Vorlesungsmanuskript ET-EW 2011.pdf - von Prof. Dr.-Ing. H. Alt, FH ...
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46<br />
Die charakteristischen Gleichungen für die Wirk- und Blindleistungsübertragung ergeben sich bei<br />
vernachlässigtem ohmschen Anteil der Leitung aus dem Zeigerdiagramm für Z = X zu:<br />
X I cos φ = UA sin δ = X Iw<br />
φ<br />
UA X I sin φ = UA cos δ - UB = X Ib<br />
δ<br />
UB<br />
Iw<br />
φ<br />
D:\<strong>FH</strong> AKE\<strong>Vorlesungsmanuskript</strong> <strong>ET</strong>-<strong>EW</strong> 2011.doc<br />
I<br />
Ib<br />
U A<br />
PB<br />
= 3 ⋅U<br />
B ⋅I<br />
⋅ cosϕ<br />
= 3 ⋅U<br />
B ⋅I<br />
w = 3 ⋅U<br />
B ⋅ ⋅ sinδ<br />
X<br />
PB<br />
U A ⋅U<br />
B = 3 ⋅<br />
X<br />
⋅ sinδ<br />
(UA und UB sind Phasenwerte<br />
der Spannungen)<br />
d.h. Die Wirkleistungsübertragung <strong>von</strong> Punkt A nach Punkt B ist<br />
überwiegend vom Leitungswinkel δ der Spannungen δ = δA-δB<br />
abhängig.<br />
Für die Leiterspannungswerte <strong>von</strong> UA Und UB gilt entsprechend:<br />
UA<br />
⋅U<br />
B<br />
PB<br />
= ⋅ sinδ<br />
X<br />
Die Einspeiseleistung am jeweiligen Netzpunkt ist dem Leistungskoeffizienten k des<br />
Verbundnetzes und der bewirkten Freqenzänderung proportional:<br />
∆ P = k ⋅ ∆f<br />
k UCTE-Netz =16.000 bis 20.000 MW/Hz<br />
Die Blindleistungsübertragung ist dagegen überwiegend <strong>von</strong> der Spannungsdifferenz zwischen der<br />
Spannung am Leitungsanfang UA und der Spannung am Leitungsende UE abhängig.<br />
Q<br />
B<br />
= 3 ⋅U<br />
B<br />
⋅ I ⋅ sinϕ<br />
= 3 ⋅U<br />
B<br />
⋅ I<br />
2<br />
( U ⋅U<br />
⋅ cos U )<br />
3<br />
QB = ⋅ A B δ −<br />
X<br />
B<br />
b<br />
= 3 ⋅U<br />
B<br />
U<br />
⋅<br />
A<br />
⋅ cosδ<br />
− U<br />
X<br />
1<br />
2<br />
Für UA und UB als Leiterspannungen gilt: QB = ⋅ ( U A ⋅U<br />
B ⋅ cosδ<br />
− UB<br />
)<br />
X<br />
Die Lastflüsse bei Parallelleitungen verteilen sich umgekehrt proportional zu den<br />
Zweigimpedanzen. Eine Beeinflussung der Lastaufteilung ist durch Einbringung einer<br />
Zusatzspannung in einem Parallelzweig in Form eines Transformators mit Längs- Quer- oder<br />
Schrägregelung möglich. Bei Querregelung wird vornehmlich der Wirkleistungsfluss, bei<br />
Längsregelung der Blindleistungsfluss beeinflusst:<br />
I1 Z1<br />
Uz<br />
Z 2 U z<br />
Z 1 U z<br />
I 1 = I ⋅ −<br />
I 2 = I ⋅ +<br />
I<br />
Z + Z Z + Z<br />
Z + Z Z + Z<br />
I2<br />
Z2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
Bei der Parallelschaltung eines Kabels zu einer<br />
Freileitung ergibt sich das Problem ungünstiger<br />
Lastverteilung, da die Impedanzen sehr unterschiedlich<br />
sind.<br />
z.B. Es wird zu einer 110 kV Freileitung 95/15 Al/St mit 350 A Nennbelastbarkeit ein 110 kV-Kabel<br />
NA2XS2Y 3x1x150 mit 319 A Nennbelastbarkeit parallel geschaltet. Die Impedanzen sind:<br />
Freileitung: ZFreileitung = (0,30 + j0,395) Ω/km, Kabel: ZKabel = (0,206 + j0,126) Ω/km.<br />
Die Zusatzspannung sei gleich Null Uz = 0, dann ergeben sich folgende Teilströme:<br />
I<br />
Freileitung<br />
= I ⋅ 0,<br />
33 ⋅ e<br />
− j14,<br />
38°<br />
I<br />
Kabel<br />
= I ⋅ 0,<br />
68 ⋅ e<br />
Die stromtragfähigere Freileitung übernimmt nur noch 33 % der Last, das Kabel 68 %. Das Kabel<br />
saugt infolge der niedrigeren Impedanz der Freileitung den Strom weg! Die Einfügung einer<br />
Zusatzspannung scheidet aus technisch-wirtschaftlichen Gründen aus.<br />
B<br />
Falls UA, UB Leiterspannungen (verkettete<br />
Spannungswerte) sind, entfällt der Faktor 3.<br />
j 6,<br />
95°<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2