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Lust auf Südtirol 2015 LESEPROBE

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<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Italien<br />

Das grosse<br />

Sonderheft<br />

Nr. 1 Juni / Juli / August <strong>2015</strong> 6,90 €<br />

www.lust<strong>auf</strong>.de<br />

<strong>2015</strong><br />

<strong>Südtirol</strong><br />

Traumregionen<br />

Vinschgau • Meraner Land<br />

Eisacktal • <strong>Südtirol</strong>s Süden<br />

Seiser Alm • Grödner Tal<br />

Alta Badia • Hochpustertal<br />

Kronplatz / Pustertal<br />

Obereggen<br />

A 7,60 € / I 9,10 € / CH 13,70 SFR / LUX 8,05 €<br />

<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Genuss<br />

<strong>Südtirol</strong>er Spezialitäten<br />

Wanderlust<br />

Waal- und Höhenwege<br />

Reinhold Messner<br />

Messner Mountain Museen<br />

Dolomiten-Flug<br />

Rundflug mit dem Helicopter


<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>Südtirol</strong>?<br />

Villnöss<br />

4<br />

Schenna-Waalweg<br />

Reschensee


Seiser Alm<br />

Drei Zinnen<br />

Sellamassiv<br />

Karersee<br />

Pragser Wildsee<br />

5


Schloss Tirol<br />

Meraner Land<br />

Vinschgau<br />

Schlanders<br />

Corvara<br />

Schloss Trauttmansdorff<br />

Tramin<br />

St. Ulrich<br />

6


T<strong>auf</strong>ers<br />

Ahrntal<br />

Sterzing<br />

Eisacktal<br />

Terenten<br />

Bruneck<br />

Dolomiten<br />

Kronplatz<br />

Meran<br />

<strong>Südtirol</strong>s<br />

Süden<br />

Brixen<br />

Dolomiten<br />

Seiser Alm<br />

Dolomiten<br />

Gröden<br />

Dolomiten<br />

Alta Badia<br />

Dolomiten<br />

Hochpustertal<br />

Bozen<br />

Dolomiten<br />

Eggental<br />

Val D‘Ega<br />

Info<br />

<strong>Südtirol</strong><br />

Fläche: 7.400 km 2<br />

Einwohner: 500.000<br />

Hauptstadt: Bozen<br />

Größter See: Kalterer See (1,47 km 2 )<br />

Größte Hochalm: Seiser Alm,<br />

Dolomiten (52 km 2 )<br />

Höchster Berg: Ortler (3.905 m)<br />

Vinschgau<br />

© Copyright © 2014 Apple Inc. All rights reserved.<br />

Kalterer See<br />

Passeier Tal<br />

7


INHALT<br />

22<br />

MERANER LAND<br />

10<br />

VINSCHGAU<br />

130<br />

SEISER ALM<br />

122<br />

OBEREGGEN<br />

154<br />

KRONPLATZ / PUSTERTAL<br />

146<br />

HOCHPUSTERTAL


96<br />

SÜDTIROLS SÜDEN<br />

70<br />

EISACKTAL<br />

140<br />

ALTA BADIA<br />

134<br />

GRÖDNERTAL<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

10 Vinschgau<br />

22 Meraner Land<br />

24 Messner Mountain Museen<br />

70 Eisacktal<br />

96 <strong>Südtirol</strong>s Süden<br />

122 Obereggen<br />

130 Seiser Alm<br />

134 Grödnertal<br />

140 Alta Badia<br />

146 Hochpustertal<br />

154 Kronplatz / Pustertal<br />

126 Bike Hotels<br />

53 Impressum<br />

68 Urlaub <strong>auf</strong> dem Bauernhof<br />

110 <strong>Südtirol</strong>er Wein<br />

116 <strong>Südtirol</strong>er Apfel<br />

9


REISEN<br />

Das Tal der<br />

Gegensätze<br />

VON ANDREAS GREIL<br />

(8) Fotos: © Vinschgau Marketing/Frieder Blickle<br />

Im Westen <strong>Südtirol</strong>s ist immer<br />

etwas los. Der Vinschgau hat wahrlich<br />

viel zu bieten und ist äußerst<br />

abwechslungsreich: eisig glitzernde<br />

Gletscher, glasklare Seen, satte<br />

Almwiesen, Reben und Obst in<br />

Hülle und Fülle und viele Feste und<br />

Feiern. Hier kommt wirklich jeder<br />

<strong>auf</strong> seine Kosten.<br />

10


VINSCHGAU<br />

Es gibt kaum ein so faszinierendes Tal<br />

in <strong>Südtirol</strong> wie der Vinschgau. Man<br />

sagt auch, es wäre das Tal der vielen<br />

Gesichter. Es liegt im Westen <strong>Südtirol</strong>s<br />

und erstreckt sich von Naturns bei Meran<br />

bis hin<strong>auf</strong> zum Reschenpass, wo<br />

die Etsch ihren Ursprung hat. Es gibt<br />

Apfelgärten und Marillenbäume einerseits,<br />

schroffe Gipfel und vergletscherte<br />

Dreitausender andererseits, allen<br />

voran König Ortler mit seinen 3.905<br />

Meter. Urlaub im Vinschgau kann alles<br />

sein, abwechslungsreich, Abenteuer<br />

und natürlich Wellness und Erholung.<br />

Dafür steht ein großes Angebot parat.<br />

Die Palette reicht vom exklusiven<br />

Erholungs<strong>auf</strong>enthalt bis hin zu abenteuerlichen<br />

Klettersteigen. Aber auch<br />

Familien mit Kindern bekommen eine<br />

breitgefächerte Auswahl, was den Urlaub<br />

kurzweilig erscheinen lässt.<br />

Die Lage des Vinschgau ist zentral<br />

mitten in den Alpen. Das Gebirge erreicht<br />

hier mit 250 km seine größte<br />

Breite und nimmt das Tal in seine Mitte.<br />

Der Vinschgau ist von sehr hohen<br />

Bergkämmen umgeben, die auch gerne<br />

die 3.000 Meter überschreiten. Klimatisch<br />

ist damit der Vinschgau als geschlossene<br />

Landschaft zu betrachten.<br />

Sowohl die vom Norden kommenden<br />

Einflüsse, als auch die vom Atlantik,<br />

werden abgemildert. Ebenso ergeht<br />

es den Wettererscheinungen aus dem<br />

Süden. Die Folge: wenig Niederschlag<br />

und hohe Sonnenscheindauer. Was der<br />

Landwirtschaft nicht so gefällt, den<br />

Urlauber allerdings erfreut.<br />

DIE WAALE<br />

Der Vinschgau ist wegen seines besonderen<br />

Klimas weitgehend trocken, die<br />

Der Vinschgau stellt den<br />

obersten Teil des Etschtals in<br />

<strong>Südtirol</strong> dar. Geographisch<br />

werden seine Grenzen am<br />

Reschenpass und an der Töll<br />

bei Partschins veranschlagt.<br />

11


REISEN<br />

Der zweistündige<br />

Spaziergang entlang<br />

des Ilswaals<br />

bei Schlanders im<br />

Vinschgau ist auch für<br />

Kinder problemlos zu<br />

bewältigen.<br />

Felder müssen daher künstlich bewässert<br />

werden. Dafür wurden früher die<br />

sogenannten Waale angelegt, in denen<br />

das Wasser aus den Seitentälern <strong>auf</strong> die<br />

Hangwiesen des Tals geleitet wurde. Vor<br />

allem am Sonnenberg ist man <strong>auf</strong> künstliche<br />

Bewässerung angewiesen. Hier entstand<br />

eines der ausgedehntesten Bewässerungssysteme<br />

in den Alpen. Ein ca. 600<br />

km langes Hauptwaalnetz durchzog den<br />

Vinschgau einst, das praktisch flächendeckend<br />

die Wiesen und Felder versorgte.<br />

Der Name kommt aus dem Lateinischen<br />

„aqualis“, was in spätrömischer Zeit<br />

„Wasserl<strong>auf</strong> “ oder „Bach“ bedeutete.<br />

Im L<strong>auf</strong>e der Zeit wurde aqualis dem<br />

Sprachklang angepasst, es wurde „Waal“<br />

daraus. Diese künstlich angelegten Waale<br />

versorgten schließlich den Vinschgau<br />

mit dem wertvollen Nass.<br />

Die Gräben oder Kanäle mussten aber<br />

<strong>auf</strong>wendig gepflegt werden. Dazu wurde<br />

<strong>auf</strong> dem Kamm des talwärts gerichteten<br />

Waaldammes in der Regel ein<br />

Waalsteig angelegt, der früher nur für<br />

das Wartungspersonal gedacht war. Diese<br />

