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Unterrichtswissenschaft -‐ Grundbegriffe 1

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Pädagogik <br />

Unterrichtswissenscha, -­‐ <br />

<strong>Grundbegriffe</strong> 1 <br />

Vorlesung an der PH NÖ <br />

im WS 2010/11 <br />

LV-­‐Leiterin: Mag. Dr. ChrisBane Siebenbrunner-­‐Rosic <br />

• Pädagogik (griech. παιδεία paideia = Erziehung, Bildung <br />

bzw. παίς pais = Knabe, Kind und griech. άγειν agein = <br />

führen) steht für die wissenscha[liche Disziplin, die sich mit <br />

der Theorie und Praxis von Bildung und Erziehung <br />

auseinandersetzt. <br />

• In der griechischen AnBke hace der Pädagoge als Knaben-­führer<br />

die Aufgabe, ausgewählte Knaben den Philosophen <br />

zur Erziehung zuzuführen. <br />

• Heute wird der Pädagogik eine Doppelrolle zugesprochen, <br />

(1) als Reflexionswissenscha[ Bildungs-­‐ und Erziehungs-­zusammenhänge<br />

zu erforschen, aber auch (2) als Hand-­lungswissenscha[<br />

Vorschläge zu machen, wie Bildungs-­‐ <br />

und Erziehungspraxis gestaltet und verbessert werden <br />

können. <br />

Pädagogik -­‐ Erziehungswissenscha, <br />

• Die Unterscheidung der Bezeichnungen „Pädagogik“ <br />

und „Erziehungswissenscha[“ ist historisch bedingt. <br />

• Pädagogik = die tradiBonelle Bezeichnung, in Anleh-­nung<br />

an die Geisteswissenscha[liche Pädagogik (mit <br />

den Forschungsmethoden HermeneuBk, DialekBk), die <br />

das Fach ausgehend von seiner Entstehung im 18. Jh. <br />

bis zur Wende zwischen dem 19. und 20. Jh. domi-­nierte.<br />

<br />

• In den 60er-­‐ und 70er-­‐Jahren des 20. Jh.: Hinwendung <br />

zu empirischen Forschungsmethoden und Etablierung <br />

des (abgrenzenden) Begriffes Erziehungswissenscha9. <br />

Bildungswissenscha, <br />

• Bildungswissenscha9 = von Seiten der Pädago-­gischen<br />

Anthropologie bevorzugter Begriff, der <br />

betonen soll, dass <br />

• der Mensch als freies und grundsätzlich begabtes <br />

Wesen zu betrachten ist, das sich nicht durch <br />

(manipulierende) Lehr-­‐ und Erziehungstechniken <br />

„herstellen lässt, <br />

• sondern von Seiten der Lehrenden/Erziehenden <br />

lediglich angeregt und angeleitet werden kann, <br />

sich selbst zu bilden. <br />

Bildung <br />

• ahd.: bildunga: Schöpfung, Bildnis, Gestalt -­‐ <br />

bezeichnet die Formung des Menschen im <br />

Hinblick auf sein „Mensch-­‐Sein. <br />

• Bildung bezieht sich sowohl auf den Prozess <br />

(„sich bilden) als auch auf den Zustand <br />

(„gebildet sein). <br />

• Ein Merkmal von Bildung, das nahezu allen <br />

Bildungstheorien gemein ist, ist das reflekBerte <br />

Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt. <br />

Zitat über die Bildung <br />

• Friedrich Paulsen äußert sich im enzyklopä-­dischen<br />

Handbuch der Pädagogik von 1903 <br />

zum Bildungsbegriff: <br />

• „Nicht die Masse dessen, was [man] weiß oder <br />

gelernt hat, macht die Bildung aus, sondern die <br />

Kra9 und Eigentümlichkeit, womit [man] es sich <br />

angeeignet hat und zur Auffassung und Beurtei-­lung<br />

des ihm Vorliegenden zu verwenden ver-­steht.<br />

... Nicht der Stoff entscheidet über die <br />

Bildung, sondern die Form. <br />

1


Erziehung – (Aus-­‐) Bildung <br />

• Erziehung meint eher äußere Steuerungsimpulse der <br />

Persönlichkeitsentwicklung, während sich Bildung <br />

wesentlich auf Prozesse und Ergebnisse der indivi-­duellen<br />

Verarbeitung und Aneignung bezieht. <br />

• Bildung ist im Gegensatz zu Ausbildung bzw. Berufs-­bildung<br />

nicht unmiMelbar an ökonomische Zwecke <br />

gebunden, <br />

• wenngleich der Erwerb allgemein-­‐ bzw. berufsbil-­dender<br />

Abschlüsse, wie Matura oder Lehrabschluss-­prüfung,<br />

o[ die Voraussetzung für den Zugang zu gut <br />

bezahlten Berufen bildet. <br />

