DRK-Magazin 2010 - DRK Kreisverband Wolfenbüttel
DRK-Magazin 2010 - DRK Kreisverband Wolfenbüttel
DRK-Magazin 2010 - DRK Kreisverband Wolfenbüttel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wo das freiwillige Jahr<br />
wirklich sozial ist<br />
Das „sozial“ im freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) trifft wohl<br />
nirgends besser als Arbeitsbeschreibung zu, als bei<br />
den FSJlern des <strong>DRK</strong>-Rettungsdienstes <strong>Wolfenbüttel</strong>.<br />
Oftmals gerade von der Schulbank gekommen, übernehmen<br />
die jungen Menschen im <strong>DRK</strong> Verantwortung.<br />
Was als Orientierungshilfe für die berufliche Zukunft<br />
beginnt, wird schnell zur Bestimmung oder zur Leidenschaft,<br />
anderen Menschen zu helfen.<br />
„Die meisten, die ein FSJ beim <strong>DRK</strong> machen, studieren<br />
anschließend Medizin oder werden Rettungsassistenten.<br />
Auf jeden Fall bleiben fast alle dem Berufszweig treu“,<br />
weiß Julian Lübke, der seit dem 1. November 2009 sein<br />
FSJ beim Rettungsdienst absolviert. Er gehört selbst<br />
dazu, er möchte den Weg beim <strong>DRK</strong> weiter gehen und<br />
hat sich auf eine hauptamtliche Stelle beworben.<br />
Dabei stand Lübke noch vor zwei Jahren an der Werkbank<br />
und machte eine Ausbildung zum Tischler. „Ich<br />
wollte eigentlich gleich nach der Schule zum <strong>DRK</strong>, aber<br />
mit 16 war ich leider noch zu jung“, erklärt der Salzgitteraner.<br />
Daraufhin suchte er sich ein Standbein und<br />
landete nach der bestandenen Tischlerlehre im zweiten<br />
Anlauf beim <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst in <strong>Wolfenbüttel</strong>.<br />
Durch Bekannte hatte er schon einige kleine Einblicke<br />
in die dortige Arbeit bekommen, sein Interesse war<br />
geweckt. Inzwischen ist Lübke Rettungssanitäter. Etwa<br />
fünf Wochen Schule in Goslar, vier Wochen Klinikpraktikum<br />
im OP und auf der Intensivstation und ein<br />
vierwöchiges Rettungswagen-Praktikum liegen hinter<br />
ihm. „Man bekommt hier eine fundierte Ausbildung mit<br />
guten Erklärungen und einem Team, das sich immer<br />
Zeit nimmt, um zu helfen“, schwärmt der 21-Jährige<br />
von seinen Erfahrungen der vergangenen elf Monate.<br />
34 achhaltigkeit: Eins der großen Ziele unserer Arbeit.<br />
N<br />
Ein besonderes Lob ernten dabei die Lehrrettungsassistenten<br />
und Rettunsdienstleiter Hansjörg Jensch<br />
sowie sein Stellvertreter Wilhelm Borchert: „Sie hatten<br />
immer ein offenes Ohr und haben geholfen, wo sie nur<br />
konnten.“<br />
Ohnehin sei die familiäre Atmosphäre beim Rettungsdienst<br />
in <strong>Wolfenbüttel</strong> während des FSJ ein großes Plus<br />
gewesen. Da wir uns in der Schule oder bei Seminaren<br />
auch mit FSJlern aus anderen Regionen austauschen<br />
konnten, weiß ich, dass wir es in <strong>Wolfenbüttel</strong> wirklich<br />
gut haben“, erzählt Lübke. Nicht zuletzt gehören auch<br />
die Rettungssanitäter-Ausbildung und die Möglichkeit,<br />
den C1-Führerschein beim <strong>DRK</strong> zu machen, zu diesen<br />
Vorzügen.<br />
In den Genuss dieser Vorzüge wird Johannes Zötzsche<br />
erst noch kommen. Der 18-Jährige fand mit dem FSJ<br />
beim KV <strong>Wolfenbüttel</strong> eine neue Aufgabe. Bislang hat er<br />
die vier Wochen Schule in Goslar absolviert, im nächsten<br />
Schritt steigt er ins Klinikpraktikum ein. „Ich werde in der<br />
zentralen Aufnahme und auf der Intensivstation eingesetzt.<br />
Zwar habe ich etwas Bedenken, wie ich damit klar<br />
komme, wenn ich den ersten Schwerstverletzten vor mir<br />
habe, aber das gehört eben dazu. Ich werde alles auf<br />
mich zukommen lassen“, sagt Zötzsche.<br />
Für beide war der Gedanke, anderen Menschen helfen<br />
zu können, bei ihrer Entscheidung zugunsten des<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienstes Ausschlag gebend. „Ich arbeite<br />
einfach gern mit Menschen zusammen“, erklärt Zötzsche.<br />
Deshalb passen sowohl das große Team im KV<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong> als auch die Einsatzbereiche. „Als FSJler<br />
im Rettungsdienst sind wir hauptsächlich bei Krankentransporten<br />
und bei Hausnotruf-Einsätzen dabei“,<br />
berichtet Lübke. Als ausgebildeter Rettungssanitäter<br />
bekomme man aber gelegentlich auch die Möglichkeit,<br />
im RTW mit zu fahren.<br />
Aber welche Voraussetzungen muss man als FSJler<br />
beim <strong>DRK</strong> überhaupt mitbringen? „Man muss flexibel<br />
und offen sein, was die Arbeitszeiten betrifft, aber auch<br />
die Einsätze. Weil jeder Patient und jede Situation unterschiedlich<br />
sind. Außerdem muss man mitdenken und<br />
anpacken können und sehr teamorientiert arbeiten. Bei<br />
so vielen Kollegen und so unterschiedlichen Charakteren<br />
kann es keine Einzelkämpfer geben“, betont Lübke.<br />
Und genau das bedeutet doch das „sozial“ im freiwilligen<br />
sozialen Jahr.