musste den Waal hauptsächlich im<br />

Frühjahr vom ganzen Unrat säubern,<br />

den der Winter angehäuft hatte. Damit<br />

der Waaler, so lautet die Bezeichnung<br />

des „Pflegers“ des Waals, schnell und<br />

bequem von einem Waal zum anderen<br />

kommt, wurden aus den Waalsteigen oft<br />

komfortable Pfade, der Waalweg war geboren.<br />

Und davon gibt es im Vinschgau<br />

reichlich. Mittlerweile sind die Waalwege<br />

eine wundervolle Möglichkeit die<br />

Landschaft ohne große Anstrengungen<br />

zu erkunden. Die meisten Waalwege<br />

führen ziemlich eben durchs Land, lediglich<br />

der Aufstieg zum Waal kann ein<br />

wenig steil sein.<br />

SPANNENDE WANDERUNGEN<br />

Der Vinschgau hat viele unterschiedliche<br />

Wanderrouten zu bieten, von einfach<br />

bis anspruchsvoll, von kurz bis mehrtägige<br />

Routen. Der Facettenreichtum ist<br />

beeindruckend. Bei den Touren durch<br />

den Vinschgau kann man <strong>auf</strong> exotische<br />

Steppenlandschaften stoßen, bis zu den<br />

höchsten Gipfeln <strong>Südtirol</strong>s vordringen,<br />

oder nur mal rund um einen idyllischen<br />

See am Ufer entlang schlendern. Dabei<br />

begegnen dem Wanderer wilde Farbenspiele,<br />

gerade im Frühjahr und im Herbst.<br />

Zu den beliebtesten Wanderwegen zählen<br />

die Waalwege rund um die Malser<br />

Haide, Glurns und Schluderns, sowie der<br />

elf Kilomter lange Tscharser Schnalswaal,<br />

der bereits 1504 angelegt wurde.<br />

Ilswaal<br />

Die etwa drei Kilometer lange Tour am<br />

Ilswaal ist in gut zwei Stunden zu schaffen.<br />

Der Waal führt vom Frühjahr bis in<br />

den Herbst Wasser. Es gibt entlang des<br />

alten Bewässerungswegs jede Menge zu<br />

entdecken, auch für kleine Wanderer.<br />

Start ist die Sportzone in Schlanders, es<br />

folgt ein Aufstieg hin<strong>auf</strong> zum Waalweg.<br />

Auf gerader Strecke geht es anschließend<br />

durch Wälder, Apfelgärten und Weinberge<br />

weiter bis zum Kirchlein St. Ägidius.<br />

Etwas ambitioniertere Wanderer<br />

haben die Möglichkeit, die Tour auszu-<br />

ILSWAAL<br />

START UND ZIEL:<br />

LÄNGE:<br />

DAUER:<br />

Sportzone Schlanders<br />

7 km<br />

ca. 2,5 Stunden<br />

12


VINSCHGAU<br />

weiten. Beim rauschenden Schlandraunbach,<br />

wo der Waalweg entspringt, führt<br />

noch ein steiler Weg hin<strong>auf</strong> zum Schloss<br />

Schlandersberg. Das ist allerdings in Privatbesitz<br />

und kann leider nicht besichtigt<br />

werden.<br />

Leiten- und Bergwaal<br />

Der Weg des Leiten- und Bergwaal ist<br />

LEITEN- UND BERGWAAL<br />

START UND ZIEL:<br />

LÄNGE:<br />

DAUER:<br />

START UND ZIEL:<br />

LÄNGE:<br />

Schluderns<br />

7 km<br />

ca. 2 Stunden<br />

eine Rundwanderung. Sie beginnt in<br />

Schluderns und führt an der bekannten<br />

Churburg vorbei. Man sollte die Burg<br />

<strong>auf</strong> alle Fälle besichtigen. Es warten die<br />

weltweit größte Rüstkammer, kostbare<br />

Wandmalereien und eine märchenhafte<br />

Renaissancearchitektur <strong>auf</strong> den Wanderer<br />

bzw. Besucher. Anschließend verläuft der<br />

Weg empor zum Vernalhof, wo der Bergwaal<br />

beginnt und an steilen Waldhängen<br />

entlang in die Schlucht des Saldurbaches<br />

führt. Hier beginnt der Leitenwaalweg,<br />

der nach Schluderns zurückführt.<br />

LATSCHANDER<br />

DAUER:<br />

Latsch, Zentrum<br />

7 km<br />

ca. 2,5 Stunden<br />

Waalwege<br />

Der letzte Waal, der im Vinschgau errichtet<br />

wurde, ist der „Latschander“ von<br />

1873 und bis heute in Betrieb. Ein schmaler<br />

Pfad gleich daneben führt eineinhalb<br />

Stunden <strong>auf</strong> knapp sieben Kilometern<br />

Länge durch die Weinberge von Latsch<br />

nach Kastelbell. Mit freiem Blick <strong>auf</strong> die<br />

Ortlergruppe schlängelt sich der leicht zu<br />

begehende Waalweg in etwa eineinhalb<br />

Stunden über die Malser Haide.<br />

Ebenso aussichtsreich ist der „Tscharser<br />

Waalweg“ im unteren Vinschgau: Nach<br />

gut zehn Kilometern und etwa drei Stunden<br />

Gehzeit ab Kastelbell erreichen Wanderer<br />

Reinhold Messners Schloss Juval.<br />

Kurz davor passieren sie eine der letzten<br />

Waaler-Hütten der Region.<br />

Vinschger Höhenweg<br />

Der Vinschger Höhenweg zählt zu den<br />

Favoriten unter Wanderfreunden. Dabei<br />

gilt es insgesamt 108 Kilometern <strong>auf</strong><br />

Fuß- und Waalwegen zu bewältigen. Die<br />

Tour führt einmal durch den gesamten<br />

Vinschgau. Die sechs abwechslungsreichen<br />

Etappen können einzeln oder am<br />

Stück erwandert und mit gutem Schuhwerk<br />

problemlos bewältigt werden. Sie<br />

halten für Naturliebhaber ebenso viele<br />

Besonderheiten bereit wie für Freunde<br />

von Kultur und Kulinarischem.<br />

Los geht’ s in Staben. Zur Orientierung<br />

findet man beim Bahnhof eine Übersichtskarte<br />

mit den Etappenbeschreibungen.<br />

Von dort steigt man <strong>auf</strong> zum<br />

Schnalser Waalweg. Weiter verläuft<br />

die Route durch die wasserarme Landschaft<br />

des Sonnenbergs und entlang der<br />

Auf dem Vinschger<br />

Höhenweg durchqueren<br />

Wanderer den gesamten<br />

Vinschgau .<br />

schönsten Ausflugsziele <strong>Südtirol</strong>s. Abstecher<br />

zum Schloss Juval, zur exponierten<br />

Kirche St. Peter oder zur Churburg<br />

sorgen für Abwechslung. Ab Tanas hat<br />

man die Ortlergruppe immer Blick und<br />

damit <strong>Südtirol</strong>s größten Gipfel. Mit der<br />

VINSCHGER HÖHENWEG<br />

START / ZIEL:<br />

LÄNGE:<br />

DAUER:<br />

Staben / Reschenpass<br />

108 km<br />

6 Tages-Etappen<br />

Waalschellen: Hörten sie <strong>auf</strong> zu<br />

läuten, wusste der Waaler sofort,<br />

dass ein Hindernis den Wasserfluss<br />

blockierte.<br />

Den Ortler immer im Blick. Auf dem<br />

Vinschger Höhenweg kann man<br />

der Kulisse des höchsten Bergs der<br />

Region nicht entgehen.<br />

13


REISEN<br />

Palmen und Eis<br />

Kaum eine andere Region ist so<br />

vielfältig wie das Meraner Land. Dank<br />

des milden Klimas gibt es hier prächtige<br />

Palmen und in den bis 3.000 m hohen<br />

Bergen der Texelgruppe Schnee und Eis.<br />

Herrliche Landschaften und lebendige<br />

Städte - der Urlauber findet hier spannende<br />

und erholsame Abwechslung.<br />

VON ANDREAS GREIL<br />

Das Meraner Land ist schon faszinierend.<br />

Mitten in den Alpen gelegen, wachsen<br />

hier Palmen, Zypressen, Weinreben und<br />

sogar Olivenbäume. Ganz zu schweigen<br />

von den vielen Obstplantagen, in denen<br />

hauptsächlich Apfel gedeihen. Als naturverbundene<br />

Region bietet das Meraner<br />

Land eine große Bandbreite an Freizeitmöglichkeiten<br />

und Aktivitäten sowie<br />

Erholung und Entspannung für Körper<br />

und Geist. Aber die großartige Landschaft<br />

des Meraner Landes ist das eine,<br />

