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• Lehrperson(en) der Klasse; • Schüler/innen (zB Projektunterricht ...

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Merkmale des Begriffes „UnterrichtUnterrichtswiss<strong>en</strong>schaftSeminar im WS 2010/2011Pädagogische Hochschule NÖLV-Leiterin: Mag. Dr. Christiane Sieb<strong>en</strong>brunner-RosicUnterricht• vermittelt Inhalte, die zur Leb<strong>en</strong>sbewältigung iwS di<strong>en</strong><strong>en</strong>;• vermittelt Inhalte, die in Lehrplän<strong>en</strong> vorgeschrieb<strong>en</strong> sind;• ist geplantes, beabsichtigtes Handeln;• beabsichtigt die Vermittlung und Einübung formaler undmaterialer Fähigkeit<strong>en</strong>;• ist bewertbar und muss bewertet werd<strong>en</strong>;• ist ein Lernfeld, sowohl für schulische als auch fürgesellschaftlich relevante Inhalte;• vermittelt Inhalte systematisch und sachgerecht;• ist eine Situation, die von einem Expert<strong>en</strong>/einer Expertininitiiert und gel<strong>en</strong>kt wird.Aspekte <strong>der</strong> „Planung von Unterricht: WER plant?• <strong>Lehrperson</strong>(<strong>en</strong>) <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong>;• Schüler/inn<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> <strong>Projektunterricht</strong>);• Erziehungsberechtigte (<strong>zB</strong> Klass<strong>en</strong>forum);• Gesetzgeber (Lehrplan, SchUG, SchOG);• außerschulische Expert<strong>en</strong>/Expertinn<strong>en</strong>(<strong>zB</strong> im Zuge expert<strong>en</strong>heterog<strong>en</strong><strong>en</strong>Teamteachings)Aspekte <strong>der</strong> „Planung von Unterricht:WAS wird geplant?• überprüfbare Inhalte;• organisatorische Abläufe;• sozial-erzieherische AspekteAspekte <strong>der</strong> „Planung von Unterricht:FÜR WEN wird geplant?• für die Schüler/inn<strong>en</strong>;• für sich selbst (im Sinne <strong>der</strong> psychosozial<strong>en</strong>Selbstversorgung <strong>der</strong> <strong>Lehrperson</strong>);• für die Erziehungsberechtigt<strong>en</strong>;• für die GesellschaftAspekte <strong>der</strong> „Planung von Unterricht:WIE wird geplant?• kindgemäß, aber sachgerecht;• verantwortungsbewusst;• schriftlich;• aktuell1


Aspekte <strong>der</strong> „Planung von Unterricht:WO wird geplant?• zu Hause;• in <strong>der</strong> Schule (Lehrerteams);• bei täglich<strong>en</strong> Geleg<strong>en</strong>heit<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> Museumsbesuch);• in <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong> (gemeinsam mit d<strong>en</strong>Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong>Aspekte <strong>der</strong> „Planung von Unterricht:WANN und WIE LANGE wird geplant?• in <strong>der</strong> unterrichtsfrei<strong>en</strong> Zeit (sofernLern<strong>en</strong>de und/o<strong>der</strong> Erziehungsberechtigt<strong>en</strong>icht involviert sind);• währ<strong>en</strong>d des Unterrichts (mit d<strong>en</strong>Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong>);• währ<strong>en</strong>d Schul- und/o<strong>der</strong> Klass<strong>en</strong>for<strong>en</strong>(mit d<strong>en</strong> Erziehungsberechtigt<strong>en</strong>);• ein Lehrerleb<strong>en</strong> langAspekte <strong>der</strong> „Planung von Unterricht:WARUM wird geplant?