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A U S G E W Ä H L T E M O B I L E D I E N S T E F Ü R P F L E G E B E D Ü R F T I G E M E N S C H E N I N V O R A R L B E R G<br />

<strong>Unterst</strong>ützung der Pflege zu Hause<br />

Rund um die Pflege daheim<br />

Rufhilfe<br />

Hospizbewegung<br />

Mobile Hilfsdienste<br />

Hauskrankenpflege<br />

Bericht über die Jahre 2001, 2002, 2003


UNTERSTÜTZUNG DER PFLEGE ZU HAUSE<br />

RUND UM DIE PFLEGE DAHEIM<br />

RUFHILFE<br />

HOSPIZBEWEGUNG<br />

MOBILE HILFSDIENSTE<br />

HAUSKRANKENPFLEGE<br />

BERICHT ÜBER DIE JAHRE 2001, 2002, 2003<br />

Herausgegeben von der<br />

Abteilung Gesellschaft und Soziales<br />

im Amt der Vorarlberger Landesregierung<br />

Bregenz, im Juli 2004


Impressum<br />

Rund um die Pflege daheim<br />

Peter Hämmerle<br />

Rufhilfe<br />

Peter Hämmerle<br />

Hospizbewegung<br />

Karl W. Bitschnau, Leiter Hospizbewegung der Caritas Vorarlberg, Feldkirch<br />

Mobile Hilfsdienste<br />

Wolfgang Breuß, Obmann der Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfsdienste, Feldkirch<br />

Uschi Österle, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfsdienste, Feldkirch<br />

Hauskrankenpflege<br />

Johannes Barbisch, Sozialforschungen, Rankweil<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Hauskrankenpflege Vorarlberg, Landesverband, Dornbirn<br />

Franz Fischer, Obmann<br />

Gaby Wirth, Geschäftsführerin<br />

Institut für Gesundheits– und Krankenpflege, Bregenz<br />

Maria Lackner, Leiterin Fachbereich Hauskrankenpflege<br />

Wolfgang Mungenast, Geschäftsführer<br />

Land Vorarlberg, Amt der Vorarlberger Landesregierung,<br />

Abteilung Gesellschaft und Soziales, Bregenz<br />

Peter Hämmerle, Fachbereich Senioren, Pflegesicherung und Sozialhilfe<br />

Theo Kremmel, Fachbereich Senioren, Pflegesicherung und Sozialhilfe<br />

Eigenverlag des Amtes der Vorarlberger Landesregierung<br />

6900 Bregenz, Römerstraße 15


Mobile Dienste 2001/02/03 Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Unterst</strong>ützung der Pflege zu Hause – eine sozialpolitische Verpflichtung..............5<br />

Einleitung .......................................................................................................................7<br />

I Rund um die Pflege daheim .....................................................................................11<br />

Hohe Zustimmung der Bevölkerung.............................................................................................11<br />

Information und Bildungsangebote für pflegende Angehörige..................................................12<br />

„Urlaubsbetten“ und „Zuhören und mehr“.................................................................................13<br />

Sozialversicherungsrechtliche Möglichkeiten von pflegenden Angehörigen ............................13<br />

II Rufhilfe .....................................................................................................................15<br />

III Hospizbewegung.....................................................................................................17<br />

1 Grundlagen.................................................................................................................................17<br />

2 Organisationsstruktur ...............................................................................................................19<br />

3 Leistungsangebot........................................................................................................................20<br />

4 Statistische Daten.......................................................................................................................21<br />

5 Finanzierung...............................................................................................................................26<br />

6 Zusammenfassung und Ausblick..............................................................................................27<br />

IV Mobile Hilfsdienste ................................................................................................29<br />

1 Grundlagen.................................................................................................................................29<br />

2 Angebot und Leistungen............................................................................................................30<br />

3 Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfsdienste ................................................................................32<br />

4 Finanzierung...............................................................................................................................34<br />

5 Zusammenfassung und Ausblick..............................................................................................35<br />

V Hauskrankenpflege..................................................................................................37<br />

1 Grundlagen.................................................................................................................................37<br />

2 Organisationsstruktur und Angebotsstruktur ........................................................................38<br />

2.1 Übersicht über die Organisations– und Angebotsstruktur.................................................38<br />

2.2 Örtliche und regionale Krankenpflegevereine...................................................................39<br />

2.3 Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg ................................................................40<br />

2.4 Pflegefachkräfte der Hauskrankenpflege...........................................................................41<br />

2.5 Institut für Gesundheits– und Krankenpflege, Fachbereich Hauskrankenpflege ..............45<br />

3 Leistungen der Landesorganisationen .....................................................................................46<br />

3.1 Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg ................................................................46<br />

3.2 Institut für Gesundheits– und Krankenpflege (IGK) – Fachbereich<br />

Hauskrankenpflege ............................................................................................................49<br />

4 Patienten .....................................................................................................................................53<br />

4.1 Grundzahlen der Leistungsdokumentation: betreute Patienten, Patienten je<br />

Pflegefachkraft...................................................................................................................53<br />

4.2 Grundzahlen der personenbezogenen Auswertung: betreute Patienten,<br />

Pflegebeginn, Pflegeende ..................................................................................................55<br />

4.3 Dauer der Hauskrankenpflege ...........................................................................................56<br />

3


Inhaltsverzeichnis Mobile Dienste 2001/02/03<br />

4.4 Mitglieder beim Krankenpflegeverein – Vorsorge, Solidarität, Bürgerbeteiligung,<br />

Bürgerselbstorganisation ...................................................................................................58<br />

4.5 Geschlecht – vor allem Frauen ..........................................................................................59<br />

4.6 Alter – vor allem hochbetagte Patienten und mit dem Alter steigende<br />

„Pflegequoten“...................................................................................................................60<br />

4.7 Ausführliche Patienteninformationen................................................................................62<br />

4.8 Familienstand und Lebenssituation der Patienten .............................................................64<br />

4.9 Pflegesituation zu Hause....................................................................................................67<br />

4.10 Einsatzgründe der Hauskrankenpflege ..............................................................................72<br />

4.11 Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt ....................................................75<br />

4.12 Gründe für das Ende der Hauskrankenpflege....................................................................79<br />

5 Leistungen...................................................................................................................................80<br />

5.1 Gesamtzahl der Pflegeleistungen.......................................................................................80<br />

5.2 Durchschnittswerte der Pflegeleistungen...........................................................................83<br />

5.3 Patientenkontakte...............................................................................................................85<br />

5.4 Spezielle Pflegeleistungen.................................................................................................88<br />

5.5 Beratungen von Personen ..................................................................................................92<br />

5.6 Patienten und Pflegetage nach Versicherungsträgern........................................................92<br />

6 Aufwendungen und Finanzierung ............................................................................................94<br />

6.1 Kostenstruktur der Hauskrankenpflege .............................................................................94<br />

6.2 Aufwendungen der Krankenpflegevereine ........................................................................95<br />

6.3 Aufwendungen der Landesorganisationen der Hauskrankenpflege ................................100<br />

6.4 Leistungen der Sozialversicherungsträger.......................................................................101<br />

6.5 Leistungen der Gemeinden ..............................................................................................102<br />

6.6 Leistungen des Landes.....................................................................................................103<br />

6.7 Zusammenfassung – Gesamtaufwendungen für die Hauskrankenpflege ........................103<br />

6.8 Finanzierung der Krankenpflegevereine..........................................................................104<br />

7 Zusammenfassung und Ausblick............................................................................................106<br />

7.1 Zusammenfassung ...........................................................................................................106<br />

7.2 Ausblick...........................................................................................................................108<br />

Anhang........................................................................................................................111<br />

Inhaltsverzeichnis zum Anhang.................................................................................................111<br />

Ergänzende Karten zum Bericht ................................................................................................113<br />

Ergänzende Tabellen zum Bericht .............................................................................................118<br />

Förderungsrichtlinien.................................................................................................................130<br />

Literaturverzeichnis ...................................................................................................................146<br />

Geschlechtsspezifische Schreibweise<br />

Sofern nicht ausdrücklich anders vermerkt, umfassen die in diesem Bericht verwendeten personenbezogenen<br />

Ausdrücke Frauen und Männer gleichermaßen.<br />

4


Mobile Dienste 2001/02/03 Vorwort<br />

<strong>Unterst</strong>ützung der Pflege zu Hause –<br />

eine sozialpolitische Verpflichtung<br />

Vorarlberg ist ein Land mit hoher Lebensqualität, zu der ein umfassendes und vorbildliches<br />

soziales Netz einen großen Beitrag leistet. Die soziale Kultur einer Gemeinschaft lässt sich<br />

daran messen, welche <strong>Unterst</strong>ützung sie den hilfsbedürftigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern<br />

bietet. Wesentlich ist auf den Leistungen und Möglichkeiten des Einzelnen, dessen Autono-<br />

mie und Würde aufzubauen. Dies ist der Grundsatz in der Arbeit der Helferinnen und Helfer.<br />

Die <strong>Unterst</strong>ützung der Pflege zu Hause ist ein besonders bedeutender Teil dieser „Kultur des<br />

Helfens“. Wir nehmen die Wünsche der pflegebedürftigen Menschen wahr, die solange wie<br />

möglich in ihrer vertrauten Umgebung verbleiben wollen. Wir unterstützen sie durch finan-<br />

zielle Leistungen, im Besonderen durch das Pflegegeld. Wir unterstützen die pflegenden<br />

Angehörigen durch den Aufbau und die Mitfinanzierung des Betreuungs– und Pflegenetzes.<br />

Zu diesem Pflegenetz tragen weite Teile der Bevölkerung durch Spenden, Mitgliedsbeiträge,<br />

ehrenamtliche Leistungen und andere <strong>Unterst</strong>ützungen bei.<br />

Im vorliegenden Bericht der Jahre 2001 bis 2003 werden die <strong>Unterst</strong>ützungsangebote für pfle-<br />

gende Angehörige, die Rufhilfe, die Hospizbewegung, die Mobilen Hilfsdienste und mit<br />

detaillierten Kennzahlen und Auswertungen die Hauskrankenpflege beschrieben.<br />

Mein besonderer Dank gilt allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern im Pflegenetz unseres Landes. Ihr verlässlicher Einsatz und ihr großes Engage-<br />

ment schafft wertvolle Lebensqualität für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen.<br />

Dr. Greti Schmid<br />

Sozialreferentin der<br />

Vorarlberger Landesregierung<br />

5


Vorwort Mobile Dienste 2001/02/03<br />

6


Mobile Dienste 2001/02/03 Einleitung<br />

Einleitung<br />

Hauskrankenpflege, Mobile Hilfsdienste, Rufhilfe, Hospizbewegung und Angebote<br />

für Angehörige als wichtige Bestandteile im „Vorarlberger Pflegenetz“<br />

Verschiedene ambulante und mobile Dienste sowie stationäre Einrichtungen bilden<br />

zusammen jenes ganzheitliche „Vorarlberger Pflegenetz“, auf das pflegebedürftige<br />

Menschen und ihr familiäres bzw. soziales Umfeld im Bedarfsfall zurückgreifen können, um<br />

• <strong>Unterst</strong>ützung und Entlastung bei der Pflege zu Hause zu erfahren oder<br />

• einen Ersatz für das fehlende primäre Netz zu finden.<br />

Dieses „Vorarlberger Pflegenetz“ wurde im „Bedarfs– und Entwicklungsplan des Landes<br />

Vorarlberg für pflegebedürftige Menschen“ (1997) detailliert beschrieben und ist im<br />

Strukturbild 1 dargestellt. Die Angebote für pflegende Angehörige, die Rufhilfe, die Hospizbewegung,<br />

die Mobilen Hilfsdienste und die Hauskrankenpflege, als ambulante/mobile<br />

stützende Maßnahmen zur Sicherung der Pflege zu Hause sind wichtige Bestandteile dieses<br />

Pflegenetzes.<br />

Berichte über die Hauskrankenpflege in Vorarlberg<br />

Der Grundsatzbeschluss der Vorarlberger Landesregierung vom 12.12.1978 zur<br />

Durchführung und Förderung der Hauskrankenpflege war die Grundlage für die koordinierte<br />

Entwicklung der Hauskrankenpflege und die landesweit einheitliche Dokumentation der<br />

Hauskrankenpflegeleistungen. Diese Dokumentation ermöglichte auch die ausführliche<br />

Darstellung der Tätigkeiten und Leistungen der Hauskrankenpflege in Berichten:<br />

• 1979 – 1989 jeweils in Jahresberichten<br />

• 1992 im Handbuch „Hauskrankenpflege in Vorarlberg“, darin enthalten<br />

die Jahresberichte 1990 und 1991<br />

• 1995 im Bericht „Hauskrankenpflege in Vorarlberg 1992, 1993 und 1994“<br />

• 1998 im Bericht „Hauskrankenpflege in Vorarlberg 1995, 1996 und 1997“<br />

• 2001 im Bericht „Mobile Hilfsdienste, Familienhilfe–Fachdienst, Hauskrankenpflege–<br />

Fachdienst 1998, 1999 und 2000“<br />

Daran anknüpfend wird im vorliegenden Bericht vor allem die Entwicklung der Hauskrankenpflege<br />

2001 – 2003 aufgezeigt. Zudem wird die Entwicklung der Mobilen Hilfsdienste<br />

2001 – 2003 dargestellt. Erstmals, und deshalb auch etwas ausführlicher, wird berichtet über<br />

die Struktur und Entwicklung der Angebote für Angehörige (Rund um die Pflege daheim),<br />

der Rufhilfe und der Hospizbewegung als weitere stützende Maßnahmen zur Sicherung der<br />

Pflege zu Hause.<br />

7


Einleitung Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Strukturbild 1 Vorarlberger Pflegenetz – Kernbereich Pflegedienste und flankierende Dienste<br />

8<br />

PFLEGEDIENSTE Medizinische,<br />

medizinisch–technische,<br />

Angebotsart Schwerpunkt<br />

Schwerpunkt<br />

Rehabilitations–<br />

Hilfe *<br />

Betreuung *<br />

und sonstige Dienste<br />

A – Stützende Maßnahmen zur Sicherung der Pflege zu Hause<br />

Ambulante/ Seniorentreffpunkte Hauskrankenpflege Praktische Ärzte<br />

Mobile Angebote für Angehörige Fachärzte<br />

Dienste Rufhilfe Psychotherapie<br />

Besuchsdienste Hospizbewegung<br />

Fahrdienste Seelsorge<br />

Mahlzeitendienste Physiotherapie<br />

Mobile Hilfsdienste Logopädie<br />

Familienhilfe Ergotherapie<br />

Ambulant betreutes<br />

Wohnen<br />

Teilstationäre<br />

Dienste<br />

Kurzzeitpflegedienste<br />

Werkstätten<br />

Beschützende Werkstätten<br />

Fachwerkstätten<br />

Qualifizierungsprojekte/<br />

Anlehre<br />

Tagesbetreuung Tagesbetreuung<br />

Nachtbetreuung Nachtbetreuung<br />

„Probewohnen“ „Probewohnen“<br />

„Urlaub von der Pflege“<br />

Übergangspflege<br />

Tages– und Nachtklinik<br />

B – Unbefristete stationäre Aufnahme Befristete stationäre Aufnahme<br />

Stationäre<br />

Dienste<br />

Seniorenwohngemeinschaften<br />

und Altersheime<br />

Pflegeheime nach<br />

Pflegeheimgesetz<br />

Allgemeine<br />

Akutkrankenhäuser<br />

Sonderkrankenanstalten<br />

Wohnheime und Rehabilitations– und<br />

Wohngemeinschaften für Nachsorgeeinrichtungen<br />

Menschen mit körperlicher,<br />

geistiger und/oder Pflegebereich im<br />

mehrfacher Behinderung LKH Rankweil<br />

Wohngemeinschaften und Sozialpsychiatrische<br />

Wohngruppen für Wohnheime und<br />

Menschen mit psychischen Wohngemeinschaften<br />

Erkrankungen<br />

Wohnheime und Wohngemeinschaften<br />

für sozial<br />

ausgegrenzte Menschen<br />

*) Gemäß Pflegegeldgesetz<br />

Nach: Bedarfs– und Entwicklungsplan des Landes Vorarlberg für pflegebedürftige Menschen, Bregenz 1997, S.<br />

42 – Aktualisiert und entsprechend der Situation für diesen Bericht ergänzt.


Mobile Dienste 2001/02/03 Einleitung<br />

Inhalt des vorliegenden Berichts<br />

Die Abfolge der Darstellung im Bericht orientiert sich an der Gliederung im „Vorarlberger<br />

Pflegenetz“ (siehe Strukturbild 1) – vom Schwerpunkt Hilfe zum Schwerpunkt Betreuung:<br />

• Abschnitt I: Rund um die Pflege daheim<br />

• Abschnitt II: Rufhilfe<br />

• Abschnitt III: Hospizbewegung<br />

• Abschnitt IV: Mobile Hilfsdienste<br />

• Abschnitt V: Hauskrankenpflege mit weiterer Differenzierung in:<br />

– Organisationsstruktur der Hauskrankenpflege in Vorarlberg (Kapitel 2)<br />

– Serviceleistungen der beiden Landesverbände (Kapitel 3)<br />

– Patienten der Hauskrankenpflege (Kapitel 4)<br />

– Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege (Kapitel 5)<br />

– Aufwendungen und Finanzierung dieses Dienstes (Kapitel 6)<br />

Im Anhang stellen fünf Vorarlberg–Karten die landesweite Verteilung von drei analysierten<br />

mobilen Diensten nach wichtigen strukturellen Merkmalen dar. Detaillierte Ergebnisse der<br />

Auswertung sind in neun Tabellen aufgelistet. Weiters sind die aktuellen Förderungsrichtlinien<br />

für die Mobilen Hilfsdienste und die Hauskrankenpflege ausgewiesen. Im Literaturverzeichnis<br />

sind die verwendeten Quellen angeführt.<br />

Aus Gründen der Übersichtlichkeit enthält der Anhang zum Bericht nur neun ausgewählte<br />

Tabellen. In einem eigenen Tabellenband, der nur in geringer Stückzahl herausgegeben wird,<br />

sind die gesamten Tabellen zum Berichtsteil Hauskrankenpflege enthalten sowie eine Auflistung<br />

der im Bericht enthaltenen Tabellen und Grafiken.<br />

9


Einleitung Mobile Dienste 2001/02/03<br />

10


Mobile Dienste 2001/02/03 I Angehörigenbereich<br />

I Rund um die Pflege daheim<br />

Der weitaus überwiegende Teil der Betreuungs– und Pflegeleistungen in Vorarlberg findet in<br />

den Familien statt und wird von Angehörigen geleistet. Die Sozialpolitik unterstützt die häusliche<br />

Pflege, in dem ambulante Dienste wohnortnah und flächendeckend angeboten werden<br />

und den Pflegebedürftigen durch das Pflegegeld finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden,<br />

um die notwendige Hilfe zumindest zum Teil finanzieren zu können. Die sozio–demografischen<br />

Veränderungen unserer Gesellschaft werden in der Zukunft mehr Pflegebedürftige<br />

bei gleichzeitiger Abnahme der familiären Pflegeressourcen mit sich bringen. Es gilt, die<br />

daraus resultierenden Herausforderungen so zu verteilen, dass niemand über Gebühr belastet<br />

wird.<br />

Hohe Zustimmung der Bevölkerung<br />

In einer repräsentativen Untersuchung wurde Anfang 2004 erhoben, welche Erwartungen die<br />

Vorarlberger im Zusammenhang mit Pflege und Pflegebedürftigkeit haben und wie das vorhandene<br />

Pflegenetz bewertet wird. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Bevölkerung der<br />

Wunsch nach einer Pflege zu Hause weit verbreitet ist und die bestehenden Hilfsangebote<br />

einen hohen Bekanntheitsgrad aufweisen. 91 % der Befragten sind für die ambulante, häusliche<br />

Pflege und Betreuung, solange dies die gesundheitliche Verfassung des Pflegebedürftigen<br />

zulässt. Hauskrankenpflege ist 95% bekannt, „Essen auf Räder“, die Zustellung von<br />

Mahlzeiten, kennen 93%, den Mobilen Hilfsdienst 92% und das Pflegegeld 90%. Im Hinblick<br />

auf die zukünftige Entwicklung wird der weitere Ausbau der ambulanten Dienste von 85% als<br />

(sehr) wichtig erachtet. 70% der Befragten sind für die verstärkte <strong>Unterst</strong>ützung pflegender<br />

Angehöriger. Hoch ist auch die grundsätzliche Bereitschaft, selbst die Pflege eines Angehörigen<br />

zu übernehmen. 70% der Befragten erklärten sich dazu bereit, nach der Darstellung der<br />

bestehenden Hilfsangebote stieg der Anteil sogar auf 83%. Als wichtigste Voraussetzung für<br />

die Bereitschaft zur häuslichen Pflege nennt die Bevölkerung den gesundheitlichen Zustand<br />

des zu Pflegenden, die eigene psychische und physische Verfassung, die externe <strong>Unterst</strong>ützung<br />

durch Hilfsangebote, die interne <strong>Unterst</strong>ützung durch die Familie, die sich durch Akzeptanz<br />

und Hilfe auszeichnet, sowie die räumlichen Gegebenheiten. Ob sich die hohe Bereitschaft,<br />

einem Angehörigen die häusliche Pflege zu ermöglichen, in der Praxis verwirklichen<br />

wird, bleibt offen. Die steigende Scheidungsrate und die höhere soziale Mobilität scheinen<br />

dagegen zu sprechen. Die Abnahme der Zahl der Kinder verringert die Chance, im Falle der<br />

Pflegebedürftigkeit Hilfe aus der eigenen Familie zu erhalten. Aber selbst ohne Veränderung<br />

der familiären Pflegebereitschaft wird der Bedarf an ambulanten Diensten steigen:<br />

− Die Zunahme der Lebenserwartung, vor allem die Zunahme der hochbetagten Menschen,<br />

bringt eine Zunahme an Pflegebedürftigen.<br />

− In den Pflegeheimen sollen künftig nur noch die schweren Pflegefälle aufgenommen werden,<br />

für Menschen mit geringem Pflegebedarf ohne familiäre <strong>Unterst</strong>ützung werden neue<br />

Formen des betreuten Wohnens entwickelt werden müssen.<br />

11


I Angehörigenbereich Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Information und Bildungsangebote für pflegende Angehörige<br />

Pflegende Angehörige brauchen strukturelle Hilfe durch ein wohnortnahes ambulantes Pflegenetz<br />

und gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung. Letzteres ist der Inhalt der<br />

Kampagne „mit menschen pflegen“, die 1997 als öffentlichkeitswirksamer Schwerpunkt der<br />

Landesregierung und anderen Partnern begonnen wurde. Alle Maßnahmen im Rahmen dieses<br />

Schwerpunktes wollen Wertschätzung und Anerkennung, sowie Verbundenheit und Zugehörigkeit<br />

vermitteln. Diese Vermittlung muss für die Betroffenen erlebbar und spürbar werden.<br />

Hauptanliegen ist ein Erfahrungsprozess zwischen Gesellschaft, involvierten Berufsgruppen<br />

und Pflegenden, der durch öffentliche Sensibilisierung, konkrete Aktionen, Stärkung und<br />

<strong>Unterst</strong>ützung der Selbsthilfe und Information geschehen soll. In Fortsetzung der Kampagne<br />

wurde ab 1999 die mediale, öffentlichkeitswirksame Schiene zugunsten konkreter Angebote<br />

für pflegende Angehörige und Vernetzungs– und Bildungsimpulse zurückgestellt. Um die<br />

Kontinuität in diesen Aktivitäten sicherzustellen, wurde die Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus<br />

Batschuns fixiert und seither jährlich verlängert. Die hohe Resonanz auf konkrete<br />

Angebote für Angehörige im Rahmen der Kampagne und die Erfahrungen aus den Angehörigengruppen,<br />

deren Zahl mittlerweile stark angestiegen ist, belegen das Bedürfnis von pflegenden<br />

Angehörigen nach<br />

− Schulungen und Information im Bereich „manuelle Fertigkeiten“<br />

− Information über bestimmte Krankheitsbilder<br />

− Angeboten zur Entspannung und Erholung<br />

− Information über Schonung der körperlichen und seelisch–geistigen Ressourcen.<br />

Ein Schwerpunkt der Angehörigenarbeit soll auch die Prävention sein: Wer sich rechtzeitig<br />

mit der Frage der Pflege vertraut macht, kann die Pflegesituation entsprechend vorbereiten<br />

und einer Überlastung entgegenwirken. Wird diese Vorbereitung versäumt, ist eine „Belastungs–Spirale“<br />

vorprogrammiert: Pflegende überschreiten jahrelang ihre Grenzen und werden<br />

schließlich selbst krank und pflegebedürftig.<br />

Vom Bildungshaus Batschuns wird in Zusammenarbeit mit vielen engagierten Personen und<br />

Einrichtungen (Gemeinden; Vereinen; ...) ein dichtes Angebot für pflegende Angehörige<br />

gestaltet, das<br />

− Informationsveranstaltungen zu einzelnen Krankheitsbildern<br />

− Begleitung der (Selbsthilfe–)Gruppen<br />

− „Auftanken und Aufatmen“ – Gruppe für pflegende Angehörige in Batschuns<br />

− die <strong>Unterst</strong>ützung von regionalen Angeboten bzw. Schulungsreihen für pflegende Angehörige<br />

(Vermittlung von ReferentInnen, Informationsmaterialien)<br />

− lokale bzw. regionale Vernetzungstreffen von ambulanten Diensten<br />

− Seminarreihen für pflegende Angehörige<br />

− Aktionsschwerpunkte „Rund um die Pflege daheim“ in den Gemeinden<br />

umfasst.<br />

Das IGK (Institut für Gesundheits– und Krankenpflege) bietet dazu als Ergänzung und Erweiterung<br />

in allen Regionen des Landes Vorträge für pflegende Angehörige an. Gemeinsam wird<br />

von beiden Einrichtungen die Zeitschrift „daSein“, die sich speziell an pflegende Angehörige<br />

wendet, herausgegeben. Im „Wegweiser für pflegende Angehörige“, herausgegeben vom Amt<br />

12


Mobile Dienste 2001/02/03 I Angehörigenbereich<br />

der Vorarlberger Landesregierung, werden alle wichtigen Informationen und Adressen für<br />

pflegende Angehörige zusammengefasst.<br />

„Urlaubsbetten“ und „Zuhören und mehr“<br />

Seit Jahren besteht in fast allen Pflegeheimen die Möglichkeit, einen Pflegebedürftigen<br />

vorübergehend unterzubringen. Dieser „Urlaub von der Pflege“ für die Angehörigen wird von<br />

Land und Gemeinden finanziell unterstützt, über das Bundessozialamt kann auch beim Bund<br />

eine <strong>Unterst</strong>ützung beantragt werden. Über die Bettenbörse kann jedes Pflegeheim seine freien<br />

Plätze bekannt geben und freie Plätze in anderen Pflegeheimen suchen. Diese<br />

Abfragemöglichkeit steht auch den Gemeinden und den Sozialdiensten in den<br />

Krankenhäusern offen.<br />

Einige engagierte ehemalige pflegende Angehörige stellen im Rahmen des Projektes<br />

„Zuhören und mehr“ ihre Zeit und Erfahrungen zur Verfügung. Unter einer gebührenfreien<br />

Telefonnummer sind sie erreichbar und bieten pflegenden Angehörigen die Gelegenheit, mit<br />

ehemals Betroffenen ins Gespräch zu kommen, Sorgen abzuladen, Rat zu suchen, ... .<br />

Sozialversicherungsrechtliche Möglichkeiten von pflegenden Angehörigen<br />

Die Einführung des Pflegegeldes 1993 war Teil einer umfassenden Planung des Bundes und<br />

der Länder zur Sicherung der Pflege. Einerseits wurden Geldleistungen geschaffen: Im Jahr<br />

2002 erhielten in Vorarlberg 8.828 Personen in Summe € 42,5 Millionen Bundespflegegeld<br />

und 1.597 Personen in Summe € 8,7 Millionen Landespflegegeld. Die Länder haben sich dazu<br />

verpflichtet, die ambulanten und stationären Dienste auszubauen und zu unterstützen. Der<br />

vorliegende Bericht belegt eindrucksvoll die positive Entwicklung im ambulanten Bereich.<br />

Der Bund hat sich neben der Finanzierung des Bundespflegegeldes auch dazu verpflichtet, die<br />

sozialversicherungsrechtliche Absicherung von pflegenden Angehörigen zu verbessern. Wer<br />

einen Angehörigen ab der Pflegegeldstufe 3 daheim betreut, seinen Beruf vorübergehend aufgibt<br />

und deshalb aus der Pensionsversicherung ausscheidet, kann sich zu begünstigten Bedingungen<br />

freiwillig weiter versichern. Mit der Einführung der Familienhospizkarenz ab Juli<br />

2002 wird auch im Arbeitsrecht Rücksicht auf die Bedürfnisse pflegender Angehöriger<br />

genommen. Im Rahmen der Familienhospizkarenz kann eine Herabsetzung der Normalarbeitszeit,<br />

eine Änderung der Lage der Arbeitszeit oder eine gänzliche Freistellung von der<br />

Arbeitsleistung gegen Entfall des Entgelts für einen Zeitraum von zunächst maximal 3 Monaten<br />

verlangt werden. Bei Bedarf ist eine Verlängerung bis zu insgesamt 6 Monaten möglich.<br />

Unter bestimmten Bedingungen ist auch ein sozialversicherungsrechtlicher Schutz möglich.<br />

13


I Angehörigenbereich Mobile Dienste 2001/02/03<br />

14


Mobile Dienste 2001/02/03 II Rufhilfe<br />

II Rufhilfe<br />

Die Vorarlberger Sozialpolitik will ältere Menschen dabei unterstützen, solange wie möglich<br />

in ihrer vertrauten Umgebung bleiben zu können. Damit werden die Wünsche und Bedürfnisse<br />

älterer Menschen nach Autonomie, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit ernst genommen<br />

und unterstützt. Die Förderung von wohnortnahen, ambulanten Betreuungs– und Pflegediensten<br />

ist deshalb seit Jahren ein zentraler Teil der Vorarlberger Sozialpolitik. In Zukunft<br />

werden die angebotenen Lösungen flexibler sein müssen, da die Lebenssituationen älterer<br />

Menschen vielfältiger werden. Eine dieser flexiblen Lösungen ist die Rufhilfe. Sie ist ein<br />

nützliches Hilfsmittel, um älteren Menschen Sicherheit zu geben, Ängste zu nehmen und<br />

Selbstständigkeit zu fördern.<br />

Die Rufhilfe besteht aus einem vom Teilnehmer am Körper zu tragenden Sender in Form<br />

einer Armbanduhr oder Halskette und einer am Telefonnetz angeschlossenen Basis–Station.<br />

Bei Betätigung des Alarmknopfes wird automatisch die Verbindung zur Notrufzentrale in<br />

Feldkirch hergestellt. Die in der Basis–Station eingebaute Freisprecheinrichtung erlaubt dann<br />

ein Gespräch zwischen Teilnehmer und Notrufzentrale über ein eingebautes Mikrofon und<br />

einen Lautsprecher. In der Notrufzentrale werden in einem Computer die entsprechenden<br />

Teilnehmerdaten gesucht und in einer Maske angezeigt. Dadurch ist der Disponent in der<br />

Leitstelle über den anrufenden Teilnehmer informiert und kann gezielt und rasch Hilfe<br />

veranlassen (Kontaktperson informieren, örtlichen Rettungsdienst verständigen, ...).<br />

Eine weitere Einrichtung für die Sicherheit ist eine in der Basis–Station eingebaute Meldetaste.<br />

Diese muss zu individuell vereinbarten Zeiten vom Teilnehmer gedrückt werden, um zu<br />

signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Sollte der Teilnehmer vergessen, die Taste zu<br />

drücken, wird automatisch ein so genannter Passivalarm ausgelöst und er erhält einen<br />

Kontrollanruf von der Notrufzentrale. Als technische Voraussetzung für die Installierung der<br />

Rufhilfe genügt ein Einzelanschluss beim Telefon. Das Rote Kreuz vermietet den Sender und<br />

die Basisstation zum Selbstkostenpreis von 32 Euro pro Monat. In diesem Betrag sind alle<br />

Wartungs–, Service– und Installationsarbeiten sowie eine Vollkaskoversicherung für die<br />

Geräte enthalten. Das Rote Kreuz garantiert die 24–Stunden Bereitschaft des Personals und<br />

die Einschulung des Teilnehmers. Unter bestimmten Bedingungen (Bezug einer Ausgleichszulage;<br />

allein stehend ohne Angehörige) kann die Rufhilfe zu einem begünstigten Preis von<br />

10 Euro pro Monat installiert werden, die Differenz tragen Land und Gemeinden.<br />

Die Rufhilfe des Roten Kreuz bietet allein stehenden Menschen Sicherheit, da bei einem akuten<br />

Ereignis ein aktiver Alarm (Knopfdruck) ausgelöst wird. Die passive Alarmierung bietet<br />

die Gewähr, dass niemand über längere Zeit in einer Notlage unbemerkt bleibt. Trotz all dieser<br />

Vorteile ist es manchmal schwierig, Betroffene von der Sinnhaftigkeit zu überzeugen, da<br />

mit der Installierung der Rufhilfe vermeintlich Gebrechlichkeit und Hilfebedürftigkeit eingestanden<br />

werden. Dabei kann die Rufhilfe wesentlich dazu beitragen, die Sicherheit und damit<br />

auch die Selbstständigkeit zu erhöhen.<br />

1986 wurde dieses Angebot – damals noch unter dem Namen "Seniorenalarm" – vom Roten<br />

Kreuz in Vorarlberg etabliert. Die damaligen Geräte waren tendenziell unflexibel, die Reichweite<br />

und damit der Aktionsradius waren begrenzt, die automatische Funktions– und Bat-<br />

15


II Rufhilfe Mobile Dienste 2001/02/03<br />

teriekontrolle fehlte. Mit der Verbesserung der Geräte gewann der damalige Seniorenalarm<br />

einen steigenden Verbreitungsgrad:<br />

1986: 30<br />

1990: 120<br />

1995: 300<br />

2000: 700<br />

2002: 778 (Stichtag 6. November 2002)<br />

2003: 1.067 (Stichtag 8. November 2003)<br />

Zwischen November 2002 und November 2003 haben das Rote Kreuz als Anbieter der Rufhilfe,<br />

die Initiative „Sichere Gemeinden“ als Impulsgeber und Drehscheibe aller Bemühungen<br />

zur Reduktion von Unfallzahlen im häuslichen Bereich sowie das Land Vorarlberg eine<br />

gemeinsame Aktion gestartet, um die Rufhilfe in Vorarlberg nachhaltig zu positionieren. Die<br />

Ziele dieser auf ein Jahr befristeten Aktion waren:<br />

� Nachhaltige Verankerung des Rufhilfe–Systemes und des neuen Namens in der<br />

öffentlichen Wahrnehmung<br />

� Dynamisierung und Steigerung der Anschluss–Zahlen<br />

� Aufbau eines „Netzwerkes der Verbundenheit“.<br />

Die Aktion war erfolgreich, wie die nachstehenden Zahlen belegen:<br />

Im Aktionszeitraum konnten 542 neue Anschlüsse eingerichtet werden, die Gesamtzahl der<br />

Anschlüsse zum Stichtag 8. November 2003 betrug 1.067.<br />

Als Aktivitäten fanden im Aktionszeitraum statt:<br />

− 30 Vortragsveranstaltungen zum Thema Seniorensicherheit mit Schwerpunkt Rufhilfe<br />

− 22 Aufführungen des Seniorentheater Götzis mit einem speziell verfassten Theaterstück<br />

− Präsentation der Aktion auf der Frühjahrsmesse<br />

− Verschiedene Medienschwerpunkte (Auftakt 2002; Weihnachten 2002; Frühjahr 2003; ...)<br />

mit Inseraten und Berichten sowie Fernsehspots<br />

− Verteilung der Informationsfalter und der Plakate, u. a. in Gemeinden, Apotheken und auf<br />

den Einsatz–Fahrzeugen des Roten Kreuz<br />

− Internet–Seite „www.rufhilfe–vorarlberg.at“.<br />

Durch die enge Kooperation und Zusammenarbeit mit Seniorenbeiräten, den Ortsgruppen und<br />

Landesstellen der Seniorenvereinigungen, Familienorganisationen, Gemeinden, Medien,<br />

ambulanten Betreuungs– und Pflegediensten ist es im Aktionszeitraum gelungen, das angestrebte<br />

Netzwerk der Verbundenheit mit Leben zu erfüllen und umzusetzen.<br />

16


Mobile Dienste 2001/02/03 III Hospizbewegung<br />

1 Grundlagen<br />

III Hospizbewegung<br />

Wenn die Heilung einer Erkrankung nicht mehr erwartet werden kann, müssen die Bemühungen<br />

intensiviert werden, um Schmerzen und unangenehme Symptome zu lindern und die bestmögliche<br />

Lebensqualität zu gewährleisten. Aufbauend auf der internationalen Hospizidee<br />

wurde von Seiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert, was unter einer solchen<br />

palliativen Versorgung („Palliative Care“) zu verstehen ist:<br />

Palliative Care ist ein Ansatz, der die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen verbessert,<br />

welche mit den Problemen einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Dazu<br />

gehören Prävention und Entlastung im Leiden durch Behandlung von Schmerzen und anderen<br />

Problemen: körperlichen, psycho–sozialen und spirituellen.<br />

Palliative Care<br />

� bietet Schmerz– und Symptomkontrolle,<br />

� bejaht das Leben und sieht das Sterben als normalen Prozess,<br />

� beabsichtigt das Sterben weder zu beschleunigen noch hinauszuzögern,<br />

� integriert die psychologischen und spirituellen Aspekte der Patientenbetreuung,<br />

� bietet ein System der Betreuung an, damit die Patienten bis zum Tod so aktiv wie möglich<br />

leben können,<br />

� bietet ein System der Betreuung an, um die Angehörigen im Umgang mit der Krankheit und<br />

in der Trauer zu unterstützen,<br />

� nützt die Arbeitsform eines Teams, um den Bedürfnissen von Patienten und Angehörigen<br />

gerecht zu werden; dazu gehört bei Bedarf auch Trauerberatung,<br />

� verbessert die Lebensqualität und kann sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken... 1<br />

Die Hospizbewegung Vorarlberg versteht sich als Knotenpunkt im Rahmen einer umfassenden<br />

palliativen Versorgung in Vorarlberg, zu der u. a. die Palliativstation Hohenems,<br />

alle Krankenhäuser, die Pflegeheime, die niedergelassenen Ärzte und die Hauskrankenpflege,<br />

aber auch seelsorgliche Dienste und die diversen sozialen Dienste gehören. Gemäß der<br />

WHO–Definition ist der Einsatz für das „Leben bis zuletzt“ ein Grundmotto der<br />

Hospizbetreuung. Die Hospizbewegung Vorarlberg strebt an, ein Kompetenzzentrum für<br />

palliative Betreuung zu sein 2 und war in den letzen Jahren – in Partnerschaft mit dem Land<br />

Vorarlberg – immer wieder Impulsgeber für den Ausbau des palliativen Versorgungsnetzes.<br />

Dabei ging es v. a. darum, bestehende Dienste durch Bewusstseinsbildung und<br />

Bildungsangebote weiter zu qualifizieren und Lücken in der palliativen Versorgung zu<br />

schließen. Die von der Hospizbewegung Vorarlberg initiierte und vom Land Vorarlberg<br />

beauftragte „Patientenorientierte Bedarfserhebung und Qualitätsentwicklung in der<br />

palliativen Versorgung in Vorarlberg“ hat die Stärken und Entwicklungspotentiale der<br />

palliativen Versorgung aufgezeigt und wurde im Jahr 2001 mit einer Reihe von<br />

1 WHO–Definition von Palliative Care, 2002; Übersetzung: Karl W. Bitschnau<br />

2 vgl. Leitbild der Hospizbewegung Vorarlberg, 2002<br />

17


III Hospizbewegung Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Empfehlungen abgeschlossen. Im November 2002 erschien ein Dokumentationsband zu<br />

diesem umfangreichen Qualitätsentwicklungsprozess. 3<br />

Die Hospizbewegung etablierte sich in Vorarlberg in zwei Wellen. Im Jahr 1984 wurde von<br />

der Diözese Feldkirch der erste Kurs für Sterbe– und Trauerbegleitung angeboten, daraus entwickelten<br />

sich in der Folge nach und nach die Teams der Krankenbegleitung. Im Jahr 1994<br />

setzte die Caritas einen neuen Impuls zur Etablierung der Hospizarbeit und startete ein<br />

Modellprojekt für Hospizbegleitung in der Region Götzis. Aufbauend auf diesem Modell entstanden<br />

in den folgenden Jahren 6 regionale Hospiz–Teams. Seit 1.1.2003 sind die beiden<br />

Zweige – Krankenbegleitung und Hospizbegleitung – unter dem gemeinsamen Dach „Hospizbewegung<br />

Vorarlberg“ vereint. Der Schwerpunkt der 13 Hospiz–Teams liegt in der psycho–<br />

sozialen Begleitung und Beratung von lebensbedrohlich erkrankten Patienten und deren Angehörigen.<br />

Dazu gehört auch die Begleitung von trauernden Menschen.<br />

Die Hospizbewegung Vorarlberg ist Mitglied im Dachverband Hospiz Österreich und hat<br />

aktiv an der Entwicklung von Standards für die Hospiz– und Palliativbetreuung mitgearbeitet.<br />

So wurden unter Federführung der Hospizbewegung Vorarlberg u. a. Standards für die<br />

Befähigung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen 4 und Mindestanforderungen für die<br />

Einsatzkoordination 5 verabschiedet.<br />

Das Vorarlberger Modell der Hospiz– und Palliativbetreuung hat weit über die Grenzen<br />

Vorarlbergs Interesse geweckt, wie zahlreiche Anfragen und Besuche aus anderen<br />

Bundesländern sowie aus Deutschland, der Schweiz und Großbritannien belegen und wurde<br />

u. a. im Rahmen des Buches „Eine große Vision in kleinen Schritten“ als eines der<br />

internationalen Modellprojekte vorgestellt. 6<br />

Die Hospizbewegung Vorarlberg engagiert sich für eine integrierte palliative Versorgung 7<br />

und versteht sich daher nicht als Alternativmodell zu bestehenden Betreuungsmodellen, sondern<br />

als Bestandteil eines integrierten Versorgungssystems, als Partnerin im „virtuellen<br />

Betreuungsteam“ für schwerkranke und sterbende Menschen. Ausgehend von den Bedürfnissen<br />

der Betroffenen gilt es, ein gutes und effizientes Netz einer ganzheitlichen Betreuung<br />

und Begleitung zu knüpfen.<br />

Der Vorarlberger Landtag hat im Oktober 2001 in einem einstimmig angenommenen Entschließungsantrag<br />

die Vorarlberger Landesregierung u. a. ersucht, dafür zu sorgen, dass Hospizdienste<br />

landesweit zur Verfügung stehen. 8<br />

Die von der Hospizbewegung Vorarlberg und der Krebshilfe Vorarlberg initiierte Palliativstation<br />

in Hohenems konnte im März 2003 eröffnet werden. Die Hospizbewegung Vorarlberg<br />

hat im Auftrag der Krankenhaus–Betriebsgesellschaft die Sozialarbeit auf dieser Station<br />

3 Bischof H.–P., Heimerl K., Heller A. (Hg.) (2002): Für alle, die es brauchen. Integrierte Versorgung – das Vorarlberger<br />

Modell. Freiburg i.B.: Lambertus.<br />

4 Hospiz Österreich (2001): Standards für die Befähigung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen<br />

5 Hospiz Österreich (2002): Mindestanforderungen für die Einsatzkoordination im mobilen Hospiz–/Palliativdienst<br />

6 Heimerl K., Heller A. (Hg.) (2001): Eine große Vision in kleinen Schritten – Aus Modellen der Hospiz– und<br />

Palliativbetreuung lernen.<br />

7 vgl. Leitbild der Hospizbewegung Vorarlberg, 2002<br />

8 Selbständiger Antrag der Abg. Nußbaumer, Lampert, Halder, Egger, Schuler, Benzer, Sader, Pircher, Keckeis, Mandak,<br />

Rauch, Beilage 47/2001 vom 10.10.2001<br />

18


Mobile Dienste 2001/02/03 III Hospizbewegung<br />

übernommen und wirkt somit u. a. als Bindeglied zwischen stationärer Palliativbetreuung und<br />

ambulanter Versorgung.<br />

Ebenfalls auf Initiative der Hospizbewegung Vorarlberg geht die Gründung der Arbeitsgemeinschaft<br />

„Hospiz– und Palliativbildung“ im Jahr 2002 zurück, welche die unterschiedlichen<br />

Bildungsanbieter sowie die Ärztekammer für Vorarlberg an einen Tisch bringt. Die erste<br />

gemeinsame Veranstaltung, der erste Vorarlberger Palliativtag 2003 mit dem Thema „Lebensqualität<br />

bis zuletzt“ war ein großer Erfolg.<br />

2 Organisationsstruktur<br />

Die über 20 Jahre gewachsene Struktur der Hospizbewegung Vorarlberg weist 7 Hospiz–<br />

Teams an den Krankenhäusern Bludenz, Gaisbühel, Feldkirch, Rankweil, Hohenems,<br />

Dornbirn und Bregenz auf. Diese Teams umfassen ca. 100 qualifizierte ehrenamtliche<br />

Hospiz–BegleiterInnen, die unter fachlicher Verantwortung der Krankenhaus–Seelsorge<br />

schwerkranke und sterbende Patienten sowie Angehörige im Krankenhaus begleiten. Für die<br />

Begleitung zuhause stehen insgesamt 6 regionale Teams in Bludenz (= Bezirk Bludenz),<br />

Feldkirch (= Feldkirch, Göfis, Walgaugemeinden des Bezirks), Götzis (= Kummenberg–<br />

Gemeinden und Vorderland), Dornbirn (= Bezirk Dornbirn), Bregenz (= Bezirk Bregenz ohne<br />

Bregenzerwald) und Egg (= Bregenzerwald) zur Verfügung. Auch diese Teams umfassen ca.<br />

100 ehrenamtliche Hospiz–BegleiterInnen. Die regionalen Teams engagieren sich in der<br />

Begleitung zuhause und im Rahmen von Senioren– und Pflegeheimen. Somit kann die<br />

Hospizbewegung Vorarlberg praktisch flächendeckend und in den unterschiedlichen Versorgungskontexten<br />

Hospiz–Begleitung anbieten (siehe Karte 1 im Anhang). Für die Sonderlage<br />

des Kleinwalsertals wurde eine eigene Lösung gefunden: ab 2004 wird ein kleines Team<br />

qualifizierter Hospiz–Begleiterinnen von der Region Bregenzerwald mit betreut.<br />

Die Verantwortung für die regionale Hospizarbeit wurde an qualifizierte hauptamtliche MitarbeiterInnen<br />

übertragen, welche u. a. für Abklärung, Einsatzorganisation, Überwachung der<br />

Einsätze, Qualitätssicherung und Beratung der Betroffenen zuständig sind. Pro<br />

Einzugsgebiet von ca. 60.000 EinwohnerInnen steht eine Hospiz–Koordinatorin im<br />

Ausmaß von 50 Stellenprozent zur Verfügung.<br />

Im Interesse von gegenseitiger Vertretung und Entlastung, flexibleren Präsenzzeiten, kollegialer<br />

Beratung und Nutzen von Synergien, arbeiten die Teams „Oberland“ (Bludenz, Feldkirch,<br />

Götzis) und „Unterland“ (Dornbirn, Bregenz, Egg) seit dem Jahr 2002 verstärkt als<br />

kollegiales Team zusammen.<br />

Geschäftsführung, Grundlagen–, Organisations– und Qualitätsentwicklung, Personalagenden,<br />

Organisation der internen Bildungsarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising–Aktivitäten<br />

werden von der Leitung der Hospizbewegung Vorarlberg wahrgenommen. Weitere Aufgaben<br />

sind die Mitarbeit bei der Entwicklung der palliativen Versorgung in Vorarlberg in<br />

Kooperation mit dem Land Vorarlberg, Leitung und Durchführung von Projekten bzw. Mitarbeit<br />

in Projekten (z. B. Palliative Geriatrie, Bedarfserhebung Palliative Care),<br />

Bildungsarbeit extern, Vertretungsaufgaben (z. B. Partnerorganisationen, Hospiz Österreich,<br />

Förderkreis, Caritas–intern) und Kontakte (national und international), Mitarbeit in der<br />

nationalen Qualitätsentwicklung (z. B. Erarbeitung von Standards).<br />

19


III Hospizbewegung Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Der Vorstand der Hospizbewegung Vorarlberg besteht aus vier Personen (LeiterIn der<br />

Hospizbewegung Vorarlberg, Caritasdirektor, Pastoralamtsleiter, Caritas–Seelsorger) und<br />

zählt zu seinen Aufgaben: Beratung aktueller Themen, strategische Entscheidungen, Bestellung<br />

der Leitung, Budget (Genehmigung und Kontrolle).<br />

Die Hospizbewegung Vorarlberg ist eine Einrichtung der Caritas Vorarlberg.<br />

Der „Hospizrat“ unterstützt die Hospizbewegung Vorarlberg in ihren Bemühungen, die palliative<br />

Versorgung in Vorarlberg konsequent weiter zu entwickeln. Ihm gehören Experten aus<br />

den Bereichen Palliativmedizin, Hauskrankenpflege, Stationäre Langzeitpflege und Hospizarbeit<br />

an.<br />

Der „Förderkreis der Hospizbewegung Vorarlberg“ wurde im Jahr 2003 vorbereitet und<br />

im Februar 2004 als Verein gegründet. Prominente Persönlichkeiten aus unterschiedlichen<br />

gesellschaftlichen Bereichen setzen sich dafür ein, die Hospizidee zu fördern und bei der<br />

Akquirierung der erforderlichen Spenden zu unterstützen.<br />

3 Leistungsangebot<br />

Die Hospizbewegung Vorarlberg bietet flächendeckend qualifizierte ehrenamtliche Begleitung<br />

für lebensbedrohlich erkrankte Menschen und deren Angehörige in Ergänzung zu<br />

bestehenden Diensten des Vorarlberger Gesundheits– und Sozialnetzes. Sie ist patientennah<br />

erreichbar durch regionale Stützpunkte in Bludenz, Feldkirch, Götzis, Dornbirn, Bregenz,<br />

Egg (mit Außenteam Kleinwalsertal ab 2004) an mindestens 5 Tagen pro Woche. Die ehrenamtlichen<br />

Hospiz–BegleiterInnen kommen nach Vereinbarung zu den Betroffenen nach Hause,<br />

ins Senioren–/Pflegeheim oder ins Krankenhaus.<br />

Die professionelle Abklärung der Begleitungseinsätze erfolgt durch qualifizierte hauptamtliche<br />

KoordinatorInnen, welche bei Bedarf auch zu anderen Einrichtungen im sozialen Netz<br />

vermitteln.<br />

Professionelle Beratung von Schwerkranken, Sterbenden und Angehörigen im Hinblick auf<br />

belastende Fragen und Themen, die mit der Krankheit bzw. dem nahenden Tod zusammenhängen.<br />

Aufzeigen von persönlichen Ressourcen, die trotz der Erkrankung bestehen, und<br />

Vermittlung mit Ressourcen aus dem sozialen Netz bzw. mit seelsorgerlichen Diensten (Zusammenarbeit<br />

mit örtlichen Seelsorgern und Krankenhausseelsorgern aller Konfessionen).<br />

Beratung und ev. begrenzte Begleitung von Menschen, die sich mit den Themen Sterben, Tod<br />

und Trauer auseinandersetzen (z. B. im Hinblick auf das eigene Sterben oder auf das Sterben<br />

eines nahen Menschen)<br />

Einzelbegleitung von Trauernden durch geschulte ehrenamtliche MitarbeiterInnen.<br />

Beratung von Trauernden durch qualifizierte MitarbeiterInnen.<br />

Gruppen– und Seminarangebote für Trauernde (nach Bedarf).<br />

Konzeptive Mitarbeit beim Aufbau der integrierten palliativen Versorgung in<br />

Vorarlberg.<br />

Mitwirkung in der palliativen Bildungsarbeit (u. a. über die ARGE Hospiz– und Palliativbildung).<br />

Organisation von Bildungsveranstaltungen und Referententätigkeit.<br />

20


Mobile Dienste 2001/02/03 III Hospizbewegung<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung<br />

Seit dem Jahr 1997 ist die von der Tiroler Hospizgemeinschaft bzw. Hospiz Österreich herausgegebene<br />

Patientenverfügung über die Hospizbewegung Vorarlberg zu beziehen. In den<br />

Jahren 1997 bis 2003 wurden 11.000 Exemplare der Patientenverfügung angefordert, im<br />

Berichtszeitraum waren es 7.000 Exemplare. Im März 2003 stellte die Hospizbewegung Vorarlberg<br />

gemeinsam mit der Ärztekammer und dem Patientenanwalt die neue Fassung der<br />

Patientenverfügung der Öffentlichkeit vor. Die Hospizbewegung Vorarlberg führte zahlreiche<br />

Informations– und Beratungsgespräche zur Patientenverfügung und referierte mehrfach zu<br />

diesem Thema einem interessierten Publikum.<br />

Die Qualifizierung der ehrenamtlichen BegleiterInnen erfolgt entsprechend den österreichischen<br />

Standards für Hospiz–BegleiterInnen (mindestens 70 Kursstunden und 40 Stunden<br />

Praktikum als Vorbereitung auf die Begleitungstätigkeit). Diese Qualifizierungsmaßnahme ist<br />

für die Ehrenamtlichen kostenlos. Weiters verpflichten sich die ehrenamtlichen<br />

BegleiterInnen im Interesse von PatientInnen und Angehörigen zu laufender Weiterbildung<br />

und Supervision.<br />

Den Rahmen für die Leistungen der Hospizbewegung Vorarlberg bilden die internen, nationalen<br />

und internationalen Standards.<br />

4 Statistische Daten<br />

Die Anzahl der Hospiz–Begleitungen 9 hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen.<br />

Dies zeigt auch die Ausbauschritte der Hospizbewegung. Für das Jahr 2003 ist zu beachten,<br />

dass die Hospiz–Teams in den Krankenhäusern dazu gekommen sind.<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

1995<br />

12<br />

1996<br />

19<br />

1997<br />

73<br />

1998<br />

Einsätze<br />

216<br />

236 352<br />

9 Die Jahre1995 – 2002 beziehen sich nur auf die ambulanten Hospiz–Teams; ab 2003 inkl. Krankenhaus–Teams<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

368<br />

2002<br />

462<br />

2003<br />

729<br />

21


III Hospizbewegung Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Wenn man die 729 Einsätze den ca. 2.500 Todesfällen gegenüberstellt, die jedes Jahr in<br />

Vorarlberg zu verzeichnen sind, dann kann man davon ausgehen, dass bei knapp jedem<br />

dritten Todesfall die Hospizbewegung involviert wird.<br />

Auch die Einsatzstunden haben<br />

kontinuierlich deutlich zugenommen.<br />

Ein außergewöhnliches Jahr<br />

stellt hier das Jahr 2002 dar, das<br />

eine Steigerung von über 40%<br />

gegenüber dem Vorjahr auswies.<br />

Im Jahr 2003 schloss die Entwicklung<br />

wieder beim Ergebnis<br />

von 2001 an, obwohl die Anzahl<br />

der Einsätze gegenüber 2002 zugenommen<br />

hat. 10 Dies ist damit<br />

zu erklären, dass in diesem Jahr<br />

die Einsätze durchschnittlich kürzer<br />

ausfielen. Aus heutiger Sicht<br />

ist anzunehmen, dass sich die Entwicklung<br />

mittelfristig auf diesem<br />

Niveau einpendelt.<br />

22<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

399<br />

1.178<br />

Einsatzstunden<br />

4.678<br />

5.091<br />

7.368<br />

9.395<br />

13.254<br />

13.874<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Hospiz–Begleitung in Anspruch zu nehmen, ist für viele Menschen noch immer eine große<br />

Hürde. Daher bedarf es vielfach der Vermittlung anderer Betreuungspersonen. Die folgende<br />

Statistik 11 weist aus, dass sich die Betroffenen (Patienten, Angehörige) im Verlauf der letzten<br />

Jahre etwa in jedem dritten Fall direkt an die Hospizbewegung gewendet haben.<br />

Für die BewohnerInnen der Senioren–/Pflegeheime knüpft meist das Pflegepersonal den<br />

ersten Kontakt zur Hospizbewegung. Hier wurden in den letzten Jahren gute Strukturen der<br />

Zusammenarbeit aufgebaut. In der häuslichen Betreuung spielt die Hauskrankenpflege eine<br />

Schlüsselrolle für den Zugang zur Hospiz–Begleitung. (Haus–)Ärzte nehmen eher selten<br />

direkt Kontakt mit der Hospizbewegung auf, ermutigen aber oft durch ihre Empfehlung, eine<br />

Begleitung in Anspruch zu nehmen. Zunehmend ist es die Sachwalterschaft (hier nicht getrennt<br />

ausgewiesen), die den Kontakt zur Hospizbewegung knüpft.<br />

In den Krankenhäusern ist es meistens die Krankenhaus–Seelsorge oder das Pflegepersonal,<br />

das einen Erstkontakt zur Hospiz–Begleitung knüpft.<br />

Die katholische Krankenhaus–Seelsorge trägt innerhalb des Krankenhauses die Verantwortung<br />

für die Hospiz–Einsätze.<br />

10 1996 – 2002 beziehen sich nur auf die ambulanten Hospiz–Teams; ab 2003 inkl. Krankenhaus–Teams<br />

11 Diese Statistik weist ausschließlich die Daten der ambulanten Teams aus, da Daten für die Krankenhaus–Teams nicht<br />

verfügbar sind. Der Erstkontakt übers Krankenhaus wird erst ab 2003 getrennt ausgewiesen.


