, dass<br />

die Zentren meist voll ausgelastet sind.<br />

Eine wichtige Rolle beim Technologietransfer spielen auch die Wettbewerbe. Die<br />

renommierte Aktion „AC²“ mit den Versionen Gründungswettbewerb und Wachstums -<br />

initiative ging 2014 bereits in die zwölfte Runde. Allen Teilnehmern steht dabei auch<br />

das ehrenamtlich agierende AC²-Beraternetzwerk zur Verfügung.<br />

Gerade die technologieorientierten Spin-offs aus dem Hochschulbereich profitieren<br />

vom Mehrwert des Wettbewerbs durch die Hilfen beim Erstellen von Geschäftsplänen<br />

und Finanzierungsstrategien. Die jungen Firmen werden innerhalb von fünf Jahren von<br />

der Idee über die Umsetzung bis zur ersten Wachstumsphase von der Kammer, dem<br />

Gründerzentrum der RWTH und der AGIT betreut.


DIE WISSENSREGION<br />

Speziell an die Unternehmen,<br />

die älter als fünf<br />

Jahre sind und zwischen<br />

5 und 250 Mitarbeiter<br />

haben, richtet sich die<br />

AC²-Wachstumsinitiative.<br />

Auch ihnen steht das<br />

Beraternetzwerk zur Verfügung.<br />

Eine Evaluierung<br />

der AC²-Wettbewerbe in<br />

der Periode 2003/04 bis<br />

2012/13 ergab für den<br />

Gründungsbereich 1961<br />

Teilnehmer. Bis 2013 entstanden<br />

350 Neu grün -<br />

dun gen, wovon 2014<br />

noch 194 mit 553 Arbeits -<br />

plät zen bestanden.<br />

An der Wachstums -<br />

initiative beteiligten sich<br />

bis 2013 insgesamt 416 Unternehmen. Bei der Anmeldung wiesen sie 2166 Arbeitsplätze<br />

aus, 2014 waren es bereits 3628 Stellen. Die Umsetzung der eingereichten<br />

Wachstumspläne führte somit zu 1462 neuen Arbeitsplätzen in der Region. Nach<br />

Ansicht von Beobachtern geben die Wettbewerbe wichtige Impulse für die regionale<br />

Wertschöpfung.<br />

Neben dem Technologietransfer ist auch die Innovationsberatung für kleine und<br />

mittlere Unternehmen überlebenswichtig. Als Mittler zwischen Wirtschaft und Forschung<br />

sehen sich die drei Innovationsberater der IHK <strong>Aachen</strong>. Sie verfügen über ein<br />

großes Netzwerk, kennen sich sowohl in den Betrieben wie auch in der Forschungslandschaft<br />

der Region bestens aus. Dabei versuchen sie, bei den Unternehmen noch<br />

immer bestehende Hemmschwellen abzubauen, wenn es um Kontakte zu einzelnen<br />

Professoren oder Instituten geht. Wichtiges Mittel sind außerdem unter dem Motto<br />

„Potenziale“ Veranstaltungsreihen mit Diskussion zu wichtigen Wirtschaftstrends wie<br />

etwa E-Mobilität oder 3-D-Druck. Teilnehmerzahlen von über 120 sind dabei keine Ausnahme.<br />

Auf große Resonanz stößt auch die Reihe „Hallo Nachbar“, bei der einzelne<br />

Unternehmer Kollegen den Betrieb vorstellen. Der offene Dialog soll zur Wettbewerbsund<br />

Zukunftsfähigkeit der regionalen Industrie beitragen.<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> verfügt über<br />

eine große Dichte an Gründerund<br />

Tech no logiezentren (hier:<br />

Technologie Park Herzogenrath).<br />

107


Svenja Pesch<br />

Wohnen in der <strong>StädteRegion</strong><br />

Der Wohnort ist für die „Eingeborenen“ Heimat, für Zugezogene das Zuhause. Für beide<br />

Bevölkerungsgruppen ist es jedoch die Stelle auf der Welt, wo man sich vorbehaltlos<br />

wohlfühlen möchte und wohin man im Idealfall immer wieder gerne zurückkommt. In<br />

der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> sorgen viele Faktoren dafür, dass schönes Wohnen möglich<br />

und entspannte Verhältnisse gegeben sind. Als Kommunalverband im Südwesten Nordrhein-Westfalens<br />

ist die <strong>StädteRegion</strong> seit 2009 Nachfolger des damaligen Kreises<br />

<strong>Aachen</strong>. Auf einer Fläche von 707,1 Quadratkilometern leben rund 540 000 Einwohner.<br />

In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> bestehen die zehn Städte und Gemeinden <strong>Aachen</strong>, Alsdorf,<br />

Baesweiler, Eschweiler, Herzogenrath, Monschau, Roetgen, Simmerath, Stolberg und<br />

Würselen, wobei <strong>Aachen</strong> mit 239 074 Einwohnern als Großstadt (> 100 000 Einwohner)<br />

bezeichnet wird.<br />

Der besondere Charme der <strong>StädteRegion</strong> ist ihre geopolitische Lage. Sie grenzt<br />

sowohl an Belgien als auch an die Niederlande mit ihren jeweils spürbaren, landes -<br />

typischen Kulturen. Diese interessante Nachbarschaft ermöglicht den Bewohnern der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>, ohne große Umstände und lange Wege einen kleinen Ausflug<br />

über die Grenzen Deutschlands hinweg zu unternehmen. Wochenmärkte in Vaals (NL)<br />

oder Eupen (B) sind schnell zu erreichen. Auch für kleine Naherholungsmöglichkeiten<br />

werden die Nachbarländer gerne besucht – und das nicht nur in der Ferienzeit. Überhaupt<br />

ist die Vernetzung sehr gut. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind die je -<br />

wei ligen Landesgrenzen schnell passiert und eine andere Sprache sowie kulturelle<br />

und landestypische Besonderheiten sind quasi direkt vor der Haustür. Im Umkehrfall<br />

er werben auch immer mehr Niederländer Immobilien auf deutscher Seite, besonders<br />

die Nordeifel als Naherholungsgebiet ist begehrt. Von den grenzüberschreitenden<br />

Aktivi täten profitieren demnach viele Beteiligte.<br />

Das Wohnen in der <strong>StädteRegion</strong> ist auch aus weiteren Gründen attraktiv. Mit der<br />

Universitätsstadt <strong>Aachen</strong> zieht die <strong>StädteRegion</strong> vor allem viele junge Menschen an.<br />

Der Wohnraum ist dementsprechend heiß begehrt, aber Wohnungsbauprojekte sorgen<br />

dafür, dass jeder eine geeignete Bleibe erhält. Die <strong>StädteRegion</strong> trägt Sorge dafür, dass<br />

sowohl Lebenskulturen als auch Sozialstrukturen in einer gesunden Mischung miteinander<br />

leben. Und selbst wenn der Wohnort nicht zehn Minuten von der Universität<br />

entfernt ist, sondern etwas außerhalb liegt, ist dies dank guter Bahn- und Busverbindungen<br />

kein Problem.<br />

Wenn auch die <strong>StädteRegion</strong> durch die Vielzahl der meist jungen Studenten einen<br />

niedrigen Altersdurchschnitt ausweist, so muss auch hier dem demografischen Wandel<br />

Rechnung getragen werden. Die zunehmende Anzahl von Senioren, beginnend beim<br />

108


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Eine Region mit hoher Lebensqualität<br />

109


Urbanes Leben mit Erholungsfaktor<br />

(hier: Elisengarten)<br />

aktiven Silverager bis hin zum pflegebedürftigen Hochbetagten, führte zu diversen<br />

Aktivitäten, die Wohnsituation auch dieser Altersgruppe bedarfsgerecht abzudecken.<br />

Sowohl die Konzepte des betreuten Wohnens als auch Institutionen wie Pflegestifte<br />

oder Seniorenheime erfahren Förderung und Unterstützung. Dazu gehört auch der<br />

Grundstückserwerb in guten Lagen zwecks Neubaumaßnahmen.<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> hat die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner klar erkennbar im<br />

Blick und setzt sich zielgerichtet für deren Belange ein. Allgemeingültige Prämissen,<br />

wie Umweltverträglichkeit oder schonende Nutzung der Ressourcen, werden dabei<br />

natürlich auch beachtet. Im Sinne der Bewohner der Euregio werden besonders die<br />

teilweise kontroversen Themen der Gegenwart, wie zum Beispiel die Energieversorgung,<br />

hierbei der Einbezug der erneuerbaren Energien, Maßnahmen zum Gegensteuern<br />

beim Klimawandel oder auch die Grundfragen der Mobilität, offen diskutiert. Dies<br />

gipfelt in Volksbefragungen zur Art und Weise der Problemlösung im Themenkomplex<br />

der Nahverkehrsmobilität. Um für die weitere Zukunft die Weichen zu stellen und schon<br />

heute zukunftsbewusst zu handeln, steckt sich die <strong>StädteRegion</strong> unter Einbeziehung<br />

ihrer Bevölkerung hohe Ziele, die alle ein und dasselbe Resultat erbringen werden: Den<br />

hier lebenden Menschen soll ein angenehmes und schönes Leben geboten werden.<br />

110


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1910<br />

Mitarbeiter: 240<br />

Leistungsspektrum:<br />

entwickeln,<br />

planen,<br />

bauen,<br />

betreiben,<br />

modernisieren<br />

von Immobilien<br />

Standort: <strong>Aachen</strong><br />

Umsatz:<br />

rund 140 Mio. Euro jährlich<br />

www.nesseler.de<br />

nesseler grünzig gruppe –<br />

seit über 100 Jahren Bauen<br />

und Immobilien<br />

nesseler bau gmbh<br />

Die nesseler grünzig gruppe ist kompetenter Partner von Bauherren,<br />

Investoren, Erwerbern und Bauausführenden. Das Leistungsspektrum<br />

orientiert sich am Lebenszyklus der Immobilie – von der Projektentwicklung<br />

über Planung, Bauausführung und Betrieb bis zur Moderni -<br />

sierung: mit modernem Projektmanagement, mit Qualitätsphilosophie<br />

von Anfang an und mit der persönlichen Betreuung für Bauvorhaben,<br />

die uns seit über 100 Jahren zu einem verlässlichen Partner macht.<br />

Die Bündelung dieser Bau-, Entwicklungs- und Dienstleistungen unter<br />

einem Dach ermöglicht sowohl im Zweck- als auch im Wohnungsbau<br />

kurze Planungs- und Bauzeiten, gewährleistet Qualität und ermöglicht<br />

attraktive Bau- und Verkaufspreise.<br />

In unserem eigenen Betonfertigteilwerk stellen wir darüber hinaus<br />

konstruktive Bauteile ebenso wie architektonisch reizvolle Fassadenelemente<br />

her.<br />

Für die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> bzw. ihren Rechtsvorgänger, den Kreis<br />

<strong>Aachen</strong>, haben wir in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder an -<br />

spruchsvolle Hochbauten realisiert, wie zum Beispiel das 12-ge schos sige<br />

Kreishaus in <strong>Aachen</strong> (1955), das Kreiskrankenhaus in Würselen (1967),<br />

die Berufsbildenden Schulen in Eschweiler (1. BA 1988, 2. BA 2004)<br />

sowie in den letzten Jahren zahlreiche Kindertagesstätten.<br />

Das Unternehmensprofil weist die wichtigsten Merkmale der Firmenphilosophie<br />

auf, die wir vor vielen Jahren als Leitlinie für Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter formuliert haben. Gleichzeitig ist es als Orientierung<br />

für unsere Kunden und Geschäftspartner gedacht. Fair Play,<br />

Verantwortung, Team, Qualität, Spitzenleistungen, Partner, Begeisterung<br />

sind die Schlagworte. Das Profil unserer Unternehmensgruppe<br />

zeigt, welche Normen und Werte wir vertreten, und es macht deutlich,<br />

für welchen Arbeitsstil wir stehen.<br />

111


Svenja Pesch<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Familie, das bedeutet neben viel Spaß auch das Gefühl von Wärme und Geborgenheit,<br />

ist aber nicht selten auch mit immensem Stress verbunden. Vor allem im mitunter hektischen<br />

