DRK-Magazin 2010 - DRK Kreisverband Wolfenbüttel
DRK-Magazin 2010 - DRK Kreisverband Wolfenbüttel
DRK-Magazin 2010 - DRK Kreisverband Wolfenbüttel
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Deutsches Rotes Kreuz<br />
<strong>Kreisverband</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong> e.V.<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>2010</strong>
Menschen im <strong>DRK</strong><br />
Seit 62 Jahren<br />
im Landkreis<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> aktiv<br />
im Zeichen der<br />
Menschlichkeit<br />
6689 Mitglieder<br />
321 hauptamtliche<br />
Mitarbeiter<br />
685 ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter<br />
Julian Rathner<br />
Bereitschaft<br />
Heiko Karrie<br />
Gruppenleiter<br />
Tafelsortierung<br />
Michel Krzywinski<br />
Bereitschaft<br />
Olaf Janisch<br />
Bereitschaft<br />
Annelore Schlüter<br />
Köchin Kantine<br />
Florian Krake<br />
Bereitschaft<br />
Stefanie Belger<br />
Azubi Hauswirtschaft<br />
Christine Schreiber<br />
Ehrenamtliche Helferin<br />
Mandy Timpe<br />
Auszubildende<br />
Beate Luthien<br />
Ehrenamtliche Helferin<br />
Meike Krake<br />
Bereitschaft<br />
2 lltagshilfe: Unsere Angebote erleichtern das Leben – auch in der Krise.<br />
A<br />
Patrick Ellert<br />
Bereitschaft<br />
Christine Gerlach<br />
Hauswirtschaftsleitung<br />
Janusz Tyszko<br />
Küchenhelfer Kantine<br />
Edith Ehlers<br />
Ehrenamtliche Helferin
Julijana Skovran<br />
Küchenhilfe Kantine<br />
Fabian Pieper<br />
Bereitschaft<br />
Petra Rösemann<br />
Mitarbeiterin<br />
Hauswirtschaft<br />
Mathias Nagelschmidt<br />
Bereitschaft<br />
Sven Görlich<br />
Bereitschaft<br />
Maren Kerlen<br />
Berufspraktikantin im<br />
Wohnbereich des ITZ<br />
Daniel Fallah<br />
Bereitschaft<br />
Klaus Eggers<br />
Tafelfahrer<br />
Marianne Offenmüller<br />
Übungsleiterin<br />
Seniorengymnastik<br />
Corina Bornecke<br />
Bereichsleitung Gastro<br />
Uschi Geschonke<br />
Ehrenamtliche Helferin<br />
Karin Hartmann<br />
Bereitschaft<br />
Beharrlichkeit: Wir dürfen uns durch Schwierigkeiten nicht aufhalten lassen.<br />
Sergen Tolun<br />
Bereitschaft<br />
Gerhard Bartels<br />
Küchenhelfer Kantine<br />
Armin Pape<br />
Bereitschaft<br />
Jana Mikhalevich<br />
Auszubildende<br />
3
Inhalt<br />
Menschen im <strong>DRK</strong><br />
Inhalt / Editorial<br />
Impressum<br />
2/3<br />
4/5<br />
Was bringt die <strong>DRK</strong>-Mitgliedschaft?<br />
Fünf Gründe<br />
der Präsidiums-<br />
mitglieder 6/7<br />
Engagiertes<br />
Präsidenten-Trio<br />
scheidet aus 8/9<br />
<strong>DRK</strong>-Bereitschaften:<br />
Immer auf dem<br />
neuesten<br />
Stand 10/11<br />
Mit Bewegung<br />
fit ins Alter 12/13<br />
Abwechslungsreiche Treffen<br />
im Sonnen-<br />
Quartier 14/15<br />
Beim Hochwasser machte es<br />
klick – und sie<br />
wurde Helferin 16/17<br />
„Wohnen am Exer“ –<br />
kleinste Wohneinrichtung<br />
Niedersachsens für<br />
Menschen mit<br />
geistiger<br />
Behinderung 18/19<br />
Wundexperten – mit den<br />
Patienten<br />
eingespielt 20/21<br />
Studentenfutter – die <strong>DRK</strong>-<br />
Kantine wird<br />
umgebaut 22/23<br />
Verantwortlich: Andreas Ring, Vorstand<br />
Text, Gestaltung und Druck: Regio-Press, <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Musik und Ballspiele gegen<br />
die soziale<br />
Isolation 24/25<br />
Impressionen vom<br />
JRK-Bezirkswettbewerb<br />
<strong>2010</strong> in<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> 26/27<br />
Eine Freundschaft über<br />
8274 Kilometer<br />
Entfernung 28-30<br />
Fahrdienst<br />
für Men-<br />
schen mit<br />
Behinderung<br />
in neuem Gewand 31<br />
Im neuen Rettungswagen<br />
wollen alle<br />
ans Steuer 32/33<br />
4 etreuung: Unsere Mitarbeiter helfen sowohl Betroffenen als auch Angehörigen.<br />
B<br />
Wo das freiwillige Jahr<br />
wirklich sozial ist 34<br />
Impressionen vom<br />
Welt-Rotkreuz-Tag<br />
in Schladen 35<br />
Die Kompetenzagentur:<br />
Stolze Zahlen,<br />
stolze<br />
Entwicklung 36/37<br />
Ein Zusatzangebot von<br />
Mutmachern<br />
für Mitmacher 38/39<br />
SolferinO<br />
Integrationsbetrieb – neues<br />
Pilotprojekt<br />
am Exer 40/41<br />
Kontaktdaten, Präsidium,<br />
Ortsvereine, Fakten,<br />
Grundsätze, Leitlinien, <strong>DRK</strong><br />
vor Ort und die bekannteste<br />
Marke der<br />
Welt 42-52<br />
Das ABC des <strong>DRK</strong> begleitet Sie in<br />
diesem <strong>Magazin</strong> auf jeder Seite!
Editorial<br />
Liebe Freunde des <strong>DRK</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong>,<br />
die folgenden „Präsidiumsseiten“ des diesjährigen<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Magazin</strong>s stehen in diesem Jahr unter dem Thema<br />
„Fünf Gründe für die Mitgliedschaft im Roten Kreuz“. Ein<br />
aktuelles Thema, denn wir sind ja stets auf der Suche<br />
nach neuen Mitgliedern.<br />
Für mich schließt sich diese Fragestellung fast nahtlos<br />
an die Fragen im <strong>DRK</strong>-<strong>Magazin</strong> 2009 an. Dort ging es<br />
um die Bedeutung des Ehrenamtes für die Gesellschaft.<br />
Beides ist nach meiner Auffassung gut miteinander zu<br />
verbinden. Deshalb vermeide ich es, hier fünf Gründe<br />
aufzuzählen, sondern ich nenne einige wenige, für mich<br />
wichtige Gründe, die sich aus mehr als 30 Jahren aktiver<br />
Mitgliedschaft entwickelt haben.<br />
Das Rote Kreuz ist eine weltumspannende und völkerverbindende<br />
internationale Organisation, die überall<br />
dort, wo Hilfe gebraucht wird, ohne Ansehen der Person,<br />
der Religion und der Weltanschauung denen Hilfe leistet,<br />
die Hilfe benötigen. Dies geschieht schnell, unbürokratisch<br />
und unabhängig von staatlichen Beeinflussungen<br />
auf der Grundlage der sieben Grundsätze des Roten<br />
Kreuzes und der Leitlinien des Deutschen Roten<br />
Kreuzes. Ich bin davon überzeugt, dass dies ein wesentlicher<br />
Baustein für das „Abenteuer Menschlichkeit“ ist.<br />
Als passives Mitglied des Roten Kreuzes kann ich diese<br />
Arbeit durch meine Beitragszahlungen unterstützen und<br />
ich kann dabei sicher sein, dass die Hilfe dort ankommt,<br />
wo sie gebraucht wird. Und zwar sowohl hier, in meiner<br />
unmittelbaren Umgebung, als auch international, immer<br />
dann wenn Naturkatastrophen, Kriege und Bürgerkriege<br />
meist die Menschen treffen, die ohnehin zu den<br />
Schwächsten der jeweiligen Gesellschaft gehören.<br />
Als aktives Mitglied im Roten Kreuz habe ich die<br />
Möglichkeit, meine Freizeit sinnvoll zu gestalten und<br />
darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung<br />
unseres Gemeinwesens zu leisten. Aus meiner ganz<br />
persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass ich durch<br />
die Arbeit im <strong>DRK</strong> vieles gelernt und erlebt habe, was mir<br />
ohne diese Tätigkeit verborgen geblieben wäre.<br />
Von diesen Erfahrungen profitiere ich immer wieder,<br />
sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich.<br />
Außerdem macht es sehr viel Spaß, sich unter den<br />
sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes gemeinsam<br />
mit Gleichgesinnten zusammen zu finden und für eine<br />
gemeinsame Idee zu arbeiten.<br />
Ich denke, es gibt eine Vielzahl von Gründen, die für<br />
eine vor allem aktive aber auch für eine passive Mitgliedschaft<br />
im <strong>DRK</strong> sprechen. Eben einfach „Aus Liebe zum<br />
Menschen“, um die aktuelle Kampagne des <strong>DRK</strong> aufzugreifen.<br />
Mit freundlichen Güßen,<br />
Horst Kiehne<br />
Vorsitzender des Präsidiums<br />
Chancen: Schon kleine Taten können Großes ermöglichen.<br />
5
Was bringt die<br />
<strong>DRK</strong>-Mitgliedschaft?<br />
Das Präsidium mit (von links) Axel Szybay, Horst Kiehne, Juliane Liersch, Fridbert Schwartz und Vorstand Andreas Ring.<br />
6 RK: Stets im Einsatz, Menschen nach dem Maß ihrer Not zu helfen.<br />
D
Fünf Gründe von Axel Szybay:<br />
Beste Referenzen: Wer bei uns aktiv ist, beweist<br />
Einsatzwillen, soziale Fähigkeiten und Freude am<br />
Umgang mit Menschen. Das sind beste Argumente<br />
für jedes Vorstellungsgespräch.<br />
Verantwortung zu übernehmen, ist keine Altersfrage:<br />
Hochdienen in Hierarchien ist unsere Sache<br />
nicht – wer fähig und motiviert ist, kann im <strong>DRK</strong> auch<br />
schon nach kurzer Zeit wichtige Aufgaben übernehmen.<br />
Ideen sind gefragt: Auch wenn das Rote Kreuz schon<br />
140 Jahre alt ist – ein konservativer Traditionsverein<br />
sind wir deswegen nicht. Gerade jetzt, in einer Zeit<br />
des Umbruchs, sind aktive Gestalter gesucht und<br />
neue Perspektiven gefragt.<br />
Brücke zwischen den Generationen: Menschen<br />
jedes Alters engagieren sich für eine gemeinsame<br />
Aufgabe. Das ist die beste Möglichkeit, von Wissen<br />
und Erfahrung des jeweils anderen zu profitieren.<br />
Eine Familie, die zusammenhält: Wir lassen unsere<br />
Kollegen nicht im Stich, wenn ihnen das Leben einmal<br />
übel mitspielt. Das Netz der „Rotkreuzfamilie“ fängt<br />
jeden auf. Denn unsere Freiwilligen sind uns was wert!<br />
Fünf Gründe von Juliane Liersch:<br />
Eine große Familie: Wie in jeder Familie gibt es auch<br />
in der Rotkreuzfamilie Freude, Ärger und Leid. Es<br />
miteinander zu teilen, helfend einzugreifen und füreinander<br />
da zu sein, macht gerade diese „Familie“ aus.<br />
Keine Frage des Alters und der Bildung: Unsere<br />
Arbeit im Roten Kreuz bietet jedem die Möglichkeit,<br />
seinen Fähigkeiten entsprechend, sich einzubringen<br />
und sich zu entfalten.<br />
Kontakt zu anderen Menschen: Es ist immer<br />
wieder interessant, mit unterschiedlichsten Gruppen<br />
zusammen zu treffen, sich auszutauschen, aus einander<br />
zu setzen und letztendlich einen gemeinsamen<br />
Weg zu finden.<br />
Freiwillig Pflichten übernehmen: Neben den vielen<br />
freiwilligen Aufgaben des Roten Kreuzes, ist eine<br />
Aufgabe besonders spannend: Jungen Menschen<br />
soziale Komponenten aufzuzeigen, sie für unsere<br />
Arbeit zu interessieren und ihnen helfen auch bei uns<br />
erwachsen zu werden.<br />
Keine Unterschiede: Es gibt bei uns keinen Unterschied<br />
zwischen Nationalität, Religion, Herkunft oder<br />
Behinderung. Der gemeinsame Gedanke zählt<br />
Fünf Gründe von Fridbert Schwartz:<br />
(im Bewusstsein, dass Sprache dort ihre Grenzen hat, wo<br />
das Erleben prägender ist)<br />
...eine weltumspannende, große Gemeinschaft, ohne große<br />
Worte, in der aktiv Menschen miteinander und füreinander<br />
handeln!<br />
...die sieben Grundsätze der Konvention, die uns frei<br />
machen, zu helfen; die uns aber auch alle miteinander<br />
verbinden!<br />
...die Gemeinschaften vor Ort; jenseits von Alter, Herkunft<br />
und Fähigkeit gibt es ein gemeinsames Anliegen!<br />
...der Blick in die Zukunft. Über die aktuelle Nothilfe hinaus<br />
werden Konzeptionen entwickelt, das Leben auf dieser<br />
Erde gemeinsam im Sinne der Menschlichkeit zu gestalten!<br />
...Verantwortung und Vertrauen. Das Wechselspiel<br />
zwischen Verantwortung, die der Einzelne übernimmt und<br />
Vertrauen, das die Gemeinschaft ihm entgegenbringt, dient<br />
dem Einzelnen, sowie der jeweiligen Gruppe und Gemeinschaft!<br />
Fünf Gründe von Andreas Ring:<br />
Entscheidungen vor Ort: Als einziger föderaler Wohlfahrtsverband<br />
werden wir nicht von übergeordneten<br />
Verbandsgliederungen gesteuert. Alle Entscheidungen für<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> werden in <strong>Wolfenbüttel</strong> getroffen. So können<br />
wir schnell auf die Probleme vor Ort reagieren.<br />
Neutral und unabhängig: Wir helfen nach dem Maß der<br />
Not und nicht auf der Grundlage politischer, wirtschaftlicher<br />
oder religiöser Interessen.<br />
Vertrauen und Sicherheit: Ihre Spende oder Ihr Mitgliedsbeitrag<br />
kommt garantiert ans Ziel, egal ob Sie für die<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong>er Tafel oder für Katastrophenschutzopfer in<br />
aller Welt spenden.<br />
Wir sind schon da: Die Internationale Rotkreuz- und<br />
Rot halbmondbewegung ist mit 97 Mio. Mitgliedern in 187<br />
Ländern aktiv. Ob Hochwasser im Landkreis <strong>Wolfenbüttel</strong>,<br />
oder Flutkatastrophe in Pakistan, unsere Helfer sind mit<br />
den örtlichen Bedingungen vertraut und genießen das<br />
Vertrauen der Menschen. Wir verlassen ein Katastrophengebiet<br />
nicht, wenn es aus den Medien verschwindet, wir<br />
bleiben!<br />
Zukunftssicher: Wie entwickelt sich das Gesundheitswesen<br />
in unserem Land, welche Unwetter und Katastrophen<br />
erwarten uns? Wir können nicht in die Zukunft<br />
schauen, uns jedoch auf die kommenden Herausforderungen<br />
einstellen. Als älteste und größte Hilfsorganisation<br />
der Welt werden wir da sein, um Menschen in Not zu helfen.<br />
Engagement: Wird bei uns jeden Tag aufs Neue benötigt – und aufgebracht.<br />
7
Engagiertes Präsiden-Trio<br />
scheidet aus<br />
Jörg Jacob, Hein Simmerling und Waldemar Elias (v.l.) blicken gerne auf ihre gemeinsame Zeit im <strong>DRK</strong> zurück.<br />
Es lässt sich nicht ändern, denn es ist der Lauf der Welt:<br />
Bei der Jahresversammlung <strong>2010</strong> verliert der <strong>Kreisverband</strong><br />
ein gutes Stück Kompetenz und Sachverstand.<br />
Gleich drei altgediente Mitglieder des Präsidiums treten<br />
nicht mehr zur Wiederwahl an: Hein Simmerling und<br />
Jörg Jacob aus <strong>Wolfenbüttel</strong> sowie Waldemar Elias aus<br />
Groß Dahlum.<br />
Die Liste ihrer Verdienste um das <strong>DRK</strong> ist lang. Es gab<br />
eine Zeit, da konnten sie sich ein Leben ohne das Rote<br />
Kreuz gar nicht vorstellen. Nun aber sind alle über 70,<br />
„wir wollen Jüngeren Platz machen, die ihr Engagement<br />
in den <strong>Kreisverband</strong> einbringen sollen“, sagt Elias.<br />
Der Dahlumer hat noch sein erstes <strong>DRK</strong>-Dienstbuch. Am<br />
1. Juli 1955 trat er ein, 1969 übernahm er den Vorsitz<br />
im Ortsverein hinter Schöppenstedt. Seit 1994 gehörte<br />
Elias dem erweiterten Präsidium an. Sein Engagement<br />
brachte ihm die Mitgliedsspange (40 Jahre) und ein<br />
Abzeichen für 49 Blutspenden ein – und jede Menge<br />
Respekt.<br />
„Gerade die aktive Helferzeit war sehr interessant“, blickt<br />
der 73-Jährige zurück. Zuletzt sei es im Ortsverein etwas<br />
ruhiger geworden. „Kyffhäuser und Sportverein machen<br />
mehr bei uns im Dorf, da kommen wir nicht mit.“ Die<br />
anderen Vereine organisierten Wettschießen und das<br />
Osterfeuer. „Das <strong>DRK</strong> ist mehr für ältere Leute.“<br />
In dem Punkt stimmen die beiden anderen nicht mit ihm<br />
überein – schließlich haben sie es selbst noch initiiert,<br />
wie rasant sich das <strong>DRK</strong> in den vergangenen Jahren<br />
entwickelt hat. Simmerling beispielsweise war seit 1976<br />
stellvertretender Vorsitzender unter Hartmut Koneffke<br />
(Geschäftsführer: Karl-Heinz Rahn), bevor er 1982 bis<br />
2006 Vorsitzender wurde.<br />
„In der Zeit haben wir den Rettungsdienst mit dem Landkreis<br />
vertraglich abgesichert, das Rendevouz-System<br />
mit dem Hubschrauber eingeführt und die Sozialstationen<br />
etabliert“, erinnert sich der 71-Jährige. Und als<br />
Mitglied habe er viele Umzüge miterlebt: „Vom Kleinen<br />
Zimmerhof in den Rosenwinkel, zur Friedrich-Wilhelm-<br />
Straße, in die Bonhoeffer-Straße und schließlich an<br />
den Exer – immer mussten wir erweitern, weil das <strong>DRK</strong><br />
gewachsen ist.“<br />
Gerade die Zukäufe auf dem ehemaligen Kasernengelände<br />
am Exer wären ohne solide Finanzen nicht<br />
möglich gewesen. Dafür zeichnete von 1990 bis 2006<br />
Jörg Jacob als Schatzmeister verantwortlich. Zudem<br />
war er viele Jahre Vertreter des Bezirks Braunschweig<br />
im Landesausschuss und wurde dafür 2001 mit der<br />
Verdienstmedaille des <strong>DRK</strong> Landesverbandes geehrt. Im<br />
selben Jahr erhielt Simmerling vom Generalsekretariat<br />
das Ehrenzeichen des <strong>DRK</strong>.<br />
8 hrenamt: Erst die freiwillige Mitarbeit zusätzlich zum hauptamtlichen Einsatz hilft.<br />
E
Was waren aus Jacobs Sicht die wichtigsten Punkte<br />
