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Heft 2 - LUGV - Land Brandenburg

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DAGMAR BALLA et al.: DIE WASSERGÜTE IM FEUCHTGEBIET SPREEWALD 65Abb. 4Ganglinien des Wasserstandes im Mittelkanals sowie des Grundwasserstandes in der Flächeam Transekt 1 entsprechend Abb. 3sind in extensiver Weide- und Mähgrasnutzung.Im Jahr 2006 wurde der Mittelkanalteilentschlammt.Die Gütedaten wurden mit unterschiedlicherIntensität und Zielstellung erhoben. Zunächstwurde eine Bestandsaufnahme im gesamtenSpreewald vorgenommen. Für die Validierungdes Gewässergütemodells wurden danndaraufhin spezielle Gütemessstellen innerhalbdes Oberspreewaldes ausgewählt, diezum einen das bestehende Gütemessnetz des<strong>Land</strong>esumweltamtes <strong>Brandenburg</strong> ergänzten,zum anderen die in Abb. 1 angegebenenProzesse berücksichtigten.Die Nummerierung der Messstellen entsprechendder Abb. 2 orientiert sich an den Staugürtelnjeweils von Nordost bis Südwest inFließrichtung.Grund- und Oberflächenwasser wurden inbeiden Projekten in den Laboren des Leibniz-Zentrumsfür Agrarlandschaftsforschung(ZALF) e. V. analysiert. Zur Abschätzung desStoffrückhaltes in der Stauabsenkung Nordwurden im Zeitraum 2006-2009 monatlicheStichtagsmessungen des Zu- und Abflussesim Mittelkanal (MS 14 und 34, Abb. 3) mitdem Fließgeschwindigkeitsmessgerät Nautilusder Fa. Ott vorgenommen.3 Ergebnisse3.1. Ober- und UnterspreewaldTabelle 1 dokumentiert einige ausgewählteParameter der Gewässergüte als Median sowiefür das 90-Perzentil (bzw. 10-Perzentilfür Sauerstoff O 2 ). Um die Größenordnungender gemessenen Parameter zu beurteilen,werden jeweils die LAWA- Güteklassen(LAWA 1998) für die einzelnen Parameter herangezogen.Hauptspree (MS 2, 10, 18, 31, 37, 40, 42, 43):Die Gesamt-Phosphor-Konzentrationen (TP) 1vom Einlass in den Spreewald (Wehr 7, MS 2)1 TP umfasst den gelösten sowie partikulären, anorganischenund organischen Phosphorbis zum Gebietsauslass in Leibsch (MS 43)liegen in der Güteklasse I, nur in Leipe (MS 18)wird der Wert von 0,05 mg/l (90-Perzentil)für die Güteklasse I geringfügig überschritten.Nitrat-Stickstoff NO 3 -N erzielt bis Leipedie Güteklasse II-III, wobei sich die Konzentrationenbis Lübbenau (MS 31) kontinuierlichverringern. In Lübben (MS 37) steigen dieKonzentrationen wieder an und erreichen inLeibsch (MS 43) die Güteklasse II-III (> 2,5 mg/l).Insgesamt nehmen die NO 3 -N-Konzentrationenim Verlauf der Spree ab. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentrationen (NH 4 -N) sind amSpreewald-Einlass (MS 2) deutlich höher als amSpreewald-Auslass (MS 43) und verbessernsich von Güteklasse III (< 1,2 mg/l) auf GüteklasseII (< 0,3 mg/l). Deutlich geringereWerte wurden zwischen Leipe (MS 18) undLübbenau am Wehr 113 (MS 31) festgestellt.Unterhalb des Wehres 113 erfolgt ein Anstiegbis Lübben, dann wiederum eine drastischeAbnahme um ca. 60%. Bis Leibsch nimmtdie Konzentration wieder geringfügig zu. DieChlorid (Cl)-Konzentrationen verändern sichkaum und sind hauptsächlich der GüteklasseI-II zuzurechnen (< 50 mg/l). Sulfat (SO 4 )ist für den Spreewald nachweislich mit GüteklasseIII die Problemkomponente. Allerdingserfolgt auch hier im Längsschnitt der Spreeeine Abnahme um ca. 30 %. Die Gesamt-Eisen (TFe) 2 -Konzentrationen nehmen zu. Sieliegen aber generell unter den Zielvorgabenfür gestaute Fließgewässer in <strong>Brandenburg</strong>(< 2 mg/l). Der Sauerstoffgehalt der Spreenimmt im Oberspreewald