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Was ist Gold?

Warum sollten Sie Gold im Invest-Portfolio haben?

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<strong>Gold</strong>: Enormer Bedarf in Asien<br />

Seit einigen Jahren fließt viel <strong>Gold</strong> von den westlichen Industrieländern in Richtung der<br />

aufstrebenden Schwellenländer Asiens. China und Indien saugen das globale <strong>Gold</strong>angebot<br />

wie ein Schwamm geradezu auf. Gründe hierfür gibt es zuhauf.<br />

<strong>Gold</strong>: Über die Hälfte landet<br />

in China und Indien<br />

Obwohl es bezüglich der Transparenz und der Qualität der<br />

Daten mit Blick auf die asiatischen <strong>Gold</strong>märkte noch so<br />

manches Defizit zu beklagen gibt, steht eines außer Frage:<br />

In Asien herrscht seit Jahren ein enormer <strong>Gold</strong>hunger. Der<br />

Mitte November veröffentlichte Quartalsbericht des World<br />

<strong>Gold</strong> Council unterstrich einmal mehr die starke Rolle der<br />

Asiaten mit Blick auf die globale Nachfrage. Die beiden<br />

goldhungrigsten Nationen der Welt repräsentierten im<br />

dritten Quartal 2014 fast 54 Prozent des weltweiten <strong>Gold</strong>bedarfs<br />

in Höhe von 779,8 Tonnen. Dabei handelte es sich<br />

um Indien (225,1 Tonnen) und China (194,1 Tonnen) inkl.<br />

Hongkong und Taiwan. Neben der schieren Größe ihrer<br />

Bevölkerung überzeugen die beiden Länder aber auch –<br />

im Vergleich zum überwiegenden Rest der Welt – durch<br />

überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum. Für 2015<br />

rechnet der Internationale Währungsfonds für China mit<br />

einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 6,8 Prozent<br />

p.a. und einem indischen Wachstum von 6,3 Prozent p.a.<br />

Dies führt dazu, dass in beiden Ländern nicht nur die Zahl<br />

der Superreichen, sondern auch die Mittelschicht auf lange<br />

Sicht deutlich zunehmen dürfte. Und selbst in den armen<br />

Bevölkerungsschichten gilt <strong>Gold</strong> als Geld und <strong>ist</strong> während<br />

der Hochzeitssaison oder bei anderen Feierlichkeiten sowie<br />

als Altersvorsorge und Inflationsschutz hoch angesehen.<br />

<strong>Gold</strong>schmuck ganz oben auf<br />

der Wunschl<strong>ist</strong>e<br />

In Europa dient <strong>Gold</strong> in erster Linie als Krisenwährung und<br />

Versicherungsschutz gegen befürchtete Verwerfungen an<br />

den Finanzmärkten. Als Prestigeobjekt und Statussymbol<br />

spielt es unter den Europäern eher eine untergeordnete<br />

Rolle. Laut GFMS Thomson Reuters, der als Datenlieferant<br />

des World <strong>Gold</strong> Council fungiert, kam im dritten Quartal<br />

2014 lediglich ein Zehntel der europäischen <strong>Gold</strong>nachfrage<br />

aus dem Schmucksektor. Das Interesse an <strong>Gold</strong>barren und<br />

-münzen fiel um den Faktor 8,8 höher aus als der Bedarf<br />

des Schmucksektors. In China und Indien ergibt sich ein<br />

völlig anderes Bild. Dort übertraf im selben Zeitraum die<br />

<strong>Gold</strong>nachfrage der Schmuckbranche den Vergleichswert<br />

für Barren und Münzen um den Faktor 4,3 bzw. 4,2.<br />

In Indien steht <strong>Gold</strong> vor wichtigen religiösen Feiertagen<br />

und zur Hochzeitssaison besonders hoch im Kurs. Weil der<br />

Subkontinent allerdings über keine nennenswerten eigenen<br />

<strong>Gold</strong>vorkommen verfügt, muss das gelbe Edelmetall<br />

importiert werden, wodurch sich die Handelsbilanz des<br />

Schwellenlands verschlechtert. Deshalb greift die indische<br />

Regierung an den <strong>Gold</strong>märkten immer wieder zu regulatorischen<br />

Maßnahmen wie Importzöllen bzw. -restriktionen.<br />

In den vergangenen Monaten wurden Letztere gelockert<br />

und es wurde zudem über eine Senkung der aktuellen Zölle<br />

spekuliert. Im Vorfeld ihres Neujahrsfestes verspüren die<br />

Chinesen traditionell einen besonders starken <strong>Gold</strong>appetit.<br />

Im Reich der Mitte gehört es nämlich zur Tradition, anlässlich<br />

des Jahreswechsels sich selbst und andere zu beschenken<br />

– häufig mit <strong>Gold</strong>. Die Vorliebe der Chinesen für<br />

<strong>Gold</strong>schmuck dürfte aber auch h<strong>ist</strong>orisch gewachsen sein,<br />

schließlich <strong>ist</strong> es chinesischen Privatanlegern erst seit 2004<br />

erlaubt, <strong>Gold</strong>barren zu erwerben. Diese bieten dank niedriger<br />

Prämien unter Gewichtsaspekten für Geld besonders<br />

viel <strong>Gold</strong>.<br />

Auch in der Bankenwelt eine Macht<br />

Die Schmuckbranche spielt im Orchester der chinesischen<br />

<strong>Gold</strong>marktakteure zwar die erste Geige, der Einfluss des<br />

Bankensektors sollte dabei allerdings nicht unterschätzt<br />

werden. Weil der Chinese als „passionierter <strong>Gold</strong>fan“ bekannt<br />

<strong>ist</strong>, kümmert sich auch der Bankensektor intensiv<br />

um Finanzprodukte, die sich auf physisches <strong>Gold</strong> beziehen.<br />

Den ersten Sparplan auf das gelbe Edelmetall hat im Jahr<br />

2010 die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC)<br />

ins Leben gerufen. Auf <strong>Gold</strong> basierende Pfandkredite sowie<br />

das Ausleihen von <strong>Gold</strong> gehört ebenfalls zur Klaviatur<br />

der chinesischen Banker. Mit der Shanghai <strong>Gold</strong> Exchange<br />

(SGE) verfügt man zudem über einen <strong>Gold</strong>handelsplatz,<br />

dessen Bedeutung seit seiner Gründung vor über zwölf<br />

Jahren stetig zugenommen hat. So wurde zum Beispiel<br />

Mitte September an der SGE ein in Yuan, der eigenen Landeswährung<br />

notierender <strong>Gold</strong>-Future eingeführt. Zugleich<br />

erhielten internationale Banken und Edelmetallhändler die<br />

Erlaubnis, via Shanghai <strong>Gold</strong> zu handeln.<br />

Das Ziel <strong>ist</strong> klar: So sollen der US-Terminbörse Comex<br />

bei Futures und der London Bullion Market Association<br />

(LBMA) im physischen <strong>Gold</strong>handel Marktanteile abgejagt<br />

werden. Dies dürfte jedoch nur gelingen, wenn die Liberalisierung<br />

des chinesischen <strong>Gold</strong>marktes verstärkt und<br />

die Freigabe der eigenen Währung vorangetrieben wird. In<br />

naher Zukunft <strong>ist</strong> damit aber eher nicht zu rechnen. Dass<br />

chinesische Banken dem Edelmetallhandel einen höheren<br />

Stellenwert einräumen als die europäische Konkurrenz,<br />

liegt jedoch auf der Hand. Nur ein Beispiel: Während die<br />

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