seiner Tätigkeit? „Die entscheidenden Weichen<br />
für die Entwicklung am Exer haben wir gestellt, die<br />
wesentlichen Zukäufe dort haben wir in die Wege<br />
geleitet“, unterstreicht der ehemalige Bankdirektor (74).<br />
„Außerdem haben wir beschlossen, den Familienentlastenden<br />
Dienst aufzunehmen und einen Hausnotruf<br />
einzurichten.“<br />
Überhaupt, und da sind sich Simmerling und Jacob<br />
einig, hat der <strong>Kreisverband</strong> seit den 80er-Jahren eine<br />
kräftige Dynamik entwickelt. „Das ging unter dem<br />
Geschäftsführer Rahn schon los, aber sein Nachfolger<br />
Andreas Ring hat nochmal enorm was bewegt.“ Das<br />
<strong>DRK</strong> habe durch ihn „unheimlich gewonnen an Ideen<br />
und Struktur“.<br />
Großen Anteil an diesem Aufschwung habe die Tatsache,<br />
dass Ring inzwischen über größere Vollmachten verfüge.<br />
„Als Vorstand kann er Entscheidungen treffen, ohne<br />
ständig Rücksprache halten zu müssen.“ Der <strong>Kreisverband</strong>,<br />
den die beiden früher nahezu täglich besuchten,<br />
sei dadurch schneller und schlanker geworden.<br />
Das Rendevouz-System mit dem<br />
Hubschrauber hat bis heute Bestand.<br />
Es sind aber nicht nur die Entscheidungen und technischen<br />
Umsetzungen, an die sich die ausscheidenden<br />
Präsidiumsmitglieder im Rückblick mit Stolz erinnern.<br />
Simmerling erzählt gern die Anekdote von der Partnerschaft<br />
mit dem <strong>Kreisverband</strong> Halberstadt, nachdem die<br />
Grenze aufging. „Damals gehörte auch die Bergwacht<br />
im Harz dazu, und wir wurden zu einem Brockenbesuch<br />
mit Autos eingeladen – obwohl da oben noch die Russen<br />
saßen.“<br />
Allerdings schaffte es der betagte Wartburg der Kollegen<br />
aus Sachsen-Anhalt nicht mehr bis zum Gipfel, sondern<br />
gab auf der Hälfte des Weges den Geist auf. „Wir<br />
sind dann mit acht Mann in meinem Audi nach oben<br />
gefahren“, berichtet Simmerling.<br />
Später spendeten die <strong>Wolfenbüttel</strong>er den Partnern<br />
einen gebrauchten Krankenwagen. Trotzdem ging der<br />
<strong>Kreisverband</strong> dort inzwischen ein und gehört nun zu<br />
Wernigerode. „Übrigens bekam ich dann sogar noch<br />
eine Auszeichnung“, lacht Simmerling. „Es war der letzte<br />
Orden, den das DDR-<strong>DRK</strong> verliehen hat – danach wurde<br />
es aufgelöst.“<br />
Einheit: Unsere Hilfe erreicht die ganze Welt und ist für jeden zugänglich.<br />
9
<strong>DRK</strong>-Bereitschaften: Immer auf de<br />
Wenn die Bereitschaften des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s (KV)<br />
gefordert werden, ist schnelles Handeln gefragt. Ob im<br />
Bereich der Sanitätsbetreuung, beispielsweise beim<br />
Public Viewing während der Fußball-Weltmeisterschaft,<br />
oder im Katastrophenschutz, so geschehen beim<br />
Hochwassereinsatz in Baddeckenstedt vor drei Jahren<br />
- die Anforderungen an Technik, Material und Personal<br />
steigen stetig an. Schnell am Einsatzort sein und schnell<br />
helfen.<br />
Die einzelnen Bereitschaften - Nord, Ost, Süd, West und<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> - die über die <strong>DRK</strong>-Ortsvereine finanziert<br />
werden, müssen stets auf dem neuesten Stand sein.<br />
So wurden in der Bereitschaft Ost etwa 5500 Euro<br />
für entsprechende Neuanschaffungen ausgegeben,<br />
darunter ein Sanitätszelt inklusive der notwendigen<br />
Beleuchtung und ein spezieller Sanitätsrucksack.<br />
„Der Bedarf und die Innovation bestimmen über die<br />
Notwendigkeit von Neuanschaffungen“, erklärt Kreisbereitschaftsleiter<br />
Heiner Schumacher. „Dazu gehören<br />
zum Beispiel modernste Defibrilatoren, die es auch Laien<br />
ermöglichen, eine Wiederbelebung durchzuführen.“<br />
10 motionen: Wir leisten Arbeit, die bewegt – uns und die Welt.<br />
E<br />
Einen solchen besorgte Michael Schaper schon vor<br />
mehreren Jahren für die Bereitschaft Süd/Schladen.<br />
Darüber hinaus setzte die Bereitschaft Süd in diesem<br />
Jahr im Rahmen eines Feuerwehreinsatzes einen neuen<br />
Beleuchtungsballon ein. Der sogenannte „Powermoon“<br />
dient zum Ausleuchten großer Einsatzstellen mit<br />
schatten- und blendfreiem Licht.<br />
Ein Bedarf besteht allerdings auch bei größeren Geräten,<br />
insbesondere den Einsatz- und Gerätefahrzeugen. In<br />
diesen Fällen können die Ortsvereine den finanziellen<br />
Aufwand nicht allein stemmen. Dann zeigt sich, dass der<br />
<strong>Kreisverband</strong> die Aufgabe ebenso ernst nimmt, wie die<br />
Bereitschaften selbst. „Der <strong>Kreisverband</strong> stellt immer<br />
wieder sein Engagement unter Beweis und wird seiner<br />
Verantwortung gerecht“, lobt Schumacher. Nach der<br />
Finanzierung der Fahrzeughalle im vergangenen Jahr<br />
und der Anschaffung eines neuen Einsatzleitfahrzeuges,<br />
profitierten die Bereitschaften nun erneut vom KV.<br />
Derzeit wird ein neuer Gerätewagen fertig gestellt.<br />
„Die bisher wohl spektakulärste Investition für den<br />
Einsatzzug“, sagt Schumacher stolz. Kostenpunkt:
m neuesten Stand<br />
160 000 Euro. Diese teilen sich das Land Niedersachsen,<br />
der <strong>DRK</strong>-Landesverband und der <strong>Kreisverband</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong>.<br />
Und die Ausstattung hat es in sich: Fahrgestell<br />
für einen 7,5-Tonnen-Aufbau von MAN, ein modifiziertes<br />
Führerhaus, das beim Einsatz fünf Personen Platz bietet,<br />
und ein individuell zusammengestellter Aufbau der Firma<br />
Stricker in Ostbevern.<br />
„Der Gerätewagen wird über eine Ladebordwand, eine<br />
eingebaute 220-Volt-Stromanlage und einen pneumatischen<br />
Lichtmast verfügen“, erzählt Schumacher. Um<br />
mit dem Material auf dem Gerätewagen einen medizinisch-technisch<br />
einwandfrei ausgerüsteten Behandlungsplatz<br />
zu schaffen, wurden im Vorfeld von dem<br />
Projektteam, in dem neben dem Kreisbereitschaftsleiter<br />
auch der Zugführer des Einsatzzuges, Dirk Jürges, und<br />
der Gruppenführer der Gruppe Technik und Sicherheit,<br />
Heiko Salfed, mitwirkten, sogar Gespräche mit dem<br />
Rettungsdienst, dem Ärztlichem Leiter des Rettungsdienstes<br />
und dem <strong>Kreisverband</strong>sarzt geführt. Alles im<br />
Zuge eines schnellen, optimierten Eingreifens im Notfall.<br />
Das gilt auch für die auf dem Wagen installierten Roll-<br />
container. „Für jede Situation steht auf den Containern<br />
das passende Material zur Verfügung. Damit sparen wir<br />
im Einsatz jede Menge Zeit“, erklärt Schumacher. Ideal<br />
für Betreuungseinsätze, wie im Januar, als kurz hintereinander<br />
zwei Großbrände in Fümmelse und <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
gemeldet wurden. Außerdem soll der Gerätewagen<br />
drei Luftzelte inklusive medizinisch-technischer<br />
Ausrüstung und einen separaten Werkstattbereich<br />
für Instandsetzungsarbeiten der Gruppe Technik und<br />
Sicherheit enthalten.<br />
Bis das neue Prunkstück des Fuhrparks vom <strong>DRK</strong> in<br />
Empfang genommen werden kann, wird aber noch<br />
etwas Zeit vergehen. „Die Fertigstellung des Aufbaus<br />
wird voraussichtlich noch bis Januar 2011 dauern“, so<br />
Schumacher. Um alle Ausstattungswünsche des vielseitigen<br />
Wagens zu installieren, bedarf es eben einer<br />
reiflichen und präzisen Vorbereitung. Der Zeit- und<br />
finanzielle Aufwand werden sich aber ohne jeden Zweifel<br />
lohnen. Bei den Einsätzen allemal, aber „wir können<br />
auch weitere Helfer für die Bereitschaften gewinnen,<br />
wenn wir technisch auf dem neuesten Stand sind“,<br />
glaubt der Kreisbereitschaftsleiter.<br />
Entlastung: Schaffen wir auch für die Familienmitglieder der Leidtragenden.<br />
11
Vier Übungsleiterinnen bieten in den Gymnastikgruppen<br />
Senioren die Möglichkeit, sich auch im<br />
hohen Alter noch fit zu halten.<br />
Mit Bewegung fit ins Alter<br />
Wer sich auch im Alter noch geistig und körperlich fit<br />
halten möchte, für den bietet das <strong>DRK</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
ein breites und abwechslungsreiches Programm. Von<br />
Senioren- und Wassergymnastik, Yoga und Tanzen bis<br />
hin zu Gedächtnis- oder Autogenem Training – für jeden<br />
Geschmack ist etwas dabei.<br />
Die Seniorengymnastik gibt es beim <strong>DRK</strong> in <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
bereits seit rund 30 Jahren. „Früher haben die Sportvereine<br />
Senioren nicht aufgenommen“, erklärt Petra<br />
Bauer, eine von insgesamt vier Übungsleiterinnen der<br />
Seniorengymnastik. Neben Petra Bauer sorgen auch<br />
Heike Hintze, Dagmar Böder und Marianne Offenmüller<br />
dafür, dass sich die Senioren bei der Gymnastik fit halten<br />
können.<br />
Dabei läuft jede Stunde nach einem festen Programm<br />
ab. „Nach der gemeinsamen Erwärmung folgt der<br />
Hauptteil, den wir mit oder ohne Geräte durchführen“,<br />
erklärt Übungsleiterin Bauer. Als Hilfsmittel nehmen sie<br />
dann Tücher, Bälle, Bänder, Stäbe, Reifen und vieles<br />
mehr. „Am Ende spielen wir etwas, tanzen oder singen“,<br />
beschreibt Bauer.<br />
Bei allen Übungen handele es sich in erster Linie um<br />
Funktionsgymnastik. „Das bedeutet, dass jeder Teilnehmer<br />
nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten<br />
mitmacht, denn jeder hat seine Einschränkungen“, so<br />
Bauer weiter. Mitmachen könne aber jeder, der Interesse<br />
am Sport und der Bewegung habe.<br />
Wer mehr dem Wasser zugetan ist, der ist bei Maria<br />
Hammer genau richtig. Sie leitet bereits seit zehn Jahren<br />
die <strong>DRK</strong>-Wassergymnastikgruppe im <strong>Wolfenbüttel</strong>er<br />
Hallenbad. Während bei der Seniorengymnastik die<br />
Altersspanne der Teilnehmer von 68 bis 89 Jahren<br />
reiche, gehen vor allem die etwas jüngeren Senioren zur<br />
Wassergymnastik, weiß die Trainerin. „Das ist nicht für<br />
jeden etwas, vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit kann<br />
einem zu schaffen machen, wenn man es nicht gewöhnt<br />
ist“, so Hammer.<br />
Neben den eigentlichen Übungsstunden agieren die<br />
Übungsleiterinnen auch als eine Art „Minisozialarbeiterinnen“,<br />
erklärt Dagmar Böder mit einem Lächeln im<br />
Gesicht. Sie selbst ist bereits seit rund 13 Jahren als<br />
Übungsleiterin beim <strong>DRK</strong> aktiv. „Mir macht die Arbeit<br />
viel Spaß und ich komme mit den älteren Leuten gut<br />
klar. Man wächst in seine Aufgaben hinein. Neben den<br />
sportlichen Aspekten kommunizieren wir natürlich viel<br />
mit unseren Teilnehmern. Fragen wie es ihnen geht, ob<br />
es etwas Neues gibt – das gehört einfach dazu.“<br />
Bislang gibt es vier Seniorengymnastikgruppen und eine<br />
Gruppe für Wassergymnastik. „Doch die Nachfrage ist<br />
viel größer“, erklärt Heike Hintze, die <strong>DRK</strong>-Teamleiterin<br />
12 ntwicklung: In allen Bereichen unvermeidlich, denn Stagnation hilft niemandem.<br />
E
der Servicestelle. „Wir könnten noch mehr Gruppen<br />
eröffnen, der Bedarf ist da. Aber leider fehlen uns dazu<br />
die Übungsleiterinnen.“<br />
Jeder, der die Bereitschaft hegt, als ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter im Rahmen der Gesundheitsförderung<br />
Kurse in Seniorengymnastik durchzuführen, Freude am<br />
Umgang mit älteren Menschen und am sozialen Engagement<br />
hat, zwischen 20 und 60 Jahre alt ist und natürlich<br />
Spaß an der sportlichen Betätigung hat, kann sich beim<br />
<strong>DRK</strong> melden und sich zum Übungsleiter ausbilden<br />
lassen. „Die Ausbildung umfasst insgesamt 160 Übungsstunden“,<br />
erklärt Teamleiterin Hintze: „Dazu gehört ein<br />
allgemeiner Grundlehrgang in Seniorengymnastik, die<br />
Hospitation in einer Gruppe, ein Aufbaulehrgang, die<br />
Arbeit mit einer Gruppe sowie der Abschlusslehrgang.“<br />
Das alles haben die <strong>DRK</strong>-Übungsleiterinnen schon<br />
lange hinter sich und sind auch nach Jahren noch mit<br />
viel Engagement dabei. „Vor allem, wenn man merkt,<br />
dass sich bei den Teilnehmern körperlich etwas tut, sie<br />
sich aufgrund der Stunden besser fühlen, sich besser<br />
bewegen können, zeigt uns das, dass wir es richtig<br />
machen“, erklärt Petra Bauer.<br />
Einmal im Jahr zeigen die verschieden Gruppen beim<br />
bunten Nachmittag, was sie können. Dieser fand Anfang<br />
September in der Lindenhalle bereits zum vierten Mal<br />
statt. Neben den Darbietungen der Seniorengymnastikgruppen<br />
der verschiedenen Ortsvereine und des<br />
<strong>Kreisverband</strong>es trat auch der JRK-Chor und eine Hip-<br />
Hop-Gruppe auf. „Wie immer gab es auch Kaffee und<br />
Infos rund ums <strong>DRK</strong>“, ergänzt Heike Hintze.<br />
Seniorengymnastik:<br />
Ort: Versöhnungskirche Schotteliusstraße<br />
Zeit: Donnerstag 14.45 – 15.45 Uhr<br />
16.00 – 17.00 Uhr<br />
Leitung: Heike Hintze<br />
Ort: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8<br />
Zeit: Montag 9.30 – 10.30 Uhr<br />
10.45 – 11.45 Uhr<br />
Leitung: Dagmar Böder<br />
Ort: St.-Brictius-Kirche, Wendessener Straße 26<br />
Zeit: Dienstag 9.00 – 10.00 Uhr<br />
Leitung: Petra Bauer<br />
Ort: SonnenQuartier, Adersheimer Straße 30<br />
Zeit: Montag 14.30 – 15.30 Uhr<br />
15.45 – 16.45 Uhr<br />
Leitung: Marianne Offenmüller<br />
Wassergymnastik:<br />
Ort: Hallenbad <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Zeit: Montag 8.15 – 8.45 Uhr<br />
Leitung: Maria Hammer<br />
Yoga:<br />
Ort: <strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong>, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8<br />
Zeit: Donnerstag 15.45 – 17.15 Uhr<br />
18.00 – 19.30 Uhr<br />
20.00 – 21.30 Uhr<br />
Ort: Am Exer 19a<br />
Zeit: Montag 15.00 – 16.30 Uhr<br />
17.15 – 18.45 Uhr<br />
19.00 – 20.30 Uhr<br />
Leitung: Liselotte Schmidt<br />
Gedächtnistraining:<br />
Ort: <strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong><br />
Zeit: Donnerstag 10.00 – 11.30 Uhr<br />
Leitung: Heike Schneider<br />
Erfüllung: Steckt für die Helfer in jedem Lächeln der Bedürftigen.<br />
Autogenes Training:<br />
Ort: SonnenQuartier, Adersheimer Straße 30<br />
Zeit: Dienstag 9.30 – 10.30 Uhr Anfänger<br />
10.45 – 11.45 Uhr Fortgeschrittene<br />
Leitung: Marianne Offenmüller<br />
13
Abwechslungsreiche Treffen<br />
im SonnenQuartier<br />
Munteres Stimmengewirr und Lachen dringen aus dem<br />
Mehrzweckraum des SonnenQuartiers der Gemeinnützige<br />
Wohnstätten eG <strong>Wolfenbüttel</strong>. Einmal pro Woche<br />
treffen sich dort Senioren aus den umliegenden Straßen<br />
und Wohnungen, um gemeinsam beim <strong>DRK</strong> einen Nachmittag<br />
bei Kaffee und Kuchen zu verbringen.<br />
Seit Anfang Oktober des vergangenen Jahres gibt es<br />
den Seniorentreff in der Adersheimer Straße 30. Die<br />
Gemeinnützige Wohnstätten eG hatten zu dieser Zeit<br />
seniorengerechte Wohnungen geschaffen. „Gleichzeitig<br />
wollte man den Mietern auch etwas für die Freizeit<br />
bieten“, erklärt Horst Luthien, der kommissarische Leiter<br />
des SonnenQuartiers.<br />
Daraufhin entstand die gemeinnützige Kooperation<br />
zwischen der Gemeinnützige Wohnstätten eG und des<br />
14 lexibilität: Voraussetzung für jedes erfolgreiche Agieren.<br />
F<br />
<strong>DRK</strong>. „In den Räumen des SonnenQuartiers gibt es nicht<br />
nur ein umfangreiches Freizeitangebot für die Senioren,<br />
sondern es werden auch Sprechzeiten von den Kontaktstellen<br />
angeboten, wie dem Familienentlastenden Dienst<br />
sowie der Sozialstation und dem <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>.<br />
Damit gewährleisten wir kurze Wege“, erklärt Luthien.<br />
Das Angebot im SonnenQuartier reicht von den<br />
Kaffeenachmittagen über Seniorengymnastik bis hin<br />
zu Autogenem oder Gedächtnistraining sowie Vortragsveranstaltungen<br />
und Unternehmungen. „Wir gestalten<br />
das Programm abwechslungsreich und gehen auch auf<br />
die Wünsche unserer Gäste ein. Wir wollen, dass sie<br />
sich hier wohlfühlen, rauskommen aus der häuslichen<br />
Isolation, auf andere Menschen treffen und sich austauschen<br />
können“, betont der Leiter, der von sechs weiteren<br />
ehrenamtlichen Helfern unterstützt wird.
