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Betriebsratswahl 2010: Durchschaubare treten wieder an

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Chempark-LeverkusenDezember 2009<strong>Betriebsratswahl</strong> <strong>2010</strong>:<strong>Durchschaubare</strong> <strong>treten</strong> <strong>wieder</strong> <strong>an</strong>Seit über 30 Jahren informieren wir regelmäßig dieBelegschaft mit unseren Flugblättern. Früherwurden wir m<strong>an</strong>chmal übel beschimpft, wenn wirmit unseren Flugblättern <strong>an</strong> den Pförtnern st<strong>an</strong>den -sogar von den eigenen Kollegen. Denen wurde vonden damaligen IG-Chemie-Betriebsräten eingetrichtert,dass wir, die <strong>Durchschaubare</strong>n, daspersonifizierte Böse verkörpern würden. Mit l<strong>an</strong>genHaaren und einer Sonnenblume auf dem T-Shirtwurde m<strong>an</strong>cher als ahnungsloser Weltverbessererund Umweltaktivist <strong>an</strong>gesehen.Die Zeiten haben sich aber geändert - und mit denZeiten haben sich auch die IG-BCE-Betriebsrätegeändert. Die alten IG-Chemie-Hardliner sind einevom Aussterben bedrohte Species, aber das Erbe inder Form der heutigen Politik bedroht uns immernoch. Die von der IG-BCE viel gelobte Sozialpartnerschaftist einfach nicht kleinzukriegen."Auf Augenhöhe verh<strong>an</strong>deln, bloß nicht die guteAtmosphäre der Verh<strong>an</strong>dlungen durch irgendwelcheAktionen stören. Das war das Beste, wasrauszuholen war. Hätte schlimmer kommenkönnen. Auch wenn es einige bitter trifft, dieVerh<strong>an</strong>dlungen waren ein enormer Erfolg... "Es könnte einem schlecht werden! Challenge 12(Sparprogramm bei den L<strong>an</strong>xess-Beschäftigten,bzw. Bonusprogramm für die Aktionäre), liegtnoch nicht l<strong>an</strong>ge zurück. In den Betrieben fragtendie Kollegen regelmäßig nach dem Verh<strong>an</strong>dlungsst<strong>an</strong>d.Die nicht eingeweihten Betriebsräte konntenso l<strong>an</strong>ge mit den Schultern zucken, bis dasVerh<strong>an</strong>dlungsergebnis in der Presse vorgestelltwurde. Ist das normal?"Von Bayer verkauft, von Heuschreckengefressen". So st<strong>an</strong>d es auf einem Tr<strong>an</strong>sparent beider zweiten DyStar-Demo. Hier haben 200Menschen für den Erhalt von DyStar demonstriert -ohne Unterstützung ihrer Gewerkschaft.Das ist nicht normal, wo doch bei der IG BCE „imMittelpunkt der Mensch steht“. So steht eszumindest im Programm.Seit mehreren Jahrzehnten arbeiten einige von unsschon hinter den Werksmauern, mit dieserGewerkschaft im Rücken, bei der im Mittelpunktimmer der Mensch steht.Diesen Slog<strong>an</strong> teilen sich viele, beispielsweise eineArbeitnehmerverleihfirma, die direkt vor demWerkszaun mit menschlicher Arbeitskraft dealt.Doch im Mittelpunkt steht immer der Profit!Das ist die bittere Wirklichkeit. Dass derArbeitgeber ständig seine Aussagen ändert, das istnormal, m<strong>an</strong> braucht nur die Stellungnahmen derBayer AG <strong>an</strong>zusehen auf ihrem Weg zur Holding.Es startete mit einem Bekenntnis zu einem starkdiversifiziertem Unternehmen (die vielenSt<strong>an</strong>dbeine), ging über die fünf zur drei SäulenStrategie zur jetzigen Holding.Von der eigenen Gewerkschaft verkauft zuwerden - das ist allerdings nicht normal.Alle Ausgliederungen aus der Bayer AG erfolgtenmit Zustimmung der IG-BCE Betriebsräte undGewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat!Es gab aber einmal eine fast sorgenfreie Zeit, in derm<strong>an</strong> Schutz und Geborgenheit in der großen Bayer-Familie f<strong>an</strong>d. Das war einmal. Mit "Es war einmal"f<strong>an</strong>gen Märchen <strong>an</strong>. M<strong>an</strong> könnte diese Zeit auch alsmärchenhafte Zeit bezeichnen, was sie allerdingsgar nicht war. Die damaligen Grausamkeiten warennur nicht so grausam wie heute.K<strong>an</strong>n das schon alles gewesen sein? Das fragensich inzwischen immer mehr ältere Kolleginnenund Kollegen, die l<strong>an</strong>gsam aber sicher merken, dassdie Knochen steifer geworden sind als früher.-1-