Arbeitsalltag ist das Familienmanagement nicht immer so einfach. Da die<br />

Städte Region <strong>Aachen</strong> um die Wichtigkeit eines intakten Familienlebens weiß, unterstützt<br />

sie Familien auf diesem Sektor so gut es geht und findet Wege, die zu einer Vereinbarkeit<br />

von beiden Komponenten führen.<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> geht selbst mit gutem Beispiel voran. Als familienfreund -<br />

licher Arbeitgeber weiß die Institution, wie man seine Mitarbeiter unterstützen kann.<br />

Bereits 1994 wurde im damaligen Kreis <strong>Aachen</strong> ein Betriebskindergarten mit einer<br />

altersgemischten Gruppe für Kinder von vier Monaten bis zu sechs Jahren eingerichtet,<br />

der selbstverständlich auch nach der Gründung der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> weitergeführt<br />

wurde. Vor allem die Tatsache, dass der erste Betriebskindergarten bis dato der einzige<br />

einer Kommunalverwaltung in ganz Nordrhein-Westfalen war, macht den Vorbildcharakter<br />

deutlich. Durch diese Maßnahme sollte die Einhaltung der erforderlichen Standards<br />

zur Sicherstellung des Kindeswohles gewährleistet werden. Der Betriebskindergarten ist<br />

nur ein Aspekt, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellt. Zur Unter -<br />

streichung der Familienfreundlichkeit hat die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> nicht nur gleitende<br />

Arbeitszeiten eingeführt, sondern zudem die Möglichkeit zur Telearbeit geschaffen.<br />

Auch die Chance zur Teilzeitarbeit oder die Gewährleistung der Rückkehr in Führungs -<br />

positionen nach der Elternzeit sind Wege, die es den Eltern leichter machen, Familie<br />

und Beruf zu verein baren.<br />

Aber nicht nur im beruflichen Umfeld wird Familienfreundlichkeit hervor ge hoben.<br />

Seit 2006 werden Firmen, Institutionen und Einzelpersonen für ihr freiwilliges Engagement<br />

für Familien in <strong>Aachen</strong> geehrt. Eine der Preisträgerinnen im Jahr 2014 war beispielsweise<br />

Josi Hartmann. Sie erhielt das „Prädikat Familienfreundlich 2014“, weil sie<br />

eine kinder- und familienfreundliche Schulbusbegleiterin ist und sofort zur Stelle ist,<br />

wenn ein Kind Hilfe braucht. Außerdem hat sie ein wachsames Auge und passt auf,<br />

dass es an den teils rappelvollen Bushaltestellen zu keinen Gefahren kommt. Durch<br />

ihren Einsatz wissen die Eltern, dass ihre Kinder sicher zur Schule oder zum Sport kommen.<br />

Ruth Wilms ist eine weitere Preisträgerin, die den Sonderpreis des „Prädikats<br />

Familienfreundlich 2014“ bekam, weil sie sich über 20 Jahre hinweg in den politischen<br />

Gremien der Stadt <strong>Aachen</strong> nachdrücklich und engagiert für die Verbesserung der<br />

Lebensbedingungen von Familien und die Akzeptanz familienfreundlichen Handelns in<br />

der Stadt <strong>Aachen</strong> eingesetzt hat.<br />

112


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Ein Problem, mit dem sich viele Familien konfrontiert sehen, sind die nicht überall<br />

flexiblen Arbeitszeiten. Oftmals lässt sich keine Kindertagesstätte finden, die sich den<br />

Arbeitszeiten der Eltern anpasst. Um auch die „Randzeiten“ zu berücksichtigen, haben<br />

sich einige Einrichtungen dazu entschlossen, je nach Bedarf die Öffnungszeiten zu verlängern<br />

oder eine Art Schicht-Kita anzubieten. Somit haben Eltern, die früher zur Arbeit<br />

müssen oder länger im Büro verweilen, die Gewissheit, dass ihr Nachwuchs gut versorgt<br />

ist.<br />

Ein weiteres Standbein ist das <strong>Aachen</strong>er Bündnis für Familie, welches sich 2005<br />

auf Initiative des Stadtrates gründete. Seitdem sind im <strong>Aachen</strong>er Bündnis von der<br />

Kom mune über die evangelische Kirche und die Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten, die sich gemeinschaftlich für<br />

mehr Förderung der Familie einsetzen. In den Arbeitsgruppen, wie etwa „Familie und<br />

Arbeitswelt“ oder „Bildung, Erziehung und Betreuung“ konnten einige Projekte erfolgreich<br />

realisiert werden.<br />

Was all die Projekte, Maßnahmen und Konzepte vereint ist der Wunsch, das Leben<br />

in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> so familienfreundlich wie möglich zu gestalten, damit sich<br />

jede Generation rundum wohlfühlt. Denn insbesondere Kinder sind die Zukunft, in die<br />

es sich absolut zu investieren lohnt.<br />

Die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf wird zum Beispiel<br />

durch Betriebskindergärten und<br />

flexible Arbeitszeiten gefördert.<br />

113


Svenja Pesch<br />

Soziale Angebote für Jung und Alt<br />

„Die Familie ist die älteste aller Gemeinschaften und die einzige natürliche.“ Was der<br />

französische Moralphilosoph und Dichter Jean-Jacques Rousseau einst schrieb, hat auch<br />

heute – viele Jahre später – nichts an Aktualität und Wahrheit verloren. Die <strong>StädteRegion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> ist sowohl jüngeren Menschen als auch der älteren Generation Heimat und<br />

Zuhause. Der Wohlfühlfaktor ist von höchster Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist<br />

das ehrenamtliche Engagement in der Region vorbildlich. Menschen, die auf diesem<br />

Sektor besonders hervorstechen, werden für ihren Einsatz mit dem „Stifterpreis Ehrenamtliches<br />

Engagement“ ausgezeichnet. Das können sowohl Initiativen und Gruppen als<br />

auch Einzelpersonen sein, die sich ehrenamtlich für Kinder, Jugendliche und Senioren<br />

engagieren. So wurde im Jahr 2013 der Nachbarschaftstreff Setterich in der Kategorie<br />

„gemeinsam unterwegs“ ausgezeichnet. Von der Hausaufgabenhilfe über einen Kleiderladen<br />

bis hin zu Flüchtlingshilfe und Beratung wird in allen Bereichen Unterstützung<br />

gegeben. Jung und Alt lernen hier gemeinsam und erfahren zudem Wissenswertes<br />

über die jeweils andere Kultur. Denn dass Sprache der Schlüssel für Integration ist, hat<br />

das Team der Ehrenamtler früh erkannt. Und so öffnet der Nachbarschaftstreff Setterich<br />

fast tagtäglich seine Türen und nimmt sich Zeit für die Anliegen der Besucher. Gerade<br />

bei behördlichen Regelungen und Fragen stehen sie mit Rat und Tat zur Seite. Sollte die<br />

sprachliche Verständigung dabei an ihre Grenzen stoßen, kommuniziert man eben mit<br />

Gesten und anderen Methoden. Aber egal wie schwer die Herausforderungen auch<br />

sind, aufgegeben wird in Setterich nicht.<br />

Bei der KoKoBe (Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsangebote) in Roetgen<br />

stehen Menschen mit Behinderung sowie deren Bedürfnisse im Mittelpunkt. Ziel ist es,<br />

ihnen bei der Realisierung eines selbstbestimmten Lebens zu helfen und ihren<br />

Angehörigen eine Plattform zum gegenseitigen Austausch zu bieten. Gefördert durch<br />

den Landschaftsverband Rheinland, werden von der KoKoBe Freizeitaktivitäten wie ein<br />

integrativer Kinder- und Jugendtreff, kleine Ausflüge in die Nordeifel oder eine Rollstuhltanzgruppe<br />

organisiert. Wer lieber kreativ tätig werden möchte, der kann in der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> von einem vielfältigen Spektrum profitieren. In den unterschied -<br />

lichen Theatergruppen kann man zeigen, dass die Bretter, die die Welt bedeuten, ganz<br />

nah sind. Möglich gemacht wird auch dies durch das soziale Engagement der Mit -<br />

wirkenden. Der pure Spaß an der Schauspielerei lässt die Gruppenleiter sowohl Jugendliche<br />

mit Migrationshintergrund als auch Menschen mit einer Behinderung in die<br />

Theateraufführungen integrieren. Das gemeinsame Erleben und Entwickeln von Dingen<br />

114


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

wie Theaterstücken oder anderen kreativen Workshops führt dazu, dass sich in der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> Menschen aller Art hier zu Hause fühlen, denn sie wissen, dass<br />

es für ihre Anliegen und Bedürfnisse passende Anlaufstellen gibt. Und diese Gewissheit<br />

und Beruhigung führt dazu, dass immer mehr Menschen – egal welcher Altersklasse –<br />

ein Ehrenamt ausführen, was erwiesenermaßen gut für die Gesundheit und das Wohl -<br />

be finden ist.<br />

Dass unterschiedliche Generationen nur schwer miteinander zu verbinden sind, ist<br />

eine Annahme, die das Mehrgenerationenhaus in <strong>Aachen</strong> widerlegt. In dem offenen<br />

Tagestreff begegnen sich Generationen wieder ganz selbstverständlich und helfen sich<br />

dort, wo Not am Mann ist, eben ganz wie in einer Familie. Gerade das ist in der heu -<br />

tigen Zeit leider zu einer Ausnahme geworden. Viele Kinder und alleinstehende ältere<br />

Menschen vermissen vor allem in ihrem Alltag eine gewisse Nähe und das Gefühl,<br />

gebraucht zu werden. Im Mehrgenerationenhaus lernen Jung und Alt voneinander und<br />

miteinander, unternehmen gemeinsame Ausflüge – organisiert von Ehrenamtlern. Die<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> ist sich der positiven Wirkung des Ehrenamts bewusst und fördert<br />

durch Auszeichnungen die Menschen, die hinter den Vereinen stehen. Wertschätzung<br />

und Anerkennung in diesem Bereich sind der Lohn für ihre Arbeit.<br />

Die KoKoBe (Koordinierungs-,<br />

Kontakt- und Beratungs ange -<br />

bote) ist eines von vielen<br />

sozi alen Angeboten in der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

115


Caritas-Behindertenwerk GmbH in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Ehrlich. Herzlich. Gemeinschaftlich: In den Werkstätten der Caritas-<br />

Behindertenwerk GmbH in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> wird gelebt. Täglich.<br />

Mehr als 1000 Beschäftigte arbeiten in über 20 Arbeitsbereichen:<br />

zum Beispiel in der Schreinerei, in der Wäscherei, in der Druckerei und<br />

in der Dreherei.<br />

Im Reinraum werden Medizinprodukte montiert, geprüft und steri -<br />

lisiert. Den Mitarbeitern aller Gewerke ist eigen, dass sie eine einwandfreie<br />