Mobile Dienste 2001/02/03 III Hospizbewegung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erstanfrage erfolgte durch... (in %)<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Krankenhaus 4<br />

Krankenpflegeverein 22 14 18 24 26 11 10<br />

Senioren-/Pflegeheim 11 26 33 37 36 32 34<br />

Angehörige 26 21 22 27 23 27 24<br />

Betroffene 14 10 8 5 6 12 9<br />

Arzt 12 1 5 2 1 1 1<br />

andere 15 28 14 5 8 17 18<br />

Das Geschlechterverhältnis ist über die Jahre weitgehend gleich geblieben und weist einen<br />

Frauenanteil von ca. 70% aus.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Betreute nach Geschlecht<br />

58<br />

42<br />

29<br />

71<br />

30<br />

70<br />

22<br />

78<br />

30<br />

70<br />

31<br />

69<br />

28<br />

72<br />

31<br />

69<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Frauen Männer<br />

23


III Hospizbewegung Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Der hohe Frauenanteil dürfte u. a. darauf zurückzuführen sein, dass Frauen älter werden als<br />

Männer und bei eigener Pflegebedürftigkeit stärker die <strong>Unterst</strong>ützung durch Außenstehende<br />

brauchen. Ein weiterer Faktor ist, dass Frauen eher Hilfe annehmen als Männer.<br />

Im 7–Jahres Vergleich 12 wurden in drei Viertel bis zwei Drittel aller Einsätze schwerpunktmäßig<br />

die Patienten<br />

24<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Art der Begleitung (bezogen auf Anzahl Einsätze)<br />

16 12 15 11 13 15<br />

10 12 10 13 14 9<br />

74 76 75 76 74 64 66<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Sterbende Angehörige Trauerbegleitung Info, Beratung<br />

6<br />

14<br />

13<br />

direkt begleitet und<br />

betreut. Aber auch in<br />

diesen Situationen<br />

wurden Angehörige,<br />

sofern vorhanden, in<br />

die Begleitung mit einbezogen.<br />

9 – 14% der<br />

Einsätze kamen<br />

schwerpunktmäßig<br />

oder ausschließlich<br />

Angehörigen zugute.<br />

11 – 15% der Begleitungen<br />

waren Trauerbegleitungen.<br />

Ab 2003<br />

wurde „Beratung“ als<br />

eigene Kategorie<br />

eingeführt. 6% der Klienten kamen zur Hospizbewegung, um sich beraten zu lassen.<br />

Die Aufgliederung der Einsatzorte gibt folgende Statistik 13 wider:<br />

Pflegeheim<br />

26%<br />

Sonst.<br />

6%<br />

Einsatzort 2003<br />

Krankenhaus<br />

42%<br />

daheim<br />

26%<br />

Stellt man diesen Daten gegenüber, wie viele Einsatzstunden am jeweiligen Einsatzort<br />

geleistet wurde, so ergibt sich ein etwas verändertes Bild: Die Leistungsstunden im Krankenhaus<br />

betrugen 38% der Gesamtstunden, die Leistungsstunden zuhause und im Pflegeheim<br />

zusammen 58% (jeweils 29%) und an sonstigen neutralen Orten (z. B. Büro) 4%.<br />

12 Für die Krankenhaus–Teams sind keine Daten verfügbar. Die Zahlen beziehen sich daher ausschließlich auf die<br />

Begleitung zuhause und im Pflegeheim.<br />

13 Bezieht sich auf alle Begleitungen im Jahr 2003 inkl. Krankenhaus–Teams.


Mobile Dienste 2001/02/03 III Hospizbewegung<br />

Im Jahr 2003 wiesen die KlientInnen der ambulanten Teams 14 folgende Altersstruktur aus:<br />

über 80<br />

53%<br />

Altersverteilung<br />

bis 50<br />

8%<br />

51-70<br />

17%<br />

71-80<br />

22%<br />

Mehr als die<br />

Hälfte der Betreuten<br />

war<br />

über 80 Jahre<br />

alt.<br />

Dennoch ist<br />

Sterben nicht<br />

nur eine Frage<br />

des Alters.<br />

Fast 10% der<br />

Betreuten war<br />

unter 50 Jahre<br />

alt.<br />

Für Trauernde wurden in den Jahren 2001 – 2003 neben Einzelberatung und –begleitung<br />

auch Gruppen bzw. Gesprächsrunden für Trauernde angeboten. Bei 9 – 18 jährlichen Treffen<br />

in verschiedenen Orten des Landes wurden zwischen 56 und 96 TeilnehmerInnen beraten.<br />

Ein Schwerpunkt der Hospizbewegung Vorarlberg ist seit 1995 die Bildungs– und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

1995/96<br />

3165<br />

1997<br />

8444<br />

7292<br />

1998<br />

1999<br />

6099<br />

2000<br />

4279<br />

2349<br />

2001<br />

2002<br />

4224<br />

181 73 103 43 75 56 90 83<br />

Veranstaltungen<br />

Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit<br />

2003<br />

7756<br />

Teilnehmer<br />

Veranstaltungen<br />

Veranstaltungen 181 73 103 43 75 56 90 83<br />

TeilnehmerInnen 3165 7292 8444 6099 4279 2349 4224 7756<br />

14 für die Krankenhaus–Teams sind keine Daten verfügbar<br />

1995/96 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

25


III Hospizbewegung Mobile Dienste 2001/02/03<br />

In den Jahren 1995 – 2003 war die Hospizbewegung Vorarlberg an mehr als 500 Veranstaltungen<br />

mit über 40.000 TeilnehmerInnen beteiligt: als Organisatorin, Trägerin, Mitveranstalterin<br />

oder aber durch Referententätigkeit.<br />

In den Jahren 2001 bis 2003 war die Hospizbewegung Vorarlberg an 224 Veranstaltungen<br />

(Vorträge, Seminare, Benefizveranstaltungen...) beteiligt und erreichte damit mehr als 14.000<br />

Personen direkt.<br />

26<br />

Veranstaltungen Hospiz 2001 2002 2003 SUMME<br />

Anzahl 56 90 83 224<br />

TeilnehmerInnen 2.349 4.224 7.756 14.329<br />

Zu den erfolgreichen Projekten, zu denen die Hospizbewegung Vorarlberg beitragen konnte,<br />

gehört u. a. der 1. Vorarlberger Palliativtag im Herbst 2003.<br />

In den Medien fand die Arbeit der Hospizbewegung Vorarlberg in den Jahren 2001–2003<br />

über 300mal Beachtung. Dazu zählen Medienbeiträge zur Hospizarbeit, kostenlose<br />

Einschaltungen, Erwähnungen im Rahmen von Danksagungen.<br />

5 Finanzierung<br />

Die Hospizbewegung ist in Vorarlberg, wie auch in anderen Bundesländern und international,<br />

aus der Initiative engagierter Bürger entstanden. Um der Idee zum Durchbruch zu verhelfen,<br />

stellte sich die Caritas ab 1994 als Träger der Hospizbewegung Vorarlberg zur Verfügung.<br />

Die Hospizbewegung Vorarlberg stellt auch heute eine starke Form der Bürgerbeteiligung zu<br />

einem der gesellschaftlich wichtigen Themen dar: rund 200 engagierte Frauen und Männer<br />

stellen im Rahmen der Hospizbewegung einen Teil ihrer Lebenszeit und ihrer Begabungen für<br />

Menschen in Not kostenlos zur Verfügung. Der organisatorische und administrative Teil der<br />

Dienstleistung, professionelle Beratung und Qualitätsentwicklung wird von der Organisation<br />

Hospizbewegung Vorarlberg bereitgestellt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben ein Recht<br />

auf kostenlose Einschulung, Supervision und Weiterbildung, sowie auf Spesenersatz.<br />

Die Caritas Vorarlberg stellte aus Spendenmitteln in den Jahren 1994 bis 2003 für die Hospizarbeit<br />

rund € 1.200.000,00 zur Verfügung. Aus dem Vorarlberger Sozialfonds wurden im<br />

selben Zeitraum rund € 1.155.000,00 beigesteuert. In den Jahren 2001 bis 2003 betrug die<br />

Förderung des Sozialfonds zwischen 47% und 64% des Gesamtaufwandes.<br />

Am 10.10.2001 hat der Vorarlberger Landtag einstimmig einen Entschließungsantrag<br />

„Aktive Lebenshilfe – Gegen Euthanasie: Für ein Leben in Würde bis zuletzt“ angenommen.<br />

Am 13.12.2001 hat der österreichische Nationalrat einstimmig einen Entschließungsantrag<br />

zur „aktiven Sterbehilfe“ angenommen. Diese politischen Handlungsaufträge definieren u. a.<br />

ambulante Hospizdienste als fundamental wichtig und deren öffentliche Finanzierung als notwendig.


Mobile Dienste 2001/02/03 III Hospizbewegung<br />

Im Jahr 2002 beschloss daher das Kuratorium des Sozialfonds einen neuen Finanzierungsschlüssel<br />

für die Hospizbewegung Vorarlberg: Als Förderungstangente wurden für die Jahre<br />

2002 bis 2006 € 250.000,00 jährlich (+ Indexanpassung) fixiert. Die Hospizbewegung Vorarlberg<br />

verpflichtete sich ihrerseits, den damals bestehenden Grad der Versorgung aufrecht zu<br />

erhalten. Die Vorsitzende des Kuratoriums des Sozialfonds wurde ermächtigt, mit der Caritas<br />

eine dementsprechende Vereinbarung abzuschließen.<br />

Die Hospizarbeit im Krankenhaus wird durch die Katholische Kirche Vorarlberg mit<br />

€ 35.000,00/Jahr gefördert. Zusätzlich liegt die Verantwortung für die Hospiz–Begleitung im<br />

Krankenhaus bei den katholischen Krankenhaus–SeelsorgerInnen. Der dafür notwendige Personalaufwand<br />

wird ebenfalls vom Pastoralamt der Katholischen Kirche Vorarlberg getragen.<br />

Die Krankenhaus–Betriebsgesellschaft gewährte für das Jahr 2003 eine Subvention in Höhe<br />

von € 7.267,00.<br />

Der Aufwand für die Sozialarbeit auf der Palliativstation wird von der Krankenhaus–<br />

Betriebsgesellschaft an die Hospizbewegung Vorarlberg refundiert.<br />

Finanzierung der Hospizarbeit in den Jahren 2001 bis 2003:<br />

2001 2002 2003<br />

Aufwand € 373.234,77 € 406.833,71 € 398.132,69<br />

Spendenmittel -€ 184.857,81 -€ 137.420,75 -€ 92.793,29<br />

Vorarlberger Sozialfonds -€ 176.423,94 -€ 250.810,04 -€ 253.750,00<br />

Kostenersätze, Subventionen,<br />

sonstige Erlöse<br />

-€ 11.953,02 -€ 18.602,92 -€ 51.589,40<br />

Durch den hohen Spendenanteil (zwischen 23% und 50% in den Jahren 2001 bis 2003) drückt<br />

die Vorarlberger Bevölkerung ihre solidarische Gesinnung gegenüber sterbenden Menschen<br />

und deren Angehörigen aus. Engagierte Frauen und Männer bringen durchschnittlich 20.000<br />

Stunden ehrenamtlich für die Hospizbewegung ein und leisten dadurch einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Betreuung und Begleitung von sterbenden Menschen und deren Angehörigen.<br />

Eine starke Grundfinanzierung durch die öffentliche Hand und ein Spendenanteil von ca. 20%<br />

scheint ein gangbarer Weg für die Aufrechterhaltung des Hospizangebotes auch in den nächsten<br />

Jahren zu sein.<br />

6 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Seit dem Jahr 1984 haben viele engagierte Personen und Institutionen mit Hilfe des Landes<br />

und der Gemeinden (via Sozialfonds) und der Kirche (Pastoralamt, Caritas) aktiv und nachhaltig<br />

an einer verbesserten Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen gearbeitet.<br />

Diese Bemühungen schließen auch die Angehörigen und trauernden Hinterbliebenen<br />

mit ein. Dieses Engagement fand auf vielen Ebenen statt (Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsarbeit,<br />

konkrete Dienstleistungen, Qualitätsentwicklung) und hat seine Entsprechung in der<br />

internationalen Entwicklung auf diesem Gebiet und in den Vorgaben der WHO. Die Hospiz-<br />

27


III Hospizbewegung Mobile Dienste 2001/02/03<br />

bewegung Vorarlberg, getragen von der Caritas Vorarlberg, hat sich in diesen Jahren zu<br />

einem Kompetenzzentrum und zu einem wichtigen Knotenpunkt in der palliativen Betreuung<br />

entwickelt und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems (z. B.<br />

Errichtung einer Palliativstation, Weiterqualifizierung professioneller Akteure im Gesundheitswesen,<br />

verbesserte Rahmenbedingungen, Entwicklung einer palliativen Kultur) gesetzt.<br />

Eine vernetzte Vorgehensweise und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sowohl mit Land<br />

und Gemeinden als auch mit anderen Einrichtungen und Trägern von Dienstleistungen haben<br />

zum Erfolg dieses Engagements beigetragen.<br />

200 geschulte ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Jahr 2003 und 7 qualifizierte hauptamtliche<br />

MitarbeiterInnen bilden das personelle Rückgrat der Hospizbewegung Vorarlberg. Dank ihres<br />

Einsatzes gelingt es heute, flächendeckend in ganz Vorarlberg Hospizbegleitung anzubieten<br />

und das Netzwerk an palliativer Betreuung im besten Interesse sterbender Menschen weiter<br />

wachsen zu lassen.<br />

Vorarlberg hat auf diesem Hintergrund eine sehr gute Ausgangsbasis für die palliative<br />

Versorgung. Detailbereiche wie die Verbesserung der palliativen Betreuung von Heim–<br />

BewohnerInnen, die Etablierung von Support–Teams und palliativen Konsiliardiensten an<br />

allen Krankenhäusern gilt es noch in Angriff zu nehmen. Ob es noch Patientengruppen gibt,<br />

die im jetzigen Netzwerk palliativer Betreuung zu kurz kommen, soll eine Expertise klären,<br />

die für das Jahr 2004 in Auftrag gegeben wurde. Die palliative Kultur muss überall dort<br />

gelebt werden, wo Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung und dem nahenden Tod<br />

konfrontiert sind. Gezielte und nachhaltige Impulse zur Förderung dieser Kultur sind<br />

weiterhin angezeigt. Die Hospizbewegung Vorarlberg ist bereit, auch in den kommenden<br />

Jahren engagiert an der qualitativen Weiterentwicklung der palliativen Versorgung<br />

mitzuwirken.<br />

Das Sterben des Einzelnen berührt die Gesellschaft als Ganzes und erfordert die<br />

gemeinsamen Bemühungen aller gesellschaftlichen Kräfte. Sterben kann zu einer wertvollen<br />

Zeit des Lebens werden. Hospiz– und Palliativdienste gehören heute in den Katalog der<br />

Grundversorgung, eine entsprechende Finanzierung durch die öffentliche Hand und die<br />

Versicherungsträger ist daher auch auf längere Sicht sicher zu stellen. Gerade angesichts der<br />

Bedrohung durch die immer wieder aufflammenden Euthanasie–Diskussionen, brauchen<br />

Sterbende Menschen, Dienstleistungsangebote und Versorgungsstrukturen, die ihnen<br />

emotionalen und finanziellen Druck nehmen und Raum geben, ihr Leben bis zuletzt leben zu<br />

können.<br />

28


Mobile Dienste 2001/02/03 IV Mobile Hilfsdienste<br />

1 Grundlagen<br />

IV Mobile Hilfsdienste<br />

Mobile Hilfsdienste sind Einrichtungen, die ambulante Leistungen für Menschen anbieten,<br />

welche <strong>Unterst</strong>ützung und Betreuung benötigen. In erster Linie werden alte und kranke sowie<br />

behinderte Menschen betreut. Die Hilfen werden den persönlichen Bedürfnissen angepasst<br />

und umfassen im Wesentlichen 3 Tätigkeitsbereiche, welche unter „Angebot und Leistungen“<br />

näher beschrieben sind.<br />

Durch den Einsatz der Mobilen Hilfsdienste sollen vor allem pflegende Angehörige sowie<br />

allein stehende Menschen unterstützt werden, damit sie so lange wie möglich zu Hause in<br />

ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.<br />

Die Mobilen Hilfsdienste sind eine wichtige Ergänzung zu anderen ambulanten Einrichtungen<br />

und teilstationären Kurzpflegediensten im ganzheitlichen Vorarlberger Pflegenetz. Sie sind<br />

aufgrund ihrer Struktur im Nahraum leicht erreichbar und mit anderen Fach– und Hilfsdiensten<br />

vor Ort vernetzt.<br />

Die Mobilen Hilfsdienste als „Laien“–Dienste unterscheiden sich von beruflichen Fachdiensten<br />

durch eine andere Art der Qualität und „Kompetenz aus der Nähe“:<br />

• Mobile Fachdienste wie Hauskrankenpflege, Familienhilfe, therapeutische Dienste, ärztliche<br />

Dienste werden von Fachkräften mit speziellen Ausbildungen beruflich geleistet. Ein<br />

Teil der Professionalität besteht in einer hohen Effizienz und möglichst kurzen Zeit für die<br />

Durchführung der Leistungen, um diese Kosten sparend zu erbringen.<br />

• Mobile „Laien“–Dienste leisten dagegen Arbeit, die eher unabhängig von einer beruflichen<br />

Ausbildung der Helferinnen eine zeitaufwändigere <strong>Unterst</strong>ützung bei und Erledigung<br />

von Tätigkeiten des täglichen Lebens beinhalten. Die Helferinnen werden dazu<br />

geschult. Die besondere Qualität und Kompetenz besteht im längeren zeitlichen Kontakt,<br />

der ausreichenden lebenspraktischen Erfahrung für die Fertigkeiten sowie einer Nähe zur<br />

unterstützten Person und Aufgabe. Die möglichst zeitsparende Dienstleistung ist im Hinblick<br />

auf das geringere Entgelt nicht vordringlich.<br />

• Ehrenamtliche Dienste wie der Hospizdienst wirken gleichartig, aber unentgeltlich.<br />

Die Mobilen Hilfsdienste sind unterschiedlich aufgebaut und organisiert. Bei 58% der Dienste<br />

ist jeweils ein Krankenpflegeverein Träger. Andere Träger sind Gemeinden, Sozialsprengel,<br />

Sozialzentren, der Vorarlberger Familienverband und das Rote Kreuz, 4 Mobile Hilfsdienste<br />

sind eigenständige Vereine.<br />

Im Folgenden werden einige Zahlen und Statistiken dargestellt, die den Zeitraum ab 1995 bis<br />

2003 erfassen. Da eine nahezu flächendeckende Betreuung erst seit 2 Jahren gegeben ist, gab<br />

es bisher große Veränderungen und jährlich überdurchschnittliche Steigerungen, was künftig<br />

nicht mehr in diesem Umfang sein wird.<br />

29


IV Mobile Hilfsdienste Mobile Dienste 2001/02/03<br />

2 Angebot und Leistungen<br />

Die Mobilen Hilfsdienste bieten für die genannten Zielgruppen stundenweise Hilfe und Betreuung<br />

wochentags sowie vielfach auch Nacht– und Wochenenddienst an. Angeboten<br />

werden<br />

• Betreuerische Hilfen:<br />

mitmenschliche Begleitung wie zuhören, vorlesen, spazieren gehen ...<br />

Aktivieren und unterstützen von Eigeninitiativen, Fähigkeiten fördern ...<br />

Behördengänge, Besorgungen, Fahrdienste (zum Arzt) …<br />

• Hauswirtschaftliche Hilfen:<br />

Reinigung des genutzten Wohnbereiches<br />

Wäsche in Ordnung halten, bügeln ...<br />

Einkaufen, wenn möglich gemeinsam mit dem Klienten<br />

Zubereitung von kleinen Mahlzeiten, den Bedürfnissen entsprechend<br />

• Hilfestellungen:<br />

einfache Handreichungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens<br />

<strong>Unterst</strong>ützungen in Absprache mit diplomierten Gesundheits– und Krankenpflegepersonen.<br />

Einige Einrichtungen bieten die Möglichkeit einer Tagesbetreuung mit Mittagstisch. Das<br />

heißt, dass die Klienten außerhalb ihrer Umgebung in Gruppen betreut werden. Der Vorteil<br />

dabei liegt in den „sozialen Kontakten“, der Abwechslung zum gewohnten „Alltagstrott“ für<br />

die Klienten und der Entlastung pflegender Angehöriger sowie beim Kostenfaktor. Hier kann<br />

eine Helferin 2 bis 3 Klienten betreuen. Die Tagesbetreuungen können täglich oder nur an<br />

bestimmten Tagen, den ganzen oder nur den halben Tag in Anspruch genommen werden, je<br />

nach Möglichkeit der Einrichtung und Bedarf des Klienten.<br />

Jeder Mobile Hilfsdienst hat eine Koordinations– (Einsatzleitungs–)stelle, wo detaillierte<br />

Auskünfte und Beratungen über die jeweiligen Möglichkeiten sowie Vereinbarungen über<br />

konkrete Betreuungen getroffen werden. Über diese Stelle werden auch die BetreuerInnen<br />

(als MOHI–HelferInnen bezeichnet) vermittelt.<br />

Diese MitarbeiterInnen – vorwiegend Frauen (der Männeranteil war 2003 bei 3%) – sind<br />

„Laien“–HelferInnen. Es gibt hier unterschiedliche Beschäftigungsformen, die sich 2003 folgendermaßen<br />

aufgeteilt haben: 69% Neue Selbständige (Vermittlungsverträge), 27% Freie<br />

Dienstnehmer (Freie Dienstverträge) – vorwiegend unter der Geringfügigkeit – und je 2%<br />

Ehrenamtliche und fixe Dienstverhältnisse (meist Gemeindeangestellte unter der Geringfügigkeit).<br />

Die HelferInnen werden zu Beginn über Grundkurse auf ihre Aufgaben vorbereitet und bilden<br />

sich laufend über Aufbaukurse, Erste–Hilfe–Kurse usw. fort. Diese Schulungen werden<br />

hauptsächlich von der ARGE Mobile Hilfsdienste organisiert, aber auch in Zusammenarbeit<br />

mit dem Österreichischen Roten Kreuz, Krankenpflegevereinen sowie dem Institut für<br />

Gesundheits– und Krankenpflege angeboten.<br />

Mit Stand 1. 1. 2004 gibt es in Vorarlberg 52 Mobile Hilfsdienste (gegenüber 30 Anbietern<br />

im Jahr 1995 – siehe Grafik 1). Inzwischen wurde eine Flächendeckung von 99,62%, auf die<br />

Bevölkerung gerechnet, erreicht. Bis auf 4 kleine Gemeinden im Bezirk Bregenz, in denen bei<br />

Bedarf nachbarschaftliche Betreuung geleistet wird, sind alle Gemeinden in Vorarlberg durch<br />

einen Mobilen Hilfsdienst versorgt (siehe Karte 2 und Tabelle 1 im Anhang).<br />

30


Mobile Dienste 2001/02/03 IV Mobile Hilfsdienste<br />

Grafik 1 Anzahl der Mobilen Hilfsdienste 1995 – 2003<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

30<br />

33<br />

36<br />

44 44<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Im Jahr 2002 haben sich 7 kleine Dienste zu einer Einrichtung – dem Mobilen Hilfsdienst<br />

Vorderwald – zusammengeschlossen. Träger ist der Sozialsprengel Vorderwald. Diese Pool–<br />

Bildung hat sich in der Praxis sehr bewährt – mehr Effizienz, insgesamt weniger<br />

Verwaltungsaufwand.<br />

Grafik 2 Anzahl der Einsatzstunden 1995 – 2003<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

89.455<br />

108.365<br />

132.358<br />

164.547<br />

207.883<br />

50<br />

235.443<br />

52<br />

276.296<br />

58<br />

308.949<br />

52<br />

328.108<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Betrug die Steigerung von 1995 bis 1999 jährlich über 20%, in den Jahren 2000 bis 2002<br />

durchschnittlich noch 15%, so gab es von 2002 auf 2003 nur noch eine Zunahme der Einsatzstunden<br />

um 6%. Einerseits sind seit 2002 keine neuen Mobilen Hilfsdienste mehr dazu gekommen,<br />

da die landesweite Flächendeckung praktisch erreicht ist, andererseits ist dies auch<br />

auf andere Einflüsse, wie z. B. die „Böhmische Volkshilfe“ und ähnliche Einrichtungen<br />

zurückzuführen. Trotzdem wird es auch künftig aus verschiedenen Gründen immer mehr<br />

31


IV Mobile Hilfsdienste Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Bedarf geben. Hauptsächlich ist hier die höhere Lebenserwartung zu nennen, die<br />

„Nachkriegsgeneration“ kommt ins Alter und es gibt immer weniger pflegende Angehörige<br />

und mehr Singlehaushalte.<br />

Grafik 3 Anzahl der betreuten Personen 1995 – 2003<br />

32<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

832<br />

1.098<br />

1.318<br />

1.686<br />

1.834<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Grafik 4 Anzahl der HelferInnen 1995 – 2003<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

488<br />

691<br />

802<br />

992<br />

1.065<br />

1.939<br />

1.161<br />

2.169<br />

1.307<br />

2.387<br />

2.554<br />

1.431 1.441<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

3 Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfsdienste<br />

Die ARGE Mobile Hilfsdienste vertritt alle bestehenden Einrichtungen im Land und ist als<br />

dessen Servicestelle zu betrachten. Die ARGE fungiert seit 1998 als eigenständiger Verein.<br />

Der Vorsitzende Wolfgang Breuß und die anderen Vorstandsmitglieder sind alle ehrenamtlich<br />

tätig. Die Geschäftsführerin Uschi Österle ist in einem 60%igen Anstellungsverhältnis<br />

beschäftigt. Sitz der Geschäftsstelle ist seit 1999 in Feldkirch, Haus Nofels.<br />

Der Verein „Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfsdienste“ hat folgende Aufgaben:<br />

• Landesweite Organisation und Durchführung von Schulungen und Fortbildungsveranstaltungen<br />

für Einsatzleitungen und HelferInnen:<br />

Den Grundkurs (12 Stunden) müssen alle HelferInnen, die beim MOHI neu anfangen,<br />

absolvieren. Den Aufbaukurs (10 Stunden) sowie Erste–Hilfekurs (1 Tag) absolvieren


Mobile Dienste 2001/02/03 IV Mobile Hilfsdienste<br />

ebenso die meisten MitarbeiterInnen. Für die Einsatzleitungen werden Tagesseminare zu<br />

unterschiedlichen Themen angeboten.<br />

Über Bildungsmöglichkeiten anderer Anbieter wird informiert, Referenten werden vermittelt<br />

oder sonst bei Bedarf unterstützt.<br />

• Informationsbeschaffung und –weitergabe:<br />

Gesetzesänderungen, versicherungs– und arbeitsrechtliche Änderungen, Abwicklungen<br />

und Vorgangsweise bei GKK und Finanzamt usw. werden laufend an die Mitglieder<br />

weiter gegeben. Bei der EURO–Umstellung wurde umfassend über alle damit verbundenen<br />

Änderungen und Vorschriften informiert.<br />

Bezüglich rechtliche Angelegenheiten wie z. B. „Beförderung von Klienten im privaten<br />

PKW“ werden entsprechende Fachleute kontaktiert. Angebote, gültig für alle Mitglieder<br />

(auch die kleinen Vereine), werden bei Bedarf eingeholt und zur Verfügung gestellt –<br />

z. B. Unfall– und Haftpflichtversicherung, Autokaskoversicherung usw.<br />

Informationen, welche die Hauskrankenpflege gleichermaßen betreffen, werden auch in<br />

Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Hauskrankenpflege weiter<br />

gegeben.<br />

• Förderabwicklungen:<br />

Beratung und <strong>Unterst</strong>ützung bei den Abrechnungen und Förderansuchen insgesamt. Die<br />

Kontrolle der jeweiligen Subventionsansuchen an das Land und die Zusammenstellung<br />

aller Abrechnungen und Voranschläge sowie gesammelte Weitergabe erfolgt ebenfalls<br />

über die ARGE.<br />

• Verhandlungen mit Land und Gemeindeverband bezüglich Anpassung der Förderungsrichtlinien<br />

und der Finanzierungsbeiträge und fallweise mit der Gebietskrankenkasse oder<br />

anderen Einrichtungen wegen sozialrechtlicher Bedingungen für HelferInnen.<br />

Die ARGE führt notwendige Verhandlungen in Abstimmung mit und für die Mitglieder.<br />

• <strong>Unterst</strong>ützung bei der Lösung von Problemen, bei Umstrukturierungen in regionalen<br />

Hilfsdiensten:<br />

Die Geschäftsführerin ist auf Anfrage auch immer wieder direkt vor Ort zur Beratung<br />

und zu Gesprächen. Oft können anstehende Probleme in einer entsprechenden Gesprächsrunde<br />

mit allen Betroffenen gelöst werden.<br />

• Veranstaltung von EinsatzleiterInnen– und HelferInnentreffen:<br />

Zwei mal jährlich gibt es ein so genanntes EinsatzleiterInnen–Treffen. Diese Treffen dienen<br />

zur Information und zum Erfahrungsaustausch, andere Einrichtungen werden vorgestellt<br />

und persönliche Gespräche sind hier möglich. Diese Treffen werden sehr rege in<br />

Anspruch genommen.<br />

In den letzten drei Jahren wurden folgende Partner eingeladen:<br />

> Selbsthilfeorganisation HPE – Hilfe für Angehörige Psychisch Erkrankter<br />

> Rotes Kreuz zum Thema „Rufhilfe“<br />

> IfS – Menschengerechtes Bauen zum Thema „Wohnen daheim im Alter“<br />

> Hospizbewegung Vorarlberg<br />

Einmal jährlich wird ein landesweites HelferInnen–Treffen organisiert, wo das Gesellige<br />

im Vordergrund steht. Daran nehmen jeweils über 500 HelferInnen der Mobilen Hilfs-<br />

33


IV Mobile Hilfsdienste Mobile Dienste 2001/02/03<br />

34<br />

dienste teil. Diese Treffen sind als Dank und Wertschätzung für die großartige Arbeit<br />

während des ganzen Jahres gedacht.<br />

• Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung:<br />

Im Jahr 2001 hat die ARGE eine eigene Homepage eingerichtet. Hier sind neben Ziel,<br />

Leistungen und anderen Infos sämtliche Kontaktadressen, das jeweils aktuelle Weiterbildungsangebot<br />

sowie der jeweilige Jahresbericht abrufbar.<br />

Im Jahr 2002 wurde ein überregionaler MOHI–Folder erstellt, der über die Ziele, das<br />

Leistungsangebot und die jeweiligen Ansprechpartner (Einsatzstellen) informiert. Dieser<br />

wurde u. a. allen Gemeinden, Landeseinrichtungen, praktischen Ärzten, Psychotherapeuten,<br />

sozialen Einrichtungen und Beratungsstellen, Sozialdiensten und Seelsorgern der<br />

Krankenhäuser, Pfarrämtern etc. zur Verfügung gestellt. Das Echo war sehr groß und insgesamt<br />

wurden von diesen Einrichtungen zum Auflegen zusätzlich 2.600 Folder bei uns<br />

angefordert.<br />

• Landesweite Dokumentationen, um die Entwicklungen aufzuzeigen:<br />

Die wichtigsten Zahlen (geleistete Einsatzstunden, betreute Klienten, HelferInnen im<br />

Einsatz) sowie die aktuellen Tarife werden jährlich gemeinsam mit den Abrechnungen<br />

von den Mitgliedern erhoben. Sporadisch gibt es – oft auch projektbezogen – Erhebungen<br />

bezüglich Anstellungsverhältnisse der HelferInnen und Einsatzleitungen,<br />

organisatorische Abwicklungen (Verrechnung an Klienten), Struktur (Träger ...) usw.<br />

• Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Diensten im “Vorarlberger Pflegenetz“:<br />

Die ARGE ist in einigen landesweiten Projekten und Arbeitsgruppen eingebunden. Austauschgespräche<br />

finden mindestens 2 mal jährlich mit dem Landesverband der Hauskrankenpflege<br />

und neuerdings auch mit dem Institut für Gesundheits– und Krankenpflege<br />

statt. Gespräche mit anderen Partnern gibt es nach Bedarf.<br />

4 Finanzierung<br />

Die betreuten Klienten müssen den Preis für die Betreuungsstunden aus Eigenmitteln und<br />

dem Pflegegeld bezahlen. Der landesweit durchschnittliche Tarif wochentags beträgt zurzeit<br />

ca. € 8,– pro Stunde. Den landesweiten Umsatz, welcher gleichzeitig auch in etwa den<br />

Entgelten der HelferInnen entspricht, kann man anhand der getätigten Einsatzstunden nur<br />

grob schätzen. Es gibt im Moment keine landesweit erfasste Dokumentation, wo die<br />

Wochenendzeiten, Nachtdienste und Stunden für Tagesbetreuungen separat aufgeführt sind.<br />

Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die meisten Einsatzstunden wochentags und<br />

bei den Klienten daheim vor Ort statt finden.<br />

Die Strukturkosten der Anbieter für Organisation, Fort– und Weiterbildungen, Koordination<br />

und Administration des Angebotes werden vom Land zu 60% und von den Gemeinden zu<br />

40% gefördert. Bei diesen Förderungen gibt es eine Höchstgrenze von derzeit € 3,50 (Land<br />

€ 2,10 und Gemeinden € 1,40) pro Einsatzstunde. Durchschnittlich kostet zurzeit eine<br />

Einsatzstunde landesweit ca. € 3,– an Strukturkosten.<br />

Diese jährlich angefallenen Kosten sowie die Dienstgeberbeiträge für Freie Dienstnehmer<br />

sind auf Basis der Errechnung der Förderansuchen an das Land konkret erfassbar. Die<br />

ergänzende Finanzierung durch die Gemeinden kann ebenfalls aufgrund des


Mobile Dienste 2001/02/03 IV Mobile Hilfsdienste<br />

Verteilerschlüssels (40%) und der geförderten Obergrenze relativ genau errechnet werden –<br />

die meisten Gemeinden halten sich hier an die Empfehlungen des Gemeindeverbandes. Die<br />

Kosten, welche bei einzelnen Diensten über dieser geförderten Obergrenze anfallen werden<br />

aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen, Rücklagen oder von den Trägern finanziert.<br />

Der Aufwand der ARGE Mobile Hilfsdienste zur Deckung der anfallenden Kosten für Koordinations–<br />

und Serviceaufgaben sowie der Geschäftsstelle wird ausschließlich aus Subventionen<br />

durch den Sozialfonds sowie Mitgliedsbeiträge finanziert.<br />

Daraus ergibt sich folgendes Gesamtbild der Finanzierung der Mobilen Hilfsdienste:<br />

Tabelle 1 Finanzierung der Mobilen Hilfsdienste 1996 – 2003 (in €)<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

HelferInnenstunden 108.365 132.358 164.547 207.883 235.443 276.296 308.949 328.108<br />

Durchschnittspreis/Std. 6,03 6,25 6,54 6,90 7,27 7,63 7,99 7,99<br />

Entgelte an HelferInnen 653.641 827.219 1.076.229 1.435.207 1.711.031 2.108.138 2.468.503 2.621.583<br />

Strukturkosten 362.927 402.050 484.868 632.384 746.718 756.804 893.517 982.951<br />

Anteil Land 173.288 203.233 266.495 347.544 418.891 431.335 519.782 560.992<br />

Anteil Gemeinden (ca.) 115.525 135.489 177.663 231.696 279.261 287.557 346.521 373.995<br />

Restfinanzierung der<br />

Träger, Rücklagen …<br />

74.114 63.327 40.710 53.144 48.567 37.912 27.214 47.964<br />

Aufwand ARGE 11.789 37.594 49.503 41.078 45.811 50.763 60.230 67.679<br />

Förderung Sozialfonds 10.538 30.886 40.333 43.604 36.336 37.790 42.000 48.000<br />

Finanzierung insgesamt* 1.028.357 1.266.863 1.610.600 2.108.669 2.503.560 2.915.705 3.422.250 3.672.213<br />

*) inklusive Betroffenen (Klienten)<br />

5 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Im Rahmen der Mobilen Hilfsdienste wurden im Jahr 2003 landesweit 2.554 vorwiegend alte,<br />

kranke und behinderte Menschen von 1.441 geschulten „LaienhelferInnen“ betreut. Diese<br />

HelferInnen waren insgesamt 328.108 Stunden im Einsatz. Zum Verhältnis von<br />

betreuerischen und/oder hauswirtschaftlichen Tätigkeiten sowie pflegerischen<br />

<strong>Unterst</strong>ützungen gibt es keine landesweite Dokumentation – vielfach überschneiden sich<br />

diese Tätigkeiten oder werden immer wieder dem Bedarf angepasst und ändern sich somit<br />

laufend.<br />

Das Angebot der Mobilen Hilfsdienste ist nahezu flächendeckend und 58% der 52 Einrichtungen<br />

sind den Krankenpflegevereinen angegliedert.<br />

Das wichtigste Anliegen der Mobilen Hilfsdienste ist es, den steigenden Bedarf auch weiterhin<br />

abdecken zu können und die Leistungen in entsprechender Qualität anzubieten. Land und<br />

Gemeinden haben sich dazu bekannt, dass Betreuung und Pflege von alten, kranken und behinderten<br />

Menschen so lange wie möglich ambulant und nur wo nötig stationär erfolgen soll.<br />

Dazu braucht es aber entsprechende Rahmenbedingungen. Aus diesem Grund ist der Vorstand<br />

der ARGE Mobile Hilfsdienste schon seit ca. 3 Jahren mit einem Projekt „Zukunft der Mobilen<br />

Hilfsdienste“ beschäftigt.<br />

35


IV Mobile Hilfsdienste Mobile Dienste 2001/02/03<br />

In diesem Projekt wird die Notwendigkeit aufgezeigt, dass es neben den gut funktionierenden<br />

und zu erhaltenden Modellen der „Neuen Selbständigen“ und „Freien Dienstnehmer“ künftig<br />

auch fixe Anstellungsverhältnisse braucht. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass im<br />

Jahr 2003 um 7% mehr Klienten betreut wurden als 2002, die Anzahl der HelferInnen im<br />

Einsatz jedoch nur um 1% gestiegen ist. Das heißt, dass die MitarbeiterInnen persönlich mehr<br />

und länger im Einsatz sind.<br />

Die dafür notwendigen Mehrkosten können jedoch nicht automatisch durch die öffentlichen<br />

Subventionsgeber getragen werden, sondern es muss entsprechende Tarifanpassungen geben.<br />

Der landesweit durchschnittliche Stundensatz von derzeit ca. € 8,– ist im Vergleich zu Putzdiensten<br />

und anderen Dienstleistern günstig.<br />

Zur Bezahlung der Betreuungskosten ist auf das Pflegegeld hinzuweisen, welches zumindest<br />

teilweise dafür verwendet werden soll. Was sicherlich zu vermeiden ist, dass jemand den<br />

Mobilen Hilfsdienst nicht finanzieren kann, obwohl dieser benötigt wird.<br />

Künftig werden auch die Tagesbetreuungen eine immer stärkere Rolle spielen. Die Gründe<br />

dafür wurden eingangs schon erläutert. Hier sind sicherlich die Mobilen Hilfsdienste gefordert,<br />

ihren Teil gemeinsam mit anderen ambulanten und/oder stationären Einrichtungen dazu<br />

beizutragen, dass sich Tagesbetreuungsangebote in Vorarlberg flächendeckend entwickeln.<br />

36


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

1 Grundlagen<br />

V Hauskrankenpflege<br />

Die Hauskrankenpflege ist „ein organisierter mobiler Fachdienst von medizinisch ausgebildeten<br />

Pflegepersonen, mit der Aufgabe, für kranke und pflegebedürftige Menschen in ihrer<br />

gewohnten häuslichen Umgebung die notwendige fachlich qualifizierte Pflege zu leisten und<br />

sicherzustellen“ (Bedarfs– und Entwicklungsplan 1997, S. 47). Neben der (haus–) ärztlichen<br />

Betreuung bildet die Hauskrankenpflege eine Grundvoraussetzung für die Pflege zu Hause<br />

und die Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

In Vorarlberg wird eine europaweit einzigartige Form der Hauskrankenpflege angeboten.<br />

Deren Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1899, als in Lustenau der erste private Krankenpflegeverein<br />

gegründet wurde. Damals war ein schlecht abgesichertes soziales Umfeld der<br />

Anlass, ambulante Krankenpflegedienste einzurichten.<br />

Der Grundgedanke ist geblieben, nämlich Menschen bei Krankheit, Pflegebedürftigkeit,<br />

Altersgebrechen und anderen Notlagen fachlich und menschlich möglichst schonend in der<br />

Geborgenheit ihrer gewohnten Umgebung zu pflegen und zu betreuen.<br />

Basis dafür bilden die vielen Mitglieder der Krankenpflegevereine. Als Mitglied sichert sich<br />

der Bürger das Recht auf Pflege und Betreuung im Bedarfsfall und unterstützt und fördert<br />

gleichzeitig die Versorgung pflegebedürftiger Mitmenschen.<br />

Die 67 Krankenpflegevereine bilden den ideellen, finanziellen, rechtlichen und organisatorischen<br />

Rahmen für die Hauskrankenpflege. Vereinsführung und Vereinsvorstand arbeiten<br />

ehrenamtlich und mit hohem Engagement. Die Vereine beschäftigen medizinisch–pflegerisch<br />

ausgebildete Pflegefachkräfte für die Durchführung der Hauskrankenpflege. Sie bieten im Bereich<br />

ihrer Möglichkeiten eine optimale fachliche Pflege und Betreuung kranker und hilfsbedürftiger<br />

Menschen in der Geborgenheit und Sicherheit der vertrauten Umgebung.<br />

Die Hauskrankenpflege kann den Heilungsprozess fördern, die Wiedererlangung der Selbstständigkeit<br />

bewirken, Pflegeheimaufenthalte vermeiden bzw. hinauszögern oder die Verweildauer<br />

im Krankenhaus verkürzen. Das Angebot richtet sich an alle Altersstufen und umfasst:<br />

• fachliche Beratung und Begleitung in Gesundheitsfragen<br />

• Anleitung und Begleitung für pflegende Angehörige<br />

• Pflegeleistung wie ganzheitliche Körperpflege, richtiges Betten und Lagern, physikalische<br />

Maßnahmen (Wickel, Einreibungen, Inhalationen)<br />

• fachliche und menschliche Begleitung von Sterbenden und deren Angehörigen<br />

• enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten bei der medizinischen Pflege (Medikamentenverabreichung<br />

und Überwachung der Medikamenteneinnahme, Blutdruckkontrolle,<br />

Wechsel von Verbänden)<br />

• Bereitstellung oder Vermittlung von Pflegebetten, Pflegebehelfen und Pflegeartikeln<br />

• Bereitstellung oder Vermittlung von verschiedenen Hilfs– und Fachdiensten wie Mobiler<br />

Hilfsdienst, Familienhilfe, Mahlzeitenzustelldienst, Hospizdienst<br />

37


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

2 Organisationsstruktur und Angebotsstruktur<br />

2.1 Übersicht über die Organisations– und Angebotsstruktur<br />

Strukturbild 2 Organisationsstruktur und Angebotsstruktur der Hauskrankenpflege in Vorarlberg<br />

2001 – 2003<br />

(Reihenfolge der Zahlen jeweils Stand 31.12.2001, 31.12.2002 und 31.12.2003)<br />

38<br />

55.864<br />

56.103<br />

56.407<br />

67<br />

67<br />

67<br />

Mitgliedschaften<br />

(ca. zwei Fünftel der Haushalte)<br />

sind die Basis für<br />

örtliche/regionale<br />

Krankenpflegevereine<br />

geführt von<br />

ca. 540 ehrenamtlichen FunktionärInnen<br />

187<br />

196<br />

200<br />

2<br />

2<br />

2<br />

635<br />

617<br />

664<br />

6.851<br />

6.848<br />

7.051<br />

beschäftigen<br />

Diplomierte Gesundheits– und<br />

Krankenschwestern/–pfleger,<br />

PflegehelferInnen<br />

Familienhelferinnen<br />

vermitteln<br />

⇔<br />

⇔<br />

HelferInnen (stundenweise) ⇒<br />

betreuen und pflegen jährlich<br />

Hauskrankenpflegepatienten<br />

sind fast ausschließlich<br />

Mitglieder eines<br />

Krankenpflegevereins<br />

zusammengeschlossen im<br />

Landesverband<br />

Hauskrankenpflege<br />

Vorarlberg<br />

vertreten durch<br />

Institut für Gesundheits–<br />

und Krankenpflege<br />

hauptsächlich im Rahmen der<br />

Mobilen Hilfsdienste


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

2.2 Örtliche und regionale Krankenpflegevereine<br />

Basis der Krankenpflegevereine sind die Mitglieder<br />

Die Krankenpflegevereine hatten im Jahr 2003 landesweit insgesamt 56.407<br />

Mitgliedschaften. Eine Mitgliedschaft ist sowohl als Einzelperson als auch als Familie<br />

möglich. Da Familienmitgliedschaften weit verbreitet sind, bedeutet dies, dass sich über zwei<br />

Fünftel (42%) der Haushalte Vorarlbergs mit den Zielsetzungen der Hauskrankenpflege<br />

identifiziert (vgl. Tabelle 4 im Anhang).<br />

Die Zahl der Mitgliedschaften erhöhte sich von 2000 – 2003 um 2% (vgl. Strukturbild 2<br />

sowie Tabelle 2 im Anhang). Der geringere Zuwachs ist jedoch im Zusammenhang mit der an<br />

sich schon sehr hohen Mitgliederzahl zu sehen.<br />

Mitglieder bilden im Nahraum gemeinnützige Vereine als Selbsthilfeorganisationen<br />

für die Hauskrankenpflege<br />

Im Jahr 2003 waren in Vorarlberg insgesamt 67 örtliche oder regionale Krankenpflegevereine<br />

aktiv (vgl. Tabelle 2 im Anhang). Seit Mai 2000 ist Vorarlberg flächendeckend mit<br />

organisierter fachlicher Hauskrankenpflege versorgt. Alle Einwohner des Landes sind im<br />

Einzugsgebiet eines Krankenpflegevereins (vgl. Karte 3 und Tabelle 2 im Anhang sowie<br />

