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2006 - BDVR

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Aus den Landesverbänden<br />

tieft sein bisheriges Vorbringen.“)<br />

• straffe Darstellung des Beteiligtenvortrags,<br />

insbesondere nur<br />

ganz knappe Darstellung der Auffassung<br />

des obsiegenden Beteiligten<br />

(ggf. „Obersätze“ ausreichend)<br />

• Gliederung des Beteiligtenvortrags<br />

(entsprechend der Berücksichtigung<br />

in den Entscheidungsgründen)<br />

• in Berufungsurteil besonders<br />

knappe Darstellung der erstinstanzlichen<br />

Entscheidung, wenn<br />

ihr mit eigenen Erwägungen ohne<br />

Verweis gefolgt wird<br />

• in geeigneten Fällen vereinfachte<br />

Abfassung des Berufungsurteils:<br />

Bezugnahme auf Tatbestand<br />

(§ 130 b Satz 1 VwGO)<br />

4. Entscheidungsgründe<br />

4.1 Inhalt<br />

In dem Urteil sind die Gründe anzugeben,<br />

die für die richterliche<br />

Überzeugung leitend gewesen sind<br />

(§ 108 Abs. 1 Satz 2 VwGO; vgl.<br />

auch § 313 Abs. 3 ZPO: kurze Zusammenfassung<br />

der Erwägungen,<br />

auf denen die Entscheidung in tatsächlicher<br />

und rechtlicher Hinsicht<br />

beruht).<br />

• Bereitschaft zur Kürze<br />

• Zulässigkeit der Klage/des<br />

Rechtsmittels nur bei Problemen<br />

und entsprechenden Ausführungen<br />

dazu erwähnen (Obersatz im<br />

Regelfall: Die Klage ist (un)begründet.)<br />

• klare, sorgfältige Gliederung und<br />

Strukturierung (ggf. Nummerierung)<br />

• Ergebnisse der Überlegungen<br />

jeweils in Obersätzen voranstellen<br />

• bei umfangreichen Sachen ggf.<br />

in Obersätzen kurzes „Prüfungsprogramm“<br />

ergebnisorientiert<br />

wiedergeben<br />

• keine langen „Vorworte“ (z. B.<br />

bei Darstellung der Voraussetzungen<br />

der Asylanerkennung)<br />

• keine ausführliche Darlegung allgemein<br />

anerkannter Rechtsgrundsätze<br />

(Abkürzung ggf. mit<br />

Hilfe eines repräsentativen Zitats)<br />

• Asylurteil: keine historischen Abhandlungen<br />

ohne Fallbezug<br />

52<br />

• von weiterer Darstellung der Entscheidungsgründe<br />

absehen, soweit<br />

der Begründung des Verwaltungsakts/desWiderspruchsbescheides<br />

oder des erstinstanzlichen<br />

Urteils gefolgt wird<br />

(§§ 117 Abs. 5, 130b VwGO)<br />

• keine Detailverliebtheit; Vermeidung<br />

überflüssiger, da nicht entscheidungserheblicherAusführungen<br />

(“Brauche ich den Satz<br />

wirklich für die getroffene Falllösung?“)<br />

• keine breiten Ausführungen zu<br />

Fragen, die offen gelassen werden<br />

(z.B. in Asylverfahren keine<br />

ausführliche Erörterung der<br />

Zweifel am Vortrag des Klägers,<br />

wenn sie für Bewertung des Vortrags<br />

als unglaubhaft nicht ausreichen)<br />

• nur die wesentlichen Argumente<br />

für eine Auffassung darlegen<br />

• deutlich machen (auch im Hinblick<br />

auf Rechtsmittelverfahren),<br />

ob Urteilsgründe Mehrfachbegründungen<br />

(„2. Bein“) enthalten<br />

(nicht ausreichend nur Zweifel<br />

andeuten)<br />

• obiter dictum nur bei gegebenem<br />

Anlass (etwa als Hinweis<br />

für künftiges Verwaltungshandeln)<br />

4.2 Stil und Ausdrucksweise<br />

• klare, deutliche und einfache<br />

Sprache; kurze Sätze, vor allem<br />

keine Schachtelsätze; keine<br />

überlangen Absätze<br />

• keine abwertenden Formulierungen<br />

und Vorhaltungen (z.B. nicht<br />

„Völlig zu Unrecht hat der Kläger<br />

...“, „Die Ansicht des Klägers ist<br />

abwegig.“,“rechtsirrig“, „Das<br />

Verwaltungsgericht hat verkannt“);<br />

keine Schärfe und Polemik<br />

• Passivformen, Substantivierungen<br />

und Wortwiederholungen<br />

vermeiden<br />

• nicht mehrere „dass“-Halbsätze<br />

in einem Satz<br />

• juristische termini technici möglichst<br />

in verständlichem Deutsch<br />

wiedergeben; Fremdwörter<br />

möglichst vermeiden<br />

• „altertümliche“ Wendungen<br />

(z. B. „Vorderrichter“, „von daher<br />

erhellt sich ...“, „streitbefangen“)<br />

vermeiden<br />

• keine unangemessene Ansammlung<br />

von Zitaten (stattdessen<br />

z. B. ein Zitat „mit weiteren<br />

Nachweisen“)<br />

• Zitate möglichst am Satz- oder<br />

Absatzende (z. B. „vgl. zum Ganzen...“)<br />

• überzeugende Argumentation<br />

durch eindeutige Wortwahl<br />

(Möglichkeitsformen „möchte,<br />

könnte“ usw. vermeiden)<br />

• keine Zeilentrennung bei Sinnzusammenhängen<br />

(z. B. bei Paragrafen)<br />

5. äußere Form<br />

• auf einwandfreies Schriftbild<br />

achten (z.B. keine unterschiedlichen<br />

Schriftgrößen und Zeilenabstände,<br />

einheitliche Zitierweise)<br />

Das Leitbild gilt entsprechend für Beschlüsse.<br />

<strong>BDVR</strong>-Rundschreiben 03/<strong>2006</strong>

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