Qualität ihrer Arbeit abliefern. An sechs Standorten in acht<br />

Werkstätten.<br />

Im Mittelpunkt der täglichen Arbeit steht das christliche Gebot der<br />

Nächstenliebe, das die Caritas in Diensten und Unternehmen mit<br />

Leben füllt. In der Caritas-Behindertenwerk GmbH können sich Menschen<br />

mit geistiger und psychischer Behinderung in die Gesellschaft<br />

einbringen. Mit der Arbeit, die ihren Lebensmittelpunkt garantiert. Auf<br />

die Qualität kann sich jeder Auftraggeber verlassen. In den Werkstätten<br />

wird mit modernsten Produktionsmaschinen gearbeitet. CNC, fräsen,<br />

drehen, konfektionieren: Diese Arbeiten befinden sich ebenfalls im<br />

Portfolio.<br />

Weitere Dienstleistungen wie Garten- und Landschaftsgestaltung,<br />

Wäscherei-Service und Brennholz-Service ergänzen das Angebot der<br />

Caritas-Behindertenwerk GmbH. Der Clou: Arbeitgeber, die an die<br />

Caritas-Behindertenwerk GmbH Aufträge erteilen, können gemäß<br />

§140 SGB IX bis zu 50 Prozent der Arbeitskosten des Rechnungsbetrags<br />

auf die zu zahlende Ausgleichsabgabe anrechnen. Die Caritas-<br />

Behindertenwerk GmbH ist ein zuverlässiger, flexibler und kompe -<br />

tenter Partner der Wirtschaft. Ehrlich. Herzlich. Gemeinschaftlich.<br />

Wir können viel. Fragen Sie uns.<br />

116


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1968<br />

Mitarbeiter: mehr als 1000<br />

Kompetenzbereiche<br />

Produktion und<br />

Dienstleistung:<br />

– Automotive/Direct Supply<br />

– Druckerei<br />

– Elektrotechnik<br />

– Gartenbau/Landschaftspflege<br />

– Holz/Industrieverpackungen<br />

– Heilpädagogische<br />

Arbeits bereiche<br />

– Medizinprodukte<br />

– Metallverarbeitung (CNC)<br />

– Montage/Verpackung<br />

– Recycling<br />

– Spezialverpackungen<br />

– Wäscherei/Näherei<br />

– Werbeversand/Logistik<br />

–ZSVA<br />

www.cbw-gmbh.de<br />

117


JC Goskowitz Alten- und Pflegeheim GmbH<br />

Haus Regina – Haus Christina – Haus Maria<br />

Die Goskowitz-Gruppe bietet in ihren Seniorenhäusern neben der vollstationären<br />

Pflege auch Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und<br />

Urlaubspflege an.<br />

Haus Regina (109 Plätze) im Eschweiler Stadtteil Kinzweiler, in direkter<br />

Nachbarschaft zum Golfplatz Haus Kambach mit seinem Wasserschlöss -<br />

chen, wurde als erstes der zur Goskowitz-Gruppe gehörenden<br />

Seniorenhäuser bereits im Jahr 1961 gegründet. Es folgte im Jahr 1969<br />

das Haus Christina als kleine Einrichtung – zentrumsnah – mit derzeit<br />

33 Plätzen in der Alsdorfer Luisenstraße. 1973 wurde Haus Maria im<br />

Ortskern des Eschweiler Stadtteils Hehlrath eröffnet (89 Plätze).<br />

Die Familie, derzeit in zweiter und dritter Generation in den Häusern<br />

tätig, ist mütterlicherseits seit Jahrhunderten in den Ortschaften verwurzelt<br />

(vgl. Jansen, Hans-Reiner: Unterherrschaft Kinzweiler 1400–<br />

1800, Eschweiler 2014).<br />

Das Familienunternehmen, mit mehr als 50-jähriger Erfahrung in der<br />

stationären Altenpflege, hat in jeder Einrichtung ein Zuhause geschaffen,<br />

geprägt durch liebevolle Betreuung mit individuell angepasster,<br />

aktivierender Pflege und Therapie für alle Pflegestufen, dies gilt ebenso<br />

für Demenzerkrankte.<br />

Ein Miteinander in familiärer<br />

Atmosphäre<br />

Haus Regina, An der Fahrt<br />

118


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

Haus Regina 1961<br />

Haus Christina 1969<br />

Haus Maria 1973<br />

Leistungsspektrum:<br />

Haus Regina (109 Plätze)<br />

Haus Christina (33 Plätze)<br />

Haus Maria (89 Plätze)<br />

Gemütliche Einzel- und Doppelzimmer und geschmackvoll gestaltete<br />

Aufenthaltsräume sorgen für Wohlbefinden.<br />

Die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes bringen ein abwechslungsreiches<br />

Programm in den Alltag und zu festlichen Anlässen während<br />

des Jahres.<br />

Besonderes Augenmerk wird auf altersgerechte Bewegungsangebote<br />

gelegt, die, durch geschultes Fachpersonal geleitet, Freude an Aktivität<br />

und Gemeinschaft bieten (u. a. auch das Trainingsprogramm für<br />

Senioren „Fit für 100“).<br />

Regelmäßig finden katholische und evangelische Gottesdienste statt.<br />

Die in allen Häusern der Gruppe tätige Seelsorgerin hat stets ein<br />

offenes Ohr für die Anliegen aller Bewohner und deren Angehörige.<br />

Gekocht wird in der eigenen Großküche, deren Mitarbeiter auf<br />

seniorengerechte, abwechslungsreiche und gesunde Kost achten und<br />

die Menüs saisonal gestalten. Das Küchenteam sichert die hohe<br />

Qualität und bedarfsgerechte Ernährung, stets unter Berücksichtigung<br />

der Bewohnerwünsche.<br />

Die Häuser, die Tradition mit Modernität verbinden, sind umrahmt von<br />

weitläufig angelegten, schönen Gärten, die auch zum Aufenthalt im<br />

Freien einladen.<br />

Tagesraum – hier:<br />

Erlebnisbereich „Afrika“<br />

www.altenheime-goskowitz.de<br />

– vollstationäre Pflege<br />

– Kurzzeitpflege<br />

– Verhinderungspflege<br />

– Urlaubspflege<br />

– Einzel- und Doppelzimmer<br />

– weitläufige, schöne Gärten<br />

– großzügige Aufenthaltsräume<br />

– liebevolle Betreuung<br />

– individuell angepasste,<br />

aktivierende Pflege<br />

– Therapie für alle Pflegestufen<br />

– auch für Demenzerkrankte<br />

– abwechslungsreiche, gesunde<br />

Kost aus eigener Großküche<br />

– altersgerechte Bewegungs -<br />

angebote<br />

– abwechslungsreiches<br />

Veranstaltungsprogramm<br />

– katholische und evangelische<br />

Gottesdienste<br />

– Seelsorgerin<br />

Haus Regina, Wohnbereich 3<br />

119


Senioren- und Betreuungszentrum<br />

der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> in Eschweiler<br />

Verkehrsgünstig – zentral in Eschweiler – befindet sich die größte<br />

Senioreneinrichtung der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>. Die moderne Einrichtung<br />

ermöglicht durch optimale räumliche und fachliche Voraussetzungen<br />

eine vertrauensvolle Pflege in freundlicher Atmosphäre. Umfangreiche<br />

Wohnformen und Pflegeleistungen stehen zur Auswahl.<br />

Das Leben im Senioren- und Betreuungszentrum ist ein tätiges Mit -<br />

einander. Großzügige Außenanlagen mit viel Grün und ein gut aus -<br />

geschildertes Verbindungssystem aller Häuser ermöglichen weitläufige<br />

Bewegung bei jedem Wetter.<br />

Vielfältige Angebote zur Geselligkeit und Kultur runden das Angebot<br />

ab. Die Bewohner sind der Mittelpunkt der gemeinnützigen Einrichtung;<br />

ihr Wohlbefinden ist das Ziel allen Strebens und Handelns.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1891<br />

Neubau: 1977,<br />

ständige Modernisierungen<br />

Mitarbeiter: 212<br />

Leistungsspektrum:<br />

– vollstationäre Pflege<br />

– betreutes Wohnen<br />

– Tagespflege<br />

– ambulante Pflege<br />

– mobiler Mittagstisch<br />

– Kurzzeitpflege<br />

Standort:<br />

Eschweiler<br />

www.sbz-eschweiler.de<br />

120


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Stefan Schaum<br />

Lebensart und Lebensarten<br />

in der Euregio<br />

Liebe geht bekanntlich<br />

durch den Magen – und<br />

mit dieser Weisheit liegt<br />

man in der <strong>StädteRegion</strong><br />

im Grunde immer richtig.<br />

Denn das Miteinander<br />

mit den belgischen und<br />

niederländischen Nachbarn<br />

hat für eine gastronomische<br />

Vielfalt gesorgt,<br />

die ihres gleichen sucht.<br />

Auch das gehört hier zur<br />

Lebensart. Da wird die<br />

Bratwurst zur Frikandel,<br />

der Pudding zum Vla und<br />

das Brötchen zum Croissant.<br />

Jeder nach seinem<br />

Geschmack, mal ganz<br />

erlesen, mal ganz rustikal.<br />

Gegessen wird gern<br />

im Freien, hier zeigt sich der französische Einfluss, den die Belgier mit in die kulina -<br />

rische Runde gebracht haben. Und wo es so viele historische Marktplätze und andere<br />

schöne Flecken gibt, da kann man es sich leicht gemütlich machen. Dass Pommes frites<br />

weit mehr sein können als eine schnöde Beilage, weiß übrigens so mancher, der sich<br />

im belgischen Mutterland dieser Kartoffelkreation damit hat verwöhnen lassen. Und<br />

wer in Holland unterwegs ist, muss sich nicht wundern, wenn er mit einem freund -<br />

lichen „Du“ angesprochen wird, denn hier ist man unkompliziert und rasch miteinander<br />

im Gespräch.<br />

Was das Lebensgefühl auszeichnet, ist die Grenzenlosigkeit der Region. Gab es nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg einen streng bewachten, hohen Zaun, der mitten entlang der<br />

Nieuwstraat in Kerkrade verlief, und deren eine Seite von der deutschen Neustraße in<br />

Herzogenrath trennte, ist dort heute eine offene Straße ohne jede sichtbare Grenz -<br />

Beim „WMC“ (World Music<br />

Contest) in Kerkrade treten<br />

alle vier Jahre Blasorchester<br />

aus aller Welt in einem Wett -<br />

bewerb an.<br />

121


Der unterirdische Weihnachtsmarkt<br />

in der Valkenburger<br />

Grotte zählt zu den meist -<br />

besuchten euregionalen<br />

Sehenswürdigkeiten.<br />

markierung. Wer über die Mittellinie fährt, ist gleich im anderen Land. Früher undenkbar,<br />

heute ein Zeichen der Verbundenheit, der Freundschaft. Sicher neckt man einander,<br />

wenn es um die Nationalteams im Fußball geht, doch stehen die deutschen, niederländischen<br />

und belgischen Nachbarn ansonsten gern beisammen und feiern. Etwa<br />

beim Alsdorfer Europafest, das einmal im Jahr das Miteinander der Nationen zum<br />

Mittelpunkt hat. Beim „WMC“ in Kerkrade, dem „World Music Contest“, bei dem alle<br />

vier Jahre Blasorchester aus aller Welt in einem Wettstreit antreten, den es so nicht<br />

noch einmal gibt. Oder bei den zahlreichen anderen Musik-, Tanz- und Kulturfestivals,<br />

bei denen nicht nur die Künstler auf den Bühnen aus den verschiedenen Ländern<br />

stammen, sondern auch das Publikum davor.<br />

Geht es um Kultur, ist die <strong>StädteRegion</strong> eine spannende Sache. Hier entsteht Kunst –<br />

und das auch mal mitten auf der alten Grenze. Im „KuKuK“ zum Beispiel, dem Kunst<br />

und Kulturzentrum „Köpfchen“, das früher einmal ein Zollhaus zwischen <strong>Aachen</strong> und<br />

dem belgischen Raeren war. Seit dem Jahr 2000 gibt es dort eine deutsch-belgische<br />