Tabelle 4 im Tabellenband).<br />

Krankenpflegevereine werden von ehrenamtlichen FunktionärInnen geführt<br />

Rund 540 FunktionärInnen waren im Berichtszeitraum 2001 – 2003 in den Krankenpflegevereinen<br />

ehrenamtlich tätig. Dabei kann von durchschnittlich acht aktiven ehrenamtlichen Funktionären<br />

pro Verein ausgegangen werden: Obmann, Obmannstellvertreter, Schriftführer, Kassier<br />

und vier Beiräte. Die Geschicke der Vereine und damit der Hauskrankenpflege Vorarlbergs<br />

wurden von diesen engagierten Personen maßgeblich beeinflusst.<br />

Krankenpflegevereine beschäftigen Fachkräfte zur Pflege der Patienten<br />

Ende 2003 waren in den 67 Krankenpflegevereinen 200 Pflegefachkräfte (131 Dienstposten)<br />

tätig (vgl. Karte 4 im Anhang). Die Zahl der Pflegefachkräfte (Personen) erhöhte sich von<br />

2000 – 2003 um 7%, jene der Dienstposten um 8% (vgl. Tabelle 3 im Anhang). Die Zahl der<br />

Pflegefachkräfte und die Zahl der Dienstposten haben sich damit weniger stark erhöht als im<br />

letzten Berichtszeitraum (1997 – 2000). Die Leistungen dieses medizinisch–pflegerisch<br />

ausgebildeten Personals sind ein wesentlicher Bestandteil dieses 3–Jahresberichts und werden<br />

in Kapitel 5 ausführlich dargestellt.<br />

Zusammenarbeit und Kooperation im Vorarlberger Pflegenetz<br />

Im Nahraum ist eine Zusammenarbeit und Kooperation der Krankenpflegevereine bzw. der<br />

Pflegefachkräfte mit anderen medizinischen oder sozialen Einrichtungen im Sinne des Vorarlberger<br />

Pflegenetzes (siehe Strukturbild 1 in der Einleitung) überaus wichtig – insbesondere<br />

auch mit dem „Hausarzt“, welcher in der medizinischen Hauskrankenpflege die ärztlichen<br />

Anweisungen erteilt. Zur Optimierung der Hauskrankenpflegeleistungen arbeiten Krankenpflegevereine<br />

und Pflegefachkräfte mit anderen organisierten Diensten – vor allem dem<br />

Mobilen Hilfsdienst, dem Familienhilfe–Fachdienst, der organisierten Nachbarschaftshilfe,<br />

dem Mahlzeitendienst „Essen auf Rädern“ und der Hospizbewegung – sowie Therapeuten<br />

zusammen und vermitteln deren Dienstleistungen.<br />

39


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Krankenpflegevereine bieten zusätzliche Dienstleistungen<br />

Die meisten Krankenpflegevereine (63 bzw. 94%) boten zum Stichtag 31.10.2003 neben der<br />

Hauskrankenpflege zusätzliche Dienste zur <strong>Unterst</strong>ützung der Pflege zu Hause an (vgl. Karte<br />

5 sowie Tabelle 5 im Anhang).<br />

In rund der Hälfte der Vereine (32) arbeiteten HelferInnen stundenweise bzw. teilzeitbeschäftigt<br />

im Bereich der Mobilen Hilfsdienste und leisteten betreuerische Hilfen, hauswirtschaftliche<br />

Hilfen und Hilfestellungen. Rund drei Fünftel der Mobilen Hilfsdienste in Vorarlberg<br />

waren Krankenpflegevereinen angegliedert (siehe Abschnitt IV). Die Tätigkeiten der<br />

Helferinnen im Mobilen Hilfsdienst werden gesondert erfasst und sind in Abschnitt IV dieses<br />

Berichts dargestellt.<br />

2 Krankenpflegevereine boten zusätzlich Familienhilfe an und hatten insgesamt 2 Familienhelferinnen<br />

angestellt. 4 Vereine boten mit insgesamt 9 Helferinnen organisierte Nachbarschaftshilfe<br />

an. Von 16 Vereinen wurde neben der Hauskrankenpflege auch der Mahlzeitendienst<br />

„Essen auf Rädern“ organisiert. 79% der Vereine (53) veranstalteten Kurse für pflegende<br />

Angehörige. 4 Vereine hatten zudem noch andere Angebote wie Nachmittage für<br />

pflegende Angehörige, Magnetfeldtherapie, Tanz– und Turnveranstaltungen, Besuchsangebote<br />

und Kinderbetreuung.<br />

2.3 Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg<br />

Der 1975 gegründete Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg ist der Dachverband der<br />

Krankenpflegevereine Vorarlbergs. Er nimmt die gemeinsamen Interessen der Vereine wahr,<br />

koordiniert diese und vertritt sie gegenüber Dritten. Alle Krankenpflegevereine sind Mitglieder<br />

des Landesverbandes.<br />

Obmann des Landesverbands Hauskrankenpflege Vorarlberg ist seit 1999 Ing. Franz Fischer,<br />

Obmannstellvertreter ist Anton Leiler. Die seit 1991 tätige Geschäftsführerin Frau Gisela<br />

Hyden trat mit 31.12.2003 in den Ruhestand und übergab die Geschäftsführung des Landesverbandes<br />

an Frau Gaby Wirth. Zur <strong>Unterst</strong>ützung im Bereich Buchhaltung und Statistik ist<br />

seit 1.11.2003 Frau Gudrun Gruber angestellt. Die Leitung des Landesverbandes obliegt dem<br />

Ausschuss, bestehend aus Obmann (Vorsitz), Obmannstellvertreter und 10 von der Generalversammlung<br />

gewählten Ausschussmitgliedern.<br />

Der Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg ist integrativer Teil des Hauskrankenpflegekonzepts<br />

des Landes Vorarlberg, das auf den Krankenpflegevereinen als Selbsthilfeeinrichtungen<br />

aufbaut. Dem Landesverband kommt dabei insbesondere die Beratung und <strong>Unterst</strong>ützung<br />

der Vereine in allen Belangen der organisatorischen und pflegerischen Tätigkeit<br />

sowie die Wahrnehmung der Interessen der Hauskrankenpflege gegenüber Land, Gemeinden,<br />

Krankenkassen und anderen Institutionen zu, aber auch die Aufgabe der Schulung und<br />

Fortbildung der ehrenamtlichen Funktionäre der Krankenpflegevereine. Detaillierte Angaben<br />

zu den Serviceleistungen des Landesverbandes sind in Kapitel 3.1 dargestellt.<br />

40


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

2.4 Pflegefachkräfte der Hauskrankenpflege<br />

Pflegerisches Fachpersonal und Abgrenzungen<br />

Bei den Krankenpflegevereinen sind für die Durchführung der Hauskrankenpflege<br />

diplomierte Gesundheits– und Krankenschwestern bzw. –pfleger sowie PflegehelferInnen<br />

angestellt.<br />

Dieses pflegerische Fachpersonal der Hauskrankenpflege wird im Bericht unter der geschlechtsneutralen<br />

Bezeichnung „Pflegefachkräfte“ zusammengefasst und in folgender Differenzierung<br />

dargestellt:<br />

• Pflegefachkräfte (Personen), Voll– und Teilzeitbeschäftigungen (Beschäftigungsverhältnisse),<br />

Umrechnung auf volle Dienstposten<br />

• Stand zum Stichtag Jahresende (für Personen und Dienstposten) sowie Dienstposten im<br />

Jahresdurchschnitt<br />

Pflegefachkräfte (Personen)<br />

Ende 2000 waren in der Hauskrankenpflege landesweit insgesamt 187 Pflegefachkräfte (Personen)<br />

tätig, Ende des Jahres 2003 bereits 200 Pflegefachkräfte (vgl. Grafik 5). Die Zahl der<br />

Pflegefachkräfte (Personen) in der Hauskrankenpflege stieg demnach im Berichtszeitraum um<br />

13 (+7%).<br />

Dienstverhältnisse<br />

Beschäftigungsverhältnisse<br />

Der Großteil der Pflegefachkräfte war teilzeitbeschäftigt. Der Anteil der teilzeitbeschäftigten<br />

Pflegefachkräfte an der Gesamtheit aller Pflegepersonen erhöhte sich von 71% (2000) auf<br />

77,5% (2003 – vgl. Grafik 5).<br />

Diese Entwicklung hängt zusammen mit dem verstärkten Streben nach familienfreundlicher<br />

Teilzeitarbeit, was sich vor allem bei weiblichen Pflegefachkräften feststellen lässt, aber auch<br />

mit dem überdurchschnittlich hohen Anteil von Teilzeitbeschäftigungen für die Wochenenddienste<br />

sowie für die Karenzvertretungen.<br />

Umgerechnete volle Dienstposten<br />

Die Zahl der vollen Dienstposten ergibt sich aus der Anzahl der vollbeschäftigten Pflegefachkräfte<br />

und der in Vollzeitbeschäftigungsäquivalente umgerechneten Teilzeitbeschäftigungen.<br />

Für Ende 2000 lassen sich 121,9, für Ende 2003 bereits 131,1 volle Dienstposten errechnen<br />

(vgl. Grafik 5). Die Zahl der vollen Dienstposten erhöhte sich in den drei Jahren um 7,6%,<br />

d. h. um 9,2 Dienstposten (vgl. Tabelle 3 im Anhang).<br />

Volle Dienstposten im Jahresdurchschnitt<br />

Da die Zahl der beschäftigten Pflegefachkräfte kontinuierlich stieg, lag die Zahl des Pflegepersonals<br />

zum Jahresende jeweils etwas über jener im Jahresdurchschnitt. Deshalb ist für die<br />

Berechnung der Jahresleistungen letztlich nicht der Bestand zum Jahresende maßgebend, sondern<br />

der mittlere Wert im Jahr.<br />

41


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Im Jahresdurchschnitt gab es in der organisierten fachlichen Hauskrankenpflege (vgl. Tabelle<br />

3 im Anhang):<br />

2000 120,6 volle Dienstposten<br />

2001 122,8 volle Dienstposten, das sind um 2,2 mehr als im Vorjahr (+2%)<br />

2002 125,9 volle Dienstposten, das sind um 3,1 mehr als im Vorjahr (+2,5%) und<br />

2003 129,6 volle Dienstposten, das sind um 3,7 mehr als im Vorjahr (+3%)<br />

Insgesamt erhöhte sich die Zahl der durchschnittlichen Dienstposten im Jahresschnitt von<br />

2000 – 2003 um 7,5% (+9,0 Dienstposten).<br />

Grafik 5 Pflegefachkräfte der Hauskrankenpflege nach Beschäftigungsverhältnissen und vollen<br />

Dienstposten zum Jahresende 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 3 im Anhang)<br />

42<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

187 187<br />

133 133<br />

71%<br />

71%<br />

143 155<br />

121,9 123,7 128,1 131,1<br />

54 54 53 45<br />

29%<br />

29%<br />

27%<br />

23%<br />

2000 2001 2002 2003<br />

vollzeitbeschäftigte Pflegefachkräfte teilzeitbeschäftigte Pflegefachkräfte volle Dienstposten<br />

Mehr Hauskrankenpflegepersonal – Zusammenfassung<br />

Die Zahl der beschäftigten Pflegefachkräfte zum Jahresende stieg von 2000 – 2003 um 7%<br />

(+13 Personen). Die Zahl der Dienstposten zum Jahresende nahm um 7,6% (+9,2 Dienstposten)<br />

zu. Die Zahl der Dienstposten im Jahresmittel erhöhte sich um 7,5% (+9,0 Dienstposten).<br />

Stark zugenommen hat die Zahl der teilzeitbeschäftigten Pflegefachkräfte (+17% bzw. +22<br />

Personen). Ihr Anteil an der Gesamtheit des Pflegepersonals ist von 71% (2000) auf 77,5%<br />

(2003) angewachsen.<br />

Diese Entwicklung bei den Dienstposten der Pflegefachkräfte ist neben der finanziellen<br />

Eigenaufbringung der Vereine getragen von der gesicherten Finanzierung aus öffentlichen<br />

Mitteln. 1989 – 1994 war aufgrund der KRAZAF–Förderungen, ab 1992 zusätzlich<br />

unterstützt und abgesichert durch stark erhöhte Leistungen der Krankenkassen (insbesondere<br />

durch die Einführung der vertraglichen Leistungen für die medizinische Hauskrankenpflege),<br />

eine Erhöhung der Anzahl der Pflegefachkräfte–Dienstposten um 56% möglich (von 61,5 auf<br />

96,0 Dienstposten) – ein Trend, der in den letzten Jahren allerdings abgeflacht ist. Die<br />

Umstellung der Sozialhilfeleistungen im Einzelfall auf die leistungsbezogene<br />

Teilfinanzierung (im Jahr 1995) war vor dem Hintergrund der erhöhten Eigenfinanzierung<br />

196<br />

73%<br />

200<br />

77%


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

infolge der bundesweiten Pflegegeldregelung mit einem Rückgang der Gesamtleistung<br />

verbunden, brachte jedoch für die Krankenpflegeverereine eine planbare Finanzierung.<br />

Versorgungsdichte<br />

Zur Bewertung der Strukturqualität eines Dienstes ist die Versorgungsdichte ein wesentliches<br />

Kriterium. Hauptindikator dafür ist die Kennziffer „Einwohner je Pflegefachkraft“. Die WHO<br />

empfiehlt je 4.000 – 5.000 Einwohner eine Pflegefachkraft der Hauskrankenpflege, bei einem<br />

hohen Anteil älterer Menschen sogar je 3.000 – 4.000 Einwohner eine Pflegefachkraft.<br />

Für die Hauskrankenpflege in Vorarlberg im Jahr 2003 beträgt diese Kennziffer 2.730<br />

Einwohner je Pflegefachkraft–Dienstposten. Diese Versorgungsdichte hat sich seit 2000<br />

(mit rund 2.900) kontinuierlich erhöht (vgl. Tabelle 3 im Anhang). Für die Einwohnerzahl<br />

werden dabei die Einwohner mit Hauptwohnsitz herangezogen, weil eine Hauskrankenpflege<br />

vermutlich vor allem am Hauptwohnsitz in Anspruch genommen wird und nicht am Nebenwohnsitz.<br />

Obwohl Vorarlberg die „jüngste“ Bevölkerung Österreichs hat, wird die Versorgungsdichte,<br />

welche die WHO bei einem hohen Anteil älterer Menschen empfiehlt, deutlich übertroffen.<br />

Ein Vergleich der mobilen pflegerischen und sozialen Dienste in Österreich zum Stichtag<br />

31.12.2002, durchgeführt vom Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG)<br />

zeigt den hohen Ausbaustand in Vorarlberg. Bei den gesamten Pflege– und Betreuungspersonen<br />

(einschließlich Mobile Hilfsdienste) erreicht Vorarlberg mit 17,5 Vollzeitäquivalenten<br />

pro 1.000 Einwohner mit 75 und mehr Jahren nach Wien (21,0) den zweithöchsten Versorgungsgrad.<br />

Werden für den Bundesländervergleich die Diplomierten Gesundheits– und Krankenpflegepersonen<br />

herangezogen, liegt Vorarlberg mit einem Wert von 6,2 Vollzeitäquivalenten<br />

pro 1.000 Einwohner mit 75 und mehr Jahren österreichweit an der Spitze (vgl. ÖBIG<br />

2004, Tabelle 2.1).<br />

Diese hohe Versorgungsdichte der Hauskrankenpflege in Vorarlberg ist ein sozialpolitisches<br />

Ziel. Sie ist eine wichtige <strong>Unterst</strong>ützung für die Sicherung der Pflege zu Hause, die es pflegebedürftigen<br />

Menschen ermöglicht, länger zu Hause zu leben. Damit wird nicht nur einem<br />

grundlegenden Wunsch der Menschen entsprochen, sondern auch der Bedarf an einer teureren<br />

stationären Vollversorgung reduziert.<br />

Ordensschwestern<br />

Bis Ende der 1960er–Jahre ist die Hauskrankenpflege ausschließlich von Ordensschwestern<br />

geleistet worden. Infolge des Rückgangs der Zahl von Ordensangehörigen und des sich<br />

ausweitenden Bedarfs an Hauskrankenpflege wurden ab den 1970er–Jahren zunehmend weltliche<br />

Pflegefachkräfte eingesetzt.<br />

2000 – 2003 kamen zwischen 6 und 9 Pflegefachkräfte aus einem weltlichen oder geistlichen<br />

Orden, dies entspricht einem Anteil von 3% – 5% an allen Pflegefachkräften.<br />

Ausbildung der Pflegefachkräfte<br />

Da unter dem Begriff Pflegefachkräfte sowohl diplomierte als auch nicht diplomierte Fachkräfte<br />

zusammengefasst sind, ist eine Differenzierung nach Art der Ausbildung interessant.<br />

Der Hauptteil (86% – 89%) der Pflegefachkräfte der Hauskrankenpflege in den Jahren 2000 –<br />

2003 war diplomiertes Pflegepersonal (siehe Grafik 6).<br />

43


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Grafik 6 Pflegefachkräfte zum Jahresende 2000 – 2003 nach Art der Ausbildung (vgl. Tabelle 3 im<br />

Anhang)<br />

44<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

187<br />

26<br />

14%<br />

161<br />

86%<br />

187<br />

22<br />

12%<br />

165<br />

88%<br />

21<br />

11%<br />

175<br />

22<br />

11%<br />

2000 2001 2002 2003<br />

196<br />

89%<br />

Dipl. Gesundheits- und Krankenschw estern/-pfleger PflegehelferInnen<br />

Zusatzausbildungen<br />

Die Hauskrankenpflege unterscheidet sich wesentlich von der Pflege im Spital. Die Langzeitpflege<br />

von Menschen aller Altersstufen mit den verschiedensten Erkrankungen setzt bei den<br />

Pflegefachkräften ein hohes Maß an Fachwissen auf den unterschiedlichsten Gebieten voraus,<br />

während die Pflege im Spital eher eine Spezialisierung erfordert.<br />

Aber nicht nur ein umfassendes Pflegewissen ist wichtig. Von ebenso großer Bedeutung ist<br />

das Anleiten und dauernde Begleiten der pflegenden Angehörigen, die ja die wichtigsten Personen<br />

im funktionierenden Pflegeumfeld sind. Nur wenn die pflegenden Angehörigen der<br />

Situation ausreichend gewachsen sind, können sie die Pflege längere Zeit emotional und körperlich<br />

durchstehen. Die Pflegefachkraft ist eine wichtige Bezugsperson, die aufgrund ihrer<br />

Kenntnis der individuellen Pflegesituation und Familiensituation am besten beurteilen kann,<br />

welche zusätzlichen ambulanten Dienste vonnöten sind.<br />

Um sicherzustellen, dass das Pflegenetz gut funktioniert, ist die Koordination der verschiedenen<br />

sozialen Dienste vor Ort durch die Pflegefachkraft unabdingbar – freilich auch in Zusammenarbeit<br />

mit dem Hausarzt und anderen Stellen. Diese wichtige Aufgabe der Koordination<br />

„rund um die Pflege daheim“ – der Aufbau und die Sicherung des Pflegeumfeldes –<br />

nimmt einen immer größeren Raum in der täglichen Arbeit des Pflegepersonals ein.<br />

Alle zusätzlich nötigen Kenntnisse im Hinblick auf das Pflegewissen, das Bewältigen von<br />

Führungsaufgaben, den Umgang mit Angehörigen, das Abhalten von Schulungskursen für<br />

pflegende Angehörige, aber auch Kenntnisse, welche Organisation und Kooperation<br />

betreffen, machen eine ergänzende Ausbildung der in der Hauskrankenpflege Tätigen<br />

notwendig. Diese Zusatzausbildung, die „Sonderausbildung für den extramuralen und<br />

stationären Langzeitbereich“ hieß, ist vom Institut für Gesundheits– und Krankenpflege<br />

200<br />

178<br />

89%


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

zweimal angeboten worden. Durch Inkrafttreten des Gesundheits– und<br />

Krankenpflegegesetzes im Jahre 1997 wurde eine Änderung in der Terminologie nötig. Es<br />

wird jetzt eine „Weiterbildung“ Hauskrankenpflege angeboten (siehe Kapitel 3.2). Sie konnte<br />

jedoch wegen zu geringer Zahl von Anmeldungen bisher nicht durchgeführt werden. Deshalb<br />

erhöhte sich die Zahl der Pflegepersonen mit Zusatzausbildung im Berichtszeitraum nicht.<br />

Rund 5% der Pflegefachkräfte verfügten über eine solche Zusatzausbildung (vgl. Tabelle 3 im<br />

Anhang).<br />

Laut den Richtlinien des Landes zur Förderung der Hauskrankenpflege aus Strukturmitteln<br />

(2000) soll das Personal durch geeignete Weiterbildung für die spezifischen Aufgaben und<br />

Probleme der Hauskrankenpflege geschult werden. Die daraus entstehenden Kosten werden<br />

seitens des Landes gefördert.<br />

Gemäß Gesundheits– und Krankenpflegegesetz ist im Rahmen der Ausbildung ein Pflichtpraktikum<br />

auch in der Hauskrankenpflege zu absolvieren. Dies bringt den Neuausgebildeten<br />

zwar wichtige erste Erfahrungen in diesen Bereichen, kann jedoch nicht ausreichend zu jenen<br />

fachlichen Qualitäten führen, die in der Hauskrankenpflege erforderlich sind. Eine<br />

Pflegefachkraft, der schon in der Ausbildung ein breit gefächertes gesundheits– und<br />

krankenpflegerisches Know–how vermittelt wird, erhält auch eine erhöhte Sensibilität für die<br />

Schnittstellenproblematik.<br />

Die Hauskrankenpflege in Vorarlberg kann eine große Anzahl an gut ausgebildeten Pflegefachkräften,<br />

die zum Teil auch Zusatzausbildungen haben, vorweisen. Es gibt aber auch hier<br />

einen Wechsel des Personals. Deshalb ist es dem Institut für Gesundheits– und Krankenpflege<br />

ein Anliegen, speziell den Pflegefachkräften angepasste Fort– und Weiterbildungskurse anbieten<br />

zu können, um für die vielfältigen Aufgaben weiterhin qualifizierte Pflegefachkräfte in<br />

der Hauskrankenpflege zur Verfügung zu haben.<br />

2.5 Institut für Gesundheits– und Krankenpflege, Fachbereich Hauskrankenpflege<br />

Im Institut für Gesundheits– und Krankenpflege sind als ordentliche Mitglieder jene Pflegepersonen<br />

zusammengeschlossen, die laut Gesundheits– und Krankenpflegegesetz berechtigt<br />

sind, Gesundheits– und Krankenpflege beruflich auszuüben. Die Mitgliedschaft (in Form<br />

einer außerordentlichen oder fördernden Mitgliedschaft) steht aber jedem offen, der bereit ist,<br />

die Vereinsziele zu fördern und aktiv an deren Verwirklichung mitzuarbeiten.<br />

Das Institut für Gesundheits– und Krankenpflege verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke,<br />

ist parteipolitisch und konfessionell ungebunden und ist bemüht, im Interesse der Allgemeinheit<br />

und des öffentlichen Wohles die Gesundheits– und Krankenpflege auf einem hohen<br />

Qualitätsniveau sicherzustellen, was auch die Interessensvertretung der Gesundheits– und<br />

Krankenpflegeberufe mit einschließt.<br />

Vorstandsvorsitzende des Institutes für Gesundheits– und Krankenpflege sind seit 1995 Frau<br />

Franziska Fink und Frau Christine Lackner, beide diplomierte Gesundheits– und Krankenschwestern.<br />

Geschäftsführer des Institutes für Gesundheits– und Krankenpflege ist seit 1991<br />

Herr Wolfgang Mungenast.<br />

Speziell für den Bereich Hauskrankenpflege ist im Institut für Gesundheits– und Krankenpflege<br />

seit Herbst 1979 eine diplomierte Gesundheits– und Krankenschwester tätig. Seit Mai<br />

1996 hat Frau Maria Lackner die Leitung dieses Fachbereiches inne.<br />

45


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Die Arbeit umfasst folgende zwei Dienstleistungsschwerpunkte:<br />

• zentrale Datenerfassung und Auswertung der landesweit einheitlichen Dokumentation<br />

• allgemeine Serviceleistungen<br />

(weitere detaillierte Angaben zu den Leistungen des Fachbereiches Hauskrankenpflege siehe<br />

in Kapitel 3.2).<br />

3 Leistungen der Landesorganisationen<br />

3.1 Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg<br />

Zur <strong>Unterst</strong>ützung der Krankenpflegevereine nahm der Landesverband Hauskrankenpflege<br />

Vorarlberg in den Jahren 2001, 2002 und 2003 vor allem folgende Aufgaben wahr:<br />

• Beratung und Information<br />

• Interessensvertretung<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Teilnahme an und Durchführung von Veranstaltungen<br />

• Erstellen einer Statistik<br />

• Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen im ambulanten Pflegenetz Vorarlberg<br />

46<br />

Beratung und Information<br />

Die Geschäftsstelle des Landesverbandes unterstützte die Funktionäre durch Information und<br />

Beratung hinsichtlich der Führung und Verwaltung ihrer Vereine, hauptsächlich die Bereiche<br />

Förderungen, Öffentlichkeitsarbeit und Personalführung betreffend. Dazu gehörte vor allem<br />

das Ausarbeiten von Musterdienstverträgen sowie die Klärung verschiedener sonstiger<br />

arbeits– und sozialrechtlicher Fragen mit <strong>Unterst</strong>ützung durch einen Rechtsberater.<br />

Für die Vereine besonders vorteilhaft waren die Rundschreiben des Landesverbandes, in<br />

denen Vereinsführung und Pflegepersonal laufend über aktuelle Entwicklungen in der Hauskrankenpflege<br />

und verwaltungsmäßige Belange informiert wurden. Von Vorteil ist auch die<br />

Bekanntgabe von empfehlenswerten Vorträgen im Rahmen von Versammlungen der Krankenpflegevereine.<br />

Aufgrund der Änderung des Vereinsrechts wurden den Vereinen Musterstatuten zur Verfügung<br />

gestellt. Verschiedentlich konnte der Landesverband Vereinen bei der Lösung interner<br />

Probleme helfen.<br />

Das im Auftrag des Landesverbandes entwickelte Programm „EDV–unterstützte Vereinsverwaltung“<br />

wurde an inzwischen 34 Anwender vertrieben, überdies wurden Workshops<br />

abgehalten. Willi Mathis, Kassier des Krankenpflegevereins Vorderland, unterstützte die Anwender<br />

zusätzlich vor Ort.<br />

Die Entwicklung des neuen EDV–Programms „Finanzieller Pflegebeitrag der Patienten“<br />

wurde in Auftrag gegeben und interessierte Vereine wurden darüber entsprechend informiert.


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Interessensvertretung<br />

In der ARGE MOHI vertrat Franz Fischer, der Obmann des Landesverbandes, als Delegierter<br />

die Interessen der Krankenpflegevereine und der mit ihnen organisatorisch verbundenen<br />

Mobilen Hilfsdienste (MOHI). Die Anbindung von Mobilen Hilfsdiensten an die Krankenpflegevereine<br />

hat sich bisher sehr bewährt.<br />

Die Interessen der Krankenpflegevereine hat der Landesverband besonders vertreten bei:<br />

• Verhandlungen mit dem Amt der Vorarlberger Landesregierung und mit Krankenkassen<br />

bezüglich Teil–Finanzierung (Förderung) der Hauskrankenpflege und Kontrolle der Zahlungseingänge.<br />

• Vereinbarung mit dem Amt der Vorarlberger Landesregierung bezüglich Fonds für die<br />

Weiterbildung des Pflegepersonals und Verwaltung der Fördermittel.<br />

• Informationen über die sicherheitstechnischen Vorschriften, deren Erfüllung von der<br />

Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) gefordert wird: Ausarbeitung der Prüfdokumente<br />

für die Krankenpflegevereine.<br />

• Verhandlung mit Versicherungsgesellschaften hinsichtlich Haftpflichtversicherung und<br />

Unfallversicherung von Pflegekräften, MOHI–Helferinnen und Funktionären, jährliche<br />

Meldung der Zahl der versicherten Personen sowie Hilfe bei Schadensabwicklungen.<br />

Kürzlich konnte eine Dienstreise–Kaskoversicherung für die von Pflegekräften und<br />

MOHI–Helferinnen im Dienst verwendeten Privatfahrzeuge abgeschlossen werden.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

In unserer schnelllebigen Zeit ist die wiederholte Information der Bevölkerung über die Leistungen<br />

und Ziele der Hauskrankenpflege eine wichtige Aufgabe. Mit einem guten Image können<br />

neue Mitglieder gewonnen und kann die Spendebereitschaft erhöht werden. Dies ermöglicht<br />

einen hohen Eigenfinanzierungsgrad der Krankenpflegevereine – derzeit im Landesdurchschnitt<br />

etwa 40%.<br />

Der Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg bot den Vereinen <strong>Unterst</strong>ützung in Form<br />

von:<br />

• Gestaltung und Beschaffung von Werbefaltern und Werbebriefen<br />

• Gestaltung und Beschaffung von 3 Werbewänden, die den Vereinen bei Veranstaltungen<br />

zur Verfügung stehen<br />

• Mitwirkung bei der Herstellung eines Video–Werbefilms durch Niko Mylonas über die<br />

Hauskrankenpflege im Rahmen des Pflegenetzes; dieser Film wurde den Förderungsgebern,<br />

anderen Organisatoren im ambulanten Pflegenetz sowie Schulen und Vereinen zur<br />

Verfügung gestellt<br />

• Bericht in der ORF–Sendung „Vorarlberg heute“ über den Einsatz von DGKS Christiane<br />

Huber, der Pflegedienstleiterin des Krankenpflegevereins Bregenz<br />

• Tätigkeitsberichte in den Printmedien<br />

• Schaffung einer Homepage für den Landesverband mit E–Mail–Adresse<br />

Teilnahme an Veranstaltungen der örtlichen Krankenpflegevereine<br />

Die Jahreshaupt–/Generalversammlungen sowie besonders Jubiläumsveranstaltungen bilden<br />

den Höhepunkt der Vereinsarbeit. Dabei treten die Vereine ins Licht der Öffentlichkeit und<br />

informieren über ihre Leistungen und Ziele.<br />

47


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Es ist selbstverständlich, dass der Landesverband bei diesen Veranstaltungen vorwiegend<br />

durch den Obmann und/oder die Geschäftsführerin sowie fallweise durch Ausschussmitglieder<br />

vertreten ist. Vertreter des Landesverbandes besuchten pro Jahr insgesamt über 50 derartige<br />

Veranstaltungen. Im Rahmen dieser Veranstaltungen dankten sie den ehrenamtlichen<br />

Funktionären und den Pflegefachkräften für ihr großes Engagement und informierten in Kurzreferaten<br />

über aktuelle Entwicklungen. Diese Besuche dienen auch der Vertiefung der Zusammenarbeit<br />

zwischen Vereinen und Landesverband und dem Erfahrungsaustausch.<br />

Veranstaltungen des Landesverbandes<br />

Bei den jährlichen Generalversammlungen des Landesverbandes gaben Obmann und<br />

Geschäftsführerin Rechenschaft über ihre Arbeit für die Vereine. Sie informierten auch über<br />

die weitere Entwicklung und die Ziele der Hauskrankenpflege. Einen Höhepunkt dieser Versammlungen<br />

bildete jeweils ein Vortrag. So referierten in den letzten drei Jahren Mag. Erika<br />

Geser–Engleitner zum Thema „Möglichkeiten der Hauskrankenpflege bei der Verbesserung<br />

des Übergangs vom Krankenhaus in die ambulante Betreuung“; LR Dr. Greti Schmid über<br />

das Thema „Pflegenetz Vorarlberg“ sowie Dr. Gottfried Feuerstein zum Thema „Wie lange<br />

hält der Generationenvertrag noch?“.<br />

Eine interne und damit intensivere Form der vom Landesverband organisierten Veranstaltungen<br />

sind die Regionalversammlungen, die jährlich im Herbst im Raum Bregenz und Bludenz<br />

sowie in Egg und Götzis für Funktionäre und Pflegekräfte stattfanden. Dabei wurde über<br />

aktuelle Themen informiert und diskutiert, etwa über „Probleme mit der Schnittstelle Krankenhaus<br />

– Hauskrankenpflege“, „Arbeitsplatzevaluierung“, „Aufgabengebiet von Frau Lackner<br />

– Fachbereichsleiterin Hauskrankenpflege im IGK“, „Zusammenarbeit der Vereine auf<br />

dem Pflegesektor“, „Teilnahme der Pflegekräfte an Veranstaltungen des Landesverbandes“,<br />

„Private Pflege– und Betreuungsdienste“, „MOHI–Zukunftsprojekt“, „Rufbereitschaft“ und<br />

„Einsatzstelle im Sozialzentrum – Zusammenarbeit mit demselben“.<br />

Für Funktionäre, teilweise auch unter Einbindung von Pflegekräften, hat der Obmann des<br />

Landesverbandes Franz Fischer einige Seminare zum Thema „Vereinsverwaltung und Finanzierung“<br />

abgehalten. Diese hatten zum Ziel, Standards für eine erfolgreiche Vereinsführung<br />

zu vermitteln. Dabei fand auch ein intensiver Erfahrungsaustausch statt. Die teilnehmenden<br />

Vereine erhielten detaillierte Seminarunterlagen.<br />

In mehreren Sitzungen hat der Ausschuss des Landesverbandes die Angelegenheiten der<br />

Hauskrankenpflege beraten und entsprechende Beschlüsse gefasst. Besondere Probleme<br />

sowie Zukunftsfragen wurden in eigenen Klausursitzungen behandelt.<br />

Erstellung einer Statistik über die Situation der Vereine<br />

Auf der Basis der Informationen seitens der Vereine und des IGK erstellt der Landesverband<br />

jährlich eine umfangreiche Statistik über die Kosten der Hauskrankenpflege und deren Finanzierung<br />

sowie über die Pflegeleistungen der einzelnen Vereine. Damit ermöglicht der Landesverband<br />

den Vereinen einen Vergleich ihrer Situation mit dem Durchschnitt ähnlich großer<br />

Vereine sowie mit dem Landesdurchschnitt. Die Vereine können auf Grund dieser Standortbestimmung<br />

entsprechend reagieren.<br />

48<br />

Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen im ambulanten Pflegenetz Vorarlberg<br />

Obmann, Geschäftsführerin sowie einzelne Ausschussmitglieder des Landesverbandes arbeiteten<br />

in verschiedenen Arbeitsgruppen mit, etwa in den Arbeitsgruppen „Schnittstelle Krankenhaus<br />

– Hauskrankenpflege – Entlassungsmanagement“, „EDV–gestützte Leistungserfassung“,<br />

„Tagesbetreuung“, „Pflegende Angehörige“, „Personal–Bereitstellung“, „Ambulante


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Kinderkrankenpflege“. Außerdem wurden Veranstaltungen des Instituts für Gesundheits– und<br />

Krankenpflege (IGK) sowie des Arbeitgebervereins für Sozial– und Gesundheitsorganisationen<br />

in Vorarlberg besucht. Mit der Fachbereichsleitung Hauskrankenpflege sowie der ARGE<br />

Hauskrankenpflege im IGK fanden regelmäßige Beratungen über Angelegenheiten der Pflege<br />

und die Umsetzung gemeinsamer Interessen statt.<br />

Besuch von Seminaren<br />

Obmann, Geschäftsführerin sowie einzelne Ausschussmitglieder des Landesverbandes<br />

besuchten für die Vereinsverwaltung wichtige Seminare wie: „Rechtsgrundlagen für die Vereinsarbeit“,<br />

„Öffentlichkeitsarbeit mit Schwerpunkt auf Printmedien“, „Vereinsgesetz 2002“,<br />

„Der Verein als steuer– und abgabenpflichtige Rechtsperson“, „Abfertigung neu“. Den Vereinen<br />

konnten wertvolle Tipps aus diesen Veranstaltungen vermittelt werden.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Auch im Berichtszeitraum 2001 – 2003 konnte die Hauskrankenpflege in Vorarlberg ihre<br />

Aufgaben wieder gut erfüllen. Der Landesverband unterstützte die Vereine nach besten Kräften<br />

und förderte Gemeinsamkeiten in Organisation und Erscheinungsbild. Unter Berücksichtigung<br />

der örtlichen Eigenständigkeit der Vereine sollen dort, wo es regional möglich ist, Tarife<br />

angeglichen, Werbung gemeinsam durchgeführt und die Zusammenarbeit auf dem Pflege–<br />

und Betreuungssektor gefördert werden. Als Hilfe für die bedarfsgerechte Anpassung der<br />

Zahl der Pflegekräfte wird derzeit ein neuer Personalschlüssel ausgearbeitet, der sich auf viele<br />

für die Pflege wesentliche Gesichtspunkte stützt.<br />

Die großen traditionellen Werte der Krankenpflegevereine wie Ehrenamtlichkeit der Funktionäre,<br />

große Solidarität der Mitglieder in Form von Mitgliedsbeiträgen und namhaften<br />

Spenden sowie die Eigenständigkeit der Vereine müssen auch künftig bewahrt werden.<br />

Die langjährige ausgezeichnete Geschäftsführerin des Landesverbandes Frau Gisela Hyden ist<br />

mit 31.12.2003 in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Bei verschiedenen<br />

Veranstaltungen dankten Franz Fischer, Obmann des Landesverbandes, der Ausschuss des<br />

Landesverbandes und die Vereine Frau Hyden sehr herzlich für ihren hervorragenden Einsatz<br />

für die Hauskrankenpflege in Vorarlberg. Ihrer Nachfolgerin Frau Gaby Wirth wird von allen<br />

Seiten alles Gute gewünscht.<br />

3.2 Institut für Gesundheits– und Krankenpflege (IGK) – Fachbereich Hauskrankenpflege<br />

Die Fachbereichsleitung<br />

• ist Ansprechstelle für das Pflegepersonal in der Hauskrankenpflege und bietet Serviceleistungen<br />

an, übernimmt Vermittlungsfunktionen, leitet Informationen weiter und setzt<br />

sich für die Belange dieser Berufsgruppe ein<br />

• ist dem Land Vorarlberg und den Versicherungsträgern für eine korrekte Leistungserfassung<br />

und –zusammenführung verantwortlich<br />

• arbeitet mit der „Hauskrankenpflege Vorarlberg“ und mit verschiedenen anderen sozialen<br />

Diensten zusammen, um eine Optimierung im Sinne eines ganzheitlichen Pflegenetzes zu<br />

erreichen<br />

• erfüllt Aufgaben der landesweiten Qualitätssicherung in der Hauskrankenpflege.<br />

49


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Die Hauptaufgabengebiete des Fachbereiches Hauskrankenpflege sind Datenerfassung und<br />

Auswertung sowie allgemeine Serviceleistungen.<br />

Datenerfassung und Auswertung<br />

In dieses Aufgabengebiet fallen folgende Tätigkeiten:<br />

• Einschulung neuer MitarbeiterInnen der Vereine in die Dokumentation<br />

• Laufende Besprechung der Dokumentationsrichtlinien mit den Pflegefachkräften<br />

• Fachliche Abklärung der einlangenden Dokumentationsdaten<br />

• EDV–mäßige Erfassung und Auswertung der Daten<br />

• Grundlagenarbeit an den Richtlinien, Formularen, Auswertungen<br />

• Berichtswesen<br />

• Weiterentwicklung der bestehenden Datenerfassung<br />

Die im letzten Bericht beschriebenen Änderungen im Dokumentationsbereich sind<br />

inzwischen zur Routine geworden. Das Institut für Gesundheits– und Krankenpflege erhält<br />

nahezu vollständige Daten von den Vereinen, was bedeutet, dass weniger Zeit als bisher für<br />

Abklärungsarbeit aufgewendet werden muss.<br />

Die im Jahr 2000 eingeführte Vereinfachung der Dokumentationsrichtlinien – nämlich dass in<br />

erster Linie die erbrachten Leistungen dokumentiert werden sollen und erst in zweiter Linie<br />

auf die Zeit geachtet werden soll – führt dazu, dass eine größere Bandbreite an Leistungspunkten<br />

pro Dienstposten festzustellen ist. Nach drei Jahren Beobachtungszeitraum werden<br />

im Jahr 2004 eingehende Beratungen über die künftige Handhabung der Dokumentationsrichtlinien<br />

erfolgen.<br />

Um ein ungewolltes „Überdokumentieren“ zu vermeiden, wurden mit Beginn des Jahres 2003<br />

die Durchschnittszeiten der Positionen 12, 13 und 15 geändert. Die Positionen „Betreuung<br />

Schwerkranker/Sterbender bei Tag/Nacht“ wurden sehr selten dokumentiert – nicht weil in<br />

der Hauskrankenpflege weniger Schwerkranke oder Sterbende gepflegt werden, sondern weil<br />

der Durchschnittswert von 30 Minuten bei diesen Positionen als sehr hoch empfunden wurde.<br />

Deshalb wurde die Zeit auf 10 Minuten reduziert. Die Position 15 „Abklären, Information,<br />

Vermittlung, Dokumentation“ wurde von 10 auf 5 Minuten reduziert. Damit wurde die Möglichkeit<br />

geschaffen, auch kurze Telefonate oder Dokumentationszeiten pro Patient zu dokumentieren.<br />

In der Vergangenheit dokumentierten viele Pflegefachkräfte solche Tätigkeiten<br />

nicht, weil die Vorgabe von 10 Minuten zu hoch war.<br />

In Zusammenarbeit mit Pflegefachkräften und Vereinsfunktionären konnte ein Erfassungsprogramm<br />

entwickelt werden, das die direkte Erfassung von Daten vor Ort mittels eines mobilen<br />

Erfassungsgeräts ermöglicht. Es besteht aber genauso die Möglichkeit, die Daten erst im<br />

Stützpunkt in den PC einzugeben. Dies ist der erste Umsetzungsschritt. Darauf aufbauend ist<br />

an die Entwicklung weiterer Module gedacht. Die Freigabe des Moduls zur Bestellung von<br />

patienten– und stützpunktbezogenen Artikeln bei der VGKK war im Herbst 2003 geplant,<br />

verzögerte sich aber bis Frühjahr 2004. Der nächste Schritt ermöglicht den Vereinen, die das<br />

Programm besitzen, eigene Eingabekontrollen und Auswertungen vorzunehmen.<br />

Es wurden folgende Auswertungen regelmäßig erstellt und versendet:<br />

• Monats– und Jahresauswertungen der Leistungspunkte je Pflegeperson/Verein/Monat<br />

• Halbjahres– und Jahresauswertung nach Leistungspunkten und Besuchshäufigkeit pro<br />

Fall, Monat, Pflegeperson, Gemeinde, Verein<br />

50


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

• Jahresauswertungen der Leistungen nach Verein und Landesliste<br />

• Jahresauswertungen der Patientenstruktur nach Verein<br />

• Jahresauswertungen „Medizinische Hauskrankenpflege nach Alter und nach Dauer“ für<br />

die Krankenkassen (Auswertungen nach Kassen, Alter und Geschlecht der Patienten<br />

sowie Leistungstagen)<br />

• Halbjahres– und Jahresauswertungen „Namenslisten der betreuten Patienten je Krankenkasse“<br />

• Landesauswertungen für die „Hauskrankenpflege Vorarlberg“: Patienten und Pflegetage,<br />

Jahresübersicht je Verein und je Gemeinde<br />

• für einen Krankenpflegeverein wurden die Leistungspunkte pro Pflegeperson und Monat<br />

auf Datenträger geliefert<br />

Allgemeine Serviceleistungen<br />

Fachliche und organisatorische <strong>Unterst</strong>ützung der Pflegefachkräfte<br />

Auch in den vergangenen drei Jahren wurden die Pflegefachkräfte der Hauskrankenpflege<br />

mittels Informationsschreiben oder persönlich über wesentliche Neuerungen informiert. Individuelle<br />

Problemstellungen oder Anliegen von Pflegefachkräften wurden bearbeitet.<br />

Folgende Themen wurden vom Fachbereich besonders intensiv behandelt:<br />

Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz und die sich daraus ergebenden ArbeitnehmerInnenunterweisungen.<br />

Dabei wurden in Zusammenarbeit mit der AUVA und dem Landesverband<br />

Hauskrankenpflege für die Vereine Unterlagen zur Arbeitsplatzevaluierung sowie<br />

Sicherheitsstandards entwickelt. Auf Wunsch einiger Vereine wurden auch<br />

ArbeitnehmerInnenunterweisungen durchgeführt.<br />

Die Mappe „Standards in der Hauskrankenpflege“ konnte den Vereinen im Jahr 2001 zur<br />

Verfügung gestellt werden. Sie enthält neben der Beschreibung von Pflegestandards auch<br />

Sicherheits– und Hygienestandards. Die Erstellung dieser Standards erfolgte in Zusammenarbeit<br />

mit der ARGE Hauskrankenpflege.<br />

Das Kapitel „Versicherungen“ im Handbuch für Schwestern und Pfleger wurde aktualisiert.<br />

Dem Fachbereich Hauskrankenpflege ist die Qualitätsverbesserung im Entlassungs– und<br />

Übernahmemanagement ein besonderes Anliegen. In einer interdisziplinären Arbeitsgruppe<br />

konnten Verbesserungsvorschläge formuliert und an den Vorarlberger Gesundheitsfonds<br />

herangetragen werden.<br />

Zu den allgemeinen Serviceleistungen gehört auch die Beschäftigung mit Gesetzen und diversen<br />

Entwürfen zu Gesetzesnovellen im Gesundheits– und Pflegebereich. Bei vereinsinternen<br />

Problemen zwischen Vereinsführung und Pflege wurde der Fachbereich nach Bedarf beigezogen.<br />

Organisation von Fort– und Weiterbildungen<br />

Auf Initiative des Fachbereiches wurde für eine eigene Weiterbildung „Hauskrankenpflege“<br />

ein Konzept erarbeitet. Die auf diesem Konzept beruhende Weiterbildung ist die logische<br />

Fortsetzung der vor 1997 abgehaltenen „Sonderausbildungen für den extramuralen Pflegedienst“.<br />

Seit Inkrafttreten des Gesundheits– und Krankenpflegegesetzes 1997 ist der Terminus<br />

„Sonderausbildung“ nur noch für wenige per Gesetz definierte Bereiche (z. B. Führungs-<br />

51


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

aufgaben) vorgesehen. Wegen zu geringer Zahl von Anmeldungen wurde die Weiterbildung<br />

„Hauskrankenpflege“ bisher allerdings nicht durchgeführt. Sie kann jedoch bei genügend großer<br />

Teilnehmerzahl in kurzer Zeit gestartet werden, weil die Voraussetzungen zur Abhaltung<br />

der Weiterbildung vorhanden sind.<br />

Folgende Fortbildungen wurden vom Fachbereich (mit)organisiert:<br />

• Rituale in der Wundversorgung und psychische Aspekte bei Wunden<br />

• Besichtigung des Krematoriums Hohenems<br />

• Sachwalterschaft<br />

• Runder Tisch zum Thema „Psychische Störungen und Erkrankungen im Alter“<br />

• Durchführungserlass zu §15 GuKG<br />

• Wissenswertes zur peroralen Medikation<br />

• Verbandstechniken bei Venenerkrankungen<br />

• Bauchmassage zur Obstipationsprophylaxe<br />

Mitarbeit in der ARGE Hauskrankenpflege<br />

Die ARGE Hauskrankenpflege ist eine offene Gruppe von engagierten, ehrenamtlich tätigen<br />

Pflegepersonen in der Hauskrankenpflege. Unter Mitarbeit der Fachbereichsleitung werden<br />

Grundsatzfragen aus dem Arbeitsfeld der Hauskrankenpflege behandelt.<br />

Der Schwerpunkt der letzten Jahre war die Erarbeitung von Standards sowie die Beschäftigung<br />

mit den Rahmenbedingungen in der Hauskrankenpflege. Der Fachbereich arbeitete hierbei<br />

mit, organisierte die Treffen, verfasste die Protokolle und leitete die Ergebnisse an die<br />

gesamte Berufsgruppe weiter.<br />

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />

Im Auftrag des Amtes der Vorarlberger Landesregierung wurden regelmäßig Tätigkeiten im<br />

Zusammenhang mit der landeseinheitlichen Leistungsdokumentation erbracht (z. B. Leistungserfassung<br />

und –kontrolle). Es erfolgt auch ein fachlicher Austausch zu Fragen, welche<br />

die Hauskrankenpflege betreffen.<br />

Mit dem Landesverband Hauskrankenpflege ergibt sich eine besonders intensive Zusammenarbeit.<br />

Besonders bewährt haben sich die quartalsmäßigen Besprechungen. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesverband Hauskrankenpflege wird eine „Personalbörse“ geführt.<br />

Es findet eine kontinuierliche Aktualisierung des Adress– und Telefonverzeichnisses der<br />

Hauskrankenpflege statt. Dieses wird Kooperationspartnern, etwa Spitälern, Schulen oder<br />

ambulanten Diensten, zur Verfügung gestellt.<br />

Weiters werden laufend Kontakte zu verschiedenen Institutionen aus dem Gesundheits– und<br />

Sozialbereich gepflegt. Der Fachbereich ist auch in den Gremien der Krebshilfe Vorarlberg<br />

und der ARGE Krankenhaushygiene präsent.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Jährlich wird die Hauskrankenpflege im Mittelkurs der Psychiatrischen Krankenpflegeschule<br />

Rankweil vorgestellt. Der Fachbereich beteiligte sich an verschiedenen Arbeitsgruppen wie<br />

„Plattform Pflegenetz“, „Pflegende Angehörige“, am Forum „Gerontopsychiatrie“ sowie an<br />

der Herausgabe der Zeitschrift „daSein“ für pflegende Angehörige. Es wurden Referate zu<br />

Themen, welche die Hauskrankenpflege betreffen, gehalten sowie redaktionelle Beiträge verfasst.<br />

52


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Mitarbeit in Projekten<br />

Zu den Aufgaben der Fachbereichsleitung zählt auch die Mitarbeit in Projekten.<br />

Im Auftrag der Sozialversicherungsanstalt der Bauern wurde 2003 eine ausgewählte Gruppe<br />

von Bundespflegegeldempfängern besucht und anhand eines standardisierten Fragebogens<br />

interviewt. Daraus ergaben sich individuelle Beratungsgespräche zur Betreuungssituation.<br />

Weiters war der Fachbereich in die Konzepterstellung und während der Pilotphase des Projekts<br />

„Mobile KinderKrankenPflege“ in die Konzeptumsetzung eingebunden. Es mussten<br />

Standards formuliert und Dokumentationsunterlagen entworfen werden. Die erbrachten Leistungen<br />

werden wie in der Erwachsenen–Hauskrankenpflege dokumentiert. Deshalb erfolgte<br />

neben der fachlichen Begleitung der im Pilotprojekt angestellten diplomierten Kinderkrankenschwester<br />

auch eine Einschulung in die Handhabung der Dokumentationsrichtlinien.<br />

4 Patienten<br />

Im Folgenden werden die Grundzahlen aufgrund der Leistungsdokumentation der 67 Krankenpflegevereine<br />

(Kapitel 4.1), die Grundzahlen und Patientenmerkmale der personenbezogenen<br />

Datenauswertung (Kapitel 4.2 – 4.6) und die Grundzahlen und Merkmale der ausführlichen<br />

Patientendokumentation (Kapitel 4.7 – 4.12) für die Jahre 2001, 2002 sowie 2003<br />

dargestellt. Als Vergleichsbasis wurden die Daten 2000 des letzten Berichts herangezogen.<br />

4.1 Grundzahlen der Leistungsdokumentation: betreute Patienten, Patienten je<br />

Pflegefachkraft<br />

Gesamtzahl der Patienten<br />

Die Basiszahl der Patienten der Hauskrankenpflege in Vorarlberg beruht auf der Leistungsdokumentation<br />

der 67 Krankenpflegevereine. Als Patienten sind jene Fälle bzw. Personen<br />

definiert, die im betreffenden Jahr eine dokumentierte Leistung der Hauskrankenpflege in Anspruch<br />

nahmen.<br />

Im Jahr 2003 wurden von den 200 Pflegefachkräften der Hauskrankenpflege insgesamt 7.051<br />

Patienten gepflegt. Die Zahl der Patienten hat sich von 2000 – 2003 um 2% erhöht, wobei<br />

der Zuwachs im Jahr 2003 stattfand (siehe Grafik 7).<br />

Patienten je Pflegefachkraft<br />

Von 2000 – 2003 reduzierte sich die Zahl der Patienten je Pflegefachkraft (Dienstposten im<br />