3 Elementarkompetenzen der Bildung <br />

• Wissen: umfasst Kenntnisse (=deklaraBves Wissen) <br />

• Denken: bezeichnet die unterschiedlichen Strategien <br />

des Erkenntnisgewinns, wie zB Problemlösen, Beschrei-­ben,<br />

Erklären, InterpreBeren,... <br />

• KommunikaQonsfähigkeit: ist die Fähigkeit des Men-­schen,<br />

seine Gedanken, Ideen, Thesen usw. anderen <br />

transparent zu machen, und umgekehrt, sich in die <br />

Gedankenwelt anderer akBv hineinzuversetzen. <br />

• Alle 3 sind gleichwerBg (vgl. Beispiel eines dreibeinigen <br />

Hockers)! <br />

Pädagogik -­‐ Andragogik <br />

• Inhaltlich hat die Pädagogik über lange Zeit die Schule als <br />

BildungsinsBtuBon und Raum für Lernen und Lehren <br />

fokussiert. <br />

• Mit der zunehmenden Ausweitung des Blicks auf alle <br />

Altersstufen und Lernräume des Menschen („lebenslanges <br />

Lernen) hat sich die Ausrichtung der Erziehungswissen-­scha[<br />

verändert. An vielen BildungsinsBtuBonen werden <br />

zunehmend Lehr-­‐ bzw. Studiengänge mit dem Schwerpunkt <br />

„Erwachsenenbildung angeboten. <br />

• Allerdings wird der Begriff „Pädagogik (vgl. griech. <br />

Knabenführung) für die Zielgruppe der Erwachsenen in <br />

Frage gestellt und teilweise durch den Begriff <br />

„Andragogik (griech. Männerführung) ersetzt. <br />

Bildung -­‐ EducaGon <br />

• Im Englischen wird Pädagogik bzw. Erziehungs-­wissenscha[<br />

meist als EducaQonal Science, oder <br />

kurz: EducaQon, bezeichnet. <br />

• Die Übersetzung von EducaQon ins Deutsche <br />

meint meistens Ausbildung bzw. Erziehung. <br />

• Der Begriff „Bildung spiegelt eine Eigenheit der <br />

deutschen Sprache wider, für den es im Engli-­schen<br />

keine sinngemäße Entsprechung gibt. <br />

• Das macht Diskussionen über Bildung(sreformen) <br />

außerhalb des deutschsprachigen Raumes teil-­weise<br />

schwierig. <br />

Schulpädagogik <br />

• Schulpädagogik als wissenscha[liche Teildisziplin der <br />

Pädagogik beschä[igt sich mit der Theorie und Praxis <br />

der Entwicklung und Reflexion wissenscha[licher Kon-­zepte<br />

zur Gestaltung von Schulleben und Unterricht. <br />

• Sie beschreibt die vielen Bereiche einer schulischen <br />

OrganisaBon sowie die theoreBschen Grundlagen des <br />

Lehrens und Lernens in einem gesellscha[lich und <br />

staatlich organisierten Bildungssystem. <br />

• Sie entwir[ Möglichkeiten des Lehrens und Lernens für <br />

Lehrende und Schüler/innen im Sinne einer höheren <br />

Wahrscheinlichkeit des Schulerfolgs. <br />

Pädagogisches Handeln <br />

• Hermann Giesecke: Pädagogisches Handeln ist <br />

eine Form des sozialen Handelns, <br />

• also ein Handeln, das auf eine Veränderung <br />

von Menschen bzw. von menschlichen Ver-­hältnissen<br />

und Bedingungen gerichtet ist und <br />

sich an anderen orienBert. <br />

• Daher könne es auch kein „richBges“, sondern <br />

nur „angemessenes“ pädagogisches Handeln <br />

geben. <br />

2


Ziele pädagogischen Handelns <br />

• Das Hauptziel pädagogischen Handelns ist sei, <br />

Lernen zu ermöglichen, soweit dies im Bewusst-­sein<br />

und im argumentaBven Austausch möglich <br />

sei. <br />

• Pädagogisches Handeln erschaffe nicht die Men-­schen<br />

oder gebe ihnen ihre Persönlichkeit, son-­dern<br />

interveniere und begleite die Menschen in <br />

ihrem Leben (vgl. Giesecke). <br />

• Pädagogisches Handeln strebt nach „Mündigkeit <br />

des Lernenden (vgl. Kant). <br />

Unterricht <br />

• Unterricht ist ein InterakBonsgeschehen, <br />

• bei dem Individuen unter pädagogischer <br />

Begleitung <br />

• in planmäßig iniBierten und geführten <br />

Lernprozessen <br />

• zum Zwecke ihrer QualifikaBon, PersonalisaBon <br />

und SozialisaBon <br />

• ausgewählte Inhalte von Kultur <br />

• aufnehmen und weiterentwickeln. <br />