Gruppe, die gemeinsam Kunst fördert und Veranstaltungen in dem Pavillon plant. Kurioses<br />

entdecken, das kann man hier. Zum Beispiel einen unterirdischen Weihnachtsmarkt,<br />

der sich kilometerlang durch eine alte Grotte im niederländischen Valkenburg erstreckt.<br />

Nicht zuletzt ist die <strong>StädteRegion</strong> auch ein guter Startpunkt für längere Shopping-<br />

Touren. Denn Mode ist nicht gleich Mode – und Städte wie <strong>Aachen</strong>, Maastricht oder<br />

Lüttich bieten hier viel Abwechslung. Einflüsse aus drei Ländern, vom Essen bis zur<br />

Kultur. Und zwar vereint in einer Region.<br />

122


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Das Kulturfestival der Städte -<br />

Region zieht jährlich Tausende<br />

Besucher an.<br />

123


Svenja Pesch<br />

Schillernde Kulturregion:<br />

Musik, Theater, Events<br />

„Monschau Klassik“ –<br />

in male rischer Kulisse auf<br />

der alten Burg Monschau<br />

„Wer in den schönen Dingen einen schönen Sinn entdeckt – der hat Kultur.“ Das Zitat<br />

des irischen Lyrikers Oscar Wilde trifft das Bewusstsein vieler Menschen in der Städte-<br />

Region <strong>Aachen</strong> auf den Punkt genau. Denn die kulturelle Vielfalt ist ein weiterer<br />

Aspekt, der die Attraktivität der Region steigert und somit zum Wohlbefinden beiträgt.<br />

Insbesondere das seit Jahren etablierte Kulturfestival der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> sorgt für<br />

große Begeisterung und Vorfreude. Das Besondere daran: Diese Veranstaltungsreihe<br />

beschränkt sich nicht auf ein konkretes Genre und einen Ort, sondern Musik, Literatur<br />

und Kunst holen die Menschen direkt dort ab, wo sie gerade sind. Egal ob in Kirchen<br />

oder historischen Gebäuden, der Besucher wird eingeladen, sich auf kulturelle Events<br />

vom Feinsten einzulassen und zu genießen. Teure Eintrittskarten und lange Anfahrts -<br />

zeiten sind da völlig überflüssig, denn durch verschiedene Förderer und die <strong>StädteRegion</strong><br />

selbst können die Tickets zu kleinen Preisen oder teilweise sogar komplett kostenfrei<br />

angeboten werden. Die<br />

hohen Besucherzahlen<br />

und die einzigartige Stimmung<br />

verwandeln deshalb<br />

alljährlich viele Orte<br />

in der Region in eine<br />

wunderbare Kulturlandschaft,<br />

in der man immer<br />

wieder viel Neues entdecken<br />

und erleben kann.<br />

Freunde der rein<br />

musischen Künste kommen<br />

bei „Monschau<br />

Klassik“ voll und ganz auf<br />

ihre Kosten. In traumhaft<br />

malerischer Kulisse auf<br />

der alten Burg Monschau<br />

geben sich hochkarätige<br />

Größen der Musikszene<br />

sprichwörtlich die Klinke<br />

124


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

in die Hand. Von klassischen Opern wie Georges Bizets Oper „Carmen“ über die Band<br />

BAP bis hin zu musikalischen Neuentdeckungen ist alles dabei, was das Gehör mit<br />

feinen Kompositionen erfreut.<br />

Doch nicht nur Monschau ist im Besitz einer alten Zitadelle, auch in Stolberg sorgt<br />

die gleichnamige Burg für viele Besucher. Mitten auf einem steilen Kalkfelsen gelegen,<br />

ist sie fester Bestandteil des kulturellen Lebens. Und kaum haben sich die Burgpforten<br />

geöffnet, ist man auch schon in einer anderen Welt, einer älteren, völlig abweichenden<br />

Welt, in der moderne Kommunikationsmittel wie Handy oder Computer noch meilenweit<br />

weg waren. Stattdessen entführen Ritter, Gaukler, Knechte und Burgfräulein die<br />

Gäste in das dunkle Mittelalter, wo sie sich bei einem Abendessen an mittelalterlich<br />

gedeckter Tafel auf eine kulinarische Zeitreise begeben. Anschließend führen Knecht<br />

und Magd den gesättigten und gestärkten Besucher auf einem Burgrundgang vorbei an<br />

der Folterkammer, dem Turmzimmer und dem Rittersaal. Da fühlen sich Jung und Alt<br />

wirklich wie in einer längst vergessenen Zeit.<br />

Von Stolberg aus erreicht man auf kurzem Weg die Stadt Alsdorf. Die dortige Burg<br />

war im 15. Jahrhundert eine typische rheinische Wasserburg, die zur Zeit der Renais-<br />

Ein Haus mit Geschichte:<br />

Das Theater <strong>Aachen</strong> hat<br />

seine Anfänge im Jahr 1751.<br />

125


Die Kurpark Classix bieten<br />

unterschiedliche Konzerte aus<br />

Oper, Sinfonie, Crossover und<br />

Kinderwelt bis hin zu großen<br />

Stars des Showbiz.<br />

sance sowie während des Barocks zu einem tollen Schloss umgebaut wurde und seitdem<br />

der repräsentative Mittelpunkt der großen Herrschaft Alsdorf war. Heute ist sie<br />

nach umfangreicher Sanierung der Sitz der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft und<br />

vor allem bei Brautpaaren äußerst beliebt, die sich in der malerischen Kulisse das Jawort<br />

geben. In der Vorweihnachtszeit verwandelt sich die Burg dann in das „Phantas -<br />

tische Wintermärchen“ – eine Budenstadt, die die Umgebung rund um das Felsennest<br />

in ein atemberaubendes Lichtermeer hüllt, in dessen Kulisse man in Ruhe das ein oder<br />

andere Weihnachtsgeschenk kaufen kann oder einfach mal die vielen Lichter bestaunt.<br />

Auch von außerhalb kommen viele Besucher, um sich von der einmaligen Stimmung zu<br />

überzeugen.<br />

Eine ganz besondere Atmosphäre erleben Freunde des Kabaretts, Kinos und der<br />

Konzerte. Auf der Freilichtbühne der Burg Wilhelmstein kommen sie in den Genuss von<br />

diversen kulturellen Angeboten, bei denen die einzigartige Kulisse unter freiem Himmel<br />

126


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

gemeinsam mit bunten Programmpunkten für unvergessliche Stunden sorgt. Ein besonderes<br />

Highlight im Sommer ist das beliebte Volksfest „Rursee in Flammen“ in Rurberg.<br />

Bei festlicher Seeuferbeleuchtung und Festbeleuchtung der Häuser erstrahlt in den<br />

Abendstunden der Rursee dank der toll geschmückten Segelboote und kleinen Schiffe<br />

in einer prächtigen Farbenvielfalt. Der Höhepunkt dieser Veranstaltung ist zweifelsohne<br />

das Feuerwerk zu später Stunde.<br />

Das breite Angebot an kulturellen Aktivitäten lässt keinen Wunsch offen und Menschen<br />

jeder Altersklasse haben die Möglichkeit, all das zu entdecken und zu genießen.<br />

Denn wenn es etwas gibt, was eine Stadt zum Leben erweckt, dann ist es sicherlich<br />

das kulturelle Leben in all seiner Vielfalt. Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> hat genau das<br />

ver innerlicht und wird sich deshalb auch in Zukunft für ein buntes und lebendiges Veranstaltungsspektrum<br />

einsetzen, bei dem die Bewohner den eigenen Wohnort erkunden<br />

und zu schätzen wissen.<br />

Einzigartige Licht- und Farb -<br />

spiele: Rursee in Flammen<br />

127


Svenja Pesch<br />

Museumslandschaft mit Format<br />

Etablierte und unbekannte<br />

Künstler zeigen ihre Werke<br />

im Kunst- und Kulturzentrum<br />

in Monschau.<br />

Wenn es einen Begriff gibt, der einerseits so klar, andererseits aber auch so undefinierbar<br />

und breit gefächert ist, dann sicherlich der der Kunst. Kunst ist vielseitig, provokant,<br />

still, laut, bunt und mitunter verwirrend. Kurzum: Kunst lässt sich nicht mit einem Wort<br />

beschreiben. In der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> hat die Kunst einen festen Platz in der Gesellschaft<br />

– seien es die diversen Museen oder einzelne, kleine Galerien.<br />

Bekannt für seine herausragenden Ausstellungen ist beispielsweise das Monschauer<br />

Kunst- und Kulturzentrum, kurz KuK, der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>. In dem rund 150 Jahre<br />

alten Gebäude, welches früher der Sitz des Finanzamtes war, dreht sich mittlerweile<br />

alles rund um die bildende Kunst. Wechselnde Ausstellungen mit bekannten Größen<br />

wie Elliott Erwitt sorgen für regen Besucheransturm. Doch nicht nur etablierte Künstler<br />

zeigen im KuK ihre Werke,<br />

insbesondere junge und<br />

unbekannte Kreative er -<br />

halten hier die Möglichkeit,<br />

sich der Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Des<br />

Weiteren erhalten sie<br />

Hilfe bei der Projekt -<br />

planung und bei Fragen<br />

bezüglich der eigenen<br />

Existenzgründung als<br />

Künstler. Der Bezug zur<br />

eigenen Region durch<br />

lokale Künstler ist dabei<br />

oftmals mit in die Gale -<br />

rien integriert. Zudem ist<br />

das KuK eine Arbeits- und<br />

Begegnungsstätte, die<br />

zum kreativen Austausch<br />

einlädt und Raum für<br />

Kommunikation und<br />

Ideen gibt.<br />

128


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Eine weitere Anlaufstelle für Kunst in einer völlig anderen Form ist das Energeticon<br />

in Alsdorf. Unter dem Motto „Energie erleben – Energie verstehen“ wird in anschau -<br />

licher Art und Weise dem Besucher unter anderem die Energiewende erläutert. Speziell<br />

der etwa 700 Meter lange Regelparcours mit 30 Stationen ist ein Highlight, da er mit<br />

visuellen und haptischen Vermittlungsformen das Thema Energie näherbringt. In der<br />

Dauerausstellung liegt der Fokus nicht auf speziellen Einzelfragen, sondern mehr auf<br />

generellen Aspekten. Grundsatzkenntnisse, das Vermitteln von Haltungen und Fragen<br />

rund um die Energie werden hier thematisiert. Konkrete Themen werden in wechselnden<br />

Sonderausstellungen behandelt. Auch die Möglichkeit einer Exkursion wird gerne<br />

in Anspruch genommen. Unter dem Titel „Energielandschaften der Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft“ werden Busexkursionen ausgehend vom Energeticon in um -<br />

liegende Regionen angeboten, die als besonders exemplarisches Beispiel in puncto<br />

einer Energiewende vom fossilen zum regenerativen Zeitalter stehen. Dabei erleben<br />

die Exkur sionsteilnehmer aktiv Braunkohlebergbau, stehen in Bergbaufolgelandschaften<br />

des stillgelegten Steinkohlebergbaus oder sehen die zunehmend sichtbaren Bausteine<br />

einer regenerativen Energielandschaft.<br />

Im Energeticon lässt sich u. a.<br />

der Bergbau vergangener<br />

Zeiten erleben.<br />

129


Das Ludwig Forum bietet neben<br />

der Sammlung Ludwig auch<br />

eine Reihe von Arbeiten aus<br />

städtischem Besitz.<br />

Kunst zum Träumen und Nachdenken findet man vor allem im Ludwigforum für<br />

internationale Kunst in <strong>Aachen</strong> und im Suermondt-Ludwig Museum. Das Ludwig Forum,<br />

welches 1970 unter dem Titel „Neue Galerie Sammlung Ludwig“ in <strong>Aachen</strong> eröffnete<br />

und dann 1991 in die ehemalige Schirmfabrik Emil Brauer einzog, beinhaltet die einzigartige<br />