• weil es zu d<strong>en</strong> Di<strong>en</strong>stpflicht<strong>en</strong> <strong>der</strong><strong>Lehrperson</strong> gehört;• <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> weg<strong>en</strong>;• <strong>der</strong> Gesellschaft weg<strong>en</strong>;• dem Selbstverwirklichungsbedürfnis <strong>der</strong><strong>Lehrperson</strong> weg<strong>en</strong>Aspekte <strong>der</strong> „Planung von Unterricht:WOFÜR wird geplant?• für gut<strong>en</strong>, zielori<strong>en</strong>tiert<strong>en</strong> Unterricht;• für eine gut funktionier<strong>en</strong>de Gesellschaft;• für ein<strong>en</strong> gut funktionier<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Arbeitsmarkt;• zur individuell<strong>en</strong> Exist<strong>en</strong>zsicherung <strong>der</strong><strong>Lehrperson</strong>„Unterrichtsvorbereitung und „UnterrichtsplanungAspekte <strong>der</strong> persönlich<strong>en</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> <strong>Lehrperson</strong>„Unterrichtsvorbereitung meint• persönliche, int<strong>en</strong>sive Auseinan<strong>der</strong>setzung mitLehr- bzw. Lerninhalt<strong>en</strong> und Erziehungsziel<strong>en</strong>.„Unterrichtsplanung meint• Organisation: Wie gilt es was zu vermitteln?;• systematisches Vorgeh<strong>en</strong>: Systematische Planungbraucht das Wiss<strong>en</strong> um (a) das Kind, (b)die Sache, (c) die schulisch<strong>en</strong> Gegeb<strong>en</strong>heit<strong>en</strong>.Die <strong>Lehrperson</strong> muss• ausgeschlaf<strong>en</strong> sein,• körperlich fit sein,• über eine positive Ausstrahlung verfüg<strong>en</strong>,• vielseitig interessiert sein,• Fachliteratur les<strong>en</strong>,• sinnvolle Weiterbildung betreib<strong>en</strong>,• Unterrichtsmaterial selbst herstell<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>,• sich Gedank<strong>en</strong> über die Situation in <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong>mach<strong>en</strong>.2


Form<strong>en</strong> <strong>der</strong> UnterrichtsplanungForm<strong>en</strong> <strong>der</strong> Unterrichtsplanung• Jahres- bzw. Semesterplanung: <strong>en</strong>thält die inWoch<strong>en</strong> aufgeschlüsselt<strong>en</strong> (a) Them<strong>en</strong> und (b)stofflich<strong>en</strong> Inhalte <strong>der</strong> einzeln<strong>en</strong> Fächer (langfristig).• Woch<strong>en</strong>plan: <strong>en</strong>thält (1) d<strong>en</strong> Woch<strong>en</strong>schwerpunkt,(2) Angab<strong>en</strong> zum zeitlich<strong>en</strong> Verlauf <strong>der</strong>einzeln<strong>en</strong> Unterrichtstage, (3) grobe Angab<strong>en</strong> zu(a) Inhalt, (b) Unterrichts- und Arbeitsmateriali<strong>en</strong>(und am best<strong>en</strong> auch Hausübung<strong>en</strong>).• Tagesplan: <strong>en</strong>thält (1) Woch<strong>en</strong>schwerpunkt undTagesthema, (2) die an diesem Tag geplant<strong>en</strong>Unterrichtsfächer, (3) d<strong>en</strong> zeitlich<strong>en</strong> Verlauf <strong>der</strong>selb<strong>en</strong>,(4) die jeweilig<strong>en</strong> Stund<strong>en</strong>them<strong>en</strong>, (5) Grobziele samtLehrplanbezug, (6) Feinziele, (7) Erziehungsziele, (8)gegeb<strong>en</strong><strong>en</strong>falls spezielle Situationsanalyse undSachanalys<strong>en</strong>, (9) Unterrichts- und Arbeitsmateriali<strong>en</strong>,(10) Unterrichts<strong>en</strong>twurf samt methodisch-didaktisch<strong>en</strong>Begründung<strong>en</strong>, (11) Hausübungsangab<strong>en</strong>.