seine lieblichen Ortschaften das andere,<br />

um einen bezaubernden Urlaub in dieser<br />

<strong>Südtirol</strong>-Region zu verbringen. Allen vo-<br />

ran Meran, die Stadt, die als Kurort und<br />

Kulturmetropole der Region gilt.<br />

MERAN<br />

Inmitten eines Talkessels, am Eingang<br />

zum Passeiertal, Vinschgau und Etschtal,<br />

liegt die Kurstadt Meran mit ihren bekannten<br />

Thermen. Die Kurstadt Meran,<br />

bestehend aus den Stadtvierteln Gratsch,<br />

Obermais, Untermais, Sinich, Labers<br />

und der Altstadt, erstreckt sich <strong>auf</strong> einer<br />

Meereshöhe zwischen 263 - 1.621 m<br />

ü.d.M. und ist nach der Landeshauptstadt<br />

Bozen die zweitgrößte Stadt <strong>Südtirol</strong>s.<br />

Dank ihrer begünstigten klima-<br />

tischen Lage in einem Talkessel, findet<br />

man hier südländische Vegetation. Die<br />

prächtige alpine Kulisse verleiht außerdem<br />

der Stadt ein besonderes Flair.<br />

Kein Ort verkörpert die kulturelle Vielfalt<br />

und das alpin-mediterrane Lebensgefühl<br />

im Meraner Land besser als die<br />

Kurstadt Meran selbst. Meran bietet<br />

neben Wohlbefinden und Genuss ein<br />

vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot.<br />

Neben zahlreichen Möglichkeiten zur<br />

Freizeitgestaltung in der Natur und <strong>auf</strong><br />

den Bergen rund um Meran, finden im<br />

Stadtzentrum das ganze Jahr über Events,<br />

Konzertreihen und Festivals statt.<br />

28


MERANER LAND<br />

Die Kurpromenade an der<br />

Südseite des Stadttheaters<br />

und des Kurhauses ist die<br />

traditionsreichste Meraner<br />

Promenade.<br />

29


REISEN<br />

Sonnengarten<br />

zwischen Palmen<br />

und Gipfeln<br />

VON STEPHAN QUINKERTZ<br />

38


MERANER LAND<br />

Algund ist der „Sonnengarten bei Meran“ für Lebensgenießer:<br />

Meran vor den Toren, den Naturpark Texelgruppe im Norden,<br />

Klimazonen von mediterran bis alpin – und entsprechend viele<br />

Möglichkeiten für den individuellen Urlaubsanspruch.<br />

Algund ist anders, natürlich und ursprünglich<br />

– und dennoch nicht so,<br />

wie man es sich für eine Region in den<br />

Alpen ausmalen würde. Smaragdgrüne<br />

Palmenblätter bewegen sich leicht und<br />

filigran in einer lauen Frühjahrsbrise,<br />

dort zeigen die immergrünen Zypressen<br />

ihre stramme Haltung. Ein Meer<br />

aus zarten Apfelblüten überschwemmt<br />

die verträumte <strong>Südtirol</strong>er Landschaft<br />

bereits Ende März und überall beginnen<br />

dann die Blumen, die Häuser,<br />

Gärten und die öffentlichen Plätze der<br />

charmanten 5.000-Seelen-Gemeinde<br />

zurückzuerobern. Man hielte dieses<br />

Naturschauspiel nicht für möglich<br />

in einer alpinen Region mit schroffen<br />

Dreitausendern und dennoch ist<br />

es so. Mediterranes Flair und alpiner<br />

Charme verschmelzen im Gartendorf<br />

Algund zu einer außergewöhnlichen<br />

Vielfalt – harmonisch und still. Das hat<br />

Algund nicht zuletzt seiner besonderen<br />

geografischen Lage zu verdanken. Nur<br />

zwei Kilometer von der Kurstadt Meran<br />

entfernt, eingebettet in eine Vielzahl<br />

von Apfelhainen und Weingärten<br />

und geschützt von der mächtigen Südflanke<br />

der Alpen, kann sich in Algund<br />

ein mildes Mikroklima entfalten, das in<br />

Zentraleuropa seinesgleichen sucht.<br />

Die Gegend um Algund ist die wohl<br />

„wanderbarste“ Region <strong>Südtirol</strong>s. Bereits<br />

jetzt zu Frühlingsbeginn zeigen<br />

sich dort die Panorama-Wanderwege<br />

von ihrer sonnigen Seite: Lebensadern<br />

gleich durchziehen sie die wunderbare<br />

<strong>Südtirol</strong>er Bergwelt. So erfreuen sich<br />

selbst wenig trainierte Wanderer und<br />

Familien mit Kindern am Algunder<br />

Waalweg. Dieser verläuft meist eben,<br />

hoch über Algund und führt über den<br />

wohlbekannten Tappeinerweg bis ins<br />

mondäne Meraner Zentrum. Wanderer<br />

und Nordic Walker genießen den atemberaubenden<br />

Blick <strong>auf</strong> das fruchtbare<br />

Tal und die mächtigen Gebirgsketten.<br />

Wer in Algund die vielen Höhenmeter<br />

hingegen gemütlich und schnell überwinden<br />

möchte, „gondelt“ ganz einfach<br />

mit dem Sessellift in das Herz der Texel-<br />

Algund ist ein traumhaftes<br />

Urlaubsparadies: Wandern, Sport<br />

und Spass für die ganze Familie<br />

39


REISEN<br />

Das Schloss Trauttmansdorff<br />

befindet sich am östlichen<br />

Rand der Stadt Meran<br />

48


MERANER LAND<br />

Die ganze<br />

Welt in<br />

einem Garten<br />

Berühmt wurde Schloss Trauttmansdorff durch<br />

die österreichische Kaiserin Sissi, die Meran zur<br />

Sommerfrische auserkor und anbei im Schloss residierte.<br />

Heute zählen die Botanischen Gärten von<br />

Schloss Trauttmansdorff über der Kurstadt Meran zu<br />

den schönsten Gartenanlagen der Welt.<br />

VON STEPHAN QUINKERTZ<br />

Der botanische Garten von Meran<br />

zeichnet sich durch sein einzigartiges<br />

landschaftliches Bild aus. Er erstreckt<br />

sich über 12 Hektar und einen<br />

Höhenunterschied von 100 Metern.<br />

Diese für einen botanischen Garten<br />

besondere Lage eröffnet den Gartengestalterinnen<br />

großartige Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

SONNENGÄRTEN<br />

Am sonnenverwöhnten Südhang der<br />

Gärten entfaltet sich das unverkennbare<br />

Bild des Südens. Spazierwege<br />

schlängeln sich durch die Sonnengärten<br />

den Hang empor und öffnen<br />

den Blick <strong>auf</strong> die umliegenden Berge.<br />

Duftende Zwergsträucher und immergrüne<br />

Gehölze wechseln einander<br />

ab. Kork- und Steineichen erzählen<br />

vom ursprünglichen Landschaftsbild<br />

der Mittelmeerregion. Unterhalb des<br />

Schlosses gedeiht der nördlichste Olivenhain<br />

Italiens. Dort beeindruckt<br />

ein 700-jähriges Exemplar mit knorriger<br />

Silhouette. Im Sommer erblühen<br />

Abertausende Sonnenblumen.<br />

Flankiert von Pinien und Zypressen<br />

gedeihen alte Kulturpflanzen wie Granatapfelbaum,<br />

Rebe, Maulbeer- und<br />

Feigenbaum. In der Sukkulenten-<br />

Halbwüste finden sich Kakteen, Euphorbien,<br />

Aloen und Agaven.<br />

WALDGÄRTEN<br />

An der Nordseite des Schlosses erstrecken<br />

sich die Waldgärten. Vor allem<br />

im Sommer werden Sie einen längeren<br />

Aufenthalt in diesen kühlen Wäldern<br />

sehr genießen. Verschiedenste<br />

Laub- und Nadelhölzer aus Nord- und<br />

Südamerika sowie aus Ostasien ver-<br />

49


REISEN<br />

Burggrafenamt<br />

Meran und sein Umland (Burggrafenamt genannt) garantieren<br />

mit ihren zahlreichen stimmungsvollen Festen <strong>2015</strong> einen großartigen<br />

Urlaub, gekrönt mit unvergesslichen Genussmomenten.<br />

Mit Events wie Pferderennen und den Meraner Musikwochen<br />

bleibt die Reise nach <strong>Südtirol</strong> stets <strong>auf</strong>regend.<br />