Sammlung des <strong>Aachen</strong>er Ehepaares Peter und Irene Ludwig. Der Schwerpunkt<br />

liegt ausschließlich auf moderner Kunst von Schaffenden wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein<br />

oder Duane Hanson. Für Schätze vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert und<br />

somit für Exponate der klassischen Moderne ist das Suermondt-Ludwig Museum hervorzuheben.<br />

Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der attischen Vasen malerei<br />

sowie ein 10 000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupfer -<br />

stichkabinett mit Meisterwerken – unter anderem von Albrecht Dürer, Rembrandt und<br />

Francisco de Goya bis hin zu zeitgenössischen Künstlern – runden das Angebot ab.<br />

Aber egal ob nun zeitgenössische, technische oder moderne Kunst – in der Städte-<br />

Region <strong>Aachen</strong> sorgt die Museumslandschaft für ein breites Angebot, bei dem die<br />

Besucher in die Vielschichtigkeit der Kunst eintauchen können. Und da es in so gut wie<br />

jedem Museum auch Angebote für die kleinen Museumsbesucher gibt, kann die Familie<br />

gemeinsam kreativ sein und sich ein detailliertes Bild von den einzelnen Häusern<br />

machen. Frei nach dem Motto: Vorsicht, Kunst!<br />

130


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Simon Olk<br />

Kirchen, Burgen, Fachwerk:<br />

Zeugen großer Baukunst<br />

Die Besiedlungsgeschichte<br />

der <strong>StädteRegion</strong> reicht<br />

Tausende Jahre zurück.<br />

Schon in der Jungsteinzeit<br />

wurde auf dem Lousberg<br />

Feuerstein abgebaut. Wo<br />

auch immer in <strong>Aachen</strong><br />

gegraben wird, fast<br />

zwangsläufig werden<br />

Zeugnisse früherer Epochen<br />

entdeckt.<br />

<strong>Aachen</strong> war schon in<br />

römischer Zeit ein Heilbad<br />

und so finden sich die<br />

Überreste zahlreicher<br />

römischer Bauten in der<br />

Region – zum Beispiel das<br />

Varnenum, eine Tempelanlage<br />

oberhalb des<br />

malerischen Kloster -<br />

örtchens Kornelimünster.<br />

Nach dem Rückzug der Römer verfielen ihre Bauten und wurden nur noch als Steinbruch<br />

genutzt. Auch ihr Wissen um Architektur, Statik und Handwerk ging über die Jahrhunderte<br />

fast verloren. Die zweite Blütezeit verdankt <strong>Aachen</strong> Karl dem Großen. Er war<br />

der erste, der auf den verfallenen Fundamenten wieder etwas Neues schuf. Der Karolinger<br />

machte <strong>Aachen</strong> zum Zentrum seines Reiches und errichtete eine Pfalzanlage,<br />

deren Kapelle noch heute das Herzstück des Doms bildet. In seinen Teilabschnitten lässt<br />

sich die Baugeschichte des Mittelalters ablesen wie in einem Buch. Nach byzanti -<br />

nischem Vorbild wurde das achteckige Zentrum, das Oktogon, mit seiner einmaligen<br />

Dachkonstruktion errichtet und im Jahr 805 geweiht. Karl und seine Nachfolger hinterließen<br />

den Kirchenvätern wertvolle Reliquien, die <strong>Aachen</strong> zu einem der beliebtesten<br />

Wallfahrtsorte der Christenheit machten. Schnell wurde der Kaiserdom zu klein und so<br />

Das achteckige Zentrum des<br />

<strong>Aachen</strong>er Doms: das Oktogon<br />

mit seiner einmaligen Dach -<br />

konstruktion<br />

131


Die Burg Monschau wird heute<br />

als Jugendherberge genutzt.<br />

wurde er im 14. Jahrhundert durch die Chorhalle, von den Öchern „Glashaus“ genannt,<br />

vergrößert und um mehrere Seitenkapellen erweitert.<br />

Auch außerhalb der Innenstadt finden sich beeindruckende Sakralbauten wie die<br />

alten Reichsabteien in Burtscheid und Kornelimünster, die Grabeskirche St. Josef im<br />

Ostviertel oder den etwas überdimensioniert wirkenden Eifeldom in Kalterherberg. Sie<br />

alle zu beschreiben, würde allerdings den Rahmen dieser Zeilen sprengen.<br />

Karl hinterließ nicht nur seine Pfalzanlage, sondern auch eine unsichere politische<br />

Konstellation. Das Frankenreich zerfiel und das Gebiet um <strong>Aachen</strong> glich bald einem<br />

Flickenteppich. Mehr als 40 Burgen und Schlösser sind stumme Zeugen für die wechselnden<br />

politischen Zugehörigkeiten im Laufe der Jahrhunderte. In der Region prallten<br />

die Interessen der Herzogtümer Jülich und Limburg aufeinander, dazu kamen die<br />

Territorien der Reichsabteien Burtscheid und Kornelimünster sowie der freien Reichsstadt<br />

<strong>Aachen</strong>. Um die jeweiligen Machtansprüche zu zementieren, wurden zahlreiche<br />

Befestigungsanlagen errichtet, die meisten liegen unmittelbar am Radwanderweg<br />

„Wasserburgen-Route“.<br />

Noch heute thronen die alten Herrschaftssitze über den meisten Städten der Region<br />

– regiert wird aber aus keinem mehr. Sie erfüllen andere Zwecke, sind Jugendherberge,<br />

wie in Monschau (dieses Exemplar wurde 1971 sogar schon vom Künstler Christo<br />

132


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

verpackt) oder Ärztehaus, wie in Eschweiler. Häufig dienen die alten Festungsanlagen<br />

aber als Veranstaltungsort für Musik, Kabarett oder andere kulturelle Ereignisse.<br />

<strong>Aachen</strong>s Befestigungsanlagen sind meist Wasserburgen und haben architektonische<br />

Besonderheiten zu bieten, wie die spätgotische Donjon-Burg Nothberg in Eschweiler –<br />

der Wohn- und Wehrturm mit seinen vier Ecktürmen macht sie einzigartig in Deutschland<br />

und somit als Kulturerbe von besonderer Bedeutung. Die Schlösser Schönau und<br />

Rahe sind Beispiele für späte barocke Bauten aus dem 18. Jahrhundert.<br />

Eine weniger prunkvolle und eher praktische Form städteregionaler Baukunst kann<br />

man in den Eifeldörfern des Monschauer Landes bewundern – das Vennhaus. Die Be -<br />

wohner passten ihre Eigenheime schon vor Jahrhunderten den Lebensbedingungen an:<br />

Wegen der stürmischen Westwinde, die besonders im Winter vom nahen Venn herüberwehen,<br />

reichen die oft mit Stroh gedeckten Dächer auf der Wetterseite bis einen halben<br />

Meter an den Boden. Zusätzlich schützen übermannshohe Buchenhecken die alten Fachwerk-Anwesen<br />

vor Böen und Schlagregen. Im Sommer spenden die mit Eingängen, Fenstern<br />

und Torbögen versehenen natürlichen Schutzwälle zudem wohltuenden Schatten.<br />

Was heute heimelig wirkt sind also effektiv konstruierte Zweckbauten.<br />

Wer sich auf die Spuren dieser architektonischen Besonderheiten machen möchte,<br />

dem sei die Heckenlandroute empfohlen, die in Eicherscheid startet.<br />

Burg Röthgen in Eschweiler<br />

dient heute als Reitanlage.<br />

133


Simon Olk<br />

Natur pur: vom Hohen Venn<br />

bis zum Nationalpark Eifel<br />

Unmittelbar vor den Toren <strong>Aachen</strong>s liegen die Naturschönheiten der <strong>StädteRegion</strong>. Ein<br />

Highlight ist zweifellos das Hohe Venn, das zum Großteil auf belgischer Seite liegt,<br />

dessen Ausläufer sich aber bis nach Deutschland erstrecken.<br />

Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Das Hochmoor verändert sein Antlitz<br />

ständig: Weit und grün im Frühjahr, fast schon bedrohlich bei herbstlicher Wolkenkulisse<br />

oder ruhig und friedlich an einem verschneiten Wintertag – die Stimmung dieser einmaligen<br />

Landschaft wirkt stets anders. Ein faszinierendes Farbenmeer bietet sich im<br />

Spätsommer, wenn die Heide blüht oder im Herbst, wenn das Pfeifengras in unverwechselbarem<br />

Rostorange leuchtet. Auf Holzstegen kann die einmalige Moorlandschaft<br />

erkundet werden. Dabei sollten Wanderer nicht nur die Fernsicht genießen, ein Blick<br />

zum Boden lohnt sich auch. Oft sonnen sich Eidechsen auf den warmen Brettern, selbst<br />

die seltene Kreuzotter hat im Venn ein Zuhause gefunden.<br />

Die wilde Landschaft ist Teil des belgisch-deutschen Naturparks „Hohes Venn-Eifel“. In<br />

seinem Zentrum wurde 2004 der Nationalpark Eifel gegründet – der erste seiner Art in<br />

Nordrhein-Westfalen. Auf 110 Quadratkilometern erstreckt sich das Schutz gebiet, in dem<br />

sich Eichen- und Buchenmischwälder sowie offenes Grasland getreu dem Motto „Natur<br />

Natur sein lassen“ weitestgehend ohne menschliche Eingriffe entwickeln können.<br />

134


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Im Herzen des Nationalparks, hoch über dem Urftstausee, thront die ehemalige<br />

NS-Ordensburg Vogelsang. Hier wurde der Kadernachwuchs des NS-Regimes ausgebildet.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebiet rund um die Ordensburg ein Truppenübungsplatz<br />

unter belgischer Verwaltung – und damit absolutes Sperrgebiet. Erst seit<br />

2006 ist die Dreiborner Hochfläche wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Natur<br />

konnte sich hier also seit Langem fast ungestört entfalten. Nur kurze Zeit hatten die<br />

rund 500 Einwohner des Ortes Wollseifen, denen die Nähe zum Truppenübungsplatz<br />

zum Verhängnis wurde. Binnen drei Wochen mussten sie 1946 ihr Dorf verlassen, das<br />

in den Jahrzehnten danach für Häuserkampfübungen „genutzt“ wurde. In der ein -<br />

ma ligen Stimmung der Wüstung sieht man am besten, was es heißt, dass sich die<br />

Natur etwas zurückholt. Hecken und Birken überwuchern die Trümmer, einzig die Kirche<br />

des Dorfes ist noch halbwegs erhalten.<br />

Auf den weitläufigen Wiesen des Hochplateaus ist nicht nur die Fernsicht beeindruckend.<br />

Hier wächst zuhauf das „Eifelgold“: Im Frühsommer leuchten die großen,<br />

gelben Blüten des Ginsterstrauches weit sichtbar und verwandeln die Dreiborner Hochfläche<br />

in ein Blütenmeer. Heute ist Vogelsang ein Ort des aktiven Erinnerns. Aktuell sind<br />

hier ein Nationalparkzentrum und ein NS-Dokumentationszentrum im Bau. Ranger, die<br />

Herrlicher Ausblick:<br />

Eifelpanorama<br />

135


Weite Landschaft im<br />

Hohen Venn<br />

mit ihren Hüten an ihre kanadischen Vorbilder erinnern, führen in verschiedenen<br />

