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2. Vorstellung und Messung der<br />

Serviceorientierung<br />

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es als Kunde sowie<br />

auch als Führungskraft offensichtlich recht eingängig,<br />

Serviceorientierung von einem Mitarbeiter zu verlangen.<br />

Allgemein betrachtet hat jeder Kunde somit eine unge-<br />

fähre Vorstellung davon, was Serviceorientierung bedeu-<br />

tet, und schnell kommen Begriffe wie Freundlichkeit,<br />

Zuvorkommenheit oder soziale Kompetenz zur Sprache.<br />

Schwierigkeiten entstehen jedoch, wenn es zu bestim-<br />

men gilt, was damit vom Mitarbeiter genau verlangt<br />

wird. Grundsätzlich lassen sich hierbei zwei Aspekte<br />

unterscheiden: die serviceorientierte Einstellung und<br />

das serviceorientierte Verhalten des Mitarbeiters.<br />

2.1 Serviceorientierung als<br />

Einstellung<br />

Die serviceorientierte Einstellung bezeichnet die innere<br />

Denkhaltung des Mitarbeiters, die dadurch geprägt ist,<br />

dass der Mitarbeiter die Bedeutung von Service-<br />

orientierung für sein Unternehmen, aber auch für sich<br />

selbst verinnerlicht hat. Es handelt sich demnach eher<br />

um eine intern orientierte Größe, die von außen nicht<br />

beobachtbar ist.<br />

Nachfolgend soll ein Instrument zur Bestimmung der<br />

serviceorientierten Einstellung vorgestellt werden,<br />

sodass die Serviceorientierung gegenüber dem Kunden<br />

messbar gemacht werden kann. In diesem Ansatz wird<br />

die Einstellung in zweierlei Hinsicht gemessen: Zum<br />

einen wird die Denkhaltung wie zum Beispiel Freude im<br />

Umgang mit Kunden und das persönliche Verantwor-<br />

tungsbewusstsein des Mitarbeiters für den Kunden<br />

erfasst. Zum anderen wird die serviceorientierte<br />

Einstellung über Größen gemessen, die einen wesent-<br />

lichen Einfluss auf die Einstellung haben: Motivation zur<br />

Serviceorientierung, Erfahrungen im Umgang mit<br />

Kunden und die Persönlichkeitsmerkmale des<br />

6 Hypo-<strong>Ratgeber</strong>. Mitarbeiterbezogene Serviceorientierung im Unternehmen.<br />

Mitarbeiters. Diese drei Einflussgrößen sollen im<br />

Folgenden näher betrachtet werden.<br />

Bei der Motivation zu Serviceorientierung geht es<br />

insbesondere darum, ob den Mitarbeitern die Bedeutung<br />

von Serviceorientierung für das Unternehmen sowie für<br />

sich persönlich bewusst ist. Charakteristisch für Mit-<br />

arbeiter mit hoher Motivation zur Serviceorientierung ist<br />

die Erkenntnis, dass ihr Gehalt letztendlich vom Kunden<br />

bezahlt wird und dass sie die Serviceorientierung als<br />

wichtig für ihre persönliche Entwicklung im Unternehmen<br />

erachten. Bei hoher Motivation zur Serviceorientierung<br />

hat der Kunde folglich einen besonderen Stellenwert bei<br />

den Mitarbeitern, da sie durch Serviceorientierung per-<br />

sönliche Bedürfnisse befriedigen können.<br />

Bei den Erfahrungen im Umgang mit Kunden stehen<br />

insbesondere die negativen Erfahrungen des Mitarbei-<br />

ters mit Kunden im Fokus. Dauerhafte und häufig<br />

unangenehme Erfahrungen (z. B. massive Kunden-<br />

beschwerden) wirken sich im Laufe der Zeit negativ auf<br />

die Einstellung des Mitarbeiters gegenüber dem Kunden<br />

aus. Für eine serviceorientierte Einstellung ist es<br />

unumgänglich, dass die Mitarbeiter diese negativen<br />

Erfahrungen verarbeiten. Denn nicht konstruktiv verar-<br />

beitete negative Erfahrungen im Kundenkontakt können<br />

dazu führen, dass die Mitarbeiter im Laufe der Zeit ein<br />

„Feindbild Kunde“ aufbauen. Selbstverständlich können<br />

auch angenehme Erfahrungen mit Kunden (z. B. positi-<br />

ver Umgang und angenehme Atmosphäre) die Service-<br />

orientierung positiv beeinflussen und haben somit einen<br />

steigernden Effekt.<br />

Bei den Persönlichkeitsmerkmalen, die im Rahmen<br />

der Serviceorientierung eine besondere Rolle spielen,<br />

wird grundsätzlich von einem dynamischen Dreieck der<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen ausgegangen,

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