Der Zahn der Zeit nagt <strong>an</strong> ihnen. Gerade imgewerblichen Bereich stehen die Ch<strong>an</strong>cen g<strong>an</strong>zschlecht, seinen Job bis zum regulären Renteneintrittausüben zu können.Ersatzarbeitsplätze gibt es kaum noch, und wenn,d<strong>an</strong>n ist es fraglich, ob dieser Ersatzarbeitsplatz soqualifiziert ist, dass der kr<strong>an</strong>ke Kollege seinenbisherigen Verdienst behalten k<strong>an</strong>n. Was m<strong>an</strong>immer behalten und mitnehmen k<strong>an</strong>n, das sind dieSchmerzen. Die will kein <strong>an</strong>derer. Wenn m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>neinmal ausgemustert ist, dauert der soziale Abstiegnicht mehr l<strong>an</strong>ge. Als Malocher stehen die Ch<strong>an</strong>cennicht schlecht, noch Sozialfall zu werden. Da hatm<strong>an</strong> vielleicht vierzig Jahre den Hammergeschwungen, ist 55 Jahre alt. Und d<strong>an</strong>n?Hier muss etwas get<strong>an</strong> werden. Wir alsdurchschaubare Betriebsratsfraktion haben uns überdiese Problematik Ged<strong>an</strong>ken gemacht. Dasmindeste, was den Kollegen -in diesem Falle beiL<strong>an</strong>xess- helfen k<strong>an</strong>n, ist eine Betriebsvereinbarungüber die Entgeltsicherung im Alter. (siehe §14M<strong>an</strong>teltarifvertrag) Einen entsprechenden Antraghaben wir im Betriebsrat eingebracht. Wir werdensehen. Viele Ältere sitzen auf einem abbrechendenAst. D<strong>an</strong>k des beliebten Systems der Sozialpartnerschaftist die fin<strong>an</strong>zielle Situation derÄlteren immer schlechter geworden, derArbeitsdruck gestiegen, und die Angst um denArbeitsplatz war nie größer. Diese unerträglichenZustände müssen sich ändern!Wir <strong>Durchschaubare</strong>n Betriebsräte gehen da einenWeg, den keiner gehen will. Wir sind eine Gruppevon erfahrenen Betriebsräten, Ersatzbetriebsräten,Vertrauensleuten und politisch interressiertenKollegen.Wir k<strong>an</strong>didieren nicht aus Selbstzweck, sondernsondern aus dem Wunsch heraus, Verbesserungenund Veränderungen herbeizuführen. Veränderungendergestalt, dass die KollegInnen selbstbewusstund eigenver<strong>an</strong>twortlich ihr Schicksal indie H<strong>an</strong>d nehmen können, ohne von Halbwahrheitenin die Irre geführt zu werden.Wir überfahren unsere KollegInnen nicht mitunserer eigenen Weltsicht, sondern nehmenEure Meinung ernst.Die Wahrheit ist nicht immer da, wo die IG-BCE-Fahne weht. Die dunklen Wolken über demChempark müssen weg. "Wir wollen doch nochwas Blaues sehn, noch ein paar eckige Rundendrehn. Da muss doch noch Leben ins Leben -bevor wir den Löffel abgeben."Damit diese Wünsche von einem Menschen, dermal in der Chausseestr. 113 in Berlin wohnte, inErfüllung gehen, müssen die "<strong>Durchschaubare</strong>n"gestärkt werden.Mit deiner Stimme k<strong>an</strong>nst du etwas ändern!Ausserordentliche Betriebsversammlung beiBayerDie wichtigsten Verh<strong>an</strong>dlungsergebnisse zu denGBVen (Gesamtbetriebsvereinbarungen):- Beschäftigungssicherung,- Vermeidung von Nichtbeschäftigung- Zukunftssicherung der BTS.- bei BTS wird <strong>wieder</strong> die 40 Stunden-Wocheeingeführt.- größere Beteiligung der Tarifmitarbeiter <strong>an</strong>den Kosten für Nichtbeschäftigung.- Streichung der 6 Dispositionstage fürLeitende Mitarbeiter.- Übernahme von 120 Ausgebildeten proJahr.- Größere Flexibilität der MitarbeiterInnenbei Versetzung und Vermittlung (gemeintsind hier auch die KollegInnen die sichnicht bei BayJob (Pool) befinden!)- Erleichterung für den Arbeitgeber denArbeitszeitkorridor <strong>an</strong>zuwenden (Anwendungunterhalb der Teilkonzernebeneist möglich, also z.B. in einem Geschäftsbereich)Wir werden die Ergebnisse im Detailkommentieren, wenn sie uns schriftlichvorliegen.Zu bemerken ist, daß in vielen Punkten <strong>wieder</strong>einer zeitlich begrenzten Zusage desArbeitgebers dauerhaft abgegebene Besitzständeder ArbeitnehmerInnen gegenüberstehen.-2-