Die Kaffeenachmittage werden nicht nur zum Austausch<br />
genutzt, es gäbe auch Lesungen, Spiele, es könne<br />
gebastelt und gesungen werden und unregelmäßig<br />
finden auch Vorträge zu bestimmen Themen statt, wie<br />
zum Beispiel Gesundheit, Hausnotruf, <strong>DRK</strong> oder zu<br />
gesellschaftlichen Themen, so Luthien.<br />
Die Gäste könnten aber nicht nur in den Räumen in der<br />
Adersheimer Straße zusammentreffen. „Wir bieten auch<br />
Veranstaltungen außerhalb des Hauses an. So haben wir<br />
zum Beispiel das Integrations- und Therapiezentrum Am<br />
Exer besucht und planen nun sogar erstmalig gemeinsame<br />
Kinobesuche sowie Reisen“, erklärt Luthien.<br />
Horst Luthien selbst gehört zu den Urgesteinen des<br />
<strong>DRK</strong> in <strong>Wolfenbüttel</strong>. Seit 1960 ist er Mitglied. „Ich habe<br />
damals in der Bereitschaft angefangen und im Laufe<br />
der Zeit verschiedene Aufgaben erfüllt – ehrenamtlich<br />
und hauptamtlich“, so Luthien. Seit 1963 ist auch seine<br />
Ehefrau Beate Luthien dem <strong>DRK</strong> treu.<br />
„Wir wollten auch im Ruhestand etwas Ehrenamtliches<br />
machen“, erklärt Horst Luthien dieses anhaltende Engagement.<br />
Als dann das SonnenQuartier in Planung kam,<br />
sprach Heike Hintze, die Ehrenamtskoordinatorin des<br />
DKR, das Ehepaar an, ob sie nicht Lust und Interesse<br />
daran hätten, bei diesem Projekt mitzuarbeiten. Seitdem<br />
organisieren sie regelmäßig – zusammen mit den Helfern<br />
Edith Ehlers, Peter Peters, Christine Schreiber, Ursula<br />
Geschonke und Marianne Offenmüller – die Kaffeenachmittage,<br />
die Vortragsveranstaltungen und die anderen<br />
Angebote.<br />
Horst Luthien, Helfer im Rotkreuzstützpunkt.<br />
Kurse und Angebot:<br />
Seniorengymnastik (Jahreskursus)<br />
Montag: 14.30 – 15.30 Uhr<br />
Leitung: Marianne Offenmüller<br />
Autogenes Training im Sitzen (Jahreskursus)<br />
Dienstag: 10 – 11 Uhr<br />
Leitung: Marianne Offenmüller<br />
Gedächtnistraining<br />
Auf Anfrage, Telefon 0 53 31 / 9 75 00<br />
Kaffeenachmittag mit Themenhintergrund<br />
Mittwoch: 15 – 17 Uhr<br />
Themen: Lesungen, Erzählungen, Spiele, Basteln nach<br />
Themengruppen, Bingo, Gesang und vieles mehr...<br />
Vortragsveranstaltungen<br />
Mittwoch: 15 – 17 Uhr (nach dem Kaffee)<br />
aus den Bereichen Kunst und Kultur, Gesundheit und<br />
Gesellschaft<br />
Veranstaltungen zu gesonderten Terminen<br />
des Seniorenkreises des SonnenQuartiers:<br />
Brunch, Spargelessen, Braunkohlessen, Faschingsfeier,<br />
Sektfrühstück, Filmvorführungen und vieles mehr...<br />
Tages- und Mehrtagesfahrten<br />
Gemeinnützigkeit: Die Grundlage unserer Arbeit im <strong>DRK</strong>.<br />
15
Beim Hochwasser machte es<br />
klick – und sie wurde Helferin<br />
Langsam kommt die alte Dame auf die Sanitätsgruppe<br />
der <strong>DRK</strong>-Bereitschaft Ost in Schöppenstedt zu. In der<br />
Hand hält sie ein Tüte voller Süßigkeiten. „Damit wollte<br />
ich einfach mal Danke sagen“, erklärt die Frau. „Dafür,<br />
dass sie immer da sind.“<br />
So geschehen auf dem Landesturnfest 2008 in Braunschweig.<br />
„Die Frau hatte dabei so ein Strahlen im<br />
Gesicht“, erzählt Sabine Campanale, die Jörg Steiner<br />
bei der Leitung der <strong>DRK</strong>-Bereitschaft in Schöppenstedt<br />
unterstützt. „Daran erinnere ich mich gern zurück. Und<br />
es zeigt, dass die Leute zufrieden sind mit unserer<br />
Arbeit.“<br />
Seit 2005 gibt es die <strong>DRK</strong>-Bereitschaft in Schöppenstedt,<br />
zu der mittlerweile 14 Mitglieder gehören.<br />
Seitdem ist auch Jörg Steiner mit dabei. „Angefangen<br />
habe ich jedoch schon 1989 mit meinem Zivildienst<br />
Sabine Campanale und Jörg Steiner.<br />
16 lück: Sollen Menschen durch unsere Arbeit erfahren.<br />
G<br />
im Rettungsdienst beim <strong>DRK</strong>“, erzählt der 43-jährige<br />
Rettungsassistent.<br />
„Das hat mir so gut gefallen, dass ich meinen eigentlich<br />
erlernten Beruf, ich war Fernmeldehandwerker, nicht<br />
mehr ausüben wollte. So bin ich beim Rettungsdienst<br />
und dem <strong>DRK</strong> geblieben.“ Er wollte seiner Tätigkeit einen<br />
tieferen Sinn geben. „Die Arbeit ist abwechslungsreich,<br />
und ich lerne immer wieder interessante Menschen<br />
kennen. Zudem kann ich anderen helfen, wenn sie Hilfe<br />
brauchen.“<br />
War der Entschluss erstmal gefasst, nahm er seine<br />
Qualifizierung in Angriff. „Ich habe meine gesamte<br />
Ausbildung beim <strong>DRK</strong> gemacht, vom Rettungshelfer<br />
über den Rettungssanitäter bis hin zum Rettungsassistenten“,<br />
erklärt Steiner. „Sechs Jahr lang bin ich auch<br />
im Rettungshubschrauber mit geflogen. Zurzeit besetze
ich Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeug und werde<br />
im Krankentransport eingesetzt.“<br />
Seine ehrenamtliche Tätigkeit im <strong>DRK</strong> nahm Steiner<br />
2005 auf, als sich die Sanitäts-Bereitschaft Ost des<br />
Ortsvereins Schöppenstedt gründete. „Seitdem gehöre<br />
ich auch dem Vorstand des Orstvereins an und bin<br />
Bereitschaftsleiter“, so Steiner. 2007 folgte der Eintritt in<br />
den Ortsverein <strong>Wolfenbüttel</strong>.<br />
Im selben Jahr stieß Sabine Campanale zur Bereitschaft<br />
Schöppenstedt. „Jörg Steiner hatte mich bereits 2005<br />
angesprochen, ob ich nicht Interesse hätte“, erinnert<br />
sich die 42-jährige Verwaltungsangestellte. „Aber ich<br />
konnte damals kein Blut sehen und war mir nicht sicher,<br />
ob diese Sache wirklich das Richtige für mich ist.“ Nach<br />
einem einschneidenden Erlebnis in ihrem Privatleben,<br />
bei dessen Überwindung ihr viele Menschen geholfen<br />
haben, wollte sie nun auch etwas für andere tun. Sie<br />
trat der Bereitschaft bei. „Und das mit dem Blut – damit<br />
habe ich gelernt umzugehen. Im Einsatz hat das Helfen<br />
Priorität, nicht wie es mir geht“, betont Campanale.<br />
Neben ihrer Arbeit in der Bereitschaft Ost engagieren<br />
sich beide auch im Katastrophenschutz des Kreisver-<br />
Harmonie: Sorgt für unser tolles Arbeitsklima.<br />
bandes <strong>Wolfenbüttel</strong>. Wobei Sabine Campanale eher<br />
durch Zufall zu diesem Engagement gekommen ist. „Im<br />
September 2007 habe ich bei einer Altkleidersammlung<br />
geholfen. Dabei wurde ich von Dirk Jürges, dem Leiter<br />
des Einsatzzuges angesprochen, ob ich es nicht interessant<br />
finden würde, im Katastrophenschutz mitzuwirken.<br />
Ich sagte ihm, dass ich es mir überlegen würde.“<br />
Doch allzu viel Zeit sollte ihr dafür nicht bleiben. Noch<br />
am selben Abend erhielt Campanale einen Anruf ihres<br />
Bereitschaftsleiters Steiner – Hochwasser in Baddeckenstedt.<br />
Ob sie nicht helfen könne. „Da habe ich<br />
natürlich nicht lange überlegt. Eigentlich war nur ein<br />
einmaliger Einsatz in der Kantine geplant“, erinnert sich<br />
Campanale. Doch neben der Versorgung der Helfer<br />
legte sie Hand an, als 120 Feldbetten in einer Sporthalle<br />
aufzubauen waren. „Für eine eventuelle Evakuierung“,<br />
erklärt sie.<br />
„Da habe ich gemerkt, wie hilflos sich Menschen in so<br />
einer Situation fühlen. Ich habe an diesem Tag sehr viel<br />
gelernt und wollte von da an für andere Menschen in<br />
solchen Situationen da sein. So bin ich zum Katastrophenschutz<br />
gekommen.“<br />
In regelmäßigen Abständen finden sowohl bei der<br />
Bereitschaft als auch beim Einsatzzug Dienstabende<br />
statt. „Bei diesen Abenden gibt es regelmäßig Fortbildungen,<br />
und wir üben Basismaßnahmen, wie zum<br />
Beispiel das Blutdruckmessen und vieles mehr“, erklärt<br />
Bereitschaftsleiter Steiner. Damit diese Treffen nicht zu<br />
eintönig werden, versucht er, sie so abwechslungsreich<br />
wie möglich zu gestalten, so dass auch schon mal ein<br />
Schweine herz gemeinsam seziert wird. „Das Schweineherz<br />
ist dem menschlichen sehr ähnlich. So können<br />
die Bereitschaftsmitglieder mal Herzmuskelgewebe,<br />
-klappen und -kranzgefäße quasi live erleben und nicht<br />
nur im Lehrbuch sehen. So wird es bei uns nie langweilig“,<br />
sagt er und schmunzelt.<br />
So wie beim Landesturnfest in Braunschweig kommt die<br />
Sanitätsbereitschaft des Ortsvereins Schöppenstedt bei<br />
verschiedenen sportlichen Veranstaltungen sowie beim<br />
Schöppenstedter Stadtfest, größeren Unternehmensfeiern,<br />
aber auch bei Bränden oder Hochwasser zum<br />
Einsatz. „Alle Mitglieder, die wir dann einsetzen, müssen<br />
die Sanitätsgrundausbildung absolviert haben“, betont<br />
Steiner.<br />
Und für ihre Einsätze ist die Bereitschaft Ost bestens<br />
ausgestattet. Neben einem Mannschaftstransportwagen<br />
gehören ein Sanitätszelt sowie drei Sanitätstaschen zum<br />
Equipment. „Alle Mitglieder sind mit sehr hochwertiger<br />
neuer Einsatzkleidung und persönlicher Schutzausrüstung<br />
ausgestattet. Doch das Wichtigste an unserer<br />
Bereitschaft ist jeder einzelne Helfer, der für die Arbeit im<br />
Zeichen der Menschlichkeit seine Freizeit opfert.“<br />
17
Drei Schritte zur Vorbereitung<br />
eines selbständigen Lebens<br />
Das Angebot des <strong>DRK</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong> wächst und wächst.<br />
Als jüngstes Projekt im Integrations- und Therapiezentrum<br />
(ITZ) am Exer wird nun das Trainingswohnen<br />
eröffnet. Dabei handelt es sich um eine neue stationäre<br />
Wohneinrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung.<br />
In dieser Einrichtung bietet das <strong>DRK</strong> jungen Menschen<br />
mit Behinderungen die Möglichkeit, für sich selbst nachvollziehbar<br />
auszuprobieren, welche Hilfen sie benötigen,<br />
um möglichst selbständig wohnen zu können. Ab sofort<br />
können sich Interessierte ein Zimmer im Trainingswohnbereich<br />
der kleinsten Wohneinrichtung Niedersachsens<br />
sichern.<br />
Insgesamt stehen auf rund 250 Quadratmetern sechs<br />
Wohnräume, verteilt auf zwei große Wohnungen, zur<br />
Verfügung – allesamt barrierefrei zugänglich und<br />
gemütlich eingerichtet. Selbst die Arbeitsfläche inklusive<br />
Herd und Spüle in der großen Wohnküche ist höhenverstellbar.<br />
„Außerdem hat jedes Zimmer einen eigenen<br />
Internet-, Telefon- und Hausnotrufanschluss“, erklärt<br />
Wohnbereichsleiterin Iska Waltking. Hinzu kommen zwei<br />
Gemeinschaftsräume, drei Badezimmer, Abstellräume<br />
sowie ein Mehrzwecksaal, der viel Platz für gemeinschaftliche<br />
Aktivitäten bietet.<br />
18 enry Dunant: Gründete vor 150 Jahren das Rote Kreuz.<br />
H<br />
Als begleiteten Weg in die Selbständigkeit oder Trainingswohnen<br />
könne man das Projekt bezeichnen, meint<br />
Waltking. „Wir möchten die Menschen systematisch auf<br />
ein selbständiges Leben in eigenen Wohnungen oder<br />
Wohngemeinschaften vorbereiten, im Einzelfall mit der<br />
Inanspruchnahme unserer ambulanten Betreuungsangebote.<br />
Wir geben ihnen die Chance, sich zu überlegen,<br />
ob der Schritt zu einer eigenen Wohnung für sie der<br />
richtige ist und bieten die jeweils notwendige Unterstützung“,<br />
so Waltking weiter.<br />
Um das Ziel „selbständiges Wohnen“ zu erreichen,<br />
werden die hier lebenden Personen durchaus mit den<br />
Herausforderungen des Alltags konfrontiert. In der<br />
kleinen Wohngemeinschaft werden in regelmäßigen<br />
Besprechungen alle wichtigen Belange erörtert und auch<br />
Regeln des Zusammenlebens gemeinsam gestaltet. „Für<br />
alle anfallenden Aufgaben des Alltags sind die Menschen<br />
mit Behinderung selbst verantwortlich“, betont Waltking.<br />
Eine Simulation des wirklichen Lebens also. Nur dass die<br />
Mitarbeiter rund um die Uhr als feste Ansprechpartner zur<br />
Verfügung stehen und dem Einzelnen die Hilfestellung<br />
geben können, die er braucht.<br />
Dieses Prinzip greift auch beim Umgang mit Geld.<br />
Anders als es in anderen Wohneinrichtungen für<br />
Menschen mit Behinderung üblich sei, verfüge die<br />
Person zum Beispiel über ihr Verpflegungsgeld selbst<br />
– und erhält die notwendige Unterstützung, mit diesem<br />
umzugehen. Nur auf Wunsch werde das ITZ die Verwaltung<br />
der persönlichen Finanzen übernehmen, betont<br />
Waltking.<br />
Ein weiterer Unterschied zu anderen Einrichtungen<br />
ist, dass die Klienten nicht unbefristet im ITZ Am Exer<br />
leben sollen. Zwar werde zur Sicherheit der Klienten<br />
mit dem Kostenträger eine unbefristete Vertragsdauer
vereinbart, „aber wir verfolgen durchaus die Absicht, die<br />
hier lebenden Menschen nach ein bis zwei Jahren in das<br />
Ambulant Betreute Wohnen zu begleiten. Vorausgesetzt<br />
natürlich, die Person ist bereit für diesen Schritt“, erläutert<br />
die Wohnbereichsleiterin.<br />
„Es ist ja auch möglich, dass sich hier Menschen<br />
ken nen lernen, die sich sympathisch sind, nicht allein<br />
wohnen aber vielleicht eine Wohngemeinschaft gründen<br />
möchten“, so Waltking. Zu diesem Zweck kooperiert<br />
das Deutsche Rote Kreuz in <strong>Wolfenbüttel</strong> bereits mit<br />
der gemeinnützigen Wohnstätten eG. Diese stellt<br />
Wohnungen zur Verfügung, in denen Menschen mit<br />
Behinderung leben und bei Bedarf eine weiter gehende<br />
Betreuung durch das ITZ in Anspruch nehmen können.<br />
Mit dem Aufbau des Ambulant Betreuten Wohnens<br />
schafft das <strong>DRK</strong> dafür die besten Voraussetzungen.<br />
Und noch ein drittes innovatives Angebot für Menschen<br />
mit Behinderungen wurde im ITZ auf die Beine gestellt:<br />
Parallel zum Schuljahr läuft wöchentlich der dreistündige<br />
Kursus „Wohnschule“ – ein Bildungsangebot für<br />
Gruppen mit jeweils sechs Teilnehmern. Auch hier<br />
werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die für die<br />
selbständige Lebensführung notwendig sind.<br />
Die Inhalte sind didaktisch und methodisch speziell für<br />
Menschen mit Behinderung aufbereitet. So erstellt jeder<br />
Teilnehmer sein persönliches „Wohnbuch“, in dem mit<br />
Bildern und Symbolen gearbeitet wird.<br />
Ein weiteres Thema, das bereits bei der Erstauflage<br />
des Kurses sehr positiv angenommen wurde, ist der<br />
„Wäscheparcours“, bei dem ebenfalls mit Symbolen<br />
gearbeitet wird. Bei der abschließenden Übung werden<br />
Kleidungsstücke anhand der Symbole und Farben<br />
dem jeweiligen Waschgang zugeordnet. „Diese Übung<br />
könnte durchaus auch manchen Menschen helfen, die<br />
nicht von Behinderung betroffen sind“, bestätigt Frau<br />
Waltking schmunzelnd.<br />
Im Mittelpunkt aller drei Angebote im ITZ steht die Hilfe<br />
zur sozialen Eingliederung von Menschen mit Behinderung.<br />
Durch die Vorbereitung auf ein selbständiges<br />
Leben.<br />
Wohnbereichsleiterin<br />
Iska Waltking<br />
Hilfsbereitschaft: Der wichtigste Antrieb für die Arbeit im <strong>DRK</strong>.<br />
19
Wundexperten – mit den<br />
Patienten eingespielt<br />
Geduldig sitzt Günther Eggers in seinem Sessel und<br />
wartet. Er wartet auf Cordula Olawsky. Sie ist Pflegetherapeutin<br />
für Wunden und betreut ihn.<br />
Kurze Zeit später betritt die 44-Jährige mit einem<br />
Lächeln das Zimmer und begrüßt ihren Patienten. Bereits<br />
seit drei Jahren ist Eggers Patient der <strong>DRK</strong>-Sozialstation<br />
Vorharz. „Da kennt man sich mit der Zeit und spricht bei<br />
den Besuchen auch über ganz alltägliche Dinge.“ Nach<br />
einem kurzen Plausch geht die Pflegetherapeutin an die<br />
Arbeit.<br />
Seit 17 Jahren ist sie Mitarbeiterin beim Deutschen Roten<br />
Kreuz, aber erst seit April dieses Jahres arbeitet Cordula<br />
Olawsky als Pflegetherapeutin Wunde ICW e.V. (Initiative<br />
chronischer Wunden e.V.) für die <strong>DRK</strong> Pflege und<br />
Betreuung <strong>Wolfenbüttel</strong> gGmbH, die ihre Fachfortbildung<br />
übernommen hat. „Ich fand Wunden schon immer<br />
interessant“, erklärt die ausgebildete Altenpflegerin ihren<br />
Schritt zu dieser Qualifizierung. „Während meiner Arbeit<br />
als Altenpflegerin habe ich bereits viel gesehen und oft<br />
miterlebt, wie sich Betroffene zum Teil viele Jahre lang<br />
mit Wunden gequält haben.“<br />
Doch bevor sie als Pflegetherapeutin tätig wurde, ließ sie<br />
sich zur Wundexpertin ausbilden. 64 Stunden Unterricht<br />
und 20 Stunden Praxisarbeit musste sie absolvieren.<br />
„Als Wundexperte wird man geschult, Wunden entsprechend<br />
ihrer Phasen richtig zu beurteilen und die geeigneten<br />
Wundauflagen auszuwählen, um mit dem behandelnden<br />
Arzt die bestmögliche Therapie zu finden und<br />
dann den Pflegeplan zu entwickeln“, erklärt Olawsky die<br />
Arbeit. „In erster Linie geht es dabei um die fachgerechte<br />
Versorgung der Wunden.“<br />
Bei der Weiterbildung zur Pflegetherapeutin wird das<br />
Fachwissen während 168 Unterrichtsstunden und<br />
einem 40-stündigem Praktikum weiter vertieft. Neben<br />
pflegewissenschaftlichen und medizinischen Inhalten<br />
