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50 JAHRE ARBEIT VON MENSCHEN<br />

MIT BEHINDERUNG in der Region sind es gewohnt,<br />

regelmäßig unterschiedlichste<br />

Leistungen<br />

aus unseren Betrieben zu<br />

beziehen.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

1962 startete in Durlach<br />

in der heutigen Andreas-<br />

Schühle-Hütte ein kleines<br />

Arbeitsprojekt mit sieben<br />

Jugendlichen mit einer<br />

geistigen Behinderung, für<br />

die es damals keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

gab. Der junge deutsche<br />

Staat hatte noch keine Antwort<br />

auf die Frage, welchen<br />

Platz die erste Nachkriegsgeneration<br />

junger Menschen<br />

mit einer geistigen<br />

Behinderung in der Arbeitswelt<br />

einnehmen könnte.<br />

Nur zuhause herumsitzen<br />

wollten diese jungen Menschen<br />

nicht, und ihre Eltern,<br />

die sich ein Jahr zuvor<br />

im Verein Lebenshilfe zusammengeschlossenhatten,<br />

wollten nicht auf eine<br />

staatliche Lösung warten.<br />

Sie fanden zwei engagierte<br />

Menschen für die Leitung<br />

des Projekts, die sich auf<br />

die Suche nach einfachen<br />

Arbeitsaufträgen für Unter-<br />

NORBERT<br />

VAN EICKELS<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der Hagsfelder<br />

Werkstätten<br />

nehmen aus der Region<br />

machten.<br />

Diese Selbsthilfe-Initiative<br />

vor 50 Jahren ist die Wurzel<br />

der Hagsfelder Werkstätten<br />

(HWK) und des Beschäftigungszentrums<br />

Karlsruhe<br />

(BZKA), die heute in ihren<br />

zahlreichen Betrieben und<br />

Dienstleistungsprojekten im<br />

Großraum Karlsruhe über<br />

1300 Menschen mit geistiger,<br />

seelischer oder mehrfacher<br />

Behinderung beschäftigen.<br />

Für zahlreiche Unternehmen<br />

und Endverbraucher<br />

in der Region sind ihre<br />

Beiträge zum Wirtschaftsstandort<br />

des Großraums<br />

Karlsruhe nicht mehr wegzudenken.<br />

So kaufen<br />

4000 Kunden täglich in<br />

unseren vier CAP-Lebensmittelmärkten<br />

in Karlsruhe<br />

und Ettlingen ein, und<br />

über 150 Unternehmen, Behörden<br />

und Einrichtungen<br />

Wir sind dankbar für die<br />

vielen Chancen, die uns die<br />

Wirtschaft in der Karlsruher<br />

Region bietet. In den folgenden<br />

Berichten und Bildern<br />

zeigen wir einige Menschen,<br />

die bei uns arbeiten,<br />

die uns unterstützen und<br />

die unsere Partner sind. Wir<br />

wollen über Hintergründe<br />

und die Vielfalt der Chancen<br />

und Möglichkeiten für<br />

„Arbeit von Menschen mit<br />

Behinderung“ informieren.<br />

Gerne geben wir dabei auch<br />

konkrete Einblicke in die<br />

Zusammenarbeit mit einigen<br />

unserer wichtigsten<br />

Wirtschaftspartner, die teilweise<br />

seit mehreren Jahrzehnten<br />

mit uns zusammenarbeiten.<br />

Diese Unter-<br />

ARBEIT IST SEIN LEBEN<br />

Er kann sich noch gut erinnern,<br />

als er als Jugendlicher<br />

mit sieben Kollegen in<br />

Durlach in der Rittnerstraße<br />

anfing: Kartons falten und<br />

kleben war ihr Auftrag, der<br />

Gruppenleiter war ein Herr<br />

im Ruhestand, der sich<br />

aber noch nicht zur Ruhe<br />

setzen wollte. „Die Idee war<br />

damals die gleiche wie heute<br />

– Menschen mit Behinderung<br />

Arbeit zu geben“,<br />

sagt Clemens Helbing.<br />

nehmen sind es auch, die<br />

diese Sonderbeilage vollständig<br />

finanziert haben.<br />

Dafür sage ich an dieser<br />

Stelle ganz herzlichen<br />

Dank!<br />

Viel Freude beim Lesen<br />

wünscht Ihnen<br />

NORBERT VAN EICKELS<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

Hagsfelder Werkstätten und<br />

Wohngemeinschaften gGmbH<br />

Clemens Helbing ist Dienstältester der HWK<br />

C lemens<br />

Helbing arbeitete 48 Jahre lang bei den Hagsfelder<br />

Werkstätten (HWK). Damit ist der 64-Jährige<br />

der dienstälteste Beschäftigte der HWK.<br />

Er kam aufgrund einer Hirnhautentzündung<br />

mit einer<br />

Halbseitenlähmung auf die<br />

Welt. Somit war klar, dass<br />

er nie schwere Arbeit leisten<br />

können wird. Bei der HWK<br />

fand er einen Arbeitsplatz,<br />

an dem er gebraucht wurde.<br />

Bis vor kurzem montierte<br />

er in der Betriebsstätte<br />

Neureut Fahrradlenker.<br />

Zur Arbeit fuhr er immer mit<br />

dem Fahrrad, jeden Tag<br />

bei Wind und Wetter vom<br />

HWK-Wohnheim in der Oststadt<br />

nach Neureut und zurück.<br />

„Damit war ich unabhängig<br />

und habe mich fit<br />

gehalten“, sagt er. Seit kurzem<br />

ist Clemens Helbing<br />

nun im Ruhestand. So richtig<br />

kann er sich noch nicht<br />

vorstellen, die Hände in den<br />

Schoß zu legen. „Ich fühle<br />

mich noch nicht, als gehöre<br />

ich zum alten Eisen“, lacht<br />

er. Und so hat er vor, weiterhin<br />

aktiv zu sein und viel<br />

Rad zu fahren. Und ab und<br />

zu wird man ihn mit Freunden<br />

im Kaffeehaus Schmidt<br />

in der Weststadt treffen.<br />

CLEMENS HELBING<br />

„Ich fühle mich noch<br />

nicht, als gehöre ich zum<br />

alten Eisen.“<br />

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