PersonalisaGon <br />

• PersonalisaGon (IndividuaBon) ist der Prozess <br />

der Entwicklung der individuellen Persönlich-­keit.<br />

<br />

• Sie wird umschrieben als Selbs{ormung und -­‐<br />

steuerung der eigenen Triebstrukturen <br />

• sowie als sinngebende, koordinierende und <br />

verantwortlich gestaltete Rückwirkung des <br />

Individuums auf die Faktoren der Gesellscha[ <br />

und Kultur. <br />

PersonalisaGon <br />

• Durch die akBve Auseinandersetzung mit den <br />

Normen, Werten und Haltungen einer Gesell-­scha[<br />

und ihrer Kultur kann sich der Einzelne <br />

weiterentwickeln und Aufgaben eines mündi-­gen<br />

Bürgers übernehmen. <br />

• Dieser Prozess geht also über die SozialisaBon <br />

hinaus bzw. schließt sich daran an. <br />

SozialisaGon <br />

• Die SozialisaQon (lat. sociare „verbinden“) ist die Anpassung <br />

an gesellscha[liche Denk-­‐ und Verhaltensmuster durch <br />

InternalisaBon (Verinnerlichung) von sozialen Normen. <br />

• Sie bezeichnet zum einen die Entwicklung der Persönlich-­keit<br />

aufgrund ihrer InterakBon mit einer spezifischen mate-­riellen<br />

und sozialen Umwelt, <br />

• zum anderen die sozialen Bindungen von Individuen, die <br />

sich im Zuge sozialisatorischer Beziehungen konsBtuieren. <br />

• Sie umfasst sowohl die absichtsvollen und planvollen <br />

Maßnahmen (Erziehung) als auch die unabsichtlichen <br />

Einwirkungen auf die Persönlichkeit. <br />

SozialisaGon <br />

• SozialisaBonsprozesse bewirken demnach, dass im <br />

sozialen Zusammenleben Handlungsbezüge und Hand-­lungsorienBerungen<br />

(soziale IdenBtät) entstehen, auf <br />

die sich Individuen in ihrem sozialen Handeln beziehen. <br />

• Daraus ergibt sich auch die Tendenz von Individuen, <br />

sich entsprechend den jeweils geltenden Normen, <br />

Werten und Werturteilen der Gesellscha[ zu verhal-­ten.<br />

<br />

• Gelungene SozialisaBon meint aber auch, dass der <br />

Mensch andererseits die Normen und Werte <br />

reflekBerend in Frage stellt. <br />

3


Erziehung -­‐ SozialisaGon <br />

• Emile Durkheim bezeichnet Erziehung als geplan-­te<br />

und absichtsvolle SozialisaBon. <br />

• Daraus folgt: Erziehung ist diejenige Teilmenge <br />

der SozialisaBonsvorgänge, für die das Ziel grund-­legend<br />

ist, Veränderungen von Personen, insbe-­sondere<br />

von Kindern und Jugendlichen, zu bewir-­ken.<br />

Sie bezeichnet demnach jenen Anteil am <br />

SozialisaBonsprozess, der sich auf die bewusste <br />

Einwirkung (ManipulaBon?) von Bezugspersonen <br />

bezieht. <br />

Kultur <br />

• Kultur (lat. cultura, „Bearbeitung“, „Pflege“, „Acker-­bau“,<br />

von colere, „wohnen“, „pflegen“, „den Acker <br />

bestellen“) ist im weitesten Sinne alles, was der <br />

Mensch selbstgestaltend hervorbringt, <br />

• im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und <br />

nicht veränderten Natur. <br />

• Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen <br />

eines gegebenen Materials (wie in der Technik, der <br />

Bildenden Kunst), aber auch geisBger Gebilde (wie die <br />

Sprache, das Recht, die Moral, die Religion, die Wirt-­scha[<br />

oder Wissenscha[). <br />

Unterrichtsarten <br />

• Schulunterricht: Schüler/innen werden in einer Gruppe durch eine <br />

Lehrperson in der InsBtuBon Schule unterrichtet. <br />

• Einzelunterricht: o[ häuslicher Unterricht, zB wenn ein Kind nicht in <br />

der Lage ist, die Schule zu besuchen (zB krankheits-­‐ oder <br />

wohnortbedingt) <br />

• Förderunterricht findet in Abgrenzung zu „Nachhilfestunden in der <br />

Schule stac und soll (a) Lernschwächen gezielt abbauen oder (b) <br />

besondere Begabungen des Kindes fördern („Begabungsförde-­rung).<br />

<br />

• Unterricht in Form eines Projekts dient der ganzheitlichen Persön-­lichkeitsförderung<br />