VON DIANA SCHNEIDER<br />

54


MERANER LAND VERANSTALTUNGEN<br />

Kulinarische Etappenwanderung<br />

Erntedankfest in Bozen<br />

Das Kurhaus von Meran<br />

liegt direkt an der<br />

Passerpromenade und<br />

wird gerne als glanzvoller<br />

Austragungsort<br />

für Veranstaltungen<br />

jede Art verwendet.<br />

GLUSCHT-WANDERN<br />

Wer gerne wandert und gut speist, ist<br />

vom 01. Mai bis 30. September beim<br />

Gluscht-Wandern (außer Montag und<br />

Mittwoch) bei Quadrat, einer Fraktion<br />

von Partschins bei Meran, genau richtig.<br />

Ausgangspunkt dieser kulinarischen<br />

Etappenwanderung ist die Talstation<br />

der Seilbahn Aschbach. Von dort folgt<br />

man dem Weg Nr. 27A und 30 bis zum<br />

Mahlbach. Über den Mahlbachweg mit<br />

der Markierung Nr. 9 erreicht man dann<br />

das Gasthaus Brünnl, wo Sie das Hauptgericht<br />

erwartet. Nach dieser köstlichen<br />

Stärkung wandert man ca. eine halbe<br />

Stunde gemütlich weiter bis zum nahegelegenen<br />

Gasthaus Niederhof, an dem<br />

abschließend ein delikates Dessert serviert<br />

wird. Zurück geht es <strong>auf</strong> dem Weg<br />

Nr. 29A. Die Frühlings-Gerichte gibt es<br />

vom 01. Mai bis 30. Juni, die Sommer-<br />

Gerichte vom 01. Juli bis 31. August<br />

und die Herbst-Gerichte vom 01. August<br />

bis 30. September.<br />

Tourismusverein Partschins,<br />

Rabland & Töll<br />

Tel.: +39 0473 967 157<br />

www.partschins.com<br />

TALLNER SUNNTIG<br />

Zwischen 03. Mai und 04. Oktober<br />

ist der „Tallner Sunntig“, ein Sommer<br />

mit viel Musik und köstlichen Schmankerln.<br />

Hoch oben <strong>auf</strong> den Almen spielen<br />

Könner mit Ziehharmonika, Gitarre<br />

und Zither echte Volksmusik, dazu gibt<br />

es leckere Krapfen, Schlutzer, Knödel,<br />

hausgemachte Torten, Kaiserschmarrn<br />

und allerlei andere Leckereien. Die<br />

220 Kilometer langen Wanderwege im<br />

Hirzer Wandergebiet rücken langsam<br />

in den Hintergrund, wenn die hiesigen<br />

Berggasthöfe, Almen und Berghütten<br />

zur musikalischen und kulinarischen<br />

Rast einladen. Die Pause kann ruhig<br />

auch länger dauern, da die Bahnen und<br />

Sessellifte später ins Tal fahren und es<br />

dann verlockende Preisermäßigungen<br />

für alle gibt.<br />

Tourismusbüro Schenna<br />

Tel.: +39 0473 945 669<br />

www.schenna.com<br />

www.tallnersunntig.it<br />

BERGWERK SCHNEEBERG<br />

Das 800 Jahre alte Bergwerk ist von 15.<br />

Juni bis 15. Oktober geöffnet und befindet<br />

sich in Moos in Passeier. Es ist eines<br />

der ältesten und gleichzeitig höchstgelegenen<br />

Bergwerke <strong>Südtirol</strong>s <strong>auf</strong><br />

2.355 Metern am Ende des Passeiertals.<br />

Seit einigen Jahren ist das Erlebnisbergwerk<br />

Schneeberg als Bergwerksmuseum<br />

zugänglich und mit ihm zig Kilometer<br />

Stollen. Ausgestattet mit Helmen und<br />

wasserabweisenden Jacken, erfahren Sie<br />

hier mehr über das Leben und die Arbeit<br />

untertags, über die verschiedenen<br />

Erze die abgebaut wurden und man<br />

kann die Knappen-Siedlung besichtigen.<br />

Eine Führung erfolgt nicht nur<br />

im Stollen, sondern betrifft auch das<br />

55


REISEN<br />

Mit Genuss<br />

durch das Tal<br />

der Wege<br />

VON STEPHAN QUINKERTZ<br />

Brixen<br />

Klausen<br />

70


EISACKTAL<br />

Villnöss<br />

Das Eisacktal in <strong>Südtirol</strong> ist ein<br />

wahres Paradies für Genießer: Auf<br />

Erlebniswegen lassen sich regionaltypische<br />

Produkte wie der Eisacktaler<br />

Weißwein erkunden und die kulinarischen<br />

Besonderheiten verkosten.<br />

Winzer, Obstbauern oder Senner öffnen<br />

dabei gerne die Tür und erzählen<br />

von ihrem Schaffen. Eine genussreiche<br />

Erkundungstour im Tal der Wege.<br />

80 Kilometer lang schlängelt sich das <strong>Südtirol</strong>er Eisacktal,<br />

benannt nach dem Fluss Eisack, vom Brenner abwärts in<br />

Richtung Süden. Kaiser, Könige, Handelstreibende, Pilger,<br />

Künstler – sie alle zogen über den Brennerpass, der niedrigsten<br />

Überquerung der Alpen, durchs Tal hindurch und<br />

hinterließen ihre Spuren. Das Eisacktal ist ein Tal der Wege,<br />

das den alpinen Norden mit dem mediterranen Süden verbindet.<br />

Unterschiedlichste Kulturen trafen und treffen hier<br />

<strong>auf</strong>einander, Tiroler Beständigkeit verschmilzt mit italienischer<br />