Thementouren über die Dreiborner Hochfläche und durch den auf der anderen Seeseite<br />

gelegenen Buchenwald des Kermeter.<br />

Wanderer stoßen in diesem Gebiet immer wieder auf den Eifelsteig, der in 15 Etappen<br />

auf 313 Kilometern von Kornelimünster quer durch die Eifel bis nach Trier führt. Der<br />

Premium-Wanderweg wurde im Jahr 2009 eingeweiht und erfreut sich immer größerer<br />

Beliebtheit. Er weist den Weg durch tiefe Täler, weite Hochebenen, über Bergkuppen<br />

und durch dichte Wälder. Naturvergnügen und Erholung abseits des Großstadtlärms sind<br />

hier garantiert. Wem das zu weit ist, der hat eine kürzere Alternative: Der Wildnis-Trail,<br />

einer der vielen Partnerwege des Eifelsteigs, führt Wanderer in vier Etappen einmal<br />

quer durch den Nationalpark.<br />

Wer es flacher mag und lieber radelt oder mit Inlineskates unterwegs ist, für den ist<br />

die Ravel-Route auf der ehemaligen Vennbahntrasse genau das Richtige. Der Fernradweg<br />

verläuft auf Teilen seiner 125 Kilometer durch den Naturpark. Früher, genau -<br />

genommen seit 1882, wurden Kohle, Koks und Erze aus den Tagebauen des <strong>Aachen</strong>er<br />

Reviers über die Trasse Richtung Luxemburg und weiter nach Lothringen und ins Saarland<br />

transportiert. Nachdem die Strecke mit dem Ende der Industrialisierung in einen<br />

Dornröschenschlaf fiel, erwachte sie in den letzten Jahren als einer der „grünen Wege<br />

Europas“ wieder zu neuem Leben.<br />

136


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Simon Olk<br />

Touristische Anziehungspunkte:<br />

hoch hinaus und tief bergab –<br />

drei Sehenswürdigkeiten in der <strong>StädteRegion</strong><br />

Der Dreiländerpunkt zwischen<br />

Belgien, Deutschland<br />

und den Niederlanden<br />

auf dem Vaalserberg<br />

ist mit 323 Metern der<br />

höchste Punkt der Niederlande<br />

– zumindest auf<br />

dem Festland. Dem Kolonialerbe<br />

sei „Dank“ darf<br />

sich nämlich seit 2010<br />

das Eiland Saba auf den<br />

Niederländischen Antillen<br />

mit diesem Titel<br />

schmücken.<br />

Der Dreiländerpunkt<br />

war mehr als ein Jahrhundert<br />

lang ein Vierländerpunkt.<br />

Von 1816 bis 1919<br />

erstreckte sich zwischen<br />

den Niederlanden, Bel -<br />

gien (ab 1830) und Deutschland (damals noch Preußen) ein 3,4 Quadratkilometer<br />

großes, neutrales Gebiet: Moresnet, deutsch auch Altenberg genannt. Ein Überbleibsel<br />

des Wiener Kongresses, bei dem sich die Niederlande und Preußen nicht darüber<br />

einigen konnten, wem das an Bodenschätzen reiche Gebiet gehören sollte. So blieb das<br />

Landstück neutral, eine Mikronation mit vielen skurrilen Blüten entstand: Einige Bewohner<br />

versuchten, dort den ersten Esperanto-Staat zu gründen, der Ministaat hatte<br />

eine eigene Flagge und Briefmarken. Außerdem gab es zahlreiche illegale Schnapsbrennereien<br />

und einen schwunghaften Handel mit Hochprozentigem über die Grenzen<br />

hinweg. Nach dem Ersten Weltkrieg ging Neutral-Moresnet schließlich an Belgien und<br />

die verwirrende Episode europäischer Geschichte fand ein Ende.<br />

Drei Länder, ein Aussichts turm<br />

137


„Energie erleben – Energie<br />

verstehen“ ist das Motto<br />

des Energeticon.<br />

Ziemlich unübersichtlich<br />

geht es auch heute<br />

noch am Dreiländereck zu<br />

– im Heckenlabyrinth, das<br />

mit zusätzlichen Türen<br />

und Wasserfontänen als<br />

Hindernissen aufwartet,<br />

ist es das Ziel, möglichst<br />

schnell das Zentrum zu<br />

erreichen. Ein toller Spaß<br />

für Groß und Klein. Seit<br />

2011 können Besucher<br />

den neuen Wilhelminaturm<br />

erklimmen und die<br />

ganz Mutigen können von<br />

einem Skywalk in mehr<br />

als 30 Metern Höhe durch<br />

einen Glas boden auf die<br />

Grenzregion blicken –<br />

Schwindelfreiheit ist hier<br />

ein absolutes Muss.<br />

Bergab geht es bei<br />

einer weiteren Attraktion<br />

der Region. Rumpelnd<br />

fährt ein Aufzug die<br />

Be sucher des Bergbaumuseums<br />

Energeticon in<br />

Alsdorf hinab und vermittelt<br />

mit einer täuschend<br />

echt wirkenden Videoinstallation das Gefühl, wie die Kumpels von einst in die Erde zu<br />

fahren. Heute geht es aber nur wenige Meter tief in einen Stollen, in dem die Welt<br />

unter Tage mit liebevollen Originaldetails rekonstruiert ist. Altes Werkzeug und Grubenlampen,<br />

anschauliche Erläuterungen zu Methoden des Kohleabbaus, kleine Transport -<br />

züge, die die Arbeiter durch die kilometerlangen Schächte fuhren, das alles lässt den<br />

Arbeitsalltag der Bergleute im Verlauf der Jahrhunderte lebendig werden. Auf dem<br />

Zechengelände der Grube Anna gibt es heute Energie zum Anfassen. Mehrere inter aktive<br />

Stationen vermitteln anschaulich das Motto des Museums „Energie erleben – Energie verstehen“<br />

und animieren zum gemeinsamen Rätseln, Experimen tieren und Entdecken.<br />

Ein weiteres sehenswertes Ausflugsziel der Region ist das schmucke Örtchen<br />

Kornelimünster, von den Öchern liebevoll „Knolle“ genannt. Der Name geht auf den<br />

138


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

heiligen Papst Kornelius<br />

zurück, dessen Schädel -<br />

reliquie ebenso wie das<br />

Schürztuch, das Grabtuch<br />

und das Schweißtuch<br />

Christi seit dem frühen<br />

9. Jahrhundert im Besitz<br />

der ehemaligen Reichs -<br />

abtei waren. Sie begründeten<br />

die Bedeutung<br />

Kornelimünsters als Wallfahrtsstätte.<br />

Neben der<br />

gut erhaltenen Benedik -<br />

tinerabtei und der go -<br />

tischen Propstei kirche gibt<br />

es in Knolle viel zu entdecken.<br />

Das Münster länd -<br />

chen, wie die ehemaligen<br />

Ländereien der Reichs -<br />

abtei heute heißen, wurde<br />

von den Zerstörungen<br />

des Zweiten Weltkriegs<br />

weitestgehend verschont<br />

und so können noch<br />

heute die stattlichen<br />

Bürgerhäuser mit ihren<br />

verspielten Fassaden in<br />

den verwinkelten Gassen<br />

rund um den Marktplatz<br />

bestaunt werden. Der hat seinen Namen nicht von ungefähr: Jedes Jahr im Früh jahr<br />

strömen Zehntausende zum historischen Jahrmarkt in das kleine Örtchen an der Inde.<br />

Karussells aus der Kaiserzeit, Schausteller, Gaukler und Handwerker verwandeln<br />

Kornelimünster dann in ein großes Freilichtmuseum.<br />

Ganzjährig lohnt sich ein Besuch für Kunstliebhaber. Seit 1976 beherbergt das<br />

barocke Abteigebäude die mittlerweile stattliche Sammlung „Kunst aus Nordrhein-<br />

Westfalen", die moderne Werke heimischer Künstler ab 1945 zeigt. Der Eintritt ist frei.<br />

Auch für Naturliebhaber hat Kornelimünster viel zu bieten: Der Eifelsteig hat hier seinen<br />

Startpunkt, der Vennbahnweg führt hindurch und das Indetal mit seinen satten Wiesen<br />

und kleinen Wäldchen ist nicht umsonst zum Naturschutzgebiet erklärt worden: Sogar<br />

der Steinkautz brütet hier.<br />

Der historische Jahrmarkt in<br />

Kornelimünster wird in jedem<br />

Frühjahr sehr gut besucht.<br />

139


Svenja Pesch<br />

Wellnessangebote vom Feinsten<br />

„In der Ruhe liegt die Kraft.“ Was Konfuzius schon früh wusste, hat auch gegenwärtig<br />

nach wie vor Bedeutung und Tiefgang. Wer möchte heute nicht mal die Seele baumeln<br />

lassen und eine kleine Pause vom stressigen Alltag nehmen? In der <strong>StädteRegion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> steht den Bewohnern gleich eine Vielzahl von (Wellness-)Angeboten zur Ver -<br />

fügung. Vor allem das Bad in heißem Thermalwasser und Saunalandschaften stehen<br />

auf der Liste der beliebten Erholungsmöglichkeiten ganz weit oben.<br />

Viele Interpretationen des Wellness-Begriffes werden in der <strong>StädteRegion</strong> angeboten.<br />

Auch exklusivere Wünsche können erfüllt werden, wie beispielsweise im Vier -<br />

sternehotel „Thermae 2000“ in Valkenburg (Niederlande). In dem luxuriösen Spa- und<br />

Wellnesscenter ist alleine schon der Ausblick vom Restaurant auf den Limburger Hügel<br />

ein Highlight. Doch nicht nur kulinarisch wird hier einiges geboten. Die Auswahl an entspannenden<br />

Massagen und Schönheitsanwendungen wie Peelings und Gesichts -<br />

behandlungen lassen die Probleme des Alltags für eine gewisse Zeit in den Hintergrund<br />

rücken.<br />

Im Saunapark Würselen ist eine Vielzahl von Saunakonzepten ein Muss für alle Sauna-Affinen.<br />

In der traditionellen finnischen Blocksauna herrschen mit 85 bis 95 Grad<br />

Celsius die höchsten Temperaturen. Für die stündlichen Aufgüsse werden ausschließlich<br />

rein natürliche Aromen verwendet, welche zusätzliche Heilwirkungen hervorbringen.<br />

Ein Kieferaufguss beispielsweise zeigt eine wohltuende Wirkung im Bereich der Atemwege.<br />

Die Kaminsauna als auch die Biosauna bewegen sich auf unterschiedlichem<br />

Temperaturniveau, sind auch für den Laien erkennbare Alternativen und prägen die<br />

Vielfalt des Saunaparks in Würselen.<br />

Das „Carat“-Hotel in Monschau formt die Philosophie des aktiven Erholens. Während<br />

im Innenbereich des feinen Hotels Hallenbad und finnische Sauna zum Erholen einladen,<br />

hat man zudem die Option, die Umgebung zu erkunden. Wandern, Segeln oder<br />

Touren durch das Venn und den Nationalpark Eifel sorgen für Spaß und Erholung. Die<br />

Landschaften kann man entweder auf eigene Faust erkunden oder eine Tour mit einem<br />

erfahrenen Naturführer buchen.<br />

Ein Erlebnis der besonderen Art bietet das „Flyfishers Inn“, ebenfalls in Monschau.<br />

Der gemütliche Kamin in den denkmalgeschützten Ferienwohnungen vermittelt Gemütlichkeit<br />

und beruhigt Körper und Geist. Ein echtes Highlight ist der Fliegenfischer -<br />

auf enthalt am Wasser. Denn „Flyfishers Inn“ hat sich die artgerechte Bewirtschaftung<br />

von aus gesuchten Salmonidengewässern zur Aufgabe gemacht. Da die vielen Teiche<br />

jahrzehntelang nicht bewirtschaftet wurden, konnten sich die Forellenstämme gut entwickeln,<br />

was dazu geführt hat, dass der Fischbestand auf die Leistungsfähigkeit des<br />

Gewässers abgestimmt ist. Aber nicht nur Anglern bietet die Umgebung allerhand<br />