und muss nicht ausschließlich auf die Unter-­richtszeit<br />

in der Schule beschränkt sein. <br />

• Ein PrakQkum dient dazu, mögliche berufliche Interessen und <br />

spätere Bildungswege mit den vorhandenen FerBgkeiten auszuloten <br />

und in Einklang zu bringen. <br />

Merkmale „guten Unterrichts nach <br />

Hilbert Meyer <br />

• Klare Strukturierung des Lehr-­‐Lern-­‐Prozesses <br />

• Intensive Nutzung der Lernzeit <br />

• SBmmigkeit der Ziel-­‐, Inhalts-­‐ und Methodenentschei-­dung<br />

<br />

• Methodenvielfalt <br />

• Intelligentes Üben <br />

• Individuelles Fördern <br />

• Lernförderliches Unterrichtsklima <br />

• SinnsB[ende Unterrichtsgespräche <br />

• Regelmäßige Nutzung von Schüler-­‐Feedback <br />

• Klare Leistungserwartungen und Kontrollen <br />

Merkmale „guten Unterrichts nach <br />

Andreas Helmke <br />

• Klassenführung (Regeln/Normen, Zeitmanagement, <br />

Umgang mit Störungen) <br />

• Lernförderliches Klima <br />

• MoBvierung <br />

• Klarheit und Strukturiertheit <br />

• SchülerorienBerung <br />

• AkBvierung <br />

• Sicherung <br />

• WirkungsorienBerung <br />

• Passung/Umgang mit Heterogenität <br />

• Methodenvielfalt <br />

Lernen <br />

• Unter Lernen versteht man den absichtlichen (intenBonales <br />

Lernen) und den beiläufigen individuellen oder kollekBven <br />

Erwerb von geisBgen, körperlichen, sozialen Kenntnissen, <br />

Fähigkeiten und FerBgkeiten. <br />

• Aus lernpsychologischer Sicht wird Lernen als ein Prozess <br />

der relaBv stabilen Veränderung <br />

• des Verhaltens, Denkens oder Fühlens aufgrund von <br />

Erfahrung oder neu gewonnenen Einsichten und <br />

• des Verständnisses (verarbeiteter Wahrnehmung der <br />

Umwelt oder Bewusstwerdung eigener Regungen) <br />

aufgefasst. <br />

• Die Resultate des Lernprozesses sind nicht immer von den <br />

Lernenden in Worte fassbar oder eindeuBg messbar. <br />

4


Lernen <br />

1. Lernprozess <br />

2. Fähigkeit zur Erinnerung (Gedächtnis) <br />

3. Fähigkeit des Abrufens (Anwendung von Erlerntem <br />

oder Lerntransfer) <br />

• Lernen ist mehr als das reine Abspeichern von Infor-­maBonen.<br />

<br />

• Es beinhaltet die Wahrnehmung und Bewertung der <br />

Umwelt, die Verknüpfung mit Bekanntem (Erfahrung) <br />

und das Erkennen von Regelmäßigkeiten. <br />

• Micels Lehrmethoden und Lernstrategien kann Lernen <br />

planvoll gestaltet werden. <br />

Blended Learning <br />

• Blended Learning (Integriertes Lernen) bezeichnet eine <br />

Lernform, die aus einer didakBsch sinnvollen Verknüpfung <br />

von Präsenzveranstaltungen und Formen von E-­‐Learning <br />

besteht. <br />

• Verschiedene Lernmethoden, Medien sowie lerntheore-­‐<br />

Bsche Ausrichtungen werden miteinander kombiniert. <br />

• Es ermöglicht Lernen, Kommunizieren, Informieren und <br />

Wissensmanagement -­‐ losgelöst von Ort und Zeit in Kombi-­naBon<br />

mit Erfahrungsaustausch, Rollenspiel und persön-­lichen<br />

Begegnungen im klassischen Präsenzunterricht. <br />

• „Blend = engl.: Mischung mehrerer Ausgangsbestandteile <br />

E-­‐Learning <br />

• E-­‐Learning meint das Lehren und Lernen <br />

micels verschiedener elektronischer Medien. <br />

• Synonyme: computerbasiertes Lernens, <br />

Onlinelernen, mulBmediales Lernen etc. <br />

• Facecen des E-­‐Learnings: MulBmedialität, <br />

MulBcodalität, MulBmodalität und Inter-­akBvität<br />

<br />

Virtuelles Klassenzimmer <br />

• Virtuelles Klassenzimmer (Live E-­‐Learning) <br />

bezeichnet eine Form von E-­‐Learning, bei der <br />

räumlich getrennte Lehrende und Lernende <br />

synchron oder asynchron zusammenarbeiten. <br />

• Sie treffen sich im Internet auf einer Lernplac-­form<br />

zum „Gruppenlernen oder laden Aufga-­ben<br />

auf ihren Heimcomputer herunter. <br />

• Teilnahmevoraussetzungen: PC, Kop~örer mit <br />

Mikrophon, Internetzugang <br />

CooperaGves offenes Lernen (COOL) <br />

• Grundlagen waren reformpädagogische Strömun-­gen<br />

des 20. Jh., vor allem aus dem von Helen <br />

Parkhurst in den USA entwickelten Daltonplan <br />

(Freedom, CooperaBon, BudgeBng Time). <br />

• COOL basiert auf einer von den Lehrern Helga <br />

WiMwer und Georg Neuhauser 1996 gestarteten <br />

IniBaBve, aus welcher der Schulversuch „Differen-­ziertes<br />

Lernen als IntegraQonsfaktor an der <br />

Bundeshandelsakademie und Bundeshandels-­schule<br />

Steyr entstand. <br />

Merkmale von COOL <br />

• Die Lehrpersonen kooperieren in Klassenlehrerteams. <br />

• Die Schüler/innen arbeiten mit schri[lichen, o[ auch fächerüber-­greifenden<br />

Assignments (Arbeitsau[rägen). In sog. COOL-­‐Stunden <br />

(ab drei Einheiten bis zu einem Dricel bzw. der Häl[e der Unter-­richtszeit)<br />

hat der Schüler/die Schülerin Wahlfreiheit, wann, wo, wie <br />

und meist auch in welcher Sozialform er/sie die gestellten Aufgaben <br />

(aus mindestens drei Fächern) bis zu den vorgegebenen Terminen <br />

bewälBgen will. <br />

• Die Lehrperson wird zum Moderator, Coach und Begleiter des Lern-­prozesses<br />