stehen Themen wie Qualitätssicherung, Kommunikationspsychologie<br />
und Fallmanagement auf dem Lehrplan.<br />
Als Pflegetherapeutin werde man befähigt, ein professionelles<br />
Wundmanagement in der Pflegeeinrichtung einzuführen<br />
und weiterzuentwickeln. Neben der Anleitung und<br />
Schulung von Pflegekräften gehöre auch die Information<br />
und Beratung von Patienten und Angehörigen zum<br />
Aufgabenbereich.<br />
„Wichtig für den Heilungsprozess ist, dass sowohl die<br />
Patienten als auch deren Angehörigen wissen, wie sie<br />
selbständig positiv zur Wundheilung beitragen können“,<br />
so die Therapeutin.<br />
Stolz und mit guter Laune: Bianca Hellemann (2. von links), Cordula Olawsky (Mitte) und und Maike Lindner<br />
(2. von rechts) haben ihre Zertifikate aus den Händen von Andreas Ring (links) und Petra Seidel-Daschke<br />
(rechts) entgegen genommen.<br />
20 offnung: Neue Lebenswege gemeinsam gehen und Menschen in die Zukunft begleiten.<br />
H
Mit der Pflegereform 2008 wurde die Entwicklung und<br />
Aktualisierung so genannter Expertenstandards gesetzlich<br />
verankert. Diese Standards konkretisieren den allgemein<br />
anerkannten Stand der medizinisch-pflegerischen<br />
Erkenntnisse unter anderem auch für die Pflege von<br />
Menschen mit chronischen Wunden und sind seitdem<br />
von allen Pflegeeinrichtungen verbindlich anzuwenden.<br />
Um die darin beschriebenen Anforderungen umsetzen<br />
zu können, werden Experten mit entsprechendem Fachwissen<br />
benötigt.<br />
Beim <strong>DRK</strong> in <strong>Wolfenbüttel</strong> gibt es mittlerweile, Cordula<br />
Olawsky mit eingerechnet, drei Wundexperten, doch<br />
nur sie ist Pflegetherapeutin. Die Zertifikate, die sie von<br />
der ICW erhalten haben, gelten für fünf Jahre. Die ICW<br />
habe zum Teil am Expertenstandard mitgewirkt und die<br />
standardisierte Ausbildung für die Wundexperten und<br />
Pflegetherapeuten Wunde ausgearbeitet, so Cordula<br />
Olawsky. „Nach den fünf Jahren müssen wir nachweisen,<br />
dass wir regelmäßig Fortbildungen besucht<br />
haben. Für jede Fortbildung erhalten wir Punkte. Am<br />
Ende der fünf Jahre müssen wir insgesamt acht Punkte<br />
pro Jahr nachweisen“, erklärt die Pflegetherapeutin.<br />
Die Wundexpertinnen und Pflegetherapeutinnen<br />
versorgen vor allem Patienten mit chronischen Wunden<br />
nach Operationen, dem Diabetischen Fußsyndrom,<br />
welches wegen der Grunderkrankung nur schlecht heilt,<br />
oder offene Beingeschwüre, die sehr verschiedene Ursachen<br />
haben können.<br />
Cordula Olawskys heutiger Patient Günther Eggers<br />
leidet an zwei Wunden. „Eine ist eine OP-Wunde nach<br />
einer Abszess-Spaltung. Die zweite ist ein Druckgeschwür<br />
am Zeh, welches Herr Eggers bereits seit drei<br />
Jahren hat. Das Geschwür entstand aufgrund einer<br />
Durchblutungsstörung“, erklärt die Therapeutin.<br />
Heute kümmert sie sich um die OP-Wunde. Nachdem sie<br />
ihre Hände gereinigt und ihre Handschuhe angezogen<br />
hat, entfernt sie den Verband vom Bein und legt die<br />
Wunde frei.<br />
„Als ich aus dem Krankenhaus kam, war die Wunde<br />
fast fünf Zentimeter breit und zwei Zentimeter tief“,<br />
erklärt Günther Eggers. Das war im April dieses Jahres.<br />
Seitdem hat sich viel getan. „Im Krankenhaus wurde<br />
bei Herrn Eggers eine Vakuumtherapie durchgeführt“,<br />
erklärt Olawsky. Bei dieser Therapieform wirkt mittels<br />
einer Pumpe ein kontrollierter Unterdruck auf die Wundoberfläche.<br />
Über ein geschlossenes Schlauchsystem<br />
werden Abfallprodukte abtransportiert. Damit diese<br />
Wunde weiter gut heilen konnte, musste nach der Entlassung<br />
weiter therapiert werden.<br />
Nachdem die Therapeutin den Verband entfernt hat,<br />
sprüht sie ein Desinfektionsmittel speziell zur Wundrei-<br />
Cordula Olawsky mit ihrem Pflege- und<br />
Informations koffer.<br />
nigung. Danach trocknet sie vorsichtig die Wundumgebung.<br />
„Seit Beginn der Behandlung kann man richtig<br />
zusehen, wie die Wunde heilt. Wir können zwar nicht<br />
prognostizieren, wann die Wundheilung genau abgeschlossen<br />
sein wird, aber die Heilung ist in Sicht“, freut<br />
sich Cordula Olawsky mit ihrem Patienten.<br />
Auch Günter Eggers ist positiv überrascht von dem<br />
Erfolg des Genesungsprozesses. „Ich hätte nicht<br />
gedacht, dass es so gut verheilt“, sagt der 66-Jährige.<br />
Nach der Reinigung gibt Cordula Olawsky ein Gel<br />
und ein Alginat auf die Wunde. „Diese Mittel schließen<br />
die Keime und abgestorbene Zellen ein und sorgen<br />
gleichzeitig dafür, dass die Wunde feucht bleibt“, erklärt<br />
sie. Dieser Verband muss zurzeit noch alle zwei Tage<br />
gewechselt werden. Abschließend verbindet die Therapeutin<br />
die Wunde wieder sorgfältig und zieht Günter<br />
Eggers die Kompressionsstrümpfe an. Trotz aller Sorgfalt<br />
dauerte der gesamte Prozess nur etwa 20 Minuten<br />
– ein eingespieltes Team.<br />
In regelmäßigen Abständen werden die Wunden auch<br />
fotografiert und vermessen, erklärt die Therapeutin. „Die<br />
digitalen Fotos ergänzen die schriftliche Dokumentation<br />
und verdeutlichen die Veränderungen im Heilungsprozess.“<br />
Während das Druckgeschwür am Zeh von Günter<br />
Eggers sicher noch seine Zeit zum Heilen braucht, ist bei<br />
der OP-Wunde ein Ende in Sicht. „Und wenn es soweit<br />
ist, wird erstmal gemeinsam gefeiert“, verspricht der<br />
Rentner und schmunzelt.<br />
Integration: Wir schaffen neue Lebens- und Wertegemeinschaften.<br />
21
Studentenfutter – die <strong>DRK</strong>-<br />
Kantine wird umgebaut<br />
Lautes Hämmern dringt auf die Straße. Da, wo es vor<br />
kurzem noch köstlich nach Essen gerochen hat und wo<br />
täglich fast 400 Portionen vorbereitet wurden, wird nun<br />
gebaut. Die <strong>DRK</strong>-Kantine der Zukunftsfabrik erhält auf<br />
dem Gelände Am Exer ein neues Gesicht – es wird an-<br />
und umgebaut.<br />
„Gegenüber der Kantine erhalten etwa 1200 Studenten<br />
der Hochschule Ostfalia ein neues Zuhause“, erklärt<br />
Küchenchefin Corina Bornecke, die Umbau maßnahmen.<br />
„Und die wollen natürlich auch versorgt werden – durch<br />
uns.“ Doch die bisherigen Kapazitäten gaben diese<br />
große Anzahl an Essen nicht her, darum war eine Erweiterung<br />
unumgänglich.<br />
„Bisher haben wir vier Schulkantinen mit rund 300 Essen<br />
täglich beliefert“, berichtet die 35-jährige Leiterin. „Dazu<br />
kamen die rund 100 Essen, die wir vor Ort in der Kantine<br />
ausgegeben haben und 20 Portionen für den sozialen<br />
Mittagstisch in Schladen, der mittwochs und freitags<br />
stattfindet.“ Ab September soll es, neben den Lieferungen<br />
für die Schulen, an die 300 bis 400 Essen täglich<br />
in der Kantine geben. Der Umbau bringt auch 180 bis<br />
200 Sitzplätze. „Neben den räumlichen Veränderungen<br />
brauchen wir natürlich eine größere Küche mit mehr<br />
Geräten, um die große Menge bewältigen zu können“,<br />
betont Bornecke. Für alles wird gesorgt sein.<br />
Zurzeit arbeiten 6 Mitarbeiter, 2 Auszubildende im<br />
Berufsfeld Koch sowie 16 so genannte Arbeitsgelegenheiten<br />
in der <strong>DRK</strong>-Kantine. „Aber es ist geplant, aus der<br />
22 nteresse: Wir nehmen Anteil an den Schicksalen und Bedürfnissen der Mitmenschen.<br />
I
Kantine einen Integrationsbetrieb zu machen, das heißt,<br />
dass Menschen mit Behinderungen in die Abläufe der<br />
Kantine einbezogen werden“, erklärt die Leiterin. „So<br />
sollen Arbeitsplätze für Rollstuhlfahrer, aber auch für<br />
körperlich, geistig und seelisch behinderte Menschen<br />
geschaffen werden.“<br />
Bis Ende September sollten alle Baumaßnahmen<br />
abgeschlossen sein, hofft Bornecke. Schon seit Mitte<br />
September gibt es ein weiteres Angebot: Frühstück für<br />
die Studierenden. „Aber, um das umsetzen zu können,<br />
suchen wir noch Ausweichmöglichkeiten, solange die<br />
Bauarbeiten nicht abgeschlossen sind“, sagt die Leiterin.<br />
Seit August muss die Kernküche bereits wieder die<br />
Übergangsweise fand<br />
die Verpflegung der<br />
Exer-Besucher aus<br />
dem <strong>DRK</strong>-Verkaufsanhänger<br />
statt.<br />
Schule am Teichgarten, die Peter-Räuber-Schule sowie<br />
die Grundschule in Groß Denkte und die Grundschule<br />
am Harztorwall in <strong>Wolfenbüttel</strong> zuverlässig beliefern.<br />
Seit Juli 2008 leitet Corina Bornecke die Kantine des<br />
<strong>DRK</strong>. Seitdem hat sie mit ihrem Team einiges erreicht.<br />
„Im September 2008 haben wir damit begonnen, eine<br />
erste Schule mit Essen zu beliefern“, erinnert sie sich.<br />
„Mit der Zeit sind drei weitere dazu gekommen. Anfangs<br />
haben wir lediglich zwischen 40 und 50 Essen in der<br />
Kantine ausgegeben.“ Doch auf Grund der guten Arbeit<br />
sei die Nachfrage stetig gestiegen. „Es ist ein positives<br />
Zeichen dafür, dass wir hier gute Arbeit leisten und dass<br />
es den Gästen schmeckt.“ Immer wieder loben diese das<br />
gute und abwechslungsreiche Angebot der Kantine. „Wir<br />
haben immer zwei Essen auf dem Plan – ein Fleischgericht<br />
und ein vegetarisches“, so Bornecke.<br />
Neben dem Mittagessen hält die Kantine täglich von<br />
8 Uhr an ein Frühstücksangebot bereit. Dann gibt es<br />
belegte Brötchen, Würstchen, Kaffeespezialitäten und<br />
vieles mehr. Nach der Neueröffnung wird der Snackbereich<br />
der Kantine noch erweitert. Mit viel Sorgfalt stellt<br />
Leiterin Bornecke das Essensangebot zusammen.<br />
„Dabei muss man schon ziemlich kreativ sein, denn die<br />
Gäste wollen ja nicht immer das Gleiche essen. Durch<br />
das Fernsehen, Internet, Zeitungen, durch Bücher<br />
und Gespräche mit Gästen erhalte ich Anregungen<br />
und sammele Ideen. Schließlich wollen wir, dass es<br />
unseren Gästen auch weiterhin so gut schmeckt“, betont<br />
Bornecke.<br />
Intervention: Im Krisenfall eingreifen, solange es noch möglich ist.<br />
23
Musik und Ballspiele gegen<br />
die soziale Isolation<br />
Wenn man die Räume im alten Hornburger Krankenhaus<br />
betritt, glaubt man sich in einer anderen Zeit: Dort stehen<br />
Möbel, Schränke, Stühle, Tische und Sofas aus Omas<br />
Zeiten – als sie noch ein Kind war. Im Hintergrund tickt<br />
laut eine Uhr. Jedes Detail scheint liebevoll ausgesucht<br />
und platziert. Sogar Langspielplatten mit Schlagerhits<br />
der „Goldenen Zwanziger“, büttenrandgeschnittene<br />
schwarz-weiß Fotos, Bücher, alte Haushaltsgeräte und<br />
ein Spinnrad sind zu finden – Gegenstände aus fünf<br />
Jahrzehnten erlebter Zeitgeschichte.<br />
All diese Sachen stehen aus einem ganz bestimmten<br />
Grund in den Räumen der ersten Etage des alten Krankenhauses.<br />
Am 29. Mai dieses Jahres hat das <strong>DRK</strong> hier<br />
die Tagesbetreuung „Im Rosengarten“ für dementiell<br />
erkrankte Menschen eröffnet.<br />
„Zu Beginn der Erkrankung schwindet nur das Kurzzeitgedächtnis“,<br />
erklärt Petra Seidel-Daschke, Fachbereichsleiterin<br />
der Pflege und Betreuung. „Der Betroffene<br />
vergisst vielleicht, was er kurz zuvor beim Mittagessen<br />
gegessen hat. An Gegebenheiten und Erlebnisse aus<br />
der Jugend kann er sich hingegen noch gut erinnern.“<br />
Mit den alten Möbeln und Gegenständen aus dieser Zeit<br />
versuche man, positive Erinnerungen bei den Gästen<br />
wachzurufen und sie zum Erzählen und Handeln anzuregen.<br />
24 TZ: Therapiemöglichkeiten und Wohnangebote für alle.<br />
I<br />
„Bei der Betreuung unserer Besucher werden milieutherapeutische<br />
Grundsätze berücksichtigt “, betont Seidel-<br />
Daschke. Unter Milieutherapie versteht man Maßnahmen<br />
zur Anpassung des Lebensraumes an die krankheitsbedingten<br />
Veränderungen und Einschränkungen des<br />
Demenzkranken. Anknüpfungspunkte sind die räumliche<br />
und soziale Umgebung sowie organisatorische<br />
Gesichtspunkte. „Unser Ziel ist es, eine Umgebung zu<br />
schaffen, die unseren Gästen Geborgenheit, Sicherheit<br />
und Schutz, aber auch Anregung bietet“, fügt die Leiterin<br />
hinzu.<br />
Aus diesem Grund wurde die erste Etage des ehemaligen<br />
Hornburger Krankenhauses umgebaut und auf die<br />
Bedürfnisse der Erkrankten zugeschnitten. „Wir haben<br />
hier helle und frei überschaubare Räume, in denen die<br />
Orientierung leicht fällt – natürlich behindertengerecht.<br />
Eine schattenfreie Beleuchtung mit Tageslichtlampen<br />
beugt Verkennungen vor und fördert neben Kalendern<br />
und Uhren die zeitliche Orientierung.“<br />
Zudem hätten die Gäste die Möglichkeit, sich spezifisch<br />
zu bewegen: Aufgrund eines Rundganges endet für sie<br />
kein Weg im Nichts. „Das ist wichtig, denn viele Demenz-<br />
Erkrankte sind so genannte Läufer. Und um deren<br />
Bewegungsdrang gerecht zu werden, wurden Wände<br />
herausgenommen und dieser Rundgang geschaffen.“
Auch gibt es in jeder Ecke so genannte Aktivierungsmöglichkeiten.<br />
Das sind verschiedene Gegenstände,<br />
die die Sinne anregen, zum Handeln einladen und damit<br />
wieder Erinnerungen wecken sollen.<br />
Neben der räumlichen ist auch die soziale Umgebung<br />
ein wichtiger Aspekt der Betreuung. „Schutz und Sicherheit<br />
können wir unseren Gästen nur dann vermitteln,<br />
wenn sie zu den Betreuungspersonen feste und vertrauensvolle<br />
Beziehungen aufbauen. Das bedeutet, dass<br />
nach Möglichkeit immer die selben Betreuungspersonen<br />
anwesend sind“, erklärt Seidel-Daschke.<br />
Seit Eröffnung der <strong>DRK</strong>-Tagesbetreuung sind das<br />
Barbara Perkampus und Susanne Gayek, die für diese<br />
Aufgabe besonders geschult wurden. „Wir sind in der<br />
Lage, uns auf unsere Gäste und auf deren eigene Welt<br />
einzulassen und dementsprechend mit ihnen zu kommunizieren“,<br />
erklärt Barbara Perkampus. „Wir nehmen die<br />
Menschen in ihrer Erkrankung an und schätzen sie so,<br />
wie sie sind. Nicht-Geschulte haben sehr oft Schwierigkeiten,<br />
das Verhalten der Erkrankten zu verstehen und<br />
damit umzugehen.“ In den Familien würden ihnen häufig<br />
die Dinge des täglichen Lebens abgenommen. „Ein<br />
Verlust der noch vorhandenen Fähigkeiten ist die Folge.“<br />
Bei der Tagesbetreuung „Im Rosengarten“ bekommen<br />
Gäste die Möglichkeit, ihre Alltagsfähigkeiten wiederzuentdecken,<br />
wie zum Beispiel den Tisch für das<br />
gemeinsame Kaffeetrinken zu decken oder die Kaffeebohnen<br />
mit der alten Mühle zu mahlen, die sie sich unter<br />
den Arm klemmen. Durch die regelmäßigen Treffen<br />
finden viele aus der sozialen Isolation heraus und lernen<br />
den Umgang mit anderen Menschen neu schätzen.<br />
„Wir hatten schon einen Gast, der sehr zurückhaltend<br />
war und kaum gesprochen hat. Er hat abgewartet und<br />
sich alles angeschaut“, erzählt Susanne Gayek. „Er saß<br />
einfach nur da und wusste nicht, was er hier sollte. Es<br />
war schwer, Zugang zu ihm zu finden. Seine Ehefrau war<br />
es dann, die uns den entscheidenden Tipp gegeben<br />
hat.“ Der Gast hatte früher Mundharmonika gespielt.<br />
„Daraufhin haben wir beim nächsten Mal ein Instrument<br />
mitgebracht. Der Gast hat dann gleich angefangen zu<br />
spielen und bald auch wieder angefangen zu sprechen.<br />
Mit Musik können wir viel erreichen“, betont Gayek.<br />
In Zukunft sollen die Angehörigen der Gäste zu einem<br />
Gesprächskreis eingeladen werden, so Seidel-Daschke.<br />
„Dieser Austausch ist für alle Beteiligten von Vorteil.<br />
Wünsche und Anregungen von Angehörigen tragen zur<br />
kontinuierlichen Verbesserung des Betreuungsangebots<br />
bei. Angehörige erhalten wertvolle Tipps und Hinweise<br />
für den Alltag und können zudem Erfahrungen mit<br />
anderen Betroffenen austauschen.“<br />
Neben der sozialen und räumlichen Umgebung legen die<br />
Betreuerinnen viel Wert auf eine feste Struktur während<br />
der Betreuungsstunden. „Wir haben feste Rituale“,<br />
erklärt Barbara Perkampus. „Nach der persönlichen<br />
Begrüßung gibt es eine Befindlichkeitsrunde, in der wir<br />
nachfragen, wie die Gäste hergekommen sind und wie<br />
sie sich fühlen.“ Im Anschluss folgt eine Aufwärmrunde<br />
mit Bällen.<br />
Zwischendurch werden immer wieder Trinkpausen eingelegt.<br />
„Dabei prosten wir uns zu, das stärkt die Kommunikation“,<br />
so Perkampus. Dann steigt die Gruppe in das<br />
Programm ein. „Im Vorfeld erarbeiten wir uns ein Tagesthema,<br />
zum Beispiel im Sommer das Thema Urlaub und<br />
Reisen. Dazu bringen wir verschiedene Gegenstände mit,<br />
die man für das Reisen und den Urlaub braucht, Badeanzüge,<br />
Sonnenbrillen, Postkarten oder Dinge, die man mit<br />
Urlaub verbindet, wie zum Beispiel Muscheln oder Sand<br />
und Ähnliches.“ Dann fragen die Betreuerinnen nach, wie<br />
man früher verreist ist.<br />
„Die Gäste erzählen dann zum Teil von ihren eigenen<br />
Reisen. Solche Biografiearbeit ist, wenn möglich, immer<br />
Bestandteil der Treffen. Wie gesagt, es gibt einen Leitfaden,<br />
