MEDIENSPIEGEL
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
27<br />
Handelsblatt 10.05.84<br />
VORRUHESTAND I NGG trifft Rahmenvereinbarung<br />
Tarifrente von 75 o/o und<br />
einseitige FreiWilligkeit<br />
、セョ@<br />
aセM<br />
aョウーイNセ」ィウ「・イ・」ィエゥァエ@<br />
ッOッゥァセイ@<br />
HANDELSBLATT, Mittwoch, 9.5.1984 NGG die Verlängerung der Manteltarö<br />
DÜSSELDORF. Die DGB- rifverträge um drei Jahre zu. Dies<br />
bedeutet auch, daß die betrieblichen<br />
Gewerkschaft Nahrung-Genuß- Arbeitszeiten in dieser Zeit nicht ver·<br />
Gaststätten (NGG) hat mit der ändert, Arbeitszeitflexibilisierungen<br />
(nicht tariffähigen) Arbeitgeber- nicht eingeführt werden können und<br />
Vereinigung Nahrung und Genuß der Samstag arbeitsfrei bleibt.<br />
eine Rahmenvereinbarung über e Weitere Anrechnung der Kosten<br />
die Einführung von Vorruhe- der Vorruhestandsregelung, z.B. auf<br />
Standsregelungen in den anges- Lohnerhöhungen, findet nicht statt.<br />
chlossenen Industriezweigen ver- Die NGG erhofft sich von dieser<br />
einbart.<br />
Vereinbarung auch eine ,,Austrah-<br />
Vor der Presse in Düsseldorf erklär- · Jung" auf benachbarte Branchen ihres<br />
ten der NGG-Vorsitzende Döding und Organisationsbereichs, so auf das Lesein<br />
Stellvertreter Herrmann dazu, bensmittelhandwerk mit 31 000 ältedie<br />
Arbeitgebervereinigung werde ih- ren Arbeitnehmern und das Hotelren<br />
Mitgliedsorganisationen den Ent- und Gaststättengewerbe mit 27 000 Äl-<br />
. wurfstext zuleiten und empfehlen, in- teren. In jetzt betroffenen Nahnerhalb<br />
von. vier Wochen entsprechen- rungs- und Genußmittelindustrien<br />
de Tarifverträge mit der NGG zu sind etwa 35 000 Arbeitnehmer ab<br />
schließen. Der Kreis der von der Ar- 58 Jahre beschäftigt (7 ;2 %).<br />
beitgebervereinigung repräsentierten Döding und Herrmann erklärten,<br />
Industrien reicht von den Brauereien die NGG sei entschlossen, die Vormund<br />
der Brotindustrie über die Erfri- hestandsvereinbarung bei den Tarifschungsgetränkehersteller<br />
bis zur trägerverbänden, die sich erwarteter-<br />
Süßwaren- und der Zuckerindustrie. maßen oder überraschend dagegen<br />
Insgesamt sind dort 450 000 Arbeits- sperren würden, durchzusetzen. Notkräfte<br />
beschäftigt.<br />
falls auch mit Kampfmaßnahmen.<br />
Da die Vorsitzenden der Tarifträ- Beide würdigten die Vereinbarung als<br />
gerverbände an den Vorverhandlun- eine "Bresche" für die Arbeitszeitvergen<br />
teilgenommen und größtenteils kürzung. Döding betonte, daß mit dem<br />
zugestimmt haben, rechnet die NGG gewählten Weg zur Lebensarbeitszeitmit<br />
einer großen Akzeptanz der Vor- verkürzung keinerlei Abwertung der<br />
ruhestandsempfehlung durch die 35-Stunden-Woche verbunden sei. Beibeitgeber.<br />
Nach Dödings Worten ist<br />
der Gewerkschaft bisher nur ein einzides<br />
gleichzeitig sei aber nun nicht<br />
möglich.<br />
. ger Industriezweig - die Fleischwa- Die Vorru.hestandstarifverträge Solrenhersteller<br />
mit etwa 30 000 Beschäftigten<br />
_ bekannt, der die abgesteckte len die gleiche Geltungsdauer haben<br />
Vorruhestandsvereinbarung ablehne. wie das Blümsche Gesetz. Gegenüber<br />
Deren Eckdaten umriß Döding so: diesem Rahmen hätten sie jedoch die<br />
e sind 58jähri- wesentlichen Vorteile eines um zehn<br />
ge und Altere mit mindestens zehn- Prozentpunkte höheren Vorruhejähriger<br />
Betriebszugehörigkeit. Der standsgeides und der einseitigen Frei-<br />
Arbeitgeber darf den Vorruhestand willigkeitauf der Arbeitnehmerseite.<br />
nur aus betrieblichen Gründen und Herrmann rechnet wie die Bundesunter<br />
Mitwirkung des Betriebsrates anstalt für Arbeit mit mindestens<br />