Möglichkeiten, auch Spaziergänger, die Ruhe und Entspannung im Grünen suchen,<br />

kommen auf ihre Kosten.<br />

140


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

In <strong>Aachen</strong> sind die Carolus-Thermen die Adresse, die sowohl den Gourmet als auch<br />

den Sportler anspricht. In der großen, von 18 Säulen getragenen Badehalle lädt das<br />

34 Grad Celsius warme Becken zum erholsamen Baden ein. Im Dampfbad werden bei<br />

46 Grad Celsius ätherische Dämpfe eingeatmet und im Außenbereich locken ein<br />

Sonnenbecken und eine Felsgrotte. Und da auch das süße Nichtstun bisweilen ganz<br />

schön hungrig machen kann, beherbergen die Carolus-Thermen zudem eine<br />

Schlemmer welt mit einer Vielzahl an Köstlichkeiten, die sich in verschiedene Bereiche<br />

gliedern. Das „Lemon Grass“ ist eine Bar ausschließlich für die Saunagäste und bietet<br />

eine reichhaltige Auswahl an Obst und Gemüse sowie eine Mischung aus europäischen<br />

und asiatischen Speisen. Im „Bella Vista“ hat man einen wunderschönen Ausblick<br />

auf das bunte Treiben in der Badehalle und genießt eine leichte Küche mit kleinen,<br />

krea tiven Gerichten. Im „Mediterraneo“ sorgt ein täglich wechselnder Mittagstisch bei<br />

externen Besuchern sowie bei Badegästen für regen Ansturm. Wenn das nicht<br />

ge nügend Anregungen sind, um in der <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> mal wieder die Seele<br />

baumeln zu lassen.<br />

Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

hat viele Wellnessoasen<br />

(hier: Carolus-Thermen).<br />

141


Christoph Claßen<br />

Spitze im Sport<br />

142<br />

Der Spitzensport in der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

sollte einen festen Platz<br />

haben und zwei seiner<br />

Aushängeschilder sollten<br />

näher zusammenrücken.<br />

Auf der einen Seite die<br />

Fußballer von Alemannia<br />

<strong>Aachen</strong>, auf der anderen<br />

der <strong>Aachen</strong>-Laurens -<br />

berger Rennverein (ALRV),<br />

Ausrichter des bedeutendsten<br />

Reitturniers der<br />

Welt. Zwei Klubs, die<br />

nicht nur beide auf eine<br />

ruhmreiche Geschichte<br />

verweisen können, sondern<br />

auch in der Gegenwart<br />

für Erfolge stehen.<br />

So war die Ausgangslage,<br />

damals im Jahr<br />

2006, als die Alemannia noch in der Bundesliga spielte und deswegen ein Stadion -<br />

neubau als unumgänglich erachtet wurde. Der neue Tivoli entstand nicht weit entfernt<br />

vom alten, das Stadion ist jetzt Teil des so genannten Sportparks Soers, auch der ALRV<br />

ist dort beheimatet. Die beiden Vereine sind näher zusammengerückt – räumlich. Sportlich<br />

allerdings haben sie sich seitdem auseinanderentwickelt.<br />

Der ALRV steht nach wie vor für Spitzensport, heute mehr denn je. Der vom Verein<br />

jährlich ausgerichtete Concours Hippique International Officiel, kurz CHIO, führt die Elite<br />

des Reitsports in die <strong>StädteRegion</strong>. Das Turnier steht für Superlative, das gilt für Preisgelder<br />

und Besucherzahlen gleichermaßen. 2,7 Mio. Euro wurden beim CHIO 2014 insgesamt<br />

an die Sieger verteilt, mehr als 355 000 Menschen wollten die Wettbewerbe<br />

beim Weltfest des Pferdesports sehen. Das Erreichte wird nicht als das Ende einer Entwicklung<br />

gesehen. Es geht weiter. Ein neues Dressurstadion wurde gebaut, weiterer<br />

Flächenbedarf angemeldet. Nachdem der ALRV 2006 den Zuschlag für die Ausrichtung<br />

der Reit-Weltmeisterschaften bekommen hatte, werden in diesem Jahr die Europa -<br />

meisterschaften auf seinem Gelände ausgetragen.<br />

Für Alemannia <strong>Aachen</strong>s Fußballer ist es bis zu den europäischen Wettbewerben hingegen<br />

noch ein sehr weiter Weg. Dabei waren sie dort schon mal angekommen. In der<br />

Saison 2003/04 erreichte der damalige Zweitligist das DFB-Pokalfinale, in der folgen-


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

den Spielzeit dann die Teilnahme am UEFA-Cup, die erst im Sechzehntelfinale beendet<br />

war, und schließlich den Bundesliga-Aufstieg. Goldene Zeiten. Denen ein beinahe bei -<br />

spielloser Niedergang folgte. Abstieg in die Zweite Bundesliga 2007, Abstieg in die<br />

Dritte Liga 2012, Abstieg in die Regionalliga West 2013. Nach einer sportlich und wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeit versucht Alemannia den Neustart. Das Schöne: Ligaunabhängig<br />

bleiben dem Verein die Fans treu: Zum Regionalliga-Spitzenspiel gegen Rot-Weiß<br />

Essen kamen Anfang 2014 mehr als 30 000 Zuschauer ins Stadion – ein bundes weiter<br />

Rekord. Mittelfristig muss die Alemannia in dem neuen Stadion aber wieder dahin, wo<br />

sie bis 2012 fast anderthalb Jahrzehnte zu Hause war: in die Zweite Bundesliga.<br />

Spitzensport in der <strong>StädteRegion</strong>: Das ist mehr als ALRV und Alemannia. Im Tennis<br />

führt kein Weg am TK Kurhaus Bad <strong>Aachen</strong> vorbei. Der schlägt seit 2003 durchgängig in<br />

der Ersten Bundesliga auf, wurde 2005 Vizemeister und holte 2008, 2009, 2011, 2012<br />

und 2013 den Titel. Nachdem den Damen des TK Blau-Weiß <strong>Aachen</strong> 2013 der Aufstieg<br />

in die Bundesliga gelungen war, können Zuschauer an zwei Orten in der <strong>StädteRegion</strong><br />

Spitzentennis erleben. Erfolgreich am Netz sind auch die „Ladies in Black“, die Frauen-<br />

Volleyballmannschaft des PTSV <strong>Aachen</strong>. Seit der Saison 2008/09 sind sie in der<br />

höchs ten deutschen Spielklasse vertreten, wobei die Stimmung in der Halle durchaus<br />

Champions-League-Niveau hat.<br />

Ein Reitturnier der Superlative:<br />

das CHIO (Concours Hippique<br />

International Officiel) in <strong>Aachen</strong><br />

143


Einzigartige Kulisse und die<br />

Welt elite des Stabhochsprungs<br />

zu Gast: Domspringen in <strong>Aachen</strong><br />

Noch einen Schritt weiter sind die Tänzer der Formationsgemeinschaft Tanzsportzentrum<br />

<strong>Aachen</strong>/TD TSC Düsseldorf Rot-Weiß. Sie sind auch auf internationalem<br />

Parkett längst eine feste Größe, schrammten bei der jüngsten Weltmeisterschaft nur<br />

haarscharf an einer Medaille vorbei: Platz vier. 2013 hatte man dort als Drittplatzierter<br />

auf dem Siegertreppchen gestanden, in der Liste der Erfolge steht zudem ein Europa -<br />

meister-Titel sowie jeweils zweite Plätze in der Bundesliga und bei den Deutschen<br />

Meisterschaften.<br />

Mit Ralf Hennes kommt der Weltmeister der Jahre 2013 und 2014 im Mannschafts-<br />

Sportkegeln aus Herzogenrath. Ebenfalls dort beheimatet ist Stefanie Jansen, Duathlon-<br />

Europameisterin 2014. Markus Ganser aus Stolberg gelang mehrfach die Qualifikation<br />

für den Ironman, die Triathlon-Weltmeisterschaften auf Hawaii. Nadine Capellmann,<br />

eine der erfolgreichsten deutschen Dressurreiterinnen der vergangenen Jahre, kommt<br />

aus Würselen. Gold für Deutschland brachte Alexandros Papadopoulus nach Eschweiler.<br />

Geholt hatte er es bei den 5. Pankration-Weltmeisterschaften, der Sport ist eine<br />

Mischung zahlreicher Kampfsportarten. Klar ist: Der Spitzensport in der <strong>StädteRegion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> hat viele Gesichter.<br />

144


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Stefan Schaum<br />

Grenzüberschreitende Freizeitangebote<br />

Gleich hinter der Grenze<br />

leben mächtige Gorillas.<br />

Wenn im Kerkrader „Gaia-<br />

ZOO“ die Fütterung dieser<br />

imposanten Tiere ansteht,<br />

dann wird es eng vor<br />

dem Gehege. Wenn solche<br />

Kraftpakete zur Nahrung<br />

greifen, die die Tierpfleger<br />

ihnen zuwerfen,<br />

dann ist das schon ein<br />

Hingucker. Und nicht nur<br />

dort ist meist viel los,<br />

denn geht es um Freizeit<br />

und Natur, um Spaß,<br />

Sport oder Erholung, ist<br />

die <strong>StädteRegion</strong> gemeinsam<br />

mit ihren belgischen<br />

und niederländischen<br />

Nachbarn ganz weit vorn<br />

und hat einige lohnende<br />

Ausflugsziele zu bieten.<br />

Dass der Kerkrader<br />

Zoo mit seinen weitläu -<br />

figen Naturlandschaften schon mehrfach zu einem der schönsten der Niederlande<br />

gewählt worden ist, spricht für hohe Aufenthaltsqualität. Und die gibt es nicht nur dort.<br />

Sei es die Indoor-Skihalle „SnowWorld“ im niederländischen Landgraaf mit einem Hochseilklettergarten<br />

gleich vor der Tür, sei es der dortige Landschafts- und Freizeitpark<br />

„Mondo Verde“, der Gärten aus aller Welt nachbildet, oder der Barfußpark in Brunssum,<br />

in dem Besucher kilometerweit auf nackten Sohlen durch den Wald gehen und dabei<br />

viele verschiedene Untergründe erspüren können – an Auswahl mangelt es sicher nicht.<br />

Ein ganz besonderer Punkt, an dem Besucher der <strong>StädteRegion</strong> schwerlich vorbeikommen,<br />

ist der, an dem sich die drei Länder treffen. Der Stein, der das markiert, ist<br />

eine der meist fotografierten Stellen in der Region. Und auch an diesem Ort wird in<br />

Der Kerkrader „GaiaZOO“ ist ein<br />

Beispiel für tolle euregionale<br />

Angebote für die ganze Familie.<br />

145


Der Landschafts- und Freizeitpark<br />

„Mondo Verde“ im niederländischen<br />

Landgraaf<br />

Sachen Freizeit viel geboten. Gleich zwei Aussichtstürme ermöglichen tiefe Einblicke in<br />

die Region, im Heckenlabyrinth gleich nebenan fällt der Durchblick da schon schwerer.<br />

Hier ist schon so mancher eine ganze Weile umhergeirrt, bis er den Weg nach draußen<br />

fand.<br />

Für Radfahrer ist die Region eine spannende Sache, denn hier lässt sich für jede<br />