aber wir müssen auch flexibel bleiben. Manchmal<br />
ergeben sich ganz andere Gespräche, dann lassen wir<br />
unsere Gäste auch erzählen“, betont Perkampus.<br />
Und immer wieder werden Lieder gesungen. Wie zum<br />
Abschluss des Treffens. „Auch das ist ein Ritual: ´Auf<br />
Wiedersehen, auf Wiedersehen, bleib nicht so lange<br />
fort…´“, sagt die Betreuerin. „Danach wissen die Gäste,<br />
dass der heutige Nachmittag in der Tagesbetreuung zu<br />
Ende geht.“<br />
Zurzeit werden zwei Gruppen mit jeweils sieben Teilnehmern<br />
im Alter zwischen 75 und 90 Jahren betreut.<br />
Künftig sollen von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30<br />
und von 14 bis 18 Uhr zehn Gruppen mit maximal acht<br />
Teilnehmern als Gäste begrüßt werden.<br />
Jugendarbeit: Um den Nachwuchs und damit die Zukunft zu sichern.<br />
25
26 ennenlernen: Die Persönlichkeit der Betroffenen ist uns in allen Bereichen wichtig.<br />
K
Kreativität: Sie ermöglicht abwechslungsreiche Angebote.<br />
27
Eine Freundschaft über<br />
8274 Kilometer Entfernung<br />
„Meine Traumvorstellung wäre eine gemeinsame Lernplattform<br />
via Internet, um den Schülern in Thailand etwas<br />
fürs Leben mitzugeben. Aber um das zu realisieren,<br />
müssen zunächst die grundsätzlichen technischen<br />
Voraussetzungen geschaffen werden“, sagt Kai-Uwe<br />
Schwarz vom <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst <strong>Wolfenbüttel</strong>. Doch<br />
das ist nicht das einzige Problem, das Schwarz bei<br />
seinen häufigen Besuchen in Thailand ausgemacht hat.<br />
Noch immer befinden sich Regionen des Landes im<br />
Wiederaufbau.<br />
Sechs Jahre ist es her, als eine riesige Flutwelle, ein<br />
sogenannter Tsunami, die Küstenregionen am Golf von<br />
Bengalen, der Andamanensee und Südasiens verwüstete.<br />
Die durch ein Seebeben im Indischen Ozean<br />
ausgelösten Wassermassen verursachten verheerende<br />
Schäden, 230 000 Menschen verloren ihr Leben, über<br />
110 000 Menschen wurden verletzt und etwa 1,7 Millionen<br />
Menschen rund um den Indischen Ozean verloren<br />
ihr Dach über dem Kopf.<br />
In ganz Deutschland löste dies eine enorme Spendenbereitschaft<br />
aus. Insgesamt wurden 670 Millionen Euro<br />
gesammelt, knapp 125 Millionen davon gingen an das<br />
Rote Kreuz. Das <strong>DRK</strong> unterstützte die Katastrophenregionen<br />
auf verschiedenen Wegen: Soforthilfe, Wiederaufbau<br />
und Katastrophenvorsorge. Kai-Uwe Schwarz<br />
war diese Hilfe aber nicht genug. Der <strong>DRK</strong>-Rettungsas-<br />
sistent aus Baddeckenstedt war in der Vergangenheit<br />
fast jedes Jahr nach Thailand geflogen, um Urlaub zu<br />
machen. Nun war es für ihn an der Zeit, dem Land etwas<br />
zurück zu geben.<br />
„Wir fliegen schon seit 20 Jahren regelmäßig mit unserer<br />
Familie in den Urlaub nach Thailand – seit 15 Jahren<br />
haben wir dort auch Patenkinder“, erzählt der <strong>DRK</strong>ler.<br />
In <strong>Wolfenbüttel</strong> hatte Schwarz einen Schulsanitätsdienst<br />
gegründet und war von den „Sanis“ angesprochen<br />
worden, was denn nun mit seinen Patenkindern passiere<br />
und wie man helfen könne. „Also haben wir uns zunächst<br />
an das Auswärtige Amt gewandt und sind dann mit der<br />
School for Life in Chiang Mai in Verbindung getreten“, so<br />
der 45-Jährige.<br />
Im März 2005 ging es für Schwarz erstmals nach der<br />
Flutwelle in die Thai-Kultur. „Wir haben mit den Lehrern<br />
zusammengearbeitet und zunächst einer Gruppe von<br />
heimatlosen Waldkindern geholfen und sie in die Schule<br />
gebracht“, berichtet Schwarz. Daraufhin mussten die<br />
Räumlichkeiten der Schule erweitert werden. „Zuvor in<br />
Deutschland fragte mich die Vertreterin der Robinson-<br />
Stiftung, ob ich in Chiang Mai Erste-Hilfe-Kurse geben<br />
könnte“, erzählt der <strong>Wolfenbüttel</strong>er, der sofort zusagte.<br />
In der School for Life erwartete Schwarz dann sogar ein<br />
eigenes Ärztehaus, wo verletzte Kinder betreut wurden.<br />
Da das Ärztehaus jedoch unzureichend ausgestattet<br />
28 ebensfreude: Wenn Menschen durch unsere Arbeit Glück empfinden.<br />
L
war, nahm sich Schwarz dieser Aufgabe an und machte<br />
es zu seinem ganz persönlichen Projekt innerhalb der<br />
Aktion School for Life.<br />
Die Erste-Hilfe-Kurse, die der Deutsche mit den Schülern<br />
machte, sorgten für Begeisterung. „Als die Katastrophe<br />
passierte, mussten viele der Kinder tagelang auf Hilfe<br />
warten. Nun waren sie selbst in der Lage, einfache<br />
Wunden und Verletzungen zu versorgen“, sagt Schwarz.<br />
Nach und nach sorgte der <strong>Wolfenbüttel</strong>er gemeinsam<br />
mit dem <strong>DRK</strong> und dem Schulsanitätsdienst dafür,<br />
dass das Ärztehaus mit Betten, Schränken und immer<br />
mehr Medikamenten ausgerüstet wurde – mit Hilfe von<br />
Spenden des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Wolfenbüttel</strong> und des<br />
Landkreises <strong>Wolfenbüttel</strong>. So wurde dort inzwischen<br />
langfristig Erste Hilfe möglich.<br />
Dabei hatte Schwarz immer wieder mit Widrigkeiten<br />
zu kämpfen – behördliche, organisatorische, klimatische.<br />
„Ich erinnere mich noch, dass die Zöllner am<br />
Flughafen recht skeptisch reagiert haben, als sie beim<br />
Durchleuchten meines Koffers die Umrisse einer Torso-<br />
Puppe und kleiner Verbandspäckchen erkannten.“ Das<br />
Anatomie-Modell mit 27 herausnehmbaren Teilen hatte<br />
das <strong>DRK</strong> zur Verfügung gestellt, um den Schülern der<br />
School for Life ein praktisches Lernen zu ermöglichen.<br />
Ohnehin sei der Lernansatz dort weniger theoretisch, mit<br />
deutschen Schulen nicht vergleichbar. Und das Konzept<br />
hat sich bewährt. „Die Kinder zeigen mehr Begeisterung<br />
durch lebensnahe Übungen“, sagt Schwarz. „Einige<br />
haben gleich nach den ersten Erste-Hilfe-Einheiten<br />
sogar aus eigenem Antrieb Tiere verarztet, wenn sie an<br />
ihnen Wunden entdeckt haben.“<br />
Kai-Uwe Schwarz bei einem Erste-Hilfe-Kurs in der<br />
School for Life.<br />
Wie der Zufall so spielt, profitierte er selbst von seinen<br />
Erste-Hilfe-Kursen. Während seines Aufenthalts in der<br />
Schule stürzte Schwarz und zog sich eine Schürfwunde<br />
am Knie zu. „Erst wollte die Lehrerin helfen, aber ich<br />
habe gesagt, die Kinder sollten es tun. Nachdem die<br />
Schüler ihren Respekt vor mir abgelegt hatten, haben<br />
sie mich erstklassig verarztet“, freut sich der Ausbilder.<br />
Um das Konzept so umsetzen zu können, sei aber immer<br />
ein Umdenken und entsprechende Vorarbeit nötig. So<br />
entwickelte Schwarz in Zusammenarbeit mit dem Thailändischen<br />
Roten Kreuz komplett neue, dreisprachige<br />
Leidenschaft: Sich engagiert für das Wohlergehen anderer einzusetzen.<br />
29
Lehrunterlagen, um die bei uns üblichen Erste-Hilfe-<br />
Kurse an die Sprach- und Umweltbedingungen in Thailand<br />
anzupassen.<br />
Die School for Life hat sich seit dem Tsunami gut<br />
entwickelt und ist mittlerweile eine staatlich anerkannte<br />
Schule, so dass die Institution nicht mehr komplett auf<br />
Spendengelder angewiesen ist. Im März dieses Jahres<br />
veranstaltete die Regierungskommission in der Region<br />
Chiang Mai einen Test in 276 Schulen – die School for<br />
Life landete auf dem sechsten Platz und setzte sich<br />
dabei auch gegen deutlich größere, renommiertere<br />
Schulen durch. Zu den Themengebieten im Rahmen des<br />
neuen staatlichen Lehrplans gehörten unter anderem<br />
Kai-Uwe Schwarz engagiert sich seit fünf Jahren für<br />
die thailändischen Kinder.<br />
„Nutrition & Health“ (Ernährung und Gesundheit) und<br />
„Body & Soul“ (Körper und Seele), also zwei Themen,<br />
die sich in großen Teilen auf die <strong>DRK</strong>-Einheiten stützen.<br />
„Allerdings“, so Schwarz, „gibt es weiter Handlungsbedarf,<br />
was Materialien, Kleidung oder technische<br />
Ausstattung betrifft.“ Deshalb seien Spenden nach<br />
wie vor notwendig, um langfristig Wirkung zu erzielen.<br />
„Das Ziel ist es, die School for Life irgendwann komplett<br />
auf eigene Beine zu stellen – ohne weitere Spenden“,<br />
verdeutlicht Schwarz. Das gehe aber nicht revolutionär,<br />
sondern es müssten stets die in Thailand vorherrschenden<br />
Gegebenheiten berücksichtigt werden. Für<br />
seinen Traum des interaktiven, völkerübergreifenden<br />
Lernens bedeutet dies: „Was bringen mir die besten<br />
PCs, wenn keine dauerhafte Stromversorgung oder eine<br />
vernünftige Internetverbindung gewährleistet ist?“<br />
Die School for Life ist auf einem guten Weg, aber es gibt<br />
noch immer viel zu tun. Klar ist jedoch, dass Schwarz<br />
dem Projekt treu bleibt und er weiter versuchen wird, die<br />
Schule mit allen Mitteln zu unterstützen, die ihm aus 8274<br />
Kilometern Entfernung zur Verfügung stehen. „Aber ich<br />
hoffe, noch in diesem Jahr wieder nach Thailand fliegen<br />
zu können.“<br />
30 enschlichkeit: Leben und Würde eines jeden Einzelnen zu schützen.<br />
M
Fahrdienst für Menschen mit<br />
Behinderung in neuem Gewand<br />
Bereits seit 1981 bietet der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> (KV)<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> Menschen mit Behinderung die Möglichkeit<br />
der spezifischen Beförderung. Neu ist das Angebot also<br />
nicht, doch hat sich in diesem Jahr einiges an diesem<br />
Service geändert.<br />
Allem voran der eingesetzte Wagen. Um die Sicherheit<br />
für Kunden und <strong>DRK</strong>-Mitarbeiter zu gewährleisten,<br />
schaffte der KV einen neuen Ford Transit mit speziellem,<br />
für den Transport von Menschen mit Behinderung<br />
geeigneten Aufbau an. 42 000 Euro kosteten das Basisfahrzeug<br />
und der entsprechende Fahrzeugausbau, der<br />
drei Rollstuhlfahrern Platz bietet. Die Anschaffung war<br />
unumgänglich, da der bisherige Behindertentransportwagen<br />
(BTW) seit 2001 in Betrieb ist.<br />
Das neue Fahrzeug hat zusätzlich zum Lift im Heck einen<br />
für Rollstühle geeigneten Treppensteiger, der den<br />
Mitarbeitern im Fahrdienst die Arbeit erleichtert.<br />
Etwas Besonderes sind auch die fest installierten<br />
Rücken- und Kopfstützen, die hinter<br />
die drei Rollstühle geschwenkt und in<br />
ihrer Höhe individuell verstellt werden<br />
können. Die Rollstühle werden an vier<br />
Punkten im Boden fixiert, die Passagiere<br />
anschließend per Dreipunktgurt<br />
gesichert.<br />
Neues Fahrzeug, neue Ausstattung,<br />
neue Technik – und neue Ideen. Der<br />
Schwerpunkt des Fahrdienstes lag in der Vergangenheit<br />
bei Fahrten, die Menschen mit Behinderungen eine<br />
Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben<br />
ermöglichten. Fahrten zu Fußballspielen und Theaterveranstaltungen<br />
gehörten genauso zum Angebot wie<br />
Fahrten zum Einkaufen oder der Besuch von Freunden<br />
und Verwandten.<br />
Jetzt ist der Rollstuhlbus auch für Krankenfahrten zu<br />
buchen. „Es gibt viele Rollstuhlfahrer, die in ihrem<br />
eigenen Rollstuhl sitzend eine Behandlungseinrichtung<br />
aufsuchen möchten oder auch müssen“, sagt Hansjörg<br />
Jentsch, der gemeinsam mit den Mitarbeitern Ulrike<br />
Teschke und Sebastian Strutz sowie natürlich den Mitarbeitern<br />
im Fahrdienst dafür sorgt, dass der Betrieb „rund<br />
läuft“. „Viele Patienten im Rollstuhl benötigen auf der<br />
Fahrt zum Arzt nicht die qualifizierte Betreuung und die<br />
besondere Einrichtung eines Krankentransportwagens<br />
(KTW), sie müssen nur sicher von A nach B befördert<br />
werden“, erläutert Jentsch.<br />
„Mit der Krankenfahrt bieten wir nun für Patienten im<br />
Rollstuhl, bei denen eben keine medizinische Notwendigkeit<br />
für einen Krankentransport besteht, eine alternative<br />
Beförderungsmöglichkeit.“<br />
Über das Beförderungsmittel, das ein Patient benutzen<br />
muss, entscheidet der Arzt auf Grund des Gesundheitszustandes<br />
des Patienten. Er stellt auch eine<br />
entsprechende Verordnung für die Fahrt aus, mit der die<br />
Beförderungskosten mit der Krankenkasse abgerechnet<br />
werden können.<br />
Spätestens am Tag vor einem geplanten Arztbesuch<br />
muss der Rollstuhlbus für eine Krankenfahrt beim <strong>DRK</strong><br />
bestellt werden. Anders als beim qualifizierten Krankentransport<br />
erfolgt die Anmeldung also nicht über die<br />
Rettungsleitstelle.<br />
Der neue Rollstuhlbus kommt im gesamten Landkreis<br />
zum Einsatz. Neben den vorstehend beschriebenen<br />
Leistungen, setzt das <strong>DRK</strong> aber auch auf weitere neue<br />
Angebote. „So denken wir über Ausflugsfahrten für<br />
kleine Gruppen nach“, so Jentsch. „Wir werden uns<br />
vermehrt mit den Bedürfnissen und Wünschen der<br />
Menschen auseinandersetzen, um entsprechende<br />
Angebote ausarbeiten zu können.“<br />
Mit qualifizierten Mitarbeitern im Fahrdienst und einem<br />
Transporter auf neuestem Stand der Technik, stehen die<br />
Chancen dafür sehr gut.<br />
Mobilität: Ein entscheidender Faktor, vor allem bei Rettungseinsätzen und Hausbesuchen.<br />
31
Von links: Crisby Michael, André Willig, Stephan Linnert, Tim Lachmund und Tino Grunwald<br />
Im neuen Rettungswagen<br />
wollen alle ans Steuer<br />
Der <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst <strong>Wolfenbüttel</strong> nahm im August<br />
seinen neuen Rettungswagen (RTW) in Empfang. Der<br />
VW Crafter wurde von der Firma Fahrtec-Systeme auf<br />
die Wünsche des <strong>DRK</strong>-Rettungsdienstes abgestimmt.<br />
„Die Sicherheit für Patienten und Personal und die<br />
Möglichkeit des ergonomischen Arbeitens standen für<br />
uns im Vordergrund“, erklärt Crisby Michael. Er ist Leiter<br />
des Qualitätszirkels (QZ), der für die Rettungsdienstleitung<br />
einen ausführlichen Ergebnisbericht als Entscheidungsgrundlage<br />
für die Anschaffung des neuen RTWs<br />
erstellt hatte.<br />
„Wir haben drei Angebote von Firmen geprüft, die auf<br />
den Bau von Rettungswagen spezialisiert sind. Dabei<br />
hat Fahrtec mit Abstand am besten abgeschnitten“, so<br />
Michael weiter. Über etwa ein halbes Jahr traf sich der<br />
QZ alle zwei Wochen, um Für und Wider jedes Angebots<br />
abzuwägen – eine fundierte Entscheidung war das<br />
Ergebnis. Der neue RTW hat einen Wechselkofferaufbau,<br />
wodurch er gegenüber den beiden anderen Angeboten<br />
mit rund 76 000 Euro zunächst teurer war. „Langfristig<br />
wird es aber zu einer Kostenersparnis führen.“<br />
Im Regelfall seien die RTW fünf Jahre im Einsatz, dann<br />
muss aufgrund der hohen Fahrleistung und der damit<br />
verbundenen Abnutzung ein neuer her. Nicht so beim<br />
jetzt gekauften Wagen: „Der Aufbau kann vom verschlissenen<br />
Fahrgestell gehoben, auf ein neues gesetzt<br />
und weiter verwendet werden“, erläutert der QZ-Leiter.<br />
Demnach entstünden bei der nächsten Neubeschaffung<br />
nur die Kosten für ein neues Fahrgestell und – falls<br />
notwendig – die entsprechende Anpassung des Wechselkoffers.<br />
Kostenpunkt: Etwa 35 000 Euro.<br />
Im Bericht verwies der QZ darauf, dass immer mehr<br />
Fahrtec-Kunden den Kofferwechsel in Anspruch<br />
nehmen. Das untermauert die Aussage des Herstellers,<br />
dass sein Wechselkoffer nach einer sechsjährigen Laufzeit<br />
längst noch nicht verschlissen ist.<br />
Bei der Entscheidungsfindung spielte jedoch nicht nur<br />
der Kostenfaktor eine Rolle. „Uns war die Sicherheit für<br />
Patienten und Kollegen am wichtigsten. Außerdem ist<br />
mit einem qualitativ hochwertigen Fahrzeug, wie dem<br />
VW Crafter, die Gefahr des Materialausfalls deutlich<br />
minimiert. Die spezielle Bauweise des Fahrtec-Koffers<br />
sorgt für wesentlich höhere Stabilität“, erklärt Michael.<br />
Der Koffer habe ein Aluminiumgerippe und eine Wandstärke<br />
von 40 bis 60 mm - etwa doppelt so dick wie in<br />
den Vorgängermodellen.<br />
32 otivation: Unser Antrieb ist, anderen ein besseres Leben zu ermöglichen.<br />
M
Darüber hinaus bietet der neue RTW deutlich mehr<br />
Platz im Patientenraum, eine spezielle Kühlung für<br />
Medikamente, staubgeschützte Schiebefächer für<br />
Verbandsmaterial und vieles mehr. Eine spezielle Wanddämmung<br />
sorgt für akustische Abschirmung gegen<br />
Fahrgeräusche. Die Kommunikation zwischen Patient<br />
und Rettungsdienst-Mitarbeiter wird verbessert – und<br />
damit der Komfort für den Patienten.<br />
Um das ergonomische Arbeiten zu unterstützen, verfügt<br />
der Fahrtec-Koffer über eine zusätzliche Hecktrittstufe.<br />
Vorteil: Kleine, gleichmäßige Schritte beim Einstieg,<br />
sogar mit dem Tragestuhl. „Und die 11 Liter Sauerstoffflaschen<br />
können erstmals von außen be- und entladen<br />
werden. Deshalb gibt es kein überflüssiges Verrenken<br />
oder Verheben mehr“, sagt Michael begeistert.<br />
