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J eden MENSCHEN MIT BEHINDERUNG LIEFERN PREMIUM-QUALITÄT Mercedes-Benz kooperiert seit über 30 Jahren mit den Hagsfelder Werkstätten Tag rollt ein LKW mit Ersatzteilen für das Mercedes-Benz Global Logistics Center auf den Parkplatz der HWK-Betriebsstätte Neureut II. Im Ladevolumen stecken, so der Betriebsstättenleiter Alois Fuchs, 2200 Verpackungsminuten. Anders ausgedrückt bringt der LKW täglich Arbeit für 30 bis 40 Beschäftigte mit geistiger Behinderung, die in der Ersatzteilvorverpackung für das weltweit größte Distributionszentrum für Fahrzeugteile der Automobilbranche eingesetzt werden. „Unsere Beschäftigten sind stolz darauf, für eine Weltmarke wie Mercedes-Benz tätig zu sein“, erzählt Fuchs. Seit über 30 Jahren bestehe die partnerschaftliche Zusammenarbeitschon,fürdie HWK ein Glücksfall in einer Zeit, in der die Auftragsdauer häufig immer kürzer und unberechenbarer werde. Das Mercedes-Benz Global Logistics Center (GLC) in Germersheim versorgt weltweit Kunden mit Teilen und Zubehör für Nutzfahrzeuge und PKW von Mercedes- Benz, Maybach, smart und Mitsubishi FUSO. Täglich verschickt das GLC rund 12.000 Kubikmeter Fahrzeugteile mit einem Gewicht von 1.600 Tonnen in alle Welt. Von der Radmutter für den smart bis zur kompletten Rohbaukarosse des Sportwagens Mercedes-Benz SLR McLaren hat das GLC etwa 540.000 verschiedene Teile sofort verfügbar. Gerade für die geistig behinderten Beschäftigten der HWK sei es besonders attraktiv, Teile zu verpacken, die erkennbar zu einem Auto gehören. „Unsere Beschäftigten freuen sich einfach, wenn sie einen Blinker oder eine Heckscheibe verpacken, weil sie erkennen können, zu welchem Produkt diese Ersatzteile gehören,“ erzählt Fuchs. 2.800 Mitarbeiter sind im GLC in Germersheim beschäftigt. Die Integration von Menschen mit Behinderungen ist dabei ein fester Bestandteil der Personalpolitik des GLC. Neben der Einrichtung behindertengerechterArbeitsplätze gehört dazu auch die Vergabe von Vertrags- umfängen an externe Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen wie die HWK. „Mit unserer Teilelogistik unterstützen wir den Premium-Service für unsere Kunden. Die HWK stellt täglich unter Beweis, dass auch Menschen mit Behin- derungen Premium-Qualität liefern“, so Andreas Moch, 2.800 Mitarbeiter sind im Mercedes-Benz Global Logistics Center (GLC) beschäftigt. Mit über einer Million Quadratmeter Lagerfläche ist das GLC heute das weltweit größte Distributionszentrum für Fahrzeugteile der Automobilbranche. 6 Leiter des Global Logistics Centers. „Darüber hinaus nehmen wir unsere soziale Verantwortung auf vielen Ebenen wahr, beispielsweise durch die Investition in die Ausbildung junger Menschen, einem Gesundheitszentrum für unsere Mitarbeiter und einer betrieblichen Kinderkrippe zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“
3 7 Aus dem HWK-Portfolio Montage & Verpackung Kleinmontagen von Baugruppen; Elektromechanische Kleingerätemontage; elektrische und mechanische Komplexmontagen; Einpressarbeiten mittels Handhebelpressen; Leiterplattenbestückung und Lötarbeiten; Prüftätigkeiten; Sortierarbeiten; Versand und Mailservice; Konfektionierung; Einschrumpfen und Blistern Kontakt: montage@hwk.com ANJA STRÄTLING Leiterin Technik und Vertrieb der HWK Von welchen Vorteilen profitieren die Unternehmen, wenn sie mit der HWK zusammenarbeiten? Zunächst können sie von uns die gleiche Qualität erwarten, wie von anderen Partnern auch. Unser Qualitätsmanagementsystem ist nach DIN ISO 9001 zertifiziert. Die HWK gewährleistet mit einer hundertprozentigen Endkontrolle, dass ihre Kunden auch hundertprozentig zufrieden sein können. Dann gibt es klare wirtschaftliche Vorteile: Unternehmen