Lässigkeit und führt zu einer einzigartigen Symbiose.<br />

Sterzing<br />

ALTSTÄDTE MIT FLAIR<br />

Sterzing, Brixen, Klausen: Die drei historischen Städte<br />

des Eisacktals faszinieren mit ihren charmantem Flair und<br />

wunderbaren Altstädten, in denen sich das moderne Leben<br />

feiern lässt.<br />

Die Dolce Vita, das süße Leben, zelebrieren – auch das lässt<br />

sich inmitten der Eisacktaler Berge. Die mediterrane Lebensart<br />

findet im Tal der Wege ihren Niederschlag: einen Aperitivo<br />

<strong>auf</strong> dem Brixner Domplatz genießen, den Morgen unter den<br />

Sterzinger Lauben mit einem leckeren Cappuccino beginnen<br />

oder sich in den engen Gassen von Klausen einen Antipasti-<br />

Teller servieren lassen... Die Alpinstadt Sterzing bezaubert mit<br />

ihren prächtigen Bürgerhäusern samt Erkern und zinnenbewehrten<br />

Dächern und wurde wohl auch deshalb zu einer der<br />

schönsten Kleinstädte Italiens auserkoren. In der Kultur- und<br />

Kongressstadt Brixen, wo sich das Eisacktal weitet, spürt man,<br />

dass der Süden ganz nah ist: Umgeben von sanften Weinbergen<br />

sitzt man hier auch schon mal unter Olivenbäumen, schlendert<br />

durch die trendigen Geschäfte unter den malerischen<br />

71


REISEN<br />

Ab in den Süden<br />

VON THILO VOGT UND<br />

DIANA SCHNEIDER<br />

Die Stadt Bozen, ein kultureller Knotenpunkt zwischen<br />

Italien und Mitteleuropa, lockt mit zahlreichen<br />

Kultur-Highlights, kulinarischen Spezialitäten und<br />

Eink<strong>auf</strong>serlebnissen. Aber auch die Umgebung<br />

punktet mit vielen Attraktionen und Naturerlebnissen.<br />

Kalterer See und die<br />

Weine vom Kalterer<br />

See sind ein Synonym<br />

für eine der schönsten<br />

Regionen <strong>Südtirol</strong>s<br />

96


SÜDTIROLS SÜDEN<br />

Der Süden <strong>Südtirol</strong>s rund um die<br />

Hauptstadt Bozen versprüht einen besonderen<br />

Reiz. Dank des milden Klimas<br />

ist diese Region auch bekanntes und berühmtes<br />

Weinanbaugebiet. Die Orte an<br />

der <strong>Südtirol</strong>er Weinstraße sind ein Tipp<br />

für jeden Weinliebhaber und Genießer.<br />

Malerische Weinberge und faszinierende<br />

Landschaften runden das kulinarische<br />

Erlebnis ab.<br />

Schon die Alpenstadt Bozen kann mit<br />

einer Vielfalt an Sprachen, Baustilen<br />

und kulturellen Einflüssen aus Nord<br />

und Süd trumpfen, ergänzt wird diese<br />

durch die bezaubernde Umgebung<br />

aus Submediterraner Kulturlandschaft<br />

und alpiner Bergwelt. Bergwiesen und<br />

Wälder bestimmen den Rhythmus <strong>auf</strong><br />

den Hochebenen Salten und Ritten<br />

sowie im traditionsbewußten Sarntal,<br />

während die Orte im Etschtal rund um<br />

die Hauptstadt von Wein- und Obstanlagen<br />

umgeben sind. Direkt von der<br />

Stadt aus erreicht man mit der Rittner-<br />

Seilbahn das sonnige Hochplateau.<br />

Im Etschtal, Unterland und Überetsch<br />

blühen Palmen, Zypressen und Zitronen,<br />

nicht zu vergessen die Reben und<br />

Apfelwiesen. Übrigens: Das Überetsch<br />

zählt mit Eppan zu den burgenreichsten<br />

Regionen. Unweit von Bozen bzw.<br />

Leifers befindet sich auch der wärmste<br />

Badesee des Alpenraumes, der Kalterer<br />

See. Im Seewasser spiegelt sich die<br />

Leuchtenburg, Wahrzeichen des Gebietes.<br />

Der Kalterer See zählt zu den<br />

größten Seen <strong>Südtirol</strong>s. Wegen seiner<br />

geringen Tiefe von durchschnittlich<br />

etwa 4 Metern erreicht das Wasser im-<br />

Hochsommer eine Wassertemperatur<br />

bis zu 28 Grad.<br />

Eine völlig andere Umgebung stellen<br />

die Berggebiete im Süden <strong>Südtirol</strong>s dar:<br />

Der Regglberg mit dem Trudner Horn,<br />

Schwarzhorn und Weißhorn, an dessen<br />

Fuß sich die Bletterbachschlucht, ein<br />

Canyon aus der Eiszeit, befindet. Zum<br />

Wandern laden auch das Mendelgebirge<br />

und der Salten ein.<br />

Das Stadtgebiet von Bozen umfasst<br />

eine Fläche von 53,34 km². Die Lan-<br />

97


GENUSS<br />

Weinland<br />

<strong>Südtirol</strong><br />

Mit 300 Sonnentagen im Jahr und einem milden,<br />

alpin-kontinentalen Klima ist <strong>Südtirol</strong> nicht nur eines der<br />

beliebtesten Urlaubsgebiete Europas, sondern auch ein<br />

hervorragendes Weinbaugebiet.<br />

VON STEPHAN QUINKERTZ<br />

110


SÜDTIROLER WEINE<br />

Klein, aber facettenreich – so lässt sich<br />

das Weinanbaugebiet <strong>Südtirol</strong> am besten<br />

beschreiben. Wo die Flüsse Eisack<br />

und Etsch sich von den schneebedeckten<br />

Gipfeln des Nordens Richtung Süden<br />

hin zu den Feigen- und Olivenbäume<br />

schlängeln, gedeiht eine Fülle an erstklassigen<br />

Weinen. Dank seiner geografischen<br />

Lage zwischen alpinem und mediterranem<br />

Klima und einer Höhenlage,<br />

die von 200 bis 1.000 Meter Seehöhe<br />

reicht, kann der <strong>Südtirol</strong>er Weinbau <strong>auf</strong><br />

nur knapp 5.300 Hektar Rebfläche <strong>auf</strong><br />

rund 20 Rebsorten zurückgreifen und<br />

ist damit als eines der kleinsten Weinanbaugebiete<br />

Italiens doch ganz groß am<br />

Markt.<br />

Die Dichte an Spitzenweinen aus <strong>Südtirol</strong>er<br />

Weinanbaugebieten und Kellereien<br />

ist einzigartig und so findet man<br />

<strong>Südtirol</strong>er Weine regelmäßig ganze vorne<br />

in den wichtigsten internationalen<br />

Weinführern.<br />

Das Zusammenspiel von Böden und<br />

Klima ist in <strong>Südtirol</strong> für den Wein einfach<br />

perfekt. Mildes, alpin-kontinentales<br />

Klima mit über 300 Sonnentagen<br />

im Jahr und im Norden die Alpen, die<br />

die <strong>Südtirol</strong>er Weinberge von den kalten<br />

Winden verschonen. Nach Süden hin<br />

ist das Land offen, so dass die mediterranen<br />

Strömungen von Gardasee und<br />

Mittelmeer <strong>auf</strong> die Weinanbaugebiete<br />

wirken können. Große Temperaturunterschiede<br />

zwischen Tag und Nacht,<br />

eine Durchschnittstemperatur von 18<br />

°C während der Wachstumsphase und<br />

ausreichend Niederschläge schaffen zudem<br />

ideale Voraussetzungen für eine<br />

hohe Traubenqualität. Vom vulkanischen<br />

Porphyr (Meran, Bozen, Kaltern)<br />

über verwitterte Urgesteinsböden aus<br />

Quarz und Glimmer(Eisacktal), Kalkund<br />

Dolomitgestein (Unterland) bis<br />

hin zum sandigen Mergel (südlich von<br />

Kurtatsch) reicht das Boden-Spektrum<br />

<strong>Südtirol</strong>s, so dass jede Rebsorte den geeigneten<br />

Untergrund findet.<br />

Auch die Vielfalt der Weine und Rebsorten<br />

zeichnet <strong>Südtirol</strong>s Weinanbaugebiete<br />

aus. <strong>Südtirol</strong> setzt sich besonders<br />

Kloster Neusift im Eisacktal<br />

111


GENUSS<br />

Apfelparadies<br />

Der Apfel ist nicht nur gesund und fester<br />

Bestandteil der Anfangsgeschichte der<br />

Menschen mit Adam und Eva, sondern<br />

gehört auch zu den Qualitätsprodukten<br />

<strong>Südtirol</strong>s. Dort wird er mit viel Herz<br />

und Genauigkeit angebaut und bekommt<br />

durch die gute Bergluft Farbe,<br />

Geschmack und Qualität.<br />

VON STEPHAN QUINKERTZ<br />

<strong>Südtirol</strong> ist ein Genussland, man legt hier sehr viel Wert <strong>auf</strong><br />

Qualitätsprodukte. Das gilt natürlich auch für den Apfelanbau.<br />

Mit über 18.400 Hektar ist <strong>Südtirol</strong> das größte geschlossene<br />

Obstanbaugebiet in Europa, auch wenn es in sich<br />

sehr klein struk turiert ist. Rund 8.000 Bauern, die sich dem<br />

Apfelanbau widmen, bewirtschaften meist nur kleine Höfe<br />

von maximal 2 bis 3 Hektar Fläche. Somit werden Äpfen nicht<br />

in industrieller Massenware pro duziert, sondern mit viel Herz<br />

und Genauigkeit, so dass beste Quali tät garantiert ist.<br />

Das Apfelanbaugebiet erstreckt sich von Salurn im Süden<br />

durch Etschtal bis ins Vinschgau. Auch im Eisacktal ist der<br />

Südtrioler Ap fel zu Hause. In den Höhenlagen zwischen 200<br />

und 1.100 Metern kann so jede Apfelsorte für Ih re Umgebung<br />

geeignet sehr gut wachsen.<br />

Das mediterran-alpine Wechsel klima macht <strong>Südtirol</strong> dabei<br />

zum wahren Apfelparadies. Auf sei nem sonnigen Plateau, im<br />

116


SÜDTIROLER APFEL<br />

Norden durch die Alpen geschützt und nach Süden hin offen,<br />

hat die Re gion idealste Bedingungen für den Apfelanbau:<br />

300 Sonnentage und mehr als 2.000 Sonnenstunden im Jahr.<br />

Das Wechselspiel zwischen warmen Tagen und kühlen Nächten<br />

im Herbst verleiht den Äpfeln die köstliche Süße, sorgt<br />

für das besondere Aroma, viele Vitamine und die einzigarte<br />

Fruchtfarbe zwischen rot und grün.<br />

APFELERNTE<br />

Jährlich werden in <strong>Südtirol</strong> ca. 950.000 Tonnen Äpfel geerntet.<br />

Das entspricht 12 Prozent der eu ropäischen und 50<br />

Prozent der italienischen Apfelernte. Von der gesamten Ernte<br />

gehen 50 Prozent in den Export nach Mittel-, Nord-und Osteuropa.<br />

Deutschland nimmt mit 30 Prozent den größten Anteil<br />

dabei ein. Die Apfelbauern setzen beim Ap felanbau <strong>auf</strong><br />

natürliche Helfer – das schont die Umwelt und ergibt hochwertige<br />

Äpfel (integrierter Anbau). Die Frische und Qualität<br />

der Produkte sowie die Transpa renz bei der Produktion spielen<br />

für die <strong>Südtirol</strong>er Bauern seit je her eine sehr bedeutende<br />

Rolle. So wurde bereits im Jahr 1988 die Ar beitsgruppe<br />

für den Integrierten Obstanbau (AGRIOS) gegründet, die<br />

besonders <strong>auf</strong> die nachhaltige Erzeugung von Qualitätsobst<br />

aus gerichet ist. 96 Prozent der Südti roler Obstbauern befolgen<br />

heute deren Richtlinien.<br />

So funktioniert Ökologie in Süd tirols Apfelplantagen:<br />

Insekten fressende Vögel finden Nistkästen vor, für Nützlinge<br />

wie den Igel oder das Mauswiesel werden Schlupfwinkel<br />

eingerichtet. Marienkäfer werden gegen Blattläuse eingesetzt,<br />

Raubwanzen gegen Blattsauger. Gegen Maikäfer werden Bodennetze<br />

ausgebreitet. Diverse Schädlinge werden mit Duftstoffen<br />

verwirrt. Die Bauern kontrollieren die Apfelbäume<br />

ständig <strong>auf</strong> Befall durch Schädlinge, setzen erst dann Pflan­<br />