Jahresschnitt) um 5% (siehe Grafik 8). Dies ist vor allem im Zusammenhang mit der Erhöhung<br />

der Dienstposten um 7,5% zu sehen (vgl. Kapitel 2.4), während die Zahl der Patienten<br />

nur um 2% stieg, steht aber auch in Verbindung mit der geringfügig erhöhten durchschnittlichen<br />

Pflegedauer im Jahr (siehe Kapitel 4.3) sowie der Erhöhung der durchschnittlichen<br />

Pflegeleistungen je Patient (siehe Kapitel 5.2).<br />

53


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Grafik 7 Hauskrankenpflegepatienten 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 2 im Anhang)<br />

54<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

6.938 6.851 6.848 7.051<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Grafik 8 Patienten je Pflegefachkraft (Dienstposten im Jahresschnitt) 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 2<br />

im Tabellenband)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

57,5 55,8 54,4 54,4<br />

2000 2001 2002 2003


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

4.2 Grundzahlen der personenbezogenen Auswertung: betreute Patienten, Pflegebeginn,<br />

Pflegeende<br />

Patientenzahl der personenbezogenen Auswertung<br />

Bei der personenbezogenen Auswertung wurden – wie in den bisherigen Berichten auch –<br />

offensichtliche Mehrfacherfassungen von Patienten zusammengeführt, um ein Landesergebnis<br />

mit Personenzahlen unabhängig von einzelnen Krankenpflegevereinen zu erreichen. Zudem<br />

wurden die Sammeldokumentationen für Hauskrankenpflegeleistungen in Wohnheimen und<br />

Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die von der Hauskrankenpflege (laut GuKG<br />

1997) ambulant betreut wurden, sowie die im Vorjahr verstorbenen Patienten, deren Hauskrankenpflegebetreuung<br />

erst im Folgejahr abgeschlossen wurde, nicht berücksichtigt. Deshalb<br />

weicht die Patientenzahl dieser Auswertung von der bisher angeführten Patientenzahl der<br />

Leistungserfassung ab.<br />

2003 wurden von der Hauskrankenpflege in Vorarlberg 6.938 Patienten (Personen) betreut,<br />

um rund 1% mehr als im Jahr 2000 (vgl. Tabelle 2).<br />

Pflegebeginn (Zugänge) und Pflegeende (Abgänge) der Patienten<br />

Im Berichtszeitraum 2001 – 2003 waren knapp ein Drittel (28% – 30%) der Patienten eines<br />

Jahres Neuzugänge, das heißt, ihre Pflege begann in diesem Jahr. Gegenüber 2000 hat sich<br />

die Zahl der Patienten mit Pflegebeginn und auch ihr Anteil an allen Patienten reduziert. Dies<br />

hängt zusammen mit der geringeren Patientenzahl in den Jahren 2001 und 2002, hat seine<br />

Ursache aber auch in der Umstellung der personenbezogenen Auswertung ab 2001. Dabei<br />

wurde als Datum für den Pflegebeginn nicht wie bisher der fallbezogen dokumentierte<br />

Betreuungsbeginn, sondern der Leistungsbeginn, d. h. das Datum der ersten Pflegeleistung<br />

herangezogen. Dazu wird auf die Leistungsdokumentation zurückgegriffen, die 1998 neu<br />

eingeführt wurde und deren Umfang seither kontinuierlich wächst, weil sie jährlich mit den<br />

jeweils aktuellen Leistungsdaten erweitert wird. Somit kann zur Festlegung des<br />

Leistungsbeginnes von Jahr zu Jahr auf mehr Leistungsdaten zurückgegriffen werden,<br />

weshalb die Zahl der neuen Patienten mit einem Leistungsbeginn im aktuellen Jahr<br />

tendenziell geringer ausfällt.<br />

Tabelle 2 Patienten der personenbezogenen Auswertung 2000 – 2003: Patientenbestand, Patienten<br />

mit Pflegebeginn, Patienten mit Pflegeende (vgl. Tabelle 6a im Tabellenband)<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Patienten absolut anteilig absolut anteilig absolut anteilig absolut anteilig<br />

Bestand 4.559 66% 4.754 70% 4.846 72% 4.895 71%<br />

mit Pflegebeginn 2.331 34% 2.017 30% 1.921 28% 2.043 29%<br />

Insgesamt 6.890 100% 6.771 100% 6.767 100% 6.938 100%<br />

mit Pflegeende* 2.159 31% 1.640 24% 1.818 27% 1.847 27%<br />

davon verstorben 714 10% 704 10% 694 10% 680 10%<br />

Anteil an Pflegeende 33% 43% 38% 37%<br />

*) dokumentiertes Pflegeende, auch vorläufiges Ende der Pflege enthalten<br />

Für rund ein Viertel (24% – 27%) der Patienten endete die Pflege im entsprechenden Kalenderjahr<br />

– möglicherweise auch nur vorläufig. Zum Teil war das Pflegeende bedingt durch den<br />

Tod des Patienten. Der Anteil der verstorbenen Patienten betrug 10%, dies entspricht rund<br />

zwei Fünftel (37% – 43%) der Patienten mit einem Pflegeende. Dieser Anteil ist vermutlich<br />

55


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

zu niedrig, weil die Information über das Ende der Pflege nur für Patienten mit einer ausführlichen<br />

Patientendokumentation vorliegt (vgl. Kapitel 4.7), und das war bei 62% – 67% der<br />

Patienten mit einem Pflegeende im Jahr der Fall (vgl. Tabelle 13 im Tabellenband). Für diese<br />

Patienten betrug der Anteil der Verstorbenen jedoch zwischen 57% und 66% (vgl. Tabelle 29<br />

im Tabellenband sowie Kapitel 4.12).<br />

Während die Zahl der Patienten mit einem Pflegeende und auch ihr Anteil an allen Patienten<br />

in den Berichtsjahren 2001 – 2003 unter jener bzw. jenem von 2000 liegen, ist die Zahl der<br />

verstorbenen Patienten (rund 700) und ihr Anteil an allen Patienten (10%) etwa gleich geblieben.<br />

Dies bedeutet auch, dass ab 2001 das vorläufige Pflegeende von Patienten weniger<br />

häufig dokumentiert wurde als noch 2000.<br />

4.3 Dauer der Hauskrankenpflege<br />

Durchschnittliche Pflegedauer und Pflegehäufigkeit im Jahr<br />

Für rund ein Drittel der erfassten Patienten begann, für rund ein Viertel der Patienten endete<br />

die Pflege im jeweiligen Jahr (siehe Kapitel 4.2), sodass für rund 60% der Patienten im statistischen<br />

Durchschnitt eine Pflegedauer von nur 6 Monaten im jeweiligen Kalenderjahr angenommen<br />

werden kann und für rund 40% eine ganzjährige Pflege. Dies ergibt für alle<br />

Patienten einen durchschnittlichen Pflegezeitraum von 8 – 9 Monaten im Jahr.<br />

In der personenbezogenen Auswertung zeigt sich, dass jeder Hauskrankenpflegepatient<br />

2001 –2003 im Durchschnitt an rund 43 – 44 Tagen im Jahr eine Pflege durch die<br />

Pflegefachkraft erhielt. Die Pflege erfolgte im Durchschnitt rund 7 Monate lang, an<br />

durchschnittlich rund 6 Tagen im Monat (vgl. Tabelle 6a im Tabellenband). Im Vergleich zu<br />

2000 haben sich diese Leistungswerte geringfügig erhöht.<br />

Diese Durchschnittswerte sind jedoch rein statistische Größen und erfassen sowohl Patienten<br />

mit intensivster Pflege und mehreren Hausbesuchen täglich, über Wochen und Monate hinweg,<br />

als auch Patienten mit nur wöchentlichen Hilfen (z. B. Baden, ganzheitliche Körperpflege)<br />

oder noch geringeren regelmäßigen Pflegeleistungen und sind außerdem auf den<br />

Erfassungszeitraum eines Jahres bezogen. Die tatsächliche Dauer der Pflege erstreckt sich<br />

jedoch für viele Patienten über mehr als ein Jahr (siehe unten).<br />

56<br />

Pflegedauer insgesamt<br />

Die durchschnittliche Pflegedauer von rund 7 Monaten (siehe oben) im Jahr lässt außer Acht,<br />

dass viele Patienten bereits im Vorjahr betreut wurden bzw. auch im folgenden Jahr betreut<br />

werden. Im Hinblick auf rund ein Drittel Neuaufnahmen in die Hauskrankenpflege und rund<br />

ein Viertel Abgänge aus der Hauskrankenpflege (siehe Kapitel 4.2) ist eine mittlere Pflegedauer<br />

von rund 3 – 5 Jahren zu erwarten. Dies wird bestätigt durch die folgende Auswertung:<br />

Zur Ermittlung der tatsächlichen Gesamtpflegedauer der Patienten wurde das Jahr des Betreuungsbeginns<br />

bestimmt, um daraus die gesamte Dauer der Hauskrankenpflege abzulesen (siehe<br />

Grafik 9). Dies bedeutet jedoch nicht, dass von allen Patienten im ganzen Zeitraum regelmäßig<br />

Hauskrankenpflegeleistungen in Anspruch genommen wurden.


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Grafik 9 Pflegebeginn für die Patienten 2003 (vgl. Tabelle 7 im Tabellenband)<br />

2003<br />

2002<br />

2001<br />

2000<br />

1999<br />

1998<br />

1997<br />

1996<br />

1995<br />

1994<br />

1993 u. f.<br />

2%<br />

2%<br />

3%<br />

4%<br />

141<br />

109<br />

214<br />

248<br />

8%<br />

10%<br />

9%<br />

9%<br />

569<br />

665<br />

659<br />

622<br />

11%<br />

13%<br />

756<br />

912<br />

Männer Frauen<br />

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000 2.200<br />

Die Pflegedauer der Patienten ist recht unterschiedlich und geht, bezogen auf das jeweilige<br />

Kalenderjahr, für viele über die ermittelten rund 7 Monate hinaus (vgl. Tabelle 7 im Tabellenband):<br />

• knapp ein Drittel (28% – 30%) der Patienten 2001 – 2003 wurde im jeweiligen Kalenderjahr<br />

das erste Mal gepflegt<br />

• über die Hälfte (52% – 53%) der Patienten wurde vor 1 bis 5 Jahren erstmals gepflegt<br />

• rund ein Sechstel (17% – 18%) der Patienten wurde schon vor über fünf Jahren erstmals<br />

von einer Pflegefachkraft in der Hauskrankenpflege gepflegt<br />

Bei den Männern lag der Anteil der Patienten mit einem Betreuungsbeginn im gleichen Jahr<br />

an allen Patienten höher (35% – 36%), jener mit einem Pflegebeginn vor über 5 Jahren aber<br />

niedriger (12% – 13%). Bei den Frauen hingegen lag der Anteil der Patienten mit einem Pflegebeginn<br />

im gleichen Jahr niedriger (26% – 27%), jener der Patienten mit einem<br />

Pflegebeginn vor über 5 Jahren jedoch höher (20% – 21%).<br />

Verglichen mit 2000 hat sich die Pflegedauer der Hauskrankenpflegepatienten etwas verlängert.<br />

Die Zahl der Patientengruppe mit einem Pflegebeginn vor über 5 Jahren hat sich mit<br />

10% am stärksten erhöht, dies hängt jedoch auch mit der Änderung der Definition des Pflegebeginns<br />

– vom Betreuungsbeginn zum Leistungsbeginn (siehe Kapitel 4.2) – zusammen.<br />

Die durchschnittliche Pflegedauer der Patienten betrug für die Patienten mit einem Pflegeende<br />

im Jahr 1,9 – 2,2 Jahre. Frauen wurden dabei länger gepflegt als Männer. Im Durchschnitt<br />

waren weibliche Patienten 2,2 – 2,5 Jahre in der Hauskrankenpflege, männliche<br />

Patienten hingegen 1,5 – 1,7 Jahre. Verglichen mit 2000 erhöhte sich die durchschnittliche<br />

Pflegedauer aller Patienten – auch auswertungsbedingt – von 1,7 auf 2,2 Jahre.<br />

29%<br />

2.043<br />

57


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Die Patienten zum Stichtag 31.12. des Jahres waren durchschnittlich 3,9 – 4,3 Jahre in der<br />

Hauskrankenpflegebetreuung. Frauen hatten mit durchschnittlich 4,1 – 4,6 Jahren wiederum<br />

einen längeren Betreuungszeitraum als Männer, die im Durchschnitt 3,2 – 3,5 Jahre betreut<br />

wurden (vgl. Tabelle 7 im Tabellenband).<br />

4.4 Mitglieder beim Krankenpflegeverein – Vorsorge, Solidarität, Bürgerbeteiligung,<br />

Bürgerselbstorganisation<br />

Die meisten Patienten sind Mitglieder bei einem Krankenpflegeverein<br />

Wie sehr die Hauskrankenpflege in Vorarlberg eine Selbsthilfeeinrichtung ist, zeigt folgendes<br />

Faktum: Der Großteil der Hauskrankenpflegepatienten, nämlich 84% – 85%, war selbst Mitglied<br />

bei einem Krankenpflegeverein (siehe Grafik 10). Neue Patienten ohne Mitgliedschaft<br />

werden, vor allem bei länger andauerndem Pflegebedarf, zumeist Mitglied eines Krankenpflegevereins.<br />

Verglichen mit 2000 (82%) hat sich der Mitgliederanteil weiter erhöht.<br />

Rückschluss: Vorsorge, Solidarität, Bürgerbeteiligung<br />

Bezogen auf die Gesamtzahl der Mitgliedschaften bei einem Krankenpflegeverein (siehe<br />

Kapitel 2.2), entspricht die oben angeführte Zahl der von den Pflegefachkräften gepflegten<br />

Mitglieder rund 10% der Mitgliedschaften (vgl. Tabelle 8 im Tabellenband).<br />

Grafik 10 Patienten 2000 – 2003 nach Mitgliedschaft bei einem Krankenpflegeverein<br />

(vgl. Tabelle 8 im Tabellenband)<br />

58<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

6.890<br />

1.229 986 1.008<br />

18%<br />

15%<br />

15%<br />

1.092<br />

5.661 5.785 5.759 5.846<br />

82%<br />

6.771<br />

85%<br />

6.767<br />

2000 2001 2002 2003<br />

85%<br />

Vereinsmitglieder Nichtmitglieder bzw . keine Angaben<br />

6.938<br />

16%<br />

84%


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Wenn je Mitgliedschaft ein Hauskrankenpflegepatient gerechnet wird, dann bedeutet dies:<br />

• 10% der Mitglieder bzw. Mitgliedsfamilien nahmen 2001 – 2003 die Pflegedienste ihres<br />

Krankenpflegevereins in Anspruch.<br />

• 90% der Mitgliedschaften waren auf die Dienste der Pflegefachkräfte nicht angewiesen.<br />

Sie beteiligen sich am Krankenpflegeverein also aus solidarischen Gründen sowie Motiven<br />

der Vorsorge und unterstützen die Vereine ideell und finanziell mit<br />

Mitgliedsbeiträgen zwischen € 22 und € 33 im Jahr.<br />

Dies entspricht der Zielsetzung der Hauskrankenpflege, nämlich soziale Problemstellungen<br />

unter möglichst hoher Bürgerbeteiligung zu lösen.<br />

4.5 Geschlecht – vor allem Frauen<br />

In der Hauskrankenpflege werden vor allem Frauen betreut. 70% der Patienten waren<br />

Frauen, 30% Männer (siehe Grafik 11). Gegenüber 2000 hat sich die Zahl der Männer um<br />

4% erhöht, die Zahl der Frauen hingegen geringfügig reduziert (–1%).<br />

Grafik 11 Patienten 2000 – 2003 nach Geschlecht (vgl. Tabelle 9 im Tabellenband)<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

6.890<br />

2.027 2.002 2.005 2.106<br />

29%<br />

4.863 4.769 4.762 4.832<br />

71%<br />

6.771<br />

30%<br />

70%<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Frauen Männer<br />

In Altersheimen, Pflegestationen und Pflegeheimen sind ebenfalls rund drei Viertel der Bewohner<br />

Frauen und ein Viertel Männer (siehe Bericht „Stationäre Einrichtungen für pflegebedürftige<br />

Menschen in Vorarlberg. Angebotsstruktur 1998 in Schwerpunktbereichen“).<br />

Ein ähnlich dominierender Frauenanteil besteht in der Wohnbevölkerung höheren Alters:<br />

Rund zwei Drittel der über 75–jährigen Personen in Vorarlberg sind weiblich (siehe Tabelle<br />

12 im Tabellenband).<br />

6.767<br />

30%<br />

70%<br />

6.938<br />

30%<br />

70%<br />

59


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

4.6 Alter – vor allem hochbetagte Patienten und mit dem Alter steigende „Pflegequoten“<br />

Vor allem Hochbetagte<br />

Der hohe Anteil von Patientinnen in der Hauskrankenpflege deutet bereits auf ein höheres<br />

Alter der Hauskrankenpflegepatienten hin. Der Großteil der Patienten (92% – 93%) war<br />

60 oder mehr Jahre alt (siehe Tabelle 6 im Anhang). Der Anteil der Patienten unter 60<br />

Jahren war demnach relativ gering (7% – 8%). Dass von der Hauskrankenpflege vor allem<br />

Hochbetagte betreut wurden, zeigt die Tatsache, dass zwei Drittel (66% – 68%) aller<br />

Patienten 75 oder mehr Jahre alt waren. Verglichen mit den Alterswerten 2000 ist auch die<br />

Zahl der hochbetagten Patienten (75 und mehr Jahre) um 4% gestiegen, während die Gruppe<br />

der 60– bis 74–jährigen Patienten (–5%) und jene der unter 60–jährigen Patienten (–7%)<br />

zurückging.<br />

Die genaue Altersverteilung der Patienten 2003, vor allem auch in ihrer geschlechtsspezifischen<br />

Differenzierung, zeigt die folgende Alterspyramide (siehe Grafik 12). Dabei ist die<br />

geringere Zahl der Patienten zwischen 84 und 87 Jahren vor allem eine Nachwirkung des<br />

Geburtenausfalls im und nach dem Ersten Weltkrieg. Die schwächeren Besetzungszahlen bei<br />

den älteren männlichen Patienten sind nicht nur Ergebnis einer gegenüber den Frauen niedrigeren<br />

Lebenserwartung, sondern auch der Kriegsverluste im Zweiten Weltkrieg.<br />

Grafik 12 Alterspyramide der Hauskrankenpflegepatienten nach Geschlecht 2003 (vgl. Tabelle 10<br />

im Tabellenband)<br />

60<br />

Alter in Jahren<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Männer Frauen<br />

150 100 50 0 50 100 150 200 250 300<br />

Zahl der Patienten


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Das statistische Durchschnittsalter der Patienten lag bei 77 – 78 Jahren. Weibliche<br />

Patienten waren mit durchschnittlich 78 – 79 Jahren etwas älter als männliche Patienten mit<br />

durchschnittlich 74 – 75 Jahren (vgl. Tabelle 11c im Tabellenband). Die älteste gepflegte<br />

Patientin war 103 Jahre alt (2002), die jüngsten Patienten der Hauskrankenpflege waren noch<br />

kein Jahr alt.<br />

Das Durchschnittsalter der Patienten mit einem Pflegebeginn im Jahr betrug 74 – 75 Jahre,<br />

Frauen waren dabei mit rund 75 Jahren etwas älter als Männer mit 71 – 73 Jahren. Dagegen<br />

waren die verstorbenen Patienten im Durchschnitt 80 – 81 Jahren alt, wobei die Frauen mit<br />

durchschnittlich 82 – 83 Jahren wiederum etwas älter waren als die Männer mit durchschnittlich<br />

77 – 79 Jahren.<br />

„Pflegequoten“ – Vergleich der Patienten nach Altersgruppen mit der Wohnbevölkerung<br />

gleichen Alters<br />

Wird die Zahl der von der Hauskrankenpflege betreuten Patienten (Personen) auf die Anzahl<br />

der Personen in der Wohnbevölkerung bezogen, so kann der Anteil der von den Krankenpflegevereinen<br />

betreuten Patienten – die „Hauskrankenpflegequote“ – ermittelt werden, und zwar<br />

getrennt nach Männern und Frauen sowie für die verschiedenen Altersgruppen. Dabei zeigt<br />

sich der alters– und geschlechtsspezifische Unterschied der „Hauskrankenpflegequoten“.<br />

Mit zunehmendem Alter steigende „Pflegequoten“<br />

10% der Wohnbevölkerung Vorarlbergs ab 60 Jahren wurden von den Pflegefachkräften der<br />

Hauskrankenpflege gepflegt. Bei den Frauen war die „Hauskrankenpflegequote“ mit 12% fast<br />

doppelt so hoch wie bei den Männern mit 7%.<br />

Grafik 13 Alterspyramide der Wohnbevölkerung Vorarlbergs und der Hauskrankenpflegepatienten<br />

ab 50 Jahren nach Geschlecht 2003 (vgl. Tabelle 12 im Tabellenband)<br />

Alter in Jahren<br />

90 u. m.<br />

85 bis 89<br />

80 bis 84<br />

75 bis 79<br />

70 bis 74<br />

65 bis 69<br />

60 bis 64<br />

55 bis 59<br />

50 bis 54<br />

Männer<br />

12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000<br />

Zahl der Patienten<br />

Frauen<br />

Wohnbevölkerung<br />

Hauskrankenpflegepatienten<br />

Der Anteil der Hauskrankenpflegepatienten an der Wohnbevölkerung steigt mit zunehmendem<br />

Alter sprunghaft an (siehe Grafik 13 und Grafik 14, vgl. Tabelle 12 im Tabellenband):<br />

61


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

• In der Altersgruppe 60 – 74 Jahre wurden nur 4% der Bevölkerung (3% der Männer, 4% –<br />

5% der Frauen) im Rahmen der Hauskrankenpflege gepflegt,<br />

• in der Altersgruppe 75 – 89 Jahre 21% – 22% der Bevölkerung (17% der Männer, 24%<br />

der Frauen),<br />

• in der Altersgruppe ab 90 Jahren 46% – 47% der Bevölkerung (43% – 49% der Männer,<br />

47% der Frauen).<br />

Bei den Frauen ist die „Pflegequote“ in allen Altersgruppen etwas höher als bei den Männern<br />

(ausgenommen bei den ab 90–jährigen 2001 – 2002), ähnlich ist aber der Verlauf der „Pflegequote“<br />

– eine Zunahme mit dem Alter. Diese Ergebnisse decken sich im Wesentlichen mit<br />

den „Pflegequoten“ in der stationären Altenhilfe.<br />

Diese „Pflegequoten“ bedeuten andererseits aber auch – selbst wenn man jene 4% der Menschen<br />

ab 60 Jahren berücksichtigt, die in stationären Einrichtungen gepflegt werden (siehe<br />

Bericht „Stationäre Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen in Vorarlberg 1993, 1994,<br />

1995 und 1996“) – dass ein großer Teil der Menschen bis ins hohe Alter nicht pflegebedürftig<br />

ist, wie Grafik 13 und Grafik 14 auch zeigen.<br />

Grafik 14 „Hauskrankenpflegequoten“ 2003 nach Geschlecht und Altersgruppen – Anteil der Hauskrankenpflegepatienten<br />

an der Gesamtbevölkerung gleichen Alters und Geschlechts (vgl.<br />

Tabelle 12 im Tabellenband)<br />

62<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

50 – 54 55 – 59 60 – 64 65 – 69 70 – 74 75 – 79 80 – 84 85 – 89 90 u.m.<br />

4.7 Ausführliche Patienteninformationen<br />

insgesamt Männer Frauen<br />

Altersgruppen in Jahren<br />

Im Zusammenhang mit der Umstellung auf die durchgehend einzelfallbezogene Dokumentation<br />

der Leistungen der Hauskrankenpflege im Jahr 1998 wurden auch die Patienteninformationen<br />

des Personenstammblattes der Hauskrankenpflege auf folgende Bereiche ausgeweitet:


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

• Familienstand und Lebenssituation der Patienten<br />

• Pflegesituation zu Hause<br />

• Einsatzgründe der Hauskrankenpflege sowie Gründe für das Pflegeende<br />

Um den Dokumentationsaufwand nicht unnötig zu vermehren, werden diese ausführlichen<br />

Patienteninformationen nur für jene Patienten erhoben, die einer längerfristigen Betreuung bedürfen,<br />

nicht jedoch für neue Patienten, bei denen absehbar ist, dass sie nur eine kurzzeitige<br />

Betreuung im Umfang von weniger als 5 Kontakten benötigen. 2001 – 2003 liegen für 85% –<br />

88% der Patienten (Personen) ausführliche Patienteninformationen vor (vgl. Grafik 15).<br />

Im letzten Bericht wurden die Auswertungsergebnisse dieser neu erhobenen Daten erstmals<br />

dargestellt, und zwar für das Jahr 2000.<br />

Grafik 15 Zahl der Patienten mit bzw. ohne ausführliche/r Patienteninformation 2000 – 2003 (vgl.<br />

Tabelle 13 im Tabellenband)<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

6.890<br />

964 845 891<br />

14%<br />

12%<br />

13%<br />

1.025<br />

15%<br />

5.926 5.926 5.876 5.913<br />

86%<br />

6.771<br />

88%<br />

6.767<br />

2000 2001 2002 2003<br />

87%<br />

mit ausführlicher Patienteninformation ohne ausführliche Patienteninformation<br />

Die ausführlichen Patienteninformationen wurden für die Patienten mit einem Pflegebeginn<br />

im Jahr, für die Patienten mit einem Pflegeende im Jahr sowie für die Patienten zum Jahresende<br />

ausgewertet (siehe Tabellen 14 – 24 sowie Tabellen 26 und 29 im Tabellenband).<br />

Dargestellt werden im Folgenden die Werte für die Patienten zum Stichtag 31.12. des Jahres.<br />

Da in diesen Stichtagswerten Patienten mit unterschiedlichster Pflegedauer zusammengefasst<br />

sind und es zur Einschätzung der Entwicklung der Hauskrankenpflege interessant zu wissen<br />

ist, welche Merkmale die neuen Patienten haben, sind die Angaben für die Patienten mit<br />

einem Pflegebeginn im Jahr ebenfalls angeführt. Die Werte für die Patienten mit einem Pflegeende<br />

im Jahr werden nur in Einzelfällen dargestellt.<br />

6.938<br />

85%<br />

63


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Der Anteil der unbeantwortet gebliebenen Fragen belief sich für die Patienten mit einem Pflegebeginn<br />

im Jahr auf 8% – 15%, für die Patienten mit einem Pflegeende im Jahr auf 0,5% –<br />

16% und für die Patienten zum Stichtag 31.12. des Jahres auf 4% – 25% (siehe Tabellen 14 –<br />

23 sowie Tabelle 29 im Tabellenband). Wegen des unterschiedlichen Anteils von unbeantwortet<br />

gebliebenen Fragen werden bei der Darstellung der Ergebnisse die Leermeldungen<br />

nicht berücksichtigt – in den Tabellen im Tabellenband sind diese jedoch eigens ausgewiesen.<br />

4.8 Familienstand und Lebenssituation der Patienten<br />

Soziale Einbettung – Grundlage für den unterstützenden Dienst<br />

Die Pflegefachkraft pflegt den Patienten zu Hause, in seiner gewohnten Umgebung. Hauskrankenpflege<br />

kann längerfristig nur auf dem Hintergrund einer funktionierenden Lebensbewältigung<br />

durch den Patienten – unterstützt durch familiäre oder informelle Hilfe und Betreuung<br />

und/oder ambulante Dienste wie Familienhilfe, Mobile Hilfsdienste, Haushaltshilfe und<br />

Mahlzeitendienste – durchgeführt werden<br />

64<br />

Familienstand<br />

Grafik 16 Familienstand der Patienten zum 31.12. d. J. 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 14 im Tabellenband)<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

591<br />

602<br />

580<br />

618<br />

1.511<br />

1.615<br />

1.581<br />

1.693<br />

2.132<br />

2.151<br />

2.066<br />

2.018<br />

111<br />

136<br />

142<br />

163<br />

ledig verheiratet verw itw et geschieden<br />

2000 2001 2002 2003


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Grafik 17 Familienstand der Patienten mit Pflegebeginn im Jahr 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 14 im<br />

Tabellenband)<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

175<br />

151<br />

140<br />

167<br />

616<br />

561<br />

512<br />

567<br />

648<br />

506<br />

511<br />

475<br />

51<br />

62<br />

59<br />

58<br />

ledig verheiratet verw itw et geschieden<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Wie aufgrund der Alters– und der Geschlechtsverteilung (vgl. Kapitel 4.5 und 4.6) zu erwarten,<br />

war der Großteil (45% – 48%) der Patienten zum 31.12. des Jahres verwitwet, über ein<br />

Drittel (36% – 38%) verheiratet, 13% –14% der Patienten waren ledig, 3% – 4% geschieden<br />

(vgl. Grafik 16). Demgegenüber lag bei den (jüngeren) neuen Patienten mit einem Pflegebeginn<br />

im Jahr der Anteil der Verheirateten deutlich höher (42% – 45%) und war 2002 gleich<br />

hoch wie jener der Verwitweten (42%), 2001 und 2003 mit 40% bzw. 37% sogar etwas höher<br />

als dieser (vgl. Grafik 17).<br />

Lebenssituation<br />

Entsprechend den Angaben zum Familienstand lebte zum 31.12. des Jahres über ein Drittel<br />

(36% – 37%) der Patienten zusammen mit ihrem Gatten/ihrer Gattin bzw. Partner/Partnerin –<br />

verglichen mit den Verheirateten ist dieser etwas geringere Anteilswert auch in der unterschiedlichen<br />

Anzahl von fehlenden Antworten zu diesen zwei Patienteninformationen begründet.<br />

Rund ein Viertel der Patienten (22% – 24%) lebte bei bzw. mit ihren Kindern, 13% lebten<br />

bei anderen Angehörigen (Geschwister, sonstige Angehörige, Eltern) oder anderen Personen.<br />

Immerhin über ein Drittel (34% – 35%) der Patienten lebte allein zu Hause. Nur rund 1% der<br />

Patienten lebte in einer ambulant betreuten Seniorenwohnung (vgl. Grafik 18).<br />

Für die neuen Patienten im Jahr war – ähnlich wie beim Familienstand – der Anteil der mit<br />

einem Partner zusammen lebenden höher (42% – 45%), jener der allein lebenden etwas niedriger<br />

(29% – 32%, vgl. Grafik 19).<br />

Angehörige<br />

Obwohl rund ein Drittel der Patienten allein lebte, bedeutet dies nicht, dass diese Patienten<br />

keine Angehörigen hatten. Der Anteil der Patienten mit Angehörigen betrug nämlich 97%,<br />

und zwar für alle Patientengruppen 2000 – 2003, bei den neuen Patienten 2003 sogar 98%.<br />

Nur 3% (bzw. 2%) der Patienten hatten keine Angehörigen (vgl. Tabelle 16 im<br />

Tabellenband).<br />

65


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Grafik 18 Lebenssituation der Patienten zum 31.12. d. J. 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 15 im Tabellenband)<br />

66<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

1.536<br />

1.582<br />

1.512<br />

1.532<br />

1.515<br />

1.616<br />

1.594<br />

1.705<br />

allein lebend bei/mit Gatte/in,<br />

Partner/in<br />

133<br />

133<br />

145<br />

180<br />

1.069<br />

1.074<br />

1.064<br />

1.009<br />

179<br />

172<br />

170<br />

171<br />

bei/mit Eltern bei/mit Kind/ern bei/mit<br />

Geschw istern<br />

2000 2001 2002 2003<br />

192<br />

188<br />

173<br />

164<br />

bei/mit sonst.<br />

Angehörigen<br />

90<br />

85<br />

77<br />

81<br />

bei/mit anderen<br />

Personen<br />

28<br />

23<br />

21<br />

22<br />

Seniorenw<br />

ohnung<br />

Grafik 19 Lebenssituation der Patienten mit Pflegebeginn im Jahr 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 15 im<br />

Tabellenband)<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

453<br />

396<br />

397<br />

371<br />

623<br />

557<br />

523<br />

584<br />

allein lebend bei/mit Gatte/in,<br />

Partner/in<br />

82<br />

45<br />

55<br />

79<br />

322<br />

283<br />

283<br />

231<br />

51<br />

43<br />

34<br />

37<br />

bei/mit Eltern bei/mit Kind/ern bei/mit<br />

Geschw istern<br />

2000 2001 2002 2003<br />

41<br />

39<br />

29<br />

26<br />

bei/mit sonst.<br />

Angehörigen<br />

38<br />

17<br />

14<br />

20<br />

bei/mit anderen<br />

Personen<br />

10<br />

0<br />

1<br />

2<br />

Seniorenw<br />

ohnung


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

4.9 Pflegesituation zu Hause<br />

Sicherung der Betreuung<br />

Die Hälfte der Patienten (50% – 51%) wurde zu Hause von ihren Kindern oder Schwiegerkindern<br />

betreut, über ein Viertel (28% – 29%) vom Gatten/von der Gattin bzw. Partner/Partnerin.<br />

6% wurden von ihren Geschwistern, weitere 5% – 6% von ihren Eltern betreut und 9% von<br />

anderen Angehörigen. Verpflichtete Personen kümmerten sich um die Betreuung von 5% der<br />

Patienten, Nachbarn von 4% – 5% der Patienten. Mehrfachnennungen waren möglich. Über<br />

keine gesicherte Betreuung verfügten 9% der Hauskrankenpflegepatienten (vgl. Grafik 20).<br />

Bei den neuen Patienten im Jahr war der Anteil der Gatten/Gattinnen bzw. Partner/Partnerinnen<br />

an der Betreuung deutlich höher (36% – 37%), 2001 und 2002 zudem der Anteil der<br />

Eltern (8%) etwas höher, 2001 auch der Anteil der Geschwister (7%), jener der anderen<br />

Personen hingegen gleich hoch oder geringer (vgl. Grafik 21).<br />

Grafik 20 Sicherung der Betreuung bei Patienten zum 31.12. d. J. 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 17 im<br />

Tabellenband)<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

1.199<br />

1.251<br />

1.229<br />

1.291<br />

Gatte/in,<br />

Partner/in<br />

*) erst ab 2003 erfasst<br />

267<br />

283<br />

272<br />

229<br />

2.158<br />

2.229<br />

2.160<br />

2.289<br />

Eltern Kind/er,<br />

Schw iegerkind/er<br />

248<br />

253<br />

261<br />

252<br />

419<br />

395<br />

393<br />

404<br />

Geschw ister andere<br />

Angehörige<br />

2000 2001 2002 2003<br />

224<br />

216<br />

195<br />

182<br />

246<br />

238<br />

208<br />

228<br />

Nachbarn verpflichtete<br />

Personen<br />

9<br />

345<br />

385<br />

403<br />

403<br />

nicht nötig* keine<br />

67


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Grafik 21 Sicherung der Betreuung bei Patienten mit Pflegebeginn im Jahr 2000 – 2003 (vgl. Tabelle<br />

17 im Tabellenband)<br />

68<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

517<br />

471<br />

443<br />

448<br />

Gatte/in,<br />

Partner/in<br />

147<br />

*) erst ab 2003 erfasst<br />

109<br />

103<br />

33<br />

699<br />

614<br />

570<br />

654<br />

Eltern Kind/er,<br />

Schw iegerkind/er<br />

79<br />

84<br />

71<br />

61<br />

119<br />

93<br />

105<br />

98<br />

Geschw ister andere<br />

Angehörige<br />

2000 2001 2002 2003<br />

59<br />

45<br />

60<br />

38<br />

52<br />

54<br />

51<br />

63<br />

Nachbarn verpflichtete<br />

Personen<br />

11<br />

85<br />

82<br />

95<br />

95<br />

nicht nötig* keine<br />

Pflegegerechte Wohnsituation<br />

Bei einer Pflege zu Hause ist auch von Bedeutung, ob die Wohnsituation pflegegerecht ist<br />

und die Pflege damit erleichtert wird. 41% – 43% der Patienten zum 31.12. des Jahres<br />

verfügten über eine pflegegerechte Wohnsituation. Weitere 45% – 46% hatten eine<br />

Wohnsituation, die zumindest teilweise pflegegerecht war. Keiner pflegegerechten<br />

Wohnsituation sahen sich 12% – 13% der Patienten gegenüber (vgl. Grafik 23). Dieser Anteil<br />

war bei den neuen Patienten im Jahr mit 11% – 12% geringfügig niedriger.<br />

Dementsprechend war der Anteil der neuen Patienten mit einer teilweise pflegegerechten<br />

Wohnsituation (47% – 48%) geringfügig höher und 2003 auch der Anteil der neuen Patienten<br />

mit einer pflegegerechten Wohnsituation (42%; vgl. Grafik 22).<br />

Grafik 22 Pflegegerechte Wohnsituation der Patienten mit Pflegebeginn im Jahr 2000 – 2003 (vgl.<br />

Tabelle 18 im Tabellenband)<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

648<br />

509<br />

496<br />

526<br />

650<br />

615<br />

592<br />

584<br />

pflegegerecht teilw eise<br />

pflegegerecht<br />

140<br />

156<br />

151<br />

139<br />

nicht<br />

pflegegerecht<br />

2000 2001 2002 2003<br />

1<br />

3<br />

4<br />

3<br />

rollstuhlgerecht


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Rollstuhlgerecht war die Wohnsituation bei rund 1% der Patienten (vgl. Grafik 22 und Grafik<br />

23).<br />

Grafik 23 Pflegegerechte Wohnsituation der Patienten zum 31.12. d. J. 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 18<br />

im Tabellenband)<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

1.761<br />

1.811<br />

1.739<br />

1.773<br />

1.769<br />

1.906<br />

1.898<br />

2.021<br />

pflegegerecht teilw eise<br />

pflegegerecht<br />

536<br />

528<br />

567<br />

547<br />

nicht<br />

pflegegerecht<br />

2000 2001 2002 2003<br />

31<br />

25<br />

25<br />

19<br />

rollstuhlgerecht<br />

Einsatz organisierter Dienste<br />

Der Großteil (71% – 73%) der Patienten zum 31.12. des Jahres beanspruchte neben der Hauskrankenpflege<br />

keine weiteren organisierten Dienste. Jene organisierten Dienste, die am häufigsten<br />

in Anspruch genommen wurden, waren der Mobile Hilfsdienst (13% – 15%) und der<br />

Mahlzeitendienst „Essen auf Rädern“ (11%). Weitere organisierte Dienste, die eingesetzt<br />

wurden, waren die Rufhilfe (3% – 4%), die organisierte Nachbarschaftshilfe (3%), die Pfarre<br />

bzw. Caritas (1%), der Familienhilfe–Fachdienst (1%), das Pflegebad in einem Pflegeheim<br />

(1%), der Hospizdienst (0,3%) oder sonstige organisierte Dienste (2%, vgl. Grafik 24).<br />

Bei den neuen Patienten im Jahr fällt auf, dass der Anteil jener, die keinen weiteren organisierten<br />

Dienst im Anspruch nahmen, etwas höher lag (73% – 77%) und dass bei jenen Diens-<br />

69


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

ten, die beansprucht wurden, lediglich der Anteil des Hospizdienstes (0,6% – 1,1%) jenen bei<br />

den Patienten zum Jahresende übertraf, alle anderen Dienste jedoch niedrigere Anteile<br />

auswiesen, außer dem Mobilen Hilfsdienst im Jahr 2002 (14%, vgl. Grafik 25).<br />

Etwas anders zeigt sich die Situation für die Patienten mit einem Pflegeende im Jahr. Bei<br />

ihnen war der Anteil jener, denen weitere organisierte Dienste zur Seite standen, mit 31% zumindest<br />

in den Jahren 2001 – 2002 etwas höher, 2003 betrug er 27%. Von den Diensten, die<br />

beansprucht wurden, waren der Anteil des Hospizdienstes (1% – 1,5%) in allen 3 Jahren<br />

geringfügig höher als bei den Patienten zum Stichtag 31.12. des Jahres, 2001 – 2002 auch der<br />

Anteil des Mobilen Hilfsdienstes mit 17% – 18% (vgl. Grafik 26). Dies weist darauf hin, dass<br />

mit der Dauer der Pflegebedürftigkeit das Netz sozialer Dienste stärker in Anspruch genommen<br />

wird.<br />

Grafik 24 Einsatz weiterer organisierter Dienste bei Patienten zum 31.12. d. J. 2000 – 2003 (vgl.<br />

Tabelle 19 im Tabellenband)<br />

70<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

8<br />

12<br />

9<br />

11<br />

34<br />

31<br />

34<br />

33<br />

Hospizdienst Familienhilfe<br />

– Fachdienst<br />

495<br />

529<br />

528<br />

647<br />

Mobile<br />

Hilfsdienste<br />

43<br />

38<br />

36<br />

31<br />

134<br />

127<br />

112<br />

113<br />

Pfarre,<br />

Caritas<br />

organisierte<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

414<br />

430<br />

434<br />

466<br />

Essen auf<br />

Rädern<br />

2000 2001 2002 2003<br />

158<br />

134<br />

141<br />

148<br />

33<br />

28<br />

29<br />

30<br />

114<br />

93<br />

80<br />

83<br />

Rufhilfe Pflegebad im<br />

Pflegeheim<br />

sonstige<br />

Dienste<br />

2.700<br />

2.918<br />

2.932<br />

2.967<br />

keine Dienste


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Grafik 25 Einsatz weiterer organisierter Dienste bei Patienten mit Pflegebeginn im Jahr 2000 –<br />

2003 (vgl. Tabelle 19 im Tabellenband)<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

8<br />

14<br />

7<br />

7<br />

9<br />

4<br />

5<br />

8<br />

Hospizdienst Familienhilfe<br />

– Fachdienst<br />

139<br />

161<br />

170<br />

186<br />

Mobile<br />

Hilfsdienste<br />

4<br />

6<br />

8<br />

2<br />

34<br />

20<br />

21<br />

23<br />

116<br />

115<br />

121<br />

135<br />

Pfarre,<br />

Caritas<br />

organisierte<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Essen auf<br />

Rädern<br />

2000 2001 2002 2003<br />

31<br />

28<br />

42<br />

26<br />

7<br />

5<br />

8<br />

5<br />

Rufhilfe Pflegebad im<br />

Pflegeheim<br />

27<br />

18<br />

16<br />

15<br />

sonstige<br />

Dienste<br />

1.034<br />

978<br />

917<br />

891<br />

keine Dienste<br />

Grafik 26 Einsatz weiterer organisierter Dienste bei Patienten mit Pflegeende im Jahr 2000 – 2003<br />

(vgl. Tabelle 19 im Tabellenband)<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

12<br />

13<br />

16<br />

11<br />

8<br />

5<br />

2<br />

6<br />

Hospizdienst Familienhilfe<br />

– Fachdienst<br />

Erhalt von Pflegegeld<br />

170<br />

165<br />

204<br />

145<br />

Mobile<br />

Hilfsdienste<br />

12<br />

9<br />

12<br />

7<br />

41<br />

28<br />

28<br />

22<br />

106<br />

103<br />

131<br />

111<br />

Pfarre,<br />

Caritas<br />

organisierte<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Essen auf<br />

Rädern<br />

2000 2001 2002 2003<br />

52<br />

42<br />

38<br />

37<br />

7<br />

7<br />

6<br />

4<br />

Rufhilfe Pflegebad im<br />

Pflegeheim<br />

23<br />

27<br />

23<br />

19<br />

sonstige<br />

Dienste<br />

759<br />

659<br />

774<br />

763<br />

keine Dienste<br />

Das Pflegegeld dient als finanzielle <strong>Unterst</strong>ützung für den pflegebedingten finanziellen Mehraufwand.<br />

Der Großteil der pflegebedürftigen Menschen in Österreich bekommt das Bundes–<br />

Pflegegeld über die Sozialversicherungsträger, ein kleiner Teil bezieht ein Landespflegegeld.<br />

Nach dem Erhalt von Pflegegeld wird zwar in der ausführlichen Patientendokumentation<br />

nachgefragt, aber in vielen Fällen ist den Pflegefachkräften der Hauskrankenpflege nicht<br />

bekannt, ob die Patienten ein Pflegegeld erhalten oder nicht. Dies zeigt sich einerseits daran,<br />

dass für 11% – 14% der Patienten zum Stichtag 31.12. des Jahres keine Angaben zum<br />

Pflegegeld vorlagen und bei 38% – 41% der Patienten mit Angaben zu dieser Frage der Erhalt<br />

von Pflegegeld mit „unbekannt“ dokumentiert wurde (vgl. Tabelle 20 im Tabellenband).<br />

Auch bei den neuen Patienten mit einem Pflegebeginn im Jahr war den Pflegefachkräften in<br />

gleich hohem Umfang nicht bekannt, ob die Patienten ein Pflegegeld bekamen oder nicht.<br />

71


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

4.10 Einsatzgründe der Hauskrankenpflege<br />

Meldung des Bedarfs an Hauskrankenpflege<br />

Die Meldung des Bedarfs an Hauskrankenpflege wird nur am Beginn der Hauskrankenpflege<br />

erhoben und ist deshalb für die Patienten mit einem Pflegebeginn am zutreffendsten.<br />

Bei diesen neuen Patienten wurde der Bedarf an Hauskrankenpflege zum Großteil (61% –<br />

62%) von den Angehörigen der Patienten gemeldet, 16% – 18% der Patienten meldeten den<br />

Bedarf selbst. Eine Bedarfsmeldung durch Ärzte erfolgte bei 10% – 11% der Patienten, durch<br />

das Krankenhaus ebenfalls bei 10% – 11%. Andere Personen oder Institutionen meldeten bei<br />

6% der Patienten den Bedarf an Hauskrankenpflege. Bei 4% – 6% der Patienten erfolgte die<br />

Bedarfmeldung von mehreren Personen bzw. Institutionen (vgl. Grafik 27).<br />

2000 – 2003 hat sich einzig die Zahl der Bedarfsmeldungen durch das Krankenhaus erhöht,<br />

und zwar um 16% (vgl. Tabelle 21 im Tabellenband).<br />

Grafik 27 Meldungen des Hauskrankenpflegebedarfs bei Patienten mit Pflegebeginn im Jahr 2000 –<br />

2003 (vgl. Tabelle 21 im Tabellenband)<br />

72<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

880<br />

807<br />

759<br />

795<br />

289<br />

216<br />

202<br />

230<br />

191<br />

132<br />

138<br />

124<br />

121<br />

139<br />

125<br />

140<br />

113<br />

84<br />

73<br />

83<br />

Angehörige Patient Arzt Krankenhaus Sonstige<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Hauptgründe des Einsatzes der Hauskrankenpflege<br />

Es fällt auf, dass die Frage nach den Hauptgründen des Einsatzes der Hauskrankenpflege nur<br />

bei 4% – 9% der Patienten zum Stichtag 31.12. des Jahres unbeantwortet blieb und damit zu<br />

jenen Fragen mit einem geringen Anteil von Leermeldungen gehört. Bei 50% der Patienten<br />

mit Antworten auf diese Frage wurde ein Einsatzgrund genannt, bei 50% zwei oder mehrere<br />

Einsatzgründe (25% – 27% zwei Gründe, 14% – 15% drei Gründe, 6% – 7% vier Gründe, 3%<br />

– 4% fünf oder mehr Gründe; vgl. Grafik 28). Die durchschnittliche Zahl der Hauptgründe<br />

des Einsatzes pro Patient betrug 1,9 (vgl. Tabelle 22 im Tabellenband).<br />

Bei den neuen Patienten im Jahr war der Anteil der Patienten mit mehreren Einsatzgründen<br />

höher (57% – 60%; vgl. Grafik 29), ebenso bei den Patienten mit einem Pflegeende im Jahr<br />

(52% – 55%; vgl. Tabelle 22 im Tabellenband). Im Durchschnitt lagen bei den neuen Patienten<br />

pro Patient 2,1 – 2,2 Hauptgründe für den Einsatz der Hauskrankenpflege vor. Bei den<br />

Patienten mit einem Pflegeende gab es durchschnittlich 1,9 – 2,0 Hauptgründe pro Patient<br />

(vgl. Tabelle 22 im Tabellenband).


