20 Jahre Offener Kanal in Schleswig-Holstein
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Kaleidoskop<br />
Dr. Volkram Gebel<br />
Direktor der ULR von 1985-1991,<br />
Landrat des Kreises Plön von 1994-<strong>20</strong>11<br />
Kennen gelernt habe ich den Offenen <strong>Kanal</strong>…<br />
bereits Mitte der 80iger <strong>Jahre</strong> im vorigen Jahrhundert, aber damals noch nicht<br />
bei Kiel, sondern beim Kabelpilotprojekt Ludwigshafen/Vorderpfalz. Denn <strong>in</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> gab es damals noch ke<strong>in</strong>en privaten Rundfunk, geschweige<br />
denn e<strong>in</strong>en Offenen <strong>Kanal</strong>. Das Rundfunkgesetz vom 27.11.1984, an dem ich<br />
mitarbeiten durfte und das erstmals private Rundfunkveranstalter zuließ, machte<br />
immerh<strong>in</strong> Versuche mit lokalem Rundfunk möglich, eröffnete aber noch nicht<br />
den Weg zum Bürgerrundfunk. Übrigens auch nicht der Alternativentwurf der<br />
SPD.<br />
Aus me<strong>in</strong>er Sicht hat sich der Offene <strong>Kanal</strong> entwickelt zu…<br />
e<strong>in</strong>em wirklichen Bürgermedium, e<strong>in</strong>em pluralistischen Lokalfunk, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Beiträgen mitunter sehr po<strong>in</strong>tiert und subjektiv, aber trotz fehlender Kontrolle<br />
und regulatorischer Hürden immer die Grundsätze e<strong>in</strong>haltend, die auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
freiheitlichen Gesellschaft von Massenmedien e<strong>in</strong>zuhalten s<strong>in</strong>d.<br />
Für die nächsten <strong>Jahre</strong> erwarte ich für den Offenen <strong>Kanal</strong>…<br />
dass er weiterh<strong>in</strong> bewusst Themen und Nischen besetzt, die weder der gebührenf<strong>in</strong>anzierte<br />
öffentlich-rechtliche Rundfunk noch der auf Werbee<strong>in</strong>nahmen und<br />
damit Massenpublikum angewiesene Privatfunk nutzen, und dass die Beiträge<br />
auch künftig mutig, unorthodox und nicht zu „politisch korrekt“, sondern ehrlich,<br />
wenn auch nicht immer zu teilen s<strong>in</strong>d.