und kann so auf jede/n Einzelne/n eingehen und ihn ge-­zielt<br />

fördern (Individualisierung des Lernprozesses). <br />

• Regelmäßige Reflexion und EvaluaBon des Arbeits-­‐ und Lernpro-­zesses:<br />

Unterschiedliche (auch schri[liche) Formen des Feedbacks <br />

sollen u.a. zur kriBschen Analyse des eigenen Sozialverhaltens <br />

anregen. <br />

5


Merkmale von COOL <br />

• Herkömmliche Methoden der Leistungsbeurteilung werden durch <br />

Formen der direkten Leistungsvorlage (Por{olio) ergänzt. <br />

• Der regelmäßig staindende Klassenrat ist ein Selbststeuerungs-­‐ <br />

und Selbstverwaltungselement der Klasse. In ihm besprechen die <br />

Schüler/innen nicht nur ihre Anliegen, sondern trainieren auch <br />

Gesprächsregeln, Protokollführung und ModeraBonstechniken. <br />

• COOL braucht klare Strukturen und Rahmenbedingungen. In sog. <br />

COOL-­‐Parlamenten bzw. Lehrer-­‐Schüler-­‐Foren (nach dem Delegier-­tenprinzip)<br />

werden gemeinsame Regeln des Zusammenlebens und <br />

Zusammenarbeitens im COOL-­‐Bereich erarbeitet und in „Verträge <br />

gegossen. <br />

• Die Eltern werden in die schulische Unterrichts-­‐ und Erziehungs-­arbeit<br />

eingebunden. In regelmäßigen Elternabenden (offen und <br />

moderiert) werden Anregungen, Wünsche und Befürchtungen zum <br />

Thema formuliert. <br />

MatheGk <br />

• Die MatheQk ist die Wissenscha[ vom Lernen. <br />

• „MatheBk (griech. „manthanein) bedeutet „Lernen <br />

sowohl im Sinne eines Prozesses als auch eines plötz-­lichen<br />

Erkenntnisgewinnes und wurde erstmals von <br />

Platon gebraucht. <br />

• Jan Amos Komensky (Johann Amos Comenius, 1592–<br />

1670) unterschied in seiner DidacQca Magna die <br />

DidakQk als „Lehrkunstvon der MatheQk als <br />

„Lernkunst. <br />

• Die MatheBk ist empfängerbezogen am Lernenden, die <br />

DidakBk senderbezogen am Lehrenden orienBert. <br />

Merkmale der MatheGk <br />

• MatheQk betrachtet schulisches Lernen aus dem Blick-­winkel<br />

des/der Lernenden und charakterisiert das Ver-­hältnis<br />

zwischen Lehrperson und Lernenden als „sym-­metrisch<br />

und „herrscha[sfrei. <br />

• Schüler/in und Lehrperson stehen auf einer Ebene. Die <br />

Lehrperson ist nicht „Chef/in des/der Lernenden, son-­dern<br />

Lernberater/in und helfende/r Erziehende/r. <br />

• MatheQk impliziert das „konstrukBvisBsche Verständ-­nis<br />

von Lernen, das dieses als akBven, selbstorgani-­sierenden<br />

(autopoieBschen) Prozess versteht, bei dem <br />

die je eigenen „Wirklichkeiten des Individuums von <br />

diesem „konstruiert werden (KonstrukQvismus). <br />

Merkmale der MatheGk <br />

• MatheQk bezieht die „ganzheitliche Sichtweise des <br />

Schülers/der Schülerin mit ein. <br />

• Die Ganzheitstheorie im Sinne einer humanisBschen Per-­sönlichkeitstheorie<br />