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Grafik 28 Zahl der Hauptgründe des Einsatzes der Hauskrankenpflege (Mehrfachnennungen) bei<br />

Patienten zum 31.12. d. J. 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 22 im Tabellenband)<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

2.243<br />

2.202<br />

2.201<br />

2.270<br />

1.184<br />

1.211<br />

1.159<br />

1.149<br />

630<br />

633<br />

633<br />

663<br />

236<br />

262<br />

280<br />

308<br />

122<br />

122<br />

129<br />

177<br />

1 Grund 2 Gründe 3 Gründe 4 Gründe 5 u. m. Gründe<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Grafik 29 Zahl der Hauptgründe des Einsatzes der Hauskrankenpflege (Mehrfachnennungen) bei<br />

Patienten mit Pflegebeginn im Jahr 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 22 im Tabellenband)<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

682<br />

539<br />

501<br />

514<br />

409<br />

347<br />

314<br />

309<br />

254<br />

210<br />

216<br />

224<br />

104<br />

105<br />

128<br />

144<br />

73<br />

65<br />

73<br />

93<br />

1 Grund 2 Gründe 3 Gründe 4 Gründe 5 u. m. Gründe<br />

2000 2001 2002 2003<br />

73


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Die häufigsten Hauptgründe des Einsatzes (inklusive Mehrfachnennungen) für die Patienten<br />

zum 31.12. des Jahres waren (vgl. Grafik 30):<br />

• „Medizinische Hauskrankenpflege auf Anordnung des Arztes“ (42% – 44% der Patienten)<br />

• „Allgemeine Pflegebedürftigkeit“ (40% – 41%)<br />

• „Chronische Krankheit“ (37% – 40%)<br />

Weitere häufige Gründe waren die „Anleitung bzw. Hilfe für Angehörige oder Pflegepersonen“<br />

(24% – 27%), die „Pflege nach Krankenhausaufenthalt“ (19% – 23%), eine „Akute<br />

Krankheit“ (11% – 13%). Weniger häufig waren „Unfallfolgen“ (5%), die „Sterbephase“<br />

(rund 1%) sowie „Sonstige Gründe“ (1%) und der 2003 erstmals erhobene Grund „Anleitung<br />

bzw. Beratung Patient“ (2%).<br />

Grafik 30 Hauptgründe des Einsatzes der Hauskrankenpflege (Mehrfachnennungen) bei Patienten<br />

zum 31.12. d. J. 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 23 im Tabellenband)<br />

74<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

1.801<br />

1.799<br />

1.770<br />

1.835<br />

allgemeine<br />

Pflegebedürftigkeit<br />

*) erst ab 2003 erfasst<br />

1.028<br />

1.072<br />

1.118<br />

1.229<br />

Anleitung/<br />

Hilfe Angehörige/Pflegeperson<br />

83<br />

Anleitung/<br />

Beratung<br />

Patient*<br />

1.993<br />

1.964<br />

1.922<br />

1.938<br />

med. Hkpf.<br />

Anordnung<br />

des A rztes<br />

28<br />

21<br />

20<br />

38<br />

781<br />

862<br />

929<br />

1.035<br />

Sterbephase Pflege nach<br />

KH –<br />

Aufenthalt<br />

2000 2001 2002 2003<br />

458<br />

484<br />

527<br />

586<br />

1.776<br />

1.762<br />

1.687<br />

1.709<br />

Krankheit akut Krankheit<br />

chronisch<br />

182<br />

212<br />

204<br />

235<br />

53<br />

44<br />

39<br />

40<br />

Unfallfolge Sonstige<br />

Ein Vergleich mit den neuen Patienten im Jahr zeigt das Vorliegen von anderen<br />

Hauptgründen des Hauskrankenpflegeeinsatzes (vgl. Grafik 31). So war der Anteil der<br />

Patienten mit „Allgemeiner Pflegebedürftigkeit“ höher (45% – 47%), ebenso der Anteil jener<br />

Patienten, deren Angehörige bzw. Pflegepersonen eine Anleitung und Hilfe benötigten (32%<br />

– 39%), auch jener der Hauskrankenpflegepatienten mit einer „Pflege nach<br />

Krankenhausaufenthalt“ (32% – 36%) sowie mit einer „Akuten Krankheit“ (15% – 17%),<br />

ebenso jener der Patienten mit dem Hauptgrund „Unfallfolgen“ (5% – 6%) sowie<br />

„Sterbephase“ (3% – 5%). Der 2003 neu erhobene Einsatzgrund „Anleitung bzw. Beratung<br />

Patient“ erreichte bei den neuen Patienten 2003 einen Anteil von 6%. Geringer war hingegen


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

der Anteil der Patienten mit einer „Chronischen Krankheit“ als Einsatzgrund (32% – 35%)<br />

bzw. mit „Medizinischer Hauskrankenpflege auf Anordnung des Arztes“ (37% – 40%).<br />

Von 2000 – 2003 hat sich die Zahl der Patienten mit dem Einsatzgrund „Pflege nach<br />

Krankenhausaufenthalt“ bei allen Patientengruppen erhöht, bei den Patienten mit Pflegebeginn<br />

um 3%, bei den Patienten zum Pflegeende um 12%, bei den Patienten zum 31.12. des<br />

Jahres um 33%. Außerdem hat sich die Zahl jener neuen Patienten erhöht, deren Angehörige<br />

bzw. Pflegepersonen eine Anleitung und Hilfe benötigten (+5%), bei den Patienten mit Pflegeende<br />

sowie den Patienten zum 31.12. des Jahres die Zahl jener mit einer „Akuten Krankheit“<br />

als Einsatzgrund der Hauskrankenpflege (+17% sowie +28%), bei den Patienten zum<br />

Jahresende zudem auch die Einsatzgründe „Sterbephase“ (+36%) und „Unfallfolge“ (+29%;<br />

vgl. Tabelle 23 im Tabellenband).<br />

Grafik 31 Hauptgründe des Einsatzes der Hauskrankenpflege (Mehrfachnennungen) bei Patienten<br />

mit Pflegebeginn im Jahr 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 23 im Tabellenband)<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

646<br />

589<br />

559<br />

605<br />

allgemeine<br />

Pflegebedürftigkeit<br />

*) erst ab 2003 erfasst<br />

477<br />

400<br />

438<br />

502<br />

Anleitung/<br />

Hilfe Angehörige/Pflegeperson<br />

82<br />

Aneitung/<br />

Beratung<br />

Patient*<br />

677<br />

470<br />

490<br />

491<br />

med. Hkpf.<br />

Anordnung<br />

des Arztes<br />

63<br />

57<br />

43<br />

44<br />

427<br />

409<br />

445<br />

441<br />

Sterbephase Pflege nach<br />

KH –<br />

Aufenthalt<br />

2000 2001 2002 2003<br />

225<br />

190<br />

207<br />

220<br />

4.11 Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

466<br />

437<br />

407<br />

408<br />

Krankheit akut Krankheit<br />

chronisch<br />

83<br />

72<br />

66<br />

77<br />

11<br />

8<br />

8<br />

10<br />

Unfallfolge Sonstige<br />

1995 wurde in Vorarlberg die leistungsorientierte Spitalsfinanzierung und –abrechnung als<br />

Modellversuch eingeführt. Ab 1996 erfolgte die gleitende Umstellung aller Spitäler auf dieses<br />

neue System. Die Umstellung wurde 1998 mit der Einführung der Punktewerte<br />

abgeschlossen. Diese Änderung führte zu einer geringeren Verweildauer im Krankenhaus.<br />

Das bedeutet, dass vielfach Patienten nach Hause kommen, die weiter eine pflegerische<br />

und/oder therapeutische Betreuung in höherem Umfang benötigen. Diese Patienten nehmen<br />

daher auch die Dienste der Hauskrankenpflege besonders in Anspruch.<br />

Der Hauskrankenpflege bzw. dem extramuralen Bereich werden dadurch Versorgungsleistungen<br />

im Gesundheitswesen übertragen, die früher in den Kompetenzbereich der<br />

Krankenanstalten fielen und zum Teil immer noch deren Bereich zugehörig wären (laut<br />

Vorarlberger Spitalplan haben die Krankenanstalten interdisziplinäre Nachsorgeeinheiten zu<br />

schaffen). Auch aufgrund neuer bzw. geänderter Diagnose– und Therapieverfahren in der<br />

Akutmedizin kommen neue Patienten für die Hauskrankenpflege dazu.<br />

75


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Die Pflege nach einem Krankenhausaufenthalt erfordert vielfach Mehrleistungen für die<br />

Hauskrankenpflege, da die Pflege in einer akuten Situation neu organisiert werden muss. Die<br />

kurzfristige adäquate Gestaltung des Pflegeumfeldes ist im Unterschied zu einem<br />

gleichmäßigen „Routinevollzug“ mit erhöhtem organisatorischem Aufwand verbunden und<br />

erfordert zudem meist das Anlernen und Einschulen der Patienten und der Angehörigen –<br />

auch bei jenen Patienten, die bereits vor ihrem Krankenhausaufenthalt von der<br />

Hauskrankenpflege betreut wurden.<br />

Patienten mit einer Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

Wegen der besonderen Bedeutung der Pflege nach einem Krankenhausaufenthalt für die<br />

Hauskrankenpflege wird dieser Aspekt nicht nur im Zusammenhang mit den Einsatzgründen<br />

der Hauskrankenpflege erhoben (siehe oben), sondern auch noch eigens erfasst. Dabei werden<br />

nur die Daten jener Patienten erhoben, deren Pflege mit einem Mehraufwand für die Hauskrankenpflege<br />

verbunden ist.<br />

Grafik 32 Patienten mit einer Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt 2000 – 2003<br />

(vgl. Tabelle 26 im Tabellenband)<br />

76<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

605<br />

575<br />

569<br />

593<br />

710<br />

655<br />

651<br />

662<br />

287<br />

235<br />

264<br />

232<br />

neue Patienten neue Patienten Patienten mit<br />

Pflegeende<br />

620<br />

581<br />

596<br />

645<br />

Patienten zum<br />

31.12. d. J.<br />

2000 2001 2002 2003<br />

532<br />

478<br />

566<br />

563<br />

Patienten mit<br />

Pflegeende<br />

1.302<br />

1.441<br />

1.539<br />

1.722<br />

Patienten zum<br />

31.12. d. J.<br />

zu Pflegebeginn im Berichtsjahr gesamte Hkpf-Betreuung<br />

Eine solche Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt hatten im jeweils abgelaufenen<br />

Berichtsjahr 12% – 14% der Patienten zum 31.12. des Jahres in Anspruch genommen.<br />

Wird der gesamte Zeitraum der Hauskrankenpflegebetreuung herangezogen, erhöht sich<br />

dieser Anteil auf 30% – 36% der Patienten.<br />

Dass diese Form der Pflege im Rahmen der Hauskrankenpflege sehr bedeutend ist, zeigen vor<br />

allem die Zahlen für die neuen Patienten im Jahr. Für 39% – 42% dieser Patienten war die


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Entlassung aus dem Krankenhaus der Anlass, die Hauskrankenpflege zu beanspruchen, dieser<br />

Anteil erhöht sich sogar auf 44% – 48%, wenn nicht nur der Anfangszeitpunkt der Pflege,<br />

sondern das ganze Kalenderjahr berücksichtigt wird.<br />

Der hohe Anteil von Patienten, die eine Pflege unmittelbar nach einem<br />

Krankenhausaufenthalt erhalten haben, zeigt sich aber auch bei den Patienten mit einem<br />

Pflegeende, von denen 45% – 49% diese Leistung im Laufe ihrer<br />

Hauskrankenpflegebetreuung in Anspruch genommen hatten (vgl. Grafik 32).<br />

Pflegeleistungen nach Hauptgründen des Einsatzes<br />

Um aufzuzeigen, inwieweit die Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt einen<br />

höheren Pflegeaufwand nach sich zieht, wurden die Pflegeleistungen für die neuen Patienten<br />

im Jahr nach den Hauptgründen des Einsatzes der Hauskrankenpflege differenziert.<br />

Auf Patienten mit dem Haupteinsatzgrund „Pflege nach Krankenhausaufenthalt“ entfielen in<br />

den Jahren 2000 – 2003 gegenüber den Patienten mit anderen Haupteinsatzgründen (vgl.<br />

Tabelle 25 im Tabellenband):<br />

• die höchste bzw. zweithöchste Zahl der Patientenkontakte je Patient<br />

• die höchste bzw. zweithöchste Zahl der Leistungstage je Patient<br />

• die höchste bzw. zweithöchste Zahl der Gesamtleistungspunkte je Patient – ausgenommen<br />

2003 mit der vierthöchsten Zahl<br />

• die höchste bzw. zweithöchste Zahl der speziellen Pflegeleistungen (Punkte) je Patient –<br />

wiederum ausgenommen 2003 mit der vierthöchsten Zahl<br />

In diesen Durchschnittswerten sind jedoch die Leistungen für das ganze Jahr berücksichtigt,<br />

das heißt bis zum Pflegeende im Jahr oder bis zum Jahresende. Bei den Hauptgründen des<br />

Einsatzes ist weiters zu beachten, dass größtenteils mehrere Gründe zusammenkommen (siehe<br />

„Hauptgründe des Einsatzes“). Im Fall des Hauptgrundes „Pflege nach Krankenhausaufenthalt“<br />

lagen bei 84% – 86% der Patienten neben diesem Hauptgrund noch weitere<br />

Hauptgründe vor (vgl. Tabelle 24a im Tabellenband), sodass in den angeführten<br />

Durchschnittswerten auch die Leistungen im Zusammenhang mit anderen Hauptgründen<br />

indirekt enthalten sind. Dennoch zeigt sich der pflegerische Mehraufwand für diese<br />

Patientengruppe.<br />

Vergleich der Pflegeleistungen in den ersten 14 Tagen<br />

Noch deutlicher wird der Mehraufwand für die Patienten mit einer Pflege unmittelbar nach<br />

einem Krankenhausaufenthalt, wenn die Leistungen für diese Patienten mit jenen für alle<br />

anderen Patienten verglichen werden. Da bei dieser Pflege der Großteil der Leistungen sofort<br />

mit der Aufnahme der Betreuung einsetzt und vor allem am Anfang umfangreich ist, wurden<br />

die ersten 14 Tage für diesen Leistungsvergleich herangezogen.<br />

Um nicht unterschiedliche „Patientenkarrieren“ zu vergleichen, wurden nur jene Patienten berücksichtigt,<br />

deren Pflege im jeweiligen Jahr begann. Von diesen Patienten nahmen 39% –<br />

42% eine Pflege nach einem Krankenhausaufenthalt in Anspruch (vgl. Tabelle 26 im Tabellenband).<br />

Für sie wurde die Summe der Pflegeleistungen für die ersten 14 Tage ab Beginn der<br />

Pflege nach Krankenhausaufenthalt ermittelt. Zur Schaffung einer Vergleichsbasis wurden die<br />

Pflegeleistungen für jene 58% – 61% der Patienten, die keiner Pflege unmittelbar nach einem<br />

Krankenhausaufenthalt bedurften, für denselben Zeitraum ermittelt (vgl. Tabelle 27 im<br />

Tabellenband).<br />

77


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Werden für die beiden Gruppen von neuen Patienten die Durchschnittswerte je Patient verglichen,<br />

so zeigt sich in allen Fällen der leistungsmäßige Mehraufwand für die Pflege unmittelbar<br />

nach einem Krankenhausaufenthalt. Diese Differenz vergrößerte sich von 2000 – 2003<br />

und war im Jahr 2003 am stärksten ausgeprägt (vgl. Tabelle 3).<br />

Tabelle 3 Vergleich der Pflegeleistungen in den ersten 14 Tagen für Patienten mit und Patienten<br />

ohne Pflege unmittelbar nach Krankenhausaufenthalt 2003 – Durchschnittswerte je Patientenkontakt<br />

bzw. Patient (vgl. Tabelle 28d im Tabellenband)<br />

Patienten Patienten<br />

mit ohne<br />

Durchschnittswerte<br />

Pflege nach<br />

Krankenhausaufenthalt<br />

Spezielle Pflegeleistungen (Punkte) je Patientenkontakt (Anzahl) 6,57 5,89<br />

Differenz (nicht KH–Patienten = 100%) 111% 100%<br />

Patientenkontakte (Anzahl) je Patient 7,21 4,87<br />

Differenz 148% 100%<br />

Patientenkontakte (Punkte) je Patient 13,66 8,83<br />

Differenz 155% 100%<br />

Spezielle Pflegeleistungen (Punkte) je Patient 47,34 28,69<br />

Differenz 165% 100%<br />

Gesamtleistungspunkte je Patient 61,00 37,52<br />

Differenz 163% 100%<br />

Auf neue Patienten mit einer Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt entfielen<br />

im Jahr 2001 – 2003 in den ersten 14 Tagen ab dem Pflegebeginn gegenüber den anderen<br />

neuen Patienten (vgl. Tabelle 28 im Tabellenband):<br />

• mehr spezielle Pflegeleistungen je Patientenkontakt (6% – 12%)<br />

• mehr Patientenkontakte je Patient nach Anzahl (39% – 48%) und Punkten (42% – 55%)<br />

• mehr spezielle Pflegeleistungen (Punkte) je Patient (47% – 65%)<br />

• mehr Gesamtleistungspunkte je Patient (45% – 63%)<br />

Die unterschiedliche Verteilung der speziellen Pflegeleistungen innerhalb der beiden Patientengruppen<br />

für das Jahr 2003 zeigt Grafik 33.<br />

Überproportional hoch waren bei den Patienten mit einer Pflege unmittelbar nach einem<br />

Krankenhausaufenthalt 2001 – 2003 vor allem folgende Pflegeleistungen:<br />

• Stoma–, Katheter– und Kanülenpflege<br />

• Betreuung schwerstkranker Patienten bei Tag<br />

• Betreuung schwerstkranker Patienten bei Nacht (ausgenommen 2001)<br />

• Injektionen, Infusionen, Medikamentengabe<br />

• Pflegebehelfe, Transporte<br />

Wegen der zunehmenden Zahl von Patienten mit einer Pflege nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

sowie infolge vermehrter kurzfristiger und ungeplanter Entlassungen aus dem Krankenhaus<br />

kam es in der Hauskrankenpflege auch häufiger zu einem Schnittstellenproblem. Das<br />

heißt, zusätzlich zur „normalen Pflegetätigkeit“ fiel ein erhöhter organisatorischer Aufwand<br />

und mehr Informations– und Abklärungsarbeit an. Für die Hauskrankenpflege kommt es<br />

aufgrund der erwähnten Änderungen im Spitalsbereich zu einer Zunahme der Zahl von<br />

Patienten und Pflegeaufgaben, was sich auch in den folgenden Jahren fortsetzen wird.<br />

78


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Grafik 33 Vergleich der speziellen Pflegeleistungen in den ersten 14 Tagen (Punkte) für Patienten<br />

mit und Patienten ohne Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt 2003 –<br />

Anteile in % (vgl. Tabelle 27d im Tabellenband)<br />

Anteil<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

11,5%<br />

Ganzheitliche Körperpflege<br />

10,8%<br />

9,5%<br />

11,1%<br />

Teilpflege, Prophylaxe<br />

6,7%<br />

Patientenbeobachtung<br />

Patienten mit Pflege unmittelbar nach Krankenhausaufenthalt<br />

Patienten ohne Pflege unmittelbar nach Krankenhausaufenthalt<br />

7,0%<br />

9,8%<br />

Wundversorgung<br />

10,7%<br />

3,9%<br />

Injektionen, Infusionen<br />

3,2%<br />

0,6%<br />

Katheter setzen, Einlauf<br />

0,7%<br />

2,2%<br />

0,6%<br />

8,2%<br />

Physikalische Maßnahmen<br />

Stoma-, Kath.-, Kanülenpflege<br />

8,8%<br />

2,3%<br />

Betreuung Schw erkranker Tag<br />

4.12 Gründe für das Ende der Hauskrankenpflege<br />

0,9%<br />

0,3%<br />

Betreuung Schw erkranker Nacht<br />

0,1%<br />

14,8%<br />

13,2%<br />

13,4%<br />

15,6%<br />

12,4%<br />

Begleitende Lebenshilfe<br />

Abklärung, Information, Vermittlung<br />

Beraten, Anlernen, Begleiten<br />

13,5%<br />

4,4%<br />

Pflegebehelfe, Transporte<br />

Grafik 34 Gründe für das Ende der Hauskrankenpflege bei Patienten mit Pflegeende im Jahr 2000 –<br />

2003 (vgl. Tabelle 29 im Tabellenband)<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

329<br />

185<br />

285<br />

268<br />

nicht mehr<br />

notw endig/<br />

gew ünscht<br />

53<br />

14<br />

22<br />

15<br />

195<br />

160<br />

214<br />

172<br />

697<br />

473<br />

457<br />

429<br />

verzogen Pflegeheim zu Hause<br />

verstorben<br />

2000 2001 2002 2003<br />

17<br />

231<br />

237<br />

251<br />

im<br />

Krankenhaus<br />

verstorben<br />

3,9%<br />

79


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Bei rund einem Fünftel (17% – 23%) der Patienten endete die Hauskrankenpflege, weil diese<br />

nicht mehr notwendig bzw. gewünscht war, und bei 1% – 2%, weil sie verzogen, z. B. zu<br />

ihren Kindern in einem anderen Ort. Bei rund einem Sechstel der Patienten (15% – 18%)<br />

wurde die Hauskrankenpflege beendet, weil die Patienten in ein Pflegeheim wechselten. Für<br />

mehr als die Hälfte (57% – 66%) der Patienten endete die Hauskrankenpflege, weil sie<br />

starben. 37% – 44% der Patienten verstarben zu Hause, 19% – 22% im Krankenhaus (vgl.<br />

Grafik 34). Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass vor allem nicht alle späteren Sterbefälle<br />

erfasst werden.<br />

Die rund 700 Patienten der Hauskrankenpflege, die 2000 – 2003 pro Jahr verstarben, entsprechen<br />

einem Anteil von 27% – 30% der insgesamt rund 2.400 – 2.500 im selben Zeitraum pro<br />

Jahr in Vorarlberg verstorbenen Personen (vgl. Tabelle 29 im Tabellenband).<br />

5 Leistungen<br />

5.1 Gesamtzahl der Pflegeleistungen<br />

Differenzierung nach drei Gruppen von Leistungen<br />

Die einzelnen Pflegeleistungen für die Patienten werden von den Pflegefachkräften laufend<br />

im Leistungsblatt erfasst. Im Rahmen der patientenbezogenen Leistungserfassung werden<br />

einerseits die Patientenkontakte und andererseits die erbrachten speziellen Pflegeleistungen<br />

dokumentiert. Die Pflegeleistungen gliedern sich dabei in 17 Einzelpositionen (Details zur<br />

Erfassung siehe „Grundlagen“ – Teil B des Handbuches der Hauskrankenpflege, 1992,<br />

Kapitel 6).<br />

Seit 1998 wird ein weiterer Leistungsbereich dokumentiert, nämlich die persönliche und telefonische<br />

Beratung von Personen, die nicht Patienten der Hauskrankenpflege sind und sich<br />

beispielsweise nach den Leistungen des Krankenpflegevereins erkundigen. Dabei wird die<br />

Zahl der Zeiteinheiten (1 Punkt = 5 Minuten) für die Beratung und die Zahl der Personen, die<br />

beraten werden, festgehalten.<br />

Anzahl der Pflegeleistungen<br />

Insgesamt wurden für die Patienten der Hauskrankenpflege in Vorarlberg im Berichtszeitraum<br />

2001 – 2003 über 1,3 Millionen Pflegeleistungen pro Jahr erbracht und dokumentiert.<br />

Dabei entfielen von allen Pflegeleistungen der Pflegefachkräfte (siehe Grafik 35):<br />

• 21% – 24% auf die Kontakte mit den Patienten und damit verbundene Fahrzeiten<br />

• 75% – 77% auf spezielle Pflegeleistungen bei diesen Patientenkontakten<br />

• 1% – 2% auf Beratungen von Nichtpatienten<br />

Von 2000 – 2003 ist die Gesamtzahl der Pflegeleistungen um 20% gestiegen (vgl. Tabelle<br />

30b im Tabellenband). Die jährlichen Zuwächse betrugen dabei 4% (2001), 6% (2000) und<br />

9% (2003). Für 2003 ist allerdings zu berücksichtigen, dass ein Teil des Zuwachses aufgrund<br />

von Änderungen in der Dokumentation entstand. Bei drei Leistungspositionen wurde nämlich<br />

die Standardzeit reduziert und damit auch der Punktewert, da sich die veranschlagten Durchschnittszeiten<br />

in der Praxis als zu hoch erwiesen haben und deshalb eine adäquate Leistungsdokumentation<br />

erschwerten. Bei den Leistungen „Betreuung Schwerstkranker bei Tag“ und<br />

„Betreuung Schwerstkranker bei Nacht/an Sonn– und Feiertagen“ wurden die Durchschnitts-<br />

80


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

zeiten von 30 Minuten auf 10 Minuten verringert, dementsprechend der Punktewert von 6 auf<br />

2 geändert. Bei der Leistung „Abklären, Information und Vermittlung, Dokumentation“<br />

wurde die Durchschnittszeit von 10 Minuten auf 5 Minuten halbiert, der Punktewert von 2 auf<br />

1 (siehe dazu auch Kapitel 3.2). Diese Änderung wirkt sich bei der Anzahl der Leistungen<br />

aus, jedoch nicht bzw. nur geringfügig bei den Leistungspunkten. Im Vergleich zu diesem<br />

teilweise auch dokumentationsbedingten Zuwachs der Gesamtzahl der Leistungen um 20%<br />

hat sich die Zahl der Dienstposten nur um 7,5% erhöht (siehe Kapitel 2.4).<br />

Grafik 35 Gesamtzahl der Pflegeleistungen (Patientenkontakte, spezielle Pflegeleistungen, Beratungen)<br />

2000 – 2003 (vgl. Tabelle 7 im Anhang)<br />

1.800.000<br />

1.600.000<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

1.331.623<br />

17.662<br />

1,3%<br />

984.517<br />

73,9%<br />

1.388.278<br />

20.168<br />

1,5%<br />

1.038.840<br />

74,8%<br />

1.468.266<br />

22.273<br />

1,5%<br />

1.113.939<br />

75,9%<br />

25.191<br />

1.238.434<br />

329.444 329.270 332.054 334.741<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Patientenkontakte spezielle Pflegeleistungen Beratungen<br />

1.598.366<br />

1,6%<br />

77,5%<br />

24,7% 23,7% 22,6% 20,9%<br />

Der Anteil der speziellen Pflegeleistungen an allen Pflegeleistungen ist von 74% auf 77%<br />

gestiegen, teilweise auch bedingt durch die Änderung in der Dokumentation. Der Anteil der<br />

Patientenkontakte ist dementsprechend von 25% auf 21% zurückgegangen. Bezogen auf die<br />

Gesamtheit aller Pflegeleistungen hat sich der Anteil der Beratungen von Nichtpatienten<br />

geringfügig von 1,3% auf 1,6% erhöht.<br />

Von 2000 bis 2003 hat sich die Zahl der Patientenkontakte um 2% erhöht, die Zahl der speziellen<br />

Pflegeleistungen jedoch um 26% (vgl. Tabelle 30b im Tabellenband). Dies bedeutet,<br />

dass die Patienten von der Hauskrankenpflege mehr spezielle Pflegeleistungen erhalten. Diese<br />

Zunahme ist auch im Zusammenhang mit den diagnosebezogenen Krankenhausleistungen zu<br />

sehen (siehe auch Kapitel 4.11 sowie Kapitel 5.4), teilweise aber auch der Dokumentationsänderung<br />

zuzuschreiben.<br />

81


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Pflegeleistungen in Punkten<br />

Bei der Dokumentation werden 19 inhaltlich und sachlich unterschiedliche Leistungen, mit<br />

zum Teil unterschiedlichem Zeitaufwand, getrennt erfasst. Dieser unterschiedliche Zeitaufwand<br />

der verschiedenen Pflegeleistungen wird über eine unterschiedliche Punktebewertung<br />

der einzelnen Leistungen berücksichtigt. Mit dieser Dokumentationsform kann in einem<br />

Arbeitsgang sowohl die Art der Tätigkeit inhaltlich differenziert erfasst werden als auch der<br />

zeitliche Aufwand für die Pflegeleistungen adäquat dokumentiert werden.<br />

Bei der Festlegung dieser Bewertung wurde als Basiseinheit für 1 Punkt ein Arbeitsaufwand<br />

von 5 Minuten angenommen. Den verschiedenen Pflegeleistungen wurden, entsprechend dem<br />

für sie veranschlagten durchschnittlichen Zeitaufwand, 1 – 6 Punkte zugeschrieben. Wesentlich<br />

ist dabei jedoch, dass das Verhältnis des unterschiedlichen Zeitaufwandes richtig ist und<br />

aufrecht bleibt, selbst wenn der tatsächliche Zeitaufwand je Punkt schließlich nur mehr 3,9<br />

Minuten beträgt (siehe Kapitel 5.2).<br />

Grafik 36 Gesamtpunktezahl der Pflegeleistungen (Patientenkontakte und spezielle Pflegeleistungen)<br />

2000 – 2003 (vgl. Tabelle 8 im Anhang)<br />

82<br />

3.000.000<br />

2.500.000<br />

2.000.000<br />

1.500.000<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

0<br />

2.691.529<br />

17.662<br />

0,7%<br />

2.035.912<br />

75,6%<br />

2.809.030<br />

20.168<br />

0,7%<br />

2.151.723<br />

76,6%<br />

2.971.578<br />

22.273<br />

0,7%<br />

25.191<br />

2.305.860 2.323.500<br />

77,6%<br />

637.955 637.139 643.445 641.256<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Patientenkontakte spezielle Pflegeleistungen Beratungen<br />

2.989.947<br />

0,8%<br />

77,7%<br />

23,7% 22,7% 21,7% 21,5%<br />

Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 2001 – 2003 in der Hauskrankenpflege landesweit<br />

Pflegeleistungen im Umfang von über 2,8 Millionen Punkten pro Jahr erbracht. Dabei entfielen<br />

von der Gesamtpunktezahl der Leistungen der Pflegefachkräfte (siehe Grafik 36):


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

• 21% – 23% auf die Kontakte mit den Patienten und damit verbundene Fahrzeiten<br />

• 77% – 78% auf spezielle Pflegeleistungen bei diesen Patientenkontakten<br />

• 1% auf Beratungen von Nichtpatienten<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Punktebewertung der einzelnen Leistungen und damit auch<br />

der drei Leistungsgruppen wird ein geringfügiger Unterschied der Punkte– bzw. Zeitanteile<br />

zugunsten der speziellen Pflegeleistung gegenüber jener der Leistungsanzahl (siehe oben)<br />

deutlich.<br />

Die Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege nach Punkten haben sich von 2000 – 2003 tendenziell<br />

ähnlich entwickelt wie die Anzahl der Pflegeleistungen (siehe oben). Alle Pflegeleistungen<br />

in Punkten sind um 11% gestiegen (vgl. Tabelle 31b im Tabellenband). Die speziellen<br />

Pflegeleistungen haben stärker zugenommen (+14%) als die Patientenkontakte<br />

(+0,5%). Dadurch hat sich der Anteil der speziellen Pflegeleistungen an allen<br />

Pflegeleistungen für Patienten geringfügig von 76% auf 78% erhöht. Die Zahl der Beratungen<br />

für Nichtpatienten ist zwar von 2000 – 2003 sehr stark gestiegen (+43%), hielt aber ihren<br />

geringen Anteil von rund 1% aller Pflegeleistungen bei.<br />

Die Punktesumme der speziellen Pflegeleistungen ist mit 14% weniger gewachsen als die<br />

Anzahl der Pflegeleistungen (+26%), weil sich die Änderung in der Dokumentation der speziellen<br />

Pflegeleistungen ab 2003 vorwiegend auf die Anzahl der Leistungen ausgewirkt hat.<br />

Deshalb äußert sich diese Änderung auch nicht bei jenen Durchschnittswerten, die auf die<br />

Leistungspunkte bezogen sind.<br />

5.2 Durchschnittswerte der Pflegeleistungen<br />

Durchschnittliche Punkte je Leistung<br />

Die Gesamtzahlen der Pflegeleistungen in der organisierten fachlichen Hauskrankenpflege<br />

umfassten 2001 – 2003 über 1,3 Millionen Leistungen bzw. über 2,8 Millionen Leistungspunkte<br />

(vgl. Grafik 35 und Grafik 36). Daraus ergeben sich für 2001 – 2002 für jedes Jahr<br />

durchschnittlich 2,0 Punkte pro einzelner Leistung. Im Jahr 2003 sind es jedoch, vor allem<br />

bedingt durch die Änderung in der Dokumentation, durchschnittlich 1,9 Punkte je Leistung<br />

(vgl. Tabelle 32 im Tabellenband).<br />

Durchschnittlicher Zeitaufwand je Punkt<br />

Bezogen auf die jährliche Nettoarbeitszeit ohne Urlaub, Feiertage und Krankenstand ergibt<br />

die Gesamtpunktesumme der Jahre 2001 – 2003 einen durchschnittlichen Zeitaufwand von<br />

4,6 Minuten je Leistungspunkt. Für diese Berechnung werden 220 Normalarbeitstage zu 8<br />

Stunden, das heißt 1.760 Jahresstunden pro Pflegefachkraft (volle Dienstposten im<br />

Jahresdurchschnitt) herangezogen (vgl. Tabelle 32 im Tabellenband).<br />

Da in der Arbeitszeit auch Gemeinkostenstunden für Verwaltungsaufgaben, Fortbildung usw.<br />

enthalten sind, kann die für die Pflegeleistungen (einschließlich Fahrzeiten, Pflegeplanung<br />

und Pflegedokumentation) zur Verfügung stehende Zeit („Pflegezeit“) nur mit rund 1.500<br />

Stunden angenommen werden. Für 2001 – 2003 beträgt damit der tatsächliche durchschnittliche<br />

Zeitaufwand je Punkt 3,9 Minuten (vgl. Tabelle 32 im Tabellenband) und bestätigt<br />

grundsätzlich jenen Zeitaufwand je Punkt, der dem Punkteschema zugrunde gelegt wurde.<br />

Dass für die Punktebewertung der einzelnen Leistungen mit 5 Minuten als Basiseinheit ein<br />

etwas höherer Zeitbedarf je Punkt angenommen wurde, ist ohne besondere Auswirkung, da<br />

für die Kostendeckung die Punktewerte aus den durchschnittlichen Kosten je Pflegefachkraft<br />

83


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

dividiert durch die durchschnittlichen Punkteleistungen je Pflegefachkraft ermittelt werden<br />

und das System in dieser Hinsicht „selbstregulierend“ ist.<br />

Durchschnittliche Pflegeleistungen je Patient<br />

Im Durchschnitt erhielt ein Patient der Hauskrankenpflege im Jahr Pflegeleistungen im folgenden<br />

Umfang (vgl. Tabelle 33 im Tabellenband):<br />

2000 385 Punkte<br />

2001 407 Punkte<br />

2002 431 Punkte<br />

2003 420 Punkte<br />

Dies entspricht, bei einem durchschnittlichen Zeitaufwand von rund 4 Minuten je Leistungspunkt<br />

(siehe oben), folgendem durchschnittlichen Zeitaufwand je Patient und Jahr (vgl.<br />

Tabelle 33 im Tabellenband):<br />

2000 25,9 Stunden<br />

2001 26,7 Stunden<br />

2002 27,4 Stunden<br />

2003 27,3 Stunden<br />

Von 2000 – 2003 erhöhte sich die durchschnittliche Pflegeleistung je Patient von 385 Punkten<br />

auf 420 Punkte, das heißt um 35 Punkte bzw. um 9%. Der durchschnittliche Zeitaufwand pro<br />

Patient erhöhte sich von 25,9 Stunden auf 27,3 Stunden „Pflegezeit“, also um 6%. Diese<br />

Durchschnittswerte waren jedoch im Jahr 2002 mit 431 Punkten je Patient bzw. 27,4 Stunden<br />

je Patient am höchsten.<br />

Durchschnittliche Pflegeleistungen je Patientenkontakt<br />

Je Patientenkontakt wurde folgender durchschnittliche Leistungsumfang (Patientenkontakte<br />

sowie spezielle Pflegeleistungen in Punkten) erbracht (vgl. Tabelle 33 im Tabellenband):<br />

2000 8,1 Punkte<br />

2001 8,5 Punkte<br />

2002 8,9 Punkte<br />

2003 8,9 Punkte<br />

Dies ergibt, bei einem durchschnittlichen Zeitaufwand von rund 4 Minuten je Leistungspunkt<br />

(siehe oben), folgenden durchschnittlichen Zeitaufwand je Patientenkontakt (einschließlich<br />

der speziellen Pflegeleistungen; vgl. Tabelle 33 im Tabellenband – zur Umrechnung in<br />

Kosten siehe Kapitel 6.2):<br />

2000 32,7 Minuten<br />

2001 33,3 Minuten<br />

2002 33,8 Minuten<br />

2003 34,5 Minuten<br />

Dieser durchschnittliche Zeitaufwand verteilt sich dabei im Verhältnis 22 (Patientenkontakte)<br />

zu 78 (spezielle Pflegeleistungen) auf die zwei Gruppen von Leistungen für Patienten (siehe<br />

Kapitel 5.1), sodass derzeit je Patientenkontakt durchschnittlich<br />

• rund 8 Minuten auf die Kontaktaufnahme (einschließlich Wegzeit) und<br />

• rund 26 Minuten auf die speziellen Pflegeleistungen entfallen.<br />

84


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Dies bestätigt die Durchführung der Hauskrankenpflege im Hinblick auf die umfangreichen<br />

Leistungen als effizienten speditiven Dienst.<br />

Die durchschnittliche Punktezahl je Patientenkontakt erhöhte sich von 2000 (8,1 Punkte)<br />

– 2003 (8,9 Punkte) um 9%, der durchschnittliche Zeitaufwand je Patientenkontakt von<br />

33 Minuten auf 35 Minuten (+6%). Dies ist ein Hinweis auf den steigenden Pflegebedarf im<br />

Einzelfall. Die entsprechende Gegenrechnung auf Basis der durchschnittlichen Patientenkontakte<br />

pro Tag ist im Folgenden angeführt (siehe Kapitel 5.3).<br />

5.3 Patientenkontakte<br />

Die Betreuung der Hauskrankenpflegepatienten erfolgt vor allem im Rahmen der Hausbesuche,<br />

aber auch telefonisch oder persönlich während der Beratungsstunden der Pflegefachkraft.<br />

Anzahl der Patientenkontakte<br />

Im Berichtszeitraum 2001 – 2003 fanden über 320.000 Patientenkontakte pro Jahr statt. Der<br />

größte Teil der Patientenkontakte (83% – 85%) erfolgte im Rahmen von Hausbesuchen, darunter<br />

waren 4% Hausbesuche mit längeren Wegzeiten. 15% – 17% der Patientenkontakte<br />

fanden in der Beratungsstunde der Pflegefachkräfte im Stützpunkt statt (vgl. Grafik 37).<br />

Grafik 37 Patientenkontakte 2000 – 2003 nach Kontaktarten (vgl. Tabelle 7 im Anhang)<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

329.444<br />

12.038 13.849 14.549 13.915<br />

4%<br />

272.397 266.322 267.744<br />

82%<br />

329.270<br />

4%<br />

81%<br />

332.054<br />

264.770<br />

45.009 49.099 49.761<br />

56.056<br />

14% 15% 15% 17%<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Kontakte in Beratungsstunden Hausbesuche Hausbesuche mit besonderer Wegzeit<br />

4%<br />

81%<br />

334.741<br />

Die Gesamtzahl der Patientenkontakte hat sich von 2000 – 2003 um 2% erhöht (vgl. Tabelle<br />

30b im Tabellenband). Im Vergleich dazu hat die Zahl der vollen Dienstposten im Jahresschnitt<br />

um 7,5% zugenommen (vgl. Kapitel 2.4). Diese unterschiedliche Entwicklung ist vor<br />

4%<br />

79%<br />

85


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

allem auf die Verschiebung innerhalb der Leistungen der Hauskrankenpflege in Richtung<br />

spezieller Pflegeleistungen mit einer Zunahme der Leistungsanzahl um 26% zurückzuführen,<br />

die jedoch teilweise durch die Änderung in der Dokumentation bedingt ist (siehe dazu auch<br />

Kapitel 5.1).<br />

Innerhalb der Patientenkontakte sank die Zahl der Hausbesuche ohne besondere Wegzeit um<br />

3%, jene der Hausbesuche mit besonderer Wegzeit nahm hingegen um 16% zu. Die Zahl der<br />

Patientenkontakte in Beratungsstunden erhöhte sich zwar um 25%, ihr Anteil an den<br />

Patientenkontakten stieg jedoch nur von 14% auf 17%.<br />

Patientenkontakte in Punkten<br />

Die Zahl der Patientenkontakte, umgerechnet in Punkte, ergab 2001 – 2003 jährliche Summen<br />

von über 630.000 Punkten (siehe Grafik 38). Diese Punktesummen für Patientenkontakte entsprechen<br />

dabei 21% – 23% der gesamten Pflegeleistungen der Pflegefachkräfte in Punkten<br />

(siehe Kapitel 5.1).<br />

Gegenüber der Anzahl der Leistungen sind bei den Punktesummen höhere Anteile festzustellen,<br />

insbesondere bei den Hausbesuchen mit besonderer Wegzeit. Diese Differenzen sind<br />

jedoch im unterschiedlichen Zeitaufwand und der dementsprechend unterschiedlichen<br />

Punktebewertung für diese Leistungen begründet (dies wird beim Vergleich von Grafik 37<br />

mit Grafik 38 deutlich).<br />

Grafik 38 Patientenkontakte 2000 – 2003 nach Kontaktarten in Punkten (vgl. Tabelle 8 im Anhang)<br />

86<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

637.955<br />

48.152 55.396 58.196 55.660<br />

8%<br />

544.794 532.644 535.488 529.540<br />

85%<br />

637.139<br />

9%<br />

83%<br />

643.445<br />

45.009 49.099 49.761 56.056<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Kontakte in Beratungsstunden Hausbesuche Hausbesuche mit besonderer Wegzeit<br />

9%<br />

83%<br />

7% 8% 8%<br />

641.256<br />

Die Gesamtsumme der Patientenkontakte in Punkten erhöhte sich von 2000 – 2003 um 1%<br />

(vgl. Tabelle 31b im Tabellenband). Der hohe Zuwachs der Zahl der Patientenkontakte in den<br />

9%<br />

82%<br />

9%


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Beratungsstunden (+25%) fiel aufgrund der geringeren Punktebemessung dieser Leistungen<br />

weniger ins Gewicht und wurde durch geringe Zunahmen bei den punktemäßig höher bewerteten<br />

Hausbesuchen ausgeglichen. Der Anteil der Patientenkontakte in Beratungsstunden<br />

erhöhte sich zulasten der Hausbesuche von 7% auf 9%.<br />

Die Reduktion bei den Hausbesuchen von 93% auf 91% Anteil an den Patientenkontakten<br />

macht sich bei den Hausbesuchen ohne besondere Wegzeit bemerkbar, deren Anteil an den<br />

Patientenkontakten von 85% auf 82% sank, während sich der Anteil der Hausbesuche mit<br />

besonderer Wegzeit von 8% auf 9% erhöhte.<br />

Durchschnittswerte der Patientenkontakte<br />

Patientenkontakte je Patient<br />

Je Patient erfolgten 2001 – 2003 im Durchschnitt jährlich rund 48 Patientenkontakte.<br />

Verglichen mit der Zahl der Pflegetage entspricht dies durchschnittlich 1,1<br />

Patientenkontakten je Pflegetag, was bedeutet, dass 10% der Patientenkontakte Zweit– oder<br />

Drittbesuche bei einem Patienten am selben Tag waren (vgl. Tabelle 34 im Tabellenband).<br />

Patientenkontakte je Pflegefachkraft<br />

Eine Pflegefachkraft (volle Dienstposten im Jahresdurchschnitt) hatte bei 220 Normalarbeitstagen<br />

im Jahr im Durchschnitt (vgl. Tabelle 34 im Tabellenband):<br />

2000 2.732 Patientenkontakte im Jahr bzw. 12,4 pro Arbeitstag<br />

2001 2.681 Patientenkontakte im Jahr bzw. 12,2 pro Arbeitstag<br />

2002 2.637 Patientenkontakte im Jahr bzw. 12,0 pro Arbeitstag<br />

2003 2 583 Patientenkontakte im Jahr bzw. 11,7 pro Arbeitstag<br />

Aus dem Durchschnittswert der Patientenkontakte, die eine Pflegefachkraft je Arbeitstag<br />

hatte, lässt sich auch der durchschnittliche Zeitaufwand je Patientenkontakt ermitteln.<br />

Dieser betrug (vgl. Tabelle 34 im Tabellenband):<br />

bezogen auf die Gesamtdienstzeit bezogen auf die<br />

(Achtstundentag)<br />

„Pflegezeit“<br />

2000 38,7 Minuten 33,0 Minuten<br />

2001 39,4 Minuten 33,6 Minuten<br />

2002 40,0 Minuten 34,1 Minuten<br />

2003 40,9 Minuten 34,8 Minuten<br />

Da für die Pflege nicht die volle Dienstzeit aufgewendet werden kann, sind die Durchschnittswerte,<br />

bezogen auf die Gesamtdienstzeit, überhöht – die Berechnung nach der Punktebewertung<br />

zeigt dies (siehe Kapitel 5.2). Nach Abzug von 15% für Gemeinkostenstunden<br />

(das heißt 1.500 Leistungsstunden statt 1.760 Stunden Dienstzeit pro Jahr), ergibt sich für<br />

2001 – 2003 ein mittlerer Zeitaufwand je Patientenkontakt von 34 – 35 Minuten. Dieser wird<br />

jedoch durch den Zeitaufwand für Beratungen noch geringfügig (um rund 1%) reduziert<br />

(siehe Kapitel 5.5). Der durchschnittliche Zeitaufwand je Patientenkontakt hat sich von 2000<br />

– 2003 um 6% erhöht. Dies weist auch auf einen steigenden Pflegebedarf im Einzelfall hin.<br />

87


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

5.4 Spezielle Pflegeleistungen<br />

Anknüpfend an die Patientenkontakte (21% – 24% der Tätigkeiten der Pflegefachkräfte, siehe<br />

Kapitel 5.1) werden die speziellen Pflegeleistungen (75% – 77% der Tätigkeiten) erfasst.<br />

In den folgenden zwei Grafiken sind (repräsentativ für die drei Berichtsjahre 2001, 2002 und<br />

2003) für alle im Jahr 2003 betreuten Patienten dargestellt:<br />

• die Anzahl der speziellen Pflegeleistungen (siehe Grafik 39)<br />

• die Leistungspunkte für diese verschiedenen Pflegeleistungen (siehe Grafik 40)<br />

Bei der Anzahl der speziellen Pflegeleistung ist diese Repräsentativität aufgrund der Änderungen<br />

in der Dokumentation ab 2003 (siehe Kapitel 5.1) teilweise etwas eingeschränkt, weshalb<br />

die Differenzen gegenüber 2001 – 2002 beschrieben werden.<br />

In einer weiteren Grafik ist die Veränderung der speziellen Pflegeleistungen in Punkten<br />

2000 – 2003 dargestellt (siehe Grafik 41).<br />

Anzahl der speziellen Pflegeleistungen<br />

Die häufigsten Pflegeleistungen für Hauskrankenpflegepatienten 2001 bis 2002 waren (vgl.<br />

Tabelle 30a im Tabellenband):<br />

• Patientenbeobachtung, Vitalzeichenkontrolle (17% – 18%)<br />

• physikalische Maßnahmen (14%)<br />

• Teilpflege, Prophylaxe (13%)<br />

• Abklärung, Information, Vermittlung (12% – 13%)<br />

• ganzheitliche Körperpflege (10% – 11%)<br />

Grafik 39 Anzahl der speziellen Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege 2003 nach einzelnen Leistungen<br />

(vgl. Tabelle 7 im Anhang)<br />

88<br />

220.000<br />

200.000<br />

180.000<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Ganzheitliche Körperpflege<br />

118.091<br />

9,5%<br />

Teilpflege, Prophylaxe<br />

182.824 184.272<br />

14,8%<br />

Patientenbeobachtung<br />

14,9%<br />

Wundversorgung<br />

79.387<br />

6,4%<br />

Injektionen, Infusionen<br />

Gesamtzahl der speziellen<br />

Pflegeleistungen: 1.238.434<br />

89.807<br />

7,3%<br />

Katheter setzen, Einlauf<br />

6.771<br />

0,5%<br />

Stoma-, Kath.-, Kanülenpflege<br />

17.564<br />

1,4%<br />

Physikalische Maßnahmen<br />

156.673<br />

12,7%<br />

Betreuung Schw erkranker Tag<br />

12.629<br />

1,0%<br />

658<br />

0,1%<br />

79.189<br />

6,4%<br />

207.112<br />

16,7%<br />

Betreuung Schw erkranker Nacht<br />

Begleitende Lebenshilfe<br />

Abklärung, Information, Vermittlung<br />

Beraten, Anlernen, Begleiten<br />

91.005<br />

7,3%<br />

Pflegebehelfe, Transporte<br />

12.452<br />

1,0%


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Aufgrund der 2003 erfolgten Änderung in der Dokumentation bei drei speziellen Pflegeleistungen<br />

(siehe Kapitel 5.1) bleiben zwar die fünf häufigsten Leistungen gleich, es ändert<br />

sich jedoch ihr Anteil an allen Pflegeleistungen und dadurch teilweise ihre Rangfolge nach<br />

Häufigkeit (vgl. Grafik 39):<br />

• Abklärung, Information, Vermittlung (17%)<br />

• Patientenbeobachtung, Vitalzeichenkontrolle (15%)<br />

• Teilpflege, Prophylaxe (15%)<br />

• physikalische Maßnahmen (13%)<br />

• ganzheitliche Körperpflege (10%)<br />

Über zwei Drittel (67% – 71%) der speziellen Pflegeleistungen entfielen 2001 – 2003 auf<br />

diese fünf häufigsten Leistungen.<br />

Spezielle Pflegeleistungen in Punkten<br />

Im Punkteverhältnis zeigt sich der unterschiedliche Zeitaufwand und damit der Kostenanteil<br />

für die verschiedenen speziellen Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege. Im Unterschied zur<br />

Anzahl der speziellen Pflegeleistungen wirkt sich bei den Punktesummen die Änderung in der<br />

Dokumentation ab 2003 nur geringfügig aus.<br />

Die dominierenden speziellen Pflegeleistungen in Punkten waren 2001 – 2003 (siehe Grafik<br />

40 bzw. Tabelle 8 im Anhang):<br />

• ganzheitliche Körperpflege (20% – 21%)<br />

• physikalische Maßnahmen (13%)<br />

• Teilpflege und Prophylaxe (13% – 16%)<br />

• begleitende Lebenshilfe (10% – 12%)<br />

• Abklärung, Information und Vermittlung (9% – 12%)<br />

Damit entfielen über zwei Drittel (69% – 71%) der speziellen Pflegeleistungen auf diese fünf<br />

häufigsten Leistungen (von insgesamt 14 speziellen Pflegeleistungen). Die aufgrund ihrer Anzahl<br />

2001 – 2002 häufigste bzw. 2003 zweithäufigste Pflegeleistung „Patientenbeobachtung<br />

und Vitalzeichenkontrolle“ kam bezüglich des Zeitaufwands (Punkte) erst an sechster Stelle.<br />

Stattdessen zählte die „Begleitende Lebenshilfe“ in Punkten gerechnet zu den fünf häufigsten<br />

speziellen Pflegeleistungen, während sie bei der Anzahl der Pflegeleistungen 2001 – 2002 an<br />

sechster, 2003 an neunter Stelle stand.<br />

Weitere drei Leistungen hatten zusammen einen Anteil von 21% – 23% (siehe Grafik 40 bzw.<br />

Tabelle 8 im Anhang):<br />

• Patientenbeobachtung, Vitalzeichenkontrolle (8% – 9%)<br />

• Wundversorgung (7%)<br />

• Beraten, Anlernen und Begleiten (6% – 8%)<br />

Auf diese insgesamt acht Leistungen entfielen 91% – 92% aller speziellen Pflegeleistungen<br />

nach Punkten. Die restlichen 8% – 9% der Leistungspunkte verteilten sich auf die noch<br />

verbleibenden sechs Leistungen, mit Anteilen von 0,1% – 3,9%. Trotz dieser geringen Anteile<br />

ist es jedoch aus inhaltlichen Gründen wichtig, auch diese weniger häufigen Pflegeleistungen<br />

zu dokumentieren.<br />

89


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Grafik 40 Punktezahl der speziellen Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege 2003 nach einzelnen<br />

Leistungen (vgl. Tabelle 8 im Anhang)<br />

90<br />

500.000<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

Ganzheitliche Körperpflege<br />

472.364<br />

20,3%<br />

Teilpflege, Prophylaxe<br />

365.648<br />

15,7%<br />

Patientenbeobachtung<br />

184.272<br />

7,9%<br />

Wundversorgung<br />

158.774<br />

6,8%<br />

Injektionen, Infusionen<br />

89.807<br />

3,9%<br />

Katheter setzen, Einlauf<br />

13.542<br />

0,6%<br />

Stoma-, Kath.-, Kanülenpflege<br />

35.128<br />

Physikalische Maßnahmen<br />

Gesamtzahl der speziellen<br />

Pflegeleistungen: 2.323.500<br />

1,5%<br />

313.346<br />

13,5%<br />

Betreuung Schw erkranker Tag<br />

25.258<br />

1,1%<br />

Betreuung Schw erkranker Nacht<br />

1.316<br />

0,1%<br />

237.567<br />

10,2% 207.112<br />

8,9%<br />

182.010<br />

Pflegebehelfe, Transporte<br />

Begleitende Lebenshilfe<br />

Abklärung, Information, Vermittlung<br />

Beraten, Anlernen, Begleiten<br />

Änderung der speziellen Pflegeleistungen 2000 – 2003<br />

Die Anzahl aller speziellen Pflegeleistungen ist von 2000 – 2003 auch dokumentationsbedingt<br />

um 26% gestiegen, die Punktesumme der speziellen Pflegeleistungen stieg dagegen um 14%.<br />

Innerhalb der speziellen Pflegeleistungen gab es jedoch gravierende Unterschiede in der Entwicklung<br />

(siehe Grafik 41), worin auch die geringfügige Abweichung zwischen der Summe<br />

und der Punktesumme der speziellen Pflegeleistungen begründet ist. Die Veränderung der<br />

Anzahl der einzelnen speziellen Pflegeleistungen und der einzelnen speziellen Pflegeleistungen<br />

in Punkten ist identisch, ausgenommen davon sind die drei speziellen Pflegeleistungen<br />

mit 2003 geändertem Punktewert.<br />

Überdurchschnittlich gestiegen sind 2000 – 2003 folgende sechs spezielle Pflegeleistungen<br />

(vgl. Grafik 44):<br />

• Betreuung schwerstkranker Patienten bei Tag (+102%)<br />

• Teilpflege, Prophylaxe (+53%)<br />

• Beraten, Anlernen und Begleiten (+49%)<br />

• Injektionen, Infusionen, Medikamentengabe (+27%)<br />

7,8%<br />

37.356<br />

1,6%


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

• Pflegebehelfe, Transporte (+26%)<br />

• physikalische Maßnahmen (+18%)<br />

Dabei hatte die spezielle Pflegeleistung „Betreuung Schwerkranker bei Tag“, ihren stärksten<br />

Zuwachs im Jahr 2002 (+54%), „Teilpflege, Prophylaxe“ sowie „Beraten, Anlernen und<br />

Begleiten“ verzeichneten 2003 ihren höchsten Zuwachs (+23% bzw. +21%).<br />

Zurückgegangen sind hingegen folgende drei spezielle Pflegeleistungen (vgl. Grafik 41):<br />

• Betreuung schwerstkranker Patienten bei Nacht (–69%)<br />

• Abklärung, Information und Vermittlung (–10%)<br />

• Patientenbeobachtung, Vitalzeichenkontrolle (–2%)<br />

Dabei hatten zwei spezielle Pflegeleistungen ihren deutlichsten Rückgang im Jahr 2003. „Abklärung,<br />

Information und Vermittlung“, deren Standardwert ab 2003 von 10 Minuten auf 5<br />