Die Begeisterung hat inzwischen aber alle Rettungsassistenten<br />
erfasst. „Jeder möchte mal mit dem neuen<br />
Wagen fahren. Da wird schon ordentlich diskutiert,<br />
wer ans Steuer darf“, erzählt<br />
Michael mit einem<br />
Augenzwinkern. Vorerst werden allerdings nur Mitarbeiter<br />
in <strong>Wolfenbüttel</strong> die Möglichkeit bekommen, denn<br />
der neue RTW wird zunächst im Stadtgebiet eingesetzt.<br />
Sein Vorgänger steht künftig der Rettungswache<br />
Heiningen zur Verfügung.<br />
Neutralität: Wir leisten Hilfe für jedermann – ohne jedes Vorurteil.<br />
33
Wo das freiwillige Jahr<br />
wirklich sozial ist<br />
Das „sozial“ im freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) trifft wohl<br />
nirgends besser als Arbeitsbeschreibung zu, als bei<br />
den FSJlern des <strong>DRK</strong>-Rettungsdienstes <strong>Wolfenbüttel</strong>.<br />
Oftmals gerade von der Schulbank gekommen, übernehmen<br />
die jungen Menschen im <strong>DRK</strong> Verantwortung.<br />
Was als Orientierungshilfe für die berufliche Zukunft<br />
beginnt, wird schnell zur Bestimmung oder zur Leidenschaft,<br />
anderen Menschen zu helfen.<br />
„Die meisten, die ein FSJ beim <strong>DRK</strong> machen, studieren<br />
anschließend Medizin oder werden Rettungsassistenten.<br />
Auf jeden Fall bleiben fast alle dem Berufszweig treu“,<br />
weiß Julian Lübke, der seit dem 1. November 2009 sein<br />
FSJ beim Rettungsdienst absolviert. Er gehört selbst<br />
dazu, er möchte den Weg beim <strong>DRK</strong> weiter gehen und<br />
hat sich auf eine hauptamtliche Stelle beworben.<br />
Dabei stand Lübke noch vor zwei Jahren an der Werkbank<br />
und machte eine Ausbildung zum Tischler. „Ich<br />
wollte eigentlich gleich nach der Schule zum <strong>DRK</strong>, aber<br />
mit 16 war ich leider noch zu jung“, erklärt der Salzgitteraner.<br />
Daraufhin suchte er sich ein Standbein und<br />
landete nach der bestandenen Tischlerlehre im zweiten<br />
Anlauf beim <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst in <strong>Wolfenbüttel</strong>.<br />
Durch Bekannte hatte er schon einige kleine Einblicke<br />
in die dortige Arbeit bekommen, sein Interesse war<br />
geweckt. Inzwischen ist Lübke Rettungssanitäter. Etwa<br />
fünf Wochen Schule in Goslar, vier Wochen Klinikpraktikum<br />
im OP und auf der Intensivstation und ein<br />
vierwöchiges Rettungswagen-Praktikum liegen hinter<br />
ihm. „Man bekommt hier eine fundierte Ausbildung mit<br />
guten Erklärungen und einem Team, das sich immer<br />
Zeit nimmt, um zu helfen“, schwärmt der 21-Jährige<br />
von seinen Erfahrungen der vergangenen elf Monate.<br />
34 achhaltigkeit: Eins der großen Ziele unserer Arbeit.<br />
N<br />
Ein besonderes Lob ernten dabei die Lehrrettungsassistenten<br />
und Rettunsdienstleiter Hansjörg Jensch<br />
sowie sein Stellvertreter Wilhelm Borchert: „Sie hatten<br />
immer ein offenes Ohr und haben geholfen, wo sie nur<br />
konnten.“<br />
Ohnehin sei die familiäre Atmosphäre beim Rettungsdienst<br />
in <strong>Wolfenbüttel</strong> während des FSJ ein großes Plus<br />
gewesen. Da wir uns in der Schule oder bei Seminaren<br />
auch mit FSJlern aus anderen Regionen austauschen<br />
konnten, weiß ich, dass wir es in <strong>Wolfenbüttel</strong> wirklich<br />
gut haben“, erzählt Lübke. Nicht zuletzt gehören auch<br />
die Rettungssanitäter-Ausbildung und die Möglichkeit,<br />
den C1-Führerschein beim <strong>DRK</strong> zu machen, zu diesen<br />
Vorzügen.<br />
In den Genuss dieser Vorzüge wird Johannes Zötzsche<br />
erst noch kommen. Der 18-Jährige fand mit dem FSJ<br />
beim KV <strong>Wolfenbüttel</strong> eine neue Aufgabe. Bislang hat er<br />
die vier Wochen Schule in Goslar absolviert, im nächsten<br />
Schritt steigt er ins Klinikpraktikum ein. „Ich werde in der<br />
zentralen Aufnahme und auf der Intensivstation eingesetzt.<br />
Zwar habe ich etwas Bedenken, wie ich damit klar<br />
komme, wenn ich den ersten Schwerstverletzten vor mir<br />
habe, aber das gehört eben dazu. Ich werde alles auf<br />
mich zukommen lassen“, sagt Zötzsche.<br />
Für beide war der Gedanke, anderen Menschen helfen<br />
zu können, bei ihrer Entscheidung zugunsten des<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienstes Ausschlag gebend. „Ich arbeite<br />
einfach gern mit Menschen zusammen“, erklärt Zötzsche.<br />
Deshalb passen sowohl das große Team im KV<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> als auch die Einsatzbereiche. „Als FSJler<br />
im Rettungsdienst sind wir hauptsächlich bei Krankentransporten<br />
und bei Hausnotruf-Einsätzen dabei“,<br />
berichtet Lübke. Als ausgebildeter Rettungssanitäter<br />
bekomme man aber gelegentlich auch die Möglichkeit,<br />
im RTW mit zu fahren.<br />
Aber welche Voraussetzungen muss man als FSJler<br />
beim <strong>DRK</strong> überhaupt mitbringen? „Man muss flexibel<br />
und offen sein, was die Arbeitszeiten betrifft, aber auch<br />
die Einsätze. Weil jeder Patient und jede Situation unterschiedlich<br />
sind. Außerdem muss man mitdenken und<br />
anpacken können und sehr teamorientiert arbeiten. Bei<br />
so vielen Kollegen und so unterschiedlichen Charakteren<br />
kann es keine Einzelkämpfer geben“, betont Lübke.<br />
Und genau das bedeutet doch das „sozial“ im freiwilligen<br />
sozialen Jahr.
Welt<br />
Rotkreuz<br />
Tag<br />
<strong>DRK</strong> Schladen – im Zeichen der Menschlichkeit aktiv<br />
Leistungsschau des <strong>DRK</strong>, Blutdruckund<br />
Blutzuckermessung, Kaffeetafel<br />
und Tortenbüffet, Verlosung, Kinderschminken,<br />
Kletterwand, Fahrzeugund<br />
Geräteschau, Auslandseinsätze,<br />
Rettungshunde und, und, und...<br />
Gastgeber: <strong>DRK</strong>-Ortsverein Schladen<br />
Samstag, 8. Mai <strong>2010</strong><br />
Schladen<br />
11 bis 17 Uhr · Dorfgemeinschaftshaus<br />
Nächstenliebe: Die Bereitschaft, Mitmenschen zu helfen und Opfer für sie zu bringen.<br />
35
36 rtsvereine: Wir sind überall für die Menschen da.<br />
O<br />
Eintrittsalter der<br />
Jugendlichen in der<br />
Kompetenzagentur<br />
25 Jahre: 6<br />
24 Jahre: 5<br />
23 Jahre: 5<br />
22 Jahre: 4<br />
21 Jahre: 9<br />
20 Jahre: 10<br />
19 Jahre: 14<br />
18 Jahre: 20<br />
17 Jahre: 45<br />
16 Jahre: 95<br />
15 Jahre: 140<br />
14 Jahre: 53<br />
13 Jahre: 8<br />
12 Jahre: 5<br />
11 Jahre: 1<br />
Die Erlebnistage im Harz zählen<br />
zu den aufregendsten Angeboten<br />
der Kompetenzagentur.
Die Kompetenzagentur: Stolze<br />
Zahlen, stolze Entwicklung<br />
Seit der Gründung der Kompetenzagentur (KA) <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
im Januar 2007 hat sich in der Harzstraße einiges<br />
getan. Mit dem Ziel, Jugendliche in der schweren<br />
Übergangszeit zwischen Schule und Beruf zu unterstützen,<br />
wurde das Projekt gestartet. Inwischen wurden<br />
zielgerichtete Maßnahmen wie Kompetenzfeststellungsverfahren,<br />
das Schulabsentismus-Projekt oder der <strong>DRK</strong>-<br />
Schülercoach entwickelt. Die Zahl der im sogenannten<br />
Case-Management über einen längeren Zeitraum<br />
betreuten Jugendlichen wuchs im Jahr 2009 auf 110 an,<br />
die im gleichen Zeitraum von den Mitarbeitern der KA<br />
betreut werden..<br />
Die KA arbeitet unter dem Dach der <strong>DRK</strong>-TFIS gGmbH,<br />
der Trägergesellschaft für integrative Sozialprojekte, und<br />
wird finanziert durch den Landkreis <strong>Wolfenbüttel</strong>, die<br />
Arge, den Europäischen Sozialfonds und das Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.<br />
Für die Umsetzung aller Teilprojekte arbeitet die Agentur<br />
mit verschiedenen Ämtern, Einrichtungen und Schulen<br />
im Landkreis <strong>Wolfenbüttel</strong> zusammen. Die Kooperation,<br />
beispielsweise mit der Arge, dem Jugendamt, der<br />
Jugendgerichtshilfe, den Beratungseinrichtungen aber<br />
auch mit weiteren <strong>DRK</strong>-Einrichtungen wie der Zukunftsfabrik,<br />
wurde zunehmend - zum Wohle der Jugendlichen<br />
optimiert.<br />
Viele der betreuungsbedürftigen Jugendlichen haben<br />
durch die Kompetenzagentur eine neue Perspektive<br />
entwickelt, schulisch oder beruflich. Kompetent und<br />
strukturiert wird insbesondere den Haupt- und Förderschülern<br />
Unterstützung geboten. „Beraten, lotsen, integrieren“,<br />
so das Motto der KA. Auf dem Weg sind Kompetenzfeststellungsverfahren<br />
wie „hamet2“ und „hamet e“<br />
ebenso hilfreich, wie das Training sozialer Kompetenzen<br />
oder die erlebnispädagogischen Angebote. Stets steht<br />
die Herausarbeitung von Fähigkeiten und Stärken der<br />
Jugendlichen im Mittelpunkt. Und darauf aufbauend die<br />
entsprechende Förderung beziehungsweise Hilfestellung,<br />
um Schwächen auszugleichen. Außerdem sollen<br />
Selbstverständnis und Selbstvertrauen der KA-Kunden<br />
geweckt und gesteigert werden.<br />
Für die Mitarbeiter der KA um Leiter Uwe Rump-Kahl ein<br />
oftmals schwieriges Unterfangen, gehen die Probleme<br />
der überwiegend 14- bis 17-Jährigen KA-Kunden doch<br />
meist tiefer als zur bloßen Lustlosigkeit. Psychische<br />
oder soziale Probleme, Mittellosigkeit, berufliche<br />
Orientierungslosigkeit und Lernbehinderungen sind an<br />
der Tagesordnung. „Wir haben allein 24 Fälle mit sehr<br />
hohem Betreuungsbedarf“, sagt KA-Mitarbeiterin Marion<br />
Mai. „Das sind die Extremfälle, bei denen die Eltern<br />
eigentlich keinerlei erzieherischen Einfluss nehmen.“<br />
Deshalb ist eine intensive Betreuung und Begleitung der<br />
Jugendlichen notwendig.<br />
Aber die aktuellen Zahlen verdeutlichen den Erfolg des<br />
Konzepts. Insgesamt 83 Jugendliche haben dank des<br />
Wirkens der KA nun eine berufliche Perspektive. „Sie<br />
sind bei der Arge / Agentur für Arbeit in Maßnahmen,<br />
befinden sich im Praktikum, in einem freiwilligen sozialen<br />
Jahr oder in einer Ausbildung“, erklärt KA-Mitarbeiterin<br />
Marion Mai.<br />
Zahlen, Daten, Fakten:<br />
2009 Gesamt<br />
Anzahl der Betreuten 110 436<br />
davon weiblich/männlich<br />
Kompetenzfeststellungsverfahren<br />
42/68 178/258<br />
Potentialanalyse (einwöchiges Verfahren) 6 56<br />
Hamet2 (zweitägiges Verfahren) 34 125<br />
GEVA – Feststellung von beruflichen Interessen 14 81<br />
Schüler/innen in Ausbildung begleitet 9 20<br />
Schulverweigerer 92 119<br />
davon aktuell wieder in der Schule 30 46<br />
davon zurzeit in der Jugendwerkstatt<br />
Erfüllung der Schulpflicht<br />
9 9<br />
Wer hat jetzt eine berufliche Perspektive? 23 83<br />
Familien mit hohem Betreuungsbedarf<br />
und ggf. auch Jugendhilfebedarf<br />
24 69<br />
Volljährige Jugendliche<br />
mit extrem hohen Betreuungsbedarf<br />
Wer wurde wohin vermittelt und begleitet?<br />
14 14<br />
Jugendwerkstatt 10 21<br />
Andere Schulen 42 86<br />
Berufsberatung 22 50<br />
Therapieeinrichtung 0 2<br />
Beratungsstellen 15 28<br />
Jugendhilfeverein 1 3<br />
Praktikum 9 20<br />
Wie viele Jugendliche wurden durch Projektangebote erreicht?<br />
Wilhelm-Raabe-Schule / „Kompass AG“ 31<br />
Schule am Teichgarten / „Ich denke an die<br />
Zukunft“<br />
10 41<br />
Berufseinstiegsbegleitung 9 17<br />
Ludwig von Strümpell-Schule/ 5 10<br />
Berufsorientierung<br />
Kooperationsprojekte<br />
5 15<br />
Arge <strong>Wolfenbüttel</strong>/ 19<br />
„Junge Mütter“ 4 13<br />
Erlebnispädagogik 29<br />
Mobilitätstraining 0 9<br />
Gruppentraining sozialer Kompetenzen 18 35<br />
Perspektive: Wir zeigen Wege auf für eine angenehme und gesunde Lebenszeit.<br />
37
Ein Zusatzangebot von<br />
Mutmachern für Mitmacher<br />
Die Kompetenzagentur (KA) des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> rief in diesem Jahr das Projekt „<strong>DRK</strong>-<br />
SchülerCoach“ ins Leben - ein spezielles Hilfsangebot<br />
im Rahmen der Bildungspatenschaften Niedersachsen<br />
unter dem Motto „Die Mit- und Mut-Macher“.<br />
Nach dem Vorbild ähnlicher Einrichtungen in Hamburg<br />
und Nürnberg richtet sich das Angebot an Schüler,<br />
die Probleme in der Schule beziehungsweise beim<br />
Übergang von der Schule in den Beruf haben: Schwierigkeiten<br />
beim Lernen, berufliche Orientierungslosigkeit,<br />
Probleme bei der Ausbildungsplatzsuche oder mit<br />
Bewerbungen. „Dieser Schritt ist Teil unserer Aktionen<br />
gegen Armut und sozialer Ausgrenzung, denen das Jahr<br />
<strong>2010</strong> gewidmet ist“, erklärt KA-Leiter Uwe Rump-Kahl.<br />
Die „Mitmacher“ konnte die KA über ihre guten Kontakte<br />
zu den Schulen in <strong>Wolfenbüttel</strong> schnell ausmachen.<br />
Die Wilhelm-Raabe-Schule sprang als erster Kooperationspartner<br />
ins Boot. Aber auch mit anderen Schulen<br />
wurden Gespräche geführt, um weitere Schüler im Alter<br />
von 13 bis Jahren (7. bis 10. Klasse) für das Projekt zu<br />
gewinnen.<br />
Dass seitens der Jugendlichen ein großer Unterstützungsbedarf<br />
besteht, ließ sich für die KA-Mitarbeiter<br />
aus den eigenen Alltagserfahrungen ableiten. Auch<br />
der Austausch mit den Projektleitern aus Hamburg und<br />
Nürnberg machte deutlich, dass der Jugend in gewissen<br />
Lebenssituationen oftmals eine helfende Hand fehlt, um<br />
sie durch die Klippen des Lebens hindurch zu leiten.<br />
„Meist geht es um ganz allgemeine Problemlagen, die<br />
oft schon mit einem Gespräch zu lösen sind“, sagt Sozialpädagogin<br />
Christine Thieroff von der KA.<br />
Etwas schwieriger gestaltete sich die Suche<br />
nach den „Mutmachern“, die keine ausgebildeten<br />
Problemlöser sein sollten. Laut<br />
Thieroff „sollten es Menschen sein, die<br />
mit beiden Beinen im Leben stehen,<br />
die verlässlich sind und über<br />
Lebens- und Berufserfahrung<br />
verfügen“. Für einen<br />
Zeitraum von mindestens<br />
sechs Monaten sollen die<br />
ehrenamtlichen Coaches<br />
den Jugendlichen als fester<br />
Ansprechpartner zur Verfügung<br />
stehen - nach Möglichkeit aber<br />
sogar für ein gesamtes Schuljahr.<br />
Zum ersten gemeinsamen Treffen waren fünf Interessenten<br />
im KA-Büro in der Harzstraße erschienen. Rump-<br />
Kahl brachte ihnen den Kerngedanken des Projekts<br />
näher und unterstrich: „Viele Jugendliche brauchen<br />
jemanden außerhalb der Familie, der ihnen unvoreingenommen<br />
gegenübersteht und sie so respektiert und<br />
akzeptiert, wie sie sind.“<br />
Die Idee des SchülerCoaches stieß auf positive<br />
Resonanz, und die Interessenten ließen sofort weitere<br />
Anregungen einfließen. So waren sich alle potenziellen<br />
Coaches einig, dass das Projekt ein guter Weg sei,<br />
nicht ausgeschöpftes oder gar unentdecktes Potenzial<br />
der Jugendlichen aufzudecken<br />
und zu fördern,<br />
speziell bei ansonsten<br />
benachteiligten<br />
Schülern.<br />
38 räsenz: Rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres sind unsere Helfer für die Menschen da.<br />
P
Außerdem signalisierten alle ihre Bereitschaft, am behutsamen<br />
Aufbau des Projekts mitzuwirken. Diejenigen,<br />
die aus zeitlichen Gründen nicht für eine Eins-zu-Eins-<br />
Betreuung zur Verfügung standen, boten ihre Hilfe in<br />
anderen Bereichen an: Workshops für die Jugendlichen<br />
oder die eigenen Kontakte, um weitere Coaches zu<br />
gewinnen.<br />
Ein Vorschlag wurde von den KA-Mitarbeitern sofort auf<br />
die Agenda gesetzt: Im Vorlauf der Kennenlerntreffen<br />
zwischen Schülern und Coaches sollten beide Seiten die<br />
Möglichkeit erhalten, anhand von Steckbriefen bereits<br />
eine Vorauswahl treffen zu können. „Wenn man vorab<br />
schon etwas vom anderen erfährt, lässt sich leichter feststellen,<br />
ob man sich sympathisch ist und ob die Chemie<br />
grundsätzlich stimmt“, so die einhellige Meinung.<br />
Allerdings sollen die regelmäßigen Treffen zwischen „Mit-<br />
und Mutmachern“ nicht zur „Nachhilfestunde“ werden.<br />
Sie sollten vielmehr Spielraum geben für gemeinsame<br />
Aktionen in vertrauter Atmosphäre, sei es ein Gespräch,<br />
ein Ausflug oder die Hilfe beim Bewerbungsschreiben.<br />
Mit regelmäßigen Gesprächskreisen und Fortbildungen<br />
sollen die Coaches das nötige Rüstzeug für ihre verantwortungsvolle<br />
Aufgabe an die Hand bekommen. „Und<br />
sollten sie doch einmal an die Grenze des Coachings<br />
geraten, dann stehen wir ihnen in der Kompetenzagentur<br />
natürlich mit unserem Know-how jederzeit zur Seite“,<br />
erklärt Thieroff.<br />
Wenn Sie sich für dieses Projekt interessieren und<br />
weitere Informationen haben möchten oder auch gern<br />
als SchülerCoach ehrenamtlich mitarbeiten möchten,<br />
wenden Sie sich bitte an:<br />
<strong>DRK</strong> SchülerCoach-Büro,<br />
Christine Thieroff und Corinna Preuß<br />
Harzstraße 9, 3800 <strong>Wolfenbüttel</strong>, Tel. 05331 9451044<br />
schuelercoach@drk-kv-wf.de<br />
Qualität: Alle Leistungen müssen höchsten Anforderungen entsprechen und werden regelmäßig zertifiziert.<br />
39
Integrationsbetrieb – neues<br />
Pilotprojekt am Exer<br />