• Stund<strong>en</strong>vorbereitung einer einzeln<strong>en</strong> Unterrichtseinheit:vgl. Schulpraktische Studi<strong>en</strong>SituationsanalyseSpezielle Situationsanalyse• Die Situationsanalyse beinhaltet die (1) allgemein<strong>en</strong><strong>en</strong>twicklungsbedingt<strong>en</strong>, (2) individuell<strong>en</strong>sowie (3) sozio-kulturell<strong>en</strong> Voraussetzung<strong>en</strong> innerhalbeiner <strong>Klasse</strong>.Demnach unterscheidet man• die allgemeine (<strong>en</strong>twicklungspsychologischeGegeb<strong>en</strong>heit<strong>en</strong> auf einer bestimmt<strong>en</strong> Altersstufe)• von <strong>der</strong> speziell<strong>en</strong> Situationsanalyse (Information<strong>en</strong>über eine ganz bestimmte <strong>Klasse</strong>, konkreteBedingung<strong>en</strong> des Unterricht<strong>en</strong>s).Die spezielle Situationsanalyse <strong>en</strong>thältdem<strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>d eine(a) materielle Dim<strong>en</strong>sion,(b) psychische Dim<strong>en</strong>sion,(c) soziale Dim<strong>en</strong>sion,(d) ereignishafte Dim<strong>en</strong>sion.Materielle Dim<strong>en</strong>sionPsychische Dim<strong>en</strong>sion• Nam<strong>en</strong>sliste mit Geburtstag<strong>en</strong>,• Hefte, Schulbücher (Auflage),• Stund<strong>en</strong>plan,• Sitzplan,• Medi<strong>en</strong> in <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong>,• organisatorisch-formale Aspekte (<strong>zB</strong> Schreibweis<strong>en</strong>,Klass<strong>en</strong>ämter),• sonstige Gepflog<strong>en</strong>heit<strong>en</strong> in <strong>der</strong> Schule (<strong>zB</strong>Schulglocke, Paus<strong>en</strong>gestaltung)• Wer braucht wo warum beson<strong>der</strong>e Hilfe?• Wer arbeitet wo beson<strong>der</strong>s langsam/rasch?• Wer liest gut/schlecht?• Wer hat Sprachfehler, Gehörschäd<strong>en</strong>, motorischeSchwäch<strong>en</strong>?• Wer braucht beson<strong>der</strong>s viel Bewegung?• etc.• EINTRAG INS BEOBACHTUNGSHEFT!3


Soziale Dim<strong>en</strong>sionEreignishafte Dim<strong>en</strong>sion• Wer ist „Star, Auß<strong>en</strong>seiter?• Wer gehört integriert?• Welche Gruppierung<strong>en</strong> sind häufig/(un-)günstig?• Wer kann mit wem warum (nicht) gut zusamm<strong>en</strong>arbeit<strong>en</strong>?• Wer kann an<strong>der</strong><strong>en</strong> wo helf<strong>en</strong>?• etc.• EINTRAG INS BEOBACHTUNGSHEFT!• Welche (kognitiv<strong>en</strong>, affektiv<strong>en</strong>, psychomotorisch<strong>en</strong>)Fähigkeit<strong>en</strong> bring<strong>en</strong> dieLern<strong>en</strong>d<strong>en</strong> für diese Unterrichtseinheitmit?• Welche Form<strong>en</strong> off<strong>en</strong>er Unterrichtsgestaltungbeherrsch<strong>en</strong> sie bzw.• wie ist off<strong>en</strong>er Unterricht in <strong>der</strong> <strong>Klasse</strong>organisiert?Phas<strong>en</strong>modell nach SEEL: Phase 1„Problembegegnung“• Phase 1: Problembegegnung als „erster Abschnitt desUnterrichtsprozesses, <strong>der</strong> vom Beginn <strong>der</strong> Bemühung<strong>en</strong>,d<strong>en</strong> Schülern eine Lernaufgabe nahezubring<strong>en</strong>,bis zur Problemeinsicht reicht“ (SEEL, 1974)• Motivier<strong>en</strong>de Mom<strong>en</strong>te: Überraschung, Interesse,Wi<strong>der</strong>sprüche, Ungewissheit,...