Minuten halbiert wurde, reduzierte sich von 2002 auf 2003 um 28%. Die Leistung „Betreuung<br />

schwerstkranker Patienten bei Nacht/an Sonn– und Feiertagen“, deren Standardwert ab 2003<br />

von 30 Minuten auf 10 Minuten, also um zwei Drittel reduziert worden war, fiel 2003<br />

gegenüber 2002 um 67%, was die Notwendigkeit der getroffenen Änderung bestätigt, aufgrund<br />

des geringen Anteils dieser Leistung von 0,1% an allen speziellen Pflegeleistungen<br />

insgesamt aber wenig ins Gewicht fällt.<br />

Die Veränderungen bei den speziellen Pflegeleistungen spiegeln einerseits die neue Dokumentation,<br />

andererseits auch die geänderte <strong>Unterst</strong>ützung der Patienten und ihrer pflegenden<br />

Angehörigen wider.<br />

Grafik 41 Veränderung der speziellen Pflegeleistungen in Punkten 2000 – 2003 (2000=100%; vgl.<br />

Tabelle 31b im Tabellenband)<br />

250%<br />

200%<br />

150%<br />

114%<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

Ganzheitliche Körperpflege<br />

104%<br />

Teilpflege, Prophylaxe<br />

153%<br />

Patientenbeobachtung<br />

Spezielle Pflegeleistungen (Punkte)<br />

Veränderung 2000 – 2003: 114%<br />

98%<br />

Wundversorgung<br />

114%<br />

Injektionen, Infusionen<br />

127%<br />

Katheter setzen, Einlauf<br />

106%<br />

114% 118%<br />

Physikalische Maßnahmen<br />

Stoma-, Kath.-, Kanülenpflege<br />

Betreuung Schw erkranker Tag<br />

202%<br />

31%<br />

102%<br />

90%<br />

Betreuung Schw erkranker Nacht<br />

Begleitende Lebenshilfe<br />

Abklärung, Information, Vermittlung<br />

Beraten, Anlernen, Begleiten<br />

149%<br />

Pflegebehelfe, Transporte<br />

126%<br />

91


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Durchschnittswerte je Patientenkontakt<br />

Im Durchschnitt wurden 2001 – 2003 für alle Patienten je Patientenkontakt 3,2 – 3,7 spezielle<br />

Pflegeleistungen erbracht. Bezogen auf die speziellen Pflegeleistungen in Punkten, wurden<br />

pro Patientenkontakt 6,5 – 6,9 Punkte geleistet. Beide Durchschnittswerte erhöhten sich von<br />

2001 – 2003 und waren jeweils höher als im Jahr 2000 (vgl. Tabelle 35 im Tabellenband). Die<br />

Punktezahlen sind zwar annähernd ein Zeitmaß für die Tätigkeiten der Pflegefachkräfte (siehe<br />

Kapitel 5.2), allerdings ist zu berücksichtigen, dass diese Durchschnittswerte unterschiedliche<br />

Leistungen für Patienten mit unterschiedlichem Leistungsbedarf zusammenfassen.<br />

5.5 Beratungen von Personen<br />

Beratungen für Personen, die nicht Patienten der Hauskrankenpflege sind, sind wichtig, um<br />

über das Leistungsangebot der Krankenpflegevereine zu informieren. Insgesamt haben diese<br />

Beratungsleistungen lediglich einen Anteil von unter 1% aller dokumentierten Leistungspunkte<br />

der Hauskrankenpflege.<br />

Im Unterschied zur Dokumentation der Pflegeleistungen wird neben der Zahl der Beratungen,<br />

differenziert in persönliche Beratung und telefonische Beratung, auch die Zahl der persönlich<br />

oder telefonisch beratenen Personen erfasst. 2001 – 2003 wurden Beratungsleistungen im<br />

Umfang von rund 20.000 – 25.000 Punkten für rund 15.000 – 17.000 Personen dokumentiert.<br />

Rund ein Drittel (34% – 35%) der Beratungsleistungen waren persönliche Beratungen, zwei<br />

Drittel (65% – 66%) entfielen auf telefonische Beratungen. Die Summe der Beratungspunkte<br />

erhöhte sich von 2000 – 2003 um 43%, die Zahl der beratenen Personen um 32%.<br />

Innerhalb der Beratungen ist ein Zuwachs der persönlichen Beratungen festzustellen, die um<br />

50% anstiegen, während die telefonischen Beratungen um 39% zunahmen. Die Zahl der persönlich<br />

beratenen Personen erhöhte sich in diesem Zeitraum um 46%, jene der telefonisch<br />

beratenen um 28% (vgl. Tabelle 36 im Tabellenband).<br />

Je Dienstposten wurden 2001 – 2003 im Durchschnitt 123 – 130 Personen pro Jahr beraten,<br />

das entspricht etwa einer Beratung an jedem zweiten Arbeitstag. Der durchschnittliche<br />

Punktewert je Beratung beträgt rund 1,4 – 1,5 Punkte, das bedeutet bei durchschnittlich rund<br />

4 Minuten je Leistungspunkt, dass eine Beratung im Durchschnitt etwa 5 – 6 Minuten dauerte<br />

(vgl. Tabelle 36 im Tabellenband).<br />

5.6 Patienten und Pflegetage nach Versicherungsträgern<br />

In der Dokumentation werden auch die für die Patienten zuständigen Sozialversicherungsträger<br />

erfasst, um die umfangreichen Leistungen der Hauskrankenpflege für die Versicherungsanstalten<br />

sichtbar zu machen. Die für die Sozialversicherungsträger wichtige Anzahl der<br />

Pflegetage wird im Leistungserfassungsblatt dokumentiert.<br />

In zwei Grafiken sind die Leistungen der Hauskrankenpflege 2003 für ihre Patienten differenziert<br />

nach Sozialversicherungsträgern dargestellt:<br />

• Anzahl der Pflegetage (Grafik 42)<br />

• Zahl der Patienten (Grafik 43)<br />

Zwischen den Pflegetagen für die Patienten nach Sozialversicherungsträgern und der Zahl der<br />

Hauskrankenpflegepatienten nach Sozialversicherungsträgern zeigen sich nur geringe Abweichungen.<br />

92


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Grafik 42 Pflegetage der Patienten 2003 nach Sozialversicherungsträgern (ohne Patienten mit Privatversicherung<br />

und nicht zuordenbare Patienten) – 100% = 297.858 (vgl. Tabelle 37 im<br />

Tabellenband)<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

79%<br />

232.693<br />

Vorarlberger<br />

GKK<br />

6% 5% 6%<br />

18.317 15.157 17.407 11.934<br />

SVA der<br />

gew erblichen<br />

Wirtschaft<br />

SVA der Bauern BVA SVA der<br />

Eisenbahnen<br />

Der größte Teil der Patienten (78%) und der Pflegetage (78% – 79%) entfiel auf die Vorarlberger<br />

Gebietskrankenkasse. Die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, die<br />

Sozialversicherungsanstalt der Bauern sowie die Versicherungsanstalt der öffentlich Bediensteten<br />

vereinigten auf sich jeweils 5% – 6% der Patienten bzw. der Pflegetage. Auf die Versicherungsanstalt<br />

der österreichischen Eisenbahnen entfielen 4% der Patienten bzw. der<br />

Pflegetage.<br />

Auffallend ist dabei die zum Teil deutliche Abweichung gegenüber der heutigen Zugehörigkeit<br />

der Gesamtbevölkerung zu den einzelnen Sozialversicherungen, mit 81% der Versicherten<br />

bei der Vorarlberger Gebietskrankenkasse, 8% bei der Sozialversicherungsanstalt der<br />

gewerblichen Wirtschaft, 2% bei der Sozialversicherungsanstalt der Bauern, 7% bei der Versicherungsanstalt<br />

der öffentlich Bediensteten und 2% bei der Versicherungsanstalt der österreichischen<br />

Eisenbahnen. Dieser Unterschied dürfte auf den hohen Anteil betagter Patienten<br />

zurückzuführen sein, die seinerzeit noch in anderen Wirtschafts– und damit auch Versicherungsstrukturen<br />

ihre Krankenversicherung begründet haben.<br />

4%<br />

93


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Grafik 43 Patienten der Hauskrankenpflege 2003 nach Sozialversicherungsträgern (ohne Patienten<br />

mit Privatversicherung und nicht zuordenbare Patienten) – 100% = 6.998 (vgl. Tabelle 37<br />

im Tabellenband)<br />

94<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

78%<br />

5.483<br />

Vorarlberger GKK SVA der<br />

gew erblichen<br />

Wirtschaft<br />

6% 6% 6%<br />

6 Aufwendungen und Finanzierung<br />

6.1 Kostenstruktur der Hauskrankenpflege<br />

414 422 418 261<br />

4%<br />

SVA der Bauern BVA SVA der<br />

Eisenbahnen<br />

Kostenbereiche der Hauskrankenpflege<br />

In der organisierten fachlichen Hauskrankenpflege sind mehrere Kostenbereiche zu berücksichtigen:<br />

• Krankenpflegevereine<br />

• Landesorganisationen<br />

− Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg<br />

− Institut für Gesundheits– und Krankenpflege, Fachbereich Hauskrankenpflege<br />

• Finanzierung und Förderung durch<br />

− Gemeinden<br />

− Land<br />

− Sozialversicherungsträger<br />

(zum Teil wieder in den Budgets der Krankenpflegevereine und der beiden<br />

Landesorganisation enthalten)<br />

• Sachleistungen der Sozialversicherungsträger<br />

• Sachleistungen von Gemeinden und anderen Förderern (im Nahraum)


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Soweit diese Finanzierungen erfassbar sind (und erfasst wurden), werden sie im Folgenden<br />

dargestellt. Die Erfassung und Zuordnung der Geldtransfers ist exakt und vollständig. Unschärfen<br />

bestehen im Bereich der Sachleistungen. Doppelerfassungen wurden zu vermeiden<br />

versucht.<br />

Nicht oder nicht vollständig erfasst sind:<br />

• Leistungen der Angehörigen, Nachbarn, Laien, MOHI etc., die zum Teil durch das Pflegegeld<br />

abgegolten werden (nicht erfasst)<br />

• Leistungen der ehrenamtlichen Vereinsfunktionäre, Nutzung von Ressourcen durch diese<br />

(nicht erfasst)<br />

• Sachleistungen von Spendern und Förderern (nicht vollständig erfasst)<br />

In den erfassten Kosten der Krankenpflegevereine sind die Kosten für andere Dienstleistungen,<br />

etwa erbracht von Familienhelferinnen oder Laienhelferinnen, nicht enthalten, wohl aber<br />

teilweise Organisations– und Koordinationsleistungen der Pflegefachkräfte für einzelne<br />

Patienten, die im Sinne einer ganzheitlichen Betreuung erbracht werden und die Vermittlung<br />

und Einbeziehung anderer Dienstleistungen umfassen können.<br />

6.2 Aufwendungen der Krankenpflegevereine<br />

Den wichtigsten und größten erfassten Kostenbereich in der Hauskrankenpflege bilden die<br />

Aufwendungen der Krankenpflegevereine. Aus den Bilanzen aller Vereine werden deren<br />

Gesamtaufwendungen für die Hauskrankenpflege vom Landesverband Hauskrankenpflege<br />

Vorarlberg ermittelt, wobei andere angebotene Dienstleistungen kostenmäßig ausgegrenzt<br />

werden.<br />

Gesamtaufwendungen und Betriebsaufwendungen<br />

In den folgenden Gesamtaufwendungen der Krankenpflegevereine sind die Betriebskosten<br />

(zur Differenzierung siehe unten), Investitionskosten und Rücklagenbildungen des jeweiligen<br />

Jahres enthalten (vgl. Grafik 44):<br />

2000 6.611.997,34 €<br />

2001 7.259.283,59 €<br />

2002 7.384.869,07 €<br />

2003 7.898.741,84 €<br />

Nicht enthalten in diesen Gesamtaufwendungen sind:<br />

• Sachleistungen von Spendern<br />

• Sachleistungen von Gemeinden (z. B. unentgeltliche Diensträume, Transporte von Behelfen)<br />

• Sachleistungen von Sozialversicherungsträgern (Pflegematerial, Dauerleihbehelfe)<br />

• Serviceleistungen der Landesverbände, die vom Sozialfonds sowie in geringem Umfang<br />

von den Versicherungsträgern (im Rahmen der freiwilligen Förderung) gefördert werden<br />

Diese Aufwendungen sind zwar gegenüber den Gesamtaufwendungen von untergeordneter<br />

Bedeutung, aber dennoch beachtliche geldwerte Leistungen für die Hauskrankenpflege, die<br />

nicht unerwähnt bleiben sollen. Sie werden im Rahmen dieses Kapitels auch detaillierter<br />

dargestellt (siehe Kapitel 6.3 bis 6.7).<br />

95


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Die Betriebsaufwendungen der Krankenpflegevereine – ohne Investitionen für Büroeinrichtungen<br />

sowie Neu– und Umbauten und ohne erforderliche Rücklagenbildungen – betrugen<br />

(vgl. Tabelle 38a im Tabellenband):<br />

2000 6.199.370,94 €<br />

2001 6.546.113,67 €<br />

2002 7.098.069,44 €<br />

2003 7.279.976,90 €<br />

Auf diese Aufwendungen für den laufenden Betrieb entfiel der Großteil der Gesamtaufwendungen,<br />

nämlich 90% – 96%.<br />

Grobstruktur der Gesamtaufwendungen<br />

Die angeführten erfassten Gesamtaufwendungen der Krankenpflegevereine setzen sich<br />

zusammen aus:<br />

• Personalaufwendungen (Löhne und Gehälter samt Lohnnebenkosten) sowie<br />

• Sachaufwendungen, die sich aus allgemeinen Betriebskosten (Kraftfahrzeug, Miete,<br />

Pflegematerial usw.), Investitionen und Rücklagenbildung ergeben.<br />

Grafik 44 Erfasste Gesamtaufwendungen der Krankenpflegevereine 2000 – 2003 in € nach<br />

Personal– und Sachaufwendungen (vgl. Tabelle 38a im Tabellenband)<br />

96<br />

8.000.000<br />

7.000.000<br />

6.000.000<br />

5.000.000<br />

4.000.000<br />

3.000.000<br />

2.000.000<br />

1.000.000<br />

0<br />

6.611.997,34<br />

1.286.035,33<br />

19%<br />

5.325.962,01<br />

81%<br />

7.259.283,59<br />

1.758.272,20<br />

24%<br />

5.501.011,39<br />

76%<br />

7.384.869,07<br />

1.512.076,36<br />

5.872.792,71<br />

1.784.183,89<br />

6.114.557,95<br />

2000 2001 2002 2003<br />

20%<br />

80%<br />

Personalaufw endungen Sachaufw endungen<br />

7.898.741,84<br />

23%<br />

77%


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Der größte Ausgabenbereich der Hauskrankenpflege waren, wie bei Dienstleistungsanbietern<br />

nicht anders zu erwarten, die Personalaufwendungen mit 76% – 80% der Gesamtaufwendungen.<br />

Für die Sachaufwendungen der Hauskrankenpflege wurden 20% – 24% der Gesamtaufwendungen<br />

aufgebracht (siehe Grafik 44).<br />

Entwicklung der Gesamtaufwendungen<br />

Die gesamten erfassten finanziellen Aufwendungen der Krankenpflegevereine sind von<br />

2000 – 2003 um 19% gestiegen. Die einzelnen Bereiche haben sich dabei unterschiedlich entwickelt.<br />

Die Personalkosten, die rund drei Viertel bis vier Fünftel der Kosten ausmachen, sind<br />

im selben Zeitraum um 15% gestiegen, die Sachkosten dagegen um 39% (vgl. Tabelle 38b im<br />

Tabellenband). Dadurch hat sich gegenüber 2000 der Anteil der Personalkosten von 81% auf<br />

77% reduziert (vgl. Grafik 44).<br />

Durch die Aufbringung von Spenden und Sachleistungen versuchen die Krankenpflegevereine<br />

ihre Kosten aus eigener Kraft möglichst niedrig zu halten. In der Aufstellung der<br />

Aufwendungen sind dadurch vor allem die Sachkosten nicht voll erfasst (siehe oben). Bei den<br />

Personalkosten hingegen sind die tatsächlichen Aufwendungen der Krankenpflegevereine mit<br />

Ausnahme der ehrenamtlichen Tätigkeiten (siehe Kapitel 6.7) vollständig erfasst.<br />

Die Zunahme der Personalaufwendungen um 15% ist zurückzuführen auf den Ausbau der<br />

Hauskrankenpflege (9 Dienstposten im Jahresschnitt mehr entspricht einer Zunahme um<br />

7,5%; vgl. Kapitel 2.4) und auf Kostenerhöhungen, insbesondere aufgrund der Erhöhung der<br />

Gehälter und Zulagen.<br />

Die Zunahme der Sachaufwendungen um 39% ergab sich vor allem aufgrund erhöhter<br />

Investitionsaufwendungen, vorwiegend bei den Kfz–Anschaffungen (+108%) sowie Neu–<br />

und Umbauten (+83%).<br />

Aufgrund der ehrenamtlichen Tätigkeit der Vereinsfunktionäre, zum Teil auch durch die Nutzung<br />

von privaten Räumlichkeiten und Strukturen können die Betriebs– und Verwaltungskosten<br />

niedrig gehalten werden. Sie belaufen sich auf 8% – 10% der Gesamtaufwendungen,<br />

erhöhten sich von 2000 – 2003 jedoch um 46%.<br />

Kostendeckende Punktewerte<br />

Die Jahresgesamtleistungen in Punkten werden für die Ermittlung der kostendeckenden<br />

Punktewerte bezogen auf die<br />

• Gesamtaufwendungen aller Krankenpflegevereine<br />

• Betriebsaufwendungen (ohne Investitionen und Rücklagen) aller Krankenpflegevereine<br />

• Betriebsaufwendungen (ohne zusätzliche Kfz–Anschaffungen und Kosten für die Pflegebehelfe)<br />

aller Krankenpflegevereine, die für die Abrechnung mit den Krankenkassen<br />

verwendet werden.<br />

Aufgrund der erbrachten Jahresgesamtleistungen aller Pflegefachkräfte der Hauskrankenpflege<br />

in Punkten (siehe Kapitel 5.1) ergaben sich folgende Punktewerte in € je Leistungspunkt<br />

(vgl. Tabelle 39 im Tabellenband):<br />

bezogen auf die Gesamtaufwendungen<br />

bezogen auf<br />

die Kosten des<br />

laufenden Betriebs<br />

bezogen auf die Betriebskosten<br />

ohne Kfz–<br />

Anschaffung und<br />

Pflegebehelfe<br />

anerkannter/<br />

verrechneter<br />

Punktewert<br />

2000 2,46 € 2,30 € 2,24 € 2,26 €<br />

2001 2,58 € 2,33 € 2,25 € 2,24 €<br />

2002 2,49 € 2,39 € 2,30 € 2,25 €<br />

2003 2,64 € 2,43 € 2,36 € 2,30 €<br />

97


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Bei den ausgewiesenen Punktewerten handelt es sich um Nachkalkulationen der Ergebnisse<br />

der vergangenen Jahre aus den jeweiligen Jahresergebnissen. Die verrechneten Punktewerte<br />

wurden von den Sozialversicherungsträgern jährlich auf der Basis der Nachkalkulation des<br />

jeweils vergangenen Jahres anerkannt. Seitens des Landesverbandes Hauskrankenpflege<br />

Vorarlberg wurde dabei immer wieder auf die veranschlagte Entwicklung im laufenden Jahr<br />

hingewiesen.<br />

Die Kostendeckung aufgrund des von den Sozialversicherungsträgern anerkannten und verrechneten<br />

Punktewertes lag demnach bei (vgl. Tabelle 39 im Tabellenband):<br />

98<br />

bezogen auf die Gesamtaufwendungen<br />

bezogen auf<br />

die Kosten des<br />

laufenden Betriebs<br />

bezogen auf die Betriebskosten<br />

ohne Kfz–<br />

Anschaffung und<br />

Pflegebehelfe<br />

2000 92,1% 98,3% 101,1%<br />

2001 86,6% 96,1% 99,5%<br />

2002 90,5% 94,2% 97,8%<br />

2003 87,1% 94,5% 97,6%<br />

Die Kostendeckung aufgrund des von den Sozialversicherungsträgern anerkannten und<br />

verrechneten Punktewertes lag demnach unter den laufenden Betriebskosten, und zwar<br />

2000 um 1,7%<br />

2001 um 3,9%<br />

2002 um 5,8%<br />

2003 um 5,5%<br />

Zur Kostendeckung<br />

2000 – 2003 lag die aus dem anerkannten und verrechneten Punktewert mögliche Kostendeckung,<br />

bezogen auf die erfassten Aufwendungen des laufenden Betriebs, jeweils unter 100<br />

Prozent. Dies war jedoch nicht von wesentlicher Auswirkung, weil ein komplexes Finanzierungssystem<br />

besteht und<br />

• nur ein Teil der zur Kostendeckung notwendigen Einnahmen direkt auf der Grundlage des<br />

Punktewertes vergütet wird (Leistungen der Sozialversicherungsträger)<br />

• verschiedene Förderungen pauschal nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen und<br />

• die Eigenmittelaufbringung aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden usw. anderen Gesetzmäßigkeiten<br />

folgt.<br />

Insgesamt wurde jedoch jährlich im Wesentlichen eine Kostendeckung erreicht. Wenn dank<br />

des hohen Eigenfinanzierungsgrades einzelne Vereine eine Überdeckung erzielten, wurde<br />

diese für notwendige Investitionen und Rücklagen verwendet. Andererseits weist die Bilanzierung<br />

Unschärfen auf – etwa aufgrund der im Nachhinein erfolgenden Zahlungen. So wird<br />

die Förderung aus Mitteln der Sozialhilfe für das zweite Halbjahr erst nach Rechnungslegung,<br />

das heißt etwa im Mai des Folgejahres, ausbezahlt. Aufgrund der verzögerten Abwicklung<br />

und der unregelmäßigen Geldeingänge ergibt sich ein notwendiger Vorfinanzierungsbedarf.<br />

Die Ermittlung eines betriebswirtschaftlich kostendeckenden Punktewertes für die Hauskrankenpflege<br />

ist wichtig für die Ermittlung der Kosten im Einzelfall sowie zur Berechnung von<br />

Leistungen für die medizinische Hauskrankenpflege, die von den Sozialversicherungsträgern<br />

laut ASVG zu finanzieren sind, und auch als Anknüpfungspunkt für die Darstellung der Effizienz<br />

der Hauskrankenpflege.


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Durchschnittlicher Aufwand je Arbeitsstunde<br />

Die Aufwendungen der Krankenpflegevereine, bezogen auf die Summe der Stunden „Pflegezeit“<br />

im Jahr (1.500 Stunden pro Pflegefachkraft–Dienstposten), ergaben folgende durchschnittliche<br />

Kosten einer Arbeitsstunde (vgl. Tabelle 40 im Tabellenband):<br />

bezogen auf<br />

bezogen auf<br />

Gesamtaufwendungen Betriebsaufwendungen<br />

2000 36,55 € 34,27 €<br />

2001 39,41 € 35,54 €<br />

2002 39,10 € 37,59 €<br />

2003 40,63 € 37,45 €<br />

Durchschnittlicher Aufwand je Patientenkontakt<br />

Aufgrund des durchschnittlichen Zeitaufwandes je Patientenkontakt von 33 – 36 Minuten<br />

(siehe Kapitel 5.2) und der durchschnittlichen Kosten je Arbeitsstunde der Pflegefachkräfte,<br />

bezogen auf die Gesamtaufwendungen der Krankenpflegevereine von rund 39 – 41 € bzw.<br />

bezogen auf die Betriebsaufwendungen von rund 36 – 38 € (siehe oben), ergeben sich folgende<br />

durchschnittliche Kosten je Patientenkontakt (vgl. Tabelle 40 im Tabellenband):<br />

bezogen auf<br />

bezogen auf<br />

Gesamtaufwendungen Betriebsaufwendungen<br />

2000 19,93 € 18,68 €<br />

2001 21,87 € 19,72 €<br />

2002 22,05 € 21,20 €<br />

2003 24,07 € 22,18 €<br />

Durchschnittlicher Aufwand je Patient<br />

Der oben errechnete tatsächliche Wert je Leistungspunkt (bezogen auf die Gesamtaufwendungen),<br />

verbunden mit den durchschnittlichen Leistungspunkten je Patient (siehe Kapitel 5.2),<br />

ergibt folgenden durchschnittlichen Aufwand je Patient und Jahr (vgl. Tabelle 41 im<br />

Tabellenband):<br />

2000 948,06 €<br />

2001 1.050,24 €<br />

2002 1.072,39 €<br />

2003 1.110,04 €<br />

Von 2000 – 2003 hat der durchschnittliche finanzielle Aufwand je Patient um 17% zugenommen,<br />

wobei sich die durchschnittlichen Kosten je Pflegeleistung in Punkten um 7%<br />

erhöhten und die durchschnittlichen Leistungspunkte je Patient um 9% (siehe Tabelle 41 im<br />

Tabellenband).<br />

Bei einer durchschnittlichen Pflege im Umfang von rund 42 – 43 Pflegetagen im Jahr ergibt<br />

dies einen Durchschnittsaufwand je Patient und Pflegetag von rund (vgl. Tabelle 41 im<br />

Tabellenband):<br />

2000 22,74 €<br />

2001 24,37 €<br />

2002 24,88 €<br />

2003 26,30 €<br />

99


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Diese angeführten Werte sind rein statistische Durchschnittsgrößen. Ersichtlich ist daraus<br />

aber, dass die Durchschnittswerte pro Tag den Kosten von etwas mehr als einer halben Stunde<br />

Arbeitszeit der Pflegefachkraft entsprechen. Dies deckt sich mit dem ermittelten durchschnittlichen<br />

Zeitaufwand je Patientenkontakt von 33 – 36 Minuten (siehe Kapitel 5.2).<br />

6.3 Aufwendungen der Landesorganisationen der Hauskrankenpflege<br />

Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg<br />

In den Jahren 2000 – 2003 betrugen die jährlichen Aufwendungen des Landesverbandes<br />

Hauskrankenpflege Vorarlberg und dessen finanzielle Förderung aus Mitteln der Sozialhilfe<br />

(vgl. Tabelle 42 im Tabellenband):<br />

Aufwendungen gesamt Förderung Sozialhilfe<br />

2000 78.114,55 € 65.405,55 €<br />

2001 93.830,39 € 69.039,19 €<br />

2002 90.759,54 € 75.000,00 €<br />

2003 116.334,84 € 80.000,00 €<br />

Die Kosten des Landesverbandes Hauskrankenpflege Vorarlberg wurden seit 1991<br />

(Schaffung einer Geschäftsstelle) auf der Grundlage der Richtlinien für die Förderung der<br />

Hauskrankenpflege im Wesentlichen aus Mitteln der Sozialhilfe getragen.<br />

Institut für Gesundheits– und Krankenpflege, Fachbereich Hauskrankenpflege<br />

Für den Personal– und Sachaufwand im Fachbereich Hauskrankenpflege wurden jährlich aufgewendet<br />

und aus Mitteln der Sozialhilfe finanziell gefördert (vgl. Tabelle 42 im Tabellenband):<br />

Aufwendungen gesamt Förderung Sozialhilfe<br />

2000 227.684,74 € 215.111,59 €<br />

2001 217.772,75 € 231.826,34 €<br />

2002 271.221,90 € 248.700,00 €<br />

2003 283.500,04 € 268.400,00 €<br />

Die Kosten im Dienstleistungsbereich Hauskrankenpflege wurden seit 1979 auf der<br />

Grundlage der Richtlinien für die Förderung der Hauskrankenpflege im Wesentlichen aus<br />

Mitteln der Sozialhilfe getragen.<br />

Gesamtaufwendungen der Landesorganisationen<br />

Die Gesamtaufwendungen der beiden Landesorganisationen für Service– und Organisationsleistungen<br />

betrugen zusammen (vgl. Tabelle 42 im Tabellenband):<br />

2000 305.799,30 €<br />

2001 311.603,14 €<br />

2002 361.981,44 €<br />

2003 399.834,88 €<br />

Bezogen auf die Kosten der Krankenpflegevereine entspricht dies 4% – 5% der erfassten<br />

Gesamtaufwendungen der Hauskrankenpflege aufgrund der Vereinsbilanzen (vgl. Tabelle 42<br />

im Tabellenband). In Anbetracht der umfangreichen Koordinations– und Serviceleistungen<br />

der beiden Landesorganisationen (vgl. Kapitel 3) sind dies relativ geringe Werte.<br />

100


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

6.4 Leistungen der Sozialversicherungsträger<br />

Seit 1992 wird die medizinische Hauskrankenpflege von den Sozialversicherungsträgern als<br />

Pflichtleistung finanziert. In diesem Zusammenhang wurde mit den Krankenkassen ein Vertrag<br />

mit zurückhaltend pauschalierten Pflichtleistungen abgeschlossen. Darüber hinaus wurden<br />

früher erbrachte freiwillige Leistungen fortgesetzt und zum Teil (insbesondere von der<br />

Vorarlberger Gebietskrankenkasse) ausgebaut. Diese Geldleistungen sind in den Vereinsbilanzen<br />

erfasst.<br />

Von den Sozialversicherungsträgern wurden für die Finanzierung der (medizinischen)<br />

Hauskrankenpflege geleistet (siehe Tabelle 4):<br />

2000 998.017,27 €<br />

2001 970.711,15 €<br />

2002 978.207,66 €<br />

2003 1.100.243,70 €<br />

Die finanziellen Leistungen der Sozialversicherungsträger sind von 2000 – 2003 um 10%<br />

gestiegen.<br />

Tabelle 4 Geldleistungen der Sozialversicherungen für (medizinische) Hauskrankenpflege 2000 –<br />

2003 nach Sozialversicherungsträgern (vgl. Tabelle 43 im Tabellenband)<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Vorarlberger GKK 821.785,46 € 801.724,40 € 813.058,73 € 912.392,65 €<br />

SVA der gewerblichen Wirtschaft 60.048,09 € 53.673,16 € 53.089,86 € 61.692,80 €<br />

VA der öffentlich Bediensteten 47.723,22 € 44.817,78 € 45.696,14 € 54.554,23 €<br />

SVA der Bauern 43.335,57 € 43.496,75 € 40.767,05 € 40.253,39 €<br />

VA d. österreichischen Eisenbahnen 25.124,93 € 26.999,06 € 25.595,88 € 31.350,63 €<br />

Zusammen 998.017,27 € 970.711,15 € 978.207,66 € 1.100.243,70 €<br />

Neben den Förderungsbeiträgen werden von den Sozialversicherungsträgern zudem noch<br />

Sachleistungen für die Krankenpflegevereine und Patienten zur Verfügung gestellt. Für diese<br />

wurden von der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (netto ohne USt.) geleistet (vgl. Tabelle 43<br />

im Tabellenband):<br />

2000 83.502,97 €<br />

2001 55.327,65 €<br />

2002 58.120,37 €<br />

2003 53.503,82 €<br />

Der finanzielle Aufwand der Vorarlberger Gebietskrankenkasse für Sachleistungen der Hauskrankenpflege<br />

hat sich von 2000 – 2003 vor allem aufgrund von EDV–Umstellungen um 36%<br />

reduziert. Ab 2001 sind in diesen Jahressummen nämlich die Kosten für die von den<br />

Krankenpflegevereinen im Rahmen des Pflegebedarfs über die Apotheken bestellten<br />

Heilmittel nicht mehr enthalten.<br />

101


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

6.5 Leistungen der Gemeinden<br />

Die Leistungen der Gemeinden für die Hauskrankenpflege setzen sich zusammen aus direkten<br />

und indirekten finanziellen Förderungsbeiträgen sowie Sachleistungen.<br />

Die direkten Förderungsbeiträge der Gemeinden gehen unmittelbar an die einzelnen lokalen<br />

oder regionalen Krankenpflegevereine und scheinen in den Bilanzen der Krankenpflegevereine<br />

auf. Von den Förderungen der Hauskrankenpflege aus Mitteln der Sozialhilfe finanzieren<br />

die Gemeinden einen Anteil von 40% (vgl. Kapitel 6.6).<br />

Die direkten und indirekten Förderungsbeiträge der Gemeinden für die Hauskrankenpflege<br />

betrugen (vgl. Tabelle 44 im Tabellenband):<br />

direkte Förderung indirekte Förderung<br />

2000 747.404,42 € 700.682,40 €<br />

2001 783.381,25 € 713.240,26 €<br />

2002 808.286,40 € 758.642,26 €<br />

2003 1.009.382,06 € 806.966,40 €<br />

Die direkten Förderungen der Gemeinden erhöhten sich von 2000 – 2003 nominal um 35%<br />

(vgl. Tabelle 44 im Tabellenband). Bezogen auf die Gesamtfinanzierung der Krankenpflegevereine<br />

(siehe Kapitel 6.8) entspricht dieser Förderungsbeitrag einem Anteil von 17% – 20%<br />

der Beiträge öffentlicher Träger (siehe Tabelle 9 im Anhang).<br />

Die indirekten Förderungen der Gemeinden im Rahmen der Sozialhilfe des Landes erhöhten<br />

sich von 2000 – 2003 um 15% (vgl. Tabelle 44 im Tabellenband).<br />

Neben diesen finanziellen Förderungen werden von den Gemeinden für die Hauskrankenpflege<br />

auch Leistungen erbracht, die allerdings nicht dokumentiert sind und deren finanzielles<br />

Ausmaß deshalb nur geschätzt werden kann.<br />

Mehrere Gemeinden stellen ihren Krankenpflegevereinen Räume für den laufenden Betrieb<br />

zur Verfügung, ohne dies zu verrechnen. Diese Kosten können allerdings geschätzt werden.<br />

Wenn eine Miete von rund € 230,– im Monat angenommen wird, ergibt dies € 2.760,– im<br />

Jahr. Diese Leistung der Gemeinden wird von rund der Hälfte der Vereine (laut Erhebung des<br />

Landesverbandes Hauskrankenpflege Vorarlberg im Oktober 2003) beansprucht, sodass sich<br />

Gesamtaufwendungen von rund € 90.000,– im Jahr ergeben.<br />

Von den Gemeinden werden auch andere unentgeltliche Leistungen erbracht, wie Benützung<br />

der Infrastruktur (z. B. Kopierer), Lohnabrechnung für Pflegekräfte und Pflegebetten–Transporte.<br />

Diese Aufwendungen werden nicht detailliert erfasst, betreffen aber laut Erhebung des<br />

Landesverbandes rund ein Drittel bis die Hälfte der Vereine und können deshalb grob auf<br />

insgesamt rund € 45.000,– im Jahr geschätzt werden.<br />

Daraus ergeben sich an zusätzlichen Leistungen für die Hauskrankenpflege schätzungsweise<br />

insgesamt rund € 135.000,– pro Jahr, die nicht in den Bilanzen der Krankenpflegevereine aufscheinen,<br />

jedoch den Leistungen der Gemeinden für die Hauskrankenpflege hinzuzurechnen<br />

sind.<br />

102


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

6.6 Leistungen des Landes<br />

Die Leistungen des Landes und des Sozialfonds für die Hauskrankenpflege scheinen in den<br />

Bilanzen der Krankenpflegevereine sowie der Landesorganisationen der Hauskrankenpflege<br />

auf. Sie setzen sich zusammen aus<br />

• Förderungen des Landes aus Strukturmitteln für den Ausbau der Hauskrankenpflege<br />

• Förderungen im Rahmen der Sozialhilfe durch den Sozialfonds:<br />

– Ausbau– und Sonderförderungen für Vereine<br />

– Förderungen der beiden Landesorganisationen für ihre Serviceleistungen für die Hauskrankenpflege<br />

in Vorarlberg<br />

– Förderungen zur Leistungsabgeltung (Teilfinanzierung) aus Mitteln der Sozialhilfe<br />

Diese verschiedenen Förderungen der Hauskrankenpflege ergaben für das Land finanzielle<br />

Leistungen im Umfang von über 2 Millionen € (vgl. Tabelle 5). Die Förderungen des Landes<br />

erhöhten sich von 2000 – 2003 um 12% (vgl. Tabelle 44 im Tabellenband).<br />

Tabelle 5 Förderungen des Landes für Hauskrankenpflege 2000 – 2003 (vgl. Tabelle 44 im Tabellenband)<br />

Förderungen des Landes 2000 2001 2002 2003<br />

Ausbau– und Sonderförderungen<br />

Förderungen der<br />

90.405,01 € 28.778,44 € 23.633,64 € 97.016,00 €<br />

Landesorganisationen<br />

280.517,14 € 300.865,53 € 323.700,00 € 348.400,00 €<br />

Förderungen zur Leistungsabgeltung 1.380.783,85 € 1.453.456,68 € 1.549.272,00 € 1.572.000,00 €<br />

Summe aus Mitteln der Sozialhilfe 1.751.706,00 € 1.783.100,65 € 1.896.605,64 € 2.017.416,00 €<br />

davon Anteil des Landes (60%) 1.051.023,60 € 1.069.860,39 € 1.137.963,38 € 1.210.449,60 €<br />

Förderungen aus Strukturmitteln 1.083.818,38 € 1.141.416,54 € 1.179.736,61 € 1.188.486,66 €<br />

Zusammen 2.134.841,98 € 2.211.276,93 € 2.317.699,99 € 2.398.936,26 €<br />

6.7 Zusammenfassung – Gesamtaufwendungen für die Hauskrankenpflege<br />

Tabelle 6 Gesamtaufwendungen für die Hauskrankenpflege 2000 – 2003 nach Kostenbereichen<br />

(vgl. Tabelle 45 im Tabellenband)<br />

Kostenbereiche 2000 2001 2002 2003<br />

Gesamtaufwendungen<br />

der Krankenpflegevereine<br />

Aufwendungen der Landesorganisationen<br />

für Serviceleistungen<br />

Sachleistungen der Vorarlberger<br />

Gebietskrankenkasse<br />

nicht verrechnete Mieten, Leistungen<br />

der Gemeinden; geschätzt<br />

6.611.997,34 €<br />

305.799,30 €<br />

83.502,97 €<br />

79.940,12 €<br />

7.259.283,59 €<br />

311.603,14 €<br />

55.327,65 €<br />

135.000,00 €<br />

7.384.869,07 €<br />

361.981,44 €<br />

58.120,37 €<br />

135.000,00 €<br />

7.898.741,84 €<br />

399.834,88 €<br />

53.503,82 €<br />

135.000,00 €<br />

Zusammen 7.081.239,73 € 7.761.214,38 € 7.939.970,88 € 8.487.080,54 €<br />

103


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Es zeigt sich, dass bei den Krankenpflegevereinen rund 94% der Aufwendungen für die Hauskrankenpflege<br />

anfallen (vgl. Tabelle 45 im Tabellenband) und die „Gemeinkostenzuschläge“<br />

der Landesorganisationen sowie die Sachleistungen der Förderer zwar gering sind, aber nicht<br />

unberücksichtigt bleiben dürfen (vgl. Tabelle 6). Die Darstellung der Finanzierung der<br />

Hauskrankenpflege (siehe Kapitel 6.8) stützt sich deshalb auf die Bilanzierung der Krankenpflegevereine.<br />

Nicht enthalten in diesen Gesamtaufwendungen sind die unternehmerischen Tätigkeiten,<br />

die von den FunktionärInnen der Krankenpflegevereine ehrenamtlich geleistet werden.<br />

Diese können für die Aufstellung der Gesamtaufwendungen für die Hauskrankenpflege in<br />

Vorarlberg auf rund € 845.000 geschätzt werden – durchschnittlich rund 600<br />

Funktionärsstunden im Jahr je Krankenpflegeverein ergeben, mit einem Minimalbetrag von<br />

€ 21 je Stunde berechnet, für alle 67 Vereine zusammen diesen Betrag.<br />

Durch Schenkungen und großzügige Spenden wie Dienstfahrzeuge erhöhen sich die tatsächlichen<br />

Aufwendungen bzw. Spendeneinnahmen der Hauskrankenpflege um weitere<br />

geschätzte € 50.000 jährlich.<br />

Zusammen mit diesen geschätzten Werten (ehrenamtliche Leistungen der VereinsfunktionärInnen<br />

und Sachleistungen von großzügigen Spendern) können die Gesamtwerte für die organisierte<br />

fachliche Hauskrankenpflege in Vorarlberg beziffert werden mit rund (vgl. Tabelle 45<br />

im Tabellenband):<br />

2000 8.153.164,03 €<br />

2001 8.656.214,38 €<br />

2002 8.834.970,88 €<br />

2003 9.382.080,54 €<br />

6.8 Finanzierung der Krankenpflegevereine<br />

Die Aufwendungen der Krankenpflegevereine werden aus verschiedenen Quellen finanziert.<br />

Dabei bestehen zwei Schwerpunkte: Eigenaufbringung und Beiträge öffentlicher Träger.<br />

Eigenaufbringung<br />

Die Eigenaufbringung der Krankenpflegevereine umfasste 2001 – 2003 rund 2,86 – 2,93 Millionen<br />

€ und setzte sich zusammen aus Mitgliederbeiträgen (43% – 45%), Spenden (32% –<br />

37%) sowie Einnahmen aus Vereinsaktivitäten (20% – 23%; vgl. Tabelle 9 im Anhang).<br />

Tabelle 7 Finanzierung der Krankenpflegevereine 2000 – 2003: Eigenaufbringung<br />

(vgl. Tabelle 9 im Anhang)<br />

Eigenaufbringung in € 2000 2001 2002 2003<br />

Mitgliedsbeiträge 1.202.933,66 € 1.234.135,59 € 1.297.851,50 € 1.321.927,66 €<br />

Spenden 887.192,79 € 1.056.968,38 € 948.356,28 € 944.352,20 €<br />

Vereinsaktivitäten 593.279,80 € 567.422,80 € 641.904,38 € 668.636,56 €<br />

Summe 2.683.406,25 € 2.858.526,77 € 2.888.112,16 € 2.934.916,42 €<br />

104


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Der Anteil der Eigenaufbringung, bezogen auf die erfassten Gesamtaufwendungen der Vereine<br />

bzw. auf die Aufwendungen ihres laufenden Betriebs (ohne Investitionen und Rücklagen),<br />

betrug (vgl. Tabelle 47 im Tabellenband):<br />

Jahr<br />

bezogen auf die<br />

Gesamtaufwendungen<br />

bezogen auf die<br />

Betriebsaufwendungen<br />

2000 40,6% 43,3%<br />

2001 39,4% 43,7%<br />

2002 39,1% 40,7%<br />

2003 37,2% 40,3%<br />

Über die Eigenaufbringung finanzierten die Krankenpflegevereine 37% – 41% ihrer Gesamtaufwendungen<br />

bzw. 40% – 44% ihrer Betriebsaufwendungen.<br />

Beiträge öffentlicher Träger<br />

Die Beiträge öffentlicher Träger kamen von den Sozialversicherungsträgern (22%), den<br />

Gemeinden (31% – 34%) und dem Land bzw. dem Sozialfonds (44% – 47%; vgl. Tabelle 9<br />

im Anhang).<br />

Tabelle 8 Finanzierung der Krankenpflegevereine 2000 – 2003: Beiträge öffentlicher Träger<br />

(vgl. Tabelle 9 im Anhang)<br />

Beiträge öffentlicher Träger 2000 2001 2002 2003<br />

Sozialversicherungsträger 998.017,27 € 970.711,15 € 978.207,66 € 1.100.243,70 €<br />

Gemeinden<br />

direkte Förderungsbeiträge<br />

indirekte Förderungen<br />

747.404,42 € 783.381,25 € 808.286,40 € 1.009.382,06 €<br />

(Anteil Sozialhilfe)<br />

Land<br />

588.475,55 € 592.894,05 € 629.162,26 € 667.606,40 €<br />

Anteil aus Mitteln der Sozialhilfe 882.713,31 € 889.341,07 € 943.743,38 € 1.001.409,60 €<br />

Förderungen aus Strukturmitteln 1,083.818,38 € 1.141.416,54 € 1.179.736,61 € 1.188.486,66 €<br />

Summe öffentliche Beiträge 4.300.428,92 € 4.377.744,06 € 4.539.136,31 € 4.967.128,42 €<br />

Der Anteil der Beiträge öffentlicher Träger, bezogen auf die erfassten Gesamtaufwendungen<br />

der Vereine bzw. auf die Aufwendungen ihres laufenden Betriebs (ohne Investitionen und<br />

Rücklagen), betrug (vgl. Tabelle 47 im Tabellenband):<br />

Jahr<br />

bezogen auf die<br />

Gesamtaufwendungen<br />

bezogen auf die<br />

Betriebsaufwendungen<br />

2000 65,0% 69,4%<br />

2001 60,3% 66,9%<br />

2002 61,5% 64,0%<br />

2003 62,9% 68,2%<br />

Über die Beiträge der öffentlichen Träger wurden rund 60% – 65% der Gesamtaufwendungen<br />

bzw. 64% – 69% der Betriebsaufwendungen der Krankenpflegevereine finanziert.<br />

105


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

7.1 Zusammenfassung<br />

Die Hauskrankenpflege ist ein wichtiger Bestandteil im „Vorarlberger Pflegenetz“. Sie bildet<br />

als ambulanter/mobiler Pflegedienst neben der (haus–)ärztlichen Betreuung eine Grundvoraussetzung<br />

für die Sicherung der Pflege zu Hause.<br />

Vorgelagert und ergänzend dazu sind weitere ambulante/mobile Dienste mit dem Schwerpunkt<br />

Hilfe zur Stützung der Pflege zu Hause aktiv. Von diesen werden die Rufhilfe, die Hospizbewegung<br />

und der Mobile Hilfsdienst in diesem Bericht dargestellt. Ergänzend dazu werden<br />

auch die Angebote für Angehörige von pflegebedürftigen Menschen vorgestellt.<br />

Die Hauskrankenpflege ist in Vorarlberg flächendeckend ausgebaut und steht in allen<br />

Gemeinden des Landes, also für die gesamte Landesbevölkerung, zur Verfügung. Sie ist im<br />

Nahraum organisiert und wird von 67 eigenständigen und gemeinnützigen Krankenpflegevereinen<br />

angeboten, deren insgesamt rund 540 VereinsfunktionärInnen ehrenamtlich<br />

engagiert sind. Rund 56.000 Familien, über zwei Fünftel der Vorarlberger Familien bzw.<br />

Haushalte, sind den Krankenpflegevereinen als Mitglieder solidarisch verbunden.<br />

Die Hauskrankenpflege hat in den letzten Jahren eine hohe Versorgungsdichte erreicht. In den<br />

67 Krankenpflegevereinen waren 200 Pflegefachkräfte tätig, deren Beschäftigungsausmaß<br />

umgerechnet 131,1 vollen Dienstposten entspricht. Mit rund 2.700 Einwohnern pro Pflegefachkraft<br />

weist Vorarlberg österreichweit eine hohe Versorgungsdichte auf und liegt auch<br />

international im Spitzenfeld. Eine hohe Versorgungsdichte ist auch notwendig, um die sozialpolitische<br />

Maxime „ambulant vor stationär“ umzusetzen und eine Pflege zu Hause so lange<br />

wie möglich zu sichern.<br />

Viele Krankenpflegevereine bieten neben der Hauskrankenpflege auch andere ambulante<br />

bzw. mobile Dienste an, etwa den Mobilen Hilfsdienst, organisierte Nachbarschaftshilfe,<br />

Familienhilfe, Mahlzeitendienste.<br />

7.051 Patienten wurden im Jahr 2003 von den Pflegefachkräften der Hauskrankenpflege im<br />

Laufe des Jahres zu Hause gepflegt. Dies entspricht etwa 10% der Mitglieder und bedeutet,<br />

dass 90% der Mitgliedschaften beim Krankenpflegeverein aus solidarischen Gründen bestehen.<br />

Der Großteil (70%) der Patienten waren Frauen. Über 90% der Patienten waren 60 oder mehr<br />

Jahre alt, zwei Drittel 75 oder mehr Jahre alt. Das Durchschnittsalter lag bei 77 Jahren.<br />

10% der Wohnbevölkerung Vorarlbergs ab 60 Jahren wurden von der Hauskrankenpflege<br />

gepflegt. Diese „Pflegequote“ der Hauskrankenpflege steigt mit dem Alter: Von der Wohnbevölkerung<br />

im Alter von 60 – 74 Jahren wurden rund 4% von einer Pflegefachkraft der Hauskrankenpflege<br />

gepflegt, im Alter von 75 – 89 Jahren 21% und im Alter von 90 und mehr Jahren<br />

46% – das heißt, fast die Hälfte der VorarlbergerInnen mit 90 oder mehr Jahren erhielt<br />

über einen längeren Zeitraum von Pflegefachkräften eines örtlichen oder regionalen Krankenpflegevereins<br />

Pflege zu Hause. Diese ambulanten Dienstleistungen erfolgten im Durchschnitt<br />

über 2,2 Jahre hinweg für die Patienten mit einem Pflegeende im Jahr 2003 bzw. über 4,3<br />

Jahre für die Patienten zum 31.12.2003.<br />

106


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

Ausführliche Patienteninformationen wurden bei jenen Patienten erhoben, bei denen eine<br />

längere Betreuung absehbar war. Deshalb beziehen sich nachfolgend dargestellte Daten nur<br />

auf jene 85% Patienten, die längerfristig betreut wurden.<br />

Der Großteil (45%) der Patienten zum 31.12.2003 war verwitwet, 38% waren verheiratet.<br />

Dementsprechend lebten 37% der Patienten zusammen mit ihrem Gatten bzw. Partner – der<br />

etwas geringere Wert ergibt sich aufgrund unterschiedlicher Anteilswerte von<br />

Leermeldungen. Über ein Fünftel (22%) der Patienten lebte bei bzw. mit ihren Kindern und<br />

rund ein Drittel (34%) lebte allein zu Hause. Der Anteil der Patienten mit Angehörigen betrug<br />

jedoch 97%.<br />

Die Hälfte der Hauskrankenpflegepatienten (51%) wurde von ihren Kindern oder Schwiegerkindern<br />

betreut, über ein Viertel (29%) vom Gatten bzw. Partner. Keine gesicherte Betreuung<br />

hatten 9% der Patienten. Über eine pflegegerechte Wohnsituation verfügten 41% der Patienten,<br />

über eine zumindest teilweise pflegegerechte Wohnsituation 46%. Der Großteil (71%)<br />

der Patienten beanspruchte neben der Hauskrankenpflege keinen weiteren organisierten<br />

Dienst. Jene Dienste, die am häufigsten in Anspruch genommen wurden, waren der Mobile<br />

Hilfsdienst (von 15% der Patienten) und der Mahlzeitendienst „Essen auf Rädern“ (11%). Die<br />

Daten weisen auch darauf hin, dass mit der Dauer der Pflegebedürftigkeit das Netz sozialer<br />

Dienste stärker in Anspruch genommen wird.<br />

Die durchschnittliche Zahl der Hauptgründe des Einsatzes pro Patient betrug 1,9. Die häufigsten<br />

Hauptgründe des Einsatzes waren „Medizinische Hauskrankenpflege auf Anordnung<br />

des Arztes“ (42% der Patienten), „Allgemeine Pflegebedürftigkeit“ (40%) und „Chronische<br />

Krankheit“ (37%).<br />

Eine Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt hatten 36% der Patienten zum<br />

31.12.2003 im Laufe ihrer Hauskrankenpflegebetreuung in Anspruch genommen. Bei den<br />

neuen Patienten im Jahr 2003 lag dieser Anteil jedoch bei 42%. Ein Vergleich der Durchschnittswerte<br />

der Pflege je Patient mit anderen neuen Patienten zeigt den leistungsmäßigen<br />

Mehraufwand für die Pflege unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt.<br />

Bei 59% der Patienten mit einem Pflegeende im Jahr 2003 endete die Hauskrankenpflege,<br />

weil die Patienten zu Hause (37%) oder im Krankenhaus (22%) verstarben. Diese Zahlen zeigen<br />

auch, dass im Jahr 2003 rund 27% der in Vorarlberg verstorbenen Personen<br />

Hauskrankenpflegepatienten waren. Bei 23% der Patienten wurde die Pflege beendet, weil<br />

eine Hauskrankenpflege nicht mehr notwendig bzw. gewünscht war, bei 15%, weil die<br />