Der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> beschreitet neue Wege. Schon<br />
seit Monaten wird geplant, organisiert, gearbeitet, umgesetzt.<br />
Das Ziel: Die <strong>DRK</strong>-Kantine der Zukunftsfabrik auf<br />
dem Exer-Gelände soll bis zum Frühjahr 2011 erweitert<br />
werden. Denn die Hochschule Ostfalia verlagert ihre<br />
Fakultät Soziale Arbeit von Braunschweig nach <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
– weit über 1000 Studenten werden erwartet und<br />
wollen vom <strong>DRK</strong> verpflegt werden.<br />
Das Beste daran: Die entstehende Mensa wird als<br />
Integrationsbetrieb geführt – es werden also Menschen<br />
mit Behinderung und nicht-behinderte Menschen<br />
zusammen arbeiten, sowohl im Küchenbetrieb als auch<br />
im Service. Eine Besonderheit in <strong>Wolfenbüttel</strong>, eine<br />
Seltenheit auch in Niedersachsen.<br />
Die baulichen Vorarbeiten sind dabei fast abgeschlossen.<br />
Denn: In den Sommermonaten wurde die<br />
Kantine nicht nur umgebaut und erweitert – es wurden<br />
gleichzeitig auch Arbeitplätze für Rollstuhlfahrer eingerichtet.<br />
„Wir wollen voraussichtlich acht Menschen<br />
mit Behinderung, die es schwer haben auf dem freien<br />
Arbeitsmarkt einen Job zu finden, eine Beschäftigung<br />
bieten“, erklärt Kantinen-Leiterin Corina Bornecke.<br />
„Dabei kann es sich um Menschen mit einer körperlichen,<br />
seelischen oder geistigen Behinderung handeln.“<br />
Zusammen mit dem Leiter des Integrations- und Therapiezentrums<br />
(ITZ), Thomas Stoch, feilte Bornecke an<br />
dem Konzept des Integrationsbetriebes.<br />
„Die wichtigste Grundlage für unseren Integrationsbetrieb,<br />
eine gut laufende Kantine, ist bereits vorhanden.<br />
Ohne die hätten wir uns nicht getraut, dieses Projekt<br />
anzugehen“; erklärt Stoch die Entstehung der Idee.<br />
„Durch unsere Arbeit im ITZ haben wir viele Kontakte<br />
zu Familien mit behinderten Angehörigen. Mit unserem<br />
Integrationsbetrieb möchten wir ihnen eine echte Alternative<br />
zur Beschäftigung in den Werkstätten der Behindertenhilfe<br />
bieten – und der Bedarf ist da.“<br />
40 ettung: Unser Eingreifen zur richtigen Zeit, um gegen Notlagen vorzugehen.<br />
R
Viele Menschen erleiden erst durch einen Unfall oder<br />
durch einen Schlaganfall ein Handicap und haben es<br />
dann schwer, auf dem Arbeitmarkt wieder ihrem Beruf<br />
nachzugehen. „Selbst wenn diese Menschen einen<br />
Facharbeiterbrief haben, stehen die Chancen nicht gut,<br />
in ihrem Beruf wieder zu arbeiten“, weiß Stoch. „Oft gibt<br />
es dann auch auf Arbeitgeberseite Bedenken, ob die<br />
Betroffenen den Anforderungen gerecht werden. Man<br />
traut ihnen einfach weniger zu.“ Da die Betroffenen aber<br />
in herkömmlichen Werkstätten unterfordert wären, seien<br />
Integrationsbetriebe eine sehr gute Alternative, um sich<br />
wieder beruflich einzubringen, so Stoch weiter.<br />
SolferinO<br />
Neben dem normalen Mensa-Betrieb<br />
soll künftig ein Catering-Service unter<br />
dem Namen „Solferino“ angeboten<br />
werden. „Wir wollen uns mehr<br />
nach außen präsentieren“,<br />
erklärt Leiterin Bornecke.<br />
„Wir werden unser Essen<br />
zu Familienfeiern, Jubiläen,<br />
Firmensitzungen oder<br />
Grillfesten liefern.“<br />
Das sei eine gute Möglichkeit,<br />
„die Idee eines Miteinander<br />
von Menschen mit<br />
und ohne Behinderung nach<br />
außen zu tragen“, ergänzt<br />
Stoch. „Vielleicht werden die Kunden zunächst etwas<br />
erstaunt sein, wenn Menschen mit Behinderung das<br />
Essen bringen und servieren. Aber sie werden schnell<br />
sehen, dass alles wunderbar klappen kann. Damit<br />
können wir als Beispiel vorangehen, so dass sich<br />
eventuell auch andere Betriebe oder Firmen Gedanken<br />
darüber machen, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung<br />
einzurichten.“<br />
Damit der Start des Integrationsbetriebes in der Kantine<br />
gut klappt, holen sich Stoch und Bornecke Tipps von<br />
anderen bereits bestehenden integrativen Betrieben.<br />
„So sind wir zum Beispiel nach Süddeutschland<br />
gefahren, haben uns dort den Ablauf eines ähnlichen<br />
Betriebes des <strong>DRK</strong> angesehen und konnten uns wertvolle<br />
Ratschläge holen“, erklärt ITZ-Leiter Stoch.<br />
Und wenn alles gut laufen sollte, ist eine<br />
Ausweitung der Idee in <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
nicht ausgeschlossen. „Wir können<br />
uns solche Projekte auch im<br />
Bereich Garten- und Landschaftsbau<br />
oder im Dienstleistungssektor<br />
gut vorstellen.<br />
Das werden wir dann aber<br />
sehen, wenn es soweit<br />
ist. Erstmal wollen wir das<br />
Projekt ‚Integrationsbetrieb<br />
Am Exer‘ gut zum Laufen<br />
bringen“, betont Stoch.<br />
Thomas Stoch, Fachbereichsleiter<br />
Integration, und Corina Bornecke,<br />
Bereichsleiterin Gastronomie,<br />
vor dem neuen Wintergarten.<br />
Sozialkompetenz: Ist ein unabdingbarer Faktor und wird beim <strong>DRK</strong> groß geschrieben.<br />
41
Kontaktdaten<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> e.V.<br />
Servicestelle<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 05331 97500<br />
Fax: 05331 975097<br />
Servicestelle Ehrenamt<br />
Tel.: 05331 975016<br />
Fax: 05331 975097<br />
<strong>DRK</strong>-HausNotruf<br />
Behindertentransport<br />
Tel.: 05331 975040<br />
Fax: 05331 975097<br />
Integrations- und<br />
Therapiezentrum (ITZ)<br />
Am Exer 19a<br />
38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 05331 927847-0<br />
Fax: 05331 927847-1<br />
www.itz-drk.de<br />
info@itz-drk.de<br />
Familienentlastender<br />
Dienst (FED)<br />
Tel.: 05331 927847-0<br />
fed@itz-drk.de<br />
Praxis für Ergotherapie<br />
Tel.: 05331 927847-70<br />
ergo@itz-drk.de<br />
Wohnbereich<br />
„Wohnen am Exer“<br />
Tel.: 05331 927847-80<br />
wohnen@itz-drk.de<br />
www.drk-kv-wf.de<br />
info@drk-kv-wf.de<br />
<strong>DRK</strong>-Ortsverein<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> e.V.<br />
Kleiderkammer<br />
Am Exer 15<br />
38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 05331 935736<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag 15.30 Uhr – 18 Uhr<br />
Mittwoch 9.30 Uhr – 12 Uhr<br />
<strong>DRK</strong>-TFIS gGmbH<br />
Zukunftsfabrik<br />
Servicestelle<br />
Am Exer 17<br />
38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 05331 92784-20<br />
Fax: 05331 92784-21<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong>er/<br />
Schladener Tafel<br />
Sozialer Mittagstisch<br />
Schladen<br />
Harzstraße 7<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Schulstraße 7<br />
38315 Schladen<br />
Tel.: 05331 9486-55<br />
Fax: 05331 9486-54<br />
www.drk-tafeln-wf.de<br />
info@drk-tafeln-wf.de<br />
Rotkreuz-Shop<br />
Im Kalten Tale 1<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 0172 4 39 84 64<br />
www.ag-zukunftsfabrik.de<br />
info@ag-zukunftsfabrik.de<br />
Kompetenzagentur<br />
Harzstraße 7<br />
(Besuchereingang<br />
Echternstraße)<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 05331 9 45 10 40<br />
Fax: 05331 9 45 10 41<br />
SchülerCoach-Büro<br />
Harzstraße 9<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 05331 9 45 10 44<br />
schuelercoach@drk-kv-wf.de<br />
www.ka-wf.de<br />
info@ka-wf.de<br />
<strong>DRK</strong>-Pflege+ Betreuung<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> gGmbH<br />
<strong>DRK</strong>-Sozialstation<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> - Sickte -<br />
Baddeckenstedt<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 05331 975050<br />
Fax: 05331 975053<br />
Anlaufstelle<br />
Lindenstraße 27<br />
38271 Baddeckenstedt<br />
<strong>DRK</strong>-Sozialstation Vorharz<br />
Tagesbetreuung<br />
Im Rosengarten<br />
Vor dem Dammtor 16<br />
38315 Hornburg<br />
Tel.: 05334 94900<br />
Fax: 05334 94999<br />
Anlaufstelle<br />
Hauptstraße 61<br />
38324 Kissenbrück<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> gGmbH<br />
42 ozialstationen: Vertreten im ganzen Land und immer für die Menschen da.<br />
S<br />
Rettungsdienst<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Tel.: 05331 975031<br />
Fax: 05331 975036<br />
www.drk-rettungsdienst-wf.de<br />
info@drk-rettungsdienst-wf.de
Das Präsidium des<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Wolfenbüttel</strong> e.V.<br />
Vorsitzender des Präsidiums<br />
Horst Kiehne, Tel. 0 53 31/6 88 63<br />
Harzburger Str. 10, 38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Juliane Liersch, Tel. 0 53 31/2 63 63<br />
Gabelsberger Str. 10, 38304 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Fridbert Schwartz, Tel. 0 53 31/3 12 80<br />
Am Regenberg 10, 38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Axel Szybay, Tel. 0 53 37/94 88 02<br />
Im Sommerfeld 21, 38324 Kissenbrück<br />
Kreisbereitschaftsleiter<br />
Heiner Schumacher, Tel. 0 53 31/85 92 70<br />
Josef-Müller-Str. 42, 38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Kreisausbildungsleiter<br />
Achim Liersch, Tel. 0 53 31/2 63 63<br />
Gabelsberger Str. 10, 38304 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
<strong>Kreisverband</strong>sarzt<br />
Dr. Ulrich Heida, Tel. 0 53 31/49 80 65<br />
Alter Weg 40, 38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Jugendrotkreuz-Leiter<br />
Tobias Liersch, Tel. 0 53 31/92 87 423<br />
Im Turmfeld 23, 38304 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Justitiar<br />
Christoph Woelke, Tel. 0 53 31/ 35 51 94<br />
Am Herzogtore 6, 38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Konventionsbeauftragter<br />
Wolfgang Beyer, Tel. 0 53 33/10 17<br />
Bruchbreite 13, 38173 Dettum<br />
Beisitzer<br />
Waldemar Elias, Tel. 0 53 32/821<br />
Siedlerweg 10, 38170 Dahlum<br />
Ingrid Gilger, Tel. 0 53 41/2 53 47<br />
Kreisstraße 25, 38304 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Marita Heike, Tel. 0 53 39/228<br />
Schlesierweg 22, 38315 Gielde<br />
Jörg Jacob, Tel. 0 53 31/7 74 83<br />
Paul-Francke-Str. 5, 38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Erdmuth Queißer, Tel. 0 53 31/6 11 47<br />
Im Windhuk 35, 38321 Denkte<br />
Willi Rittierott, Tel. 0 53 41/33 10 06<br />
Am Walde 6, 38275 Steinlah<br />
Karin Schulz, Tel. 0 53 35/19 00<br />
Stettiner Str. 7, 38315 Schladen<br />
Hein Simmerling, Tel. 0 53 31/7 28 50<br />
Marienburgweg 69, 38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Teamgeist: Unser Garant für erfolgreiche Zusammenarbeit – quer durch alle Ebenen.<br />
43
Ortsvereine<br />
Adersheim-Leinde<br />
Vorsitz: Ingrid Gilger<br />
Kreisstraße 25<br />
38304 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Stellv. Vorsitz: Lydia Gresens<br />
Schatzmeister: Christa Roloff<br />
Ahlum<br />
Vorsitz: Manfred Frohse<br />
Wedderkopfs Hof 5<br />
38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Schatzmeister: Siegfried Hauptstein<br />
Baddeckenstedt<br />
Vorsitz: Edeltraut Grajek<br />
Breslauer Straße 4<br />
38271 Baddeckenstedt<br />
Stellv. Vorsitz: Uwe Husemann<br />
Schatzmeister: Anja Husemann<br />
Börßum<br />
Vorsitz: Dr. med. Wolfram Rohen<br />
Kleine Dorfstraße 11<br />
38312 Börßum<br />
Stellv. Vorsitz: Irmtraut Langner<br />
Schatzmeister: Petra Fricke<br />
Dahlum<br />
Vorsitz: Waldemar Elias<br />
Siedlerweg 10<br />
38170 Dahlum<br />
Stellv. Vorsitz: Regina Czora<br />
Schatzmeister: Karin Zander<br />
Denkte<br />
Vorsitz: Erdmuth Queißer<br />
Im Windhuk 35<br />
38321 Denkte<br />
Stellv. Vorsitz: Erika Meyer<br />
Schatzmeister: Ingrid Mund<br />
Dettum e. V.<br />
Vorsitz: Wolfgang Beyer<br />
Bruchbreite 13<br />
38173 Dettum<br />
Schatzmeister: Beate Rösler<br />
Evessen<br />
Vorsitz: Elisabeth Flammann<br />
Dorfstraße 47<br />
38173 Evessen<br />
Stellv. Vorsitz: Gerid Bertram<br />
Schatzmeister: Karl-Heinz Plugge<br />
Fümmelse<br />
Vorsitz: Holger Neumann<br />
Am Brüggeberg 27<br />
38304 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Stellv. Vorsitz: Hiltrud Bayer<br />
Schatzmeister: Birgit Leiß-Voges<br />
Gielde<br />
Vorsitz: Marita Heike<br />
Schlesierweg 22<br />
38315 Gielde<br />
Stellv. Vorsitz: Annliese Liekefett<br />
Schatzmeister: Simone Zarna<br />
Groß Elbe<br />
Vorsitz: Karin Gassner<br />
Steinstraße 23<br />
38274 Groß Elbe<br />
Stellv. Vorsitz: Klaus Etzold<br />
Schatzmeister: Helga Stahn<br />
Halchter e. V.<br />
Vorsitz: Horst Luthien<br />
Ratsstraße 23<br />
38304 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Schatzmeister: Beate Luthien<br />
Haverlah<br />
Vorsitz: Angela Meinholz<br />
Gartenstraße 2<br />
38275 Haverlah<br />
Stellv. Vorsitz: Stefanie Szugfil<br />
Schatzmeister: Birgit Gondro<br />
Hedwigsburg<br />
Vorsitz: Angelika Hasselmann<br />
Friedhofsweg 9<br />
38324 Kissenbrück<br />
Schatzmeister: Marianne Viermann<br />
44 herapie: Der richtige Schritt auf dem Weg zum selbständigen Leben nach einer Krise.<br />
T
Hornburg<br />
Vorsitz: Elfriede Kramer<br />
Töpfergasse 1<br />
38315 Hornburg<br />
Schatzmeister: Gerda Hensen<br />
Isingerode<br />
Vorsitz: Jutta Weiß<br />
Am Wannekop 10<br />
38315 Schladen<br />
Schatzmeister: Annegret Mennecke<br />
Remlingen<br />
Vorsitz: Sieglinde Eberhard<br />
Siehenweg 4<br />
38319 Remlingen<br />
Schatzmeister: Hartmut Eberhard<br />
Roklum / Hedeper<br />
Vorsitz: Rosemarie Schneider<br />
Helle Straße 15<br />
38325 Roklum<br />
Schatzmeister: Jutta Grund<br />
Salzdahlum<br />
Vorsitz: Sigrid Licht<br />
Elmblick 2<br />
38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Schatzmeister: Ralf Achilles<br />
Schladen<br />
Vorsitz: Karin Schulz<br />
Stettiner Straße 7<br />
38315 Schladen<br />
Schatzmeister: Manuela Schmidt<br />
Schöppenstedt<br />
Vorsitz: Heinz-Jürgen Coblenz<br />
Schliestedter Bach 19<br />
38170 Schöppenstedt<br />
Stellv. Vorsitz: Gerhard Piochacz<br />
Schatzmeister: Sabine Campanale<br />
Semmenstedt<br />
Vorsitz: Birgit Meves<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong>er Straße 4<br />
38327 Timmern<br />
Schatzmeister: Jörg Germer<br />
Sickte<br />
Vorsitz: Ilse Böttger<br />
Hinter dem Zehnthofe 6<br />
38173 Sickte<br />
Stellv. Vorsitz: Marion Fricke<br />
Schatzmeister: Hans-Joachim Pfehr<br />
Steinlah<br />
Vorsitz: Willi Rittierott<br />
Am Walde 6<br />
38275 Steinlah<br />
Schatzmeister: Heike Schröter<br />
Werlaburgdorf e. V.<br />
Vorsitz: Angela Landwehr<br />
Untere Landwehr<br />
38315 Werlaburgdorf<br />
Schatzmeister: Irmgard Strauß<br />
Winnigstedt<br />
Vorsitz: Petra Kausch<br />
Feldstraße 15<br />
38170 Winnigstedt<br />
Schatzmeister: Iris Söhling<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> e. V.<br />
Vorsitz: Björn Försterling<br />
Campestraße 7/4<br />
38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Stellv. Vorsitz: Britta Siebert<br />
Schatzmeister: Torben Klose<br />
Unabhängigkeit: Wir handeln nach unseren eigenen Grundsätzen, die stets den Menschen im Blick haben.<br />
45
Fakten<br />
Bilanz 2009 (<strong>Kreisverband</strong> und Tochtergesellschaften)<br />
Aktiva<br />
31.12.2009<br />
T e<br />
Passiva<br />
31.12.2009<br />
T e<br />
Anlagevermögen 5.814 Eigenkapital (inkl. Rücklagen) 4.470<br />
Beteiligungen u. Finanzanlagen 317 Sonderposten 36<br />
Vorräte 16 Rückstellungen 437<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2.311 Verbindlichkeiten 3.807<br />
Wertpapiere, Kassenbestand, Bankguthaben 288 Rechnungsabgrenzungsposten 5<br />
Patienten Sozialstation Vorharz<br />
Jahr Anzahl<br />
2004 356<br />
2005 395<br />
2006 419<br />
2007 425<br />
2008 480<br />
2009 495<br />
Rechnungabgrenzungsposten 9<br />
Einsatzleistung <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst 2004 bis 2009<br />
8.757 8.757<br />
Hausnotruf-Anschlüsse 2004 – 2009<br />
Jahr Anzahl 01.01. Anschlüsse Abmeldungen Anzahl 31.12.<br />
2004 68 68 28 108<br />
2005 108 85 38 155<br />
2006 155 92 46 201<br />
2007 201 88 66 223<br />
2008 223 122 69 276<br />
2009 276 83 72 287<br />
Jahr KTW RTW NEF<br />
Einsätze Kilometer Einsätze Kilometer Einsätze Kilometer<br />
2004 9.218 235.319 3.935 102.829 1.593 25.434<br />
2005 11.637 273.095 4.409 116.294 1.777 29.622<br />
2006 10.621 242.958 4.611 124.692 1.687 28.356<br />
2007 8.983 228.622 5.460 153.146 1.763 31.597<br />
2008 9.135 238.748 5.770 155.822 1.813 32.543<br />
2009 9.684 250.827 6.337 176.709 1.899 34.852<br />
46 niversalität: Rotes Kreuz und Roten Halbmond eint die Verpflichtung, allen auf der ganzen Welt zu helfen.<br />
U
Satzungsmäßige Erträge 2005 – 2009<br />
9 Millionen e<br />
8 Millionen e<br />
7 Millionen e<br />
6 Millionen e<br />
Personalentwicklung 2004 – 2009<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Verantwortung: Übernehmen wir gern für diejenigen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.<br />
47