• Konfrontation mit dem Lerninhalt• erfor<strong>der</strong>t die Berücksichtigung des Entwicklungs- undWiss<strong>en</strong>sstandes <strong>der</strong> Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong>• „echter“ Lernprozess muss eingeleitet werd<strong>en</strong> (L sollnicht gleich das Problem selbst lös<strong>en</strong>)• Beachtung methodisch-didaktischer GrundsätzePhas<strong>en</strong>modell nach SEEL: Phase 2 „Problemlösung“• Phase 2: Problemlösung als „Schritt zur Umstrukturierungdes Wahrnehmungs- und Vorstellungsfeldes“(SEEL, 1974)• Vorgänge: Sachverhalte ordn<strong>en</strong>, Verflechtung<strong>en</strong>erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, Modelle find<strong>en</strong>, kreative Kräfte einsetz<strong>en</strong>• Schüler/inn<strong>en</strong> setz<strong>en</strong> sich aktiv mit dem Problemauseinan<strong>der</strong> und versuch<strong>en</strong>, selbst Lösung<strong>en</strong> zufind<strong>en</strong>• Lösungswege soll<strong>en</strong> verglich<strong>en</strong> und gesichert werd<strong>en</strong>• Method<strong>en</strong> und Verfahr<strong>en</strong>sweis<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> demSchülerniveau angeglich<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.Phas<strong>en</strong>modell nach SEEL: Phase 3 „Durchführung“Phas<strong>en</strong>modell nach SEEL: Phase 4 „Übung“• Phase 3: Durchführung als Anw<strong>en</strong>dungdes Gelernt<strong>en</strong>• Die <strong>Lehrperson</strong> begleitet und berät.• Schüler/inn<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> zu Ergebniss<strong>en</strong> undErfolgserlebniss<strong>en</strong> komm<strong>en</strong>.• Ergebnisse müss<strong>en</strong> verglich<strong>en</strong>,begutachtet und verbessert werd<strong>en</strong>.• Phase 4: Übung als Anw<strong>en</strong>dung desGelernt<strong>en</strong> an ähnlich<strong>en</strong> Beispiel<strong>en</strong>• di<strong>en</strong>t <strong>der</strong> Festigung und Verständniskontrolle• Übungsform<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> abwechslungsreichund handlungsori<strong>en</strong>tiert sein sowie überlängere Zeit verteilt werd<strong>en</strong> (oftmaligesWie<strong>der</strong>hol<strong>en</strong>)4


Phas<strong>en</strong>modell nach GRELL• wurzelt im schülerz<strong>en</strong>triert<strong>en</strong> Unterricht• Grundgesetz: Information + Erfahrung =Lern<strong>en</strong>• L soll Schüler/inn<strong>en</strong> informier<strong>en</strong>, was undwarum sie lern<strong>en</strong> soll<strong>en</strong>• Auswahl nach d<strong>en</strong> Aspekt<strong>en</strong> <strong>der</strong>Brauchbarkeit• Möglichkeit geb<strong>en</strong> zur MitbestimmungPhas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 0„Direkte Vorbereitung“• 1. Längerfristige Vorbereitung (zu Hause,Expert<strong>en</strong> einlad<strong>en</strong>, Versuche plan<strong>en</strong>,...)• 2. Unmittelbare Vorbereitung: L bereitetVOR dem Unterricht (Nachmittag davor, in<strong>der</strong> Früh) alle Unterrichts- und Arbeitsmittelher (günstig am Lehrertisch alles <strong>der</strong>Reihe nach aufleg<strong>en</strong>, nicht mehr B<strong>en</strong>ötigteswegleg<strong>en</strong>)Phas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 1„Positive reziproke Affekte auslös<strong>en</strong>“• L soll d<strong>en</strong> Unterricht mit einer positiv<strong>en</strong>Einstellung zu d<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong> beginn<strong>en</strong>(„Wie man in d<strong>en</strong> Wald hineinruft, sokommt es als Echo zurück“)• Es soll eine ang<strong>en</strong>ehme, emotionaleStimmung vorherrsch<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> auflockerndesSpiel, persönliches Lob,...).Phas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 2„Informier<strong>en</strong><strong>der</strong> Unterrichtseinstieg“• D<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> Ziele und Plan <strong>der</strong>UE transpar<strong>en</strong>t gemacht werd<strong>en</strong>.