sieht jede einzelne Handlung des Men-­schen<br />

im Zusammenhang mit seiner Gesamtpersönlichkeit <br />

und erkennt alle Erfahrungen, die er mit sich und seiner <br />

Umwelt macht, als umfassendes Erleben und integraBves <br />

Zusammenwirken an. <br />

• Lehren = ein strukturiertes, umfassendes Angebot an den <br />

Lernenden, das nicht nur auf der Inhalts-­‐, sondern auch auf <br />

der Beziehungsebene abläu[ <br />

• und somit auf den Ebenen der KogniBon, EmoBon, MoBva-­‐<br />

Bon und VoliBon staindet. <br />

DidakGk <br />

• Die DidakQk (griech. didáskein „lehren) im <br />

engeren Sinn beschä[igt sich mit der Theorie <br />

des Unterrichts, im weiteren Sinne mit der <br />

Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens. <br />

• Sie beschreibt Prozesse und Strukturen des <br />

auf Vermiclung von Wissen und Verhaltens-­weisen<br />

ausgerichteten Unterrichts. <br />

DidakGsche Kompetenz <br />

• DidakQsche Kompetenz bezeichnet die Fähigkeiten und Fer-­‐<br />

Bgkeiten einer Lehrperson, den Vermiclungsprozess und <br />

die Förderung des einzelnen Schülers opBmal zu fördern. <br />

• Kompetenzen sind die Fähigkeiten einer Lehrperson, die <br />

sich -­‐ auf den Unterricht bezogen -­‐ darin zeigen, dass sie die <br />

Balance zwischen den Ansprüchen und Erwartungen des <br />

einzelnen Lernenden sowie der Lernergruppe, den Voraus-­setzungen<br />

der Wissensarchitektur, den Forderungen des <br />

Lehrplans, den Möglichkeiten für die Entwicklung moderner <br />

Lernkulturen und den eigenen Wünschen und Vorstellun-­gen<br />

einrichten und erhalten kann, so dass ein möglichst <br />

posiBves Lernklima entsteht. <br />

6


DidakGsches Dreieck <br />

• Das DidakQsche Dreieck ist ein Bild für die <br />

Beziehung zwischen Lehrer/in, Schüler/in und <br />

Lerninhalt. <br />

• Der Lerninhalt stammt aus der Fülle möglicher <br />

Lerngegenstände in der Welt. <br />

• Die Lehrperson wählt den Inhalt aus und bereitet <br />

ihn auf, wobei sie auch das Interesse der Gesell-­scha[<br />

vertric, was gelernt werden soll. <br />

• Der Schüler/Die Schülerin soll den Lerninhalt <br />

erfassen, wenn ihn/sie keine Schwierigkeiten in <br />

seiner/ihrer Person oder im Umfeld daran <br />

hindern. <br />

DidakGscher Lernort <br />

• Ein didakQscher Lernort ist ein nicht notwen-­dig<br />

räumlich definiertes Bedingungsgefüge, an <br />

dem ein oder mehrere Lernende Kenntnisse, <br />

FerBgkeiten und/oder Fähigkeiten erwerben <br />

kann/können (zB PC, Simulatoren). <br />

• Hingegen ist ein insBtuBoneller Lernort jede <br />

über ein Curriculum definierte und anerkannte <br />

Bildungseinrichtung. <br />

DidakGsche RedukGon <br />

• Die DidakQsche RedukQon bezeichnet Vereinfa-­chungen<br />

und Hilfen, die zum erleichterten Ver-­ständnis<br />

eines komplexen Lerngegenstandes vom <br />

Lehrenden für die Lernenden mit Rücksicht auf <br />

ihre Fähigkeiten und Vorkenntnisse vorgenom-­men<br />

werden. <br />

• Typische didakBsche RedukBonen sind Modelle, <br />

in denen das Wesentliche hervorgehoben wird, <br />

zB ein Globus, ein Atommodell, ein Kommunika-­‐<br />

Bonsmodell. <br />

Reformpädagogik -­‐ Geschichtliches <br />

• Unter Reformpädagogik werden verschiedene Ansätze <br />

zur Reform von Schule, Unterricht und allgemeiner <br />

Erziehung zusammengefasst, die sich Ende des 19. Jh. <br />

und im ersten Dricel des 20. Jh. gegen Lebensfremd-­heit<br />

und Autoritarismus der vorherrschenden „Pauk-­schule<br />

wandten und zu einer veränderten Bildungs-­theorie<br />

und damit zu einer veränderten DidakBk <br />

beitragen wollten. <br />

• Als Vorläufer gilt die sog. Anschauungspädagogik. <br />

• WichBge Prinzipien waren und sind die SelbscäBgkeit <br />

der Lernenden, das freie Gespräch, Erlebnispädagogik <br />

sowie das Lernen durch Tun. <br />

Reformpädagogik -­‐ Strömungen <br />

• New EducaQon Fellowship: wurde 1921 gegründet und <br />

galt als internaBonales Forum für Reformpädagogen. <br />

• In Deutschland gab es als wichBgste Zweige der Re-­formpädagogik<br />

die Arbeitsschule zur Bildung breiter <br />

Bevölkerungsschichten und die auf das Lernumfeld <br />

abzielenden Konzepte Landschulbewegung und <br />

Einheitsschule. <br />

• WechselseiBge Beeinflussung mit der Jugendbewe-­gung,<br />

der 1. Frauenbewegung, der Arbeiterbewegung <br />

oder der Kunsterziehungsbewegung. <br />

Richtungen und Vertreter der <br />

Reformpädagogik <br />

• John Dewey (Projekt, DemokraBsierung) <br />

• CélesBn Freinet (Freinet-­‐Pädagogik, <br />

Schuldruckerei, Freier Ausdruck) <br />

• Hugo Gaudig (Freie geisBge Schularbeit, <br />