Unsere Grundsätze<br />
Unsere sieben Grundsätze<br />
Diese Grundsätze wurden von von der XX. Internationalen<br />
Rotkreuzkonferenz 1965 1965 in Wien in Wien proklamiert. proklamiert.<br />
Der vorliegende Der vorliegende angepasste angepasste Text ist in Text den ist Statuten in den<br />
Statuten der Internationalen der Internationalen Rotkreuz- und Rotkreuz- Rothalbmond- und<br />
Rothalbmondbewegung bewegung enthalten, die enthalten, von der XXV. die Internatio- von der<br />
XXV. Internationalen Rotkreuzkonferenz 1986 in<br />
nalen Rotkreuzkonferenz 1986 in Genf angenommen<br />
Genf angenommen wurden.<br />
wurden.<br />
Menschlichkeit<br />
Menschlichkeit<br />
Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung,<br />
Die Internationale entstanden aus Rotkreuz- dem Willen, und Rothalbmondbewe-<br />
den Verwundeten<br />
der gung, Schlachtfelder entstanden aus unterschiedslos dem Willen, den Hilfe Verwundeten zu leisten, der<br />
bemüht Schlachtfelder sich in unterschiedslos ihrer internationalen Hilfe zu und leisten, nationalen bemüht<br />
Tätigkeit, sich in ihrer menschliches internationalen Leiden und überall nationalen und Tätigkeit, jederzeit<br />
zu menschliches verhüten und Leiden zu lindern. überall und Sie jederzeit ist bestrebt, zu verhüten Leben<br />
und<br />
und zu<br />
Gesundheit<br />
lindern. Sie<br />
zu<br />
ist<br />
schützen<br />
bestrebt, Leben<br />
und der<br />
und<br />
Würde<br />
Gesundheit<br />
des<br />
Menschen Achtung zu verschaffen. Sie fördert ge-<br />
zu schützen und der Würde des Menschen Achtung<br />
genseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammen-<br />
zu verschaffen. Sie fördert gegenseitiges Verständnis,<br />
arbeit und einen dauerhaften Frieden unter allen<br />
Völkern.<br />
Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften<br />
Frieden unter allen Völkern.<br />
Unparteilichkeit<br />
Unparteilichkeit<br />
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet<br />
Die Rotkreuz- nicht und nach Rothalbmondbewegung Nationalität, Rasse, Religion, unter-<br />
sozialer scheidet Stellung nicht nach oder Nationalität, politischer Überzeugung. Rasse, Religion, Sie<br />
ist sozialer einzig Stellung bemüht, oder den politischer Menschen Überzeugung. nach dem Maß Sie<br />
ihrer<br />
ist einzig<br />
Not<br />
bemüht,<br />
zu helfen<br />
den<br />
und<br />
Menschen<br />
dabei den<br />
nach<br />
dringendsten<br />
dem Maß ihrer<br />
Fällen<br />
den Vorrang zu geben.<br />
Not zu helfen und dabei den dringendsten Fällen den<br />
Vorrang zu geben.<br />
Neutralität<br />
Aufbauend auf diesen Grundsätzen hat das <strong>DRK</strong> 1995 sein Leitbild formuliert.<br />
Um Um sich das das Vertrauen Vertrauen aller aller zu zu bewahren, bewahren, enthält enthält sich<br />
sich<br />
die RotkreuzdieRotkreuzund<br />
und<br />
Rothalbmondbewegung<br />
Rothalbmondbewegung<br />
der Teil-<br />
der<br />
Teilnahme an Feindseligkeiten wie auch, zu jeder<br />
nahme an Feindseligkeiten wie auch, zu jeder Zeit, an<br />
Zeit, an politischen, rassischen, religiösen oder ideo-<br />
politischen, rassischen, religiösen oder ideologischen<br />
logischen Auseinandersetzungen.<br />
Auseinandersetzungen.<br />
Unabhängigkeit<br />
Unabhängigkeit<br />
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist unabhängig.<br />
Die Rotkreuz- Wenn und auch Rothalbmondbewegung die Nationalen Gesellschaften ist unab-<br />
den hängig. Behörden Wenn auch bei die ihrer Nationalen humanitären Gesellschaften Tätigkeit den als<br />
Hilfsgesellschaften Behörden bei ihrer humanitären zur Seite stehen Tätigkeit und als den Hilfsgeselljeweiligenschaften Landesgesetzen zur Seite stehen unterworfen und den jeweiligen sind, müssen Landes- sie<br />
dennoch<br />
gesetzen<br />
eine<br />
unterworfen<br />
Eigenständigkeit<br />
sind, müssen<br />
bewahren,<br />
sie dennoch<br />
die ihnen<br />
eine<br />
gestattet, jederzeit nach den Grundsätzen der Rot-<br />
Eigenständigkeit bewahren, die ihnen gestattet, jederzeit<br />
kreuz- und Rothalbmondbewegung zu handeln.<br />
nach den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmond-<br />
Freiwilligkeit<br />
bewegung zu handeln.<br />
Die Freiwilligkeit Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verkörpert<br />
freiwillige und uneigennützige Hilfe ohne jedes<br />
Gewinnstreben.<br />
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verkörpert<br />
freiwillige und uneigennützige Hilfe ohne jedes Gewinn-<br />
Einheit streben.<br />
In jedem Land kann es nur eine einzige Nationale<br />
Einheit<br />
Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaft geben. Sie<br />
muss allen offen stehen und ihre humanitäre Tätigkeit<br />
In jedem<br />
im ganzen<br />
Land<br />
Gebiet<br />
kann<br />
ausüben.<br />
es nur eine einzige Nationale<br />
Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaft geben. Sie<br />
Universalität<br />
muss allen offen stehen und ihre humanitäre Tätigkeit im<br />
ganzen Gebiet ausüben.<br />
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist weltumfassend.<br />
Universalität<br />
In ihr haben alle Nationalen Gesellschaften<br />
gleiche Die Rotkreuz- Rechte und und Rothalbmondbewegung die Pflicht, einander ist weltum-<br />
zu fassend. helfen. In ihr haben alle Nationalen Gesellschaften<br />
gleiche Rechte und die Pflicht, einander zu helfen.<br />
4 Jahresbericht 2006<br />
48 erlässlichkeit: Ein Grundpfeiler unserer Arbeit – Sie können uns vertrauen.<br />
V
Unser Leitsatz<br />
Wir vom Roten Kreuz sind Teil einer weltweiten Gemeinschaft von Menschen in der Internationalen Rotkreuz-<br />
und Rothalbmondbewegung, die Opfern von Konflikten und Katastrophen sowie anderen hilfsbedürftigen<br />
Menschen unterschiedslos Hilfe gewährt, allein nach dem Maß ihrer Not. Im Zeichen der Menschlichkeit<br />
setzen wir uns für das Leben, die Gesundheit, das Wohlergehen, den Schutz, das friedliche Zusammenleben<br />
und die Würde aller Menschen ein.<br />
Unsere Leitlinien<br />
Der hilfebedürftige Mensch<br />
Wir schützen und helfen dort, wo menschliches Leiden<br />
zu verhüten und zu lindern ist.<br />
Die unparteiliche Hilfeleistung<br />
Alle Hilfebedürftigen haben den gleichen Anspruch auf<br />
Hilfe, ohne Ansehen der Nationalität, der Rasse, der Religion,<br />
des Geschlechts, der sozialen Stellung oder der<br />
politischen Überzeugung. Wir setzen die verfügbaren<br />
Mittel allein nach dem Maß der Not und der Dringlichkeit<br />
der Hilfe ein. Unsere freiwillige Hilfeleistung soll die<br />
Selbsthilfekräfte der Hilfebedürftigen wiederherstellen.<br />
Neutral im Zeichen der Menschlichkeit<br />
Wir sehen uns ausschließlich als Helfer und Anwälte<br />
der Hilfebedürftigen und enthalten uns zu jeder Zeit der<br />
Teilnahme an politischen, rassischen oder religiösen<br />
Auseinandersetzungen. Wir sind jedoch nicht bereit,<br />
Unmenschlichkeit hinzunehmen und erheben deshalb,<br />
wo geboten, unsere Stimme gegen ihre Ursachen.<br />
Die Menschen im Roten Kreuz<br />
Wir können unseren Auftrag nur erfüllen, wenn wir<br />
Menschen, insbesondere als unentgeltlich tätige Freiwillige,<br />
für unsere Aufgaben gewinnen. Von ihnen wird<br />
unsere Arbeit getragen, nämlich von engagierten, fachlich<br />
und menschlich qualifizierten, ehrenamtlichen, aber<br />
auch von gleichermaßen geeigneten hauptamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Verhältnis<br />
untereinander von Gleichwertigkeit und gegenseitigem<br />
Vertrauen gekennzeichnet ist.<br />
Unsere Leistungen<br />
Wir bieten alle Leistungen an, die zur Erfüllung unseres<br />
Auftrages erforderlich sind. Sie sollen im Umfang und<br />
Qualität höchsten Anforderungen genügen. Wir können<br />
Aufgaben nur dann übernehmen, wenn fachliches<br />
Können und finanzielle Mittel ausreichend vorhanden<br />
sind.<br />
Unsere Stärken<br />
Wir sind die Nationale Rotkreuzgesellschaft der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Wir treten unter einer weltweit<br />
wirksamen gemeinsamen Idee mit einheitlichem<br />
Erscheinungsbild und in gleicher Struktur auf. Die<br />
föderalistische Struktur unseres Verbandes ermöglicht<br />
Beweglichkeit und schnelles koordiniertes Handeln.<br />
Doch nur die Bündelung unserer Erfahrungen und die<br />
gemeinsame Nutzung unserer personellen und materiellen<br />
Mittel sichern unsere Leistungsstärke.<br />
Das Verhältnis zu anderen<br />
Zur Erfüllung unserer Aufgaben kooperieren wir mit allen<br />
Institutionen und Organisationen aus Staat und Gesellschaft,<br />
die uns in Erfüllung der selbst gesteckten Ziele<br />
und Aufgaben behilflich oder nützlich sein können und/<br />
oder vergleichbare Zielsetzungen haben. Wir bewahren<br />
dabei unsere Unabhängigkeit. Wir stellen uns dem Wettbewerb<br />
mit anderen, indem wir die Qualität unserer Hilfeleistung,<br />
aber auch ihre Wirtschaftlichkeit verbessern.<br />
Visionen: Wir haben noch viel vor in <strong>Wolfenbüttel</strong>, denn der Hilfebedarf steigt.<br />
49
Was kostet<br />
Menschlichkeit?<br />
Helfen kann so einfach und befriedigend zugleich sein.<br />
Das <strong>DRK</strong> bietet viele Möglichkeiten, sich in der Freizeit<br />
für andere Menschen einzusetzen und sich für sinnvolle<br />
Projekte zu engagieren. Die Förderung durch einmalige<br />
oder regelmäßige Spenden zur Unterstützung ist ebenso<br />
möglich. Neugierig geworden? Möchten Sie auch zu den<br />
über 4,5 Millionen Förderern des <strong>DRK</strong> gehören? Hier<br />
einige Beispiele für aktives oder finanzielles Engagement:<br />
0 Euro: Mitgliedschaft im Jugendrotkreuz<br />
Lust auf das Abenteuer Menschlichkeit? Man kann nie<br />
früh genug damit beginnen, anderen Helfen zu helfen.<br />
Ob Rettungsschwimmen oder Erste Hilfe – das Jugendrotkreuz<br />
weiß, was im Ernstfall zu tun ist. Neue Freunde<br />
und fremde Kulturen kennen lernen? Auch das gehört<br />
zum Jugendrotkreuz selbstverständlich dazu. Der Clou:<br />
Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter<br />
von 6 bis 27 Jahren kostet die Mitgliedschaft im Jugendrotkreuz<br />
keinen Cent.<br />
0,5 Euro: Second-Hand-Kleidung<br />
Rotkreuzshop<br />
Gebrauchte Kleidungsstücke müssen weder alt noch<br />
altmodisch sein. Der schmucke Rotkreuzshop im Kalten<br />
Tal 1 bietet bereits Teile ab 50 Cent aufwärts an. Für<br />
den boutique-ähnlichen Shop wird extra gesammelt,<br />
getragene Bekleidung kann dort im sauberen Zustand<br />
direkt abgegeben werden. Der Erlös kommt der <strong>Wolfenbüttel</strong>er/Schladener<br />
Tafel zugute.<br />
6 Euro: Einmal-Schlafsack<br />
Mit einem Einmalschlafsack können unsere 150<br />
ehrenamtlichen Katastrophenschutzhelfer Menschen<br />
versorgen, die durch Feuer oder Hochwasser auf eine<br />
Notversorgung angewiesen sind.<br />
15 Euro: ABC-Schützen helfen<br />
Tafel macht Schule<br />
Nichts ist trauriger als Kinder, die in ein leere Schultüte<br />
blicken. Die <strong>Wolfenbüttel</strong>er Tafel sammelt Ranzen und<br />
Schulmaterial, um sozial benachteiligten Kindern den<br />
Start in Leben und Schule zu versüßen. 15 Euro können<br />
so für auch ABC-Schützen finanziell schwachgestellter<br />
Familien einen unvergesslichen Schulstart bedeuten.<br />
20 Euro: Eine warme Mittagsmahlzeit<br />
Soziale Schulkantinen<br />
Eine warme Mahlzeit am Tag ist für viele Schüler eine<br />
Seltenheit. Die sozialen Schulkantinen leisten mit<br />
ihrem Angebot einen erheblichen Anteil auch bedürftigen<br />
Schülern einen erfolgreichen Schulabschluss zu<br />
ermöglichen. Mit einem monatlichen Beitrag von 20<br />
Euro können auch solche Kindern eine Mittagsmahlzeit<br />
angeboten werden, die sie von zu Hause vielleicht nicht<br />
erhalten würden.<br />
100 Euro: Lebensmittel für ein Jahr<br />
Tafel<br />
Für viele ist die Versorgung mit Lebensmittel durch die<br />
Tafel mittlerweise unverzichtbar. Besonders Familien<br />
mit Hartz IV-Empfängern profitieren von der etablierten<br />
Einrichtung, die Existenznöte durch zusätzliche Lebensmittel<br />
deutlich lindert. Mit einer Unterstützung von 100<br />
Euro im Jahr kann eine Familie von der Tafel versorgt<br />
werden.<br />
Möchten Sie ehrenamtlich für den Kreis verband<br />
aktiv werden? Dann melden Sie sich doch bitte in<br />
der Servicestelle Ehrenamt. Wir beraten Sie gern<br />
bei Ihrem Engagement.<br />
50 ohlbefinden: Vor allem unsere Bewegungsangebote ergänzen die reine Hilfeleistung und werden stark besucht.<br />
W
Das <strong>DRK</strong> hilft vor Ort<br />
Kleider-<br />
kammer<br />
Am Exer 15<br />
38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag<br />
15:30 - 18:00 Uhr<br />
Mittwoch<br />
09:30 - 12:00 Uhr<br />
(während der<br />
Schulferien<br />
geschlossen)<br />
Rotkreuz-<br />
Shop<br />
Im Kalten Tale 1<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag<br />
09:00 - 18:00 Uhr<br />
SchülerCoach<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Harzstraße 9<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Christine Thieroff-<br />
Corinna Preuß<br />
Tel. 05331-94510 44<br />
schuelercoach<br />
@drk-kv-wf.de<br />
Grundschule Kissenbrück<br />
startet soziale Schulkantine<br />
Zum Schuljahresbeginn startete die Grundschule<br />
Kissenbrück mit ihrem Mittagstisch – und schon nach<br />
zwei Wochen ist Schulleiterin Jutta Poser begeistert.<br />
„Das Angebot ist toll eingeschlagen“, freut sie sich.<br />
„Dabei hatten wir uns ja sehr plötzlich entschieden.“<br />
Der erste Kontakt zur Kantine der <strong>Wolfenbüttel</strong>er<br />
Zukunftsfabrik (ZF) am Exer fand zwar vor den Ferien<br />
statt. „Das war aber ein Vorgespräch, und wir waren<br />
gar nicht so sicher, ob wir die angefragten knapp 20<br />
Kinder würden verpflegen können“, berichtet Küchenleiterin<br />
Corina Bornecke vom <strong>DRK</strong>. Tatsächlich meldete<br />
die Grundschule nach den Ferien sogar 35 Kinder an.<br />
„Trotzdem stand die Versorgung innerhalb von vier<br />
Tagen“, lobt Jutta Poser.<br />
Das gestiegene Interesse der Eltern führt sie auf die<br />
ausgedehnte Betreuung an ihrer Einrichtung zurück.<br />
„Wir haben die verlässliche Grundschule, außerdem die<br />
Ganztagsschule und die Hortbetreuung – da bietet es<br />
sich an, die Kinder hier auch mittags essen zu lassen.“<br />
Zumal es in Kissenbrück eine tolles Raumangebot gibt:<br />
Die Kinder essen klassenweise im Werkraum, der mit<br />
einer Küchenzeile und einem eigenen Ausgang zum<br />
Schulhof ausgestattet ist. „Wir hatten erst überlegt, das<br />
Essen in den Klassen auszuteilen“, erklärt Jutta Poser,<br />
„doch der Geruch hätte später im Unterricht doch sehr<br />
gestört.“<br />
Bei einem Kurzbesuch zeigten sich jetzt Corina<br />
Bornecke, Angelika Hasselmann (Vorsitzende des <strong>DRK</strong>-<br />
Soziale<br />
Schulkantine<br />
Am Exer 17<br />
38302 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Corina Bornecke<br />
Tel: 05331-9278426<br />
corina.bornecke@<br />
ag-zukunftsfabrik.de<br />
Sonderfonds<br />
„DabeiSein!“<br />
D.-Bonhoeffer-Str. 8<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Sara Hube<br />
Tel: 05331-9750-0<br />
sara.hube@<br />
drk-kv-wf.de<br />
Jutta Mull, Tafelbüro<br />
Tel. 05331-948655<br />
jutta.mull@ag-<br />
zukunftsfabrik.de<br />
Sozialer<br />
Mittagstisch<br />
Schladen<br />
Hazstraße 9<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Horst Rimke<br />
Tel: 05331-948657<br />
horst.rimke@ag-<br />
zukunftsfabrik.de<br />
Tafeln<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong><br />
und Schladen<br />
Hazstraße 9<br />
38300 <strong>Wolfenbüttel</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Horst Rimke<br />
Tel: 05331-948657<br />
horst.rimke@ag-<br />
zukunftsfabrik.de<br />
Axel Szybay, Angelika Hasselmann, Corina Bornecke<br />
und Jutta Poser (v.l.) bei der Essensausgabe.<br />
Ortsvereins) und Axel Szybay vom <strong>DRK</strong>-Kreispräsidium<br />
sehr angetan von der Lösung. Das Verteilen des<br />
Essens und das Einräumen des Geschirrs verliefen<br />
reibungslos – nicht zu übersehen war die Tatsache,<br />
dass es den Kindern prächtig schmeckte. „Es geht hier<br />
immer gesittet zu“, versichert Rosa Dolbakowski von der<br />
ZF-Kantine. „Wir haben alles im Griff.“<br />
Zwischen den Tischen sorgte Lehrerin Andrea Neddermeyer<br />
dafür, dass die Kleinen auch genug essen und<br />
im Zweifel nachfassen – auch Szybays Tochter Hanna<br />
aus der ersten Klasse langte kräftig zu. „Es gibt stets<br />
leckeres Essen, heute Bratwurst mit Kartoffeln und<br />
Gemüse. Und jedesmal ist Obst dabei“, unterstreicht<br />
Jutta Poser. „Wir sind sehr froh über diese Kooperation.“<br />
Zusammenspiel: Ehrenamt und Hauptamt arbeiten Hand in Hand – das ist die Zukunft des <strong>DRK</strong>.<br />
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