AUSGABE 01 | 10 - Gleis Eins
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FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE<br />
GEMEINSCHAFTSPRAXIS DR. MED. W. E. HOFMANN UND H. OLSCHEWSKI / AKADEMISCHE PRAXIS FÜR SPRACHTHERAPIE<br />
22<br />
Anzeige<br />
Herzlich willkommen<br />
in Neurologie und Psychiatrie<br />
Vortragende: E. Rüth, B. Broutschek, Dr. I. Maser, A. Stadtmüller, Dr. W. E. Hofmann (v. li.).<br />
Multiple Sklerose<br />
Diagnostik und Therapie<br />
Am 20. und 21.11.2009 fand im Kongresszentrum der Stadthalle<br />
Aschaffenburg ein bundesweiter Kongress über kognitive, sprachliche<br />
und motorische Störungen in der Rehabilitation von Patienten mit<br />
Multipler Sklerose unter Leitung von Dr. W. E. Hofmann statt. Organisiert<br />
wurde dies durch die Neurologische Praxis und die Ambulante<br />
Neurologische Rehabilitation Aschaffenburg (ANR).<br />
Die Multiple Sklerose ist eine häufige<br />
entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems.<br />
Diese Erkrankung trifft<br />
meist junge Erwachsene, Frauen häufiger<br />
als Männer. Deshalb ist es wichtig,<br />
die Diagnose frühzeitig zu stellen und<br />
die Bevölkerung über die Symptome<br />
bestmöglich aufzuklären. Es besteht eine<br />
erhebliche zeitliche Latenz vom ersten<br />
Symptom bis zur endgültigen Diagnose.<br />
Die Frühdiagnose und damit die Frühtherapie<br />
mit Interferonen oder Glatiramerazetat<br />
verbessert die Prognose der<br />
Erkrankung wesentlich. Kognitive, motorische<br />
und sprachliche Defizite spielen<br />
im Frühstadium eine herausragende Rolle.<br />
Ein großes Problem ist die Mitarbeit des<br />
Betroffenen in den frühen Stadien unter<br />
Therapie. Dies macht es schwierig, eine<br />
kontinuierliche Behandlung mit dem Erkrankten<br />
zu vereinbaren.<br />
Die Vorträge sprachen Schwerpunktpraxen<br />
für Multiple Sklerose an, die<br />
eine bundesweite Zertifizierung für<br />
Diagnostik und Therapie der Multiplen<br />
Sklerose besitzen.<br />
In einem ersten Vortrag konnte Prof. Dr.<br />
P. Calabrese (Universitätsklinik Basel)<br />
einen spannenden Überblick über Gedächtnisstörungen<br />
und Lebensqualität<br />
bei MS halten. Es wurden wichtige An-<br />
sätze zu Diagnostik und Therapie gegeben,<br />
insbesondere da auch in neurologischen<br />
Fachkreisen den kognitiven<br />
Symptomen bislang wenig Beachtung<br />
geschenkt wurde. Dies ändert sich in<br />
letzter Zeit deutlich.<br />
Anschließend berichtete Herr Dr. med.<br />
M. Lang aus Ulm über die Möglichkeiten<br />
der Patientenschulungen, um die Mitarbeit,<br />
die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
und dadurch den klinischen Zustand<br />
des Patienten zu verbessern.<br />
Herr Dr. med. W. E. Hofmann stellte<br />
die Möglichkeiten der Diagnostik unter<br />
ambulanten Bedingungen dar. Nach<br />
ausführlicher Befragung und Untersuchung,<br />
inklusive elektrophysiologischen<br />
Parametern, wird in kooperierenden<br />
Praxen für Radiologie eine Kernspintomographie<br />
des Kopfes, bei Bedarf auch<br />
des Hals- und Brustmarks, durchgeführt,<br />
um weitere Hinweise für die Erkrankung<br />
zu bekommen. Anschließend<br />
erfolgt die lumbale Liquorentnahme unter<br />
definierten Bedingungen. Mit Hilfe<br />
dieser Mosaiksteine kann zu einem hohem<br />
Prozentsatz die Diagnose oder der<br />
Ausschluss der Erkrankung erfolgen<br />
und unmittelbar danach die Therapie<br />
eingeleitet werden.<br />
Ein weiterer Vortrag durch Frau B.<br />
Broutschek, Neuropsychologin (ANR<br />
AB), stellte die speziellen Aspekte der<br />
Neuropsychologie unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Exekutivfunktionen<br />
dar. Hierbei handelt es sich um kognitive