Patienten in ein Pflegeheim wechselten.<br />

Die umfangreichen Pflegeleistungen der Krankenpflegevereine zeigen sich in den beachtlichen<br />

Landessummen. Die Pflegefachkräfte hatten im Jahr 2003 über 334.000 Patientenkontakte<br />

und erbrachten dabei über 1.230.000 spezielle Pflegeleistungen.<br />

In den letzten 4 Jahren (2000 – 2003) erhöhten sich – auch aufgrund der Änderung in der<br />

Leistungsdokumentation – einige spezielle Pflegeleistungen überdurchschnittlich:<br />

• Betreuung schwerstkranker Patienten bei Tag (+102%)<br />

• Teilpflege, Prophylaxe (+53%)<br />

• Beraten, Anlernen und Begleiten (+49%)<br />

• Injektionen, Infusionen, Medikamentengabe (+27%)<br />

• Pflegebehelfe und Transporte (+26%)<br />

• physikalische Maßnahmen (+18%)<br />

107


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Im Durchschnitt sind die Patienten von einer Pflegefachkraft im Jahr rund 27 Stunden<br />

gepflegt worden. Dies verdeutlicht den unterstützenden Charakter der Hauskrankenpflege.<br />

Im Jahr 2003 betrugen die erfassten Gesamtaufwendungen der 67 Krankenpflegevereine<br />

€ 7.898.742, die Aufwendungen für den laufenden Betrieb insgesamt € 7.279.977. 37% der<br />

Gesamtaufwendungen wurden von den Vereinen selbst aufgebracht – durch<br />

Mitgliedsbeiträge, Spenden und Vereinsaktivitäten. Die weitere Finanzierung erfolgte über<br />

Beiträge von den Gemeinden, vom Land und von den Sozialversicherungsträgern.<br />

Der beachtliche Leistungsumfang der Hauskrankenpflege in Vorarlberg basiert auf<br />

• den rund 56.000 Mitgliedschaften bei den Krankenpflegevereinen<br />

• den Leistungen der rund 540 ehrenamtlichen FunktionärInnen in 67 Krankenpflegevereinen<br />

• dem Einsatz der 200 Pflegefachkräfte der Hauskrankenpflege und<br />

• den umfangreichen Serviceleistungen, Beratungen und Fortbildungsangeboten des<br />

Landesverbandes Hauskrankenpflege Vorarlberg sowie des Instituts für Gesundheits– und<br />

Krankenpflege – Fachbereich Hauskrankenpflege.<br />

Von den öffentlichen Förderern, nämlich den Gemeinden, dem Land und den Sozialversicherungsträgern,<br />

sind erhebliche finanzielle Mittel für die Hauskrankenpflege bereitgestellt<br />

worden. Sie haben sich im Vergleich zu den Kosten, die bei Nutzung anderer möglicher<br />

Pflegeangebote und Organisationsformen erwachsen wären, aber auch viel erspart.<br />

7.2 Ausblick<br />

Im Hinblick auf das klare sozialpolitische Bekenntnis des Landes zu „ambulant vor stationär“<br />

ist der Ausbau des ambulanten Bereichs wichtig. Dabei ist besonders die Hauskrankenpflege<br />

von Bedeutung, um den Bedarf an stationären Betreuungen zu dämpfen.<br />

Der Bericht zeigt, dass die Hauskrankenpflege in Vorarlberg ihrem guten Ruf gerecht wird.<br />

Der in den letzten Jahren erreichte Ausbau der Hauskrankenpflege ist jedoch kein Anlass,<br />

sich auszuruhen, denn der absehbare Bedarf wird weiter zunehmen. Es gilt, die<br />

unterschiedlichen Felder des „Vorarlberger Pflegenetzes“ abzudecken, die Angebote im<br />

ambulanten Bereich auszubauen und noch besser zu vernetzen sowie die<br />

Schnittstellenproblematik verstärkt zu beachten.<br />

Der aktuelle regionale Bedarfs– und Entwicklungsplan des Landes rechnet aufgrund der<br />

demografischen Entwicklung in den nächsten 10 Jahren mit einem Wachstum des Bedarfs an<br />

mobilen Diensten, insbesonders der Hauskrankenpflege, im Umfang von 30% bis 40%. Diese<br />

Anforderung wird zudem erhöht infolge der künftig stärkeren Ausrichtung der Pflegeheime<br />

auf Bewohner in höheren Pflegestufen und wegen des erwarteten Nachlassens der familiären<br />

Pflegepotentiale (vgl. Regionaler Bedarfs– und Entwicklungsplan 2000 – 2020, S. 35).<br />

Die Pflegesicherung baut auf den bestehenden Strukturen auf und strebt einen bedarfsgerechten<br />

Ausbau an. In der Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern über gemeinsame<br />

Maßnahmen für pflegebedürftige Menschen kommt den Ländern und Gemeinden die Aufgabe<br />

108


Mobile Dienste 2001/02/03 V Hauskrankenpflege<br />

des Infrastrukturausbaus zu. Die regionalen und lokalen Krankenpflegevereine sind Teil<br />

dieser Umsetzung (vgl. Bedarfs– und Entwicklungsplan 1997).<br />

Seit 2002 beschäftigte sich eine interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe mit der<br />

Ausweitung der Hauskrankenpflege auf die Kinder– und Jugendlichenpflege nach dem<br />

Gesundheits– und Krankenpflegegesetz (GuKG). Das Projekt entstand auf Initiative von<br />

Dr. Bernd Außerer, Primarius der Pädiatrie im Krankenhaus Dornbirn, Sabine Österreicher,<br />

DKKS am Krankenhaus Dornbirn und Gabriela Flatz vom Fachbereich Elternberatung im<br />

IGK. Eingebunden in die Konzeptumsetzung waren auch der Landesverband Hauskrankenpflege<br />

Vorarlberg, der IGK–Fachbereich Hauskrankenpflege und das Amt der Vorarlberger<br />

Landesregierung.<br />

Die „Mobile KinderKrankenPflege“ soll im Prinzip wie die Erwachsenen–Hauskrankenpflege<br />

ablaufen. Es handelt sich um die professionelle Pflege (schwer)kranker, pflegeintensiver oder<br />

sterbender Kinder sowie die <strong>Unterst</strong>ützung ihrer Eltern bzw. pflegender Angehöriger. Als<br />

innovative Neuerung wird besonderes Augenmerk auf die Überleitung in die häusliche Pflege<br />

gelegt. Im Herbst 2003 wurde eine Pilotphase für sechs Monate bewilligt. Es ist geplant, nach<br />

Abschluss der Pilotphase und der Klärung der Regelfinanzierung die „Mobile<br />

KinderKrankenPflege“ im Land sukzessive auszuweiten.<br />

Aufbauend auf den sozialpolitischen Zielsetzungen des Landes ist Subsidiarität das zentrale<br />

Anliegen. Verwirklicht wird sie durch unterschiedliche Institutionen vor Ort, die auf Selbsthilfe<br />

und Bürgerbeteiligung basieren. Zur Verwirklichung der Zielsetzungen engagieren sich<br />

in diesen Vereinigungen Bürger ehrenamtlich.<br />

Wegen der Nähe vor Ort ist für den Bereich der Pflege ein Zusammenarbeiten im ganzheitlichen<br />

Pflegenetz unerlässlich und wird auch praktiziert. Zur Erhöhung der Effizienz muss<br />

diese Kooperation und Koordination durch strukturelle Maßnahmen weiter ausgebaut werden.<br />

Diesen Anliegen entsprechen die drei „Erfolgssäulen“ der privaten Krankenpflegevereine:<br />

• private Vereine auf Mitgliedschaftsbasis<br />

• Ehrenamtlichkeit der Vereinsfunktionäre und<br />

• Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

Auf dieser Basis sind in Vorarlberg flächendeckend Dienstleistungseinrichtungen der Hauskrankenpflege<br />

erfolgreich aufgebaut worden und sollen erhalten bleiben. Die Organisationsform,<br />

die aus dem persönlichen Nahverhältnis erwächst, ermöglicht eine Gestaltung von<br />

Diensten vor Ort.<br />

Es muss dabei auch die notwendige Fachlichkeit in der Durchführung berücksichtigt werden,<br />

welche durch gesetzliche Regelungen vorgegeben ist. Besonders wegen der dabei<br />

bestehenden hohen Anforderungen muss die Mitfinanzierung durch die öffentliche Hand<br />

sichergestellt bleiben.<br />

Hauskrankenpflege ist menschlich erwünscht. Sie ist in der in diesem Bericht dargestellten<br />

Form, welche die Selbsthilfekräfte unterstützt, zudem auch kostengünstiger als eine stationäre<br />

Pflege. Bestehen bleibt die Notwendigkeit, vermehrt Initiativen zu setzen, um ein ganzheitliches<br />

Angebot unterstützender Dienste, die im Nahraum eng zusammenarbeiten, bereitzustellen,<br />

damit die Pflege zu Hause und der Verbleib in der gewohnten Umgebung für möglichst<br />

viele pflegebedürftige Menschen in Vorarlberg sichergestellt ist.<br />

109


V Hauskrankenpflege Mobile Dienste 2001/02/03<br />

110


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

Inhaltsverzeichnis zum Anhang<br />

Anhang<br />

Inhalt Seite<br />

Ergänzende Karten zum Bericht<br />

Karte 1 Hospizbewegung 2003/2004 ...........................................................................................113<br />

Karte 2 Mobile Hilfsdienste 2003 ................................................................................................114<br />

Karte 3 Hauskrankenpflege 2003 – Gemeinden nach Anbietertyp ..............................................115<br />

Karte 4 Hauskrankenpflege 2003 – Anbieter nach Versorgungsgebiet und Anzahl der<br />

Fachkräfte ........................................................................................................................116<br />

Karte 5 Hauskrankenpflege 2003 – Anbieter mit zusätzlichen Dienstleistungsangeboten ..........117<br />

Hinweis zu den Karten: Sämtliche Karten sind im Rahmen des Vorarlberger Geografischen Informationssystems<br />

(VoGIS) entstanden.<br />

Ergänzende Tabellen zum Bericht<br />

Tabelle 1 Übersicht: Mobile Hilfsdienste 2003 (Beitrittsjahr/Gründungsjahr, Träger,<br />

betreute Gemeinden, Einwohner, Einsatzstunden, Klienten, HelferInnen)...................118<br />

Tabelle 2 Daten zu den Krankenpflegevereinen 2000 – 2003 ......................................................120<br />

Tabelle 3 Daten zu den Pflegefachkräften der Hauskrankenpflege 2000 – 2003 .........................121<br />

Tabelle 4 Übersicht: Krankenpflegevereine 2003 (Gründungsjahr, Mitgliederzahlen,<br />

Fachkräfte–Dienstposten, betreute Gemeinden, „Mitgliederquote“)............................122<br />

Tabelle 5 Zusatzangebote der Krankenpflegevereine 2003 .........................................................124<br />

Tabelle 6 Personenmerkmale der Hauskrankenpflegepatienten 2000 – 2003: Alter nach<br />

Altersgruppen und Geschlecht ......................................................................................126<br />

Tabelle 7 Anzahl der Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege 2000 – 2003 ..............................127<br />

Tabelle 8 Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege in Punkten 2000 – 2003...............................128<br />

Tabelle 9 Finanzierung der Krankenpflegevereine 2000 – 2003 ..................................................129<br />

Förderungsrichtlinien<br />

Richtlinien für die Förderung der Mobilen Hilfsdienste durch das Land Vorarlberg................130<br />

Richtlinien für die Förderung der Hauskrankenpflege im Nahraum (Sozialsprengel) ..............137<br />

Richlinien für die Teilfinanzierung der Leistungen der Hauskrankenpflege aus der<br />

Sozialhilfe........................................................................................................................140<br />

Richtlinien zur Förderung der Hauskrankenpflege aus Strukturmitteln ....................................143<br />

Literaturverzeichnis ..............................................................................................................146<br />

111


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

112


Karte 1 Hospizbewegung 2003/2004


Karte 2 Mobile Hilfsdienste 2003


Karte 3 Hauskrankenpflege 2003 – Gemeinden nach Anbietertyp


Karte 4 Hauskrankenpflege 2003 – Anbieter nach Versorgungsgebiet und Anzahl der Fachkräfte


Karte 5 Hauskrankenpflege 2003 – Anbieter mit zusätzlichen Dienstleistungsangeboten


Tabelle 1. Übersicht Mobile Hilfsdienste 2003 (Beitrittsjahr/Gründungsjahr*, Träger, betreute Gemeinden, Einwohner, Einsatzstunden,<br />

betreute Klienten, HelferInnen im Einsatz)<br />

Einsatz-<br />

Beitrittsjahr/ EW** stunden Klienten HelferInnen<br />

Mobiler Hilfsdienst Gründungsjahr* Träger betreute Gemeinden VZ 2001 2003 2003 2003<br />

Mobiler Hilfsdienst Alberschwende 1998 Krankenpflegeverein Alberschwende 3.021 2.995,75 43 10<br />

Mobiler Hilfsdienst Altach 1998 Sozialzentrum Altach Altach 5.704 3.324,00 27 16<br />

Mobiler Betreuungsdienst Andelsbuch 1998 Rotes Kreuz Andelsbuch 2.287 2.261,50 18 14<br />

Mobiler Hilfsdienst Au-Schoppernau-Schnepfau 2000 / 2003 Krankenpflegeverein Au, Schoppernau, Schnepfau 3.031 500,00 5 3<br />

Mobiler Haushilfedienst Außermontafon 1998 Krankenpflegeverein Bartholomäberg, St. Anton i. M., Schruns, Silbertal,<br />

Tschagguns, Vandans<br />

12.493 12.996,00 81 45<br />

Mobiler Hilfsdienst Bezau-Reuthe 1999 Krankenpflegeverein Bezau, Reuthe 2.464 1.403,00 28 8<br />

Mobiler Hilfsdienst Bildstein 2000 Gemeinde Bildstein 732 1.943,00 9 7<br />

Mobiler Hilfsdienst Bludenz 1998 Krankenpflegeverein Bludenz, Lorüns, Stallehr 14.238 8.286,50 101 57<br />

Mobiler Hilfsdienst Brandnertal 2001 Krankenpflegeverein Bürserberg, Brand 1.253 522,50 7 10<br />

Begleitender Pflegehilfsdienst des Krankenpflegevereins Bregenz 1998 Krankenpflegeverein Bregenz 26.752 19.632,00 158 77<br />

Mobile Seniorenbetreuung "frau holle", Bregenz 1998 Vorarlberger FamilienverbanBregenz 12.302,00 109 60<br />

Krankenpflege- und Betreuungsverein Bürs 1998 Krankenpflegeverein Bürs 3.115 3.253,00 47 25<br />

Mobiler Hilfsdienst Dornbirn 1998 eigenständiger Verein Dornbirn 42.301 23.839,50 249 138<br />

Mobile Altenhilfe Dornbirn 1998 Krankenpflegeverein Dornbirn 9.191,50 58 20<br />

Mobiler Hilfsdienst des Krankenpflegevereins Egg/Großdorf 2000 Krankenpflegeverein Egg 3.361 1.952,25 37 8<br />

Mobiler Hilfsdienst Feldkirch 1998 eigenständiger Verein Feldkirch 28.607 58.187,00 271 147<br />

Mobiler Hilfsdienst Frastanz 1998 Krankenpflegeverein Frastanz 6.214 7.202,00 48 29<br />

Hilfsdienst für Fußach "Füranand" 2002 eigenständiger Verein Fußach 3.521 357,50 8 8<br />

Mobiler Hilfsdienst Gaissau 2001 Krankenpflegeverein Gaissau 1.486 585,25 11 8<br />

Mobiler Hilfsdienst Göfis 1998 Krankenpflegeverein Göfis 2.862 3.113,00 28 19<br />

Mobiler Hilfsdienst Götzis 1998 Krankenpflegeverein Götzis 10.097 7.157,00 67 34<br />

Mobiler Hilfsdienst Großes Walsertal 1998 Krankenpflegeverein Blons, Damüls, Fontanella, Raggal, St. Gerold,<br />

Sonntag<br />

3.105 4.262,00 18 10<br />

Ambulanter Betreuungsdienst Hard 1998 Sozialsprengel Hard Hard 11.471 11.149,00 107 29<br />

Mobile Altenhilfe Höchst 1998 Gemeinde Höchst 7.096 2.016,00 31 3<br />

Mitanand - Mobiler Hilfsdienst Hohenems 1998 eigenständiger Verein Hohenems 13.891 10.211,00 48 34<br />

Mobiler Haushilfedienst des Krankenpflegevereins Innermontafon 1998 Krankenpflegeverein Gaschurn, St. Gallenkirch 3.919 2.352,00 19 16<br />

Mobiler Hilfsdienst Jagdberg 1998 Krankenpflegeverein Düns, Dünserberg, Röns, Satteins, Schlins, Schnifis 6.005 4.501,00 32 34<br />

Mobiler Hilfsdienst Kennelbach 2003 Gemeinde Kennelbach 1.961 1.409,50 18 6<br />

Mobiler Nachbarschafts- und Haushilfedienst Klaus-Weiler-Fraxern 1998 Krankenpflegeverein Klaus, Weiler, Fraxern 5.214 9.386,00 49 43<br />

Mobiler Hilfsdienst Kleinwalsertal 1998 eigenständiger Verein Mittelberg 4.717 904,25 20 10<br />

Mobiler Hilfsdienst des Krankenpflegevereins Klostertal-Arlberg 1998 Krankenpflegeverein Dalaas, Innerbraz, Klösterle, Lech 4.757 5.104,00 40 25


Beitrittsjahr/ EW**<br />

Einsatzstunden<br />

Klienten HelferInnen<br />

Mobiler Hilfsdienst Gründungsjahr* Träger betreute Gemeinden VZ 2001 2003 2003 2003<br />

Mobiler Hilfsdienst des Krankenpflegevereins Koblach 1998 Krankenpflegeverein Koblach 3.797 2.880,75 34 22<br />

Mobiler Hilfsdienst Langen bei Bregenz 2001 Krankenpflegeverein Langen bei Bregenz 1.299 744,50 5 5<br />

Mobiler Hilfsdienst Laterns 2000 Gemeinde Laterns 734 282,50 3 4<br />

Mobiler Hilfsdienst Lauterach 1998 Gemeinde Lauterach 8.678 5.202,75 49 16<br />

Ambulanter Betreuungsdienst Leiblachtal 1998 Sozialsprengel Eichenberg, Hohenweiler, Hörbranz, Lochau,<br />

Möggers<br />

13.587 15.098,50 90 61<br />

Mobiler Hilfsdienst Ludesch 1998 IAP Sozialzentrum Ludesch 2.805 1.778,00 16 7<br />

ARGE Mobile Haushilfe, Sozialkreis Lustenau 1998 Gemeinde Lustenau 19.709 24.169,00 173 87<br />

Mobiler Hilfsdienst Mäder 1998 Krankenpflegeverein Mäder 3.142 2.221,00 21 18<br />

Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfsdienste Meiningen 1998 Krankenpflegeverein Meiningen 1.872 2.584,25 15 8<br />

Mobiler Hilfsdienst Mellau 2000 Krankenpflegeverein Mellau 1.282 523,25 7 5<br />

Mobiler Hilfsdienst Nenzing 1998 Krankenpflegeverein Nenzing 5.652 5.165,75 38 32<br />

Mobiler Hilfsdienst Nüziders 1998 Krankenpflegeverein Nüziders 4.478 5.263,00 60 34<br />

Mobiler Haushilfedienst Rankweil 1998 Krankenpflegeverein Rankweil, Übersaxen 11.738 7.873,00 55 52<br />

Haushilfedienst Schwarzach 1998 Gemeinde Schwarzach 3.373 567,00 4 4<br />

Mobiler Hilfsdienst des Krankenpflegevereins Schwarzenberg 2001 Krankenpflegeverein Schwarzenberg 1.669 295,00 3 3<br />

Mobiler Hilfsdienst Sulzberg 2001 Krankenpflegeverein Sulzberg 1.722 1.056,75 16 6<br />

Mobiler Hilfsdienst Thüringen-Bludesch 1998 eigenständiger Verein Thüringen, Bludesch 4.315 4.270,00 30 22<br />

Mobiler Hilfsdienst Thüringerberg 2001 Gemeinde Thüringerberg 667 807,00 6 15<br />

Mobiler Hilfsdienst Vorderland 1998 Krankenpflegeverein Röthis, Sulz, Viktorsberg, Zwischenwasser 7.614 8.983,50 59 50<br />

Mobiler Hilfsdienst Vorderwald 2002 Sozialsprengel Vorderwald Doren, Hittisau, Krumbach, Langenegg, Lingenau,<br />

Riefensberg, Sibratsgfäll<br />

7.484 4.784,00 49 28<br />

Wolfurt 2003 Sozialdienste Wolfurt Wolfurt 7.849 1.259 29 9<br />

52 Mobile Hilfsdienste 92 Gemeinden (96%) 349.141 328.108 2.554 1.441<br />

*) Für Mobile Hilfsdienste, die bereits vor der Gründung des Vereins "Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfsdienste" am 23.6.1998 bestanden, wird nicht das Gründungsjahr,<br />

sondern das Jahr 1998 als Beitrittsjahr zur Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfsdienste angeführt. Für alle später gegründeten Mobilen Hilfsdienste ist das Beitrittsjahr zugleich Gründungsjahr.<br />

**) Einwohner - Hauptwohnsitz laut Volkszählung 2001, Quelle: Gemeindeverband<br />

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Mobile Hilfdienste<br />

Mobiler Hilfsdienst Au-Schoppernau-Schnepfau: im Jahr 2000 wurde der Mohi Au gegründet, ab 1. 1. 03 sind Schoppernau und Schnepfau dabei<br />

Mobiler Hilfsdienst Vorderwald: Die Mobilen Hilfsdienste Doren, Hittisau, Krumbach, Langenegg, Lingenau, Riefensberg und Sibratsgfäll haben sich 2003 zum Mobilen Hilfsdienst Vorderwald<br />

zusammen geschlossen. Die einzelnen Dienste waren vorher unterschiedlich lange dabei - teilweise seit 1998<br />

In den Gemeinden Bizau, Buch, Schröcken und Warth gibt es noch keinen Mobilen Hilfsdienst


Tabelle 2. Daten zu den Krankenpflegevereinen 2000 – 2003<br />

2000 2001 2002 2003 Veränderung<br />

Veränderung Veränderung Veränderung Veränderung 2000 – 2003<br />

absolut 1999 = 100% absolut 2000 = 100% absolut 2001 = 100% absolut 2002 = 100% 2000 = 100%<br />

Krankenpflegevereine 67 100,00% 67 100,00% 67 100,00% 67 100,00% 100,00%<br />

Neugründungen 0 0 0 0<br />

Mitgliedschaften 55.264 101,52% 55.864 101,09% 56.103 100,43% 56.407 100,54% 102,07%<br />

MitarbeiterInnen<br />

ehrenamtliche Funktionäre * ca. 540 ca. 540 ca. 540 ca. 540<br />

Pflegefachkräfte 187 108,72% 187 100,00% 196 104,81% 200 102,04% 106,95%<br />

Familienhelferinnen 2 66,67% 2 100,00% 2 100,00% 2 100,00% 100,00%<br />

Laienhelferinnen 547 115,64% 635 116,09% 617 97,17% 664 107,62% 121,39%<br />

Patienten 6.938 101,27% 6.851 98,75% 6.848 99,96% 7.051 102,96% 101,63%<br />

Pflegetage ** 289.532 103,37% 295.242 101,97% 295.465 100,08% 297.858 100,81% 102,88%<br />

durchschnittliche Pflegetage je Patient 41,73 102,07% 43,09 103,27% 43,15 100,12% 42,24 97,91% 101,23%<br />

Betreute Gemeinden *** 96 101,05% 96 100,00% 96 100,00% 96 100,00% 100,00%<br />

Anteil an allen Gemeinden in Vorarlberg 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />

Anteil an allen Einwohnern in Vorarlberg 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />

*) je Verein werden acht ehrenamtliche Funktionäre gerechnet: Obmann, Obmannstellvertreter, Kassier, Schriftführer und vier Beiräte (Werte gerundet)<br />

**) Quelle: IGK Auswertung Liste 530<br />

***) siehe Tabelle 5: Übersicht: Gemeinden, Einwohner und Krankenpflegevereine 2003<br />

Quellen: Hauskrankenpflege Vorarlberg: Gesamtauswertung 2001, Gesamtauswertung 2002, Gesamtauswertung 2003 sowie Statistik 2001, Statistik 2002, Statistik 2003


Tabelle 3. Daten zu den Pflegefachkräften der Hauskrankenpflege 2000 – 2003<br />

2000 2001 2002 2003 Veränderung<br />

Veränderung Veränderung Veränderung Veränderung 2000 – 2003<br />

absolut anteilig 1999 = 100% absolut anteilig 2000 = 100% absolut anteilig 2001 = 100% absolut anteilig 2002 = 100% 2000 = 100%<br />

Pflegefachkräfte<br />

Personen zum 31.12. d. J. 187 108,72% 187 100,00% 196 104,81% 200 102,04% 106,95%<br />

Beschäftigungsverhältnisse<br />

vollzeitbeschäftigt 54 28,9% 93,10% 54 28,9% 100,00% 53 27,0% 98,15% 45 22,5% 84,91% 83,33%<br />

teilzeitbeschäftigt 133 71,1% 116,67% 133 71,1% 100,00% 143 73,0% 107,52% 155 77,5% 108,39% 116,54%<br />

zusammen 187 100,0% 108,72% 187 100,0% 100,00% 196 100,0% 104,81% 200 100,0% 102,04% 106,95%<br />

Dienstposten<br />

Dienstposten zum 31.12. d. J. 121,9 102,09% 123,7 101,48% 128,1 103,56% 131,1 102,34% 107,55%<br />

Dienstposten im Jahresdurchschnitt 120,6 101,26% 122,8 101,82% 125,9 102,52% 129,6 102,94% 107,46%<br />

Ordensschwestern<br />

Ordensschwestern 9 4,8% 90,00% 9 4,8% 100,00% 7 3,6% 77,78% 6 3,0% 85,71% 66,67%<br />

Pflegefachkräfte insgesamt 187 100,0% 108,72% 187 100,0% 100,00% 196 100,0% 104,81% 200 100,0% 102,04% 106,95%<br />

Ausbildung<br />

DGKS/DGKP 161 86,1% 107,33% 165 88,2% 102,48% 175 89,3% 106,06% 178 89,0% 101,71% 110,56%<br />

PflegehelferInnen 26 13,9% 118,18% 22 11,8% 84,62% 21 10,7% 95,45% 22 11,0% 104,76% 84,62%<br />

Pflegefachkräfte insgesamt 187 100,0% 108,72% 187 100,0% 100,00% 196 100,0% 104,81% 200 100,0% 102,04% 106,95%<br />

Zusatzausbildungen<br />

DGKS/DGKP Sonderausb. extram. Pflegedienst 12 6,42% 92,31% 9 4,81% 75,00% 10 5,10% 111,11% 9 4,50% 90,00% 75,00%<br />

Pflegefachkräfte insgesamt 187 100,00% 108,72% 187 100,00% 100,00% 196 100,00% 104,81% 200 100,00% 102,04% 106,95%<br />

Maßzahlen<br />

Einwohner Vorarlberg zum 31.12. d. J. ** 350.232 100,57% 352.185 100,56% 355.341 100,90% 357.894 100,72% 102,19%<br />

Einwohner je Pflegefachkraft DP z. 31.12. d. J. 2.873 98,51% 2.847 99,09% 2.774 97,43% 2.730 98,41% 95,02%<br />

Patienten (laut Tabelle 1) 6.938 101,27% 6.851 98,75% 6.848 99,96% 7.051 102,96% 101,63%<br />

Patienten je Pflegefachkraft (DP i. Jahresschnitt) 57,53 100,01% 55,79 96,98% 54,39 97,50% 54,41 100,02% 94,57%<br />

**) Landesstelle für Statistik: Verwaltungszählung 2001, Verwaltungszählung 2002, Verwaltungszählung 2003 (Einwohner mit Hauptwohnsitz zum 31.12.d.J.)<br />

Quelle: Institut für Gesundheits- und Krankenpflege, Fachbereich Hauskrankenpflege: Statistik Pflegepersonen in der Hauskrankenpflege


Tabelle 4. Übersicht: Krankenpflegevereine 2003 (Gründungsjahr, Mitgliederzahlen, Fachkräfte–Dienstposten, betreute Gemeinden, "Mitgliederquote")<br />

Gründungsjahr<br />

Fachkräfte<br />

Mitglieder * (Dienstposten) Einwohner **<br />

Haushalte ** Mitgliederquote ***<br />

Krankenpflegeverein (reaktiviert) 2003 2003 betreute Gemeinde/n 31.12.2003 2001<br />

Alberschwende 1934 543 0,55 Alberschwende 2.996 968 56,10%<br />

Altach 1934 995 1,90 Altach 5.938 2.080 47,84%<br />

Andelsbuch 1980 356 1,08 Andelsbuch 2.275 704 50,57%<br />

Au - Sozialsprengel Hinterwald 1931 364 Au 1.684 518 70,27%<br />

Außermontafon 1985 1.366 4,05 Schruns, Tschagguns, Vandans, Silbertal, St. Anton, Bartholomäberg 12.603 4.632 29,49%<br />

Bezau-Reuthe 1980 507 1,00 Bezau, Reuthe 2.480 804 63,06%<br />

Maria-Bildstein 1988 135 0,33 Bildstein 705 254 53,15%<br />

Bizau 1951 206 0,41 Bizau 989 310 66,45%<br />

Bludenz 1927 (1958) 2.131 7,32 Bludenz, bei Bedarf mitbetreut: Lorüns, Stallehr 14.587 5.917 36,01%<br />

Bludesch - Sozialsprengel Blumenegg 1981 360 1,88 Bludesch 2.196 776 46,39%<br />

Brandnertal 1991 340 0,54 Brand, Bürserberg 1.229 465 73,12%<br />

Bregenz 1978 4.280 9,30 Bregenz 26.963 11.888 36,00%<br />

Buch 1995 106 0,15 Buch 567 175 60,57%<br />

Bürs 1992 784 1,19 Bürs 2.986 1.185 66,16%<br />

Doren - Sozialsprengel Vorderwald 1980 182 Doren 1.020 322 56,52%<br />

Dornbirn 1912 5.349 14,52 Dornbirn 43.197 17.048 31,38%<br />

Egg-Großdorf 1933 704 1,19 Egg 3.362 1.108 63,54%<br />

Feldkirch-Altenstadt 1928 766 1,86 Feldkirch-Altenstadt 4.099 1.563 49,01%<br />

Feldkirch-Gisingen 1928 1.130 2,40 Feldkirch-Gisingen 7.644 3.006 37,59%<br />

Feldkirch-Nofels 1926 581 1,52 Feldkirch-Nofels 3.454 1.263 46,00%<br />

Feldkirch-Levis-Tisis 1919 1.751 4,50 Feldkirch-Stadt-Levis-Tisis 9.330 4.196 41,73%<br />

Feldkirch-Tosters 1932 885 1,80 Feldkirch-Tosters 4.752 2.042 43,34%<br />

Frastanz 1932 1.040 2,39 Frastanz 6.256 2.290 45,41%<br />

Gaißau 1953/1995 312 0,09 Gaißau 1.551 497 62,78%<br />

Göfis 1932 625 1,20 Göfis 2.921 1.033 60,50%<br />

Götzis 1925 1.595 4,09 Götzis 10.276 3.895 40,95%<br />

Großes Walsertal 1991 630 1,80 Blons, Fontanella, Raggal, St. Gerold, Sonntag, Damüls 3.072 962 65,49%<br />

Hard 1901 1.900 3,84 Hard 11.678 4.403 43,15%<br />

Hittisau - Sozialsprengel Vorderwald 1978 367 Hittisau 1.803 614 59,77%<br />

Höchst-Fußach 1904 1.205 2,60 Höchst, Fußach 10.972 3.880 31,06%<br />

Hohenems 1926 2.051 4,20 Hohenems 14.146 5.266 38,95%<br />

Hohenweiler-Möggers-Eichenberg 1989 436 1,86 Hohenweiler, Eichenberg, Möggers 2.214 695 62,73%<br />

Hörbranz 1950 1.003 2,65 Hörbranz 6.256 2.312 43,38%<br />

Innermontafon 1986 764 1,38 St. Gallenkirch, Gaschurn 3.965 1.420 53,80%<br />

Jagdberg 1984 1.367 2,07 Düns, Dünserberg, Röns, Satteins, Schlins, Schnifis 6.204 2.085 65,56%<br />

Kennelbach 1929 381 1,00 Kennelbach 1.953 760 50,13%


Gründungsjahr<br />

Fachkräfte<br />

Mitglieder * (Dienstposten) Einwohner **<br />

Haushalte ** Mitgliederquote ***<br />

Krankenpflegeverein (reaktiviert) 2003 2003 betreute Gemeinde/n 31.12.2003 2001<br />

Klaus-Weiler-Fraxern 1979/1980 760 1,87 Klaus, Weiler, Fraxern 5.427 1.883 40,36%<br />

Kleinwalsertal 1988 627 1,38 Mittelberg 4.989 2.019 31,05%<br />

Klostertal-Arlberg 1991 875 2,94 Dalaas, Innerbraz, Klösterle, Lech 5.101 1.734 50,46%<br />

Koblach 1961 636 0,94 Koblach 3.917 1.317 48,29%<br />

Krumbach - Sozialsprengel Vorderwald 1982 171 Krumbach 955 332 51,51%<br />

Langen-Thal 1969 295 0,66 Langen bei Bregenz, Thal (Sulzberg) 1.688 520 56,73%<br />

Langenegg - Sozialsprengel Vorderwald 1979 187 3,28 Langenegg 1.035 320 58,44%<br />

Laterns 1947 163 0,26 Laterns 713 245 66,53%<br />

Lauterach 1913 1.180 2,85 Lauterach 8.962 3.384 34,87%<br />

Lingenau - Sozialsprengel Vorderwald 1984 179 Lingenau 1.353 407 43,98%<br />

Lochau 1948 618 2,49 Lochau 5.345 2.284 27,06%<br />

Ludesch 1956 (1977/1982) 467 1,60 Ludesch 2.925 964 48,44%<br />

Lustenau 1899 3.358 6,23 Lustenau 20.267 7.586 44,27%<br />

Mäder 1975 529 0,71 Mäder 3.220 1.057 50,05%<br />

Meiningen 1986 349 0,93 Meiningen 1.901 672 51,93%<br />

Mellau 1986 285 0,60 Mellau 1.270 444 64,19%<br />

Nenzing 1931 830 1,70 Nenzing 5.859 2.049 40,51%<br />

Nüziders 1953 (1977) 833 3,26 Nüziders 4.507 1.659 50,21%<br />

Rankweil 1921 (1945) 1.895 3,00 Rankweil, Übersaxen 11.971 4.371 43,35%<br />

Riefensberg - Sozialsprengel Vorderwald 1982 192 Riefensberg 1.004 318 60,38%<br />

Schnepfau - Sozialsprengel Hinterwald 1989 108 Schnepfau 482 161 67,08%<br />

Schoppernau - Sozialsprengel Hinterwald 1979 217 1,00 Schoppernau 908 282 76,95%<br />

Schwarzach 1933 848 1,04 Schwarzach 3.418 1.254 67,62%<br />

Schwarzenberg 1988 349 1,00 Schwarzenberg 1.744 559 62,43%<br />

Sibratsgfäll - Sozialsprengel Vorderwald 1981 102 Sibratsgfäll 424 129 79,07%<br />

Sulzberg 1981 259 0,44 Sulzberg 1.344 420 61,67%<br />

Tannberg/Schröcken-Warth 1994 121 0,33 Schröcken, Warth 414 150 80,67%<br />

Thüringen - Sozialsprengel Blumenegg 1981 477 Thüringen 2.229 760 62,76%<br />

Thüringerberg - Sozialsprengel Blumenegg 1981 156 Thüringerberg 704 215 72,56%<br />

Vorderland 1932 1.104 3,62 Sulz, Röthis, Zwischenwasser, Viktorsberg 7.608 2.689 41,06%<br />

Wolfurt**** 1928 740 2,26 Wolfurt 7.887 2.993 24,72%<br />

Summe<br />

*) Zumeist Familienmitgliedschaften<br />

56.407 131,05 357.894 134.513 41,93%<br />

**) Hauptwohnsitze laut Verwaltungszählung 2003; Privathaushalte laut Volkszählung 2001 (für die einzelnen Fraktionen von Feldkirch laut ISIS-Abfrage des Amtes d. Vlbg. Landesregierung,<br />

für Thal 111 Haushalte laut Einwohnerzahl 2003 und durchschnittlicher Haushaltsgröße von 3,2 ermittelt)<br />

***) Mitgliederzahl 2003 bezogen auf die Zahl der Haushalte 2001<br />

****) Mitgliederzahl indirekt ermittelt: Haussammlungsergebnis bezogen auf den Durchschnitt der Mitgliedsbeiträge aller Vereine Quelle: Hauskrankenpflege Vorarlberg: Hauskrankenpflege Vorarlberg. Statistik 2003


Tabelle 5. Zusatzangebote der Krankenpflegevereine 2003<br />

organisierte<br />

Kurse<br />

Mobile Hilfsdienste Nachbarschaftshilfe Familienhilfe<br />

Essen für pflegende<br />

Krankenpflegeverein Angebot seit Helferinnen Angebot Helferinnen Angebot Familienhelferin auf Rädern Angehörige andere Angebote<br />

Alberschwende Mobiler Hilfsdienst 1998 10 Familienhilfe 1 Essen auf Rädern Vermittlung<br />

Altach Essen auf Rädern Kurse<br />

Andelsbuch<br />

Au Mobiler Hilfsdienst 2000 3 Kurse<br />

Außermontafon Mobiler Hilfsdienst 1992 50<br />

Bezau-Reuthe Mobiler Hilfsdienst 1999 7 Essen auf Rädern Vermittlung<br />

Maria Bildstein Vermittlung<br />

Bizau Essen auf Rädern<br />

Bludenz Mobiler Hilfsdienst 1982 53<br />

Bludesch Vermittlung<br />

Brandnertal Mobiler Hilfsdienst 2001 15 Essen auf Rädern Kurse<br />

Bregenz Mobiler Hilfsdienst 1999 77 Vermittlung<br />

Buch Vermittlung<br />

Bürs Mobiler Hilfsdienst 1992 19 Essen auf Rädern Kurse Kinderbetreuung<br />

Doren Essen auf Rädern Kurse<br />

Dornbirn Mobiler Hilfsdienst 1980 23 Vermittlung<br />

Egg-Großdorf Mobiler Hilfsdienst 2000 7 Essen auf Rädern Kurse<br />

Feldkirch-Altenstadt<br />

Feldkirch-Gisingen Kurse<br />

Feldkirch-Nofels Vermittlung<br />

Feldkirch-Levis-Tisis<br />

Feldkirch-Tosters Kurse<br />

Frastanz Mobiler Hilfsdienst 1994 29 Vermittlung<br />

Gaißau Mobiler Hilfsdienst 2000 5<br />

Göfis Mobiler Hilfsdienst 1995 14 Vermittlung<br />

Götzis Mobiler Hilfsdienst 1996 32 Kurse<br />

Großes Walsertal Mobiler Hilfsdienst 1994 10 Vermittlung<br />

Hard Essen auf Rädern Kurse<br />

Hittisau Kurse<br />

Höchst-Fußach Vermittlung<br />

Hohenems Kurse<br />

Hohenweiler-Möggers-Eichenberg Vermittlung<br />

Hörbranz<br />

Innermontafon Mobiler Hilfsdienst 1996 19 Vermittlung<br />

Jagdberg Mobiler Hilfsdienst 1995 30 Vermittlung


organisierte<br />

Kurse<br />

Mobile Hilfsdienste Nachbarschaftshilfe Familienhilfe<br />

Essen für<br />

Krankenpflegeverein Angebot seit Helferinnen Angebot Helferinnen Angebot Familienhelferin auf Rädern Angehörige andere Angebote<br />

Kennelbach Kurse<br />

Klaus-Weiler-Fraxern Mobiler Hilfsdienst 1995 40 Nachbarschaftshilfe 1 Essen auf Rädern Kurse<br />

Kleinwalsertal Vermittlung<br />

Klostertal-Arlberg Mobiler Hilfsdienst 1997 22<br />

Koblach Mobiler Hilfsdienst 1998 16 Vermittlung<br />

Krumbach Essen auf Rädern Vermittlung<br />

Langen-Thal Mobiler Hilfsdienst 2000 3 Vermittlung<br />

Langenegg Nachbarschaftshilfe 2 Essen auf Rädern Kurse<br />

Laterns Vermittlung<br />

Lauterach Vermittlung<br />

Lingenau Kurse<br />

Lochau<br />

Ludesch<br />

Vermittlung<br />

Lustenau Kurse<br />

Mäder Mobiler Hilfsdienst 1997 15 Kurse<br />

Meiningen Mobiler Hilfsdienst 1995 7 Essen auf Rädern Kurse<br />

Mellau Mobiler Hilfsdienst 1999 5 Essen auf Rädern<br />

Nenzing Mobiler Hilfsdienst 1996 31 Kurse<br />

Nüziders Mobiler Hilfsdienst 1996 30 Familienhilfe 1 Essen auf Rädern Vermittlung Nachmittag für pflegende Angehörige<br />

Rankweil Mobiler Hilfsdienst 1990 51 Kurse<br />

Riefensberg Nachbarschaftshilfe 3 Essen auf Rädern Kurse<br />

Schnepfau Mobiler Hilfsdienst* 2000<br />

Schoppernau Mobiler Hilfsdienst* 2000 Vermittlung<br />

Schwarzach Vermittlung<br />

Schwarzenberg Mobiler Hilfsdienst 2001 4 Vermittlung<br />

Sibratsgfäll Nachbarschaftshilfe 3 Vermittlung Magnetfeldtherapie, Besuche<br />

Sulzberg Mobiler Hilfsdienst 2002 4<br />

Tannberg/Schröcken-Warth Kurse<br />

Thüringen Vermittlung<br />

Thüringerberg Tanzen, Turnen<br />

Vorderland Mobiler Hilfsdienst 1995 55 Kurse<br />

Wolfurt Kurse<br />

eigenes Angebot 32 Vereine 686 4 Vereine 9 2 Vereine 2 16 Vereine 26 Vereine 4 Vereine<br />

Vermittlung/Zusammenarbeit 27 Vereine<br />

Summe 32 Vereine 686 4 Vereine 9 2 Vereine 2 16 Vereine 53 Vereine 4 Vereine<br />

*) Mobiler Hilfsdienst Au-Schoppernau-Schnepfau; Zahl der Helferinnen siehe Krankenpflegeverein Au<br />

Quelle: Hauskrankenpflege Vorarlberg: Zusatzangebote der Krankenpflegevereine zum 31.10.2003


Tabelle 6. Personenmerkmale der Hauskrankenpflegepatienten 2000 – 2003: Alter* nach Altersgruppen und Geschlecht<br />

absolut anteilig<br />

2000 2001 2002 2003 Veränderung<br />

Veränderung<br />

1999 = 100% absolut anteilig<br />

Veränderung<br />

2000 = 100% absolut anteilig<br />

Veränderung<br />

2001 = 100% absolut anteilig<br />

Veränderung<br />

2002 = 100%<br />

2000 – 2003<br />

2000 = 100%<br />

insgesamt<br />

bis 59 Jahre 580 8,42% 90,34% 562 8,30% 96,90% 498 7,36% 88,61% 538 7,75% 108,03% 92,76%<br />

60 - 74 Jahre 1.781 25,85% 100,00% 1.740 25,70% 97,70% 1.639 24,22% 94,20% 1.686 24,30% 102,87% 94,67%<br />

75 u.m. Jahre 4.528 65,72% 103,19% 4.468 65,99% 98,67% 4.630 68,42% 103,63% 4.714 67,94% 101,81% 104,11%<br />

keine Angaben 1 0,01% 50,00% 1 0,01% 100,00% 0 0,00% 0 0,00% 0,00%<br />

zusammen 6.890 100,00% 101,13% 6.771 100,00% 98,27% 6.767 100,00% 99,94% 6.938 100,00% 102,53% 100,70%<br />

60 u.m. Jahre 6.309 91,57% 102,27% 6.208 91,69% 98,40% 6.269 92,64% 100,98% 6.400 92,25% 102,09% 101,44%<br />

Frauen<br />

bis 59 Jahre 324 6,66% 83,51% 328 6,88% 101,23% 293 6,15% 89,33% 299 6,19% 102,05% 92,28%<br />

60 - 74 Jahre 1.141 23,46% 98,53% 1.087 22,79% 95,27% 1.005 21,10% 92,46% 1.015 21,01% 101,00% 88,96%<br />

75 u.m. Jahre 3.397 69,85% 103,22% 3.354 70,33% 98,73% 3.464 72,74% 103,28% 3.518 72,81% 101,56% 103,56%<br />

keine Angaben 1 0,02% 50,00% 0 0,00% 0 0,00% 100,00% 0 0,00% 0,00%<br />

zusammen 4.863 100,00% 100,50% 4.769 100,00% 98,07% 4.762 100,00% 99,85% 4.832 100,00% 101,47% 99,36%<br />

60 u.m. Jahre 4.538 93,32% 102,00% 4.441 93,12% 97,86% 4.469 93,85% 100,63% 4.533 93,81% 101,43% 99,89%<br />

Männer<br />

bis 59 Jahre 256 12,63% 100,79% 234 11,69% 91,41% 205 10,22% 87,61% 239 11,35% 116,59% 93,36%<br />

60 - 74 Jahre 640 31,57% 102,73% 653 32,62% 102,03% 634 31,62% 97,09% 671 31,86% 105,84% 104,84%<br />

75 u.m. Jahre 1.131 55,80% 103,10% 1.114 55,64% 98,50% 1.166 58,15% 104,67% 1.196 56,79% 102,57% 105,75%<br />

keine Angaben 0 0,00% 100,00% 1 0,05% 0 0 0,00% 0,00% 0,00%<br />

zusammen 2.027 100,00% 102,68% 2.002 100,00% 98,77% 2.005 100,00% 100,15% 2.106 100,00% 105,04% 103,90%<br />

60 u.m. Jahre 1.771 87,37% 102,97% 1.767 88,26% 99,77% 1.800 89,78% 101,87% 1.867 88,65% 103,72% 105,42%<br />

*) Alter zum Stichtag Jahresmitte (30.6. d. J.)


