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Der soziale Konflikt als integratives und aktivierendes Medium des ...

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Simmel macht keinen Unterschied zwischen <strong>Konflikt</strong>verhalten <strong>und</strong> feindseligen Gefühlen.<br />

Während <strong>Konflikt</strong> die Beziehung von Menschen notwendig verändert, hat Feindseligkeit nicht<br />

so eine Wirkung. Angestaute feindliche <strong>und</strong> aggressive Gefühle können sich nämlich auf<br />

Ersatzobjekte entladen. Simmel ging es anscheinend nur um den direkten <strong>Konflikt</strong> mit<br />

der primären Quelle von Gegenschaft. Simmel befasste sich auch nicht mit den<br />

Möglichkeiten, dass, außer <strong>Konflikt</strong>, auch andere Verhaltensweisen, ähnliche Funktionen<br />

erfüllen können.<br />

Unechter <strong>Konflikt</strong> lt. Coser.<br />

Die Aggressionen <strong>und</strong> Spannungsentladungen, die gegen verschiedene Objekte gerichtet<br />

sein können, bauen daher keine <strong>soziale</strong> Interaktion auf. Die Befriedigung für das Individuum<br />

kommt aus der aggressiven Handlung selbst <strong>und</strong> nicht aus der Auseinandersetzung mit dem<br />

Gegenüber.<br />

Echter <strong>Konflikt</strong> lt. Coser:<br />

Er lehnt sich dabei an die Gr<strong>und</strong>begriffe von Max Weber, wo rationales Handeln ausdrücklich<br />

an einen <strong>soziale</strong>n Partner orientiert ist <strong>und</strong> mit ihm in der Auseinandersetzung ein bestimmtes<br />

Ziel teilt.<br />

Laut Coser hat je<strong>des</strong> <strong>soziale</strong>s System Quellen von <strong>Konflikt</strong>en. <strong>Der</strong> Mensch stellt stets<br />

Forderungen nach höherem Status, mehr Macht <strong>und</strong> mehr Einkommen. Echter <strong>Konflikt</strong><br />

entsteht, wenn Menschen, durch Forderungen, aneinander geraten, durch Versagung von<br />

Wünschen <strong>und</strong> Gewinnerwartungen. <strong>Der</strong> echte <strong>Konflikt</strong> wird <strong>als</strong> Mittel zur Erreichung<br />

realistischer Ziele betrachtet.<br />

In Cosers Definition <strong>des</strong> echten <strong>Konflikt</strong>s, sind 2 wichtige Erkenntnisse enthalten: Soziale<br />

<strong>Konflikt</strong>e sind Bestandteil <strong>des</strong> modernen Gesellschaftssystem <strong>und</strong> durch Arbeitsteilung<br />

gekennzeichnet. <strong>Konflikt</strong>e müssen nicht künstlich erzeugt oder heraufbeschworen werden.<br />

Dahrendorf sieht den <strong>Konflikt</strong> <strong>als</strong> menschlich <strong>und</strong> sozial verwurzelt:<br />

„<strong>Konflikt</strong> <strong>und</strong> Wandel, Vielfalt <strong>und</strong> Geschichte beruhen auf der Ungewissheit der menschlichen<br />

Erkenntnis.“<br />

Für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, ist es wichtig, dass sie die Fähigkeit zur<br />

<strong>Konflikt</strong>austragung beherrschen <strong>und</strong> lernen mit Aggression, Frustration <strong>und</strong><br />

Ohnmachtserfahrung umzugehen. ( = Soziales Lernen!)<br />

Gesellschaften, Institutionen <strong>und</strong> Gruppen kann man danach unterscheiden, inwieweit<br />

sie <strong>Konflikt</strong>e, zur Austragung, zulassen, unterdrücken oder abdrängen. Es ist auch<br />

entscheidend, ob ein <strong>Konflikt</strong> integrierende oder <strong>des</strong>integrierende Wirkung hat. <strong>Konflikt</strong>e<br />

ohne Übereinstimmung der Gr<strong>und</strong>werte, führen, in der Regel, zur Spaltung.<br />

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