Gruppenarbeit, SelbscäBgkeit) <br />

• Oco Glöckel (Lebens-­‐ und Arbeitsschule) <br />

• Georg Kerschensteiner (Arbeitsschule, <br />

Berufsschule) <br />

7


Richtungen und Vertreter der <br />

Reformpädagogik <br />

• William Heard Kilpatrick (Projektmethode) <br />

• Maria Montessori (Montessoripädagogik: <br />

Freiarbeit, Jahrgangsmischung, Schulische <br />

IntegraBon) <br />

• Helen Parkhurst (Daltonplan) <br />

• Peter Petersen (Jena-­‐Plan-­‐Schule, <br />

jahrgangsübergreifend) <br />

• Rudolf Steiner (Waldorfschule, <br />

Waldorfpädagogik, Anthroposophie) <br />

Lehr-­‐Lernmethoden <br />

• Die U.-­‐Methodik behandelt die Wahl von Unter-­richtsmethoden<br />

als Teil der Unterrichtsplanung. <br />

• Erfolgreiche Lehrmethoden basieren auf den <br />

Erkenntnissen über die Lernvorgänge, also auf <br />

der Lernpsychologie, der DidakBk bzw. Pädagogik. <br />

• Häufig werden sie auf Grundlage von Lern-­theorien<br />

entwickelt. <br />

• Lernmethoden beschä[igen sich damit, wie ein <br />

Lernender sein eigenes Lernen gestaltet, <br />

• Lehrmethoden bezeichnen das Verfahren des <br />

Lehrens, also der Unterweisung und Anleitung. <br />

Offener Unterricht <br />

• Offener Unterricht ist eine OrganisaBonsform des <br />

Unterrichts, die es jedem/r Schüler/in ermöglicht <br />

frei zu wählen, <br />

• wo (räumlich) und wann (zeitlich) er/sie <br />

• in welcher Sozialform <br />

• an selbstgewählten Inhalten und <br />

• methodisch individuellem Weg arbeitet. <br />

• Hohes Maß an MitbesBmmung und <br />

Mitverantwortung <br />

Offener Unterricht <br />

• Offener Unterricht unterscheidet sich von <br />

anderen Unterrichtsformen dadurch, dass <br />

• die individuellen Lerninteressen der Kinder <br />

das Lerngeschehen besBmmen und <br />

• das soziale Geschehen und die über die <br />

Lerngruppe/Klasse hinausgehenden <br />

InterakBonen -­‐ auch die außerschulischen -­‐ <br />

• von den Kindern selbst geregelt werden. <br />

Formen offenen Unterrichts -­‐ <br />

Freiarbeit <br />

• „Radikale Form: Schüler/innen wählen ihre Themen <br />

nach eigenen Interessen und bearbeiten diese in ihrer <br />

eigenen Lernstruktur. Freiheiten: organisatorisch – <br />

zeitlich (wann), räumlich (wo), kooperaBv (mit wem), <br />

methodisch (wie), inhaltlich (was) –, <br />

• sozial (Regeln in der Klasse), <br />

• persönlich (welche Werte, Bewertung). <br />

• Sie arbeiten weder inhaltsgleich noch zeitgleich oder <br />

zielgleich. <br />

• Die Lehrperson ist Unterrichtsbegleiter/in und <br />

Lernberater/in. <br />

Materialzentrierte Freiarbeit <br />

• Die Schüler/innen wählen aus einer vorbereiteten <br />

Lernumgebung besBmmte Materialien aus und <br />

bearbeiten diese. <br />

• Sie haben dabei die Freiheit bei der Auswahl der <br />

Inhalte. <br />

• Die Materialien sollten Selbstkontrolle ermög-­lichen.<br />

<br />

• Struktur erhält die UnterrichtssituaBon durch die <br />

vereinbarten Verhaltensregeln und durch die <br />

Materialien bzw. die Arbeitsanleitungen und <br />

Aufgabenstellungen. <br />

8


Freiarbeit an selbst gewählten <br />

Themen (Themenarbeit) <br />

• Schüler/innen haben die Möglichkeit, über Ziele, <br />

Inhalte und einige Bedingungen ihrer Arbeit selbst zu <br />

besBmmen. <br />

• Sie haben die Aufgabe, sich ein Thema, eine <br />

Problemstellung frei zu suchen oder ein Vorhaben <br />

selbstständig zu entwickeln, <br />

• und sie können sich damit eine längere Zeit an <br />

besBmmten Stunden der Woche in Einzel-­‐, Partner-­oder<br />

Gruppenarbeit beschä[igen. <br />

• Zum Abschluss berichten sie bei einer PräsentaBon <br />

über ihre Arbeit und tragen Ergebnisse vor, zeigen <br />

Erstelltes oder dokumenBeren ihre Arbeitsprozesse. <br />

Projektunterricht <br />

• geht zurück auf John Dewey und William Heard <br />

Kilpatrick (The Project Method, 1918). <br />

• = eine ganzheitliche, integraBve Lernform, <br />

• der ein Höchstmaß an curricularer Offenheit <br />

zukommt und viel Raum <br />

• für SchülermitbesBmmung bei Themenfindung <br />

und Lernzielfestlegung, <br />

• für Differenzierung/Individualisierung und <br />

• für kooperaBves Verhalten lässt. <br />

Merkmale von Projektunterricht <br />

• HandlungsorienBerung (alle Sinne) <br />

• SelbstorganisaBon und Selbstverantwortung <br />

• Teamwork (kooperaBves Lernen) <br />

• SituaBonsbezogenheit mit Verbindung zum <br />

wirklichen Leben und daraus resulBerende <br />

prakBsche Erfahrung (Lebensweltbezug) <br />

• Interessensbezogenheit <br />

• zielgerichtete Planung <br />

Merkmale von Projektunterricht <br />