• An Stelle von „Motivierungsbräuch<strong>en</strong> mitVerführungsabsicht“ soll<strong>en</strong> übersichtlicheErläuterung<strong>en</strong> und Auswahlmöglichkeit<strong>en</strong>g<strong>en</strong>annt werd<strong>en</strong>, um Mitbestimmung zuermöglich<strong>en</strong> (Schüler/inn<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> sich zurUnterrichtsplanung äußern dürf<strong>en</strong>).Phas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 3„Informationsinput“• Ein guter Lehrervortrag (max. 5 min) ist guteVoraussetzung für das Lern<strong>en</strong>, das aber von<strong>der</strong> Selbststeuerung <strong>der</strong> Zuhörer/inn<strong>en</strong>abhängt.• locker und off<strong>en</strong> steh<strong>en</strong>• ruhige und natürliche Stimme• alle Schüler mit dem Blick erfass<strong>en</strong>• gezielte Sprechpaus<strong>en</strong>• mit lauterer Stimme die Kernaussagemach<strong>en</strong>Phas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 4„Anbiet<strong>en</strong> von Lernaufgab<strong>en</strong>“• L bietet eine o<strong>der</strong> mehrere Lernaufgab<strong>en</strong>an und zeigt, wie sie bearbeitet werd<strong>en</strong>könn<strong>en</strong>• Musteraufgab<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> ansprech<strong>en</strong>d sein.5


Phas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 5„Selbstständige Arbeit an Lernaufgab<strong>en</strong>“• Einzel-, Grupp<strong>en</strong>-, Partnerarbeit ohneMitwirkung <strong>der</strong> <strong>Lehrperson</strong> (L gibt beiBedarf Hilfestellung)• Differ<strong>en</strong>zierung/IndividualisierungPhas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 6„Auslöschung“• Lösung von bisherig<strong>en</strong> Grupp<strong>en</strong>bildung<strong>en</strong>und Arbeitsbeziehung<strong>en</strong>, um die Aufmerksamkeitwie<strong>der</strong> auf die Arbeit in <strong>der</strong> Großgruppericht<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> spielerischeKonz<strong>en</strong>trationsübung<strong>en</strong>, Lied, Kurzturn<strong>en</strong>)Phas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 7„Feedback und Weiterverarbeitung“• Neu erworb<strong>en</strong>es Könn<strong>en</strong> soll geübt, angewandt,übertrag<strong>en</strong>, kritisch betrachtet undbeurteilt, verallgemeinert und zusamm<strong>en</strong>gefasstwerd<strong>en</strong>.• Lern<strong>en</strong>de erhalt<strong>en</strong> Rückmeldung<strong>en</strong> überdie Richtigkeit ihrer Arbeitsergebnisse.• Erk<strong>en</strong>ntnisse soll<strong>en</strong> schriftlich festgehalt<strong>en</strong>werd<strong>en</strong>.• Besprech<strong>en</strong> <strong>der</strong> HausübungPhas<strong>en</strong>modell nach GRELL: Phase 8„Gesamtevaluation“• Durch gezielte Frag<strong>en</strong> <strong>der</strong> <strong>Lehrperson</strong> soll<strong>en</strong>die Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong> selbstevaluier<strong>en</strong>d tätig werd<strong>en</strong>:• 1. Reflexion: Vergleich <strong>der</strong> gesetzt<strong>en</strong> Zielemit dem tatsächlich<strong>en</strong> Arbeitsergebnis imSinne eines Soll-Ist-Vergleiches• 2. Kausalattribution: Frag<strong>en</strong> nach d<strong>en</strong>möglich<strong>en</strong> Ursach<strong>en</strong>• 3. Zieh<strong>en</strong> einer evaluativ<strong>en</strong> Konsequ<strong>en</strong>z fürspäteres HandelnGr<strong>en</strong>z<strong>en</strong> <strong>der</strong> PlanbarkeitVoraussetzung<strong>en</strong> seit<strong>en</strong>s des Kindes• Unterricht = dynamischer Prozess (Zwisch<strong>en</strong>frag<strong>en</strong>,viele bzw. längere Wortmeldung<strong>en</strong>,...)