können durch Aufträge an Werkstätten für Menschen mit Behinderung 50 Prozent unserer Arbeitsleistung für solche Aufträge auf die Ausgleichsabgabe nach § 77 SGB IX anrechnen. Unsere größte Stärke sind allerdings unsere hoch motivierten Beschäftigten, die sich sehr mit den jeweiligen Aufträgen identifizieren und diese mit Leidenschaft und Akribie ausführen. Die Anforderungen der Industrie werden immer höher. Können Werkstätten für Behinderte dieser Entwicklung noch standhalten? In der Tat werden die Aufträge an uns zunehmend komplexer. Das heißt für uns, dass wir die Produktionsschritte zerlegen und für unsere Beschäftigten anpassen müssen. Unsere Fachleute 3 FRAGEN AN ANJA STRÄTLING im Vorrichtungsbau verfügen hier über großartige Fähigkeiten, die Arbeitsplätze so auszustatten, dass selbst Beschäftigte mit starken Einschränkungen hoch produktiv arbeiten können. Außerdem wünschen viele Kunden mittlerweile „Full Service“, das heißt, dass wir den Auftrag vom Einkauf über die Produktion bis zur Auslieferung abwickeln. Hier ist unser logistisches Know-how gefragt. Unsere Stärke liegt darin, dass wir gerade in diesem komplexen Bereich Menschen mit seelischen Behinderungen einsetzen, die die dafür notwendigen Fähigkeiten mitbringen. Wohin investiert die HWK ihre Gewinne? Unsere Erlöse fließen zu 95 Prozent in die Löhne und Gehälter unserer Beschäftigten. Im vergangenen Jahr waren dies 2,3 Millionen Euro. Das Einkommen eines Beschäftigten mit Behinderung entspricht genau seiner Wertschöpfung aus dem Produktionsprozess, an dem er beteiligt ist. Gemessen an Löhnen auf dem ersten Arbeitsmarkt muten unsere Einkommen mit durchschnittlich 220 Euro monatlich sehr niedrig an. Doch unsere Beschäftigten sind stolz darauf, nicht mit einer gesellschaftlichen Transferleistung, sondern mit einem selbst erwirtschafteten Lohn nach Hause zu gehen. Wenn Sie die Beschäftigten fragen, was ihnen in der Werkstatt am wichtigsten ist, antworten sie: „Echte Arbeit machen und selbst verdientes Geld“. Ansprechpartnerin Anja Strätling Telefon: 0721 / 9 46 05-26 E-Mail: straetling@hwk.com MEILENSTEINE 1962 Auf Initiative des 1961 gegründeten Karlsruher Lebenshilfe- Vereins Eröffnung einer kleinen beschützenden Werkstätte mit zunächst sieben Beschäftigten und zwei Betreuern in der heutigen Andreas-Schühle-Hütte in Durlach 1962: Gründung der ersten Karlsruher Werkstatt 1963 Bezug der „Beschützenden Werkstätte“ in Rintheim mit 30 Beschäftigten und drei Gruppenleitern 1974 Bezug des neu gebauten Standortes am Storrenacker 9–11 mit damals 139 Beschäftigten und 23 Gruppenleitern. Namensgebung: Hagsfelder Werkstätten 1974: Grundsteinlegung in Hagsfeld 1980 Eröffnung der Betriebsstätte Südstadt in der Werderstraße mit Arbeitsplätzen für Menschen mit seelischer Behinderung 1982 Eröffnung der Betriebsstätte Ettlingen/Hertzstraße 1983 Beginn der HWK-Medizintechnik mit der Eigenproduktion von medizinischen Behandlungsliegen in Hagsfeld 1985 Eröffnung der HWK-Gärtnerei in Grötzingen mit Arbeitsplätzen für Menschen mit seelischer Behinderung 1990 Eröffnung der Betriebsstätte Neureut I 1993 Umzug der HWK-Medizintechnik an den Standort Berghausen 1994 Eröffnung einer Teilzeitwerkstatt für Menschen mit seelischer Behinderung in Ettlingen HWK-Hauptgebäude in Hagsfeld 2000 Gründung der Integrationsfirma BZKA gGmbH 2004 Eröffnung des ersten Karlsruher CAP-Lebensmittelmarktes des BZKA in der Kaiserallee; es folgen die CAP-Lebensmittelmärkte in Ettlingen-Bruchhausen (2007), Ettlingen- Zentrum (als Betriebsstätte der HWK 2007) und Karlsruhe- Durlach (2010) 2008 Gründung des HWK-eigenen Fachdienstes „Betriebliche Integration“ 2009 Eröffnung der Betriebsstätte Neureut II
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