• Interdisziplinarität (fächerübergreifend) <br />

• Gesellscha[srelevanz <br />

• Ganzheitlichkeit (das Projekt wird als Ganzes <br />

gesehen, dh es wird nicht nur das Produkt <br />

reflekBert und bewertet, sondern der gesamte <br />

Arbeitsprozess) <br />

• demokraBsche Unterrichtsführung <br />

• Miteinbeziehung außerschulischer Lernorte <br />

(Teil-­‐)Kompetenzen für <br />

Projektunterricht <br />

• KooperaBonskompentenz (Arbeit in Teams) <br />

• KommunikaBonskompetenz: zum Herstellen und Pflegen von <br />

Kontakten, zur gemeinsamen Reflexion und Arbeit im Projekt <br />

• OrganisaBonskompetenz als Teil der Methodenkompetenz: schon <br />

im Planungsprozess <br />

• ProdukBonskompetenz: hinsichtlich der zu erstellenden Produkte, <br />

wie Texte, Videos, Fotos, Reportagen, Websites usw. <br />

• Self-­‐Access-­‐Kompetenz, d.i. die Fähigkeit zur SelbstbesBmmung, <br />

Selbstreflexion und Selbstständigkeit <br />

• didakBsche Kompetenz: Lernende werden selbst als Lehrende täBg, <br />

wenn sie ihre Produkte im Plenum oder in der Öffentlichkeit <br />

präsenBeren. <br />

Phasen eines Projektes <br />

• IniBierung (Ideenfindung) <br />

• EinsBeg (themaBscher Aufriss) <br />

• Planung (wer macht was, wann, wo, mit wem) <br />

• Durchführung (L begleitet und berät) <br />

• PräsentaBon <br />

• Auswertung/Reflexion <br />

• Weiterführung/Transfer <br />

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StaGonenlernen/StaGonenbetrieb <br />

• = eine Lernform, bei der die Schüler/innen <br />

selbstgesteuert und eigentäBg <br />

• anhand vorbereiteter Materialien, die in <br />

StaBonen angeordnet sind, lernen. <br />

• Das Prinzip wurde erstmals 1952 von Ronald <br />

Ernest Morgan sowie Graham Thomas Adamson <br />

entwickelt und stammt ursprünglich aus dem <br />

Sport („circuit training). <br />

• Sie ermöglichte es den Sportlern, eine Anzahl von <br />

ÜbungsstaBonen entweder der Reihe nach oder <br />

in freier Auswahl zu durchlaufen. <br />

StaGonenlernen/StaGonenbetrieb <br />

• Die Schüler/innen erhalten Arbeitspläne mit <br />

Pflicht-­‐ und Wahlaufgaben, die StaQonen genannt <br />

werden. <br />

• Die Schüler/innen haben Wahlmöglichkeiten <br />

hinsichtlich Zeiteinteilung, Reihenfolge der <br />

Aufgaben und Sozialform (Einzel-­‐, Paar-­‐, <br />

Gruppenarbeit), um die Aufgabe in einer <br />

besBmmten Zeit zu erledigen. <br />

• Die Arbeitsau[räge umfassen Pflicht-­‐ und <br />

Wahlaufgaben. <br />

Aufgabenspektrum <br />

• Pflichtaufgaben: Sie müssen gemacht werden <br />

und dienen der Erarbeitung neuen Stoffs oder der <br />

FesBgung und Übung <br />

• Wahlaufgaben: Sie können bearbeitet werden <br />

und dienen der Erweiterung sowie VerBefung <br />

oder Wiederholung. <br />

• Unterschiedliche Arbeitsformen wie Basteln, <br />

Schreiben, Lesen, Hören, Sehen, Riechen, Compu-­terarbeit,<br />

Spielen, Bewegen, usw. sorgen für <br />

Abwechslung. <br />

Kompetenzen <br />

• Die Lehrperson begleitet die Schüler/innen bei <br />

ihrem Lernprozess und gibt gezielte Hilfestellun-­gen<br />

für die Planung der nächsten Lernschrice. <br />

• Die Schüler/innen lernen die Durchführung von <br />

Selbstkontrollen (Genauigkeit, Erkennen von <br />

Fehlern), Zeitplanung, Selbsteinschätzung und <br />

Reflexion des eigenen Lernfortschrics, das <br />

Erkennen der eigenen Lernbedürfnisse, Planung <br />

und Durchführung der jeweiligen nächsten <br />

Schrice und Übernahme von Verantwortung. <br />

HandlungsorienGerter Unterricht <br />

• = ein ganzheitlicher und schülerakBver Unter-­richt,<br />

bei dem Lernen mit „Kopf, Herz und <br />

Hand (Johann Heinrich Pestalozzi, 1746-­‐1827) <br />

im Micelpunkt steht, <br />

• geht idR von einer konkreten SituaBon zur Übung <br />

aus (1. Schric) aus, um so zuerst an einem <br />

konkreten Beispiel zu lernen, um danach <br />

• (2. Schric) eine allgemeine Gesetzmäßigkeit <br />

hieraus abzuleiten oder ein allgemeines Prinzip zu <br />

erklären (indukBves Vorgehen). <br />

HandlungsorienGerter Unterricht <br />

• HandlungsorienBerung verzichtet auf das Prinzip <br />

der inhaltlichen Vollständigkeit eines Themen-­kanons,<br />

sondern ist eher exemplarisch. <br />

• Ziel des handlungsorienBerten Unterrichts ist die <br />

Hervorbringung von materiellen und/oder <br />

sprachlichen Handlungsprodukten. <br />

• Diese entstehen in offenen Phasen der Partner-­‐, <br />

Gruppen-­‐ und Projektarbeit (zB Wand-­‐ oder Klas-­senzeitung,<br />

Ausstellung, Teilnahme an einem <br />

Wecbewerb, Rollenspiel, Theateraufführung, <br />

Exkursion,...) <br />

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