117


REISEN<br />

Latemarium:<br />

Das Erlebnisreich<br />

Das Naturjuwel des Latemar<br />

Gebirgsstocks bildet den atemberaubenden<br />

Rahmen für das Latemarium<br />

– ein Reich voller Erlebnisse und<br />

Erfahrungen in Obereggen.<br />

Quelle © Ph.Pierluigi.Orler (3) Helmuth.Rier (3) Guenther.Pichler (1)<br />

Das prächtige und von einzigartigen<br />

Wanderwegen umgebene Bergmassiv<br />

wurde aus geologischer, botanischer<br />

und landschaftlicher Sicht von der<br />

Unesco zu den schönsten und wertvollsten<br />

Landschaften der Welt gekürt. Die<br />

neuen Themenwege führen über uralte<br />

Bergwälder und saftig grüne Wiesen zu<br />

bewirtschafteten Almhütten. Und nicht<br />

zuletzt macht die einfache Erreichbarkeit<br />

den Aufenthalt in Obereggen<br />

zum Bergerlebnis für die ganze Familie.<br />

Hier lockt ein Wanderparadies mit<br />

interaktiven Stationen, Schautafeln und<br />

Skulpturen – im Sommer <strong>2015</strong> eröffnen<br />

zwei neue Themenwege.<br />

Der sagenumwobene Latemar-Gebirgsstock<br />

hat schon immer Wanderer<br />

und Bergsteiger begeistert. Mit dem<br />

„Erlebnisreich Latemarium“ wird dieser<br />

besondere alpine Lebensraum seit<br />

2014 für unterschiedliche Zielgruppen<br />

erschlossen. Neu in diesem Sommer:<br />

Die zwei Themenwege „LATEMAR.<br />

ALP“ und „LATEMAR.ART“ für<br />

Familien, Kunstbegeisterte und Geschichtsliebhaber.<br />

Insgesamt können<br />

Gäste zwischen sieben Themenstrecken<br />

aller Schwierigkeitsgrade wählen, sich<br />

im Waldhochseilgarten austoben und<br />

spektakuläre Fernblicke von der Aussichtsplattform<br />

„LATEMAR.360°“<br />

genießen. Schautafeln, Skulpturen und<br />

interaktive Stationen zum Anfassen und<br />

Ausprobieren machen die schroffe Dolomitenwelt<br />

auch für Kinder erlebbar.<br />

122


OBEREGGEN<br />

Wanderer können sich über ein weites<br />

Netz an Wanderwegen aller Schwierigkeitsgrade<br />

freuen. Der neu gestaltete LA-<br />

TEMAR.ALP Weg schlängelt sich vor<br />

dem atemberaubenden Felsenpanorama<br />

des Latemar-Gebirges sanft von Alm zu<br />

Alm. Auf dem neuen Themenweg genießen<br />

Familien nicht nur die Aussicht<br />

und <strong>Südtirol</strong>er Schmankerln, sondern<br />

erfahren spielerisch Wissenswertes über<br />

die Almwirtschaft und das UNESCO<br />

Welterbe. 2009 wurde der Gebirgsstock<br />

in die Liste der schönsten Landschaften<br />

der Welt <strong>auf</strong>genommen.<br />

Die neue, mittelschwere Route „LATE-<br />

MAR.ART“ führt an Werken internationaler<br />

Künstler vorbei bis <strong>auf</strong> über 2.000<br />

Meter hin<strong>auf</strong>. Damit ist sie eine der am<br />

höchsten gelegenen Ausstellungsstätten<br />

der Welt, in der man mitten in der<br />

Natur Skulpturen und Installationen<br />

bewundern kann – beispielsweise vom<br />

zeitgenössischen Künstler Hidetoshi<br />

Nagasawa oder von den Holzbildhauern<br />

Thorsten Schütt aus Deutschland und<br />

Gordon Dick aus Kanada.<br />

Das Erlebnisreich Latemarium ist von<br />

Obereggen aus ab 21. Juni von 8.30 bis<br />

18.00 Uhr mit dem Panorama-Sessellift<br />

Obereggen-Oberholz erreichbar. Mit<br />

dem Familienticket zahlen zwei Erwachsene<br />

und zwei Kinder im Alter von 9 bis<br />

16 Jahren r<strong>auf</strong> und runter 30 Euro. Kinder<br />

unter 8 Jahren fahren kostenlos.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.latemarium.com<br />

123


REISEN<br />

Hoch <strong>auf</strong> der Alm<br />

Wenn im Sommer die Hitze durch die Täler zieht, befinden Sie sich <strong>auf</strong><br />