• zeitliche Abhängigkeit<strong>en</strong> (Tageszeit,Tagesverfassung, Motivation,...)• soziale Konflikte• Unvorhergeseh<strong>en</strong>es (Schularzt, Wespe, ersterSchneefall, Feueralarm,...) kann zu sog. „Geleg<strong>en</strong>heitsunterricht“führ<strong>en</strong> (vgl. Artikel „Unterrichtzwisch<strong>en</strong> Planung und Improvisation“)• Unterricht ist abhängig von individuell<strong>en</strong>Voraussetzung<strong>en</strong>:• Familiäre Voraussetzung<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> Scheidung,Adoption, Geschwisterreihe, Fürsorge <strong>der</strong> Eltern,Erziehungsstil)• Lernindividuelle Voraussetzung<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> Lernbereitschaft,Interesse, Vork<strong>en</strong>ntnisse, För<strong>der</strong>ungdurch die Familie, Sozialkompet<strong>en</strong>z, Konz<strong>en</strong>trationsfähigkeit)• (Sozio-)Kulturelle Voraussetzung<strong>en</strong> (<strong>zB</strong>Religionszugehörigkeit, Qualität des Wohn<strong>en</strong>s,Staatsangehörigkeit, Leb<strong>en</strong>sstil)6


Voraussetzung<strong>en</strong> seit<strong>en</strong>s des Kindes• Motivationale Voraussetzung<strong>en</strong>: bezieh<strong>en</strong>sich auf die Art und Weise, wie jedes einzelneKind zu motivier<strong>en</strong> ist (<strong>zB</strong> Lob, Tok<strong>en</strong>system,„Klass<strong>en</strong>ämter)• Soziale Voraussetzung<strong>en</strong>: als Summe j<strong>en</strong>erSozialkontakte, die das Kind bereits hatte (<strong>zB</strong>Familie, Kin<strong>der</strong>gart<strong>en</strong>, Freundeskreis, Vereine)• Sprachliche Voraussetzung<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> Dialekt,Sprachstil <strong>der</strong> Eltern, unterschiedliche Unterrichts-und Erstsprache)Voraussetzung<strong>en</strong> seit<strong>en</strong>s des Kindes• Kognitive Voraussetzung<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> Bewältig<strong>en</strong>schulischer Anfor<strong>der</strong>ung<strong>en</strong>, Umgang mit ungewohnt<strong>en</strong>Situation<strong>en</strong>)• Emotionale Voraussetzung<strong>en</strong> (<strong>zB</strong> Scheidung,Krankheit, Arbeitslosigkeit, Schulangst)• Psychomotorische Voraussetzung<strong>en</strong>: betreff<strong>en</strong>die Koordination <strong>der</strong> Bewegungsapparatessowie die Leistungsfähigkeit des Körpers g<strong>en</strong>erell• Arbeitstechnische Voraussetzung<strong>en</strong>: betreff<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Umgang mit Arbeitsmateriali<strong>en</strong>Voraussetzung<strong>en</strong> seit<strong>en</strong>s <strong>der</strong> <strong>Lehrperson</strong>Voraussetzung<strong>en</strong> seit<strong>en</strong>s <strong>der</strong> <strong>Lehrperson</strong>• Alle Aspekte, die beim Kind zum Trag<strong>en</strong>komm<strong>en</strong>, komm<strong>en</strong> auch bei <strong>der</strong> <strong>Lehrperson</strong>zum Trag<strong>en</strong>.Dazu komm<strong>en</strong>• die eig<strong>en</strong>e Schulgeschichte sowie dieQualität <strong>der</strong> Ausbildung,• die Int<strong>en</strong>sität <strong>der</strong> Weiterbildung,• persönliche Interess<strong>en</strong>,• die mom<strong>en</strong>tane familiäre Situation,• die Situation innerhalb des Lehrkörpers,• <strong>der</strong> aktuelle Gesundheitszustand,• eig<strong>en</strong>e Wertvorstellung<strong>en</strong>,• organisatorische Fähigkeit<strong>en</strong>,• die Motivation <strong>der</strong> Berufswahl,• Akzeptanz <strong>der</strong> kindlich<strong>en</strong> Persönlichkeitund seiner WürdeOff<strong>en</strong>er Unterricht• Es gibt kein klar definiertes, einheitlichesProgramm für Off<strong>en</strong><strong>en</strong> Unterricht.Off<strong>en</strong>heit im Unterricht meint• Off<strong>en</strong> lass<strong>en</strong> von Möglichkeit<strong>en</strong> (Vielfalt),• Selbstständigkeit durch Selbsttätigkeit,• Freiheit <strong>der</strong> Entscheidung (Reih<strong>en</strong>folge, Zeit,Lernort, Sozialform, Arbeitsmittel).• Der Lernweg wird von d<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong>bestimmt.Off<strong>en</strong>er Unterricht• Freiheit heißt Verantwortung übernehm<strong>en</strong>.• Die Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong> müss<strong>en</strong> schrittweise auf d<strong>en</strong>„Gebrauch“ <strong>der</strong> Freiheit vorbereitet werd<strong>en</strong>.Der Off<strong>en</strong>heitsgrad ist abhängig• vom Wiss<strong>en</strong>s- und Erfahrungsstand <strong>der</strong><strong>Lehrperson</strong>,• von d<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong>,• von <strong>der</strong> Lernumgebung,• von d<strong>en</strong> Ziel<strong>en</strong> und Inhalt<strong>en</strong>,• von <strong>der</strong> Grundeinstellung <strong>der</strong> <strong>Lehrperson</strong>.7


• schülerz<strong>en</strong>triert• human• ganzheitlich• leb<strong>en</strong>dig• natürlich• spontan• handlungsoff<strong>en</strong>• erfahrungsbezog<strong>en</strong>• situationsbezog<strong>en</strong>Off<strong>en</strong> heißt...Die pädagogische Bedeutung Off<strong>en</strong><strong>en</strong> Unterrichts• för<strong>der</strong>t Sachkompet<strong>en</strong>z• vermeidet Stress, reduziert Leistungsdruck• hilft beim Konfliktelös<strong>en</strong>• stärkt das Selbstwertgefühl• för<strong>der</strong>t Selbstbestimmung undSelbstverantwortung• regt zum problemlös<strong>en</strong>d<strong>en</strong> D<strong>en</strong>k<strong>en</strong> an• regt Spontaneität und Eig<strong>en</strong>initiative an• för<strong>der</strong>t viele positive PersönlichkeitsmerkmaleForm<strong>en</strong> Off<strong>en</strong><strong>en</strong> UnterrichtsLehrform<strong>en</strong>• Freiarbeit• <strong>Projektunterricht</strong> (s. Artikel „Deweys Bedeutungfür die pädagogische Diskussion umd<strong>en</strong> <strong>Projektunterricht</strong>)• Station<strong>en</strong>lern<strong>en</strong> (s. Artikel „Lern<strong>en</strong> anStation<strong>en</strong>“)• Tages-, Woch<strong>en</strong>plan• Erkundungslern<strong>en</strong>• Entdeck<strong>en</strong>des Lern<strong>en</strong>• Lern<strong>en</strong> im Spiel• direkte Führung durch die <strong>Lehrperson</strong>• unterglie<strong>der</strong>t sich in darbiet<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Unterricht(erzähl<strong>en</strong>, vorles<strong>en</strong>, vortrag<strong>en</strong>, beschreib<strong>en</strong>,vorzeig<strong>en</strong>) und erarbeit<strong>en</strong>d<strong>en</strong>Unterricht (Frageunterricht, Impulsunterricht,Gesprächsunterricht)FrageunterrichtImpulsunterricht• Geduld hab<strong>en</strong>• Antwort<strong>en</strong> nicht gleich als falsch abtun• Lehrerecho vermeid<strong>en</strong>• „W-Frag<strong>en</strong>“ vermeid<strong>en</strong>• Kett<strong>en</strong>frag<strong>en</strong>, Entscheidungsfrag<strong>en</strong> undSuggestivfrag<strong>en</strong> vermeid<strong>en</strong>• Gedank<strong>en</strong>anstoß, <strong>der</strong> selbstständiges undproblemlös<strong>en</strong>des D<strong>en</strong>k<strong>en</strong> för<strong>der</strong>t• stummer Impuls (<strong>zB</strong> Bild, Tasch<strong>en</strong>lampe)• verbaler Impuls (<strong>zB</strong> Geschichte, Rätsel)• akustischer Impuls (Geräusche vonTier<strong>en</strong>, Fahrzeug<strong>en</strong>; Musik)• Impuls muss geplant sein!8


GesprächsunterrichtAspekte schüler- und lehrerz<strong>en</strong>triert<strong>en</strong> Unterrichts• Unterrichtsgespräch: Schüler/inn<strong>en</strong> und<strong>Lehrperson</strong> sind gleichwertige Gesprächspartner• Schülergespräch: nur Schüler/inn<strong>en</strong>vertief<strong>en</strong> sich untereinan<strong>der</strong> im GesprächLehrerz<strong>en</strong>trierter Unterricht:• Die <strong>Lehrperson</strong> plant und gestaltet die Durchführunggroßteils selbst.• L ist S<strong>en</strong><strong>der</strong>, Lern<strong>en</strong>de sind Empfänger.• L präs<strong>en</strong>tiert und Lern<strong>en</strong>de hör<strong>en</strong> zu, befolg<strong>en</strong> Anweisung<strong>en</strong>,d<strong>en</strong>k<strong>en</strong> mit, lass<strong>en</strong> sich berühr<strong>en</strong>, stell<strong>en</strong>Frag<strong>en</strong>.• Einsatz dann sinnvoll, w<strong>en</strong>n Lern<strong>en</strong>de über keinVorwiss<strong>en</strong> verfüg<strong>en</strong>.• relativ gute Planbarkeit (unvorhergeseh<strong>en</strong>e Abweichung<strong>en</strong>vom Thema könn<strong>en</strong> minimalisiert werd<strong>en</strong>)Aspekte schüler- und lehrerz<strong>en</strong>triert<strong>en</strong> UnterrichtsAspekte schüler- und lehrerz<strong>en</strong>triert<strong>en</strong> UnterrichtsGefahr<strong>en</strong> lehrerz<strong>en</strong>triert<strong>en</strong> Unterrichts:• keine Differ<strong>en</strong>zierung (Über- bzw. Unterfor<strong>der</strong>ung)• Lern<strong>en</strong>de bleib<strong>en</strong> unselbstständig, wart<strong>en</strong>auf Anweisung<strong>en</strong>• Passivität, weil die <strong>Lehrperson</strong> „Veranstalterist und die Schüler/inn<strong>en</strong> die „Gästesind.Schülerz<strong>en</strong>trierter Unterricht:• Die <strong>Lehrperson</strong> plant, die Durchführungwird aber von d<strong>en</strong> Lern<strong>en</strong>d<strong>en</strong> getrag<strong>en</strong>.Voraussetzung<strong>en</strong>:• K<strong>en</strong>n<strong>en</strong> des Organisationsrahm<strong>en</strong>s, Beherrsch<strong>en</strong>diverser Arbeitstechnik<strong>en</strong>, Exzerpier<strong>en</strong>von Information<strong>en</strong>• Reflexions- bzw. EvaluationsfähigkeitAspekte schüler- und lehrerz<strong>en</strong>triert<strong>en</strong> UnterrichtsVorteile: Berücksichtig<strong>en</strong>• individueller Interess<strong>en</strong>, Bedürfnisse undLerntempi,• des Unterrichtsprinzips „Politische Bildung,einschließlich Fried<strong>en</strong>serziehung ,• des didaktisch<strong>en</strong> Grundsatzes „sozial<strong>en</strong>Lern<strong>en</strong>s9

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