verweigern oder zeitlich aussetzen 7p Akzeptanz bei den 60jährigen<br />
(etwa bei Personalengpässen). und Alteren und mit 50% bei den<br />
e Die Wiederbesetzung freiwerden- Arbeitnehmern ab 58 Jahren. Dies erder<br />
Arbeitsplätze ist erforderlich. Dem gebe ein gewogenes Mittel von 56 %.<br />
Nachweis gegenüber der Bundesan- Wegen der guten Ausstattung dieses<br />
stalt für Arbeit muß die schriftliche Vertragsmodells und auch weil noch<br />
Stellungnahme des Betriebsrates bei- erheblich stärker besetzte Jahrgänge<br />
gefügt werden.<br />
in das Vorruhestandsalter hinein-<br />
• Das Vorruhestandsgeld beträgt wachsen würden, könne die Akzep-<br />
75% des Bruttomonatseinkommens tanz jedoch sogar noch höher liegen.<br />
und damit zwischen 80 und 82 % des Männliche Arbeitnehmer, die nach<br />
letzte!'). Nettolohns. Sonderzahlungen dem Vorruhestand mit 63 Jahren in<br />
und Uberstundenzuschläge werden Rente gingen, hätten etwa 40 DM monicht<br />
berücksichtigt.<br />
natlich · an Renteneinbuße zu erwar-<br />
• Als "Gegenleistung" gesteht die ten. Bei Frauen liege diese niedriger.<br />
Darmstädter Tageblatt<br />
1.0.05.84<br />
NGG vereinbart<br />
Vorruhestand<br />
ze. BONN. {Eig. Bericht)<br />
- Die Gewerkschaft<br />
Nahrung-Genuß-Gaststätten<br />
{NGG)<br />
und die- .Arbeitgebervereinigung<br />
Nahrung<br />
und Genuß haben sich<br />
in Düsseldorf auf eine<br />
Vorruhestandsregelung<br />
anstelle der<br />
35-Stunden-Woche ge-.<br />
eiJ:iigt. Alle Mitgliedsverbände<br />
der Arbeitgebervereinigung,<br />
wie<br />
zum Beispiel der Deutsche Brauer-Bund, er- .<br />
hielten die Empfehlung, dieser Vereinbarung<br />
zuzustimmen. Alle Manteltarifverträge über<br />
die Arbeitszeit wurden um drei Jahre verlängert.<br />
Das bedeutet, daß in der Nahrungsmittelindustrie<br />
im allgemeinen bis 1988 eine Regelarbeitszeit<br />
von wöchentlich 40 Stunden<br />
weiter gilt. Wahrscheinlich· wird das Hotelund<br />
Gaststättengewerbe sich dieser Absprache<br />
anschließen.<br />
Nach derTarifempfehlung, die bis 1988 gelten<br />
soll, können 58jährige und ältere Arbeitnehmer,<br />
die mindestens zehn Jahre ihrem<br />
Betrieb angehören, mit 75 Prozent ihres letzten<br />
Bruttoarbeitsentgelts aus dem Berufsleben<br />
ausscheiden. Diese Vereinbarung geht<br />
weit über die Mindestregelung des Gesetzgebers<br />
hinaus, nach der 65 Prozent des letzter.<br />
Arbeitsentgelts zu 35 Prozent mit Staatszuschüssen<br />
entgolten werden. Die Arbeitgeber<br />
beanspruchen demnach für das zusätzliche<br />
Vorruhestandsgeld keine Subventionen.<br />
Die Kosten werden von den Arbeitgebern<br />
mit durchschnittlich 2,2 Prozent der Bruttolohn-<br />
und Gehaltssumme unter der Voraussetzung<br />
veranschlagt, daß etwa die Hälfte der<br />
58jährigen und zwei Drittel der noch älteren<br />
Arbeitnehmer von dem Angebot Gebrauch<br />
machen. Von den 450 000 Beschäftigten in<br />
der Nahrungs- und Genußmittelindustrie<br />
gelten 35 000 als potentielle Vorruheständler.<br />
Goslarsche Zeitung<br />
10.05.84<br />
Vorruhestand bei<br />
40-Stunden-Woche<br />
DU::;SELDÖRF. Für die rund 450 000 Beschäftigten<br />
in der Nahrungs- und Genußmittelbranche<br />
soll es unter Festschreibung der<br />
40-Stunden-Woche als Regelarbeitszeit bis<br />
1988 eine Vorruhestandsregelung geben, bei<br />
der alle Arbeitnehmer mit Vollendung des 58.<br />
Lebensjahres und zehnjähriger Betriebszuge-<br />
. hörigkeit vorzeitig in Rente gehen können.<br />
Auf. diese Tarifvertragsempfehlung haben<br />
sich am Mittwoch in Düsseldorf der Arbeitgeberverband<br />
Nahrung und Genuß (ANG) und<br />
die Gewerkschaft Nahrung-Genuß-Gaststätten<br />
(NGG) verständigt.