der Seiser Alm in kühler Sommerfrische und können die angenehmen<br />

Temperaturen genießen.<br />

VON STEPHAN QUINKERTZ<br />

130


SEISER ALM<br />

Die größte Hochalm<br />

Europas zieht mit den<br />

Ferienorten Kastelruth, Tiers,<br />

Seis und Völs am Schlern<br />

Sportbegeisterte und<br />

Erholungssuchende an.<br />

Die Alm hat eine Größe von 57 km²,<br />

befindet sich <strong>auf</strong> einer Höhe von 1.680<br />

bis 2.350 Metern und macht mit dem<br />

Schlerngebiet eines der größten geschlossenen<br />

Hochplateaus, mit Mittelgebirgscharakter<br />

in den Alpen, aus.<br />

Von Seis aus ist der Zugang zur Seiser<br />

Alm mit Bussen und einer Uml<strong>auf</strong>-<br />

Gondelbahn möglich, welche ihrerseits<br />

durch einen Busdienst an das Gebiet<br />

um Kastelruth und Völs angebunden<br />

ist. Eine weitere Gondelbahn verkehrt<br />

von St. Ulrich in Gröden. Mit privaten<br />

Fahrzeugen ist eine Zufahrt zur Seiser<br />

Alm nur in den Abend- und Nachtstunden<br />

gestattet. Das Gebiet ist touristisch<br />

intensiv erschlossen.<br />

Aktiv den Sommer in der Ferienregion<br />

Seiser Alm verbringen? Neben dem<br />

grandiosen Naturschauspiel sprechen<br />

folgende Zahlen wohl für sich: 350<br />

km Wanderwege, 1.000 km Mountainbike-Strecken,<br />

180 km Running<br />

Park, zig Klettersteige und -routen,<br />

eine Boulderhalle mit 1.500 Griffen<br />

und 80 Bouldern, 10 Kutschen, Pferde<br />

zum Ausreiten, Reitwege und ein<br />

18-Loch Golfplatz. Außerdem kann<br />

man im „Völser Weiher“, der 2013<br />

zum zweitschönsten Badesee Italiens<br />

gewählt wurde, schwimmen und Boot<br />

fahren. Und wer das alles einmal aus<br />

der Luft erleben möchte, der kann mit<br />

einem Paraglider <strong>auf</strong> Adlers Schwingen<br />

von der Seiser Alm nach Kastelruth<br />

gleiten.<br />

131


REISEN<br />

Land der<br />

Ladiner<br />

Das Tal (Val Gardena) wirkt so authentisch,<br />

weil es seine Kultur, Sprache und<br />

den einzigartigen Charme nicht verloren<br />

hat. Gröden ist im Winter ein wahres<br />

Skiparadies, aber auch im Sommer kann<br />

man hier herrliche Tage erleben.<br />

VON DIANA SCHNEIDER<br />

Wolkenstein<br />

Das 25 Kilometer lange Gröden (auch<br />

Grödental oder Grödnertal genannt)<br />

liegt mit 10.000 Einwohnern <strong>auf</strong> einer<br />

Höhe von 1.236 bis 1.563 Metern.<br />

Hoch oben thront mit 3.181 Metern<br />

Höhe der Langkofel, das Wahrzeichen<br />

des Grödentales.<br />

Grödnertal, das bedeutet ein Tal mit drei<br />

Orten: St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein.<br />

Ob Holzschnitz- Kunsthandwerk<br />

oder die charakteristische Grödener<br />

Tracht - Tradition und Brauchtum<br />

des ladinischen Volkes sind in Gröden<br />

ein lebendiges Gut, von dem zahlreiche<br />

Bräuche und Feste im L<strong>auf</strong>e des Jahres<br />

zeugen. Über 90 % der Talbevölkerung<br />

sind ladinischen Ursprungs, im Alltag<br />

spielt daher die ladinische Sprache eine<br />

große Rolle. Noch heute ist sie die Mut-<br />

tersprache eines Großteils der Grödener<br />

Bevölkerung. Grödener Schulkinder<br />

lernen Ladinisch als Pflichtfach. Auf<br />

Straßenschildern finden Sie dann auch<br />

drei verschiedene Sprachen: Gherdëina<br />

(ladinisch), Val Gardena (italienisch)<br />

und Gröden (deutsch).<br />

HOLZSCHNITZER<br />

Die Fertigung von holzgeschnitzten<br />

Figuren hat in Gröden eine viele Jahrhunderte<br />

zurückreichende Tradition<br />

– dies ist an erster Stelle <strong>auf</strong> die langen<br />

Winterabende zurückzuführen, an denen<br />

sinniert wurde und man mit rudimentären<br />

Werkzeugen versuchte, dem<br />

Holz eine Form zu geben. Das Schnitzen<br />

war gleichzeitig eine Möglichkeit, den<br />

individuellen Eindrücken, dem Glauben<br />

und der eigenen Lebenseinstellung<br />

Ausdruck zu verleihen. Es entstanden<br />

vor allem Masken und Gebrauchsgegenstände,<br />

später dann Holzspielzeug und<br />

religiöse Figuren, als Zeugnis der verbesserten<br />

Technik und der erlangten künstlerischen<br />

Fertigkeiten. Was um 1600 im<br />

Kleinen begann, war Ende des 18. Jahrhunderts<br />

schon zu einer Hauptbeschäftigung<br />

für viele Bewohner des Dolomitentales<br />

geworden. Zu diesem Aufschwung<br />

hatten auch die Schaffung einer Kunstund<br />

Zeichenschule, der Bau der Grödner<br />

Straße sowie die Gründung einer Verk<strong>auf</strong>sorganisation<br />

beigetragen. Bei den<br />

Objekten, die produziert und exportiert<br />

wurden, handelte es sich vorwiegend um<br />

christliche Figuren, wie etwa Madonnen,<br />

Engel, Kruzifixe und Krippen. Übrigens:<br />

134


GRÖDNERTAL<br />

St. Ulrich<br />

St. Christina<br />

Die weltgrößte handgeschnitzte Krippe<br />

steht im Iman Center in St. Christina.<br />

Bei der alljährlichen Anfertigung einer<br />

neuen zusätzlichen Krippenfigur darf<br />

dem Bildhauer hautnah über die Schulter<br />

geschaut werden.<br />

TRADITIONEN<br />

Die ladinischen Dolomitentäler sind<br />

reich an Traditionen und Bräuchen aus<br />

alter Zeit. Rund um jedes Familienereignis<br />

sowie um große christliche Feste im<br />

Kirchenjahr bildeten sich seit alter Zeit<br />

zahlreiche Bräuche mit tiefem Sinngehalt.<br />

Am Unsinnigen Donnerstag wird<br />

traditionsgemäß die für Mittag gekochte<br />

Gerstensuppe mit Selchkarree vom Herd<br />

gestohlen, im Mai ziehen die 18-jährigen<br />

Burschen mit einem weißen Hemd, einer<br />

blauen Schürze und einem mit Bändern<br />

und Blumen geschmückten Hut durch<br />

das Tal, am Montag nach dem Kirchweihfest<br />

von St. Jakob (Fraktion von St.<br />

Ulrich) schenken die Burschen den Mädchen<br />

beim „Blättermarkt“ eine Birne mit<br />

Masche als Zeichen der Sympathie.<br />

TRACHTENFEST<br />

Charakteristisch für Gröden sind die<br />

Trachten, die zu den schönsten im gesamten<br />

Alpenraum gehören. Der Reichtum<br />

und die Einzigartigkeit derselben ist<br />

vor allem dar<strong>auf</strong> zurückzuführen, dass<br />

bereits in früher Zeit aus dem Tal stammende<br />

Händler viel in der Welt herumkamen<br />

und somit die Möglichkeit hatten,<br />

neue Seidenstoffe, Bänder, Spitzen<br />

und Schmuck zu erwerben.<br />

Heutzutage wird die Grödner Tracht<br />

anlässlich von Prozessionen und hohen<br />

kirchlichen Feiertagen getragen,<br />

sowie bei Trachtenumzügen. „Gröden<br />

in Tracht“ ist mittlerweile das größte<br />

Trachtenfest des Grödner Sommers.<br />

Schauplatz dieses folkloristischen Großereignisses<br />

ist am 2. August <strong>2015</strong> das<br />

Bergdorf Wolkenstein. Thema der diesjährigen<br />

Auflage „Das Vereinsleben in<br />

Gröden“. An diesem Feiertag kommen<br />

Musikkapellen, Volkstanzgruppen sowie<br />

Trachtenvereine aus ganz Gröden zusammen.<br />

Die Einheimischen zeigen ihre<br />

prunkvollen Trachten und versuchen damit<br />

Kultur und Bräuche der ladinischen<br />

Bevölkerung wiederzugeben.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.valgardena.it<br />

