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zu § 11 Abs. 1 Satz 1 ZSEG und<br />
im Falle von Kosten für eine Vertretung<br />
in Höhe von 2.500,- bis<br />
3.000,- DM; OLG Frankfurt,<br />
Beschl. v. 24.11.1999 – 25 U<br />
87/98, in juris, dort zu § 11 Abs. 1<br />
Satz 1 ZSEG bei Kosten in Höhe<br />
von 975,- DM; vgl. Meyer/Höver/Bach,<br />
a.a.O., § 7 JVEG,<br />
Rdnr. 7.4.; Hartmann, Kostengesetze,<br />
35. Aufl., 2005, § 7 JVEG,<br />
Rdnr. 6, dort allgemein formuliert<br />
und nicht nur auf Zeugen bezogen).<br />
Diese Auffassung teilt auch<br />
der Senat. Sie gründet darauf,<br />
dass das Gericht aufgrund eines<br />
solchen Hinweises grundsätzlich<br />
mehrere Möglichkeiten hat, für<br />
die an einem bestimmten Tag angesetzte<br />
Vernehmung des Zeugen<br />
einen kostengünstigeren<br />
Weg zu wählen. Neben der Verlegung<br />
des Termins der Beweisaufnahme<br />
insgesamt oder nur in<br />
Bezug auf den betroffenen Zeugen<br />
kann eine Beweisaufnahme<br />
durch den beauftragten oder ersuchten<br />
Richter nach § 375 ZPO<br />
oder die Anordnung der schriftlichen<br />
Beantwortung der<br />
Beweisfragen nach § 377 Abs. 3<br />
ZPO in Betracht kommen.<br />
Von diesen Möglichkeiten, die<br />
Heranziehung eines Zeugen kostengünstiger<br />
zu gestalten, besteht<br />
im Hinblick auf die Mitwirkung eines<br />
ehrenamtlichen Richters in<br />
erster Linie die der Verlegung des<br />
Sitzungstages. Die Verlegung eines<br />
Sitzungstages ist indes ihrerseits<br />
mit Kosten und Zeitaufwand<br />
verbunden. Sie steht im Ermessen<br />
des Vorsitzenden und wird<br />
sich nach der Art des Sitzungsbetriebes<br />
und der terminlichen Beanspruchung<br />
der Verfahrensbeteiligten<br />
und ihrer Prozessbevollmächtigten<br />
nur unter besonderen<br />
Umständen anbieten. Ob allein<br />
diese eingeschränkte Möglichkeit,<br />
die Bestellung eines Vertreters<br />
entbehrlich zu machen, die Hinweispflicht<br />
des ehrenamtlichen<br />
Richters begründen könnte, erscheint<br />
nicht zweifelsfrei; kann<br />
aber dahinstehen. Für die Mitteilungspflicht<br />
des ehrenamtlichen<br />
Richters hat – anders als bei Zeugen<br />
– ein weiterer Umstand Gewicht:<br />
Vertreterkosten können,<br />
wenn sie in ihrer Höhe aus dem<br />
Rahmen fallen, die Verhinderung<br />
des ehrenamtlichen Richters begründen.<br />
Ist dies der Fall, zieht<br />
das Gericht den im Vertretungsfall<br />
<strong>BDVR</strong>-Rundschreiben 03/<strong>2006</strong><br />
berufenen (nächsten) ehrenamtlichen<br />
Richter zu dem angesetzten<br />
Sitzungstag heran.<br />
Ehrenamtliche Richter sind bei<br />
der Ausübung des ihnen übertragenen<br />
Amtes zwar verpflichtet,<br />
wenn und soweit es zumutbar ist,<br />
ihre beruflichen und privaten Interessen<br />
zurückzustellen und zum<br />
Termin zu erscheinen (vgl. BGH,<br />
Urt. v. 8.12.1976, NJW 1977, S.<br />
443, dort zu § 54 Abs. 1 GVG). Sie<br />
dürfen nicht ohne triftigen Grund<br />
von einer Sitzung fernbleiben.<br />
Nach der Rechsprechung des<br />
Bundesverwaltungsgerichts zu<br />
§ 30 VwGO können berufliche<br />
oder geschäftliche Verpflichtungen<br />
grundsätzlich einen Hinderungsgrund<br />
darstellen (BVerwG,<br />
Urt. v. 22.10.1985, NVwZ 1986,<br />
S. 1010, m.w.N.; Kopp, VwGO,<br />
14. Aufl. 2005,§ 30 Rdnr. 6). Dieser<br />
Grundsatz, dem sich der Senat<br />
anschließt, gilt insbesondere,<br />
wenn ein ehrenamtlicher Richter<br />
in der Zeit, für die er zur Mitwirkung<br />
geladen ist, berufliche Angelegenheiten<br />
erledigen muss, die<br />
er nicht ohne erheblichen Schaden<br />
aufschieben und bei denen er<br />