Tabelle 7. Anzahl der Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege 2000 – 2003 (absolut, anteilig)<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Art der Leistungen absolut anteilig absolut anteilig absolut anteilig absolut anteilig<br />

Patientenkontakte<br />

Hausbesuche 272.397 82,68% 266.322 80,88% 267.744 80,63% 264.770 79,10%<br />

Hausbesuche mit besonderer Wegzeit 12.038 3,65% 13.849 4,21% 14.549 4,38% 13.915 4,16%<br />

Hausbesuche zusammen 284.435 86,34% 280.171 85,09% 282.293 85,01% 278.685 83,25%<br />

Patientenkontakte in Beratungsstunden 45.009 13,66% 49.099 14,91% 49.761 14,99% 56.056 16,75%<br />

Summe Patientenkontakte 329.444 100,00% 329.270 100,00% 332.054 100,00% 334.741 100,00%<br />

Spezielle Pflegeleistungen<br />

Ganzheitliche Körperpflege 113.855 11,56% 113.761 10,95% 116.073 10,42% 118.091 9,54%<br />

Teilpflege, Prophylaxe 119.196 12,11% 134.609 12,96% 149.092 13,38% 182.824 14,76%<br />

Patientenbeobachtung, Vitalzeichenkontrolle 188.788 19,18% 184.600 17,77% 186.702 16,76% 184.272 14,88%<br />

Wundversorgung 69.880 7,10% 72.189 6,95% 77.366 6,95% 79.387 6,41%<br />

Injektionen, Infusionen, Medikamentengabe 70.633 7,17% 78.237 7,53% 84.074 7,55% 89.807 7,25%<br />

Katheter setzen, Einlauf 6.411 0,65% 5.965 0,57% 6.487 0,58% 6.771 0,55%<br />

Stoma–, Katheter– und Kanülenpflege 15.415 1,57% 15.955 1,54% 16.601 1,49% 17.564 1,42%<br />

Physikalische Maßnahmen 133.305 13,54% 142.674 13,73% 155.377 13,95% 156.673 12,65%<br />

Betreung Schwerstkranker bei Tag 2.080 0,21% 2.569 0,25% 3.967 0,36% 12.629 1,02%<br />

Betreung Schwerstkranker bei Nacht 698 0,07% 717 0,07% 664 0,06% 658 0,05%<br />

Begleitende Lebenshilfe 77.592 7,88% 86.395 8,32% 86.984 7,81% 79.189 6,39%<br />

Abklären, Information und Vermittlung 115.538 11,74% 125.770 12,11% 143.941 12,92% 207.112 16,72%<br />

Beraten, Anlernen und Begleiten 61.241 6,22% 65.580 6,31% 75.507 6,78% 91.005 7,35%<br />

Pflegebehelfe, Transporte 9.885 1,00% 9.819 0,95% 11.104 1,00% 12.452 1,01%<br />

Summe spezielle Pflegeleistungen 984.517 100,00% 1.038.840 100,00% 1.113.939 100,00% 1.238.434 100,00%<br />

Beratungen<br />

Persönliche Beratung 5.702 32,28% 7.022 34,82% 7.887 35,41% 8.581 34,06%<br />

Telefonische Beratung 11.960 67,72% 13.146 65,18% 14.386 64,59% 16.610 65,94%<br />

Summe Beratung 17.662 100,00% 20.168 100,00% 22.273 100,00% 25.191 100,00%<br />

Gesamte Pflegeleistungen<br />

Summe Patientenkontakte 329.444 24,74% 329.270 23,72% 332.054 22,62% 334.741 20,94%<br />

Summe spezielle Pflegeleistungen 984.517 73,93% 1.038.840 74,83% 1.113.939 75,87% 1.238.434 77,48%<br />

Summe Beratungen 17.662 1,33% 20.168 1,45% 22.273 1,52% 25.191 1,58%<br />

Summe gesamte Pflegeleistungen 1.331.623 100,00% 1.388.278 100,00% 1.468.266 100,00% 1.598.366 100,00%<br />

Quelle: Hauskrankenpflege Vorarlberg: Gesamtauswertung 2001, Gesamtauswertung 2002, Gesamtauswertung 2003


Tabelle 8. Pflegeleistungen der Hauskrankenpflege in Punkten 2000 – 2003 (absolut, anteilig)<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Art der Leistungen absolut anteilig absolut anteilig absolut anteilig absolut anteilig<br />

Patientenkontakte<br />

Hausbesuche 544.794 85,40% 532.644 83,60% 535.488 83,22% 529.540 82,58%<br />

Hausbesuche mit besonderer Wegzeit 48.152 7,55% 55.396 8,69% 58.196 9,04% 55.660 8,68%<br />

Hausbesuche zusammen 592.946 92,94% 588.040 92,29% 593.684 92,27% 585.200 91,26%<br />

Patientenkontakte in der Beratungsstunde 45.009 7,06% 49.099 7,71% 49.761 7,73% 56.056 8,74%<br />

Summe Patientenkontakte 637.955 100,00% 637.139 100,00% 643.445 100,00% 641.256 100,00%<br />

Spezielle Pflegeleistungen<br />

Ganzheitliche Körperpflege 455.420 22,37% 455.044 21,15% 464.292 20,14% 472.364 20,33%<br />

Teilpflege, Prophylaxe 238.392 11,71% 269.218 12,51% 298.184 12,93% 365.648 15,74%<br />

Patientenbeobachtung, Vitalzeichenkontrolle 188.788 9,27% 184.600 8,58% 186.702 8,10% 184.272 7,93%<br />

Wundversorgung 139.760 6,86% 144.378 6,71% 154.732 6,71% 158.774 6,83%<br />

Injektionen, Infusionen, Medikamentengabe 70.633 3,47% 78.237 3,64% 84.074 3,65% 89.807 3,87%<br />

Katheter setzen, Einlauf 12.822 0,63% 11.930 0,55% 12.974 0,56% 13.542 0,58%<br />

Stoma–, Katheter– und Kanülenpflege 30.830 1,51% 31.910 1,48% 33.202 1,44% 35.128 1,51%<br />

Physikalische Maßnahmen 266.610 13,10% 285.348 13,26% 310.754 13,48% 313.346 13,49%<br />

Betreung Schwerstkranker bei Tag 12.480 0,61% 15.414 0,72% 23.802 1,03% 25.258 1,09%<br />

Betreung Schwerstkranker bei Nacht 4.188 0,21% 4.302 0,20% 3.984 0,17% 1.316 0,06%<br />

Begleitende Lebenshilfe 232.776 11,43% 259.185 12,05% 260.952 11,32% 237.567 10,22%<br />

Abklären, Information und Vermittlung 231.076 11,35% 251.540 11,69% 287.882 12,48% 207.112 8,91%<br />

Beraten, Anlernen und Begleiten 122.482 6,02% 131.160 6,10% 151.014 6,55% 182.010 7,83%<br />

Pflegebehelfe, Transporte 29.655 1,46% 29.457 1,37% 33.312 1,44% 37.356 1,61%<br />

Summe spezielle Pflegeleistungen 2.035.912 100,00% 2.151.723 100,00% 2.305.860 100,00% 2.323.500 100,00%<br />

Beratungen<br />

Persönliche Beratung 5.702 32,28% 7.022 34,82% 7.887 35,41% 8.581 34,06%<br />

Telefonische Beratung 11.960 67,72% 13.146 65,18% 14.386 64,59% 16.610 65,94%<br />

Summe Beratung 17.662 100,00% 20.168 100,00% 22.273 100,00% 25.191 100,00%<br />

Gesamte Pflegeleistungen<br />

Summe Patientenkontakte 637.955 23,70% 637.139 22,68% 643.445 21,65% 641.256 21,45%<br />

Summe spezielle Pflegeleistungen 2.035.912 75,64% 2.151.723 76,60% 2.305.860 77,60% 2.323.500 77,71%<br />

Summe Beratungen 17.662 0,66% 20.168 0,72% 22.273 0,75% 25.191 0,84%<br />

Summe Pflegeleistungen 2.691.529 100,00% 2.809.030 100,00% 2.971.578 100,00% 2.989.947 100,00%<br />

Quelle: Hauskrankenpflege Vorarlberg: Gesamtauswertung 2001, Gesamtauswertung 2002, Gesamtauswertung 2003


Tabelle 9. Finanzierung der Krankenpflegevereine 2000 – 2003<br />

2000 2001 2002 2003<br />

Finanzierungsquellen in € anteilig in € anteilig in € anteilig in € anteilig<br />

Eigenaufbringung<br />

Mitgliedsbeiträge 1.202.933,66 44,83% 1.234.135,59 43,17% 1.297.851,50 44,94% 1.321.927,66 45,04%<br />

Spenden 887.192,79 33,06% 1.056.968,38 36,98% 948.356,28 32,84% 944.352,20 32,18%<br />

Vereinsaktivitäten und andere Einnahmen 593.279,80 22,11% 567.422,80 19,85% 641.904,38 22,23% 668.636,56 22,78%<br />

Summe Eigenaufbringung 2.683.406,25 100,00% 2.858.526,77 100,00% 2.888.112,16 100,00% 2.934.916,42 100,00%<br />

Beiträge öffentlicher Träger<br />

G e m e i n d e n<br />

direkte Förderungsbeiträge 747.404,42 17,38% 783.381,25 17,89% 808.286,40 17,81% 1.009.382,06 20,32%<br />

Anteil Sonderförderungen aus Mitteln der Sozialhilfe* 36.162,00 0,84% 11.511,38 0,26% 9.453,46 0,21% 38.806,40 0,78%<br />

Anteil Förderungen aus Mitteln der Sozialhilfe* 552.313,54 12,84% 581.382,67 13,28% 619.708,80 13,65% 628.800,00 12,66%<br />

L a n d<br />

Anteil Sonderförderungen aus Mitteln der Sozialhilfe* 54.243,00 1,26% 17.267,06 0,39% 14.180,18 0,31% 58.209,60 1,17%<br />

Anteil Förderungen aus Mitteln der Sozialhilfe* 828.470,31 19,26% 872.074,01 19,92% 929.563,20 20,48% 943.200,00 18,99%<br />

Förderungen aus Strukturmitteln 1.083.818,38 25,20% 1.141.416,54 26,07% 1.179.736,61 25,99% 1.188.486,66 23,93%<br />

S o z i a l v e r s i c h e r u n g e n **<br />

Vorarlberger Gebietskrankenkasse 821.785,46 19,11% 801.724,40 18,31% 813.058,73 17,91% 912.392,65 18,37%<br />

Sozialversicherungsanstalt der gew. Wirtschaft 60.048,09 1,40% 53.673,16 1,23% 53.089,86 1,17% 61.692,80 1,24%<br />

Versicherungsanstalt der öffentl. Bediensteten 47.723,22 1,11% 44.817,78 1,02% 45.696,14 1,01% 54.554,23 1,10%<br />

Versicherungsanstalt der österr. Eisenbahnen 25.124,93 0,58% 26.999,06 0,62% 25.595,88 0,56% 31.350,63 0,63%<br />

Sozialversicherungsanstalt der Bauern 43.335,57 1,01% 43.496,75 0,99% 40.767,05 0,90% 40.253,39 0,81%<br />

Summe Beiträge öffentlicher Träger 4.300.428,92 100,00% 4.377.744,06 100,00% 4.539.136,31 100,00% 4.967.128,42 100,00%<br />

Gesamtaufbringung<br />

Eigenaufbringung 2.683.406,25 38,42% 2.858.526,77 39,50% 2.888.112,16 38,89% 2.934.916,42 37,14%<br />

Beiträge öffentlicher Träger 4.300.428,92 61,58% 4.377.744,06 60,50% 4.539.136,31 61,11% 4.967.128,42 62,86%<br />

Gesamtsumme 6.983.835,17 100,00% 7.236.270,83 100,00% 7.427.248,47 100,00% 7.902.044,84 100,00%<br />

*) Sozialhilfe–Kostentragung ab 1998 Gemeinden 40% und Land 60%<br />

**) Finanzierung der medizinischen Hauskrankenpflege incl. freiwillige Förderungen<br />

Quelle: Hauskrankenpflege Vorarlberg: Gesamtauswertung 2001, Gesamtauswertung 2002, Gesamtauswertung 2003


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Zahl: IVa-360-03; IVb-160.24 Bregenz, am 30.04.2002<br />

130<br />

RICHTLINIEN<br />

für die Förderung der Mobilen Hilfsdienste durch das Land Vorarlberg<br />

§ 1<br />

B e g r i f f<br />

Unter Mobilen Hilfsdiensten sind Anbieter von ambulanten Leistungen für Personen zu verstehen,<br />

denen auf Grund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung einschließlich<br />

einer Sinnesbehinderung Betreuung und Hilfe gewährt wird.<br />

Die Tätigkeiten der Mobilen Hilfsdienste umfassen<br />

a) hauswirtschaftliche Hilfen,<br />

b) soziale/betreuerische Hilfen und<br />

c) pflegerische Hilfen (in Zusammenarbeit mit dem Fachpersonal).<br />

Details sind dem angeschlossenen Tätigkeitskatalog (Anhang) zu entnehmen.<br />

§ 2<br />

Z w e c k<br />

Zweck der Förderung ist die Sicherstellung eines verlässlichen und kontinuierlichen Angebotes<br />

Mobiler Hilfsdienste durch Förderung deren Organisations– und Strukturkosten. Dazu gehören<br />

insbesondere Kosten für die Organisation, Koordination, Administration, Schulung der<br />

Helferinnen, Sachaufwand, nicht aber Entgelte für die Helferinnen. Es gilt der Grundsatz, dass<br />

die Kosten der Betreuerin des Mobilen Hilfsdienstes über einen Stundensatz von der pflegebedürftigen<br />

Person selbst getragen werden sollen.<br />

§ 3<br />

A u s m a ß d e r F ö r d e r u n g<br />

1. Die Förderung darf nur nach Maßgabe der im Voranschlag des Landes bereitgestellten<br />

Mittel erfolgen und muss im Einklang mit der Widmung der betreffenden Voranschlagsstelle<br />

stehen.<br />

2. Der Einsatz der Landesmittel nach den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Zweckmäßigkeit muss gewährleistet sein.<br />

Amt der Vorarlberger Landesregierung Landhaus A–6901 Bregenz www.vorarlberg.at DVR 0058751<br />

Tel: #43(0)5574/511–0 Fax: #43(0)5574/511–920095 E–Mail: amtdvlr@vorarlberg.at


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

3. Die Förderung des Landes Vorarlberg erfolgt grundsätzlich im Rahmen der Privatrechtsverwaltung.<br />

Ein Rechtsanspruch auf Förderung kann aus diesen Richtlinien nicht abgeleitet<br />

werden.<br />

§ 4<br />

F ö r d e r u n g s w e r b e r<br />

Gefördert werden können private Organisationen sowie Gemeinden, die mobile Hilfsdienste<br />

durchführen.<br />

§ 5<br />

A n s u c h e n<br />

1. Förderungen dürfen nur auf Grund schriftlicher Ansuchen gewährt werden.<br />

2. Der Antrag ist an die ARGE Mobile Hilfsdienste (Geschäftsstelle in Feldkirch) mit<br />

folgenden Beilagen einzureichen:<br />

a) Vorlage eines „Unternehmenskonzeptes“: Dieses hat Aussagen zu enthalten über die<br />

Rechtsform, die Zielgruppen, das Leistungsangebot, die Aufbauorganisation (z. B. die<br />

Einbindung in das gemeindliche Pflege– und Sozialnetz, Personal, Sachaufwand, etc)<br />

sowie die Ablauforganisation;<br />

b) Vorlage eines Voranschlages und einer Jahresrechnung sowie eines Leistungs– und Tätigkeitsberichtes<br />

nach landesweit einheitlichen, vergleichbaren Kriterien (wird erfüllt durch<br />

Anwendung der entsprechenden Empfehlungen der ARGE Mobile Hilfsdienste);<br />

3. Die ARGE Mobile Hilfsdienste wertet die Anträge aus und reicht eine Zusammenstellung<br />

bei der zuständigen Abteilung beim Amt der Vorarlberger Landesregierung mit folgender<br />

Bestätigung ein:<br />

Die Ursprungsunterlagen der Mobilen Hilfsdienste stimmen mit der Zusammenstellung<br />

der ARGE Mobile Hilfsdienste überein. Eine Bestätigung der Einbindung in das soziale<br />

Netz der Gemeinde liegt vor.<br />

§ 6<br />

F ö r d e r u n g s h ö h e<br />

1) Die Förderung der Struktur– und Organisationskosten erfolgt aus Strukturmitteln des Landes.<br />

Die Höhe der Förderung beträgt 60 % der tatsächlich anerkannten Organisations– und<br />

Strukturkosten. Ergibt die Berechnung Organisations– und Strukturkosten/Gesamthelferinnenstunden<br />

jedoch einen Stundensatz der über dem seit 1.1.2002 festgelegten Richtwert<br />

von € 3,50 je Helferinnenstunde liegt, so können höchstens die Organisations– und Strukturkosten<br />

auf Basis des genannten Richtwertes der Förderung zu Grunde gelegt werden.<br />

Derzeit entspricht dies einem Fördersatz von höchstens € 2,10 je Helferinnenstunde.<br />

131


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

2) Der Förderungsbetrag kann begründet sowohl unter– als auch überschritten werden.<br />

Solche Gründe können sein:<br />

• weit überdurchschnittliche Ausgaben insbesondere im Bereich der Verwaltung (Organisation,<br />

Administration) und des Personals (Schulung der Helferinnen);<br />

• die finanzielle (Gesamt)situation des Förderungswerbers;<br />

• dass mobile Hilfsdienste nur in sehr eingeschränktem Umfang angeboten werden.<br />

3) Förderung der Dienstgeberbeiträge für Selbstversicherung bei geringfügiger Beschäftigung<br />

nach § 19a ASVG: Die Dienstgeberbeiträge werden von Land und Gemeinden übernommen,<br />

wobei das Land 60% aus Strukturmitteln bereitstellt und die Standortgemeinde 40 %<br />

trägt.<br />

132<br />

§ 7<br />

F ö r d e r u n g s z u s a g e<br />

1) Die Zusage der Förderung hat schriftlich zu erfolgen und kann Bedingungen und Auflagen<br />

enthalten.<br />

2) In der Förderungszusage ist nach Möglichkeit auszubedingen, dass<br />

a) der Förderungswerber den Organen des Landes Überprüfungen des Förderungsvorhabens<br />

durch Einsicht in die betreffenden Bücher, Belege und Unterlagen und durch Besichtigungen<br />

an Ort und Stelle zu gestatten und die erforderlichen Auskünfte zu erteilen hat,<br />

b) der Förderungswerber der für die Gewährung der Förderung zuständigen Abteilung über<br />

die Ausführung des Vorhabens zu berichten sowie den schriftlichen<br />

Verwendungsnachweis der Förderung mit Originalrechnungen samt den<br />

Originalzahlungsnachweisen und einen Gesamtfinanzierungsnachweis über das geförderte<br />

Vorhaben zu übermitteln hat,<br />

c) die Förderungszusage ihre Wirksamkeit verliert und Geldzuwendungen zurückzuzahlen<br />

oder sonst gewährte Förderungen zurückzuerstatten sind, wenn<br />

1. die Förderung auf Grund unrichtiger oder unvollständiger Angaben des<br />

Förderungswerbers erlangt wurde, oder<br />

2. die geförderte Leistung aus Verschulden des Förderungswerbers nicht oder nicht<br />

rechtzeitig ausgeführt wurde oder ausgeführt wird, oder<br />

3. die Förderung widmungswidrig verwendet wird, oder<br />

4. Überprüfungen durch Organe des Landes verweigert oder behindert werden, oder<br />

5. über das Vermögen des Förderungswerbers ein Insolvenzverfahren eröffnet bzw.<br />

mangels Deckung abgewiesen wurde, oder<br />

6. erkennbar wird, dass die Rückzahlung des geförderten oder gewährten Darlehens<br />

nicht mehr gesichert erscheint oder<br />

7. die vorgeschriebenen Bedingungen und Auflagen aus Verschulden des Förderungswerbers<br />

nicht erfüllt werden.<br />

d) die in den „Leitlinien für Mobile Hilfsdienste“ festgehaltenen Ziele und Grundsätze, Einordnung<br />

in das ganzheitliche Pflegenetz, Vorgaben für betreuten Personenkreis und<br />

Dienstleistungsangebot sowie organisatorische und personelle Anforderungen (Kap. 3 – 7)<br />

zu beachten sind.


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

3) Geldzuwendungen, die gemäß Abs. 2 lit. d zurückzuzahlen sind, sind vom Tage der<br />

Auszahlung an bis zur gänzlichen Rückzahlung mindestens mit dem für diesen Zeitraum<br />

jeweils geltenden Referenzzinssatz gemäß Art. I § 1 Abs. 2 des 1. Euro–Justiz–Begleitgesetzes,<br />

BGBl. I Nr. 125/1998, kontokorrentmäßig zu verzinsen. In die Förderungszusage<br />

ist ein entsprechender Hinweis aufzunehmen.<br />

§ 8<br />

F ö r d e r u n g s a u s z a h l u n g<br />

Die Auszahlung der Förderung gemäß § 6 Abs. 1 und 3 erfolgt in zwei Teilbeträgen. Es gilt<br />

folgende Regelung: Im 2. Quartal des laufenden Jahres erfolgt eine Abschlagszahlung in der<br />

Höhe von 2/3 der Gesamtförderung auf Basis der Helferinnenstunden des Voranschlages des<br />

laufenden Jahres.<br />

Im 2. Quartal des Folgejahres erfolgt die Restzahlung auf Basis der tatsächlich erbrachten Helferinnenstunden<br />

sowie der Organisations– und Strukturkosten gemäß Rechnungsabschluss des<br />

Vorjahres unter Verrechnung der geleisteten Abschlagszahlung.<br />

§ 9<br />

F ö r d e r u n g s e v i d e n z<br />

Die gewährten Förderungen sind bei der vergebenden Abteilung zentral zu erfassen.<br />

§ 10<br />

K o n t r o l l e<br />

1) Förderungen sind von der für die Gewährung der Förderung zuständigen Abteilung auf<br />

ihre widmungsgemäße Verwendung zu kontrollieren. Dabei ist zu überprüfen, ob die<br />

geförderten Maßnahmen ordnungsgemäß erbracht und die in der Förderungszusage ausbedungenen<br />

Auflagen und Bedingungen erfüllt worden sind.<br />

2) Die Kontrolle der widmungsgemäßen Verwendung der gewährten Förderungen hat durch<br />

Einsicht in die betreffenden Bücher, Belege und Unterlagen und durch stichprobenartige<br />

Kontrollen an Ort und Stelle (Augenschein) zu erfolgen. Die Kontrolldichte solcher stichprobenartiger<br />

Kontrollen an Ort und Stelle hat sich nach dem Gefahrenpotenzial einer<br />

missbräuchlichen Förderungsverwendung sowie dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz zu<br />

richten.<br />

3) Über jeden Augenschein ist ein Bericht abzufassen, der jedenfalls folgende Angaben zu<br />

enthalten hat:<br />

a) Datum und Ort der Kontrolle,<br />

b) Gegenstand der gewährten Förderung (kurze Beschreibung des geförderten Vorhabens),<br />

c) Höhe der gewährten Förderung,<br />

133


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

d) Angaben darüber, was bei der Kontrolle eingesehen bzw. kontrolliert wurde (z. B. gefördertes<br />

Objekt wurde eingesehen, Rechnungen wurden eingesehen und kopiert bzw.<br />

kontrolliert, sonstige Unterlagen wurden eingesehen),<br />

e) allfällige Abweichungen des ausgeführten Vorhabens vom geförderten Vorhaben,<br />

f) allfällig festgestellte Beanstandungen einschließlich der Notwendigkeit, die Behebung des<br />

Mangels zu überprüfen,<br />

g) allfällige weitere förderungsrelevante Tatsachen,<br />

h) Zeitdauer der Kontrolle,<br />

i) Name und Unterschrift des Kontrollierenden.<br />

4) Die Abs. 1 bis 3 sind auf Förderungen, bei denen gleichwertige Kontrollen durch andere<br />

Institutionen gesichert sind, nicht anzuwenden.<br />

134<br />

§ 11<br />

F ö r d e r u n g s m i s s b r a u c h<br />

Der Förderungswerber ist in der Förderungszusage darauf hinzuweisen, dass sich derjenige,<br />

der eine ihm gewährte Förderung missbräuchlich zu anderen Zwecken als zu jenen<br />

verwendet, zu denen sie gewährt worden ist, gemäß § 153 b des Strafgesetzbuches strafbar<br />

macht. Die für die Gewährung von Förderungen zuständigen Abteilungen und Dienststellen<br />

sind gemäß § 84 der Strafprozessordnung zur Anzeige der ihnen in ihrem gesetzmäßigen<br />

Wirkungsbereich bekannt gewordenen strafbaren Handlungen an die Staatsanwaltschaft oder<br />

eine Sicherheitsbehörde verpflichtet.<br />

§ 12<br />

V e r w e n d u n g v o n B e g r i f f e n<br />

Soweit in dieser Förderungsrichtlinie Begriffe verwendet werden, kommt ihnen keine<br />

geschlechtsspezifische Bedeutung zu. Sie sind bei der Anwendung auf bestimmte Personen in<br />

der jeweils geschlechtsspezifischen Form zu verwenden.<br />

§ 13<br />

I n k r a f t t r e t e n, A u ß e r k r a f t t r e t e n<br />

1) Diese Richtlinien treten am 1.1.2002 in Kraft.<br />

2) Mit Inkrafttreten dieser Richtlinien treten die Richtlinien für die Förderung der Mobilen<br />

Hilfsdienste durch das Land Vorarlberg vom 30.11.1999 außer Kraft.<br />

3) Für Restzahlungen des Jahres 2001 gelten die Richtlinien für die Förderung der Mobilen<br />

Hilfsdienste durch das Land Vorarlberg vom 30.11.1999.


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

Anhang<br />

MOBILE HILFSDIENSTE – TÄTIGKEITSKATALOG<br />

Nachstehende Tätigkeiten werden von den Mobilen Hilfsdiensten ausgeführt,<br />

• soweit die Möglichkeit dazu besteht und<br />

• sofern die Notwendigkeit einer fremden Hilfe in den täglichen Bereichen gegeben ist.<br />

Es gibt teilweise auch Angebote bezüglich Wochenend– und/oder Nachtdiensten sowie<br />

Tagesbetreuungen.<br />

SOZIALE / BETREUERISCHE HILFEN<br />

• Gespräche Zuhören, Gespräche führen, vorlesen<br />

Gedächtnistraining<br />

• Motivation Fördern und unterstützen von Eigeninitiative<br />

des betreuten Menschen<br />

Fähigkeiten fördern und aktivieren<br />

• Kommunikation im sozialen Umfeld Fördern von Nachbarschaftsbeziehungen, Motivation<br />

wecken für Besuch von Veranstaltungen,<br />

Seniorentreffs usw.<br />

• Begleitung und Fahrdienste Wenn möglich gemeinsame Besorgungen, Begleitung<br />

bei Besuchen und diversen Erledigungen<br />

(z. B. Arzt, Friedhof, usw.)<br />

• Freizeitbeschäftigung Lesen, spielen, Zeitgestaltung nach den Be-<br />

• Kinderbetreuung in Notfällen, keine<br />

Konkurrenz zu anderen Diensten<br />

dürfnissen der Betreuten<br />

In eingeschränkter Form, wenn im Dienstleistungsangebot<br />

enthalten. Beaufsichtigung von<br />

Kindern im Haushalt des Betreuten oder extern.<br />

HAUSWIRTSCHAFTLICHE HILFEN<br />

• Reinigung und Hygiene Für Sauberkeit im genutzten Wohnbereich der<br />

Betreuten sorgen, abstauben,<br />

staubsaugen, putzen, wischen usw.<br />

Reinigung von Bad, WC und<br />

Pflegeutensilien (Waschschüssel)<br />

KEINE EINMALIGEN<br />

GROSSPUTZAKTIONEN!!!<br />

• Wäschepflege Wäsche in Ordnung halten, waschen, bügeln<br />

• Besorgungen Einkäufe und/oder Botengänge solange wie<br />

möglich mit Einbindung des Klienten<br />

• Kochen Zubereiten von kleinen Mahlzeiten und<br />

Getränken, bei diätischen Vorschriften unter<br />

Anleitung einer Fachkraft<br />

Geschirr spülen, Reinigung des Geschirrs<br />

„Essen auf Rädern“<br />

• Heizung Für Heizmaterial sorgen und Wohnung beheizen<br />

135


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

• Entsorgung – Mülltrennung Müll, verdorbene Lebensmittel/Speisen<br />

• Versorgung von Tieren/Pflanzen Pflege der Pflanzen, Betreuung von Haustieren<br />

• Reparaturen Durchführung kleinerer Reparaturen, Organisation<br />

von Fachleuten für erforderliche Reparaturen<br />

• Gartenpflege Rasen mähen, allgemeine Gartenarbeiten<br />

HILFESTELLUNGEN<br />

• Betreuung und Hilfe zur Selbsthilfe <strong>Unterst</strong>ützung, einfache Handreichungen bei<br />

den Aktivitäten des täglichen Lebens. Hilfestellung<br />

in der Eigeninitiative des Klienten<br />

• einfache pflegerische Hilfestellungen Ausschließlich nach Anordnung und durch<br />

Begleitung von diplomierten Gesundheits–<br />

und Krankenpflegepersonen.<br />

Welche Tätigkeiten angelernt werden, wird im<br />

Einzelfall entschieden.<br />

ALLGEMEINES<br />

• Wahrung des Berufsgeheimnisses<br />

• Einhaltung der Arbeitsanweisungen<br />

• Fähigkeit zur Teamarbeit<br />

• Weitergabe von Wünschen und<br />

Beschwerden<br />

• Koordinations– und<br />

Kooperationsbereitschaft<br />

• Berichterstattung über körperliche,<br />

seelische und soziale Auffälligkeiten<br />

DOKUMENTATION<br />

• Führen einer eigenen Dokumentation<br />

136


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

Zahl: IVa-360-01-01 Bregenz, am 5.12.2002<br />

Die Förderung der Hauskrankenpflege im Rahmen der Sozialhilfe erfolgt bis auf weiteres<br />

nach folgenden Förderungsrichtlinien (Beschluss des Kuratoriums des Sozialfonds am<br />

5.12.2002):*<br />

Richtlinien für die Förderung der Hauskrankenpflege im Nahraum<br />

(Sozialsprengel)<br />

Die für die Vollziehung des Sozialhilfegesetzes zuständige Fachabteilung ist beauftragt, dafür<br />

Sorge zu tragen, dass zur Sicherung einer ausreichenden Pflege Akut– und Chronischkranker<br />

sowie Pflegebedürftiger in Familie und Haushalt, insbesondere in Vollziehung<br />

des § 6 Abs 1 lit b und des Sozialhilfegesetzes, im Bereich des ganzen Landes die Hauskrankenpflege<br />

durch Selbsthilfeorganisationen aktiviert und ausgebaut wird, wobei folgende<br />

Grundsätze berücksichtigt und Leistungen gewährt werden sollen:<br />

1. Beim Ausbau der Hauskrankenpflege soll auf den bestehenden Krankenpflegevereinen<br />

als Selbsthilfeeinrichtungen aufgebaut werden.<br />

Die Krankenpflegevereine kooperieren im Sozialsprengel integrativ mit den Ärzten<br />

und anderen sozialen Diensten und erleichtern dadurch den Hilfe Suchenden die Inanspruchnahme<br />

dieser Dienste.<br />

Zur Verbesserung der Voraussetzungen für die Zusammenarbeit der sozialen Dienste und<br />

zur Erleichterung der Inanspruchnahme der Dienste durch Hilfebedürftige soll die Bildung<br />

von Sozialzentren im Nahraum (Sozialsprengel) angeregt und gefördert werden.<br />

2. Die Pflegefachkräfte der Krankenpflegevereine<br />

o erbringen allgemeine und medizinische Pflegeaufgaben<br />

= in Zusammenarbeit mit den pflegenden Angehörigen,<br />

= wenn die Pflegeaufgaben von den Angehörigen allein nicht wahrgenommen werden<br />

können,<br />

= wenn eine Pflegeperson vorübergehend entlastet werden soll;<br />

o unterstützen pflegende Angehörige, leiten diese an und binden sie in die Pflege ein;<br />

o führen diagnostische und therapeutische Maßnahmen nach ärztlicher Anordnung durch;<br />

o vermitteln die erforderlichen Pflegebehelfe oder stellen diese bereit;<br />

o koordinieren und vermitteln Nachbarschaftshilfe, mobile Hilfsdienste und andere Betreuungsdienste,<br />

insbesondere begleitende Lebenshilfe und Beistand im Sterben (Hospizdienste).<br />

Amt der Vorarlberger Landesregierung Landhaus A–6901 Bregenz www.vorarlberg.at DVR 0058751<br />

Tel: #43(0)5574/511–0 Fax: #43(0)5574/511–920095 E–Mail: amtdvlr@vorarlberg.at<br />

137


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

3. Als Pflegefachkräfte sollen Diplomierte Gesundheits– und Krankenschwestern oder<br />

Diplomierte Gesundheits– und Krankenpfleger eingesetzt werden. Weiterbildungen wie<br />

zum Sozialmedizinischen Pflegedienst sind anzustreben.<br />

Unter Führung einer Diplomierten Gesundheits– und Krankenpflegefachkraft kann auch<br />

ein(e) Pflegehelfer(in) in der Hauskrankenpflege eingesetzt werden.<br />

4. Die Finanzierung der Hauskrankenpflege erfolgt<br />

o im Wesentlichen durch Eigenaufbringung der Vereine, wie durch Mitgliedsbeiträge,<br />

Spenden und andere Aktivitäten<br />

o im Übrigen durch öffentliche Zuschüsse und Leistungsabgeltung, insbesondere Kostenbeiträge<br />

für die erbrachten Leistungen und Startförderungen im Rahmen der Sozialhilfe,<br />

Förderung des Landes aus Strukturmitteln, vertragliche Leistungen für die medizinische<br />

Hauskrankenpflege und Förderungen der Sozialversicherungsträger, Förderungen<br />

der Gemeinden.<br />

5. Den Krankenpflegevereinen werden durch den Sozialfonds im Rahmen der Sozialhilfe<br />

für jeden neu geschaffenen Dienstposten im Hauskrankenpflege–Fachdienst im Zeitpunkt<br />

der erstmaligen Besetzung folgende einmalige Förderungsbeiträge gewährt:<br />

a) als Starthilfe (zum Personalaufwand) EUR 6.000,-b<br />

)<br />

für Grund–Erstausstattung (gegen Nachweis) EUR 2.500,-c)<br />

für die Erstanschaffung von Dienstfahrzeugen je EUR 4.000,--<br />

Der Neuschaffung von Dienstposten der Hauskrankenpflege ist der Übergang von<br />

Ordensschwestern auf weltliches Pflegefachpersonal gleichzusetzen.<br />

138<br />

Die Beiträge sind für Teilzeit–Dienstposten anteilig zu gewähren.<br />

Die Beiträge können bei Nachweis von Bedürftigkeit um 50% erhöht werden.<br />

Entsteht durch eine in gesetzlicher Höhe anfallende Abfertigung eine außergewöhnliche<br />

Belastung, welche die Selbsthilfeeinrichtung finanziell überfordert, ist gegen Nachweis<br />

der Bedürftigkeit ein Beitrag des Sozialfonds bis zur Hälfte der gesetzlich anfallenden<br />

Abfertigung möglich.<br />

Bei der Beurteilung der Bedürftigkeit eines Krankenpflegevereines ist insbesondere Folgendes<br />

zu berücksichtigen:<br />

Neugründung; finanzschwache Region oder Gemeinde; hoher Mitgliedsbeitrag; hohe<br />

Mitgliederzahl, bezogen auf Bevölkerung/Haushalte; Annäherung an den Bevölkerungs–<br />

Richtwert; Offenlegung der Gebarung und der Vermögenssituation; finanzielle<br />

Mitbeteiligung der Gemeinde.<br />

6. Dem Institut für Gesundheits– und Krankenpflege wird jährlich ein Beitrag zur<br />

Deckung der Kosten für die Durchführung landesweiter Service– und Koordinationsaufgaben<br />

für die Hauskrankenpflege gewährt, insbesondere für<br />

o die Tätigkeit als Ansprechpartner für die Pflegefachkräfte zu deren Beratung und Betreuung<br />

in allen Belangen der Hauskrankenpflege;<br />

o die landesweit einheitliche Qualitätssicherung in der Hauskrankenpflege;<br />

o die Erfassung von Entwicklungen und Veränderungen sowie deren Aufzeigen an die<br />

verantwortlichen Stellen;


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

o die Verantwortung für eine korrekte Leistungserfassung und –auswertung gegenüber dem<br />

Land und den Sozialversicherungsträgern;<br />

o die Zusammenarbeit mit dem Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg und anderen<br />

sozialen Diensten, um eine Optimierung im ganzheitlichen Vorarlberger Pflegenetz zu<br />

erreichen;<br />

o die inhaltliche Prüfung und Erfassung der Leistungsdaten sowie Auswertungen im Auftrag<br />

der Kostenträger;<br />

o die laufende Kontrolle und Verarbeitung der einlangenden Daten aus Stamm–, Änderungs–<br />

und Leistungsblättern;<br />

o die Erstellung und Versand vorgedruckter Leistungsblätter und Auswertungen an die<br />

Krankenpflegevereine;<br />

o die Einschulung neuer Pflegefachkräfte in die Leistungsdokumentation.<br />

7. Dem Landesverband Hauskrankenpflege Vorarlberg wird jährlich ein Beitrag zur<br />

Deckung der Aufwendungen für die Durchführung landesweiter Service– und<br />

Koordinationsaufgaben gewährt, insbesondere für<br />

o die Wahrnehmung und Förderung gemeinsamer Interessen von Vereinen und anderen<br />

Institutionen, die sich mit Hauskrankenpflege befassen;<br />

o die Durchführung von Fachveranstaltungen und Ausbildungskursen für ehrenamtlich<br />

tätige Funktionäre der Krankenpflegevereine;<br />

o die Beratung und Betreuung der Vereinsfunktionäre in allen Belangen der<br />

Vereinsführung;<br />

o die Erstellung landesweiter Ergebnisse und Statistiken;<br />

o die Zusammenarbeit mit dem Institut für Gesundheits– und Krankenpflege in allen<br />

Fragen der Leistungsdokumentation und der personellen Besetzung der Vereine;<br />

o den Abschluss von Verträgen mit Sozialversicherungsträgern und anderen Institutionen;<br />

o die Information der Öffentlichkeit über die Arbeit und Leistung der Vorarlberger<br />

Krankenpflegevereine.<br />

8. Die Gewährung der Beiträge nach Z 5, 6 und 7 ist an die Bedingung zu knüpfen, dass<br />

über die Durchführung der Hauskrankenpflege der Vorarlberger Landesregierung bzw.<br />

dem Sozialfonds Berichte über die jährlichen Ergebnisse erstattet werden, die nach Möglichkeit<br />

auch Nutzen–/Kostenanalysen enthalten sollen.<br />

9. Als Richtwert für die Gewährung der Beiträge sind derzeit 3.000 Einwohner/innen für<br />

den Einsatz einer vollbeschäftigten Hauskrankenpflege–Fachkraft anzuwenden. Faktoren,<br />

die den Bedarf wesentlich beeinflussen, wie Altersstruktur der Bevölkerung, Siedlungsstrukturen,<br />

Verkehrsverhältnisse, Alters– und Pflegeheime in der jeweiligen Gemeinde,<br />

Auswirkungen der leistungsorientierten Krankenhausfinanzierung usw. sollen bei der Anwendung<br />

dieses Richtwertes angemessen berücksichtigt werden.<br />

Die für die Gewährung jährlicher Beiträge aus Strukturmitteln erstellten Zielwerte<br />

berücksichtigen die wesentlichen Faktoren. Diese können deshalb gleichartig angewendet<br />

werden.<br />

* Im Übrigen sind die Bestimmungen der „Allgemeinen Förderungsrichtlinie des<br />

Sozialfonds – AFRL–SF“ vom 14.12.2000 anzuwenden.<br />

139


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Zahl: IVa-360-01-02 Bregenz, am 12.07.2001<br />

140<br />

RICHTLINIEN<br />

für die Teilfinanzierung der Leistungen der Hauskrankenpflege aus der Sozialhilfe<br />

(Beschluss des Kuratoriums des Sozialfonds am 17.2.1998):*<br />

BEREITSTELLUNG VON PAUSCHALEN KOSTENBEITRÄGEN:<br />

Zur Abgeltung der ab 1. Januar 1995 erbrachten Leistungen der Hauskrankenpflege-Fachdienste<br />

werden halbjährlich pauschale Kostenbeiträge bereitgestellt und auf die örtlichen<br />

Krankenpflegevereine leistungs- und personalkostenbezogen aufgeteilt.<br />

VERTEILUNGSSCHLÜSSEL:<br />

Die Verteilung der Kostenbeiträge auf die Krankenpflegevereine erfolgt nach einem<br />

Schlüssel mit den drei folgenden Komponenten:<br />

20% des BEITRAGES werden nach den anteiligen „Leistungen der Vereine“ bei der Mittelaufbringung<br />

(Höhe der Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen) auf die Krankenpflegevereine<br />

verteilt.<br />

Die anteilige Summe der ersten Beitragskomponente dividiert durch die Einnahmen an Mitgliedsbeiträgen<br />

aller Krankenpflegevereine multipliziert mit den Einnahmen an Mitgliedsbeiträgen<br />

eines Krankenpflegevereines ergibt die erste Teilbeitragsquote eines Krankenpflegevereines.<br />

40% des BEITRAGES werden anteilig an den Personalkosten für die Fachkräfte der<br />

Hauskrankenpflege (Bruttolohnkosten einschließlich Lohnnebenkosten, aber ohne Abfertigungsrückstellungen<br />

für Schwestern, Pfleger und Pflegehelfer/innen) auf die Krankenpflegevereine<br />

verteilt.<br />

Die lohnkostenverrechenbaren Einnahmen und Rückvergütungen (wie z.B. Personalkostenrefundierungen<br />

auf Grund der Sonderausbildung) sind von der Lohnkostensumme abzuziehen.<br />

Abfertigungen werden ausschließlich im Jahr des Anfalls den Lohnkosten zugerechnet.<br />

Weiters sind die Tätigkeiten des Fachpersonals für mobile Hilfsdienste (Schulung, Einsatzleitung<br />

usw. auch für die vereinseigenen Hilfskräfte) zeitlich zu erfassen und anteilig von den<br />

Gesamtpersonalkosten auszugrenzen.<br />

Die anteilige Summe der zweiten Beitragskomponente dividiert durch Personalkosten aller<br />

Krankenpflegevereine multipliziert mit den Personalkosten eines Krankenpflegevereines<br />

ergibt die zweite Teilbeitragsquote eines Krankenpflegevereines.<br />

Amt der Vorarlberger Landesregierung Landhaus A-6901 Bregenz www.vorarlberg.at DVR 0058751<br />

Tel: #43(0)5574/511-0 Fax: #43(0)5574/511-80 E-Mail: amtdvlr@vlr.gv.at


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

40% des BEITRAGES werden nach dokumentierten Leistungen (Punkte) der Fachkräfte<br />

der Hauskrankenpflege verteilt. Die Förderungssumme wird nach anteiligen<br />

Leistungspunkten auf die Krankenpflegevereine aufgeteilt.<br />

Regelmäßige Kontrollen der Leistungsdokumentation in Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Gesundheits- und Krankenpflege Vorarlberg sollen das einheitliche und korrekte<br />

Dokumentieren der Schwestern sichern. Eine Prüfung im Einzelfall kann notwendig sein.<br />

Die anteilige Summe der dritten Beitragskomponente dividiert durch die gesamten dokumentierten<br />

Leistungspunkte aller Krankenpflegevereine multipliziert mit den dokumentierten Leistungspunkten<br />

eines Krankenpflegevereines ergibt die dritte Teilbeitragsquote eines Krankenpflegevereines.<br />

Begrenzungen bei der Anwendung des Verteilungsschlüssels:<br />

Bei allen drei Beitragskomponenten wurden 1995 (bis auf weiteres) die tatsächlichen Ergebnisse<br />

(Kenngrößen) als Berechnungsgrundlage herangezogen. Es erfolgten vorerst keine<br />

Begrenzungen nach oben oder unten.<br />

Es wurde aber nicht ausgeschlossen, dass insbes. bei der zweiten und dritten Beitragskomponente<br />

künftig gewisse Obergrenzen eingezogen werden. Vorbehalten wurden besonders:<br />

• eine Begrenzung auf den nach den „Richtlinien zur Förderung der Hauskrankenpflege aus<br />

Strukturmitteln“ vorgesehenen Ausbaugrad für Fachpersonal unter Belassung einer gewissen<br />

Toleranz für Abweichungen sowie Berücksichtigung von Sonderregelungen unter<br />

besonderen Voraussetzungen sowie<br />

• eine Begrenzung der anrechenbaren Leistung je Fachkraft auf eine Toleranzgrenze in<br />

Bezug auf die durchschnittliche Punkteleistung je Dienstposten aus dem Landesergebnis.<br />

ABWICKLUNG:<br />

Die Bereitstellung und Auszahlung der pauschalen Beiträge durch den Sozialfonds erfolgt in<br />

zwei Teilbeträgen im Herbst und Frühjahr eines jeden Jahres.<br />

Jeweils im Herbst eines Jahres wird sinngemäß für das 1. Halbjahr auf der Grundlage der<br />

Vorjahresergebnisse ein Pauschalbetrag nach den Richtlinien verteilt, da zu diesem Zeitpunkt<br />

die entsprechenden Ergebnisse des laufenden Jahres nicht vollständig vorliegen.<br />

Nach Abschluss des Jahres wird im Frühjahr des Folgejahres auf der Grundlage der Jahresergebnisse<br />

ein weiterer Pauschalbetrag sinngemäß für das zweite Halbjahr bereitgestellt und<br />

verteilt. Diese Verteilung erfolgt unter Berücksichtigung und Verrechnung mit der ersten Verteilung:<br />

Der Gesamtbetrag beider Verteilungen wird nach den nun vorliegenden Jahresergebnissen<br />

nach den Richtlinien aufgeteilt; von den anteiligen Ansprüchen der Vereine wird das<br />

Ergebnis der ersten Verteilung abgezogen und der Rest ausgezahlt.<br />

AUFGABEN UND ZUSTÄNDIGKEITEN:<br />

Vom Landesverband „Hauskrankenpflege Vorarlberg“ werden jährlich die Ergebnisse<br />

(Kenngrößen) für die Verteilung nach der ersten Beitragskomponente („Leistungen der<br />

Vereine“) und nach der zweiten Beitragskomponente („Personalkosten der Fachkräfte“) erhoben<br />

und jährlich bis 31.5. an das Land übermittelt.<br />

Vom Institut für Gesundheits- und Krankenpflege Vorarlberg werden die Ergebnisse<br />

(Kenngrößen) für die Verteilung nach der dritten Beitragskomponente („dokumentierte Leistungen<br />

des Fachpersonals“) vierteljährlich erfasst und ausgewertet und den Vereinen zur Ver-<br />

141


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

fügung gestellt. Halbjährlich werden dem Landesverband die Ergebnisse übermittelt und von<br />

diesem jährlich bis 31.5. an das Land übermittelt.<br />

Die Geschäftsführung des Sozialfonds führt die halbjährliche Verrechnung nach den Richtlinien<br />

und die Zahlungsabwicklung mit den Krankenpflegevereinen durch.<br />

KOORDINATION, KOOPERATION UND EVALUATION:<br />

• Die Beteiligten sollen sich um eine schnelle, unbürokratische und effektive Zusammenarbeit<br />

bemühen. Zu diesem Zweck sollen regelmäßige Besprechungen stattfinden.<br />

• Die Erarbeitung eines Evaluationsmodells der Hauskrankenpflege wird angestrebt. Die<br />

Evaluation soll in der Zwischenzeit in Form von periodischen Auswertungen und Gesprächen<br />

erfolgen.<br />

* Im Übrigen sind die Bestimmungen der „Allgemeinen Förderungsrichtlinie des<br />

Sozialfonds – AFRL–SF“ vom 14.12.2000 anzuwenden.<br />

142


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

Zahl: IVb-161.5 Bregenz, am 11.5.2000<br />

Richtlinien zur Förderung der Hauskrankenpflege<br />

aus Strukturmitteln<br />

I.<br />

Zielsetzungen<br />

1. Weiterer Ausbau der Hauskrankenpflege durch Senkung der örtlichen und regionalen<br />

Betreuungsschlüssel (Einwohner je Pflegefachkraft) und dadurch Verringerung des<br />

durchschnittlichen landesweiten Betreuungsschlüssels auf ca. 3.000 Einwohner je Pflegefachkraft.<br />

2. Ausbau der Zusammenarbeit mit Laiendiensten und anderen Fachdiensten zur Sicherung<br />

der ganzheitlichen Betreuung im Nahraum.<br />

3. <strong>Unterst</strong>ützung der Hauskrankenpflege durch organisierte Laiendienste.<br />

4. Verstärkung der regionalen Zusammenarbeit der Hauskrankenpflegevereine zur Sicherung<br />

der Dienstleistung an Tagesrandzeiten (Abend; Nachtdienstbereit-schaften) und Wochenenden<br />

(Bereitschaftsdienst).<br />

5. Verbesserung der Ausbildung für die spezifischen Aufgaben und Probleme der Hauskrankenpflege<br />

durch geeignete Weiterbildung des Personals.<br />

6. Verbesserung der Pflegebehelfausstattung der Vereine (Krankenbetten etc.).<br />

II.<br />

Grundsätze<br />

Es sind insbesondere die Grundsätze der Subsidiarität, der Hilfe zur Selbsthilfe, der Ganzheitlichkeit,<br />

der Belassung Hilfebedürftiger in ihrer gewohnten Umgebung und die sozialen<br />

Beziehungen zu berücksichtigen. Die Richtlinien des Kuratoriums des Sozialfonds über die<br />

Förderung der Hauskrankenpflege im Nahraum (Sozialsprengel) vom 17.2.1998 sowie die<br />

Grundsätze für die Gewährung von Strukturmitteln sind zu beachten.<br />

III.<br />

Förderung für den Ausbau der Hauskrankenpflege<br />

1. In Zusammenarbeit mit dem Landesverband „Hauskrankenpflege Vorarlberg“ wird zum<br />

1.1.2000 der Bedarf an Pflegefachkräften pro Hauskrankenpflegeverein bzw. pro Region<br />

Amt der Vorarlberger Landesregierung Landhaus A-6901 Bregenz www.vorarlberg.at DVR 0058751<br />

Tel: #43(0)5574/511-0 Fax: #43(0)5574/511-80 E-Mail: amtdvlr@vlr.gv.at<br />

143


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

144<br />

erstellt. Bei Festlegung des Bedarfes werden die zu versorgende Bevölkerungszahl, der<br />

über dem Landesdurchschnitt liegende Anteil der über 60-jährigen Bevölkerung,<br />

Erschwernisse aus der Siedlungs- und Wegestruktur sowie das örtliche Fehlen eines<br />

Altersheimes, Pflegeheimes und Krankenhauses berücksichtigt. Weitere Parameter sind<br />

die Sicherung der Dienstleistung an Tagesrandzeiten (Abend; Nachtdienstbereitschaften)<br />

und Wochenenden (Bereitschaftsdienst). Pro ca. 3.000 Einwohner wird mittelfristig landesweit<br />

ein Ausbau auf eine Pflegefachkraft angestrebt.<br />

2. Dieser zusätzliche Ausbau der Hauskrankenpflege soll folgende verbesserte Dienstleistungen<br />

der Hauskrankenpflege ermöglichen:<br />

- verstärkte Zusammenarbeit mit Laiendiensten, insbesondere auch im Bereich der Abklärung,<br />

Koordination, Beratung von Angehörigen im Einzelfall (Leistungserfassung)<br />

- Initiierung und Mitwirkung beim Aufbau organisierter Laiendienste durch Schulung der<br />

Laien und Ausbildung der Hauskrankenschwestern zu diesen Tätigkeiten<br />

- regionale Zusammenarbeit mit Krankenpflegevereinen bei Wochenenddiensten, Urlaubs-<br />

und Krankheitsvertretungen und Nachtdienstbereitschaften<br />

- Verbesserung der Pflegebehelfausstattung der Vereine.<br />

3. Basisförderung:<br />

- Die Basisförderung beträgt ab dem Jahr 2000 je vollbeschäftigter diplomierter Pflegefachkraft<br />

ATS 111.500,00 (€ 8.103,02) pro Jahr (für Teilzeitbeschäftigung anteilig). Die<br />

Basisförderung für nicht diplomiertes Pflegepersonal beträgt ATS 95.000,00 (€ 6.903,92).<br />

Sofern der tatsächliche Stand an Pflegepersonal über dem errechneten Bedarf laut<br />

Anhang, aufgerundet auf halbe Pflegekräfte liegt, so wird die Basisförderung nur auf<br />

Grundlage des gerundeten Bedarfes an Pflegepersonal zuerkannt.<br />

- Vor dem 1.1.2000 beantragte und gewährte Ausbauförderungen werden über die vereinbarten<br />

drei Jahre gefördert.<br />

- Bei Gemeinden beschäftigtes Pflegepersonal wird mit dem halben Satz gefördert.<br />

4. Förderung von Pflegebehelfen:<br />

- Die Anschaffung von erforderlichen Pflegebehelfen durch Vereine oder regionale Pflegebehelfe-Pools<br />

wird mit 50 % gefördert. Die Kosten für die Anmietung von Pflegebehelfen<br />

wird mit 1/3 gefördert. Sofern die Kosten für die Anschaffung und Anmietung von<br />

anderer Seite (Krankenkasse, Gemeinde, Spenden etc.) zusätzlich gefördert werden,<br />

vermindert sich die Finanzierung aus Strukturmitteln entsprechend (maximal 100%ige<br />

Finanzierung).<br />

- Förderbar sind grundsätzlich Krankenpflegevereine bzw. Pflegebehelfe-Pools der<br />

Vereine. Auftraggeber der Lieferung oder Leistung muss deshalb der Verein bzw. der<br />

Pflegebehelfe-Pool sein, an welchen auch die Fakturierung zu erfolgen hat.<br />

- Die Anschaffung folgender Pflegebehelfe ist mit 50 % förderbar:<br />

Pflegebetten samt Zubehör (wie Hebegalgen, Urinflaschenhalter, Bettseitengitter, Lagerungskissen<br />

und -matratzen, Wechseldruckmatratzen), Beistelltische, Toilettenstühle,<br />

Badelifter, Patientenhebegeräte, Rollstühle


Mobile Dienste 2001/02/03 Anhang<br />

Die Beantragung der Förderung hat unter Vorlage der Originalrechnung samt<br />

Zahlungsbestätigung zu erfolgen. Die Belege werden nach Abwicklung der Förderung<br />

retourniert.<br />

Die Anschaffung von Verbrauchsmaterialien und von geringwertigen Gegenständen (geringwertige<br />

Gegenstände sind solche, deren Anschaffungskosten im Einzelfall unter<br />

ATS 5.000,00 (€ 363,36) inkl. ges. USt. betragen), wird nicht gefördert.<br />

Die Kosten für die Anmietung von Pflegebetten samt Zubehör werden vierteljährlich auf<br />

Grund der Übersendung von Originalrechnungen mit Zahlungsbestätigungen gefördert. Die<br />

Belege werden nach Abwicklung der Förderung retourniert.<br />

5. Förderung von Aus- und Fortbildung:<br />

- Die Kosten für die Verbesserung der Ausbildung für die spezifischen Aufgaben und<br />

Probleme der Hauskrankenpflege durch geeignete Weiterbildung des Personals werden<br />

zur Gänze gefördert.<br />

IV.<br />

Förderungsbedingungen<br />

Die Zuerkennung von Strukturmitteln (Mittel für die Finanzierung struktur-verbessernder<br />

Maßnahmen) erfolgt nach den Grundsätzen für die Verwendung und die Abrechnung und<br />

nach den Richtlinien für die Überprüfung der widmungsgemäßen Verwendung.<br />

145


Anhang Mobile Dienste 2001/02/03<br />

Literaturverzeichnis<br />

Bedarfs– und Entwicklungsplan des Landes Vorarlberg für pflegebedürftige Menschen<br />

Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung IVa – Soziales, Jugend, Familie, Frauen, Senioren;<br />

Bregenz 1997<br />

Regionaler Bedarfs– und Entwicklungsplan 2000 – 2020. Ergänzende Studie zum Bedarfs– und<br />

Entwicklungsplan des Landes Vorarlberg für pflegebedürftige Menschen<br />

Hg.: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Gesellschaft und Soziales; Bregenz 2001<br />

Handbuch Hauskrankenpflege in Vorarlberg<br />

Hg.: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung IVa – Soziales, Jugend, Familie, Frauen,<br />

Senioren; Bregenz 1992<br />

Hauskrankenpflege in Vorarlberg 1992, 1993, 1994<br />

Hg.: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung IVa – Soziales, Jugend, Familie, Frauen,<br />

Senioren; Bregenz 1995<br />

Hauskrankenpflege in Vorarlberg 1995, 1996, 1997<br />

Hg.: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Referat Soziales und Gesundheit; Bregenz 1998<br />

Mobile Hilfsdienste, Familienhilfe–Fachdienste, Hauskrankenpflege–Fachdienst 1998, 1999,<br />

2000<br />

Hg.: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Gesellschaft und Soziales; Bregenz 2001<br />

Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen:<br />

Ausbau der Dienste und Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen in Österreich – Zwischenbilanz<br />

(Rohfassung); Wien 2004<br />

Stationäre Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen in Vorarlberg 1993, 1994, 1995 und<br />

1996<br />

Hg.: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung IVa – Soziales, Jugend, Familie, Frauen,<br />

Senioren; Bregenz 1997<br />

Stationäre Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen in Vorarlberg. Angebotsstruktur 1998<br />

in Schwerpunktbereichen<br />

Hg.: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Gesellschaft und Soziales; Bregenz 2000<br />

146

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