Kondition die passende Strecke finden. Wer lange Touren ohne großes Gefälle sucht,<br />

kann entlang der Gewässer – etwa der Wurm, des Broichbaches oder der deutlich<br />

größeren Maas – vorwärtskommen. Oder er radelt in den flachen niederländischen<br />

Landschaften von Stadt zu Stadt. Sportlich deutlich anspruchsvoller lassen sich im Sattel<br />

die bergige Eifel entdecken oder die Landschaften der belgischen Ardennen, wo es oft<br />

nicht über Wege, sondern über Stock und Stein geht.<br />

Auch für Wanderer sind diese Regionen ein Erlebnis, denn sie bieten nicht selten<br />

eine Kombination aus Fußmarsch und kleiner Klettertour. Zum Beispiel im Naturzentrum<br />

Ternell, gleich neben dem belgischen Eupen. Wer dort losgeht, der kommt vorbei an<br />

schroffen Felsen und wilden Bächen. Hier kann man eine unbändige Natur inmitten der<br />

dicht bevölkerten Region erleben.<br />

146


DIE WOHLFÜHLREGION<br />

Viel zu entdecken gibt es auch auf den „GrenzRouten“, die entlang der Schnittstellen<br />

der Länder führen und mal diesseits, mal jenseits der Grenzen verlaufen. Da lässt<br />

sich beim Wandern einiges lernen, denn Infotafeln erzählen zum Beispiel von der Ge -<br />

schichte der Region und von der Zeit, als dort der Schmuggel blühte. Entstanden ist das<br />

Projekt „GrenzRouten“ im Rahmen der EuRegionalen 2008, die überhaupt einige ganz<br />

neue Landmarken in der <strong>StädteRegion</strong> hervorgebracht hat. Die Geschichte wurde dabei<br />

ins Jetzt gebracht. Wo früher Kohle gefördert wurde, entstand zum Beispiel die Grünmetropole,<br />

die heute auf einem Wegenetz von gut 370 Kilometern an die 70 Sehenswürdigkeiten<br />

der drei Länder verbindet und dabei auch einen guten Teil der Historie der<br />

Region für die Besucher von heute erfahrbar macht. Dazu gehört auch die Wolle, an<br />

deren Produktion seit 2004 eine länderübergreifende Initiative erinnert. Historische<br />

Bauten und Museen künden noch heute von der Zeit, als die Tuchproduktion in <strong>Aachen</strong><br />

und Eupen, in Monschau und Vaals ein wichtiger Bereich des täglichen Lebens war.<br />

Das Miteinander, das es schon früher gab, ist heute mehr denn je spürbar und wird<br />

zum Erlebnisraum. Die Euregio ist eine Region, in der Grenzen nur ein Begriff und<br />

längst keine Schranken mehr sind. Grenzenlosen Freizeitspaß, den gibt es stattdessen<br />

dort an vielen Orten.<br />

Naturzentrum Ternell (Eupen)<br />

147


Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />

Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations-<br />

Beiträgen das Zustande kommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />

3win® Maschinenbau GmbH, <strong>Aachen</strong> ...................53<br />

www.3win.de / dw@3win.de<br />

aixTeMa GmbH, <strong>Aachen</strong> ...............................85<br />

www.aixtema.de / info@aixtema.de<br />

AK Media GmbH, <strong>Aachen</strong> ..............................84<br />

www.akmedia.de / info@akmedia.de<br />

AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse,<br />

Regionaldirektion Städteregion <strong>Aachen</strong> –<br />

Kreis Düren, <strong>Aachen</strong> .................................72<br />

www.aok.de/rh / info@rh-aok.de<br />

ASEAG, <strong>Aachen</strong>er Straßenbahn und<br />

Energieversorgungs-AG, <strong>Aachen</strong> ...................74, 75<br />

www.aseag.de / info@aseag.de<br />

AWA Entsorgung GmbH, Eschweiler .....................77<br />

www.awa-gmbh.de / info@awa-gmbh.de<br />

BERZELIUS Stolberg GmbH, Stolberg .....................27<br />

www.berzelius.de / bbh@berzelius.de<br />

BSV BioScience GmbH, Baesweiler ......................68<br />

www.bsvbio.de / office@bsvbio.de<br />

Caritas-Behindertenwerk GmbH, Eschweiler .........116, 117<br />

www.cbw-gmbh.de / info@cbw-gmbh.de<br />

CemeCon AG, Würselen................................26<br />

www.cemecon.de / info@cemecon.de<br />

CEROBEAR GmbH, Herzogenrath ........................28<br />

www.cerobear.de / cb-info@cerobear.de<br />

Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbH, <strong>Aachen</strong> ........45<br />

www.lindt.de / www.lindt.de/service/kontakt<br />

Eifelklinik St. Brigida GmbH & Co. KG, Simmerath ..........19<br />

www.st-brigida.de / info@st-brigida.de<br />

enwor – energie & wasser vor ort GmbH,<br />

Herzogenrath ...................................50, 51<br />

www.enwor-vorort.de / info@enwor.de<br />

FACTUR Billing Solutions GmbH, <strong>Aachen</strong>...............78, 79<br />

www.factur.de / info@factur.de<br />

FEG Textiltechnik Forschungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, <strong>Aachen</strong> ..............66, 67<br />

www.dyna-mesh.com<br />

info@feg-textiltechnik.de<br />

gabco Kompostierung GmbH, Alsdorf ....................76<br />

www.gabco.de / info@gabco.de<br />

Gesellschaft für Produktionshygiene und<br />

Sterilitätssicherung mbH (GfPS), <strong>Aachen</strong> ................69<br />

www.gfps.de / info@gfps.de<br />

Goskowitz Alten- und Pflegeheim GmbH, JC,<br />

Eschweiler....................................118, 119<br />

www.altenheime-goskowitz.de<br />

info@altenheime-goskowitz.de<br />

Grünenthal GmbH, <strong>Aachen</strong> .............................61<br />

www.grunenthal.com / info@grunenthal.com<br />

Home Market GmbH, <strong>Aachen</strong> ..........................91<br />

www.homemarket.de / info@homemarket.de<br />

148


REGISTER<br />

Imperia Gesellschaft für angewandte<br />

Fahrzeugentwicklung mbH, <strong>Aachen</strong> ....................41<br />

www.imperia.info / info@imperia.info<br />

Ingenieurbüro H. Berg & Partner GmbH, <strong>Aachen</strong> ...........84<br />

www.bueroberg.de / info@bueroberg.de<br />

ISATEC GmbH, <strong>Aachen</strong> .................................33<br />

www.isatec-aachen.de<br />

engineering@isatec-aachen.de<br />

Janssen Cosmetics GmbH, <strong>Aachen</strong> .......................31<br />

www.janssen-cosmetics.com<br />

info@janssen-cosmetics.com<br />

Krings GmbH & Co. KG, Peter, Stolberg ...................37<br />

www.peter-krings.de / vertrieb@peter-krings.de<br />

Kuttig Electronic GmbH, Roetgen ........................83<br />

www.kuttig.de / info@kuttig.de<br />

Lievens und Partner · Ingenieure und Architekten,<br />

<strong>Aachen</strong> ...........................................86<br />

www.lievens-und-partner.de<br />

info@lievens-und-partner.de<br />

Medizinisches Zentrum <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> GmbH,<br />

Würselen .......................................62, 63<br />

www.mz-ac.de / info@mz-ac.de<br />

MeRaum GmbH, <strong>Aachen</strong>...............................87<br />

www.meraum.de / mail@meraum.de<br />

nesseler bau gmbh, <strong>Aachen</strong>...........................111<br />

www.nesseler.de / info@nesseler.de<br />

Neumann · Schmeer und Partner, Dr., <strong>Aachen</strong>..........80, 81<br />

www.neumann-schmeer.de<br />

info@neumann-schmeer.de<br />

nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH,<br />

Baesweiler ........................................29<br />

www.nokra.de / info@nokra.de<br />

Philippen Entsorgung GmbH /<br />

Philippen Tiefbau GmbH, <strong>Aachen</strong>......................30<br />

www.philippen.com / info@philippen.com<br />

Rangee GmbH, <strong>Aachen</strong> ................................32<br />

www.rangee.com / info@rangee.com<br />

Ratskeller <strong>Aachen</strong>, Manger ed Boire GmbH, <strong>Aachen</strong> .......11<br />

www.ratskeller-aachen.de<br />

info@ratskeller-aachen.de<br />

regio iT gesellschaft für informationstechnologie mbh,<br />

<strong>Aachen</strong> ...........................................76<br />

www.regioit.de / info@regioit.de<br />

RWE Power AG, Essen und Köln.........................49<br />

www.rwepower.com / info.rwepower@rwe.com<br />

Senioren- und Betreuungszentrum der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>, Eschweiler ....................120<br />

www.sbz-eschweiler.de / post@sbz-eschweiler.de<br />

Sparkasse <strong>Aachen</strong> ....................................25<br />

www.sparkasse-aachen.de<br />

info@sparkasse-aachen.de<br />

TÜV Rheinland, Region <strong>Aachen</strong> .........................73<br />

www.tuv.com<br />

VYGON – Erzeugnisse für Medizin und Chirurgie<br />

GmbH & Co. KG, <strong>Aachen</strong> ..........................64, 65<br />

www.vygon.de / info@vygon.de<br />

WKK Treuhand GmbH, <strong>Aachen</strong> ..........................82<br />

www.wkk.de / treuhand@wkk.de<br />

149


Bildquellen<br />

Andreas Herrmann, <strong>Aachen</strong>: Einband vorne (2), S. 3–5, 7, 9, 10,<br />

12–18, 20, 21, 40, 43, 46/47, 59, 93, 101–103, 105, 107, 109,<br />

110, 113, 125, 126, 129–136, 138, 139, 141–144, 151.<br />

Bodo Nussdorfer, Bielefeld: S. 25, 32, 37, 64, 65, 74, 75, 78,<br />

79, 80 u., 81 o., 82, 83 u., 84, 85, 87, 116–119.<br />

Archiv: S. 11, 19, 26–31, 41, 45, 49–51, 53, 61–63, 66–69, 73,<br />

76 u., 77, 83 o., 86, 111.<br />

Carl Brunn, <strong>Aachen</strong>: S. 80 o., 81 u.; davis/Fotolia.com: S. 36;<br />

Ulf Dressen/Fotolia.com: S. 35; Handwerkskammer <strong>Aachen</strong>:<br />

S. 89, 90; Georg Helmes, <strong>Aachen</strong>: S. 76 o.; Jacobs/IKV: S. 55, 57;<br />

Dominik Ketz/vennbahn.eu: Einband hinten; KoKoBe der<br />

<strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>: S. 115; Denys Kuveiev/123RF.com: S. 99;<br />

Dagmar Meyer-Roeger, Alsdorf: Einband vorne (1); NASA: S. 33;<br />

pressmaster/Fotolia.com: S. 71; M. Roesner, Vaals (Nieder -<br />

lande): S. 91; Stefan Schaum, Baesweiler: S. 23, 121, 122, 137,<br />

145–147; Andreas Schmitter, <strong>Aachen</strong>: S. 39, 72 u.; Helmut<br />

Schroeter, Baelen (Belgien): S. 72 o.; <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong>: S. 6,<br />

95, 96, 123, 128, 152; Peter Stollenwerk, Simmerath: Einband<br />

vorne (1), S. 124, 127; Peter Wery, <strong>Aachen</strong>: Einband vorne (1);<br />

Andreas Winkler, Alsdorf: S. 120.<br />

150


Der Internationale Karlspreis zu <strong>Aachen</strong> wurde erstmals 1950 vergeben.<br />

Mit ihm werden Personen oder Institutionen ausgezeichnet, die sich um<br />

Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben.<br />

151


Damit Zukunft passiert.<br />

www.staedteregion-aachen.de

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