sich auch nicht durch einen anderen<br />
vertreten lassen kann (vgl.<br />
BGH, Urt. .v. 28.10.1966, NJW<br />
1967, S. 165). Dieser Grundsatz<br />
hat jedenfalls für die ehrenamtlichen<br />
Richter der Verwaltungsgerichtsbarkeit,<br />
für die § 30 VwGO<br />
und nicht § 54 Abs. 1 GVG mit<br />
seinen möglicherweise strengeren<br />
Anforderungen anzuwenden<br />
ist (vgl. BVerwG, Beschl. vom<br />
13.5.1976, Buchholz 310 § 30<br />
VwGO Nr. 13) auch zu gelten,<br />
wenn die berufliche Vertretung<br />
nur unter Aufwendung hoher, aus<br />
dem Rahmen fallender Kosten<br />
möglich ist.<br />
Gegen diese Auffassung spricht<br />
nicht, dass die für eine notwendige<br />
Vertretung aufgewendeten<br />
Kosten nach § 7 Abs. 1 JVEG ohne<br />
eine ausdrücklich bestimmte<br />
Höchstgrenze erstattungsfähig<br />
sind. Das Fehlen einer Höchstgrenze<br />
für die Entschädigung bedeutet<br />
nicht, dass der ehrenamtliche<br />
Richter ungeachtet der entstehenden<br />
Kosten nicht als verhindert<br />
angesehen werden darf,<br />
wenn er sich beruflich vertreten<br />
lassen kann. Zwar ist es dem betroffenen<br />
ehrenamtlichen Richter<br />
dann nicht tatsächlich unmöglich,<br />
an dem Sitzungstermin mitzuwir-<br />
Rechtsprechung<br />
ken. Damit allein entfällt ein Verhinderungsgrund<br />
aber nicht. Die<br />
Pflicht des ehrenamtlichen Richters,<br />
zum anberaumten Termin zu<br />
erscheinen, kann nicht isoliert betrachtet<br />
werden. Sie steht in einem<br />
Spannungsverhältnis zu dem<br />
Erfordernis, die Kosten eines<br />
Rechtsstreits im Rahmen des<br />
Verständigen nach Möglichkeit<br />
niedrig zu halten. Dieses Spannungsverhältnis<br />
darf bei der Entscheidung<br />
über die Frage der<br />
Verhinderung berücksichtigt werden.<br />
Auch wenn die Kosten für<br />
die Mitwirkung eines ehrenamtlichen<br />
Richters von der Allgemeinheit<br />
getragen werden und nicht zu<br />
den Kosten des Rechtsstreits zählen,<br />
die allein von den Verfahrensbeteiligten<br />
zu tragen sind,<br />
besteht ein gewichtiges – öffentliches<br />
– Interesse daran, diese<br />
Kosten niedrig zu halten. So hat<br />
der Gesetzgeber die Entschädigung<br />
der ehrenamtlichen Richter<br />
ausdrücklich auf Fahrtkosten,<br />
Aufwand, Zeitversäumnis und<br />
Verdienstausfall sowie auf<br />
Nachteile bei der Haushaltsführung<br />
beschränkt und damit nicht<br />
alle Kosten, die den Betroffenen<br />
entstehen können, so etwa betriebliche<br />
Vorhaltekosten, berücksichtigt.<br />
Im Interesse der Kostenminimierung<br />
sind insbesondere<br />
für die Entschädigungsleistungen<br />
für Verdienstausfall Höchstsätze<br />
bestimmt. Der Gesetzgeber<br />
mutet damit Bürgern, die zu ehrenamtlichen<br />
Richtern berufen<br />
werden, nach den Umständen ihrer<br />
beruflichen Tätigkeit sogar finanzielle<br />
Einbußen zu, um die<br />
Prozesskosten insgesamt niedrig<br />
zu halten. Vor diesem Hintergrund<br />
kann nicht angenommen werden,<br />
dass hinter der Regelung des § 7<br />
Abs. 1 JVEG die Auffassung des<br />
Gesetzgebers steht, auch besonders<br />
hohe Aufwendungen im Falle<br />
einer beruflichen Vertretung<br />
könnten keinen Verhinderungsgrund<br />
darstellen.<br />
Dass Kostengesichtspunkte die<br />
Verhinderung eines ehrenamtlichen<br />
Richters begründen können,<br />
ist auch sonst nicht ausgeschlossen.<br />
Die allgemeine Praxis, Urlaub<br />
grundsätzlich als Hinderungsgrund<br />
nach § 30 Abs. 2 VwGO<br />
anzusehen (vgl. BVerwG, Beschl.<br />
v. 13.5.1976, Buchholz 310 § 30<br />
VwGO Nr. 13; Kopp, VwGO, § 30<br />
Rdnr. 6; strenger BGH, Urt. v.<br />
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