Ratgeber 20 Inhalt def
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Auf Defizite in der Motivation zu Serviceorientierung ist<br />
umso eher zu schließen, je mehr und je häufiger der-<br />
artige Aussagen auf einen Mitarbeiter zutreffen. Um die-<br />
sem Motivations<strong>def</strong>izit entgegen zu wirken, bedarf es<br />
eines grundlegenden Verständnisses, was Motivation<br />
beim einzelnen Mitarbeiter bedeutet und wie sie stimu-<br />
lierbar ist. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass<br />
Motivation immer eng mit den eigenen Bedürfnissen<br />
des Mitarbeiters verbunden ist. Ein Mensch ist zu einer<br />
bestimmten Verhaltensweise motiviert, wenn er die<br />
Möglichkeit sieht, hierdurch eigene Bedürfnisse zu<br />
befriedigen. Aufbauend auf der von Maslow entwickel-<br />
ten Bedürfnispyramide mit den grundlegenden mensch-<br />
lichen Bedürfnissen nach Sicherheit und Existenz, nach<br />
sozialen Kontakten, nach Anerkennung und nach Selbst-<br />
verwirklichung wird hier eine Brücke zu den Bedürf-<br />
nissen des Mitarbeiters geschlagen. Es geht demnach<br />
darum, dem Mitarbeiter zu verdeutlichen, wie er durch<br />
Serviceorientierung seine verschiedenen persönlichen<br />
Bedürfnisse befriedigen kann. Hat beispielsweise ein<br />
Mitarbeiter verstanden, dass seine persönliche Service-<br />
orientierung einen Beitrag zur Sicherheit seines Arbeits-<br />
platzes leistet, so entsteht Motivation zur Service-<br />
orientierung, weil hierin eine Möglichkeit zur<br />
Befriedigung eines Sicherheitsbedürfnisses gesehen<br />
wird. Ebenso kann zum Beispiel durch eine positive<br />
Rückmeldung dem Anerkennungsbedürfnis des<br />
Mitarbeiters Rechnung getragen werden.<br />
Mit Hilfe eines entsprechenden Workshops lässt sich<br />
die Motivation zur Serviceorientierung beim Mitarbeiter<br />
steigern. Dies liegt u.a. darin begründet, dass die<br />
Mitarbeiter durch die Diskussionsbeiträge der Gruppe<br />
ein breites Spektrum von Vorteilen erkennen, welche<br />
die Serviceorientierung mit sich bringt, und zusätzlich<br />
wird durch die eigene Erkenntnis der Vorteile (im<br />
Gegensatz zum Aufzeigen durch den Vorgesetzten) die<br />
Identifikation des Mitarbeiters mit späteren Maßnahmen<br />
gefördert. Ein Motivationsworkshop gliedert sich in vier<br />
aufeinander aufbauende Phasen. In der Einleitungs-<br />
phase geht es neben der Begrüßung und einer<br />
Vorstellungsrunde darum, die Teilnehmer über die<br />
Zielsetzung des Workshops zu informieren, die in der<br />
Herausarbeitung des Nutzens von Serviceorientierung<br />
für das Unternehmen, aber insbesondere auch für den<br />
einzelnen Mitarbeiter liegt. In der zweiten Phase, der<br />
Lernphase, werden die Teilnehmer aktiv miteinbezogen,<br />
um ihre Identifikation mit späteren Maßnahmen zu erhö-<br />
hen. Diskussionsfragen wie „Welchen Nutzen hat das<br />
Unternehmen von der Serviceorientierung des einzelnen<br />
Mitarbeiters?“ können hier als Einstieg dienen. Typische<br />
Aspekte, die bei einer solchen Diskussion herausgear-<br />
beitet werden, umfassen<br />
besseres Eingehen auf Kundenanforderungen.<br />
Aufbau von Kundenbeziehungen.<br />
schnelle Reaktion auf Markttrends.<br />
Erzielen eines dauerhaften Wettbewerbsvorteils aus<br />
Kundensicht.<br />
langfristiges Bestehen des Unternehmens am Markt.<br />
Hierbei wird den Teilnehmern aktiv verdeutlicht, dass<br />
die Serviceorientierung für die langfristige Existenz des<br />
Unternehmens unerlässlich ist. Im darauf folgenden<br />
Schritt wird den Mitarbeitern verdeutlicht, dass das<br />
Unternehmen nicht der einzige Nutznießer der Service-<br />
orientierung ist, sondern diese auch mit erheblichen<br />
Vorteilen für sie persönlich verbunden ist. Auch hier<br />
fördert eine einleitende Diskussionsfrage wie „Welchen<br />
Nutzen hat der einzelne Mitarbeiter durch seine Service-<br />
orientierung?“. Der Moderator sollte hierbei entspre-<br />
chend der Bedürfnis-Pyramide nach Maslow die<br />
Diskussion steuern.<br />
12 Hypo-<strong>Ratgeber</strong>. Mitarbeiterbezogene Serviceorientierung im Unternehmen.<br />
Innerhalb der Anwendungsphase wird den Teilnehmern<br />
die Gelegenheit gegeben, die erlernten Aspekte aktiv<br />
umzusetzen, und zwar so lange sie noch unmittelbar im<br />
Gedächtnis sind. Im Rahmen einer Einzelarbeit, die sich<br />
beispielsweise auf das Vorbereiten eines Zielgesprächs<br />
richtet, bei dem Serviceorientierung eine bedeutende<br />
Rolle spielt, werden die Teilnehmer gebeten, Ziele vorzu-<br />
schlagen, die durch Serviceorientierung erreicht werden<br />
können. Außerdem sollten geeignete Maßnahmen entwi-<br />
ckelt werden, wie diese Ziele zu erreichen sind. Hierbei