DyStar sehenÜber die DyStar-Insolvenz und ihre Folgenhaben wir Filme auf unserer Homepageeingestellt.(www.durchschaubare.de)Die insolvente DyStar hat einen indischenKäufer gefunden der vorerst den St<strong>an</strong>dortLeverkusen weiter betreibt.Jetzt sollen doch Arbeitsplätze erhaltenbleiben? Für die (noch) Beschäftigten dürftedas einen g<strong>an</strong>z schalen Beigeschmack haben.Natürlich wird der neue Arbeitgeber siebevorzugt einstellen (unliebsame Mitarbeiternatürlich nicht). Sie haben Betriebskenntnisund wissen wie der Laden läuft. Wie daszukünftige Lohnniveau aber aussehen undwie l<strong>an</strong>ge der St<strong>an</strong>dort erhalten bleiben wird,ist eine <strong>an</strong>dere Frage. M<strong>an</strong> darf daraufwetten, dass hinterher die gleichenMitarbeiter bei deutlich verringertem Entgeltfür zwei arbeiten dürfen. Zur Not gibt´s einenHaustarifvertrag wie bei Chemion, Aliseca,Tectrion etc.Bildungsurlaubrechtzeitig nach <strong>2010</strong> übertragenJedem Arbeitnehmer in NRW stehen nach demArbeitnehmerweiterbildungsgesetz (AwbG) 5Tage Bildungsurlaub pro Kalenderjahr zu.Konnten diese aber in 2009 nicht genommenwerden, ist es möglich diesen Anspruch auf <strong>2010</strong>zu übertragen.Hierzu muss noch in diesem Jahr ein formlosesSchreiben mit dem Wunsch auf Übertragung <strong>an</strong>die entsprechende Personalabteilung, denBusiness-Partner oder HR-Direkt gesendetwerden. D<strong>an</strong>n ist es möglich im nächsten Jahr 10Bildungsurlaubstage zu nehmen.Der Bildungsurlaub k<strong>an</strong>n mittlerweile über HR-Direkt eingestellt werden. Von dort aus wird auchder Vorgesetzte informiert. Und g<strong>an</strong>z wichtig: Inder Regel sind alle als Bildungsurlaub (NRW)gekennzeichneten Kurse und Maßnahmen bereitsgesetzlich <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt. Der Arbeitgebers k<strong>an</strong>n ihnennur in Ausnahmefällen widersprechen.Ein großes Angebot findet Ihr z.B. bei eurenBetriebsräten, bei www.bildungsurlaub.de, aberauch der DGB, die VHS und viele <strong>an</strong>dereBildungseinrichtungen haben gute Angebote.Solltet Ihr Fragen haben, insbesondere sofern es<strong>wieder</strong> Erwarten doch mal Widerstände gebensollte, könnt Ihr Euch gerne <strong>an</strong> uns wenden.-3-


Der Weg in den ParkDie Bayer AG investiert viel Zeit und Energie,sich als klimafreundliches Unternehmen zupräsentienern. Auch Currenta führte schonAktionen durch, um die MitarbeitetInnen zumotivieren, den Energieverbrauch der Firma zusenken. Ein einfaches Mittel wie das Job-Ticketgibt es bei beiden Firmen nicht.Warum es für die Beschäftigten im Chemparknicht möglich ist, mit einem solchen Ticket denArbeitsplatz zu erreichen, ist uns unklar.Für einen Großkonzern wie die Bayer AG solltees doch möglich sein in Verh<strong>an</strong>dlung mit denVerkehrsverbünden ein attraktives Angebot zuerhalten.Unsere Betriebsräte im Chempark:Josef Daiminger SGO-HR-BR F44 25878Christi<strong>an</strong> Heinzm<strong>an</strong>n LXS-BAC-MF2-AED P31 23312Thomas Holtey BMS-PUR-INN-MRT B108 76500 / 44402Klaus Jagusch BMS-HR-GER-BR D14 21588Herbert J<strong>an</strong>ke TEC-V-GS G7 75247Bülent Kilic SGO-BL Pharma PD H5 41835Norbert Löhe SGO-OP-P 4 H12 32451Michael Prenzlow ASC-AM-HW MIM-IM P21 25878Bernhard Angermüller* CUR-SER-IS-ZGS 1 K17 75206D<strong>an</strong>ilo d’Urso* ITO-CS-SD-SB C102 42405Rainer Haupt* SGO-BL A & SC-PD H5 41853Vedat Sicimoglu* SGO-OP-P 3 O9 66430Heike Steinberg* BSP-BU-GMED-RBU 4825 44319Erich Vahsen* HR-PROJ-BDE LEV K9 40400* = ErsatzbetriebsräteV.i.S.d.P. – Mari<strong>an</strong>ne Hürten – Dhünner Str.3 – 42929 Wermelskirchen – Telefon 02196/889864 – www.durchschaubare.de – durchschaubare@durchschaubare.de

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