135


REISEN<br />

Perle der Dolomiten<br />

Das Tal kombiniert <strong>auf</strong> einzigartige Weise die Schönheit<br />

der Dolomiten mit der traditionellen Kultur der Ladiner und<br />

einem hervorragenden touristischen Angebot.<br />

VON DIANA SCHNEIDER<br />

140


ALTA BADIA<br />

Corvara<br />

San Leonardo<br />

Alta Badia, das bedeutet einerseits die<br />

stolzen Felsskulpturen der schönen<br />

Dolomitengipfel und Jahrhunderte alte<br />

Bergbauernhöfe, andererseits elegante<br />

Gourmetrestaurants und traumhafte<br />

Wellesshotels. In den Dolomiten, im<br />

südlichen Teil des Gadertales, das bei St.<br />

Lorenzen vom Pustertal abzweigt, wo<br />

<strong>Südtirol</strong> an Trentino und Venetien angrenzt,<br />

liegt die Bergregion Alta Badia.<br />

In einem breiten, sonnigen Becken am<br />

Fuße imposanter Dolomiten-Riesen liegen,<br />

umrahmt von sanften Wiesen, die<br />

sechs kleinen Orte von Alta Badia: Corvara,<br />

Colfosco, La Villa, San Cassiano,<br />

Badia und La Val. Alta Badia, wo die<br />

Ladiner wohnen, ist nicht zuletzt wegen<br />

der Nachbarschaft mit den Italienisch<br />

sprechenden Regionen Trentino und<br />

Venetien besonders weltoffen und gastfreundlich.<br />

Die kleine Region in <strong>Südtirol</strong><br />

ist wegen der geografischen Lage<br />

und der Herzlichkeit ihrer ladinischen<br />

Bevölkerung auch als das „Herz der Dolomiten“<br />

bekannt und seit Jahren eine<br />

gern besuchte Urlaubsdestination.<br />

Alta Badia ist mit seinen Ortschaften<br />

ein ruhiges und faszinierendes Urlaubsgebiet:<br />

Corvara vermittelt Glamour<br />

und Lifestyle. La Villa ist das lebhafte<br />

Zentrum, Colfosco das sonnenreiche<br />

Hoteldorf. Badia das authentische Ladinerdorf<br />

und La Val das kleine Paradies<br />

für Naturliebhaber. S. Cassiano kombiniert<br />

urbane Lebensart und alpines<br />

Ambiente. Alta Badia ist die absolute<br />

Genussregion in <strong>Südtirol</strong>: drei Restaurants<br />

mit Michelin-Sternen.<br />

141


REISEN<br />

Im Land der<br />

drei Zinnen<br />

Vielfältig und natürlich präsentiert sich das an der Sonnenseite<br />

der Alpen gelegene Hochpustertal inmitten der „bleichen<br />

Berge“, den Dolomiten. Mit seinen malerischen Ferienorten<br />

am Fuße der majestätischen Berge und der intakten Natur,<br />

bietet das Hochpustertal ein traumhaftes Ferienparadies.<br />

VON STEPHAN QUINKERTZ UND DIANA SCHNEIDER<br />

146


HOCHPUSTERTAL<br />

Die Drei Zinnen in <strong>Südtirol</strong><br />

sind das Wahrzeichen<br />

der Dolomiten und des<br />

Hochpustertals.<br />

147


REISEN<br />

Imposante Bergmassive, steile Felswände<br />

und blumenreiche Almen prägen das<br />

Landschaftsbild des östlichen <strong>Südtirol</strong>s.<br />

Schon seit jeher zieht die einmalige Dolomitenlandschaft<br />

Erholungssuchende<br />

und Genussurlauber in ihren Bann.<br />

Neben der beeindruckenden Bergwelt<br />

hat das Hochpustertal aber auch eine<br />

Vielzahl an schönen Ortschaften zu<br />

bieten, die reich an Geschichte und<br />

Tradition sind. Weitum bekannt sind<br />

die fünf Ortschaften Sexten, Innichen,<br />

Toblach, Niederdorf und Prags. Entlang<br />

der schier unzähligen Wanderwege<br />

und Höhentouren schreiten Gäste in<br />

der Ferienregion Hochpustertal vorbei<br />

an prächtig blühenden Blumen und<br />

Gräsern, vorbei an liebevoll gepflegten<br />

Almen und erfrischenden Bergseen;<br />

selbst manch tierischer Erdenbewohner<br />

wird Sie <strong>auf</strong> Ihren Erkundungstouren<br />

durch die atemberaubend schönen Naturparks,<br />

wie etwa dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags<br />

oder dem Naturpark<br />

Drei Zinnen begleiten – Tierfreunden<br />

sei ebenso ein Besuch des Toblacher<br />

Wildparks ans Herz gelegt.<br />

Ohne Zweifel, es sind das Wandern<br />

und Bergsteigen, was im äußeren Osten<br />

von <strong>Südtirol</strong> den Ton angibt. Nicht<br />

umsonst wird das Hochpustertal in<br />

Anlehnung an den gleichfalls markanten<br />

wie weltberühmten Gebirgsstock<br />

als das berühmte Land der Drei Zinnen<br />

bezeichnet. Nichtsdestotrotz wartet<br />

das Urlaubsparadies mit weiteren<br />

attraktiven Sport- und Freizeitangeboten<br />

im Sommer wie im Winter <strong>auf</strong>:<br />

Mountainbiken, Golf, Schwimmen,<br />

Tennis und traumhaftes Skivergnügen.<br />

Der Sommer in den Dolomiten ist<br />

vielfältig, abwechslungsreich und aussichtsreich:<br />

jede Unternehmung wird<br />

von einem spektakulären Dolomiten-<br />

Panorama begleitet. Außerdem erwarten<br />

Sie eine Reihe kultureller Schätze<br />

und Veranstaltungen. Genießen Sie den<br />

Sommer in den Dolomiten, erleben Sie<br />

die traumhafte Kulisse und Naturwelt<br />

der Dolomiten und behalten Sie die<br />

einzigartige Schönheit der Dolomiten<br />

in Erinnerung!<br />

Nordic Walking,<br />

Mountainbiken,<br />

Klettern<br />

SPAZIEREN & WANDERN<br />

Kristallklare Bergseen laden zu traumhaften<br />

Spaziergängen ein, Almen und<br />

die wunderschöne Bergwelt der Dolomiten<br />

zu Wanderungen und Mehr-Tagestouren.<br />

Die imposanten Pragser- und<br />

Sextner-Dolomiten, die reizvollen Täler<br />

sowie die Naturparks Drei Zinnen und<br />

Fanes-Sennes-Prags sind für Wanderurlaub<br />

in den Dolomiten und Spaziergänge<br />

ideal. Im Hochpustertal können<br />

Sie zwischen gemütlichen Talwanderungen,<br />

Rundtouren um die berühmten<br />

Berge und faszinierenden Höhenwegen<br />

wählen.<br />

148


HOCHPUSTERTAL<br />

Das reizende Dorf Sexten<br />

Dolomiten ist besonders<br />

bei Alpinisten sehr bekannt<br />

und beliebt.<br />

RADFAHREN & MOUNTAINBIKEN<br />

Im Land der Drei Zinnen erwarten Sie<br />

sensationelle Touren. Ob anspruchsvoll<br />

bei der Giro Bike-Tour oder <strong>auf</strong> dem<br />

Stoneman-Trail, oder gemütlich mit<br />

dem City- und E-Bike nach Bruneck<br />

und Brixen oder <strong>auf</strong> dem Drauradweg<br />

bis nach Lienz in Osttirol: das Hochpustertal<br />

ist das ideale Terrain zum<br />

Radfahren und Mountainbiken in den<br />

Dolomiten. Traumhafte Aussichten,<br />

idyllische Naturlandschaften und urige<br />

Hütten zum Einkehren machen die Region<br />

für Aktiv-Urlauber sehr attraktiv.<br />

Radfahren – Gemütlich <strong>auf</strong> den Talradwegen<br />

dahin: der Drauradweg bis<br />

Lienz in Osttirol und der Pustertaler<br />

Radweg bis Mühlbach laden ein. Zurück<br />

geht’s mit dem Zug. Talradwege<br />

im Land der Drei Zinnen: Gemütlich<br />

mit dem City-Bike und E-Bike<br />

genießen… zwischen Mühlbach und<br />

Lienz in Osttirol. Der Drauradweg<br />

führt vom Hochpustertal knapp 50<br />

km bis nach Lienz in Osttirol, dabei<br />

geht es stets leicht abwärts. Auf dem<br />

Pustertaler Radweg radeln Sie nach<br />

Innichen liegt<br />

direkt am Fuße<br />

des Haunolds.<br />

149


REISEN<br />

Urlaub in den Bergen<br />

Sommer, Urlaub, <strong>Südtirol</strong>: Man braucht nur diese<br />

drei Wörter aneinanderzureihen und schon ergibt<br />

sich ein attraktiver Sommerurlaub am Kronplatz /<br />

Pustertal für die ganze Familie.<br />

VON STEPHAN QUINKERTZ<br />

154


KRONPLATZ / PUSTERTAL<br />

Die Ferienregion Kronplatz ist in ihrer<br />

Vielfalt einzigartig. Die Möglichkeiten<br />

der naturnahen Erholung sind<br />

unbegrenzt, die sportlichen Angebote<br />

ebenso. 17 Gemeinden gehören zur<br />

Ferienregion Kronplatz, die im Herzen<br />

des Pustertales gelegen sind: Bruneck,<br />

St. Vigil in Enneberg, Olang, St. Lorenzen,<br />

Gsieser Tal – Welsberg-Taisten,<br />

Pfalzen, Rasen-Antholz, Kiens, Terenten,<br />

Percha, Gais-Uttenheim, St. Martin<br />

in Thurn, Sand in T<strong>auf</strong>ers, Ahrntal,<br />

Prettau und Mühlwald.<br />

Das Pustertal hat eine Fläche von 2.071<br />

km². Das entspricht 28% von <strong>Südtirol</strong>.<br />

Rund 73.000 Menschen leben hier. Nur<br />

25% der Fläche liegen <strong>auf</strong> einer Höhenstufe<br />

zwischen 500 und 1.000 m. Mehr<br />

als die Hälfte liegt zwischen 1.000 und<br />

2.000 m, der Rest darüber. Das heißt:<br />

wenig Talsohle, viele Hänge, sehr viel<br />

Wald, Bergzonen und Gletscher. Der<br />

höchste Berg ist der Hochfeiler mit<br />

3.510 m im Zillertaler Hauptkamm; der<br />

berühmteste der Kronplatz. Landwirtschaft,<br />

Handwerk, Handel und Tourismus<br />

prägen das berufliche Bild. Viel ist<br />

noch erhalten von der alten bäuerlichen<br />

Tradition. Der Pustertaler Bauernhof ist<br />

entweder ein Paarhof, bei dem Wohnhaus<br />

und Scheune getrennt sind oder ein<br />

Einhof, bei dem Wohnhaus und Futterhaus<br />

unter einem Dach vereint sind.<br />

Der Reiz dieses Tales liegt im Kontrapunkt<br />

der Berge. Da die Dolomiten,<br />

dort die Alpen. Hügel und Flanken aus<br />

Wald. Romantische Sonnenplateaus,<br />

überraschende Wendungen im Wandernetz<br />

der vielen Wege, kleine Weiler,<br />

malerische Burgen, ehrwürdige Kirchen<br />

und lauschige Kapellen und alles, was<br />

der Mensch so braucht. Erlesene Gastronomie,<br />

Wellnessangebote, Tennisplätze,<br />

Bäder, Reithallen, Kneippwege, Fitness-<br />

Studios, Minigolf und Klettergärten.<br />

Das T<strong>auf</strong>erer Ahrntal ist das nördlichste<br />

und zugleich auch eines der größten<br />

Seitentäler <strong>Südtirol</strong>s. Bei Bruneck<br />

zweigt es in nördliche Richtung zum<br />

Alpenhauptkamm vom Pustertal ab.<br />

Umgeben von 80 Dreitausendern liegt<br />

das T<strong>auf</strong>erer Ahrntal <strong>auf</strong> der Sonnenseite<br />

der Zillertaler Alpen, eingebettet<br />

in den Naturpark Rieserferner-Ahrn.<br />

Es bezaubert mit seiner ursprünglichen<br />

Naturschönheit, rauschenden Wildwassern,<br />

Almen, Wäldern und vielen<br />

Wanderzielen bis in hochalpine Gipfelregionen.<br />

Besondere Sehenswürdigkeiten<br />

sind neben dem Naturpark Rieserfern-Ahrn<br />

die Reinbach-Wasserfälle,<br />

die Burg T<strong>auf</strong>ers in Sand in T<strong>auf</strong>ers,<br />

das Bergbaumuseum im Kornkasten in<br />

Steinhaus oder das Schaubergwerk in<br />

Prettau, wo sich auch ein Klimastollen<br />

befindet.<br />

Die Ferenregion Kroplatz,<br />

zu der auch das T<strong>auf</strong>erer<br />

Ahrntal gehört, bietet im<br />

Sommer viele Aktivitäten<br />

für die ganze Familie<br />

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