von 7,8 mg/l bis4,6 mg/l in Lübbenau (Wehr 113) deutlich ab,steigt dann aber im Unterspreewald bisLeibsch wieder auf einen Wert von 6,9 mg/l(10-Perzentil). Der biologische Sauerstoffbedarf,gemessen als BSB 2 , variiert im Längsprofilstark, liegt jedoch, bezogen auf BSB 5(Umrechnungsfaktor 1,78), in der GüteklasseI. Eine geringfügige Abweichung war unterhalbLübbenau (MS 37) zu verzeichnen.Großes Fließ (MS 1, 13, 35): Die TP-Konzentrationnimmt im Längsprofil des Großen2 TFe umfasst sowohl zweiwertiges (reduziertes)als auch dreiwertiges (oxidiertes) EisenFließes ab und liegt in Güteklasse I. DieNO 3 -N-Konzentrationen sind geringer als inder Spree und nehmen ab (Güteklasse II). DieNH 4 -N-Konzentrationen steigen im Längsverlaufan, nehmen aber hinter dem Zuflussdes Mittelkanals (MS 35), nachdem er dieStauabsenkung Nord passiert hat, rapide ab.Die Cl-Konzentrationen nehmen innerhalbder Güteklasse II an der Messstelle 35 ab.Die Sulfatwerte liegen auch hier in GüteklasseIII. Die TFe-Werte verändern sich unwesentlichund liegen etwa in der gleichen Größenordnungwie in der Spree. Nach demZufluss des Mittelkanals sinkt der Sauerstoffgehaltab (Güteklasse II). Der BSB 2 liegt ebenfallsin Güteklasse I.Burg-Lübbener Kanal (MS 15, 36): Die Wassergütedes Burg-Lübbener Kanals unterhalbWehr 53 (MS 15) zeigt ähnliche Konzentrationenfür die Parameter TP, NO 3 -N, NH 4 -Nund Cl wie das Große Fließ. Sulfat ist geringfügighöher, ebenso TFe. Der Sauerstoffgehaltnimmt geringfügig ab, der BSB 2 zu. Nach demZusammenfluss des Burg-Lübbener Kanalsmit dem Großen Fließ unterhalb Wehr 121(MS 36) ergebenen sich ebenfalls nur geringfügigeVeränderungen. Die SO 4 -, Cl- undNH 4 -N-Konzentrationen sind etwas geringerals im Großen Fließ.Neue Spree (MS 5, 17): Hier erhöhen sich abdem Abzweig der Neuen Spree in Burg bisnach Leipe die TP- und NH 4 -N-Konzentrationengeringfügig innerhalb der Güteklasse Ibzw. II-III, die NO 3 -N-Konzentration verringertsich etwas innerhalb der Güteklasse II-III,die TFe-Konzentration ändert sich nur geringfügig.Am Abzweig der Neuen Spree aus derHauptspree ist der Sauerstoffgehalt sehrhoch durch den Einfluss des Wehres.Südumfluter (MS 6, 7, 25): Die TP-Gehaltenehmen im Vergleich zum Spree-Einlass deutlichzu und fallen in die Güteklasse II, NO 3 -Nnimmt innerhalb der Güteklasse III ab undbleibt nahezu konstant, ebenso Cl und TFe.Die SO 4 -Konzentrationen verringern sichdeutlich an MS 6 und erreichen die GüteklasseII-III, nehmen aber im Verlauf desSüdumfluters wieder zu. Die Sauerstoffgehaltenehmen ab und erreichen in Lübbenauebenfalls die Güteklasse II-III.Sonstige Messstellen: Im Nordumfluter anMS 3 (Wehr III) nimmt TP im Vergleich zumSpree-Einlass zu (Güteklasse II), die NO 3 -N-Konzentrationen sind etwa gleich, ebenfallsdie Mediane von NH 4 -N. Die Cl-Konzentrationsteigt hier an und fällt in die GüteklasseII, ein Anstieg ist auch bei TFe zu verzeichnen,wohingegen die SO 4 -Konzentrationabnimmt (Güteklasse II-III).Die Kleine Spree (MS 4) hat etwa vergleichbareKonzentrationen wie die Spree in Burg-Kolonie, auch hier sind die Sauerstoffgehaltein Güteklasse II einzuordnen.Die Messstelle 12 (Nordfließ Eiche) vor derEinmündung in das Große Fließ hat im Vergleichzu den anderen Messstellen die höchstenTFe-Konzentrationen. Sie liegen knappunter der <strong>Brandenburg</strong>er Zielvorgabe von≤ 2mg/l.Rohrkanal und Lehder Graben (MS 14, 22)haben ähnliche Konzentrationen. In den bei-

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