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Kriterien für die Prüfung von FSK.online - SPIO

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Kommission <strong>für</strong> Jugendme<strong>die</strong>nschutz der Landesme<strong>die</strong>nanstalten<strong>Kriterien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufsicht im Rundfunk und in den Teleme<strong>die</strong>nWie werden <strong>die</strong>se Figuren in dem Angebot dargestellt (als Sympathie- oder Antipathieträger)?Auf welchen Eigenschaften, Verhaltensmustern und Handlungsweisen der SympathieoderAntipathieträger beruht das Identifikationsangebot?Bestimmte Figuren können (insbesondere geschlechtsspezifisch variabel) als Sympathie- oderAntipathieträger fungieren und dabei Rollenmuster, Verhaltensweisen und Haltungen vermitteln,<strong>die</strong> der Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeitentgegenstehen.Bei Figuren, <strong>die</strong> aufgrund der vorgenannten Merkmale besonders attraktiv <strong>für</strong> den Rezipientensind, kann Gewalt eher als legitim empfunden werden. Sympathieträger können <strong>die</strong> Anwendung<strong>von</strong> Gewalt ohne nachvollziehbare und zu rechtfertigende Gründe als erfolgreiches und folgenlosbleibendes Verhalten transportieren, das als rechtens, vorbildhaft und nachahmenswertwahrgenommen wird. Bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren kann das gewalttätige Verhaltenmodellhaft in das eigene Verhaltens- und Handlungsrepertoire aufgenommen werden. Sympathieträgermit hohem Identifikationspotential, denen Gewalt angetan wird, erfahren hingegen <strong>die</strong>emotionale Anteilnahme des Betrachters. Als Reaktionen werden oft Mitleid und Angst beobachtet.Gewalt anwendende Antipathieträger lassen hingegen eher distanzierende Reaktionenerwarten.Gewalt, <strong>die</strong> Antipathieträgern widerfährt, ist oft im Kontext <strong>von</strong> undifferenzierten Problemlösungsstrategien(z.B. Selbstjustiz) zu sehen. Dabei steht zumeist <strong>die</strong> Rechtmäßigkeit des Handelnsdes guten, <strong>für</strong> eine gerechte Sache eintretenden und positiv besetzten Gegenspielers außerFrage.Angebotsinterne Bewertung <strong>von</strong> GewaltWird Gewalt als probate Konfliktlösungsstrategie dargestellt?Ist Gewalt legitimiert?Wird <strong>die</strong> Gewalt sanktioniert?Verletzt <strong>die</strong> Gewaltdarstellung gesellschaftliche Normen?Bei der <strong>Prüfung</strong> <strong>die</strong>ser Fragen sind genre- oder themenspezifische Inhalte und Besonderheitensowie der Einsatz dramaturgischer Mittel, <strong>die</strong> Art der Inszenierung sowie <strong>die</strong> formal-ästhetischeGestaltung zu berücksichtigen. Hinzutreten muss <strong>die</strong> <strong>Prüfung</strong> möglicher Wirkungsrisiken, <strong>die</strong>über Identifikationsprozesse mit den Figuren stattfinden könnten bzw. solchen entgegenstehen.13

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